James Fenimore Cooper
Der Pfadfinder
James Fenimore Cooper

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Viertes Kapitel

Unterhalb der Fälle des Oswego ist die Strömung reißender und ungleichmäßiger als oberhalb. Es gibt Stellen, wo der Fluß mit der stillen Ruhe des tiefen Wassers hinfließt, aber auch viele Sandbänke und Stromschnellen, und damals, als sich noch alles im Naturzustand befand, war die Durchfahrt stellenweise nicht ohne Gefahr. Zwar wurde im allgemeinen nur wenig Anstrengung von Seiten der Kahnführer erfordert; an Stellen aber, wo die Schnelligkeit der Strömung und die vorhandenen Felsen Vorsicht verlangten, bedurfte es wirklich nicht nur der Wachsamkeit, sondern auch der größten Besonnenheit, Schnelligkeit und kräftiger Arme, um die Gefahr zu vermeiden. Auf alles dieses hatte der Mohikaner geachtet, und mit Umsicht eine Stelle gewählt, wo der Fluß ruhig genug floß, um die Kähne anhalten und die Verbindung für die, mit denen er sprechen wollte, gefahrlos einleiten zu können.

Sobald der Pfadfinder die Gestalt seines roten Freundes erkannt hatte, ruderte er mit kräftigen Schlägen dem Ufer zu und winkte Jasper, ihm zu folgen. In einer Minute waren beide Kähne in dem Bereich des überhängenden Gebüsches. Es herrschte tiefes Stillschweigen, das die einen aus Furcht, die anderen aus gewohnter Vorsicht beobachteten. Als sich die Reisenden dem Indianer näherten, machte er ein Zeichen, stillzuhalten, und hatte dann mit dem Pfadfinder eine kurze, aber ernste Besprechung in der Sprache der Delawaren.

»Der Häuptling ist nicht der Mann, der einen toten Stamm für einen Feind ansieht«, bemerkte der weiße Mann gegen seinen roten Verbündeten, »warum läßt er uns anhalten?«

»Mingos sind in den Wäldern.«

»Das haben wir in diesen zwei Tagen vermutet. Weiß der Häuptling davon?«

Der Mohikaner hielt ruhig einen steinernen Pfeifenkopf in die Höhe.

»Er lag auf einer frischen Fährte, die gegen die Garnison hinführt« – so wurden nämlich von den Grenzleuten die militärischen Werke genannt, mochten sie Mannschaft: haben oder nicht.

»Das kann ein Pfeifenkopf sein, der einem Soldaten gehört. Viele bedienen sich der Pfeifen der Rothäute.«

»Sieh«, sagte Schlange und hielt aufs neue den gefundenen Gegenstand seinem Freund vor Augen.

Der Pfeifenkopf war mit großer Sorgfalt und Geschicklichkeit aus Seifenstein geschnitten. In der Mitte befand sich ein kleines Kreuz, das mit einer Genauigkeit gefertigt war, die keinen Zweifel über seine Bedeutung gestattete.

»Das prophezeit Unheil und Teufelei«, sagte der Pfadfinder, der den damals in den englischen Provinzen gewöhnlichen Abscheu gegen dieses heilige Symbol teilte; und da man leicht Sachen mit Personen verwechselt, so hatte sich dieses Grauen mit den Vorurteilen der Leute verflochten und einen mächtigen Eindruck auf das moralische Gefühl des Volkes gemacht.

»Kein Indianer, der nicht durch die schlauen Priester Kanadas bekehrt ist, würde sich's einfallen lassen, ein Ding wie dieses auf seine Pfeife zu schneiden. Ich wette, der Spitzbube betet jedesmal zu diesem Bild, wenn er mit einem Unschuldigen zusammentreffen und seine Schuftigkeit an ihm ausüben will. Ist sie auch frisch, Chingachgook?«

»Der Tabak war noch brennend, als ich sie fand.«

»Das wird tüchtige Arbeit geben, Häuptling. Wo ist die Spur?«

Der Mohikaner deutete auf eine Stelle, die keine hundert Ellen von seinem Standpunkt entfernt war.

Die Sache begann nun ein ernsteres Aussehen zu gewinnen. Die zwei Hauptführer besprachen sich einige Minuten beiseite, stiegen dann am Ufer hinauf, näherten sich dem bezeichneten Ort und untersuchten die Fährte mit der größten Sorgfalt. Als ihre Nachforschungen ungefähr eine Viertelstunde gedauert hatten, kehrte der weiße Mann allein zurück, und sein roter Freund verschwand im Wald.

Sonst trug das Gesicht des Pfadfinders ein Gepräge der Einfachheit, Rechtschaffenheit und Aufrichtigkeit, gemischt mit der Miene des Selbstvertrauens, das gewöhnlich allen, die sich unter seiner Hut befanden, Zuversicht einflößte; aber nun warf der Ausdruck der Sorge einen Schatten über seine ehrlichen Züge, der die ganze Gesellschaft beunruhigte.

