Gustaf af Geijerstam
Gefährliche Mächte
Gustaf af Geijerstam

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Sechzehntes Kapitel

Von diesem Tag an hörte das Zusammenleben zwischen Oskar Steinert und seiner Gattin auf. Die nächtliche Unterredung ward kein zweites Mal zwischen ihnen aufgenommen. Beide wußten – es war nutzlos, und was geschehen sollte, ließ sich nicht ändern. Jedes lebte ein Leben für sich, das eben nach besten Kräften ausgefüllt werden mußte. Oskar Steinert tat dies, indem er sich mit verdoppeltem Eifer auf die Arbeit stürzte und dem Daheimsein so viel wie möglich aus dem Weg ging. Frau Ellen dagegen widmete sich ihrem Haushalt und ihren Kindern, suchte ihrerseits Beschäftigung, wo sie konnte, und fand sie, indem sie ein immer eifrigeres Mitglied der vielen Vereine ward, die der verheirateten, materiell unabhängigen Frau so reiche Gelegenheit zum Wirken geben und sie den häuslichen Kummer vergessen lassen.

Beide Ehegatten empfanden dies Leben, das so anders war als ihr früheres, das sie so eng verbunden hatte, doch als eine große Erleichterung. Der aufreibende Kampf um die Liebe war zu Ende. Keins von ihnen pochte mehr auf eine Zärtlichkeit, die doch gar nicht da war. Keins von ihnen hegte mehr eine Hoffnung, die immer quälender ward, je trügerischer sie sich erwies. Keins begehrte mehr, was unerreichbar war, und keines quälte das andere mehr als nötig mit seiner Gegenwart. Aber dennoch stand zwischen ihnen die Erinnerung, das demütigende, verletzende Bewußtsein, daß sie das, was sie dereinst besessen, sich nicht hatten wahren können. Es war ihnen unter den Händen entglitten und war zugleich zu einer Last geworden, die jedes von ihnen einsam tragen mußte. Diese Bürde wunder Erinnerung und des Schamgefühls über all das Verfehlte in ihrem Leben war das einzige, was sie noch gemeinsam hatten. Die Kinder hielten sich ganz zur Mutter, und Steinert fand das natürlich und wünschte es sich nicht einmal anders. Sein Heim war ihm fremd geworden, ein Ort, an dem er sich überflüssig wußte.

Mehr als einmal wunderte er sich in dieser Zeit darüber, daß er sich nicht wie früher aus dem Gleichgewicht geschleudert vorkam, daß ihm das Dasein überhaupt gar nicht mehr so voller Widersprüche schien, wie einst. Er war einsam, freilich, aber das Einsamkeitsgefühl, das ihn erfüllte, hatte etwas Abhärtendes, etwas, das Klarheit gab. Diese Klarheit war bar jeder Hoffnung, aber die Hoffnungslosigkeit schreckte ihn nicht mehr. Es war, als wäre wie durch Zauberei in ihm eine Art geistiger Klarheit erwacht, die das Chaos bewältigte. Und diese Klarheit begleitete ihn wie ein Licht, das ein Mann im Dunkel trägt, und das ihn froh und sicher macht. Das aufgebettete Sofa, das ihn allabendlich in seinem Zimmer erwartete, gab ihm ein Gefühl der Ruhe; und die Einsamkeit, in der er lebte, die nicht gut war, aber doch besser als die frühere, erinnerte ihn an den Sommer, als er und seine Frau getrennt waren. Das Dasein ward ihm bedeutungsvoller, das Leben wichtiger, jeder Tag, der verging, von höherem Wert . . .

