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Punkt sechs Uhr stand Viktor auf der östlichen Seite des Marktplatzes. Er sah sich nach dem Auto Nummer 53 um und erkannte gleich den Chauffeur, – es war derselbe junge Mann in der Samtjacke, der ihm am Morgen den Brief übergeben hatte, nur war sein Anzug jetzt durch eine Mütze vervollständigt. Er saß auf dem Trittbrett seines Wagens, baumelte mit den Beinen, eine Zigarette im Munde; den Fremden schien er nicht zu sehen, bevor er vor ihm stand und die vorgeschriebene Frage an ihn richtete. Da sprang er auf, öffnete die Wagentür und Viktor stieg ein.
Es war ein kleines, graues, schmutziges aber gut laufendes und leicht lenkbares Auto. Schnell ging es am Hafen entlang, an den Palmen der Anlagen vorbei.
Die Bucht lag tiefblau unter der brennenden Sonne. Im Osten, jenseits des Campo dell'Oro, dem fruchtbaren Tal des Flusses Gravone, lagen die Berge unter dem Wärmedunst. Von Westen nach Norden erstreckte sich hinter der weißen Stadt ein majestätischer Bergrücken, ebenmäßig wie ein Festungswerk; das rötlich verbrannte Gestein war von Gruppen tiefgrüner Fichten und graugrüner Olivenbäume gefleckt. Gärten mit Orangenbäumen, Kakteen und Platanen zogen sich weit vor die Stadt.
Sie fuhren mit starker Geschwindigkeit im Zickzack bergauf, während der Luftzug ihnen den würzigen Duft der Macchia zuführte – von dem Napoleon behauptete, daß er an ihm weit draußen auf der Bucht mit geschlossenen Augen spüren könnte, daß er sich der Insel seiner Kindheit näherte.
Eine kühlende Brise kam ihnen auf dem ebenen Wege entgegen, der sich um graurote Felsenvorsprünge wand, wo sich Gebüsch und Kräuter mit ihren trockenen Wurzeln in Spalten festklammerten, auf deren Grunde sich ein wenig Feuchtigkeit bewahrt hatte. Die Sonne, die gleichzeitig zeugt und tötet, reichte nicht bis dort hinunter.
Endlich hatten sie den Bergrücken erreicht.
»Die Lavabucht!« sagte der Chauffeur und zeigte nach unten, wo schwere Wolken die untergehende Sonne wie in einem Sack gefangen hatte. Eine scharfe Kurve, und tief unter ihnen lagen, durch Bergkuppen wie durch Kulissen voneinander getrennt, mehrere kleine tiefblaue Buchten, die in das weite Meer mündeten, wo am Horizont das Sonnengold hinter Wolken versank.
Ein vereinzeltes Latinersegel, wie eine blendend weiße Feder, die ein Schwan auf seinem Fluge verloren hat, – eine Kräuselung, wie das Muster in einem schweren Seidenstoff, ein Felsenriff unter dem Meeresspiegel verratend. Auf einem Vorsprung dahinten ein kleines, weißes Haus, das aus der dunklen Wildnis wie ein Riesenei aus einem Nest leuchtete.
Viktor bat den Chauffeur einen Augenblick zu halten, damit er die wilde Schönheit der Landschaft genießen konnte.
Auch der Chauffeur war in den Anblick versunken. Mit zurückgelegtem Kopf atmete er den süßen, wilden Duft seiner Insel, wie ein Reiter auf dem Kamm des Felsens verweilt, wo seine Herde grast.
Bald darauf sah Viktor ein kleines, weißes Steinhaus am Wege auftauchen, das vorn und hinten eine Loggia hatte. Das Auto fuhr darauf zu und hielt mit einem Ruck vor der Tür, über der in dem Kalk einige längst unleserliche Buchstaben eingeritzt waren.
Der Chauffeur murmelte einige Worte, es klang wie Krug oder Bergerie.
Jetzt tauchte eine alte Frau mit einem schwarzen Kopftuch, eine Schürze zwischen den Händen, in der Tür auf, sagte einige Worte zu dem Burschen – Viktor hörte »Padrone« – und musterte den Fremden mit einem durchdringenden Blick, bevor sie ihn grüßte.
In dem dunklen Raum des Hauses, der nur durch die Tür Licht zu bekommen schien, entdeckte Viktor etwas, das einem Schenktisch glich, und hörte einen Laut, wie das Tröpfeln eines Wasserhahnes; an der hinteren Wand sah er auf einem hohen Gestell einen mächtigen Behälter, aus dessen Spundloch eine Flüssigkeit in eine Kanne rieselte.
Die Alte nahm eine Flasche vom Bord. –
»Wermut,« sagte der Chauffeur erklärend.
Die Frau reichte Viktor ein mit Wasser halbgefülltes Glas und schenkte ihm aus der Flasche ein, bis er genug hatte. Er legte zwei Francs auf den Schenktisch. Die Alte sperrte den Mund auf, als er ihr zu verstehen gab, daß sie es behalten sollte.
