Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Anno 1350 isz düsze Steen upgehaven,
Tiele Ulenspegel lehnent hierunder begraven
Mercket wol un dencket dran, wat ick gewesth up Eren,
Alle de hier vorüwer gahn, möten mie glick währen.
»Hier ruht . . .« den kenn' ich nicht; von allen Steinen Auf diesem Kirchhof such' ich nur den einen, Darauf sein Bild, verwittert, und die Schrift – Es ist nicht leicht, sie heute zu entziffern – Den wunderlichsten nennt von allen Schiffern, Die je des Lebens Ozean durchschifft. – Der ist's! Da lehnt in Frieden lange schon Till Eulenspiegel, eines Bauern Sohn. Da klopf' ich an: Till! Till! kannst du mich hören? Traf ich ihn wohl? sprüht wohl von ihm ein Funken Hier werf' ich's hin, halb keck und dreist, halb schüchtern, Nur dich, du weiser Narr, des Sinn und Wesen Wer wird, wie dir, uns einen Stein aufheben? Am Grabe Till Eulenspiegels |
Till! diesen Schreibebrief muß ich dir senden, Diesmal komm' ich nicht selbst zu deinem Schrein, Kann jetzt nicht fort, muß andres noch vollenden, – Wirst Augen machen auf dem alten Stein! Sieh an, Gesell, du immer aufgelegter, Das Lied, das du im Herzen mir erregt Zu bleibender Erinn'rung, frohbewegter, Zum zweiten Male schon ist's aufgelegt. Nur eine Winterreise ist's gewesen, Doch vorher hast mit Wasser und mit Feuer In Detmold, als du dich gedruckt erkanntest, Doch denke nicht, daß darum es geschehen, Davon ein andermal! du möchtest wissen, Zumeist um eines hat man dich gescholten: Das aber hört' ich dich im Elm schon sagen, Hast du nur deines Volkes Art zu denken, So schüttle denn im Trott die Schellen wieder; Ich schließe, Kauz! Die Osterglocken klingen, |
|
Dein Poet. |
|
In des deutschen Reiches Hauptstadt am Grünen Donnerstag 1875. |