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Tantz der Geister.
Tantz der Liben.
Reyen der Verlibten welche in dem Gesang-Spiel auffgezogen / und Reyen der Bauren / die in dem untergemischten Schertz-Spil erschienen.
1. Reyen. | |
Komm Hymen, Hymen komm / das grosse Sonnen-Licht Weicht deiner Fackeln Glantz. Diane selbst verdeckt ihr schamhaft Angesicht Mit einem Lilien-Krantz. |
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2. Reyen der Bauren. | |
Komm / Braut-Gott! komm zu uns / las grosser Häuser Pracht. Bey einer dunckeln Glutt Schertzt sichs nicht minder wol / man libt / man ruft / man lacht Mit unverfälschtem Mutt! |
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1. Reyen. | |
Komm Hymen! und erfrew was sich dir einig gibt / Weih unser Eh-Bett ein. Du bists durch den man recht und ewig standhaft libt / Du trotzest Tod und Pein. |
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2. Reyen. | |
Komm Braut-Gott / komm zu uns die wir ohn alle List / Vnd weit-gesuchte Lust / Dir opffern wormit du leicht zu versöhnen bist; Das innerst unsrer Brust. |
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1. Reyen. | |
Komm Hymen, sonder dich bricht Zepter / Stab / und Thron / Du stützest Reich und Land. Du schenckst der Fürsten Haupt die herzlichst Ehren-Kron: Der Ewigkeiten Pfand. |
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2. Reyen. | |
Was Zepter / Flegel / Karst / und Gabel / Eeg' und Pflug / Sind Braut-Gott dir vertraut. Wo sich kein Libes-Paar durch deine Gunst vertrug; Ward auch kein Land gebaut. |
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1. Reyen. | |
Wie würde sonder dich die Welt so einsam stehn / Es würde Statt und Kunst / Vnd was man schätzt in nichts und erste Nacht vergehn / Als Schatten / Wind und Dunst. |
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2. Reyen. | |
Wie würde sonder dich das Feld voll Hecken stehn / Ja unser Feld-Baw-Kunst Die würd (und stracks mit ihr die Welt) in nichts vergehn / Als Nebel / Taw und Dunst. |
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Beyde Reyen zusammen. | |
Komm Braut-Gott komm / du must uns all erquicken / Komm Braut- Gott komm / du must uns beyd' anblicken. Weil nichts was hoch ohn nidrige kan stehn Weil nidrig ohn die hohen doch vergehn: So komm und schütt auff beyder Hütt und Hauß Dein edle Krafft und reichen Segen aus. |
Hymen. Vmbgeben mit vier liben. Welche Brautfackeln tragen. |
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O Selig / wer durch keusches Liben Jn unverfälschter Trew entglimmt / Ob schon die Wolcken sich betrüben / Ob schon der Wetter Zorn ergrimmt; Doch darff kein Sturm sich an ihn machen / Er kan der Zeiten Trotz verlachen. |
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O Selig die durch mich verbunden Weit von der schnöden Wollust flihn. Die in dem Garten sich befunden: Jn dem die Tugenden auffblühn / Sie / (wenn gleich andre zagen werden) Sind in dem Himmel auff der Erden. |
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Glück zu / du Licht der Pfaltz / du Sonne Die du Piastus Stamm auffgehst / Vnd nun sich Phoebus neigt / mit Wonne Den hochgewüntschten Lauff erhöhst / Wie raw und lang hat es gewittert Wie ward der Briger Hauß erschittert. |
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Doch nun du komst / O Ruhm der Zeiten / Zeucht Ruh' und Wollust mit dir ein Holdinnen stehn umb deine Seiten: Vnd Segen wil Geferte seyn. Jch bin bemüht den Weg zu zihren Vnd dich ins Braut-Bett einzuführen. |
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Georg eröffne Hertz und Schlösser / Fürst / ob dem Zeit und Nach-Welt starrt. Schaw Fürst / der Himmel meynt es besser / Du hast nach Angst / den Trost erhart. Gepaarte Götter dieser Erden / Wer kan euch vorgezogen werden. |
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Lebt ewig / lebt und wachst und blühet / Piastus Stamm-Baum sproß und grün': Biß sich die Ewigkeit bemühet / Den Lauff der Zeiten einzuzihn. Vnd euch auff höhern Thron erhebe Piastus Hauß blüh / wachs und lebe. |
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Beyde Reyen zusammen. | |
Charlotte leb / O leb / Der milde Himmel geb / Was Eur Geschlecht erheb. Vnd kröne die Verlibten Sorgen / Mit viel Charlotten und Georgen. |
Ende.