Dann winkte der Chauffeur Viktor, daß er ihm folgen solle. Vorn auf der Loggia war ein Loch in der Mauer, das hinter Weinranken versteckt lag. Der Chauffeur hielt das Laub zur Seite und ließ Viktor vorangehen.
Sie kamen zu einem grasbewachsenen Abhang, wo Pfirsich- und Feigenbäume standen, an deren Zweigen die noch grünen Früchte hingen. Das Laub war so dicht, daß das späte Tageslicht nicht hindurchdringen konnte.
Sie gingen den Abhang hinab und erreichten das steinige Bett eines Baches, der bereits ausgetrocknet war. Sie sprangen hinüber und mußten auf der andern Seite durch niedriges Gestrüpp wieder bergauf steigen. Ein Pfad war nirgends zu sehen, der Chauffeur ging im Zickzack, um Viktor den Aufstieg zu erleichtern; ein paarmal kletterte er steil bergauf und wartete, bis Viktor die bequemere Schrägung genommen hatte; doch ließ er ihn keinen Moment aus den Augen.
Die Erdschicht war hier nur dünn, an vielen Stellen fühlte Viktor den nackten Felsen unter seinen Sohlen; schließlich kam grauroter Granit zum Vorschein, wie kahle Stellen in einem sonst üppigen Haarwuchs.
Plötzlich, es war wie ein Szenenwechsel auf einer Bühne, veränderte sich der Charakter des Waldes zu einer Wildnis von starkduftenden Myrten- und Mastickbäumen; dunkle glatte Lancetblätter peitschten ihm Gesicht und Hände, obgleich der Chauffeur voranging und ihm einen Weg zu bahnen versuchte. Sie wateten durch trockenes und verfilztes Unterholz, das ihn durch Beinkleider und Strümpfe stach. Wo die Sonne gebrannt hatte, war der Duft fast betäubend.
Das Gestrüpp wurde niedriger und dichter; der Boden war vielerwärts so uneben, gleichsam wie aufgehackt, daß Viktor beständig stolperte. Häufig mußte er sich niederbeugen und vorwärtskriechen. Schließlich war er ganz erschöpft.
»Wie lange dauert es noch?« fragte er.
»Nicht lange,« lautete die kurze Antwort.
Endlich gelangten sie zu einem offenen Platz, der ringsum von dichtem Gehölz eingefaßt war, – es sah aus wie eine überwachsene Wegkreuzung in einer Lichtung. Der Führer blieb stehen und zeigte auf eine Erhöhung in dem steinigen Boden, wo Viktor sich ausruhen konnte.
Im selben Augenblick hörten sie das gedämpfte, langgezogene Geheul eines Hundes, – es raschelte irgendwo im Gehölz und durch die Dämmerung sah Viktor, wie sich ein langhaariger Hund mit spitzen Ohren durch das Gestrüpp Bahn brach und plötzlich wie ein Jagdhund, der Fährte gefunden hat, mit vorgestreckter Schnauze, leise knurrend vor dem Fremden stehen blieb.
Ein Mann, wie ein Hirte gekleidet, mit Hosen aus langhaarigem Ziegenfelle, die Büchse im Arm, folgte dem Hund, wechselte einige Worte mit dem Chauffeur und wandte sich dann höflich grüßend an Viktor. –
» Pazienza, Herr,« sagte er, »der Sekretär wird gleich hier sein und Sie zum Maëstro führen.«
Darauf pfiff er dem Hunde und verschwand durch das Gehölz in einer andern Richtung als er gekommen war.
Der Chauffeur nahm Viktor bei der Hand, um dem Hirten zu folgen; Viktor aber konnte nicht Schritt halten, und bald war von dem Hirten nichts mehr zu sehen und zu hören.
Auf der rechten Seite der pfadlosen Wildnis, durch die der Führer einen Weg bahnte, erhob sich eine steile Felswand, während links das Terrain schräg abfiel.
Da erklangen vor ihm durch die Dunkelheit Hufschläge.
» Chi è?« rief eine Stimme.
» Amici,« antwortete der Führer.
» Benissimo!«
Wieder raschelte es im Gehölz wie von einem suchenden Tier. Der Führer rief einen Namen, ein Hund brach durch die Büsche, umsprang ihn voller Freude und umkreiste dann brummend Viktor, bis er sich auf den Zuruf des Führers zurückzog. Gleich darauf hielt ein Reiter seinen Grauschimmel vor Viktor an.
Ein junger Mensch in einer Samtjacke, die Büchse über der Schulter, grüßte, indem er seinen Filzhut mit einer großen Armbewegung schwang.
»Sekretär Luigi,« sagte er, indem er sich vorstellte.
