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Es war im September, drei Jahre nach dem Krieg, also im Jahre 53. Ich war seit dem Friedensschluß in Kopenhagen in Garnison gewesen und hatte mich beständig nach Jütland gesehnt – nun bekam ich endlich Urlaub, und so zog ich denn hinüber, natürlich zu Pferd. Ich hatte damals eine prächtige, rote Stute, die ihre fünf Meilen am Tag ging, ohne daß es ihr etwas antat, und die so schußfromm war, als habe sie bei der Artillerie gedient.
Zuerst war ich ein oder zwei Tage in Fredericia und frischte alte Erinnerungen von 49 auf, dann ritt ich gen Norden.
Ach, wie glücklich ich war! Jetzt war ich wieder daheim! Das war mein Jütland: Hügel und Täler, von Unterholz beschattete Bäche, und Wassermühlen, halb verborgen hinter Erlen, Granitkirchen ohne Türme und schwarzbuntes Vieh – das ist was anderes als das rote seeländische! Und dann diese prächtigen Bauerngehöfte mit geteertem Balkenwerk auf ockergelbem Grund – die Farben kennt man ja gar nicht auf den Inseln! Und dann das, in die weite Welt hinaus zu reiten auf seinem eigenen Pferd, ohne andere Bepackung als einen Mantelsack hinten auf dem Sattel, und die Flinte über der Schulter; am Morgen auszureiten, ohne zu wissen, wo oder wann man des Abends unter Dach kommen wird – man kommt sich ja vor wie ein Herzog! Und dann das Bewußtsein, daß man, wann man will, von dem Ganzen wegreiten kann!
Ja, mein Pferd war gar oft mein allerbester Freund;
Meine Sorgen und mich kann es tragen!
Hoch zu Roß, wenn die Welt zu eng mir erscheint,
Über Stock und Stein wir jagen!
Und dann einen Nachmittag ritt ich an der Küste entlang, an der herrlichen, jütischen Ostküste. Ich hatte ursprünglich gedacht, an diesem Abend noch bis Audinghof zu kommen, wo ich während des Krieges in Garnison gelegen hatte, und wo ich wußte, daß ich willkommen war, aber auf den Äckern der Faarsleter Bauern waren mehr Rebhühner-Völker gewesen, als ich berechnet hatte, so sah ich denn ein, daß ich nicht vor Mitternacht nach Audinghof kommen würde, und da beschloß ich denn, in Kjärvig – einem Mittelding von Bauern- und Fischerdorf – zu übernachten; wie ich aus der Generalstabskarte ersehen konnte, war dort ein Krug.
Ich ritt hart am Meeresstrande entlang, der so fest und eben war wie eine Tenne, und zur linken Hand hatte ich fast immer Wald, bald als Teppich aus Unterholz, das ganz bis an den Strand reichte, bald als weiße Buchensäulen, die das grüne Laub über gelben Lehmabhängen trugen – stellen Sie sich vor, so Meile auf Meile zwischen Wald und Unterholz dahinreiten zu können! Der Wald folgt und der Wald verliert sich, und draußen in dem niedrigen Wasser – dem grünblauen Wasser mit wechselnden perlmutterfarben – da heben sich die Pfähle mit Fischernetzen, wie ein Spitzenmuster von dem gewässerten Grund ab – großartig! Gegen Abend, als ich ausrechnen konnte, daß ich nicht mehr weit bis Kjärvig haben würde, kam ich an einen Ort, wo eine scharf eingeschnittene Schlucht in den Strand mündete. Der Boden war üppig grün, grün in der Weise, wie er nur sein kann, wo fließendes Wasser ist, und ich sah denn auch das Wasser zwischen Krauseminze und Weiderich hindurchsickern, langsam bis an den Meeresstrand hindurch, wo der letzte Rest von dem, was weiter landeinwärts wohl ein Bach ist, jetzt in vielen kleinen Deltas sich einen Weg nach dem Meer hinaus und durch den Sand bahnte, der hier und da gleichsam sprudelte und Blasen warf.
Ich dachte an nichts und wollte weiter reiten, als ein Bursche, der plötzlich hinter einem Busch sichtbar ward, mich auf das Bestimmteste davor warnte, weiter zu reiten. Da, wo der Bach lief, könne niemand gehen, sagte er, geschweige denn reiten, denn da sei loser Sand – der »Kjärviger Sand« – und da seien Pferde und Wagen und Wanderer verschwunden, ohne jemals wieder zum Vorschein zu kommen.
Ich dankte ihm für den guten Rat und bat ihn, mir den nächsten sicheren Weg nach Kjärvig zu zeigen. Dazu war er auch sehr bereit, denn er sollte nach derselben Richtung hin, und so blieben wir denn beieinander; aber es war ein ziemlich weiter Weg, hoch oben ins Land hinein, so daß es schon zu dämmern begann, ehe ich die grüne Schlucht umritten hatte.
