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Die Reiter sprengten über die Haide. Noch einmal sah man ihre Helme blitzen, und nun waren sie verschwunden. Da richtete sich der Mann vorsichtig in die Höhe, der im Grase gelegen, und kein Wörtlein war ihm entgangen. Schaute noch einmal nach allen Winden, und dann sprang er auf, und schüttelte sich. In ein klein silbern Horn, das ihm zur Seite hing, stieß er dreimal; nicht lustig und voll nach Jägerart, vielmehr langsam, als Diebsgesellen in der Nacht sich rufen, und sie kennen alle Zeichen der Pfeife ihres Hauptmanns. Und dann schleuderte er sie heftig fort und lachte vor sich hin, und schaute in den blauen Himmel.
Es war der im grünen Wams, den der Schmied im Walde traf. Der junge Woldemar; nur etwas wilder schaute er aus, und seine Lippen waren fein gekräuselt. Das war eine Weise, wie er stolzen Blickes auf und abging; die sollte Einem fremd dünken, der ihn sonst gesehen.
Auch Heinrich, der aus den Büschen zu ihm trat, sah ihn so noch nicht.
»Woldemar!« rief er verwundert.
Der schlug die Augen auf, aber er ging weiter.
»Du schaust, als wärst Du ein großer Fürst –«
Da sah ihn Woldemar erst und nickte ihm zu und sagte doch kein Wort. Er blieb stehen und blickte zur Erde und reichte ihm abgewandt die Hand.
»Um Gott, was ist's, lieber Bruder mein, das ist doch nicht zum Abschied?«
»Willst Du von mir gehn?«
»Woldemar, was ist Dir? Du hörst und siehst mich nicht. Der Herbstthau ist giftig. Du lagst zu lange im Grase. Schüttelt Dich ein Fieber? Was lachst Du vor Dich hin?«
»Lach ich? Ich weinte, da ist nichts zu lachen. Siehst Du die Sonne da?«
»Der Himmel ist blau und klar.«
»Nein er ist grau. Die Sonne lügt. Alle lügen in der Welt, und wer Dir sagt, er sei Dein Freund, vor dem hüte Dich, er lauert Dir auf.«
»Wahrhaftig! Dich schüttelt ein Fieber, Du redest irr.«
»Ich redete nie so vernünftig. Als wir uns kennen lernten, war nicht der Wald grün, er log; so sieht er aus. Sangen nicht die Nachtigallen? Das waren Krähen und Frösche, sie logen die süße Stimme. Du siehst noch blau dort, ich wittre schon die Schneewolken.«
»Du warst so lange von mir. Kochte Dir eine böse Hexe einen Zaubertrank?«
»Den Trank trinken wir Alle. Nur Einer früher, der Andere später. Der erst, wenn sein Haar bleicht, Dem reichten sie ihn schon in der Ammenstube. Ich wollte ihn nicht trinken, ich sträubte mich lange. Wollte mein Lebelang aus der vollen, reichen Schaale nippen, so Sonne, Wiese, Wald, See und Duft dem armen dürstenden Menschenherzen reichen.«
Heinrich wies auf die Gesellen, die von allen Seiten aus dem Walde zum Vorschein kamen.
»Ermanne Dich, lieber Bruder. Ich lag fern und hörte nicht Alles, aber doch, was es gilt, und Du riefst uns doch, daß wir ihren Anschlag hindern.«
Woldemar schaute ruhig in die Ferne. »Sie müssen auf krummen Wegen, wir reiten auf dem graden und kommen ihnen noch zuvor. – »Die Rosse von der Weide!« rief er den Leuten zu, und faßte dann Heinrichs Hand, und legte dessen Arm in seinen und ging mit ihm an der sonnenhellen Stelle auf und ab.