Das ganze Geheimnis bestand darin, daß Oskar Steinert aufgehört hatte, etwas für sich selber im Leben zu suchen. Heller wurde alles da für ihn, möglicher, neu! Die Rätsel die uns umgeben, sind nicht mehr so fürchterlich. Der Hunger nach Glück zehrt nicht mehr an uns. Die Leidenschaft kommt nicht mehr zu Wort. Still, klar, kühl ist alles; die Luft wird dünn, der Atem leicht. Der Mensch, der nichts mehr für sich selber sucht, der lebt gleich einem, der in Höhenluft wohnt, da, wo man leicht schreitet, wo die Einsamkeit nicht drückt und wo die Sterne der Nacht in reinem Glanz erstrahlen.

Darum konnte Steinert auch, ohne daß es ihn besonders schwer getroffen hätte, ertragen, daß die trostlose Gleichgültigkeit, die seine Frau ihm einflößte, von ihr mit einem ständig wachsenden Haß erwidert wurde. Sie wanderten ganz getrennte Wege, und der Mann verstand wohl, daß dieser Haß eben so krank war, wie es dereinst ihre Zärtlichkeit gewesen. Er fühlte den Haß; aber er forschte nie danach, wie er sich äußerte. Wenn ab und zu in ihm der Argwohn erwachte, er habe in seiner Frau einen Feind, der ihm übel wollte, ganz instinktiv übel wollte, so verscheuchte er dies Gefühl und fuhr fort, sein Leben zwischen Arbeit und Geselligkeit zu teilen. Alles war ihm jetzt klar, durchsichtig, wirklich. Alle Illusion war in ihm ertötet worden in jener Nacht, da seine Frau ihm ihr Verhältnis gezeigt hatte, so wie es in Wirklichkeit war. Und im selben Maß, wie er begriff, daß das Weib, das er dereinst geliebt hatte, gar nicht mehr da war, ward auch er selber ein anderer.

So verging ein Jahr; schon war zum zweitenmal Weihnachten vorüber gegangen, kalt, leer, freudlos, wie er sich dessen von früher her nicht erinnern konnte. Steinert hatte aufgehört, sich zu fragen, wozu er eigentlich lebe. Dafür fragte er sich recht oft, weshalb er eigentlich seine Ehe nicht löse. Eine bestimmte Antwort auf diese Frage fand er nie. Aber ihm war, als winke in der Ferne eine unbestimmte Möglichkeit, daß seine Kinder, die jetzt fremd an ihm vorüber gingen, ihn eines Tages brauchen könnten und verstehen, daß er nur um ihretwillen geblieben war . . .

Eine Art Hoffnung war es also doch, die Oskar Steinert in dieser ganzen Zeit aufrecht hielt.

Eines Abends, als er eigentlich selber am wenigsten daran dachte, suchte er Tora Ljung auf. Lange schon war er den bekannten Weg ihre Treppe hinauf nicht mehr gegangen. Was zwischen ihm und seiner Frau vorgegangen war, davon konnte er ja nicht sprechen. Und in seinem Gram dasitzen und schweigen – das mochte er nicht. Als er heute doch hin ging, war es ihm, als wären Jahre vergangen seit dem Tag, da er und seine Frau miteinander geredet hatten, ohne Abschied auseinander gegangen und wieder zusammen gekommen waren ohne das Bedürfnis, das Gespräch noch einmal aufzunehmen. Wahrend er jetzt an Tora Ljungs Tür läutete, fühlte er, daß er ein ganz anderer war als der, der früher einmal gekommen war und um Hilfe gebettelt hatte.

Als er eintrat, überkam ihn die Empfindung, als müsse sich hier etwas ereignen heute . . . Tora kam ihm mit raschen Schritten entgegen; und während er ihr die Hand drückte, sah er durch die Tür zum Schlafzimmer einen offenen Koffer.

»Du willst verreisen?« rief er.

Sie lachte ihn an, eifrig, fröhlich, jugendlich, und nickte energisch.