Was ich eigentlich in Kjärvig wollte? fragte der Bursche unterwegs.
Ja, ich wollte dort nichts weiter, als im Krug übernachten.
»Ach so, – aber da is' nu gar kein Krug mehr in Kjärvig, der is' niedergelegt.«
Wo ich denn ein Unterkommen finden könne?
»Ja, das is' nicht gut zu sagen, denn da sind nur ganz kleine Häuser in Kjärvig, und das is' kein Quartier für einen Offizier.«
Ich ritt nämlich mit meiner Uniformmütze.
Aber wenn ich bei dem Kapitän zu wohnen kommen könnt! der hätt' Platz genug, das heißt – wenn er aufmachen wollt'.
Wer denn der Kapitän sei?
Und nun wurde dem Burschen plötzlich die Zunge gelöst. Der Kapitän, das sei ein Schiffskapitän, der vor ein paar Jahren hier in die Gegend gekommen sei. Er sei wohl viele Jahre auf langen Reisen gefahren, aber wo er gewesen wäre, das wisse keiner, und wo er sein Geld verdient hatte – denn er sei sehr reich – das wisse auch kein Mensch. Einige sagten ja freilich, er wäre Seeräuber gewesen, und einige, er wäre Sklavenhändler gewesen, aber man sagt ja so viel. Er habe sich das kleine Haus gekauft, das am nördlichsten Ende des Dorfes lag, ganz für sich, draußen auf einer schmalen Landzunge, und das habe er instand setzen und einen hohen Bretterzaun darum ziehen lassen, und vor allen Fenstern seien Laden angebracht, und oben vor dem Giebelfenster eiserne Stangen, und als das Haus fertig gewesen sei, da sei er mit seiner Tochter – »oder was sie sonst war« – da hineingezogen. Die hätte aber kein Mensch gesehen, denn sie kam selten heraus, und wenn sie herauskam – nie allein – dann hätte sie immer ein buntes Seidentuch um den Kopf gebunden, so daß kein Mensch ihr Gesicht sehen konnte. Den Kapitän kenne eigentlich auch niemand, denn er lebte ganz für sich, sprach mit niemand und grüßte kaum wieder, wenn man ihn grüßte. – Aber der Herr Leutnant könnte ja einmal versuchen, ob er nicht Nachtquartier bei ihm bekommen könnte – da liegt das Haus!«
Wir waren wieder an den Strand hinabgekommen, an den kahlen, flachen Strand. Es war ganz windstill, man hörte nirgends einen Laut außer dem Pfeifen der Strandläufer und eines vereinzelten Regenpfeifers, und auch nur ein ganz vereinzelter Gegenstand fing den Blick auf: eine mächtige Weide, die unten am Strand stand und sich über das Wasser neigte. Aber die tat es mir an – ich liebe Weiden!
Nicht daß sie mein liebster Baum wäre: alle unsere dänischen Bäume sind ja schön, und ein jeder von ihnen hat seine Individualität und seine Stimmung.
So zum Beispiel die Eiche, knorrig und robust, aber imponierend durch Kraft, repräsentiert sie die Vergangenheit. Sie ist wie die alten Geschlechter, die dem Uradel des Landes angehören, und sie hält stolz auf ihr ererbtes Recht, fordert Licht und Luft, und duldet nicht, daß andere sie überschatten – dann macht sie lieber Platz. Und es ist eine Familie, die Tradition hat: an dieser Eiche band Niels Ebbesen sein Pferd, als er von Randers hergeritten kam, und im Schatten jener Eiche hat Christian der Vierte gesessen – Respekt vor der Eiche!
Die Buche, das ist unser nationaler Baum. Unser Land »steht mit breiten Buchen«, und sie bildet einen kuppelförmigen Saal, der wie zum Fest geschaffen ist, zum Hochsommerfest in den lichten Nächten mit Fiedel und Klarinette, und mit Tanz über den weichen Rasen. – Gleite nur nicht aus beim Tanzen, schöne Jungfrau, der Rasen ist so glatt in den hellen Nächten – ach, diese hellen, lauen Nächte!
Und dann die Birke! Die Birke mit dem leichten, glitzernden Laub, das wie ein rieselnder Quell ist, die Birke mit den weißen Stämmen, die erhellt eine Landschaft ja förmlich – hauptsächlich wohl im Mondschein und auf einem Teppich von Heidekraut – die weiße, jungfräuliche Birke.
Die Kastanie mit den großen, gefingerten Blättern, die ist der Schattenbaum und der Sonntagsbaum! Wenn sie ihre strahlenden Blütenkerzen anzündet, ist es wie eine Illumination in der Allee, man kann sich garnicht denken, daß es Alltag ist – man erwartet jeden Augenblick, den Brautzug aus der Kirche kommen zu sehen: das Viergespann mit dem blitzenden Beschlag und den Vorläufern – hörst du, wie die Peitsche knallt – eine errötende Braut, die sich in einer Ecke der verschlossenen Kutsche versteckt, und der Hochzeitsmarsch – Hochzeitsmarsch auf krummen Waldhörnern geblasen, die in der Sonne glitzern – die Braut soll leben!
