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Vierundsiebenzigstes Kapitel.

Herr Dennis, den man Abends spät gefangen genommen, wurde für die Nacht in einem nahe gelegenen Wachhause untergebracht und des andern Tags, am Sonnabend,vor einen Friedensrichter gestellt, um verhört zu werden. Die Bezüchte gegen ihn waren zahlreich und gewichtig, und da namentlich durch Gabriel Varden's Zeugniß bewiesen war, daß er ein besonderes Verlangen an den Tag gelegt, ihm das Leben zu nehmen, so wurde er der Untersuchungshaft überantwortet. Ueberdieß erwies man ihm die Ehre, ihn als einen ausgezeichneten Häuptling der Insurgenten zu betrachten, weßhalb er auch von den Beamten die schmeichelhafte Versicherung erhielt, daß er sich in der größten Gefahr befinde und daher gut thue, sich auf das Schlimmste gefaßt zu machen.

Wenn wir sagen wollten, die Bescheidenheit des Herrn Dennis sey durch diese Ehre nicht etwas überrascht worden, oder er sey auf eine so schmeichelhafte Aufnahme vorbereitet gewesen, so würden wir ihm einen weit größeren Vorrath von Stoicismus zur Last legen, als er sich dessen berühmen konnte. In der That war auch die Philosophie dieses Gentlemans von jener außergewöhnlichen Art, die Einen befähigt, das Unglück seiner Freunde mit musterhafter Seelenstärke zu tragen; dafür Einen aber um so selbstsüchtiger und empfindlicher in Allem macht, was der eigenen Person zustößt. Man kann es daher durchaus nicht als eine Kränkung des in Frage stehenden bedeutenden Staatsdieners betrachten, wenn wir offen und ohne Hehl angeben, daß er Anfangs sehr unruhig war und unterschiedliche Symptome von Furcht blicken ließ; bis ihm seine intellektuellen Kräfte zu Hülfe kamen und eine hoffnungsvollere Fernsicht aufschlossen.

In demselben Maße, als Herr Dennis bei Musterung der Wahrscheinlichkeiten, die für ein leichtes Davonkommen, ohne sonderliche Belästigung, sprachen, die genannten geistigen Begabungen anwandte, hob sich sein Muth und steigerte sich seine Zuversicht. Wenn er sich der Achtung, in welcher sein Gewerbe stand, und der beständigen Nachfragen nach seinen Diensten erinnerte; wenn er bedachte, wie die Gesetzgebung ihn als eine Art Universalmedizin ansah, die für Männer, Weiber und Kinder, für jedes Alter und für jede Abschattung verbrecherischer Constitutionen paßte; wenn er erwog, wie hoch er vermöge seiner technischen Eigenschaft in der Gunst der Krone, der beiden Parlamente, der Münze, der Bank von England und der Richter in Juda stand; wenn er in's Auge faßte, daß er unter allen Ministerwechseln doch stets der besondere Liebling und die Panacee aller am Ruder stehenden blieb, und daß um seinetwillen England einzig und groß unter allen civilisirten Völkern der Erde da stand; wenn er alles dieß sich in's Gedächtniß rief und Betrachtungen darüber anstellte, so fühlte er sich völlig überzeugt, daß die Dankbarkeit der Nation ihn gegen die Folgen seines kürzlichen Treibens schützen müsse und ihm zuverlässig seinen alten Posten in dem glücklichen socialen System wieder anweisen würde.

Mit solchen Krumen, oder wie man lieber sagen möchte, mit solchen ganzen Laiben von Trost, nahm Herr Dennis seinen Platz unter dem Geleite ein, das seiner wartete, um sich mit mannhafter Gelassenheit nach dem Gefängnisse bringen zu lassen. In Newgate angelangt, wo einige der zerstörten Zellen hastig zu einem sicheren Aufbewahrungsorte der Rebellen hergestellt worden waren, wurde er von den Schließern mit vieler Wärme empfangen, denn es handelte sich hier um einen ungewöhnlichen und sehr interessanten Fall, der einen angenehmen Wechsel in ihre einförmigen Dienstobliegenheiten brachte. In der gleichen humoristischen Stimmung legten sie ihm auch mit einer besondern Sorgfalt seine Fesseln an und führten ihn in das Innere des Gefängnisses.

