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VII.

Rettung vom Tode. Der Scheiterhaufen.


Als Vater Eustach nicht in das Thal zurückkehrte und ein Tag nach dem andern verging, ohne daß die Zurückgebliebenen etwas von ihm vernahmen, wurden sie unruhig. Helene wollte an den Strand hinab, um ihn aufzusuchen; auch Omana stimmte dem bei. Tupia und Poma aber widersetzten sich entschieden, weil sie fürchteten, daß ihrem Lieblinge ein Leid geschehen könne. Auch war ja noch immer keine Botschaft von Tahiti eingetroffen, ein Zeichen, daß sie nicht ohne Gefahr ihr Versteck verlassen durften.

Da aber Helene durchaus darauf bestand, daß man über das Verbleiben des Priesters Gewißheit haben müsse, so kam man überein, Tupia als Kundschafter hinabzuschicken; die Frauen sollten bis zu seiner Rückkehr oben bleiben.

Tupia war zwar ein Christ geworden, aber weil er noch nicht im Kampfe gewesen und seinen Muth nicht erprobt hatte, so war er furchtsam wie ein Kind und witterte überall drohende Gefahren. Eine Eidechse, welche durch das Guavagesträuch raschelte, schreckte ihn; der Wind jagte ihm ein Grausen ein, und als er sich dem Dorfe nahte und die Hütten erblickte, da wäre er vor Angst fast zurückgekehrt. Die Scham aber, vor den harrenden Frauen als ein Feigling zu erscheinen, trieb ihn vorwärts und so gelangte er zu den ersten Hütten.

Er hatte nicht den Muth, sich direkt nach dem Priester zu erkundigen, aber er brauchte gleichwohl nicht lange zu warten, bis er Alles wußte, denn Jedermann sprach von dem verhaßten Fremdlinge; nur einige alte Männer und junge Weiber drückten verstohlen ihr Mitleid aus und meinten, er habe nun schon ausgerungen.

Auf Umwegen schlich sich Tupia an eine Stelle, wo er seinen Lehrer aus der schmalen Felsennadel sehen konnte. Das Herz wollte ihm brechen, aber er hatte nicht einmal den Muth, ihn mit Namen zu rufen.

Als er hastigen Laufes zum Thale zurückkehrte, kam ihm Helene entgegen und drängte ihn mit raschen Fragen. Kaum hatte sie erfahren, in welcher Gefahr Vater Eustach schwebte, als sie auf der Stelle ihren Entschluß zu erkennen gab, ihn zu retten.

Vergebens waren alle Vorstellungen, vergebens alle Bitten; sie blieb beharrlich bei dem Ausspruche: Es ist meine Pflicht, ihm beizustehen und wenn ich auch selbst das Leben verliere.

Eiligen Laufes verließ sie das Thal, wo sie so lange verborgen gelebt hatte und wandte sich in gerader Richtung dem Dorfe zu. Omana und die Uebrigen folgten ihr in einiger Entfernung, und Letztere weinte so laut, daß Poma sie bat, ihren Schmerz zu mäßigen, da ihr Schluchzen die Insulaner aufmerksam mache.

Die Einwohner des Dorfes hatten die Hochzeitfeier der schönen Jane noch nicht beendigt. Unter einem mächtigen Brodbaum versammelt, tranken sie aus den Schaalen von Cocosnüssen ein berauschendes Getränk. Die Braut saß ernst und schweigsam auf dem Rasen und schien von den lauten Gesprächen um sie her nichts zu vernehmen. Der Häuptling Bexore aber schaute wild und grimmig darein; offenbar beschäftigte auch er sich mit dem Priester, aber nicht mit jener Milde und Wehmuth, welche im Herzen Jane's Raum gewonnen hatte.

Wie vom Himmel gefallen, stand Helene plötzlich unter ihnen; ihr Auge wanderte von einem zum andern bis es auf dem grimmigen Antlitze des Häuptlings haften blieb.