Die Linde, die ist vornehm – aber sie hat nicht so viele Ahnen wie die Eiche. Sie paßt nicht vor das Haus des Bauern, sondern in den geschlossenen Burghof – in einen rotbraunen Burghof mit Turm und Erker – und wenn die Linde blüht – ja, wenn die Linde blüht und die gelben Büschel die Luft mit Duft erfüllen, dann kann man sich einen Sommerrausch unter ihren Kronen antrinken, einen Rausch, der uns halbwache Träume von hochgeborenen Damen schenkt – von Damen in Seide und Sammet – oh, du seidenfeine Linde!
Der Baum des armen Mannes ist der Hollunder! Sieh, wie er genügsam in bezug auf Platz und in bezug auf Sonne an eine lehmgekleckste Wand lehnt und gleichsam beschützend seine Zweige über baarfüßige Kinder ausbreitet, die in seinem Schatten spielen! Sieh den Hollunder an, wenn er in seiner eigengemachten Pracht dasteht, wenn er seine gelblichweißen Schirme aufspannt und einen würzigen betäubenden Duft um sich verbreitet! wie schmückt er dann das Haus, sowohl dann wie auch später, wenn die weißen Schirme zu schwarzvioletten Beeren geworden sind, die in der Sonne Funken sprühen – von dem Hollunder will ich Ihnen einmal eine ganze Geschichte erzählen!
Die Erle mit dem Fuß im Wasser und mit den dunklen Stämmen, die Erle, die ihr Laub abwirft, wenn es noch grün ist, sie ist der Baum der Poesie, der Volkssage. Bald steht sie am Rande des brausenden Baches, wo die Forelle in ihrem Schatten in die Höhe schnellt und die Otter ihr Loch zwischen ihren Wurzeln hat, bald bildet sie ein ganz verschlungenes Dickicht mit wippendem tückischem Boden, wo die Moorfrau braut und die Elfen tanzen können. – Ja, hüte dich vor dem Erlengestrüpp, junger Bursche, hüte dich vor den Elfen! – Aber ob er es tut! – ich habe es auch nicht getan!
Aber ich bin ja ganz von der Weide abgekommen.
Ist die Weide nicht gleichsam ein Bild des Friedens, des Abendfriedens im dänischen Land? Nicht die gestutzten Weiden, die in Reihe und Glied am Landwege stehen, sondern die Weide so wie sie ist, wenn sie wachsen darf, wie der liebe Gott sie geschaffen hat. Die werde mit dem runzeligen Stamm und dem gleichsam verblaßten Laub, das so wunderlich verständnisvoll in die farblose Dämmerung hineingleitet, ganz, als sei es daraus hervorgewachsen – wie paßt sie nicht zu dem Abendfrieden, besonders wenn sie, wie hier in Kjärvig, allein an einem flachen Ufer steht!
Ich könnte mir auch gar nicht denken, daß da überhaupt etwas anderes als gerade eine Weide an der Stelle stehen könnte, und ich könnte sie mir nicht wegdenken – sie mußte da stehen, wo sie stand, einsam und friedlich an dem stillen Abend.
Und ich sehe die Weide in diesem Augenblick wieder vor mir, wie ich sie damals sah. Sie hat sich mir unauslöschlich in das Gedächtnis eingeprägt, wie die Trauerweide auf dem Bild von Napoleons Grab auf St. Helena, das ich als Kind in dem alten Bilderbuch sah, das jetzt verschwunden ist. – Ja,
Silbergraue Weide am silbergrauen Strand –
Friede zur See und Friede im Land!
– aber dann auf einmal war der Friede fort.
Aus dem östlichen Giebelfenster oben im Hause des Kapitäns strahlte plötzlich ein Lichtschimmer heraus, der nicht in die Umgebung hineinpaßte. Es lag gleichsam etwas Brutales darin, und wie er sich in der Meeresfläche wiederspiegelte, in der stillen, farblosen Meeresfläche, wirkte er wie eine schneidende Dissonanz – eine wunderliche, brandrote, fremdartige Farbendissonanz – fremd in der friedlichen dänischen Abendlandschaft.
Das Haus des Kapitäns lag nur einen Büchsenschuß von mir entfernt, und mit dem recht hohen Bretterzaun ringsumher glich es im Grunde einem Blockhaus mit Palisaden darum. Ich dankte meinem Wegweiser und verabschiedete mich von ihm und ritt dann auf das Haus zu.