»Aber was ist's wohl, das in Dir vorgeht und ich, der ich Dein Bruder bin, soll es nicht wissen, das ist gegen unsern Bund.«
»Trau mir nicht, Heinrich, ich verrathe Dich.«
»Du mich! So das ein Anderer von Dir sagte, Woldemar, sollte er's aufessen, das Lügenwort.« Und Heinrich schlug an sein Schwert, das an seinen Kettenpanzer geschnallt war. Er schaute jetzt ganz ritterlich, und eine Narbe zierte das gebräunte Gesicht.
»Und würdest fechten mit ihm, und ein Ritter werden, wie die Andern, um eine Lüge. Aber Du hast Recht, der beste Ritter bringt's nicht weiter.«
Da kochte es etwas in dem Freunde auf. Er wußte, daß Woldemar nicht gut zu sprechen war auf den alten Markgrafen, oder er vermied es doch, und schaute verdrießlich, wenn sie von ihm redeten. Er aber schwor auf ihn mit Leib und Seele.
»Du glaubst nicht an ihn. Das thut mir weh.«
»Was kümmert Dich mein Glaube, so Du an ihn glaubst. Klammere Dich an ihn. Es giebt nicht größere Seligkeit in der Welt, als wer mit vollem Herzen sich eine Lüge ausputzt und ihr dient.«
Heinrich schwieg. Zween Schritte stand er von ihm und sah ihn betrübt an.
»Das sieht doch nach Scheidung aus, Woldemar. Das thut mir leid in der Seele. Du schämst Dich unser, mein vielleicht auch. Bist eines hohen Edelmannes Sohn, das ahnten wir längst. Nun aber sag, muß es denn darum sein, daß ich Dich nicht lieben kann. Sind ja durch Blut und Schwur verbunden. Und so ich Dich nicht lieben darf als Bruder, doch als Herrn. Dir dienen darf ich doch, als ein treuer Mann. Wahrhaftig, einen treuern findest Du nicht um Gold.«
Woldemar sah ihn eine Weile schweigend an. Da glätteten sich die Runzeln über seinen Brauen, das böse Kräuseln über den Lippen verschwand, es war, als scheine wieder die Sonne in seinem verfinsterten Gesichte; er streckte ihm die Hand entgegen. Er ergriff Heinrichs Hand mit seinen beiden und schüttelte sie. Der Blick, den er ihm zuwarf, sagte mehr.
»Nein, darin log der Traum nicht. Einen Freund hab ich mir erworben.«
»Also ein böser Traum quälte Dich.«
»Ein langer Traum war's, aber kein böser. Das ist nicht bös, zu träumen, die Erde sei schöner, die Menschen besser, als sie scheinen. – Genug, ich habe ausgeträumt. – Laß satteln!«
Die Gesellen trieben die Rosse aus den Büschen, wo sie versteckt weideten. Aber sie kamen zu sparsam, denn sie waren weit vertheilt, Heinrich meinte, ein rechter Freund müsse den Freund auch im Traume nicht verlassen. Darum wollte er auch wissen, was Woldemar geträumt:
»Du liebst ein edel Fräulein –«
»Vielleicht, vielleicht auch nicht.«
»Du sahst sie, als wir uns getrennt. Hat sie Dich betrübt?«
»Ich sah sie, und ich sah sie nicht. Am besten sehe ich sie, wenn Meilen und Mauern sie von mir trennen. Wie anders hold schaut sie mich an, wenn ich die Augen geschlossen habe, wie süß klingt ihre Stimme, wenn der Nachtwind sie mir zuflüstert, und des Baumes Aeste über meinem Moosbette rauschen. Genug davon, Heinrich, es ist Lug und Trug!«
»Ich träumte vielerlei, lieber Heinrich«, fuhr er nach einer Weile fort. »Freunde, Herzen, ein Heer, ein Reich, Ruhm und Ehre und Glück. Niemand wollt ich's verdanken, mir allein. Erobern wollte ich's. Das Gängelband abwerfen, das Geburt, Verwandte, wer weiß die Ammen und Erzieher alle, die ein Kind in die Welt führen, in ihren langen dürren Händen halten! Wie trostlos, grau, so an der Hand der Gewohnheit zum Mann zu werden, ein Held, ein Fürst. – Sieh, so waren meine Träume, es war ein lustig Leben im Walde, vielleicht zu lustig! zu kreuz und quer jagt' ich dem Wilde nach, und versäumte darüber den einen Entschluß. Und nun – nun ist's grad so gekommen, wie es ist.« Er lachte auf.