Ihr plötzliches Auftauchen hatte Alle überrascht und sie schauten verwundert zu dem weißen Mädchen auf, dessen Pulse noch von dem raschen Laufe jagten.

Bexore, sprach sie deutlich und vernehmlich, du hast dem Oro ein Opfer gebracht. Wie kommt es, daß du dennoch nicht glücklich bist? Ich will es dir sagen: es kommt daher, weil du deine Macht an einem wehrlosen Manne geübt hast, an einem Manne, der nach Eimeo gekommen ist, um dir und deinen Unterthanen Heil und Segen zu bringen.

Nimm dein schändliches Urtheil zurück, ehe das Verderben über deinem Haupte zusammenschlägt, denn du sollst wissen, daß über Oro ein anderer Gott steht, der Macht hat, die Häuptlinge zu züchtigen. Seine Hand erstreckt sich über Eimeo und Tahiti und alle Bewohner der Meere. Er wird im Donner und Blitze daherfahren, dich zu vernichten, wenn du den Priester nicht frei giebst.

Bexore schaute das kühne Mädchen verwundert an und sprach: Mir deucht, ich selbst bin Häuptling auf dieser Insel und habe von Niemanden Befehle anzunehmen; am allerwenigsten aber von einem Weibe! Nichts hindert mich, dich zu tödten, doch weil du ein Weib bist und die Kühnheit hast, mit Bexore in einem Tone zu reden, den sich noch Niemand erlaubt hat, so sollst du leben. Du bist die Einzige, welche nicht vor mir zittert, darum darfst du ein Vorrecht genießen; den Fremden aber werde ich nicht herausgeben.

Ein beifälliges Gemurmel folgte diesen Worten; Jane aber stand auf, reichte Helene die Hand und lächelte sie durch Thränen an.

Da erhob sich der Oropriester und sprach: Häuptling, deine Natur ist verwandelt; du schützest die Gottlosen und achtest die Gläubigen gering. Strafe dieses Mädchen mit dem Tode!

Sie soll leben, antwortete Bexore trotzig.

Gib den Priester frei! rief Helene.

Der Häuptling lachte wild und sprach: Wenn dir der Priester so nahe liegt, so gehe selbst und hole ihn, aber passe wohl auf, daß du nicht mit ihm zugleich in den Abgrund stürzest. Ein Fehltritt bringt dir den Tod. Ich habe Gnade geübt und übe sie zum zweitenmale, indem ich dir die Gefahr voraussage. Uebrigens muß ich dir gestehen, daß du zu guter Stunde gekommen bist. Wärest du nur eine Minute früher erschienen, so läge dein Körper zerschmettert zu meinen Füßen. Gehe nun und rette ihn, wenn du kannst.

Bexore rechnete mit Sicherheit darauf, das muthige Mädchen werde in den Abgrund stürzen; es war also nicht Milde, welche ihn so gnädig machte, sondern teuflische Berechnung.

Auf, rief er seinen Unterthanen zu, steigt in die Pirogen; wir müssen sehen, wie sie ihre Aufgabe ausführt.

Helene war augenblicklich verschwunden.

Rasch und mit der Gewandtheit eines Eichhörnchens erkletterte sie die Felsen und kam auf der Nadel an, als sich die Cannots eben im Kreise umherlegten, dem furchtbaren Sturze zuzusehen.

Als sie den Körper des Priesters wie leblos auf der Steinkante hängen sah, stieß sie einen grellen Schrei aus, denn sie glaubte, er sei schon gestorben. Rasch aber gewann sie ihre Kaltblütigkeit zurück, setzte den Fuß auf die Nadel und ging festen Schrittes auf Eustachius zu.

Jetzt erst sah sie seine geschwollenen Hände, in welche der Strick tiefe Einschnitte gemacht hatte.

Vater Eustachius, rief sie ihm zu, ich bin gekommen, Sie hinwegzuführen. Ermannen Sie sich.

Bist du es, meine Tochter? fragte der Priester, Ich danke dir für deine Liebe; doch kehre nur in dein Thal zurück; es ist zu spät; meine Lebensgeister entfliehen, ich habe nur noch wenige Stunden zu leben.

