Johann Gottlieb Fichte
Die Bestimmung des Menschen
Johann Gottlieb Fichte

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Bibliographie der Drucke.

  1. Die Bestimmung des Menschen. Dargestellt von Johann Gottlieb Fichte. Berlin, in der Vossischen Buchhandlung, 1800, 8°, VI, 338 S. (A)
  2. Die Bestimmung des Menschen. Dargestellt von Johann Gottlieb Fichte. Zweite Auflage. Berlin, in der Vossischen Buchhandlung 1801, 8°, VI, [I] 262 S. (B)
  3. Die Bestimmung des Menschen. Dargestellt von Johann Gottlieb Fichte. Neue Auflage. Berlin, in der Voss'schen Buchhandlung, 1838, 8°, VI, [I] 213 S. (C)
  4. Die Bestimmung des Menschen etc. als No. 2 in Bd. II von: Johann Gottlieb Fichte's sämmtliche Werke. Herausgegeben von J. H. Fichte. Berlin, 1845. Verlag von Veit & Comp. 8°, S.[165]–319. (S.W.)

Die unter 1) angeführte erste Auflage (A) ist in vorliegender Ausgabe mit den in den Kapiteln: »Orthographie«, »Interpunction«, »Textveränderungen« angegebenen Modificationen abgedruckt worden.

Die als »Zweite Auflage« (B) bezeichnete, unter 2) angeführte Ausgabe ist aller Wahrscheinlichkeit nach bloßer Abdruck und ohne irgend welche redactionelle Beeinflussung Fichte's entstanden. Die vorhandenen Varianten sind ganz unbedeutend.

Es verdient noch bemerkt zu werden, daß Fichte, der Sohn, in der Ausgabe der sämmtlichen Werke seines Vaters diese 2. Auflage nicht notirt hat. Er kennt nur die erste Auflage (A) und die Ausgabe von 1838, welche er fälschlicherweise als »Zweite unveränderte Ausgabe« 1838 und bei Voß statt bei Veit u. Comp. erscheinen läßt.

Die unter 3) angeführte »Neue Auflage« 1838(C) ist in ihrem Verhältnisse zur ersten eben so zu beurtheilen, als die 2. Auflage. Nirgends ist eine sachkundige Redaction sichtbar. Die vorgenommenen Aenderungen in der Orthographie und Interpunction sind ganz unbedeutend und nicht einmal consequent durchgeführt, ja, einmal giebt die Veränderung der Interpunction dem Satz, in welchem sie stattgefunden hat, einen den Intentionen Fichte's entgegengesetzten Sinn. (Vergl. S. XI der vorl. Ausgabe.)

Die unter 4) angeführte Ausgabe (S.W.) in den sämmtlichen Werken ist sehr correct. Die wenigen Varianten, Verbesserungen des Herausgebers, sind auch in diese Ausgabe aufgenommen worden.

Wenn die Text-Varianten gleichwol hier angeführt werden, so geschieht dies lediglich aus Rücksicht auf bibliographische Genauigkeit und um dem Leser die Prüfung der über die verschiedenen Ausgaben soeben gefällten Urtheile anheimzugeben.

Varianten der Drucke.

S. 8, Z. 11 v. o.Die Paginirung bezieht sich auf die vorliegende Ausgabe. Bei dem Abzählen der Zeilen sind der Columnentitel und die Zeile mit der Angabe der Paginirung, am Fuße der Seite, nicht mit gezählt. woran ich sie (A, C, S.W.). wovon ich sie (B).

S. 68, Z. 14 u. 15 v. o. eines vorgeblichen Bewußtseyn – an sich außer uns vorhandene Dinge (A, B). eines vergeblichen Bewußtseyn – an sich außer uns vorhandene Dinge (C). eines vorgeblichen Bewußtseyns an sich außer uns vorhandener Dinge (S.W.).

S. 69, Z. 16 v. u. überdem nach (A, B). über dem nach (C, S.W.)

S. 91, Z. 2 v. u. ein andere verwirrendes Spiel treiben (A, C, S.W.). ein anderes verwirrendes Spiel treiben (B).

S. 98, Z. 11 v. o. außer mir nichts sind (A, B, S.W.). außer mir sind (C).

S. 101, Z. 19 v. u. sollest, noch dürfest (A, C, S.W.). sollest, und dürfest (B).

S. 102, Z. 18 v. o. uns über diesem Nichts (A, C, S.W.). uns aus diesem Nichts (B).

S. 102, Z. 5 v. u. etwas durch das (A, C, S.W.) etwa durch das (B).

S. 105, Z. 16 v. u. vorbereitete (A, B). verbreitete (C, S.W.)

S. 108, Z. 3 v. u. nie anbrechen (A, C, S.W.), nie abbrechen (B).

S. 113, Z. 13 v. o. Nachtheil (A, C, S.W.). Vortheil (B).

S. 113, Z. 8 v. u. über die Sklavenvölker (A, B, S.W.). die Sklavenvölker (C).

S. 122, Z. 18 v. o. beitragen könne (A, B, S.W.). beitragen könnte (C).

S. 135, Z. 2 v. o. nur erklären (A, C, S.W.) mir erklären (B).

S. 147, Z. 14 v. o. was ich ihm thue (A, B, C). was ich in ihm thue (S.W.).

S. 152, Z. 2 v. u. sondern nur für andere – für die Zurückbleibenden (A, B, S.W.). sondern nur für andere. – Für die Zurückbleibenden (C).