»Was ist?«
»Pfaffen und Ammen haben ein Wintermährlein ausgeheckt. Da ich den Arm meine frei auszustrecken, halten sie ihn an einem Faden, bin ihre Puppe, Heinrich! Und da ich wähne, durch das Walddickicht mir Bahn zu brechen, haben sie die Wege fein ausgehauen, die ich gehen soll. Und wer!«
»Du gehst doch wie Du willst.«
Woldemar hörte ihn nicht: »Klang nicht mein Name schön, war nicht mein Wille gut, sprützte nicht das Blut mir durch die Adern vor Jugendlust! Da haben sie einen alten Mann angezogen, mit meinem Namen, und mein Recht ihm auf seinen krummen Rücken gebunden. Der versteht es, der bezaubert die Herzen, und die Steine klingen wieder, und die Wölfe laufen zu ihm aus den Wäldern! Nimmt mirs weg vor dem Munde, bricht mir die Rose, die ich pflücken will; die hellen Gedanken, die ich im Busen still nährte, zu meines Volkes Glück, die schwatzt er auf dem Markte aus, wie ein alt Weib, aus deren Schule er kommt. Was ich frei wollte thun, aus königlicher Brust heraus reden mit meinem Volke, daß ihr Herz vor Liebe und Lust sich wenden sollte, Worte, die Thaten waren, das leiert er ab nach einem Pensum, das ihm die Pfaffen schrieben; das ist gut für diese Menschen, als sie sind.«
»Und wer bist Du?«
»Ein Betrüger, sage ich Dir, der ärgste, denn ich betrog mich selbst! Dich hab ich auch betrogen.«
»Herr Gott, wer bist Du?«
»Ein Fürst. Der Erbe von Dessau, und ging's nach Recht in meiner Brust, Dein Markgraf, der echte Woldemar von Brandenburg.«
Da hatte Heinrich, wie er ihn ansah, auch nicht den geringsten Zweifel, daß dem so sei. Aber es war ihm auch nicht bang zu Muthe, wie man doch denken sollte, wenn ein Gesell von so niedrer Herkunft vor einem hohen Fürsten steht. Vielmehr schien's ihm, als wachse er selbst um Kopfesgröße. Vielleicht hatte Woldemar erwartet, daß er sich auf ein Knie vor ihm strecke oder sich beugen und ihm die Hand fassen werde und sie an seine Lippen bringen. Und er hätte ihm dann die Hand gereicht, vielleicht auch an die Brust ihn gedrückt. Aber Heinrich trat einen Schritt zurück, aufrecht wie vorhin, und sah ihn mit Vergnügen an. Man konnte auch den jungen Fürsten mit Wohlgefallen anschauen, und die Sonne blitzte auf seinem Federhut und beleuchtete sein frisches Antlitz.
»Das freut mich; bei Gott, mir ist lieb, daß Du ein Fürst bist. So dachte ich mir ihn.«
Woldemar lächelte, da ihn der Andere von Kopf bis Fuß anschaute: »so?«
»Nein, etwas größer noch; das schadet aber nicht. Der große Woldemar war auch nicht groß.«
»Woher weißt Du das?«
Heinrich kam die Frage unerwartet; aber er hatte ihn gesehen, wie Woldemar seine Geliebte sah mit zugeschlossenen Augen, so malen wir uns in der Jugend ein Bild aus von einem Manne, den wir nie zu Gesicht bekamen, weil wir viel von ihm hörten, ihn preisen oder schelten. Des Kindes Sinn gestaltet sich das Unsichtbare, und das Bild der Einbildung geleitet uns in's Alter.
Das mochte Woldemar denken, als Heinrich nachsinnend Vieles vorbrachte, was seltsam klang, und er wußte es selbst nicht in Ordnung zu bringen.