So Gott will, entgegnete Helene, sollen Sie noch den Einwohnern von Eimeo und Tahiti das Evangelium predigen. Verhalten Sie sich nun ruhig, bis ich Sie von dem Stricke befreit habe.

Zuerst machte sie seine Hände los, die so dick aufgeschwollen waren, daß das Fleisch über das Seil quoll. Es war keine geringe Arbeit, und als sie endlich damit zu Stande kam, konnte er sie doch nicht gebrauchen; steif und leblos hingen sie herab und jeder Versuch, die Arme in die Höhe zu ziehen, war vergeblich.

Ebenso wenig vermochte er sich aus seiner liegenden Stellung zu erheben; selbst der Kopf fiel machtlos wieder auf den Stein zurück, als er sich abmühte, ihn aufzurichten.

Helene stand rathlos auf der Felsnadel; ihr Auge fiel auf das Meer und sie faßte den Gedanken, mit ihm in die Tiefe hinabzuspringen; aber bald verwarf sie dieses Mittel wieder, denn wenn sie auch selbst eine gute Schwimmerin war, so besaß sie doch wahrscheinlich nicht Kraft genug, den Priester, der sich nicht im geringsten helfen konnte, über Wasser zu halten.

Gott, gib mir Kraft, rief sie mit zum Himmel emporgehobenen Händen, daß mein Fuß auf dem schmalen Stege nicht schwanke. Dann knüpfte sie das Seil los, welches um seinen Leib geschlungen war und brachte den Liegenden mit großer Anstrengung zum Aufrechtsitzen, dem kühnen Gedanken Raum gebend, ihren schwachen Rücken mit der Last des schweren Mannes zu beladen.

Auch Jane war auf das Wasser hinausgerudert und starrte nun mit stets steigender Angst zu dem Mädchen empor.

Helenen war es endlich gelungen, den Priester auf ihre Schultern zu laden. Aufrecht stehend versuchte sie den ersten Schritt auf dem gefährlichen Wege zu machen; aber sie schwankte so sehr, daß man fast mit Sicherheit ihren Sturz voraussah.

Jetzt erschien Omana auf der Felsnadel; anfangs hatte sie die Furcht zurückgehalten, aber von Helenens Eifer beschämt und von ihrem Beispiele angetrieben, hatte sie endlich jedes Bedenken abgeworfen und war herbeigeeilt, um der treuen Freundin nach Christenpflicht zu helfen.

Mit Verwunderung starrten die Insulaner hinauf, wo die beiden zarten Mädchen auszuführen suchten, was selbst für starke Männer ein Wagniß gewesen wäre.

Als sie aber nun, den Halbtodten zwischen sich tragend, auf dem schmalen Stege daher schritten und wie von einer übernatürlichen Kraft gehalten, keinen Fehltritt thaten, da erscholl aus Jane's Mund ein lauter Jubelruf, in welchen alle Anwesenden, von Bewunderung erfüllt, einstimmten.

Tupia und Poma, welche sich zu schämen begannen, daß ihr Christenthum so wenig die Probe bestand, eilten den beiden Mädchen entgegen, und als die Bewohner von Eimeo wieder zu ihrem Dorfe zurückkehrten, näherten sich die vier Personen dem Kreise und ließen den Priester sanft in den Schatten der Brodbäume nieder.

Bexore, den es ärgerte, daß auch braune Leute an der Rettung Theil genommen hatten, wandte sich zu Tupia und Poma und sprach: Wer hat euch so kühn gemacht, mit diesen Fremdlingen zu halten?

Herr, antwortete Tupia, dieser Fremdling ist ein Priester des Herrn; ich habe seine Lehre angenommen, welche befiehlt, daß man nicht allein dem Freunde, sondern auch dem Feinde Gutes thun soll. Auch glaube ich damit nicht gefehlt zu haben, denn einen Menschen vom Tode zu retten ist nichts Böses.