»Bruder,« rief der Henker, als er in Begleitung eines Gefängnißwärters unter so neuen Verhältnissen durch die Ueberreste der ihm genau bekannten Gänge schritt, »komme ich mit Jemand zusammen?«

»Wenn Ihr mehr Mauern hättet stehen lassen, so könntet Ihr jetzt allein seyn,« lautete die Antwort. »So aber, da wir im Raum beschränkt sind, werdet Ihr Gesellschaft haben.«

»Nun,« versetzte Dennis, »ich habe nichts gegen Gesellschaft einzuwenden. 's ist mir sogar lieber. Ich bin wahrhaftig ganz geschaffen für's gesellschaftlicbe Leben.«

»Das ist doch recht Schade, oder etwa nicht?« entgegnete der Mann.

»Nein,« erwiederte Dennis, »nicht, daß ich wüßte! Warum soll's denn Schade seyn. Bruder?«

»Oh! ich weiß nicht,« antwortete der Mann gleichgültig. »Ich meinte nur, Ihr hättet das sagen wollen. Für's gesellschaftliche Leben geschaffen seyn, und so in der Blüte davon müssen, wißt Ihr –«

»Alle Welt, von was schwatzt Ihr da?« fiel ihm der Andere hastig ins Wort. »Wer soll denn in der Blüte davon müssen?«

»Oh, Niemand besonders. Vielleicht dachte ich dabei an Euch,« sagte der Mann.

Herr Dennis wischte sich sein Gesicht ab, das plötzlich ganz heiß geworden war, und bemerkte mit bebender Stimme gegen seinen Führer, er sey immer ein Freund von seinen Späßen gewesen; dann folgte er ihm schweigend, bis der Schließer vor einer Thüre Halt machte.

»Ist das mein Quartier, he?« fragte er scherzend.

»Ja, hier habt Ihr Euer Unterkommen, Sir,« antwortete sein Freund.

Er war, freilich nicht mit der besten Miene, eingetreten, machte aber plötzlich Halt und fuhr wieder zurück.

»Hollah!« sagte der Schließer. »Ihr seyd nervenschwach.«

»Nervenschwach?« flüsterte Dennis in großer Unruhe. »Nun, vielleicht ist's so. Macht die Thüre wieder zu.«

»Das will ich, wenn Ihr d'rinnen seyd,« erwiederte der Gefängnißwärter.

»Aber ich kann da nicht hineingehen,« flüsterte Dennis. »Ich kann mich nicht einschließen lassen mit diesem Mann. Wollt Ihr, daß ich erdrosselt werde, Bruder?«

Der Schließer schien in dieser Hinsicht keinen besonderen Wunsch zu hegen, sey es auf die eine, oder die andere Weise, sondern bemerkte nur kürzlich, daß er seine Ordre habe und dieser Folge zu leisten gesonnen sey; er schob ihn daher hinein, drehte den Schlüssel um und entfernte sich.

Dennis stand zitternd da, den Rücken an die Thüre gedrückt und unwillkürlich zur Vertheidigung den Arm erhebend; dabei, stierte er nach einem Manne hin, dem einzigen anderen Bewohner der Zelle, der der Länge nach ausgestreckt auf einer Steinbank lag und hin und wieder in seinem tiefen Schnarchen inne hielt, als wäre er im Begriffe, aufzuwachen. Er rollte sich jedoch nur auf die andere Seite, ließ den Arm nachlässig niedersinken, holte einen tiefen Seufzer, murmelte etwas Unverständliches vor sich hin und lag bald wieder in tiefem Schlafe.