Die Stimme war tief und sympathisch, der Tonfall kultiviert. –
Viktor stellte sich ebenfalls vor. Dann machten sich alle drei wieder auf den Weg. Viktor ging gleich hinter dem Grauschimmel, der Chauffeur folgte als Letzter, den Hund auf den Fersen; für zwei war der Pfad zu schmal.
Vor ihnen durch die Büsche schimmerte jetzt das Licht einer Laterne.
» Eccoci!«
Der Reiter sprang vom Pferde. Viktor atmete hastig, das beständige Aufwärtssteigen und die Spannung, in der er sich befand, hatten ihm Herzklopfen verursacht.
Ein zweistöckiges Landhaus tauchte aus der Dunkelheit auf. Es lag so dicht gegen die Felswand gedrückt, daß es aus ihr herausgehauen zu sein schien.
In der Mitte des Hauses stand in der offenen Tür ein Knecht, der eine Laterne hochhielt, um den Näherkommenden zu leuchten.
Der Knecht übernahm das Pferd und brachte es in den Stall, nachdem er die Laterne auf eine Steinbank neben dem Hause gestellt hatte.
Da wurde eine Tür zu dem kleinen dunklen Vorraum geöffnet, und ein Mädchen in der Bauerntracht des Landes forderte den Fremden mit einem freundlichen Kopfnicken auf, näherzutreten.
» Buona sera, Signore!«
Das Zimmer, das er betrat, war groß. Die kleinen Fenster saßen hoch oben in der Wand wie in einer Festung oder einem arabischen Hause. An drei Wänden lief eine Galerie entlang, zu der eine Treppe hinaufführte. Mitten im Zimmer stand ein viereckiger Holztisch, auf dem ein Stück gemustertes Linoleum lag. Von der Decke hing an einer langen Kette eine doppelte Öllampe herab.
Auf dem Tisch stand eine schlanke Lehmkruke, wie sie zum Kühlen von Trinkwasser verwendet wird. An der hinteren Wand stand ein mächtiger Schrank ... vielleicht verbirgt er eine Tür, dachte Viktor. An den übrigen drei Wänden hingen unter der Galerie Waffen verschiedener Art – Gewehre aller Systeme, Karabiner, wie die Gendarmen sie tragen, altmodische Reiterpistolen und moderne Revolver, kurze und lange Dolche, dazwischen Schrotbeutel, Reitpeitschen und Patronengürtel.
Das Mädchen betrachtete Viktor neugierig mit lebhaften, grauen Augen; in Gang und Haltung hatte sie etwas Würdiges und Anmutiges, das alte Rasse verriet.
»Mein Onkel wird gleich hier sein,« sagte sie entschuldigend, »ich erwarte ihn jeden Augenblick. Er wird unten bei den Arbeitern aufgehalten worden sein; wir lassen nämlich ein neues Lagerhaus für unsern Wein bauen.«
Jetzt kam der Sekretär herein und ging geradeswegs auf Viktor zu. »Gestatten Sie,« sagte er lächelnd, »es geschieht auf Befehl –«.
Damit betastete er ohne weiteres mit seinen Händen Viktors Körper, befühlte seine Taschen in Jacke, Weste und Beinkleidern. – »Danke!«
Er beugte den Kopf mit einem formellen Lächeln und zog sich wieder zurück.
Das Mädchen bot Viktor einen Stuhl an. Er stellte mit Interesse fest, daß das Ausbleiben des Onkels der Nichte keinerlei Unruhe verursachte, obgleich dreißigtausend Francs von dem französischen Staat für seinen Kopf seit langem ausgesetzt waren.
Durch die halbgeöffnete Tür erklangen jetzt Hufschläge, – draußen wurden Worte gewechselt, ein Hund stieß ein halbersticktes Freudengeheul aus.
Feste Schritte im Vorraum. –
Das Mädchen ging auf die Tür zu und Viktor heftete seine Augen gespannt darauf –
Ein Mann in einer Samtjacke, Schaftstiefeln und breitrandigem Hut trat herein.
» Tonietta, buona sera.«
Er umfaßte den Kopf des Mädchens und drückte ihr einen Kuß auf beide Wangen, während ein blitzschneller Blick den Fremden musterte.
Darauf sagte er einige hastige Worte mit starker, metallischer Stimme; so weit Viktor dem Dialekt zu folgen vermochte, handelte es sich um die Verspätung, die die Bauarbeiten verursacht hatten.
Er warf seinen Hut auf einen Stuhl, fuhr sich durch das dichte, braune Haar, das von Schweiß naß war, nahm die Büchse von der Schulter, reichte sie dem Sekretär und gab ihm mit seiner Bärentatze einen Schlag auf die Backe.