Auch dann nicht, fragte Bexore, wenn er Oro, dem Gotte unserer Inseln feindlich gesinnt ist?

Auch dann nicht, entgegnete Tupia unerschrocken, denn Oro ist nur ein Schall, hinter dem weder Macht noch Wesen sitzt. Dieser Priester lehrt den lebendigen Gott, der den Brodbaum erschaffen hat, der unsern Bächen Fische, unsern Wäldern Bäume, unsern Herzen Freude, unserm Geiste Verständniß gibt.

Stirnrunzelnd wandte Bexore sich von ihm ab und richtete seinen Blick aus Poma und Omana. Seid auch ihr von den Lehren dieses Mannes angesteckt? fragte er.

Wir sind Christen, antwortete Omana und als solche bereit, sein Schicksal zu theilen.

Wohl, brüllte der Häuptling, es soll euch werden; ich hatte diesem Verführer das Leben zugesichert, oder doch wenigstens die Gnade, ihn eines langsamen Hungertodes sterben zu lassen. Jetzt bin ich meines Wortes ledig, denn er hat den Saamen der Zwietracht auf der Insel ausgestreut. Fernere Gnade wäre ein Verbrechen gegen Oro. Ihr sollt den Tod des Feuers sterben.

Einen kurzen Augenblick waren die Insulaner über Helenens Heldenmuth gerührt gewesen, aber diese heilsame Gemüthsbewegung verflog nur allzu rasch, und mit lautem Geschrei stimmten sie in das Verdammungsurtheil ihres Häuptlings ein.

Geschäftig erhoben sich Männer und Frauen, um trockenes Holz zu sammeln, woraus der Scheiterhaufen gebildet werden sollte.

Jane, welche bald den Vater, bald die Verurtheilten unter Thränen anschaute, erinnerte sich jetzt, daß der Priester so lange ohne Speise gewesen. Rasch ergriff sie eine Schaale mit Cocosmilch, kniete vor ihm nieder und benetzte seine brennenden Lippen.

Ein dankender Blick aus seinen Augen war ihr reicher Lohn, denn aus diesem Blicke schöpfte sie Kraft und Muth, dem Urtheile des Vaters den äußersten Widerstand entgegenzusetzen. Leise schluchzend fuhr sie fort, den Priester mit der kühlenden Milch zu laben und achtete nicht der zürnenden Blicke, welche ihr Bräutigam Baptas aus seinen rollenden Augen auf sie niederschoß.

Helene war ihr zur Seite getreten und hielt unter lauten Dankesworten das Haupt des Priesters auf ihrem Schooße. Auch Omana hatte sich neben ihn auf die Erde gekauert und flüsterte ihm leise Trostesworte zu.

Freuet euch, meine Freunde, antwortete Vater Eustach mit schwacher Stimme, freuet euch, denn wir werden bald am Throne Gottes stehen und unter der Schaar seiner Engel für ewig Ruhe und Frieden finden. Wir tauschen ein armseliges Leben gegen ein Glück ohne Ende.

Jane neigte ihr Haupt zu dem Priester und sprach: Du darfst noch nicht sterben, denn ehe du hinübergehst, muß auch ich deine Lehre kennen lernen, welche die wunderbare Kraft hat, dem Menschen auch im Tode die Freude des Herzens zu bewahren.

Euchstach's Augen leuchteten vor Freude, als er diese Worte vernahm, denn nun war er sicher, daß das Christenthum auf Eimeo Eingang finden würde. Ihm selbst freilich sollte es nicht vergönnt sein, die Tochter des wilden Häuptlings dem Glauben zuzuführen, aber er wußte, daß nach ihm Andere kommen würden, sein Werk fortzusetzen.

Meine Tochter, sprach er milde, über meinem Haupte schwebt der Tod, aber dein Verlangen wird gleichwohl gestillt werden. Halte fest daran, bis der Tag kommt, wo auch du zum Werkzeuge wirst, diesem schönen Eilande das Licht zu bringen, daß ihm so lange verborgen war.

