Leonid Andrejew
Das rote Lachen
Leonid Andrejew

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Baronin Bertha von Suttner über »Das rote Lachen«.

(Aus einem Briefe an den Herausgeber.)

»Mit Entsetzen und Jubel habe ich diese gewaltige Dichtung in mich aufgenommen. Mit Jubel, weil mir scheint, daß noch nie eine schärfere und glänzendere Waffe für den Kampf geschmiedet worden, dem mein Leben geweiht ist, als dieses rote Lachen. Es wird der Friedensidee die Geister in Scharen gewinnen. Freilich: die Militärfachleute werden es achselzuckend abtun mit »Übertreibung – Phantasterei – unwahr« – aber die andern werden ergriffen und erschüttert sein, werden fühlen, wie viel Wahres in dem Dichtertraum liegt; werden einsehen, nicht nur, daß der Wahnsinn zu den Krankheiten des modernen Krieges gehört – das ist ja auch beglaubigte Tatsache – sondern daß der Krieg selber ein Wahnsinn ist.

»Gesegnet sei Andrejew dafür, daß er sein blendendes Talent zu diesem Werk benutzt hat – es wird ihm nicht geringe Seelenqual bereitet haben. Nur mit blutendem, zuckendem Herzen kann man solche Dinge schreiben. Aber – als ihm die Schreckensvision aufgestiegen war, wie ein roter Blitz sein Hirn durchleuchtend, da mußte er's niederschreiben. Er wurde dafür – doppelter Ruhm – ins Gefängnis gebracht, aber nachhaltiger und tausendmal größer als seine Strafe wird sein Lohn sein. Einmal hat er sich damit selber befreit, seinem Gewissen genuggetan; zweitens wird die Wirkung nicht ausbleiben. Wenn einst – und das muß ja kommen, wenn unsere ganze Kultur nicht untergehen soll – wenn einst die Welt von diesem größten aller Übel, vom Krieg, erlöst sein wird, so wird Andrejew mit seinem unvergleichlichen Kunstwerk an dieser Erlösung mitgearbeitet haben, wie kein Zweiter.

Bertha v. Suttner.«


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