»Gigi Gigi – Kosename für Luigi – Buon giorno!«
Ein runder Kopf, eine niedrige Stirn, starke, schwarze Brauen, eine kurze, fleischige Nase, ein struppiger Schnurrbart, breite Backenknochen, ein eckiges Kinn, ein kurzer, dicker Hals, feste Züge, eine untersetzte Gestalt, völlige Beherrschung der Muskelspannung, – jeder Blick, jede Bewegung innere Handlung und augenblickliche Auslösung nach außen verratend. –
Zwei hallende Schritte von eisenbeschlagenen Bergschuhen auf dem Steinboden, und der Mann stand so dicht vor seinem Gast, die funkelnden Augen fest auf ihn gerichtet, als ob er ihm gleich beim ersten Blick die Atmosphäre seiner Persönlichkeit aufzwingen wollte.
»Alfonso Lucchetti!« sagte er mit klingender Stimme, als ob er einen Feldruf ausstieße.
»Viktor Heller!« antwortete der andre und trat unwillkürlich einen Schritt zurück.
Lucchetti ließ seinen leuchtenden Blick eine Weile auf dem Gast ruhen, dann lächelte er und reichte ihm seine Hand. Der Händedruck war so fest, daß es weh tat.
» Eh bien – das Geschäft!« kommandierte er.
Tonietta stellte geschwind eine Foglietta und Gläser auf den Tisch.
»Eigenes Gewächs!« sagte Lucchetti auf Französisch und hob das Glas gegen das Licht, damit der Gast Farbe und Klarheit des Weines bewundern konnte.
Darauf klatschte er in die Hände, nickte Tonietta zu und drehte sich nach Gigi um.
Tonietta stieg die Treppe zur Galerie hinauf, der Sekretär verschwand hinter der Tür zum Vorzimmer.
Lucchetti trank seinem Gast zu und wünschte ihm Gesundheit und Glück.
Viktor lobte den Wein, er sei in Wahrheit edel, sagte er. Das Lob schien den Meister zu erfreuen, er nickte und schenkte dem Gast von neuem ein. Viktor zog den Brief der Hybsa aus der Tasche.
»Hiermit habe ich die Ehre, Maëstro, Ihnen einen Brief von der Gesellschaft zu überreichen, die ich vertrete und die Ihnen durch frühere Geschäftsbeziehungen nicht unbekannt ist.«
Lucchetti war unwillkürlich ein Ausruf der Bewunderung über das ausgezeichnete Italienisch des Fremden entschlüpft. Er nahm den Brief, riß den Umschlag auf und las.
Während des Lesens war sein Gesicht in beständiger Bewegung, – bald hob er die Brauen, runzelte sie, bald schüttelte er den Kopf und schließlich lächelte er nachsichtig.
Er drehte den Brief hin und her, prüfte den Firmenaufdruck und die Unterschrift und reichte ihn dann dem Gast.
Während Viktor den Brief las, trommelte Lucchetti ungeduldig mit den Fingern auf die Tischplatte, und kaum blickte Viktor auf, als der Meister mit schlecht verhohlenem Ärger sagte: »Sie haben gelesen, was man von mir verlangt? – Hier meine Antwort!«
Er strich sich mit der Hand durch die Mähne und begann mit hoch erhobenem Kopfe, während sein Blick abwechselnd die Decke suchte und sich funkelnd in Viktors senkte: »Lucchetti hat durch die Zeitungen erfahren, daß der Fürstin Beatrice ein Perlenhalsband gestohlen ist, und es berührt ihn peinlich, daß man ihn solchen Diebstahls verdächtigt und eine unedelmütige Handlungsweise zutraut. Denn es sieht ihm wahrlich nicht ähnlich, daß er sich ein Guthaben bei dem verstorbenen Fürsten dadurch zu sichern versucht, daß er seine Witwe, mit der weder Lucchetti noch einer seiner Familie je einen Streit gehabt hat, zur Verantwortung zieht. Allerdings ist das Kollier durch Erbschaft an die Fürstin gefallen und eine Beschlagnahme wäre an und für sich nicht unberechtigt; doch könnte man wissen, daß Lucchetti solchen Schritt nicht unternommen hätte, ohne die Fürstin vorher aufzufordern, die auf ihrem verstorbenen Gemahl ruhende Schuld freiwillig abzutragen.
»Falls Ihre Gesellschaft aber imstande ist, Lucchetti eine schriftliche Erklärung der Fürstin vorzulegen, worin sie sich bereit erklärt, die von ihm geforderte Summe zu zahlen, dann wird Lucchetti sich bemühen, den Dieb ausfindig zu machen und das Kollier herbeizuschaffen, um es der Gesellschaft zu übermitteln. Dafür müßte die Gesellschaft sich verpflichten, alle Unkosten der Ermittlung zu tragen, und die Summe, die der verstorbene Fürst Lucchetti schuldet, zu zahlen.
»Haben Sie die Güte, den Herren Ihrer Gesellschaft diese meine Antwort mitzuteilen.«
Viktor war ebenso verblüfft über Lucchettis blitzschnelle Entschlußfähigkeit wie über seine Fähigkeit, die Antwort in kluge und würdige Worte zu fassen.