»Quäle Dich nicht, Heinrich, um Dinge, die hinter Dir liegen. Ob die Muhmen und Vettern vom großen Woldemar Dir vorschwatzten, daß er über die niedre Schwelle Deines Hauses trat, von dem kommt nicht der Blick, der mich so keck anschaut.«
Und der junge Fürst blickte jetzt mit demselben Wohlgefallen in das Gesicht des Freundes, als der eben den Fürsten anschaute. Er faßte freundlich seine Hand:
»Heinrich! In den wenig Monden ging viel in Dir vor. Du hast den Schmiedegesellen wie abgewaschen – der Stahl ist schon blank. – Wahrhaftig, wie adlig Du schaust! Du hast eine schöne Aussicht, und meine ist – aufgesessen Bruder! Wir müssen Brietzen erhalten.«
Um Mittag rasteten sie eine Stunde um ihrer Pferde willen. Da stand Woldemar an einem Fluß, der zwischen Erlengebüsch hinfloß. Er schaute sich im Wasser, aber das Wasser wellte, denn ein Weib wusch auf einer Bank. Es war des Müllers Frau, der unfern stand und zimmerte. Der lächelte, als er des Ritters Anstrengung sah, sein Conterfei im Wasser zu finden.
»Laßt die Mühe, Junker, Ihr schaut Euch doch nicht, als Euch der Herr machte.«
»Laß Dein Weib die Hände aus dem Wasser thun.«
»Dann seht Ihr doch nicht das Gesicht, das Euer ist. Ihr ließet zu viel Staub rauf und die Sonne hat es braun gebrannt.«
»Du sahst mich doch nicht vorher.«
»Doch sehe ich, daß Ihr einmal ein seiner Herr wart. Ist nicht jedes Gesicht für den Sonnenbrand gemacht. Kein Köhler muß in eine Mühle, als kein Müller in eine Kohlengrube.«
Müller haben lose Reden, Ritter vertragen aber selten spitze Worte. Woldemar war heute weich gestimmt:
»Ei Müller, den Staub schüttelt man ab und ist rein als vorher.«
»Schüttelt Ihr den Rost vom Stahle ab? da muß Einer bei Zeiten sorgen, sonst bleiben Flecke.«
»Was zimmerst Du da?«
»Eine Mühle, Herr.«
»Es sind schlimme Zeiten für Euch.«
»Den Wind müssen sie uns schon lassen, lieber Herr, wer auch an's Regiment kommt. Ob der Baier, der Sachs, der Kaiser, Brod ißt Jeder, und kein Brod ohne Mehl, und kein Mehl ohne den Müller.«
»Und wem gönnt Ihr das Brod?«
Der Müller sah ihn schlau an: »So fragt man dem Bauer die Künste ab. Der Müller ist kein Bauer.«
»Ei, ein so feiner Herr, und fordert, daß ich sagen soll, ob ich bairisch bin, oder anhaltisch! Sagt ich nun, was Ihr nicht seid, so wäre ich ein Thor. Und errieth ich, wer Ihr seid: könntet Ihr mir darum glauben? – Meines Sinn's ist für unsereins, der nie an's Regiment kommt, einerlei unter was Regiment er kommt. 'S nimmt Keiner Einem mehr als man hat, und gönnt ihm nimmer mehr, als er ihm lassen muß. Ein Müller hat nur einen Freund und einen Feind, das ist der Wind. Wenn er den zu fassen weiß, geht's ihm gut, wenn der aber ihn faßt, holt ihn der Teufel. Der Räuber geht nach Beute aus, der Ritter nach Ehre, der Krämer nach Geld, der Fürst nach Schlössern und Ländern, der Müller aber nach der Luft, die ihm der Herr zubläst; darum, mein ich, kann's ein Müller am weitesten bringen. Nichts für ungut, Herr, wer Ihr auch seid?«
»Aber Frieden im Land braucht ein Müller.«
»Der Friede ist schon gut. Aber der Krieg ist auch schon gut, wenn auch nicht für den Einen, doch für den Andern. Seht einmal da oben, wo ich bau. Da stand eine schöne Mühle und ein schöner Hof. Wäre der litthauische Krieg nicht wesen, dann stände sie noch. Das wäre freilich für die Mühle gut, und für manchen Andern auch; aber für mich just nicht. Die Müllersleute lebten noch, oder ihre Kinder, und ich hätte sie nicht geerbt. Das hat der Krieg gemacht. Jedwed Ding, für Einen hat's doch sein Gutes.«
Als Heinrich dem Woldemar entgegentrat, um ihm zu sagen, daß die Rosse gesoffen, und sie ständen fertig, reichte ihm dieser die Hand. Sie waren allein, der Müller ging mit einem Holze auf der Schulter nach dem Berge und sang sich ein Lied.