Hiedurch einigermaßen beruhigt, wandte der Henker für einen Moment seinen Blick von der schlafenden Gestalt ab und schaute in der Zelle umher, ob er nicht etwa eine vortheilhafte Stellung oder eine Vertheidigungswaffe auffinden könne. Es war nichts Bewegliches da, als ein plumper Tisch, der nicht ohne Geräusch verrückt werden konnte und ein schwerer Stuhl. Nach dem letzteren Möbelstücke schlich er sich auf den Zehen hin, retirirte sich mit demselben in die fernste Ecke, verschanzte sich dahinter und beobachtete seinen Feind mit der größten Wachsamkeit und Vorsicht.

Der schlafende Mann war Hugh, weßhalb die höchst unbehagliche Spannung und der recht vom Herzen kommende Wunsch, welcher in Herrn Dennis auftauchte, er möchte nie wieder aufwachen, durchaus nicht unnatürlich waren. Müde vom Stehen, kauerte er sich nach einer Weile in seinem Winkel nieder und ruhte auf dem kalten Pflaster aus; aber obgleich Hugh's Schnarchen noch immer bekundete, daß er fest schlief, so getraute sich der Henker doch nicht, ihn auch nur einen Augenblick aus dem Gesichte zu lassen. Er fürchtete sich so vor ihm und einem plötzlichen Ueberfall, daß er sich nicht damit begnügte, durch die Stuhllehne nach den geschlossenen Augen des Anderen hinzusehen, sondern er half sich auch noch hin und wieder verstohlen auf die Beine und schaute mit ausgestrecktem Hals nach ihm hin, um sich zu überzeugen, daß er wirklich noch schlafe und nicht im Begriffe sey, auf ihn und seine Verschanzung loszustürmen.

Er schlief so lang und so fest, daß Herr Dennis schon der Hoffnung Raum gab, er möchte fortschlafen, bis der Schließer wieder einen Besuch machte. Mit viel Wärme seinen Glücksstern segnend, gratulirte er sich bereits zu dieser tröstlichen Aussicht, als sich auf einmal etliche mißliebige Symptome kund gaben, zum Beispiel die Bewegung des Armes, ein abermaliges Seufzen und ein unruhiges Schütteln des Kopfes. Dann, in demselben Augenblick, als es den Anschein hatte, er möchte von seinem schmalen Lager auf den Boden hinunterplumpen, öffnete Hugh die Augen.

Es traf sich, daß sein Gesicht gerade dem unerwarteten Gaste zugekehrt war. Er sah ein Halbdutzend Sekunden schläfrig und ohne ein Merkmal von Ueberraschung und Wiedererkennen hin; dann sprang er plötzlich auf und stieß nebst einem schweren Fluche den Namen des Andern aus.

»Laßt ab, laßt ab, Bruder!« rief Dennis, hinter seinem Stuhle hin und her rückend. »Fügt mir kein Leides zu. Ich bin ein Gefangener, wie Ihr. Ich habe nicht den freien Gebrauch meiner Glieder und bin nur ein ganz alter Mann. Thut mir keinen Schaden an!«

Er winselte die letzten fünf Worte in einem so jämmerlichen Tone, daß Hugh, der den Stuhl weggezerrt hatte und damit einen Schlag nach ihm führen wollte, inne hielt und ihn aufstehen hieß.

»Gewiß, ich stehe auf, Bruder,« rief Dennis, der sich beeilte, seinen Freund durch alle ihm zu Gebote stehenden Mittel gütlich zu stimmen. »Ihr dürft Euch darauf verlassen, daß ich Alles thue, was Ihr von mir verlangt. So – da wäre ich. Was kann ich für Euch thun? Sprecht's nur aus, und es geschieht.«

»Was du für mich thun kannst?« rief Hugh, indem er ihn mit beiden Händen am Kragen packte und ihn dermaßen schüttelte, als habe er Lust, ihm die Seele aus dem Leben zu schütteln. »Was hast du für mich gethan?«

»Das Beste. Das Beste, was ich für Euch thun konnte,« entgegnete der Henker.