»Ja.«

»Ohne mir Adieu zu sagen?«

»Ich bin doch noch nicht fort«, erwiderte sie. »Erst morgen abend reise ich.«

Sie betrachtete ihn genau, als wolle sie seine ganze Persönlichkeit genau untersuchen und fühle sich vom Resultat befriedigt. Dann fuhr sie fort:

»Ich reise vergnügt. Denn dir geht es gut. Ein bißchen was Gutes hab' ich daheim also doch ausgerichtet, so einsam und nutzlos mein Leben auch war. Komm' doch herein!«

Damit führte sie ihn ins innere Zimmer, wo die Vorhänge zurückgezogen waren, so daß man hinaus blickte, weit hinaus über all die Lichter um den Humlegarten und die doppelten Laternenreihen der Straßen, die überall glänzten.

»Wohin gehst du eigentlich?« fragte Steinert und setzte sich langsam.

»Nach Florenz«, war die Antwort. »Dorthin zieht es mich. Vorige Woche kam es auf einmal über mich. Ganz plötzlich. Ich hatte vorher gar nicht daran gedacht. In den letzten Tagen hab' ich mich dann von allem frei gemacht, und morgen abend geht's fort.«

Wieder kam der jugendliche, helle Zug in ihr Gesicht, wie Sonnenschein glitt es über ihre Züge und leuchtete aus den lächelnden Augen.

»Bleibst du lange fort?« sagte Steinert.

»Ein Jahr«, erwiderte sie. »Nur reisen, um eben zu reisen – dazu bin ich nicht reich genug. Ich muß lange fort bleiben. Sonst kann ich überhaupt nicht fort.«

»Du bist schon früher in Florenz gewesen?« fragte er weiter, bloß um etwas zu sagen.

»In meiner Jugend«, erwiderte Tora und lächelte wieder. »Und damals gelobte ich mir's – wenn ich einmal das Bedürfnis hätte nach etwas Schönem, nach etwas Mildem und zugleich Großem, Schönheiterfülltem und Gedankenreichem, dann würde ich dorthin zurückkehren. Und bis dahin wollte ich mir Florenz aufsparen, wie ein Geizhals seinen Schatz.«

Steinert saß ganz still und dachte an das, was er da verlor. Er dachte an die letzten Jahre, an alles, was diese Frau ihm gewesen war. Er war nicht besonders oft hierher gekommen, und doch oft genug. Immer hatte er gewußt, hier fand er Frieden. Die einsamen Abende bei Tora Ljung waren die Ruhepunkte gewesen in seinem einsamen Leben; und jetzt würden diese Zimmer geschlossen sein, und er selber war allein . . .

»Wie wird es mit deinen Stunden?« fragte er schließlich.

Tora Ljung lächelte.

»Ach«, sagte sie. »Die armseligen Musikstunden, das einzige, was ich überhaupt getan habe im Leben! Was ist das für eine Arbeit! Es gibt ja genug andere!«

»Ja – aber warum hast du dich denn nie an etwas anderem versucht? Du hast doch Interessen, Bildung, alles . . .«

Er verstummte; denn es kam ihm auf einmal selber wunderlich vor, daß er danach früher nie gefragt hatte.

»Es gibt genug andere überall«, antwortete Tora lächelnd.

»Ja«, entgegnete er. »Außerdem ist es ja wohl nur Eigennutz, daß ich davon nie gesprochen habe. Aber vielleicht kommt es auch davon, daß Tora Ljung etwas ganz für sich ist, das sich kein Mensch überhaupt anders vorstellen könnte.«

»Lieber Oskar«, antwortete Tora. »Du und ich, wir sind zu alt, um uns Liebenswürdigkeiten zu sagen!«

Plötzlich fiel Steinert etwas ein: »Wirst du mir manchmal schreiben?«

»Natürlich«, war die Antwort. »Ich kann es dir ruhig sagen – der Gedanke an dich war das einzige, was mich ein bißchen schwankend machte. Das einzige, was mir meinen Entschluß zu reisen und länger fort zu bleiben schwer machte. Gott weiß, wie ich mich fort gesehnt habe – länger als ich überhaupt sagen kann. Aber mit uns Frauen ist es ja nun mal so – das einzige, was uns wirklich bindet, ist, wenn wir wissen, daß uns jemand ein klein, klein wenig nötig hat. Und ganz unnütz bin ich doch nicht gewesen für dich, sag'?«

