Johann Karl Wezel wurden am 31. Oktober 1747 in Sondershausen geboren und starb am 28. Januar 1819 ebendort. Er war ein deutscher Erzähler, Dramatiker, Lyriker, Pädagoge und Philosoph.
Wezel verbrachte seine Kindheit in ärmlichen Verhältnissen. Seine Herkunft ist ungesichert, seine illegitime Abstammung von Heinrich I. von Sondershausen-Schwarzburg nicht belegt. Der junge Wezel dichtete um 1763 einen Lobgesang auf den Frieden und beherrschte das Geigenspiel virtuos. Über den theatralen Gebrauch der Musik äußerte er sich in der Vorrede zu seinem musikalischen Lustspiel Zelmor und Ermide (1779). Sein Lehrer Giseke brachte ihn bei dem befreundeten Gellert in Leipzig unter, wo Wezel 17jährig mit dem Theologiestudium begann. Er wandte sich bald der Jurisprudenz, Philosophie und Philologie zu. In diesen Studienjahren bis 1769 beurteilte Wezel die Schulgelehrsamkeit zunehmend skeptischer und fand im engl. Empirismus Lockes, in Voltaire, im frz. Materialismus Holbachs, Hélvetius, und besonders im mechanistischen Denken La Mettries, später auch bei Rousseau, wichtigste Anregungen. Nach Tätigkeiten als Hauslehrer in Bautzen und Berlin suchte er sich selbständig zu machen. Reisen führten ihn nach Petersburg, Paris, London. 1782-1784 war er Theaterdichter in Wien. Danach wieder in Leipzig, kehrte er wohl 1793 zurück nach Sondershausen, wo er 1819 starb. Als freier Schriftsteller verfaßte er in den Jahren von 1772 bis 1785 nahezu sein gesamtes Werk.
Neben dem auf fünf Bände geplanten systematischen Versuch über die Kenntniß des Menschen besteht Wezels herausragende Leistung in seinem zwischen Biographie und Lustspiel anzusiedelnden Erzählwerk, besonders in den einander so entgegengesetzten Romanen Hermann und Ulrike. Ein komischer Roman, in dem ein Liebespaar, allen Unbilden zum Trotz, ein bescheidenes Glück macht, und Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne, ein Enttäuschungsroman, in dem der Held, seinem unerschütterlichen Glauben an das Gute zum Trotz, kein Glück macht.
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