»Was gibt's, Meister Pfadfinder?« fragte Cap, indem seine gewohnte, tiefe und zuversichtliche Stimme zu einem scheuen Flüstern herabsank, das sich allerdings mehr für die Gefahren der Wildnis eignete.

»Hat sich der Feind zwischen uns und unseren Hafen gelegt?«

»Wie?«

»Haben einige von diesen bemalten Schalksnarren Anker geworfen vorm Hafen, auf den wir lossteuern, und wollen sie uns die Einfahrt abschneiden?«

»Es mag sein, wie Ihr sagt, Freund Cap, aber ich bin durch Eure Worte um kein Haar weiser geworden, und in kitzligen Zeitumständen wird man um so leichter verstanden, je deutlicher man sein Englisch macht. Ich weiß nichts von Hafen und Anker, aber es liegt eine beängstigende Mingofährte in der Nähe von hundert Ellen, und so frisch wie Wildbret ohne Salz. Wenn einer von diesen argen Teufeln vorübergekommen ist, so sind es auch ein Dutzend; und was das Schlimmste ist, sie sind abwärts gegen die Garnison zu gegangen, und keine Seele kann um die Lichtung herumkommen, ohne daß man einigen ihrer durchbohrenden Augen in den Weg käme. Dann wird's sicher Kugeln geben.«

»Kann nicht das besagte Fort eine Lage geben und alles innerhalb des Bereichs seiner Klüsen wegfegen?«

»Nein, die Forts sind bei uns nicht wie die Forts in den Ansiedlungen, und zwei oder drei leichte Kanonen sind alles, was sie da unten an der Mündung des Flusses haben. Überhaupt hieße auch ein Lagerfeuer auf ein Dutzend herumstreifender Mingos geben, die sich hinter Baumstämmen und im Walde verbergen können, sein Pulver verschwenden. Wir haben nur einen, und zwar einen sehr kitzligen Weg. Wir sind einmal hier; beide Kähne sind durch das hohe Ufer und das Gebüsch vor aller Augen verborgen, wenn uns nicht einer von jenen Strauchdieben gerade gegenüber in den Weg kommt. Hier wollen wir also bleiben, ohne uns zu ängstigen. Aber wie bringen wir die blutdürstigen Teufel wieder über den Strom hinauf? – Ha, ich hab's – ich hab's. Wenn es auch nichts nützt, so kann es doch nichts schaden. Seht Ihr den breitwipfeligen Kastanienbaum dort, Jasper, an der letzten Stromwendung? Auf Eurer Seite, meine ich.«

»Den bei der gestürzten Fichte?«

»Richtig! Nehmt Stein und Feuerzeug, kriecht am Ufer hin und macht ein Feuer. Kann sein, daß sie der Rauch da 'rauflockt. Mittlerweile bringen wir vielleicht mit der gehörigen Vorsicht die Kähne weiter stromab und finden anderen Schutz. Buschwerk haben wir genug, und ein Versteck ist leicht zu finden, was uns die vielen Hinterhalte beweisen können.«

»Ich will's tun, Pfadfinder«, sagte Jasper und sprang ans Ufer. »In zehn Minuten soll das Feuer brennen.«

»Und, Eau-douce, nehmt diesmal ordentlich feuchtes Holz dazu«, flüsterte der andere mit seinem eigentümlichen innerlichen Lachen. »Wenn's an Rauch fehlt, muß Wasser helfen, ihn zu verdicken.«

Der junge Mann eilte rasch dem bezeichneten Punkt zu. Mabel wagte einen leichten Einwurf wegen der Gefahr, der aber nicht beachtet wurde, und die Gesellschaft bereitete sich vor, ihre Stellung unverzüglich zu verändern, da sie von dem Ort aus, wo Jasper das Feuer anzünden sollte, gesehen werden konnten. Die Bewegung forderte keine Eile und wurde mit Ruhe und Vorsicht ausgeführt.

Die Kähne fuhren um die Gebüsche herum und glitten mit der Strömung fort, bis sie eine Stelle erreicht hatten, an der sie von dem Kastanienbaum aus nicht mehr erblickt werden konnten. Hier hielten sie an, und aller Augen richteten sich nun auf den zurückgebliebenen Abenteurer.

»Da steigt der Rauch auf«, rief der Pfadfinder, als ein leichter Windstoß eine kleine Dunstsäule in die Höhe wirbelte und sie in spiralförmigen Wendungen über den Fluß hintrieb. »Ein guter Stein, ein Stückchen Stahl und ein Haufen dürrer Blätter machen schnell ein Feuer. Ich hoffe, Eau-douce wird das feuchte Holz nicht vergessen, wenn uns die List nutzen soll.«

»Zuviel Rauch – zuviel Klugheit«, sagte Pfeilspitze in seiner spruchartigen Weise.