Sie streckte ihm die Hand hin, und Steinert ergriff sie, ließ sie aber gleich wieder los. Was er hätte sagen mögen, das konnte er doch nicht aussprechen. Ihm flog durch den Sinn, daß Tora ja gar nicht wußte, wie er jetzt lebte, wie leer es bei ihm geworden, wie einsam er war. Er hatte es ihr nie sagen können, und sie hatte nie gefragt. Wie ein stillschweigendes Übereinkommen war es gewesen, daß Oskar Steinerts Ehe nicht mehr abgehandelt wurde zwischen ihnen. Daß Tora Ljung schon längst einsah, was er erst auf so langen und qualvollen Umwegen begriffen hatte, das verstand Steinert sehr wohl. Und er war ihr dafür dankbar, daß sie ihn nicht zu einer Beichte zwang, vor der er einen Abscheu hegte. Darum war es ihm auch eine Erleichterung, daß die Freundin so frisch und, wie ihm schien, verjüngt von sich selber sprach. Tora Ljung fuhr fort:

»Warum es mich gerade jetzt so fort zieht, weiß ich selber nicht recht. Es ist, als wenn man manchmal das Bedürfnis hätte, Schweden in einem gewissen Abstand zu sehen. Manchmal ist mir, als geschähe hier so wenig, und manchmal, als geschähe so viel. Ich glaube, in Wirklichkeit geschieht Großes und Gutes, nur daß die meisten von uns blind dafür sind.«

Oskar Steinert lachte auf; er sah ganz überrascht aus.

»Willst du etwa ins öffentliche Leben eingreifen?« fragte er.

»Du verstehst gut, wie ich's meine«, erwiderte Tora. »Hab' ich nicht recht? Ist es denn nicht so? Jeder einzelne von uns hat das Bedürfnis, zu fühlen, daß er kein einsames Leben lebt, sondern daß er – mit einem Wort – einem Vaterland zugehört und mit dem lebt!«

»Und darum, meinst du, sei es gut, eine Weile hinaus zu kommen?«

»Ja«, lautete die Antwort. »Und das ist gar nichts Neues. Hier fühl' ich bloß die Leere, sehe bloß die Zersplitterung, die Begrenztheit. Die Fehler, wenn du so willst. Und ich denke manchmal: Der Abstand idealisiert.«

»Ist das nicht eine ziemlich gekünstelte Geschichte?«

»Was?«

»So gleichsam mit Wissen und Willen sich die Wirklichkeit zu vergolden.«

Steinerts Stimme klang gereizt. Der ganze Plan der Freundin war ihm zuwider, weil er seine eigenen Wünsche durchkreuzte. Darum mißverstand er sie absichtlich und begleitete seine scharfen Worte noch mit einem spöttischen Lächeln.

Aber Tora schien es nicht zu bemerken. Gedankenvoll blickte sie zu Boden und fuhr fort:

»Glaubst du nicht, daß wir alle doch eine Art Glauben brauchen, den Glauben, daß hinter all dem, was rings um uns geschieht und was oft genug häßlich ist, etwas anderes, besseres erwächst, das eine Zukunft in sich trägt?«

Das Mißvergnügen in Steinerts Ton legte sich, während er erwiderte: »Du weißt ja, daß ich das glaube – manchmal.«

»Wenn man das glauben will, was ich jetzt meine, muß man etwas haben, was den meisten verloren gegangen ist, weil die Jahre an uns fressen und uns abnützen. Nenn' es Elastizität des Geistes oder Herzenswärme oder wie du willst. Es ist nicht leicht, das rechte Wort dafür zu finden. Jedenfalls – wenn man anfängt dies Etwas zu verlieren, dann steht's schlimm.«

Steinert sah auf.

