Klaus Groth
Voer de Goern
Klaus Groth

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Märchen

          Kling klang kloria,
Wer sitt in dissen Thoern da?
Dar sitt en Königsdochder in,
De lehrt de fine Siden spinn,
De is so arg beluert,
De is so stark bemuert
Mit Steen,
Mit Been,
De sitt der ganz alleen.

Kling klang kloria,
Se sitt in dissen Thoern da,
Un spinnt se nich, so sitt se dar
Un kämmt er lange Sidenhaar;
Un kämmt se sik, dat mag se,
Un weent se nich, so lach se,
Dat schadt ni,
Dat badt ni,
Dat kann se ganz alleen.

Kling klang kloria,
De Klocken gat in Thoern da.
Kunn ik mit, so weer ik binn,
So hölp ik er de Siden spinn,
Siden spinn bet se klar;
Denn kämm se sik dat lange Haar,
Denn lach se,
Denn dach se:
Se weer ni ganz alleen.


Kling klang kloria,
Wer sitzt in diesem Thurme da?
Eine Königstochter sitzt darin,
Die lernt die feine Seide spinnen,
Die ist so arg belauert,
Die ist so stark bemauert
Mit Steinen,
Mit Beinen (Knochen),
Die sitzt da ganz allein.

Kling klang kloria,
Sie sitzt in diesem Thurme da,
Und spinnt sie nicht, so sitzt sie da
Und kämmt ihr langes Seidenhaar;
Und kämmt sie sich, das mag sie,
Und weint sie nicht, so lacht sie,
Das schadet nicht,
Das nützet nicht,
Das kann sie ganz allein.

Kling klang kloria,
Die Glocken gehn im Thurme da.
Könnt ich mit, so wär ich drinnen,
So hülf ich ihr die Seide spinnen,
Seiden spinnen bis sie fertig;
Dann kämmte sie sich das lange Haar,
Dann lachte sie,
Dann dächte sie:
Sie wär nicht ganz allein.


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