»Das wär so wahr wie die Bibel, Tuscarora, wenn die Mingos nicht wüßten, daß es Soldaten in der Nähe gibt. Die Soldaten denken aber an einem Rastort gewöhnlich eifriger an ihre Mahlzeit als an das, was klug ist und sie gegen Gefahr schützen könnte. Nein, nein! Mag der Junge immerhin seine Holzklötze aufhäufen, daß es einen tüchtigen Rauch setzt, sie werden es der Dummheit einiger irischer und schottischer Tölpel zuschreiben, die mehr an ihre Hafergrütze und an ihre Kartoffeln denken als an ein Zusammentreffen mit Indianern und indianischen Büchsen.«

»Man sollte aber doch glauben, nach allem, was ich hierüber in den Städten gehört habe, daß die Soldaten an dieser Grenze an die Kunstgriffe ihrer Feinde gewöhnt und fast so listig geworden seien wie die roten Menschen selbst«, erwiderte Mabel.

»Nicht die hier, Kind, nicht die hier. Erfahrung macht sie wenig klüger, und sie diskutieren von ihren Wendungen, ihren Pelotons und Bataillons hier in den Wäldern so behaglich, als wäre sie zu Hause in ihren Pferchen. Eine Rothaut hat mehr Schlauheit in ihrer Natur als ein ganzes Regiment von der anderen Seite des Wassers. Ich nenne das Wälderschlauheit. – Aber auf mein Wort, nun ist's genug Rauch, und wir werden besser tun, uns ein anderes Versteck aufzusuchen. Der Junge hat den ganzen Fluß in sein Feuer geworfen, und es ist zu besorgen, daß die Mingos glauben, es ist ein ganzes Regiment unterwegs.«

Während er so sprach, trieb der Pfadfinder von dem Busch weg, an dem er angelegt hatte, und in einigen Minuten verbarg ihnen die Biegung des Flusses den Rauch und den Baum. Glücklicherweise zeigte sich auch an dem Ufer, wenige Ellen von dem Punkt, an dem sie eben vorbeifuhren, eine kleine Bucht, zu der die Kähne hinlenkten.

Die Reisenden hätten wohl keinen geschickteren Platz für ihre Absicht auffinden können. Das Gebüsch war dick und hing gegen das Wasser hin, so daß es einen vollständigen Blätterbaldachin bildete. Im Grund der kleinen Bucht befand sich ein schmaler, kiesiger Strand, wo die Mehrzahl der Gesellschaft zu ihrer größeren Bequemlichkeit ans Land ging. Auch konnten sie nur von der gerade entgegengesetzten Seite des Flusses aus bemerkt werden. Von dieser Seite her war jedoch die Gefahr der Entdeckung gering, da das Gesträuch hier dichter als gewöhnlich und das Land jenseits so naß und sumpfig war, daß man nicht ohne große Schwierigkeiten durchkommen konnte.

»Das ist ein guter Schlupfwinkel«, sagte der Pfadfinder, als er seine Stellung mit dem Blick eines Kenners untersucht hatte, »aber man muß ihn noch sicherer machen. Meister Cap, ich verlange nichts von Euch als Stillschweigen und Unterdrückung aller Gaben, die Ihr Euch auf dem Meere erworben habt, während der Tuscarora und ich unsere Vorkehrungen für die Stunde der Gefahr treffen.«

Der Führer ging nun mit dem Indianer etwas weiter in das Gebüsch, wo sie die stärkeren Stämme mehrerer Erlen und anderer Sträucher abschnitten, dabei aber die größte Sorgfalt anwandten, um kein Geräusch zu verursachen. Die Enden dieser kleinen Bäume, denn das waren sie in der Tat, wurden, da das Wasser nur eine geringe Tiefe hatte, an der äußeren Seite der Kähne in den Schlamm gesteckt, und im Verlaufe von zehn Minuten war ein sehr täuschender Schirm zwischen ihnen und dem Orte errichtet, woher die hauptsächlichste Gefahr drohte. Die beiden Arbeiter hatten viel Scharfsinn und Geschicklichkeit bei dieser einfachen Anordnung entwickelt, wobei sie durch die Form des Ufers, seine Einbuchtung, die Seichtigkeit des Wassers und die Art, wie diese Gebüschverzweigungen gegen das Wasser überhängen, wesentlich begünstigt wurden. Der Pfadfinder sah dabei vorzüglich auf gekrümmte Stämme, und da er sie in einiger Entfernung unter der Biegung abschnitt und die letztere das Wasser berühren ließ, so hatte das künstliche Dickicht zwar nicht das Ansehen eines in dem Strom gewachsenen, was wohl hätte Verdacht erregen mögen, aber doch mochte es jeder, der an ihm vorbei kam, für ein Gebüsch halten, das waagrecht vom Ufer ausging, ehe es sich aufwärts gegen das Licht richtete. Kurz, der Schirm war so scharfsinnig angeordnet und so kunstreich zusammengesetzt, daß nur ein ungewöhnlich mißtrauisches Auge hier ein Versteck hätte ahnen mögen.