Hugh gab ihm keine Antwort, sondern rüttelte ihn mit seinen starken Fäusten, bis ihm die Zähne im Munde klapperten; dann schleuderte er ihn auf den Boden und warf sich selbst wieder auf die Bank.

»Läge nicht ein Trost für mich darin, dich hier zu sehen,« murmelte er, »so hätte ich dir wahrhaftig das Hirn an den Wänden ausgerannt.«

Es stand eine Weile an, ehe Dennis so weit zu Athem kam, um sprechen zu können; sobald er aber seinen versöhnenden Ton wieder aufzunehmen vermochte, erwiederte er mit winselnder Stimme:

»Ich habe das Beste gethan, was sich machen ließ, so wahr ich lebe. Ich wurde mit zwei Bajonetten und was weiß ich, wie vielen Kugeln hüben und drüben gezwungen, Euch den Soldaten zu zeigen. Wärt Ihr nicht gefangen genommen worden, so hätten sie Euch erschossen; und was für ein Anblick wäre das gewesen – so ein schöner, junger Mann, wie Ihr!«

»Wird der Anblick jetzt besser seyn?« fragte Hugh, den Kopf mit einem so wilden Ausdruck erhebend, daß der Andere vor der Hand nicht zu antworten sich getraute.

»Oh! viel besser,« sagte Dennis nach einer Weile mit schüchterner Stimme; »erstlich hat man da all' die Möglichkeiten bei einem Prozeß, von denen es gewiß ihrer fünfhundert gibt. Wir können noch ungeschlagen davon kommen. 's ist schon bei unglücklicheren Händeln so gegangen. Und selbst, wenn nichts einschlagen will, so können wir doch nur Einmal abgethan werden. Fällt man in gute Hände, so ist das so 'was Nettes, Geschicktes und Angenehmes (wenn Ihr keinen Anstoß an diesem Worte nehmt), daß Ihr's kaum glauben würdet, wie man es dabei zu einer Perfection bringen kann. Seine Nebenmenschen mit Musketen umzubringen! – Pfui!«

Und seine ganze Natur empörte sich so sehr bei dem bloßen Gedanken daran, daß er auf das Kerkerpflaster ausspie.

Sein Erwärmen über diesen Gegenstand, das in den Augen eines Mannes, welcher nichts von Herrn Dennis Gewerbe und Liebhabereien wußte, wie Muth vorkam, nebst der arglistigen Umgehung seiner eigenen geheimen Hoffnungen, indem er sich als einen Mann bezeichnete, der mit Hugh in gleicher Lage war, wirkten mehr zu Besänftigung dieses ungeschlachten Strolches, als die ausgesuchtesten Beweismittel oder die kriechendste Unterwerfung im Stande gewesen wären. Er stützte die Arme auf sein Knie, beugte sich vorwärts und blickte mit etwas, das wie ein Lächeln aussah, unter seinem zottigen Haare hervor nach Dennis.

»Die Sache ist nämlich so Bruder,« sagte der Henker im Tone größerer Vertraulichkeit; »Ihr seyd in schlechte Gesellschaft gerathen. Auf den Mann, der bei Euch war, hatte man ein schärferes Auge, als auf Euch, und er war es, auf den ich mein Absehen nahm. Ich, für meine Person, was hab' denn ich davon? Da sind wir jetzt. Beide in ein und demselben Pfandstalle.«

»Sieh her, du Schuft,« entgegnete Hugh, seine Brauen zusammenkneifend, »ich bin ganz und gar nicht ein solcher Hohlkopf, um nicht einzusehen, daß du etwas davon erwartet hast, sonst hättest du's nicht gethan. So es aber einmal geschehen ist und du auch in der Patsche steckst – nun, 's wird bald Alles mit dir und mir vorüber seyn – und 's ist mir jetzt fast gleichviel, ob ich lebe oder sterbe. Warum sollt ich mir die Mühe geben, Rache an dir zu nehmen? Essen, trinken und schlafen, so lang ich noch hier bin, das ist Alles, was mich jetzt noch kümmert. Hätt' ich noch ein Bischen mehr Sonne, als in dieses verwünschte Loch herein kann, um sich zu wärmen, so läge ich den ganzen Tag drinn, und gäbe mir nicht ein einzigesmal die Mühe, zu sitzen, oder aufzustehen. Das ist Alles, worum ich mich noch kümmere. Warum sollte ich mich um einen Kerl, wie du, kümmern?«

Diese Rede mit einem Tone, wie das Gähnen einer wilden Bestie, beschließend, streckte er sich wieder auf der Bank aus, und schloß auf's Neue seine Augen.