Helene, welche diesem Zwiegespräche mit stillem Entzücken lauschte, konnte sich nicht enthalten, die Hand der braunen Insulanerin zu küssen und sie Schwester zu nennen.

Ein wildes Geschrei erscholl jetzt, denn der Holzstoß war fertig und das Urtheil sollte vollzogen werden.

Baptas, welcher mit zunehmendem Unwillen die Zärtlichkeit betrachtete, womit seine junge Frau sich den Christen hingab, trat auf sie zu und machte ihr heftige Vorwürfe, welche sie gelassen und mit einem sanften Lächeln hinnahm.

Zwei Insulaner waren unterdessen an Vater Eustach herangetreten, erhoben ihn vom Boden und warfen ihn unter rohen Spottworten auf den Scheiterhaufen.

Auch die übrigen vier wurden rasch ergriffen und auf dem Holzstoße festgebunden. Tupia und Poma zitterten heftig, Omana aber war ruhig und gelassen. Helene pries mit lauten Worten das Glück, welches ihnen zu Theil werde und ermahnte die Pflegeeltern, gottergeben auszuharren und der Schmerzen nicht zu achten, da sie bald Größeres gewinnen würden. Dann stimmten sie einen Hymnus an, dessen Klänge wie ein Dankgebet zu den Wolken aufstiegen.

Die Insulaner reichten sich die Hände und umtanzten jubelnd den Holzstoß; der Oropriester stand in der Mitte des Kreises und beschwor den allgewaltigen Oro, diese Opfer zur Sühne der begangenen Verbrechen anzunehmen.

Jetzt schwang er die lodernde Fackel und näherte sich dem Holzstoße, um denselben in Brand zu setzen; schon neigte er sich nieder; in der nächsten Secunde mußte das dürre Reisig auflodern und die Flammen flackernd über den Häuptern der fünf Christen zusammenschlagen.

Da erfüllte ein so greller Schrei die Luft, daß die tanzenden Insulaner stillstanden, die Hände losließen und sich verwundert umsahen. Jane durchbrach ihren Kreis, warf sich mit einem wilden Wehrufe auf den Oropriester, entriß ihm die Fackel und schleuderte sie weit hinweg.

Verruchter, rief sie, wage es nicht, diesen unschuldigen Menschen ein Leid zu thun.

Der Priester stand wie versteinert; die Menge verstummte; aber zürnend erscholl Bepore's Stimme: Weh, weh diesen Verbrechern, die selbst den Sinn meiner Tochter bethört haben! Baptas, halte sie fest; ich selbst will dem Oro sein Opfer bringen.

Baptas eilte in den Kreis und wollte seine junge Gattin erfassen. Jane aber wies ihn mit würdevoller Hoheit zurück und ehe noch einer der Anwesenden sie daran verhindern konnte, hatte sie sich auf den Holzstoß geschwungen und rief: Wenn sie sterben sollen, so sterbe ich mit ihnen. Wer von euch will es nun noch wagen, die Flamme unter das Holz zu halten? Nicht dem Oro würde jetzt das Opfer gelten, sondern es würde ein Mord sein an der Tochter eueres Häuptlings.

Jane, schrie Bexore wüthend, steige herab, denn dieses Opfer muß vollbracht werden.

Ich werde nicht hinabsteigen, bis du diesen Unschuldigen mit einem feierlichen Eide geschworen hast, sie unbelästigt ihres Weges ziehen zu lassen, antwortete Jane.

Ausrufe der Verwunderung, Flüche, Weinen und Lachen erschollen wild durcheinander. Baptas ballte die Fäuste, Bexore schäumte vor Wuth und der Oropriester rief den Fluch auf Jane herab.

Da alle Bitten und Ermahnungen nichts halfen, so vergaß sich der Häuptling in seiner Wuth so weit, daß er eine Fackel in den Holzstoß schleuderte und unbekümmert um das Schicksal seiner Tochter einzig und allein dem Gefühl seiner Rache folgte.


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