»Das ist der beste Schlupfwinkel, in dem ich je gesteckt habe«, sagte der Pfadfinder mit seinem ruhigen Lachen, nachdem er sich die Außenseite betrachtet hatte. »Die Blätter unserer neuen Bäume berühren aufs genaueste die des Gebüsches zu unseren Häupten, und selbst der Maler, der kürzlich in der Garnison war, könnte nicht sagen, was hier das Werk der Vorsehung und was das unsere ist. Pst! dort kommt Eau-douce gewatet. Was er doch für ein verständiger Junge ist, seine Fährte dem Wasser zu überlassen! Nun, wir werden bald sehen, ob unser Versteck zu was gut ist oder nicht.«

Jasper war wirklich von seiner Verrichtung zurückgekehrt, und da er die Kähne vermißte, so folgerte er, daß sie sich unter der nächsten Wendung des Flusses verborgen hätten, in der sie von dem Feuer aus nicht bemerkt werden konnten. Seine gewohnte Vorsicht hatte ihn veranlaßt, im Wasser fortzugehen, um nicht eine Verbindung der Spuren erkennen zu lassen, die von der Gesellschaft am Ufer zurückgeblieben waren, und des Platzes, wo er ihren neuen Zufluchtsort vermutete. Würden dann die Kanadaindianer auf ihrer eigenen Fährte zurückkehren und die Spuren bemerken, die Pfadfinder und Schlange bei ihrer Besprechung und Untersuchung hinterlassen hatten, so mußten sie den Schlüssel zu diesen Bewegungen verlieren, da sich keine Fußtapfen dem Wasser aufdrücken.

Der junge Mann war deshalb von diesem Punkt aus knietief im Wasser gewatet und machte nun langsam seinen Weg am Rande des Stromes abwärts, um die Stelle zu suchen, wo die Kähne verborgen lagen.

Wenn die hinter dem Gebüsch Befindlichen ihre Augen näher gegen die Blätter brachten, so konnten sie manche Stellen finden, die ihnen einen Durchblick ließen, indes dieser Vorteil in einiger Entfernung wieder verlorenging. Mochte dann auch ein Auge auf einige solche Öffnungen fallen, so wurde doch durch das Ufer und den Schatten des Gebüsches vermittelt, daß die Gestalten und Umrisse unserer Flüchtlinge keiner Entdeckung ausgesetzt waren. Unsere Gesellschaft, die sich nun in die Kähne begeben hatte und aus ihrem Versteck hervor Jaspers Bewegungen beobachtete, erkannte bald, daß ihm die Stelle entging, wo sich Pfadfinder verborgen hatte. Als er um die Krümmung des Ufers gekommen war und die Aussicht nach dem Feuer hin verlor, hielt der junge Mann an und begann das Ufer mit Bedacht und Vorsicht zu untersuchen. Gelegentlich ging er wieder acht bis zehn Schritte weiter und hielt dann einmal an, um sein Suchen zu erneuern. Das Wasser war viel seichter als gewöhnlich, und er ging an der Seite hin, um sich seinen Spaziergang zu erleichtern, wobei er der künstlichen Plantage so nahe kam, daß er sie mit seinen Händen hätte erreichen können. Aber er entdeckte nichts und war eben daran, seinen Weg weiter fortzusetzen, als der Pfadfinder eine Öffnung in die Zweige machte und ihn mit gedämpfter Stimme eintreten hieß.

»Es ist ganz gut so«, sagte der Pfadfinder lachend, »obgleich die Augen eines Bleichgesichtes von denen einer Rothaut so verschieden sind wie die Fernrohre untereinander. Ich wollte mit des Sergeanten Tochter ein Pulverhorn gegen einen Wampumgürtel wetten, daß ihres Vaters Regiment an unserer Einsiedlung vorbeimarschieren könnte, ohne je die List auszufinden. Aber wenn die Mingos wirklich wie Jasper in dem Bett des Flusses herunterkämen, so würde ich für diese Anpflanzung zittern. Über den Fluß hinüber mag sie wohl ihre Augen täuschen und insofern nicht ohne Nutzen sein.«

»Glaubt Ihr nicht, Meister Pfadfinder«, sagte Cap, »daß es das Beste wäre, uns auf den Weg zu machen und so schnell wie möglich stromabwärts zu segeln, sobald wir gewiß sind, daß diese Schufte in unserem Stern sind? Wir Seeleute nennen eine Sternjagd eine lange Jagd.«

»Ich möchte mich mit des Sergeanten Tochter nicht um alles Pulver, das da unten im Fort liegt, von der Stelle rühren, bis wir was von Schlange gehört haben. Sichere Gefangenschaft oder gewisser Tod würden die Folge sein. Wenn sich so ein zartes Schmaltierchen wie das Mädchen, das wir zur Fracht haben, durch die Wälder finden könnte, wie ein alter Hirsch, so möcht' es allerdings angehen, die Kähne zu verlassen, denn auf einem Umweg könnten wir die Garnison noch vor Anbruch des Morgens erreichen.«