Nachdem Dennis, dem diese Stimmung einen Stein vom Herzen nahm, eine Weile stumm nach ihm hingesehen, rückte er den Stuhl an das rauhe Lager des Andern und setzte sich neben ihn nieder – dabei übrigens die Vorsicht nicht außer Augen lassend, sich aus dem Bereich seiner sehnigen Arme zu halten.

»Wohlgesprochen, Bruder; könnte gar nicht besser gesagt seyn,« wagte er zu bemerken. »Wir wollen essen und trinken auf's Beste, ein hübsches wegschlafen, und zum bösen Spiel eine gute Miene machen. Für Geld ist Alles zu haben. Wir wollen's lustig verjubiliren.«

»Ja,« sagte Hugh, sich in eine neue Stellung zusammenrollend. – »Aber wo ist es?«

»Ah, das meinige hat man mir auf der Wache abgenommen,« versetzte Herr Dennis; »aber bei mir ist's ein besonderer Fall.«

»Wirklich? Nun, mir nahm man das meinige auch weg.«

»Wohlan denn, ich will Euch was sagen, Bruder,« begann Dennis; »Ihr müßt Euch bei Euren Freunden umsehen –«

»Bei meinen Freunden?« rief Hugh, auffahrend und sich auf seine Hände stützend. »Wo sind meine Freunde?«

»Nun denn, so sind's Eure Verwandten,« sagte Dennis.

»Ha, ha, ha!« brüllte Hugh, den einen Arm über seinem Kopfe schwenkend. »Er spricht zu mir von Freunden – spricht von Verwandten mit einem Manne, dessen Mutter den Tod starb, der ihrem Sohn vorbehalten ist – der zurückgelassen wurde als eine hungrige Brut, ohne daß er auf der ganzen Welt auch nur ein einziges Gesicht gekannt hätte! Er spricht von solchen Dingen zu mir

»Bruder,« rief der Henker, dessen Züge eine plötzliche Umwandlung erlitten. »Ihr wollt doch nicht damit sagen –«

»Ich will damit sagen,« fiel ihm Hugh in's Wort,« daß man sie zu Tyburn aufhängte. Was für sie gut genug war, ist auch gut genug für mich. Mögen sie mir ein Gleiches anthun, sobald sie Lust dazu haben – je bälder, desto besser. Rede jetzt nicht mehr mit mir. Ich will schlafen.«

»Aber ich muß noch reden; ich muß noch mehr davon hören,« sagte Dennis, seine Farbe verändernd.

»Wenn du klug bist,« brummte Hugh, seinen Kopf erhebend und ihm ein wildes Stirnerunzeln zuwerfend, »so hältst du dein Maul. Ich sage dir, daß ich schlafen will.«

Da Dennis trotz dieser Warnung noch immer sprechen wollte, so führte der verzweifelte Kerl aus Leibeskräften einen Streich nach ihm, der übrigens nicht traf, legte sich mit vielen halblauten Flüchen und Verwünschungen wieder nieder, und kehrte sein Gesicht der Wand zu. Der Henker war kühn genug, trotz dieser gefährlichen Stimmung den Andern etlichemale an seinen Kleidern zu zupfen, da er aus besondern Gründen danach brannte, das Gespräch fortzusetzen; seine Bemühungen hatten jedoch keinen Erfolg, weßhalb ihm keine andere Wahl blieb, als so ruhig, wie möglich, sitzen zu bleiben und zu warten, bis es Hugh beliebte, auf sein Ansinnen einzugehen.



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