»Heinrich, wir müssen uns doch scheiden!«
Der sah ihn groß an:
»Willst Du die Stadt dem Feinde lassen, und unsere Freunde?«
»Das nicht. Ist aber das gethan, dann that ich genug, und ziehe fürder meines Weges.«
»Du gabst Dein Wort, den Freien zu dienen« –
»Als lang sie frei waren. Der Hauptmann hat unsere Dienste verkauft einer Andern. Wie dienen einem Spiel, da ich nicht mitspielen mag, einer Sache, die ich nicht meine.«
»Herr Christ! doch Deine! Denn Du bist –«
»Ein Spielzeug worden, in der Hand eines Weibes, eines Pfaffen, und meines Ohm's.«
»Sie sorgen und arbeiten ja für Dich, der alte Mann muß sterben, und dann setzen sie Dich zum Erben ein.«
Woldemar lachte bitter: »Darum brauchte ich nicht in den Wald zu gehen. Daß es käme, wie die Pfaffen es zetteln! Laß sie schreiben und Tücke schmieden, laß sie Pergamente besudeln und Verträge beschwören, die sie morgen brechen. Laß sie Freundschaftsthränen vergießen, um zu lauern, wo sie dem Andern ein Bein stellen. Mein Wille war rein und gut. Es soll nichts rein und gut bleiben. Der alte Mann ist ein Held, wie sie ihn brauchen, ich nicht. Laß sie schaffen und wühlen und mischen und scheiden. Glück auf zur Wirtschaft und dem Volke, das solchem Herrn zujauchzt. Ich will den Staub abschütteln, den Rost nicht einfressen lassen. Ich will frei werden.«
»Wo willst Du hin, Fürst Woldemar?« sprach Heinrich traurig.
»Wo sie Männer brauchen. Irgendwo, nur nicht hier, wo sie die Gräber aufwühlen, nach Schätzen nicht, sie haben den Todten schon ihre Ringe und Spangen gestohlen, nach ihren guten Namen graben sie und werfen sie den bissigen Hunden als Köder hin. Geister lassen sie erscheinen, weil in ihnen kein Geist ist. Nach Frankreich will ich, mein Heinrich, da streiten noch Franzosen und Engländer, in hellen Schlachten, sonder Trug und List. Willst Du mit mir?«
»Verstehe nicht wälsch.«
»Heinrich, ich trenne mich ungern von Dir.«
»Herr, ich trenne mich ungern vom Vaterland.«
»'S ist ohne Lust, Liebe und Dank Dir!«
»Bin hier geboren, kenne die Wege und der Menschen Gesichter.«
»Dort sollst Du Lust finden und Ruhm und Ehre.«
»Das ist, als wenn man eine Blume abschneidet und setzt sie in's Wasser. Zuerst blüht sie lustig auf; dann welkt sie desto schneller. Hat keinen Boden mehr. Laßt mich hier, Herr Fürst, bin von diesem Volk. Was es leidet, das leide ich mit. Was es hofft, das will ich mit hoffen.«
Woldemar sah ihn freudig an: »Der Glückliche! Er fängt an zu hoffen.«