»Dann tut es«, sagte Mabel, rasch unter dem plötzlichen Einfluß erweckter Energie aufspringend. »Ich bin jung, behend, an Anstrengung gewöhnt und möchte es leicht meinem lieben Onkel zuvortun. Ich will durchaus kein Hindernis sein und könnte es nicht ertragen, daß euer aller Leben um meinetwillen gefährdet sein sollte.«

»Nein, nein, gutes Kind! Wir halten Sie keineswegs für ein Hindernis oder eine Belästigung und würden uns gern noch einmal dieser Gefahr unterziehen, um Ihnen und dem wackeren Sergeanten einen Dienst zu leisten. Ist das nicht auch Eure Meinung, Eau-douce?«

»Ihr einen Dienst zu leisten?« rief Jasper mit Nachdruck. »Nichts soll mich bewegen, Mabel Dunham zu verlassen, bis ich sie sicher in ihres Vaters Armen weiß!«

»Wohl gesprochen, Junge; brav und ehrenhaft gesprochen, und ich stimme bei mit Herz und Hand. Nein, nein, Sie sind nicht die erste Ihres Geschlechts, die ich durch die Wälder geleitet habe, und keine hat dabei je Schaden genommen mit Ausnahme einer einzigen. Das war freilich ein trüber Tag; aber seinesgleichen wird wohl nicht wiederkommen.«

Mabel blickte von einem ihrer Beschützer auf den anderen, und ihre schönen Augen schwammen in Tränen. Sie reichte jedem ihre Hand und sprach, obgleich anfangs mit erstickter Stimme:

»Ich tue unrecht, euch um meinetwillen der Gefahr auszusetzen. Mein lieber Vater wird es euch danken. Auch ich danke euch – Gott vergelt es euch; aber laßt uns hier nicht unnötigerweise die Gefahr erwarten. Ich kann wohl gehen und bin oft in mädchenhafter Laune meilenweit gegangen. Warum sollte ich es jetzt nicht können, da es mein Leben – nein, da es euer kostbares Leben gilt?«

»Sie ist eine treue Taube, Jasper«, sagte der Pfadfinder, indem er ihre Hand so lange festhielt, bis das Mädchen selbst aus angeborener Bescheidenheit die Gelegenheit ergriff, sie zurückzuziehen, »und wunderbar anziehend! Wir sind in den Wäldern rauh und bisweilen auch hartherzig geworden, Mabel, aber ein Anblick wie der Ihrige erweckt unsere jugendlichen Gefühle wieder und tut uns wohl für den Rest unserer Tage. Jasper wird dasselbe sagen; denn wie ich in den Wäldern, so sieht Jasper auf dem Ontario wenige von Ihresgleichen, die sein Herz zu erweichen und ihn an die Liebe seines Geschlechts zu erinnern vermöchten. Sprecht selbst, Jasper, und sagt, ob es nicht so ist.«

»Ich zweifle, ob viele wie Mabel Dunham irgendwo gefunden werden können«, entgegnete der junge Mann artig und mit einem Blick voll ehrlicher Aufrichtigkeit, der mehr als seine Zunge ausdrückte. »Ihr braucht nicht die Seen und Wälder herauszufordern; ich möchte lieber die Städte und Ansiedlungen darum befragen.«

»Wir würden besser tun, die Kähne zu verlassen«, erwiderte Mabel hastig; »denn ich fühle, es ist nicht länger sicher hier.«

»Ihr könnt nicht fort von hier, in keinem Fall. Wir hätten einen Marsch von mehr als zwanzig Meilen vor uns, durch Dickicht und Sümpfe und noch obendrein in der Finsternis. Auch gäbe unsere Gesellschaft eine breite Fährte, und wir dürften allem nach unsern Weg in die Garnison erkämpfen müssen. Wir wollen auf den Mohikaner warten.«

Nach dieser Entscheidung des Mannes, von dem alle in der gegenwärtigen gefährlichen Lage Rat erwarteten, wurde nichts mehr über diesen Gegenstand gesprochen. Die Gesellschaft bildete nun Gruppen. Pfeilspitze und sein Weib saßen abgesondert unter dem Gebüsch und besprachen sich mit leiser Stimme, der Mann mit Ernst, das Weib mit der untertänigen Sanftmut, wie sie die herabgewürdigte Lage des Weibes eines Wilden bezeichnete. Pfadfinder und Cap hatten in einem der Kähne Platz genommen und schwatzten von ihren verschiedenen Abenteuern zu Wasser und zu Land, während Jasper und Mabel in dem andern saßen, wobei ihre Vertraulichkeiten in einer Stunde größere Fortschritte machte, als dies unter anderen Umständen vielleicht in einem Jahr der Fall gewesen wäre. Ungeachtet ihrer bedrängten Lage verging ihnen die Zeit schnell, und besonders die jungen Leute waren verwundert, als ihnen Cap sagte, wie lange sie sich in dieser Weise beschäftigt hätten.