Daß seine Gesellschaft nicht auf diesen Vorschlag eingehen konnte, darüber war er sich klar, – befand sie sich doch auf der Grenze dessen, was man im bürgerlichen Gesetzbuch Hehlerei nennt. Während seiner vierjährigen Mitarbeiterschaft bei der Hybsa aber hatte er gelernt, daß man einen Vorschlag, wie unmöglich er auch erschien, nie ablehnen sollte, bevor man einen besseren zur Hand hatte.
Auf weitere Verhandlungen schien Lucchetti sich nicht einlassen zu wollen. Jetzt fügte er noch lächelnd hinzu, etwas Schriftliches gäbe er nicht aus der Hand; im Gegensatz zu den sogenannten bürgerlichen Behörden könne man sich auf sein Wort verlassen, – und so blieb Viktor denn nichts andres übrig als ihn zu fragen, ob er seine Antwort Wort für Wort niederschreiben dürfe. Dagegen hatte Lucchetti nichts einzuwenden.
Nach vollendeter Arbeit dankte Viktor ihm im Namen seiner Gesellschaft für das Entgegenkommen.
Lucchetti nickte und schenkte noch einmal Wein in die Gläser, sagte aber nichts mehr.
Viktor hob sein Glas und schlug vor, daß sie mit diesem edlen Wein auf ein gutes Resultat weiterer Verhandlungen anstoßen wollten.
Lucchetti hob sein Glas, sah Heller mit einem Lächeln, das dieser sich nicht recht zu deuten vermochte, an und sagte: »Das liegt in Ihrer Hand. Ich habe gesprochen und sehe der Antwort Ihrer Gesellschaft entgegen.«
Er nickte wieder und leerte sein Glas.
Viktor folgte seinem Beispiel und setzte das Glas zögernd nieder.
Wieder das ungeduldige Trommeln auf der Tischplatte. Viktor erhob sich, die Audienz war offenbar beendet.
»Wo haben Sie meine Sprache so ausgezeichnet gelernt?« fragte Lucchetti, indem er sich gleichfalls erhob.
Viktor erzählte von seinen Jugendjahren in Rom.
»Bravo!« Lucchettis Gesicht belebte sich wunderbar, Erinnerungen schienen in ihm aufzusteigen. »Ach Roma!« Er strich sich über die Stirn, »auch ich habe einen Teil meiner Kindheit dort verlebt –«
Er maß Viktors Gestalt, prüfte Stirn und Augen. –
»Wir mögen gleichaltrig sein,« sagte er, indem er seine Hand auf Viktors Schulter legte.
»Wenn ich etwas für Sie persönlich tun kann, dann lassen Sie es mich wissen!« Sein Blick fügte hinzu: Ich besitze nämlich die Macht auf dieser Insel! »Wann immer Sie bei dem Alten im Wirtshause, wo Sie das Auto verließen, anfragen, ob er jemanden kennt, der Ihnen ein gutes Pferd verkaufen will, werde ich Ihnen einen Bescheid zukommen lassen, wo Sie mich treffen können.«
Damit reichte er Viktor beide Hände, und Viktor drückte sie mit aufrichtigem Dank.
Als er herauskam, erhob sich der Bursche, der ihn hergeführt hatte, von der Bank.
Die Laterne wurde wieder angezündet, und zurück ging es über Stock und Stein, durch Macchia und Dunkelheit. Der Hund lief voran und zeigte den Weg. – –
Das Auto hielt noch vor dem Wirtshaus, die Frau aber war nicht mehr allein, – ihr Mann stand neben ihr in der Tür, und die beiden Alten grüßten tief.
Anderthalb Stunden später stand Viktor wieder auf dem Place du Diamant, und der ganze Ausflug erschien ihm wie ein Traum.
*
Viktor hatte erwartet, Gustav v. Mornfeld, jetzt Mr. Millner, beim Diner anzutreffen; als er aber verspätet in den Speisesaal trat, sah er nur Flora und Alasco am Tische sitzen. Man war schon beim Dessert.
Bevor Viktor noch ihren Tisch erreicht hatte, trat ein jüngerer Herr im Abendanzug, ein blitzendes, goldenes Armband an der schlaff herabhängenden Hand, grüßend an das Paar heran, und beugte sich mit nachlässiger Galanterie über Floras Stuhl.
Viktor erkannte den jungen Farham und wollte vorübergehen, als Flora ihm winkte und bedeutete, daß für ihn an ihrem Tisch gedeckt sei. Sie stellte ihm Henry Farham vor.
Ein Blick der hervortretenden, farblosen Augen musterte ihn unter halbgesenkten, schweren Lidern, und eine schmale Hand gab der seinen einen weichlichen Druck.