Warum ich es tat? Warum ich nicht lieber Nachtlager in einem der kleinen Fischerhäuser suchte? – Weil mich natürlich das Abenteuer lockte! Ein ehemaliger Seekapitän, der vielleicht Seeräuber und Sklavenhändler gewesen, und der jetzt hier an der Ostküste gestrandet war und als Einsiedler mit seiner Tochter, oder »was sie sonst war« – lebte, das war mehr als genug für mich, um Nachtquartier bei ihm zu suchen, mochte er auch noch so abweisend und ungastlich sein. Überhaupt, wenn einige Menschen mehr erleben als andere, so kommt das meiner Ansicht nach ganz einfach davon, daß einige mehr Verlangen danach haben als andere und – wie ich stets zu sagen pflege – man soll nicht immer nur der Landstraße folgen, sondern auch Nebenwege einschlagen, und da, wo gar kein Weg ist – da wächst das Abenteuer noch heutigen Tages.
Nun, ich hielt das Pferd vor dem Blockhause des Kapitäns an, stieg ab und klopfte an das Tor.
Niemand kam.
Da donnerte ich gehörig mit dem Schaft meiner Reitpeitsche darauf los, und das half, denn jetzt hörte ich, wie eine Tür geöffnet wurde, und eine barsche Stimme fragte, wer da klopfe.
»Ein wegfahrender Mann, der um Obdach für eine Nacht bittet,« erwiderte ich.
»Hier ist keine Krugwirtschaft!« ertönte es drinnen hinter dem Bretterzaun.
»Nein, das weiß ich,« sagte ich, »aber da hier in Kjărvig kein Krug ist, so dachte ich –«
Im selben Augenblick wurde von einer viereckigen Luke im Tor ein Brett weggeschoben, und ein Gesicht zeigte sich, das mich genau beobachtete.
»Sie sind Offizier?« fragte der Kapitän.
»Ja, ich bin Leutnant,« erwiderte ich.
»Und Sie haben den Krieg mitgemacht?«
»Freilich habe ich den Krieg mitgemacht!«
»Dann kommen Sie herein und bleiben Sie über Nacht hier. – Sie müssen ja von heißen Schlachten mit Schüssen und Hieben und gespaltenen Schädeln erzählen können – es tut einem gut, hin und wieder einmal so was zu hören –. Nein Ihr Pferd muß dort im Schuppen untergebracht werden, jetzt will ich Ihnen den Weg zeigen.
Mein Wirt kam heraus, und ich nahm ihn in Augenschein. Soweit es die Dämmerung gestattete, sah man gleich, daß man einen Seemann vor sich hatte, das konnte man an der Physiognomie wie an dem Gang auf den ersten Blick erkennen, im übrigen aber ist es mir jetzt nicht mehr möglich, mir etwas anderes von seinem Äußeren in mein Gedächtnis zurückzurufen, als einen unsicheren, wenig anziehenden Blick und eine lange Narbe über der Stirn, die offenbar die Erinnerung an eine ursprünglich schlecht zusammengenähte Hiebwunde war.
Zampa wurde im Schuppen untergebracht, und als ich ihr Futter und Wasser gegeben hatte, ging ich mit dem Kapitän ins Haus.
Er zündete eine Lampe an, bat mich, Platz zu nehmen oder mich im Zimmer umzusehen, was ich am liebsten wolle, während er Anordnung wegen des Abendessens und des Bettes träfe, und dann verließ er mich.
Ich sah mich natürlich um, und da war auch genug zu sehen. Es war wie ein Zimmer in einem ethnographischen Museum, oder vielmehr wie ein Raum, der mit Strandungsgut von einem Chinafahrer angefüllt war. Ringsumher an den Wänden hingen fremdartige Waffen – Lanzen und Schwerter – ostindische Porzellanvasen standen auf Borten zwischen lackierten Sachen und vergoldeten Bronzen, und in einer Ecke, auf einer ausgeschnitzten Konsole, ragte ein Buddhabildnis, mit einer Lampe und frischen Blumen davor, auf.
Ich wollte gerade irgend einen Gegenstand in die Hand nehmen, um ihn genau zu betrachten, als ich im selben Augenblick in einer dunklen Ecke zwei grüne Lichter entdeckte, die wie schwache Blinkfeuer kamen und wieder verschwanden.
Ich ging auf die Ecke zu und sah dann, daß das, was so leuchtete, die Augen einer mächtig großen, langhaarigen Katze waren, die unten am Fußboden saß und den Schwanz hinter sich spielen ließ. Sie tat mir nichts, aber sie verfolgte eine jede meiner Bewegungen auf eine wunderlich hinterlistige Weise, und ich hatte ein Gefühl, daß sie auf mich losspringen würde, sobald ich irgend einen Gegenstand im Zimmer berührte oder ihr auch nur den Rücken wandte.