»Wenn man rauchen könnte, Freund Pfadfinder, so möchte dieser Raum behaglich genug sein; denn um auch dem Teufel sein Recht widerfahren zu lassen, Ihr habt die Kähne hübsch eingebuchtet und in eine Reede gebracht, die dem Passatwind trotzen würde. Das einzige Unbequeme ist, daß man von seiner Pfeife soll keinen Gebrauch machen können.«

»Der Tabaksgeruch würde uns verraten, und welchen Vorteil hätten wir von allen gegen die Augen der Mingos gerichteten Vorsichtsmaßregeln, wenn ihnen ihre Nase sagte, wo unser Versteck zu finden ist? Nein, nein, unterdrückt Eure Begierden, unterdrückt sie und lernt eine Tugend von der Rothaut, die eine ganze Woche das Essen vergessen kann, um einen einzigen Skalp zu erbeuten. Hört Ihr nichts, Jasper?«

»Schlange kommt.«

»Dann laßt uns sehen, ob die Augen des Mohikaners besser sind als die eines gewissen Burschen, den sein Gewerbe aufs Wasser führt.«

Der Mohikaner folgte derselben Richtung, die Jasper eingeschlagen hatte, um sich mit seinen Freunden zu vereinen; aber statt geradeaus zu gehen, drückte er sich in der Windung des Flusses, die so verhinderte, daß er von höher gelegenen Punkten gesehen wurde, dicht an das Ufer und suchte mit der größten Sorgfalt eine Stellung in dem Gebüsch, die ihm den Rückblick gestattete, ohne daß man ihn bemerken konnte.

»Schlange sieht die Schufte!« flüsterte der Pfadfinder. »So wahr ich ein Christ und ein Weißer bin, sie haben angebissen und den Rauch umzingelt.«

Hier unterbrach ein herzliches, aber stilles Lachen seine Worte, indem er zugleich mit dem Ellenbogen Cap anstieß, und alle verfolgten mit gespannter Aufmerksamkeit die lautlosen Bewegungen Chingachgooks. Der Mohikaner blieb volle zehn Minuten so unbeweglich wie der Fels, an dem er stand; dann war ihm augenscheinlich ein Gegenstand von Interesse zu Gesicht gekommen, denn er ließ einen ängstlichen und scharfen Blick längs des Stromrandes hingleiten und bewegte sich schnell abwärts, wobei er Sorge trug, daß er seine Fährte dem seichten Wasser überließ. Er war sichtlich in großer Hast und Unruhe und blickte bald hinter sich, bald untersuchte sein Auge jede Stelle des Ufers, wo er sich die Kähne verborgen denken mochte.

»Ruft ihn herein«, flüsterte Jasper, kaum fähig, seine Ungeduld zurückzuhalten, »ruft ihn herein, ehe es zu spät ist. Seht, er kommt eben an uns vorbei.«

»Nicht doch, nicht doch, Junge; es drängt nicht«, entgegnete sein Gefährte, »sonst würde die Schlange zu kriechen anfangen. Der Herr helfe uns und lehre uns Weisheit! Aber ich glaube gar, daß uns Chingachgook übersieht, dessen Augen so zuverlässig sind wie der Geruch des Hundes, und uns nicht auffindet in dem künstlichen Gebüsch!«

Dieser Ausbruch war unzeitig, denn die Worte waren kaum ausgesprochen, als der Indianer, der bereits einige Fuß über das künstliche Versteck hinausgeschritten war, plötzlich anhielt, einen festen und scharfen Blick auf die Anpflanzung warf, schnell einige Schritte rückwärts machte, sich beugte und, nachdem er das Gebüsch vorsichtig auseinandergebogen hatte, unter der Gesellschaft erschien.

»Die verfluchten Mingos!« sagte Pfadfinder, sobald sein Freund nahe genug war, um ohne Gefahr angeredet werden zu können.

»Irokesen«, erwiderte kurz der Indianer.

»Gleichviel, gleichviel; Irokesen, Teufel, Mingos, Mengwes oder Furien – alles ist beinahe das nämliche. Ich nenne alle Schurken Mingos. Komm hierher, Häuptling, und laß uns vernünftig miteinander reden.« Beide begaben sich auf die Seite und besprachen sich ernsthaft in der Sprache der Delawaren. Als ihr Gespräch zu Ende war, trat Pfadfinder wieder zu den übrigen und teilte ihnen alles mit, was er eben erfahren hatte.