»Ich soll Sie von Gustav grüßen,« sagte Flora hastig und wie entschuldigend zu ihm, »er kann es nicht vertragen an alte Zeiten erinnert zu werden. Seine Nerven – nicht wahr, Sie verstehen?«
»Davon können Sie überzeugt sein,« beeilte Viktor sie zu versichern.
»Alte Bekannte?« fragte der junge Farham mit näselnder Stimme.
»Ja, Studiengenossen aus dem lieben Kopenhagen!«
Alasco richtete seine schwarzen Augen auf Viktor, und wieder spürte Viktor die unmittelbare Sympathie zwischen ihnen. Es war als ob Alasco sagen wollte: Lassen Sie uns Freunde sein, Sie sind ihr Kamerad und Landsmann, von Ihnen habe ich nichts zu befürchten.
»Haben Sie sich die Gegend bereits angesehen?« fragte Alasco.
»Ja, ich habe heute nachmittag eine Autofahrt in die Berge gemacht. Es war wundervoll!«
»Und ich habe nach Ihnen gesucht, wollte Sie zu einer Partie Tennis auffordern. Sie spielen doch?«
Viktor bejahte.
»Wenn Sie wollen« – sagte er – »können wir morgen früh um acht Uhr eine Partie zusammen spielen.«
»Ausgezeichnet. Um diese Zeit ist der Platz frei.«
Flora saß schweigend da und ließ ihre Augen durch den Saal schweifen, die nackten, schöngeformten Arme auf den Tisch gestützt. Blendend weiß leuchteten sie aus den geschlitzten Ärmeln des dunkeln Seidenkleides, das auf der linken Schulter von einer Brillantagraffe zusammengehalten wurde, die in dem Lichterglanz des Kronleuchters blitzte.
Quer über den langen Hals lief eine Falte, die die vollendete Rundung der Kehle hervorhob. Der Ausschnitt des Kleides ließ den Brustansatz ahnen, und die Linie von dem Brustansatz bis zu dem runden, festen Kinn und den vollen Lippen, die sich bei den hastig pulsierenden Atemzügen halb öffneten, war eine lebendig bewegte Kurve von vollendeter Schönheit.
Viktor bemerkte, daß ihr die Vertraulichkeit des jungen Farham, – die Art, wie er sich über ihren Stuhl beugte und seine schmale Hand mit der Goldkette auf ihrer Stuhllehne ruhen ließ, unangenehm war. Viktor maß ihn mit einem kühlen Blick, und die schwarzen Augen des Ingenieurs funkelten. –
Farham aber nahm offenbar nicht die geringste Notiz von der Ablehnung der beiden Herren; als Flora aber fortgesetzt schwieg, zog er doch schließlich seine Hand zurück und sagte: »Auf Wiedersehen!«
Sie sah mit einem scheuen Blick und einem Lächeln zu ihm auf, das Viktor sich nicht zu erklären vermochte. Nachdem Farham Floras Tischherren mit einem kurzen Kopfnicken gegrüßt hatte, ging er mit seinen eigenartig gleitenden Schritten zur Tür.
Der Ingenieur tat ihn mit einem Achselzucken ab; er war der Sohn und Erbe seines Prinzipals, – eine gewisse Rücksicht war man ihm schuldig.
»Gehen Sie heute abend ins Kasino,« fragte er Flora.
» Chi lo sa?« antwortete sie neckend.
Viktor bat, man möge nicht auf ihn warten – sie hatten ihre Mahlzeit ja längst beendet, während er noch beim Braten war.
Nachdem Flora ihm einige freundliche Winke gegeben hatte, was er sich von der Umgebung ansehen sollte, und Viktor ihr einen Gruß für ihren Mann aufgetragen hatte, stand sie auf, von Alasco gefolgt, der Viktor im Vorbeigehen die Hand auf die Schulter legte, als ob sie alte Freunde seien.
Am Tische der Fürstin war man beim Dessert.
Die Wangen der alten Dame waren gerötet, ihre kleinen Augen funkelten von nie gelöschtem Lebensdurst, – ihre ringbesetzte Kinderhand hielt ein Glas süßen Weines gegen das Licht, es leuchtete wie eine glutrote Blume. Sie sprach lebhaft auf ihre Gesellschaftsdame ein.
Lacombe stand von seinem Tisch auf, tänzelte devot an dem Tisch der Fürstin vorbei und erlangte den begehrten gnädigen Gruß.
Als Viktor später in die Halle kam um seinen Kaffee zu trinken, saß die Fürstin schon auf ihrem gewohnten Platz und wartete auf die Zubereitung ihres Kaffees, – sie hatte ihre eigene kleine Kaffeemaschine, eine silberne Kanne, unter deren gewölbtem Glasdeckel man den Extrakt brodeln sah. Die Gesellschaftsdame war aufmerksam dabei, um den richtigen Augenblick des Einschenkens nicht zu verpassen. Sie verrichtete die Handlung wie einen feierlichen Akt.
