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Es gibt noch ein weiteres Postskriptum. Es handelt sich um eine Postkarte, adressiert an »Herrn Emile Zola, Schriftsteller, Paris«. Dieses letzte Dokument ist interessant, weil es uns zeigt, daß das sehnliche Verlangen nach dem eigentlichen Akt, das lange Zeit durch die Furcht vor Schmerzen gezügelt worden war, nur auf den rechten Moment und die richtigen Umstände gewartet hat, um sich in aller Deutlichkeit zu offenbaren: als Möglichkeit, sich ganz hinzugeben. Dieses Verlangen ist diesem weibischen Homosexuellen angeboren, schon in seiner frühesten Jugend war es bei ihm vorhanden (vgl. Kapitel I über die Jugend: »Mich erfüllte ein wildes Verlangen, mit diesem Glied, das meine ganze Hand ausfüllte, etwas zu machen, und heftig wünschte ich mir, mein Körper sollte eine Öffnung haben, durch die ich das in mich aufnehmen könnte, was ich so heftig begehrte«).
Hier die wenigen Zeilen der Postkarte:
Mein Herr!
Ich habe Ihnen als Einschreiben zwei Briefe geschickt, adressiert an Ihren Verleger, Herrn Charpentier, da ich Ihre Adresse nicht kannte. Ich hoffe, daß beide Briefe angekommen und nicht unterwegs hängengeblieben sind. Da Sie sehr bekannt sind, schicke ich Ihne diese Karte ohne Adresse. Ich hoffe, sie wird ebenfalls ankommen. – Was passieren mußte, ist passiert! Ich bewahre die köstlichste Erinnerung in mir und bin vollkommen glücklich heute morgen, das versichere ich Ihnen. Ich würde es gern in alle Welt hinausschreien. Was keinem geglückt ist, ihm ist es gelungen!