Der Mohikaner hatte die Spur ihrer Feinde eine Strecke weit gegen das Fort hin verfolgt, bis sie den Rauch von Jaspers Feuer zu Gesicht bekamen, worauf sie alsbald ihre Schritte anhielten. Da Chingachgook hierdurch in die größte Gefahr, entdeckt zu werden, geriet, so mußte er ein Versteck auffinden, wo er sich verbergen konnte, bis der Haufe vorüber war. Es war vielleicht ein Glück für ihn, daß die Wilden zu sehr auf diese neue Entdeckung achteten, um auf die Spuren im Walde ihre gewöhnliche Aufmerksamkeit zu verwenden. Kurz, sie eilten, fünfzehn an der Zahl, rasch an ihm vorüber, indem jeder in die Fußtapfen des anderen trat, und so wurde es dem Lauscher unmöglich gemacht, wieder in ihren Bereich zu gelangen. Als sie zu der Stelle gekommen waren, wo sich die Spuren des Pfadfinders und des Mohikaners mit ihrer eigenen Fährte vermischten, zogen sich die Irokesen gegen den Fluß hin und erreichten diesen, als Jasper gerade hinter der Biegung verschwunden war. Die Aussicht nach dem Rauch hin war nun frei, und die Wilden stürzten sich in die Wälder, um sich unbemerkt dem Feuer zu nähern. Chingachgook benützte diese Gelegenheit, um landab ins Wasser zu steigen und gleichfalls die Flußbiegung zu gewinnen, die ihn gegen Entdeckung schützen sollte.

Über die Beweggründe der Irokesen konnte der Mohikaner nur aus ihren Handlungen urteilen. Er vermutete, daß sie die List mit dem Feuer entdeckt und sich überzeugt hatten, es sei nur in der Absicht, sie irrezuleiten, angezündet worden; denn nach einer hastigen Untersuchung der Stelle hatten sie sich getrennt und einige davon sich in die Wälder begeben, indes sechs oder acht den Fußtritten Jaspers an dem Ufer hin folgten und stromabwärts zu der Stelle kamen, wo die Kähne gelandet hatten. Welchen Weg sie nun von dieser Stelle weiter gemacht, konnte nur vermutet werden, denn die Gefahr war zu drängend, als daß Schlange länger hätte zögern sollen, sich nach seinen Freunden umzusehen. Aus einigen Anzeichen, die er aus ihren Gebärden entnehmen konnte, hielt er es für wahrscheinlich, daß die Feinde am Rande des Flusses herunterkommen würden. Er konnte dies jedoch nicht mit Sicherheit behaupten.

Als der Pfadfinder diese Umstände seinen Gefährten mitgeteilt hatte, gewannen bei den zwei anderen weißen Männern die Gefühle ihres Berufes die Oberhand, und bei beiden entsprach die Behandlung der Frage über die Mittel des Entrinnens natürlich ihren Beschäftigungen.

»Laßt schnell die Kähne frei«, sagte Jasper lebhaft, »die Strömung ist stark, und wenn wir tüchtig rudern, werden wir bald aus dem Bereich dieser Schurken sein.«

»Und diese arme Blume, die kaum erst aufblühte in den Lichtungen – soll sie im Walde verwelken?« entgegnete sein Freund mit einer Poesie, die er unwillkürlich aus seinem langen Umgang mit den Delawaren geschöpft hatte.

»Wir müssen alle einmal sterben«, antwortete der Jüngling, indem ein kühnes Rot seine Wangen färbte; »Mabel und Pfeilspitzes Weib können sich in den Kähnen niederlegen, indes wir aufrecht, wie es Männern ziemt, unsere Pflicht erfüllen.«

»Ja, Ihr seid ein gewandter Ruderer, aber die Bosheit eines Mingo ist noch viel gewandter. Die Kähne sind schnell, aber eine Büchsenkugel ist schneller.«

»Da wir einem vertrauenden Vater unser Wort gegeben haben, so ist es Männerpflicht, uns dieser Gefahr zu unterziehen.«

»Aber es ist nicht unsere Pflicht, die Klugheit außer acht zu lassen.«

»Klugheit? Man kann seine Klugheit auch so weit treiben, den Mut darüber zu vergessen!«

Die Gruppe stand an dem nahen Ufer, Pfadfinder auf seine Büchse gelehnt, deren Schaft auf dem Kiesgrund ruhte, indes er den Lauf, der bis zu seinen Schultern reichte, mit beiden Händen umfaßte. Als Jasper diesen schweren und unverdienten Vorwurf ausstieß, blieb das tiefe Rot auf dem Gesicht seines Kameraden unverändert, obgleich der junge Mann bemerkte, daß seine Hände das Eisen des Gewehres mit der Festigkeit eines Schraubstockes umfaßten. Weiter verriet sich keine Bewegung.