Während ich dastand und das Tier fixierte, hörte ich den Kapitän in einem andern Zimmer reden, aber es war eine Sprache, von der ich keinen Muck verstand; ja ich konnte nicht einmal erraten, was für eine Sprache es sein könne. Dann hörte ich ein paar Worte – aber ganz leise – von einer anderen, offenbar weiblichen Stimme, und dann sprach der Kapitän wieder laut und gleichsam drohend. Darauf wurde alles still, und einen Augenblick später kam mein Wirt zurück; die Katze fuhr scheu unter das Sofa, und ich sah vorläufig nichts mehr von den grünen Augen der Bestie.
»Nun, haben Sie sich umgesehen, Herr Leutnant?« fragte der Kapitän. »Ja, ich habe mir so allerlei gesammelt – ich bin auch beinahe dreißig Jahre in den warmen Zonen gefahren.«
»Wohl hauptsächlich in Ostasien?« fragte ich.
»Ach ja, hauptsächlich da,« lautete die Antwort, aber so, daß sie jedes weitere Fragen abschnitt.
»Kennen Sie so ein Ding?« fragte er und nahm eine Art von großem Dolch auf, der in einer klotzigen Holzscheide steckte, die oben mit einem breiten, schiefsitzenden Querstück abschloß. »Das ist ein Khris, der stammt aus Java, ziehen Sie ihn heraus, dann werden Sie es sehen!«
Ich zog den Dolch aus der Scheide und sah, daß das dünne, zweischneidige Blatt flammenförmig gebildet und damasziert war, in der Mitte waren Wellenlinien aus Gold eingelegt.
»So einer macht häßliche Wunden,« sagte er mit einem eigenen Lächeln, »die heilen fast nie – nein, nehmen Sie sich in Acht und ritzen Sie sich nicht an der Spitze – die ist vergiftet.«
» Wissen Sie das?« fragte ich.
»Ob ich es weiß – nein – wovon sollte ich das wissen,« erwiderte er mit einem eigentümlich lauernden Blick, »aber diese Art Dinger pflegen vergiftet zu sein,«
Wir gingen zusammen im Zimmer umher, ich fragte und er erklärte.
Dann nahm ich eine kleine Metalldose mit durchbrochenem Deckel auf, die auf dem Bort unter der Buddha-Figur stand, und als ich sie öffnete, zeigte es sich, daß sie eine Menge von diesen roten Räucherkerzchen enthielt, von denen Sie vorhin eines gesehen haben.
»Was ist das?« fragte ich – ganz so wie Sie vorhin.
»Ach, das ist etwas, was sie drüben auf Java oder Sumatra gebrauchen, um es vor ihren Götzenbildern zu brennen,« erwiderte er. – »Und zuweilen brennen sie sie auch anderswo,« fügte er hinzu. »Aber man schläft nicht gut in der Luft, die sie verbreiten – sie rufen Träume hervor.–Wollen Sie ein paar davon haben, bitte schön!«
Ich dankte und nahm ein Räucherkerzchen mit, aber wie Sie sehen, habe ich es noch nie angezündet.
Jetzt ertönte draußen ein dreimaliges schwaches Händeklatschen, und dann erhob sich mein Wirt und sagte:
»Das Abendbrot ist fertig, treten Sie näher!«
Damit öffnete er die Tür zu einem Seitenzimmer, und da drinnen leuchtete eine Hängelampe über einem gedeckten Tisch.
Ich hatte natürlich erwartet, die Tochter bei Tische zu sehen, hatte erwartet, die verschleierte Schöne den Becher kredenzen zu sehen, aber es war nur für Zwei gedeckt, und etwas an meinem Wirt bewirkte, daß ich es nicht ratsam fand, zu fragen.
Wir aßen von altem ostindischen Porzellan – von dem mit bunten Blumen auf schwach blaugrünem Grund – ich bekam ein stark gewürztes Fleischgericht mit Reis, das vorzüglich schmeckte. Mein Wirt schenkte mir fleißig ein, der Wein war gut, und ich begann, die Situation zu genießen und mich wohl zu fühlen.
Aber dann geschah etwas.
Gerade mir gegenüber hatte ich eine Tür – vermutlich zur Küche hinaus – und darin war ein kleines, rundes Loch, das auf der Außenseite mit einer Holzklappe bedeckt war, so wie in Gefängnissen, damit der Aufseher in die Zelle hineinsehen kann.
Plötzlich wurde nun diese Klappe lautlos zurückgeschoben und ich sah ein funkensprühendes Auge, das mich gleichsam saugend beobachtete; es war ein schwarzes – kohlschwarzes – Menschenauge, doch wirkte es auf mich in gleicher Weise wie die Augen der Katze.
Der Kapitän, der mit dem Rücken nach der Tür saß, mußte vermutlich aus meinem Gesicht erraten haben, was vorging, denn er wandte sich schnell um, aber ehe er sich noch auf dem Stuhl umgedreht hatte, war die Klappe wieder vorgeschoben und das Auge verschwunden.