»Du bist der lebendigste Mensch, den ich kenne«, rief er. »Unter uns lebendigen Toten.«

»Das weißt du ja gar nicht«, erwiderte sie.

Ohne daß sie es selber wußte, wurde ihre Stimme klangvoll, jung, während sie fortfuhr:

»Du glaubst gar nicht, wie sehr ich das Bedürfnis habe, mit allem, was um mich her ist, zu fühlen, warm und voll. Ich bilde mir manchmal ein, hierin liege der Same – bei mir und bei andern – zu dem, was man eines Tages unter verfeinerter Vaterlandsliebe verstehen wird. Aber dabei fühle ich, daß grade dies jetzt im Absterben begriffen ist. Und mit aller Macht möchte ich versuchen, das bei mir zu verhindern.«

Steinert lauschte den Worten der Freundin. Er hatte in diesem Augenblick sich selber und das Widerstreben, das ihn anfangs ergriffen hatte, vergessen.

»Alles in allem genommen gönn' ich dir's, daß du reisen kannst!« sagte er.

»Und das sagst du mir erst jetzt? Solltest du mir's nicht gönnen?«

»Doch, doch«, erwiderte Steinert. »Aber was du da sagst, ist nicht die eigentliche Ursache. Du siehst ja aus wie ein ganz neuer Mensch. Soll ich dir grade heraus sagen, was ich finde? Du siehst jung aus. Und ich seh' auch ganz richtig. Was ist's?«

Tora Ljung erhob sich und trat ans Fenster. Dort blieb sie eine Weile still stehen; als sie sich umwandte, bemerkte Steinert, daß ihre Augen feucht waren. Auf die Frage in seinem Blick antwortete sie:

»Du hast recht. Es ist etwas anderes. Etwas, das für mich mehr bedeutet, unendlich viel mehr. Und doch liegt in den Worten, die ich vorhin aussprach, alles. Ich kann's nur nicht so sagen, wie ich möchte. Wenn es mir möglich ist, schreibe ich dir's vielleicht einmal in einem Brief.«

Wieder kam über ihre Züge das unergründliche Lächeln, das ihr Gesicht so verjüngte.

Als Steinert sich verabschiedete, war es schon spät; und erst als er im Vorzimmer stand, fiel ihm ein, daß es ihm doch eine Erleichterung sein würde, der Freundin, eh' sie reiste, noch sein Herz auszuschütten. Gleichzeitig aber fuhr es ihm durch den Sinn, wie schade es wäre, sie grade jetzt, während sie wie von einem heimlichen Glück erhoben war, zu stören. »Ich kann ja schreiben, wenn ich es nötig habe«, dachte er. »Draußen sind die Eindrücke reich und wechselvoll, und die Sorgen vergehen leichter.«

Mit einem Ausdruck verzweifelten Spottes sah er Tora an und sagte: »Ich habe in japanischen Märchen gelesen: wenn ein Mann an dem Weib vorübergegangen ist, das ihm das höchste ist im Leben, so kann er sie dennoch an sich fesseln für sieben künftige Existenzen. Glaubst du an so etwas?«

»Manchmal«, entgegnete Tora. »Und schließlich – weshalb auch nicht?«

»So schenk' mir die Existenzen, die uns beiden noch bevorstehen«, sagte er. »Die, die jetzt dran ist, ist nicht viel wert. Wie du mich hier vor dir siehst, bin ich rettungslos alt; und ich werde nicht jünger, wenn du fort bist.«

Damit beugte er sich zu ihr nieder und küßte zum Abschied ihre Lippen. Im nächsten Augenblick ging er schwer und langsam die Straße entlang. Der Wintersturm zauste die Bäume des Friedhofs; um den Halbmond über der Turmspitze jagten die Wolken.

 


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