Lacombe hatte in der Nähe an einem kleinen Tische Platz genommen und las » Journal des Etrangers«.
Viktor hielt den Augenblick für günstig und setzte sich an den Nebentisch, als ob er auf die Zeitung wartete.
Als Lacombe die Zeitung neben sich legte, streckte Viktor mit einem fragenden »Pardon?« die Hand danach aus.
Lacombe reichte ihm die Zeitung mit einem verbindlichen Lächeln.
Viktor stellte sich vor und überreichte ihm seine Geschäftskarte. Kaum hatte Lacombe die Firma H. Y. B. S. A. gelesen, als er sich mit einem Ruck aufrichtete.
Auch er überreichte Viktor seine Karte und sagte flüsternd: »Ich bin Beauftragter der › International Detection‹. Wir haben wohl gemeinsame Interessen,« fügte er hinzu, indem er seine Augenbrauen hob und diskret zu dem Tisch der Fürstin hinüberdeutete.
Viktor nickte und sagte lächelnd: »Soweit es an mir liegt –«
Lacombe drückte ihm kollegial die Hand.
Viktor bot Lacombe eine Zigarre an, die dieser aufmerksam betrachtete, bevor er die Spitze abbiß und sie anzündete.
In Viktors Blick las er eine Frage und beantwortete sie mit einem Kopfschütteln.
»Tja, eine sehr dunkle Angelegenheit!«
Viktor ging geradeswegs auf die Sache los. Er bekannte, daß auch er mit der Fürstin zu verhandeln habe und schlug vor, man solle gemeinsame Sache machen, anstatt sich gegenseitig auf die Zehen zu treten und der Arbeit zu schaden, – natürlich ohne daß diese rein persönliche Vereinbarung die Interessen ihrer Gesellschaften berühren durfte.
Schließlich drehte Viktor die Sache so, daß Lacombe selbst sich anbot ihn der Fürstin vorzustellen.
Als die hohe Dame die Kaffeetasse aus der Hand setzte, und die Gesellschaftsdame sich nach der Zeitung umsah, die Viktor noch in der Hand hielt, fragte Lacombe mit erhobener Stimme, ob er etwas dagegen habe die Zeitung abzugeben, denn ihre Durchlaucht pflege sich um diese Tageszeit mit den Neuigkeiten bekannt zu machen.
Die Fürstin, die seine Bemerkung gehört hatte, versuchte scherzend abzuwehren. Lacombe aber trat mit der Zeitung an ihren Tisch und Viktor folgte in angemessener Entfernung.
Lacombe erbat sich die Erlaubnis, einen geehrten Kollegen vorzustellen, was ihm gnädigst gewährt wurde, und kurz darauf saß Viktor dem kleinen vornehmen Wesen gegenüber, das ihn mit ihren lebhaften, neugierig-sarkastischen Augen musterte, als ob er ein neues Stück für ihre Kuriositätensammlung sei.
Kaum aber hörte sie sich auf Italienisch angeredet, noch dazu ohne Akzent – Viktor sprach ja wie ein echter Romano di Roma – als sie ihm ihren kleinen Kopf mit der hohen Frisur interessiert zuwandte. Sie nickte und gestikulierte und als sie erfuhr, daß Viktor in der ewigen Stadt aufgewachsen sei, sprach sie von Rom, vom Papst und der Regierung, als ob er ihr Landsmann sei. Lacombe aber saß allein an seinem Tisch voller Verwunderung und Neid.
Nach einer Weile brachte Viktor sein Anliegen vor.
Kaum hatte er mit äußerster Vorsicht von dem gestohlenen Halsband und der dem verstorbenen Fürsten angedrohten Vendetta begonnen, als die alte Dame gleichsam in sich zusammensank. Sie trug der Gesellschafterin auf, etwas aus ihrem Zimmer zu holen, sie würde ihr bald folgen, Monsieur würde sie sicher begleiten.
Und dann erfuhr Viktor alles, was er wissen wollte.
Es war richtig, was seine Gesellschaft vermutet hatte, daß der Fürst aus Furcht vor Lucchettis Rache seine Villa verkauft und die Insel verlassen hatte. Ihre Brauen zuckten nervös, als Viktor die Vermutung aussprach, daß Lucchetti sich durch den Raub des Kolliers die von ihm geforderte Summe verschaffen wollte. Sie nickte eifrig, erzählte aus ihrem Leben in Korsika und von dem Einfluß des Banditen auf Dienerschaft, Bauern, ja, sogar auf den Beamtenstaat; Lucchetti hatte natürlich das Personal des Hotels bestochen oder ihnen vielleicht nur gedroht. Sie hatte das Kollier bei dem Empfang des Präfekten getragen, den sie mit ihrer Anwesenheit geehrt hatte. – Man sollte sich aber nie unter das Volk mischen! – Als Viktor bemerkte, es sei eigentlich nicht Lucchettis Art, sich eines gemeinen Diebstahls schuldig zu machen, denn auf gewisse Weise sei er ein Mann von Ehre, da himmelte sie nur und flüsterte mit unsagbarer Verachtung das eine Wort: Bandit.
