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Vorwort des Verfassers

Die «nómoi» (Gesetz) sind geschrieben in den Jahren 1929 und 1930. Die Gedichtreihen «Pari Banu», «Attischer Gott», «Der Sohn», «Die Gärten der Hesperiden» aus «hemérai» (Geschehnis) erhielten ihre entscheidende Prägung im Jahre 1928. Alle übrigen Strophen dieses zweiten Teiles gehören den Jahren 1929 bis 1932 an. Der dritte Teil, «delphói» (Erfüllung), entstand in den Jahren 1931 bis 1933.

Die «nómoi» enthalten Grunderkenntnisse abgelaufenen Lebens, die Erlebnisse der «hemérai» vollziehen sich in der Sphäre dieser Erkenntnisse, «delphói» ist die schicksalsmäßige Rückkehr der schöpferischen Seele in den sie beseelenden Gott, der ihr Wirken bestimmt hat und besiegeln wird.

Dieser Gott – Apollon, der Herr der dichterischen Verklärung – ist nicht denkbar ohne die Polarität des geheimnisvollen Dunkels («Moira, Pythia, Die Mütter»), dessen Überwindung seinen Glanz und seine Allmacht bedingt. Die Folgen «Pari Banu», «Attischer Gott», «Moira, Pythia, Die Mütter» offenbaren den östlichen Zauber, die attische Durchleuchtung und das Wirken der unterirdischen Mächte. Keine Dichtungen des Verfassers sind so nahe an der Grenze des Über- oder Untersinnlichen geboren. Keine können so wenig auf Raum und Zeit zurückbezogen werden. Sie sind Mysterien und wollen aus der gleichen Versunkenheit gedeutet werden, aus der sie ihr Leben empfingen.

In dem Namen «Stoa» verkörpert sich die Einheit von Erkenntnis, Geschehnis und Erfüllung. Dieser Name bedeutet nicht eine auf Regeln gestützte Lehre, sondern eine menschliche Haltung.

Stoische Haltung ist nicht – wie viele irrtümlicherweise annehmen – Verzicht (résignation), sondern, ganz im Gegenteil, Bejahung des Täterischen und Treue gegen den erteilten Auftrag: ohne Hoffnung auf Belohnung, sei diese Belohnung nun Paradies oder Erlösung. « Stoa» ist der Glaube an die Erfüllung des Lebens durch das Werk. Dieser Glaube kann niemals gelehrt, sondern nur durch das Beispiel vermittelt werden, wie jeder Glaube, der auf den Gefühlen der Verpflichtung und Verantwortung beruht.


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