Das Gesicht des Kapitäns bekam einen häßlichen, bösen Ausdruck, die Narbe an der Stirn sah ganz blutunterlaufen aus, und er schlug ein paarmal hart mit dem Messerschaft auf den Tisch, als wolle er jemand warnen, etwas zu tun, das strenge verboten war.
Ich vernahm einen klagenden Seufzer von draußen her, aber obwohl es klang, als wenn jemand unter dem Willen eines Despoten jammere, hatte ich doch – aus welchem Grund, weiß ich nicht – ein Gefühl, als ob der Kapitän der Unsichtbaren gegenüber vielleicht ebenso unsicher war, wie sie ihm gegenüber.
Nachdem wir gegessen hatten, kehrten wir in das frühere Zimmer, die »Museumstube« zurück, der Kapitän bot mir eine Zigarre – eine große, dunkle Cerut – und ging dann allein hinaus; wie er sagte, um für einen Grog zu sorgen.
Wieder kam die unheimliche Katze aus ihrem Hinterhalt geschlichen und beobachtete mich genau. Wieder hörte ich den Kapitän reden, gedämpft, aber offenbar drohend, in derselben unbekannten Sprache, und wieder hörte ich ein paar Worte, die mit derselben weiblichen Stimme wie vorher gejammert wurden.
Dann kehrte der Kapitän mit einem Teebrett zurück, auf dem warmes Wasser, Zucker und Zitronen standen, und in der Hand hielt er eine kurze, langhalsige Flasche – ich entsinne mich noch, daß Reishülsen in dem roten Lack saßen. Er stellte das Teebrett hin, zog die Flasche auf und mischte uns jedem einen Grog, einen Arakgrog, wie ich nie etwas ähnliches geschmeckt habe.
Allmählich, während der Kapitän trank – zwei und drei Glas wurden es wohl – und stark waren sie – taute er auf und wurde bis zu einem gewissen Grad mitteilsam.
Anfänglich ließ er mich freilich von dem Krieg erzählen, aber das, wovon er hören wollte, waren, wie er gleich gesagt hatte, »heiße Schlachten und zerspaltene Schädel«, und da meine Berichte ihm offenbar nicht Blut genug hatten, führte er selbst das Wort. Er erzählte von dem Leben in den Tropen und den Kämpfen mit den malaiischen Seeräubern; erzählte von ihrem Entern bei Windstille, wo die gelbbraunen Teufel, die Klinge im Mund, wie die Katzen, an der Seite des wehrlosen Schiffes hinaufkletterten und niederstießen, wen sie trafen. – »Kein Pardon – nie Pardon!« wiederholte er mit einem gewissen Wohlbehagen, das einen fast glauben machen konnte, daß der Bauernbursche vorhin Recht gehabt hatte, als er meinte, der Kapitän sei selbst Seeräuber gewesen.
»Und dann die malaiischen Mädchen,« rief er plötzlich aus, »kennen Sie die, Herr Leutnant?« Nein, ich gestand meine Unbekanntschaft ein.
»Nein, die kennen Sie nicht,« rief er aus, »und danken Sie Ihrem Gott dafür! Die sind die reinen Satans, aber wunderschön! Kein Weib kann küssen wie die – Keines! Stellen Sie sich ein weiches Pferdemaul vor, das weichste, das gefühlvollste, das es gibt – so sind die Lippen des malaiischen Mädchens. Und wenn sie küßt, dann ist es, als söge sie einem erst das Herzblut und dann die Seele aus dem Leib – wie ein Vampyr, wissen Sie! Und wenn sie Sie mit ihren Armen umschlingt! Es ist, als umklammerten einen die Arme eines Riesentintenfisches – man kann sich nicht rühren, sich nicht von ihr befreien – sie läßt nicht los! – Und dann ist sie auch nicht bange, einen Khris zu gebrauchen, so einen, wie Sie vorhin gesehen haben – nur eine Schramme – fertig! – wissen Sie, daß die weibliche Spinne, wenn das Männchen seine Schuldigkeit getan hat, in der Regel ihren tiefen Stachel in ihn hineinhaut und ihn dann aussaugt, wie eine Fliege? – Das wissen Sie nicht? Ja, das ist ganz sicher! – Prosit, Herr Leutnant! – wo wollen Sie von hier aus hin?«
Ja, ich wollte weiter nach Norden zu, zuerst nach Andinghof, dann nach Lögum und später nach dem Ulkenborger Krug, von wo ich mehrere Heidemoore in der Umgegend bejagen wollte. Kaum hatte ich indessen den Ulkenborger Krug genannt, als der Kapitän merkwürdig nervös wurde und forciert eifrig begann:
»Der Ulkenborger Krug – das war da, wo sie seiner Zeit den Spitzenhändler totschlugen – nun, das wissen Sie! Ja, der Eine wurde einen Kopf kürzer gemacht, aber da waren noch zwei andere mit dabei gewesen, sagte man; der Eine soll irgendwo im Süden sitzen und sein Schäfchen im Trocknen haben – er hat wohl einen andern Namen und hat wohl nun Frau und Kinder – und der Andere, der hat sich auch aus dem Staube gemacht. Er konnte sein Alibi nachweisen, wissen Sie, und ging dann in See und fuhr in den heißen Zonen. Das habe ich auch getan, aber ich bin nie im Ulkenborger Krug gewesen, nie im Leben! Ich habe seiner Zeit den alten Franz, diesen Spitzbuben, ein wenig gekannt – was hatte der auch unter der Futterkiste zu suchen, die Sache ging ihn ja gar nichts an, nicht wahr? – Prosit, Herr Leutnant! – Ja, die beiden haben sich in Sicherheit gebracht – das heißt einstweilen – glauben Sie nicht auch? Da waren ja keine Zeugen! Und der Eine konnte sein Alibi nachweisen! Aber schließlich finden sie durch Blei oder Stahl ihr Ende – sie werden nicht aus einem Himmelbett ins Jenseits hinübergehen. Und dazu ist nichts zu sagen: Blut für Blut! Aber der Teufel hole den alten Aasgräber, diesen Franz – er war Schuld an dem Ganzen! – Noch ein Glas, der Arak ist gut!«
Allmählich wurden das Benehmen und die Reden meines Wirtes mir immer unheimlicher, und da ja doch keine Aussicht vorhanden war, die unsichtbare »Tochter« zu sehen, entschuldigte ich mich schließlich mit Müdigkeit und bat, mich zur Ruhe begeben zu dürfen.
Der Kapitän zündete ein Licht an, begleitete mich durch das Eßzimmer, öffnete eine Tür, die der Küche gegenüber lag und bat mich, mit dem Nachtlager fürlieb zu nehmen.
Da war kein Grund, Entschuldigungen zu machen: das Zimmer war klein, aber rein und ordentlich, und an dem einen Ende stand ein offenbar eben bezogenes Bett, mit frischen, einladenden Laken. Der Kapitän zündete das Licht auf dem Nachttisch an, sagte Gutenacht und wollte gehen, als er plötzlich den Kopf erhob und mit der Nase witterte, wie ein Hund, der Wind von etwas bekommt. Dann ging er schnell nach der einen Ecke des Zimmers, stampfte mit dem Fuß und sagte, halb vor sich hin: »Ja, habe ich mir's nicht gedacht!« und im selben Augenblick sah ich, daß er mit den Fingern die glühende Spitze eines der roten Räucherkerzchen auslöschte, die man, wie er gesagt hatte, da drüben auf Java und Sumatra vor den Götzenbildern anzuzünden pflegte, »und zuweilen auch anderswo.«
»So, das Räucherkerzchen wäre ausgelöscht!« sagte er. »Sie schlafen ruhiger ohne das Jux in der Nase – dann träumen Sie nicht – gute Nacht!«
Er ging; ich hörte ihn nach oben hinauftrampeln, hörte ihn rufen und hörte einen Schrei – dann wurde alles still.
Ich ging zu Bett und schlief schnell ein, müde wie ich war.
Aber ohne Träume sollte mein Schlaf doch nicht sein.
Ich sah die Spitze meines Räucherkerzchens wieder erglühen, es sah so aus, als wenn sich ein schwach leuchtendes Band darum legte; ein schwarzer, dichter Rauch, blau wie es Torfrauch auf dem Hintergrund eines schwarzen Gewitterhimmels sein kann, stieg daraus empor und füllte das Zimmer mit einem süßlichen, betäubenden Geruch, der mich gleichsam lähmte. Ich wollte aus dem Bett aufstehen und es löschen, konnte mich aber nicht rühren, und das Räucherkerzchen wurde nun zu einer ganzen indischen Pagode, aus deren Spitze Rauch und Flammen aufstiegen, so daß das Dach schließlich über dem Feuer zusammenbrach – Dann tat sich die Tür auf, und dann kam sie – sie, die ich die ganze Zeit gehört und gespürt hatte, von der ich aber nichts weiter gesehen hatte, als das lauernde Raubtierauge hinter dem Guckloch.
Und es war das malaiische Mädchen mit einem ganz nackten Oberkörper und goldenen Halsketten, die über den vollen, wunderbar schönen Busen herabhingen.
Und sie warf sich über mich, preßte mich an sich und küßte mich, wie ich nie früher oder später geküßt worden bin. Ich mußte immer an die Worte des Kapitäns denken: weicher als das weichste Pferdemaul waren die Lippen, bald umfaßte sie damit die meinen, bald preßte sie sie dazwischen. Ja, es war ein Vampyr; es war das Herzblut, das Leben selbst, das sie aus mir sog, und hin und wieder fühlte ich mit Grauen die Spitze ihrer Zunge, die wie die einer Schlange in meinem Munde spielte.