Ihre Angst aber vor dem Banditen war so groß, daß sie sich ohne Besinnen bereit erklärte, die von Lucchetti geforderte Summe samt Spesen zu bezahlen, und ihm, Viktor, eine schriftliche Bestätigung für seine Gesellschaft zu geben, falls er den Schmuck wieder herbeischaffen würde.
Viktor begleitete sie voller Ritterlichkeit auf ihr Zimmer. Er forderte sie auf, ihrer eigenen und seiner Sicherheit wegen, strengstes Stillschweigen über ihr Gespräch zu bewahren. Daß er dessen sicher sein konnte, bezweifelte er nicht, denn bei der bloßen Nennung von Lucchettis Namen zuckte sie zusammen.
Sie dankte ihm, versicherte ihm, daß er und seine Gesellschaft ihr vollstes Vertrauen besäße – es freue sie, mit einem Römer zu verhandeln – Viktors Namen und Abstammung hatte sie längst vergessen, wenn sie überhaupt darauf geachtet hatte – statt mit diesen »Barbaren« (mit einem Naserümpfen), die nur noch mehr Verwirrung in die Angelegenheit brächten.
Als Viktor wieder nach unten kam, war die Halle leer, und er ging noch ein wenig in den Garten. In den Büschen leuchteten die Insekten, ein sanfter Abendwind wehte den kräutrigen Duft von den waldigen Bergabhängen herab, wo Viktor erst heute nachmittag war; die Stadt war bereits zur Ruhe gegangen, – die Zikaden sangen, und von weither über der Bucht tönte das Pfeifen eines Dampfschiffs herüber.
Er setzte sich auf eine bequeme Bank und war drauf und dran, ein wenig einzuschlafen, als er sich der Tennisverabredung am nächsten Morgen erinnerte und aufstand, um ins Haus zu gehen.
Nur in einem Fenster der Beletage schimmerte ein Licht, sonst war alles dunkel. Lautlos ging er über die dicken Läufer, die auf Treppen und Gängen lagen. Am Ende des Korridors, im ersten Stockwerk, war eine Fensternische, und ein Fensterflügel stand offen, damit die kühle Nachtluft in den schwülen Gang strömen konnte.
Viktor trat an das Fenster und sah zwischen dunkeln Mauern einen Ausschnitt des Gartens und dahinter die Bucht. Auf dem Berghang jenseits blitzten vereinzelte Lichter, und der Mond, der im ersten Viertel war, stand hinter einer dunkeln Wolke.
Während Viktor die kühle Nachtluft mit vollen Zügen atmete, fiel sein Blick auf die gegenüberliegende Mauer. Dort schien ein Balkon mit zwei Säulen zu sein, wahrscheinlich ein Aussichtspunkt und gleichzeitig eine Luftzufuhr für den mittleren Gang.
Während er dort im Schatten des Mauervorsprunges stand, glitt der Mond hinter der Wolke hervor und das blasse Licht fiel auf den Balkon und auf eine weiße Tür an der gegenüberliegenden Wand des Korridors. An der Säule bewegte sich ein Schatten –
Hatte er recht gesehen, war es wirklich Alasco, der dort stand, das Gesicht nicht dem Garten, sondern dem Korridor zugewandt?
Viktor mußte lächeln: Ein Wächter vor der Tür der Angebeteten. Im selben Augenblick aber überkam ihm zum drittenmal an diesem Tage der Gedanke, daß hier etwas sehr Ernstes vorgänge – –
Da sah er zu seinem Staunen, daß die weiße Tür geöffnet wurde, – eine hellgekleidete Gestalt im Pyjama heraustrat und die Tür hinter sich zuzog. Ob es ein Mann oder eine Frau war, konnte Viktor in dem schwachen Mondlicht nicht unterscheiden.
Die Gestalt glitt vorbei und verschwand im Dunkel des Korridors. Kaum war sie fort, als der Mann neben der Säule sich höher aufrichtete und wie auf dem Sprunge stand.
Es war wirklich Alasco. Er stand lauschend, trat dann einige Schritte vor, um der entschwindenden Gestalt nachzusehen. Trotz der undeutlichen Beleuchtung meinte Viktor zu erkennen, daß Alasco sich in großer Erregung befand. Er zögerte noch einen Augenblick und ging dann auf die weiße Tür zu, öffnete sie, trat ein, und schloß sie hinter sich zu.
Viktor meinte ein Geräusch zu hören, ob es aber aus dem Zimmer oder dem Garten kam, konnte er nicht unterscheiden.
Noch einen Augenblick verweilte er, dann stieg er die Treppe zu seinem Zimmer im zweiten Stockwerk hinauf.