»Ihr seid jung und heißköpfig«, erwiderte der Pfadfinder mit einer Würde, die die Zuhörer seine moralische Überlegenheit deutlich fühlen ließ, »aber mein Leben war eine Reihe von Gefahren wie diese, und meine Erfahrung und meine Gaben sind von der Art, daß sie nicht nötig haben, sich durch die Ungeduld eines Knaben meistern zu lassen. Was den Mut anlangt, Jasper, so will ich kein kränkendes, bedeutungsloses Wort einem ähnlichen entgegensetzen, denn ich weiß, daß Ihr treu auf Eurem Posten seid, so gut Ihr's eben versteht; aber beachtet den Rat eines Mannes, der den Mingos schon ins Auge schaute, als Ihr noch ein Kind wart und der weiß, daß man ihre Schlauheit weit eher durch Klugheit umgeht, als durch Torheit überlistet.«

»Ich bitte Euch um Verzeihung, Pfadfinder«, sagte der reuige Jasper, indem er mit Feuer nach der Hand des anderen griff, die ihm dieser überließ, »ich bitte aufrichtig um Verzeihung. Es war töricht und schlecht von mir, einen Mann zu beschuldigen, von dem man weiß, daß sein Herz in einer guten Sache so fest ist wie die Felsen am Seeufer.«

Zum erstenmal vertiefte sich die Röte auf den Wangen des Pfadfinders, und die feierliche Würde, die er angenommen hatte, wich dem Ausdruck der ernsten Einfachheit, die alle seine Gefühle durchdrang. Er erwiderte den Händedruck seines jungen Freundes so herzlich, als ob keine Saite einen Mißton zwischen ihnen hätte laut werden lassen, und ein leichter Ernst, der noch seine Augen umfangen hielt, gab dem Ausdruck natürlicher Güte Raum.

»'s ist gut, Jasper, 's ist gut«, antwortete er lachend. »Ich trage nichts nach, und mir soll auch niemand was nachtragen. Meine Natur ist die eines Weißen, und die hegt keinen Groll im Herzen. Es möchte übrigens ein kitzliges Werk gewesen sein, der Schlange da nur halb soviel zu sagen, obschon er ein Delaware ist; denn jede Farbe hat ihre Art.«

Eine Berührung seiner Schulter machte den Sprecher schweigen. Mabel stand aufrecht im Kahn, und ihre leichte, schwellende Gestalt beugte sich vorwärts in eine Stellung des anmutigsten Ernstes, während sie den Finger an die Lippen legte, mit abgewandtem Kopf ihre ausdrucksvollen Augen auf eine Öffnung im Gebüsch richtete und dabei mit dem Ende einer Fischerrute, die sie in dem ausgestreckten Arm hielt, den Pfadfinder berührte. Letzterer beugte seinen Kopf gegen eine Öffnung, der er absichtlich nahe geblieben war, und flüsterte dann Jasper zu –

»Die verfluchten Mingos! Greift zu euren Waffen, Männer, aber verhaltet euch so ruhig, wie die Stämme toter Bäume!«

Jasper eilte mit lautlosen Tritten zum Kahn und veranlaßte mit höflicher Gewalt Mabel, eine Stellung anzunehmen, durch die ihr ganzer Körper verborgen wurde, obschon es wahrscheinlich über seine Macht gegangen wäre, das Mädchen zu bewegen, ihren Kopf so niedrig zu halten, daß sie nicht noch einen Blick auf die Feinde hätte werfen können. Er stellte sich dann in ihre Nähe und brachte das gespannte Gewehr in Anschlag. Pfeilspitze und Chingachgook krochen zu dem Versteck und lauerten wie die Schlangen, mit bereitgehaltenen Waffen, während das Weib des ersteren den Kopf zwischen die Knie beugte, ihn mit ihrem Kattunkleide bedeckte und sich ganz ruhig und unbeweglich verhielt. Cap zog seine beiden Pistolen aus dem Gürtel, schien aber ganz verlegen zu sein, welchem Kurs er folgen solle. Der Pfadfinder stand bewegungslos. Er hatte gleich im Anfang eine Stellung eingenommen, die ihm gestattete, mit gutem Erfolg durch die Blätter zu zielen und die Bewegungen der Feinde zu überwachen. Er war zu standhaft, um sich durch diesen kritischen Moment aus der Fassung bringen zu lassen.

Es war in der Tat ein beängstigender Augenblick. Gerade, als Mabel die Schulter ihres Führers berührt hatte, zeigten sich drei Irokesen im Wasser an der Biegung des Flusses, etwa hundert Ellen von dem Versteck, und hielten an, um den Strom nach unten zu untersuchen. Sie waren nackt bis zum Gürtel, für einen Feldzug gegen ihre Feinde bewaffnet und mit ihren Kriegsfarben bemalt. Sie schienen über den Weg, den sie zur Verfolgung der Flüchtlinge einzuschlagen hätten, unentschieden zu sein; denn der eine deutete stromabwärts, der andere aufwärts und der dritte auf das entgegengesetzte Ufer. Ihre Zweifel waren sichtlich.


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