S. 153, Z. 4 v. u. andere eigne (A, C, S.W.). andere eine (B).

S. 156 fehlt in B der Schlußsatz (s. Anmerkung S. 156).

Orthographie.

Um Gleichmäßigkeit in die Orthographie vorliegender Ausgabe zu bringen, sind folgende Bestimmungen für die Redaction des in Bezug auf Orthographie inconsequenten Originaltextes (A) festgesetzt worden.

Adjectiva, Pronominalia, Participia, Infinitive, welche als Substantiva gebraucht werden, sind mit großen Anfangsbuchstaben gedruckt worden.

h ist ausgelassen worden in: gebohren, verlohren, gebähren, Zerstöhrung, Bothmäßigkeit, abenteuerlich.

Es ist gesetzt worden:

c – statt – k in den Wörtern lateinischer Abkunft (objectiv, subjectiv, Product, Act, Factum).

e – statt – ee in: selig.

ff – statt – f in: eröffnet, bewaffnet, erschafft, erschlafft, trifft, vortrefflich.

mm – statt – m in: gesammt. sämmtlich.

ß – statt – ss in: größer, Größe, außer.

v – statt – f in: zuvörderst.

z – statt – tz in: Ehrgeiz, reizen.

Z – statt – C in: Zirkel.

Es ist ferner gesetzt worden:

Maßstab statt Maasstab oder Maaßstab; meines, deines Gleichen statt meines gleichen, deinesgleichen; nämlich statt nemlich, nehmlich; mannichfaltig (Orthographie der Officin) statt mannigfaltig; seien statt seyn (S. 98, Z. 18 v. o.)

Anmerkung: Diese orthographischen Feststellungen beziehen sich nicht nur auf die vorstehenden Worte, sondern auch auf deren etwaige Composita und Derivata.

Interpunktion.

In vorliegender Ausgabe ist die Interpunktion des Originals beibehalten worden. Correcturen sind eingetreten

S. 60, Z. 8 v. o. wovon du oben redetest? – statt – wovon du oben redetest.

S. 79, Z. 10 v. u. Sein und Wesen, das – statt – Sein und Wesen; das.

Diese beiden unwesentlichen Verbesserungen haben auch die Ausgaben C u. S.W., die öfters von der Interpunction des Originals abweichen. C bringt durch eine Interpunctionscorrectur sogar einmal einen vom Original durchaus abweichenden, falschen Sinn in den Text. S. 152, Z. 2. v. u. ist nämlich gesetzt worden: Andere. Für die Zurückbleibenden . .  statt des richtigen Originaltextes: Andere – für die Zurückbleibenden . . 

Textveränderungen.

Folgende Veränderungen sind mit dem Originaltext (A.) vorgenommen worden:

S. 44, Z. 15 v. o. unterscheide ich etwas – statt – unterscheide ich etwa.

S. 66, Z. 7 v. o. in dem es ist – statt – indem es ist.

S. 68, Z. 14 u. 15 v. o. eines vorgeblichen Bewußtseins –Der – fehlt in S.W. an sich außer uns vorhandener Dinge (S.W.) – statt – eines vorgeblichen Bewußtsein – an sich außer uns vorhandene Dinge.

S. 147, Z. 14 v. o. was ich in ihm (S.W.) – statt – was ich ihm.

Anmerkungen: Statt der Pluralbildung auf e (starke Declination) ist die auf en (schwache Declination) angewandt worden in Verbindungen, wie: meine eignen Denkgesetze – statt – meine eigne Denkgesetze; diese vermeinten Vernunftwesen – statt – diese vermeinte Vernunftwesen u. s. w.

Statt fodern ist consequent gesetzt worden: fordern. (Die erstere Form gebraucht Fichte häufiger als die zweite.)

Statt Ahndungen ist gesetzt worden: Ahnungen.

Paginirung.

Auf jeder Seite dieser Ausgabe ist unten am Fuße die entsprechende Paginirung der übrigen Ausgaben der »Bestimmung des Menschen« angebracht worden.

Genauere bibliographische Angaben über die verschiedenen Ausgaben f. S. VII–VIII.

Zu bemerken ist noch, daß in der Ausgabe B die Paginirung von S. 256 auf 229 springt und bis 234 fortgeführt wird. Diese Druckfehler sind, bei der Angabe der entsprechenden Paginirung von B in vorliegender Ausgabe, als getilgt zu betrachten.

Halle, a. S., im Mai 1879

Karl Kehrbach.


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