Ich versuchte, mich von ihr zu befreien, aber es war mir unmöglich; ich hatte ein Gefühl, als umklammerten mich die unbarmherzigen Arme des Tintenfisches – aber es waren heiße, begehrliche Arme.
Und ich wollte um Hilfe rufen – auch das konnte ich nicht, nicht ein Laut kam über meine Lippen.
Da hörte ich auf einmal durch den Traum hindurch, durch diesen wunderlichen, phantastischen Traum, deutlich mein Pferd draußen wiehern, und der Laut gab mich im selben Augenblick der Wirklichkeit zurück.
In den Volkssagen, da ist es der Hahn, der mit den Flügeln schlägt und kräht; hier war es das Wiehern meines Pferdes, das ertönte, aber der Hahn und das Pferd repräsentieren ja dasselbe: das Leben, das ruft und die Schatten der Nacht in die Flucht treibt.
Ich machte eine letzte, verzweifelte Kraftanstrengung, ich richtete mich auf, schleuderte sie von mir – und erwachte aus meinem Alpdruck.
Aber in demselben Augenblick, als ich erwachte, hörte ich ganz deutlich etwas vor meinem Bett an die Erde fallen, es war mir, als würde meine Tür geöffnet und wieder geschlossen, und ich hatte ein Gefühl, als ob mein Mund voll Blut sei.
Anfänglich war ich ganz verwirrt, ich wußte gar nicht, wo ich mich befand, wußte nicht, was Traum und was Wirklichkeit war, und es währte eine ganze Weile, bis ich mich soweit aufraffte, daß ich ein Fenster öffnen und die Laden zurückschlagen konnte, um frische Luft zu schöpfen, und das hatte ich wirklich nötig, denn das ganze kleine Zimmer war mit einem ekelerregenden, erstickenden Wohlgeruch angefüllt.
Es fing an zu dämmern, und ich sah, daß das Räucherkerzchen, das der Kapitän am Abend vorher auszulöschen geglaubt hatte, doch noch Glut in sich gehabt haben mußte und weiter gebrannt hatte, denn nun war es ein weißer Aschenkegel.
Und vor meinem Bett lag der Khris des Kapitäns, wie der dahin gekommen war, ahnte ich nicht, aber ich war fest überzeugt, daß er nicht da gewesen war, als ich mich am Abend zur Ruhe begeben hatte.
Wie ich in die Kleider gekommen bin, weiß ich nicht; ich taumelte herum wie in einem Rausch, aber ich wollte fort – fort von all diesem Unheimlichen.
Die Tür war von außen verschlossen, da sprang ich aus dem Fenster, kletterte über den Bretterzaun und sattelte mein Pferd.
Und als ich wieder im Sattel saß und wieder die Weide mit den tiefhängenden Zweigen sah, die silbergrau in der Morgendämmerung unten am Strande stand und dort zu stehen schien, um den Frieden zu bewachen, da atmete ich wieder frei auf und füllte meine Lungen mit frischer, heimatlicher Luft.
Plötzlich erblickte ich aber oben in dem Giebelfenster mit den eisernen Stangen davor, ein gelbliches Frauengesicht mit funkelnden, schwarzen Katzenaugen; eine geballte, drohende Hand streckte sich nach mir aus, und ich hörte einen gellenden, sinnverwirrenden Schrei.
Da spornte ich meine Zampa und sprengte in sausendem Galopp gen Norden – fort, fort von der nächtlichen Zauberwelt. Ich hatte ein Gefühl, als lache und schreie es zugleich hinter nur her, wagte aber nicht, mich umzuwenden.
Als indessen die Brücke, die über den Örkiler Bach führt, hinter mir lag, und sich Wasser zwischen mir und der gelben Fratze in dem vergitterten Fenster befand, da hatte ich ein Gefühl, wie der Jüngling im Volkslied, der von den Elfen fortgeritten ist und den geraubten silbernen Becher in der Hand hält, und doch hatte ich keine andere Beute mitgebracht, als das kleine, rote Räucherkerzchen.
Wie ich selbst über diese Geschichte denke, und wie ich sie mir erkläre? Ich denke nichts, und ich versuche gar nicht, irgend etwas zu erklären. Nur in den Romanen hat man immer eine Erklärung und einen Abschluß – die Wirklichkeit macht ja oft ein Fragezeichen, wo ein Schriftsteller einen Punkt machen würde. Haben Sie nie eine Spur gesehen, die plötzlich aufhört und verschwindet, selbst in frisch gefallenem Schnee? Solche Spuren habe ich gesehen – und wo liegt die Erklärung? Ja, die ist mit dem Schnee geschmolzen. – Aber ein andermal sollen Sie erfahren, wie es dem Kapitän später ergangen ist.