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Amynt. | |
Ich nenne dich, ohn es zu wissen, Im Traume glaub ich dich zu küssen, Abwesend seufzt mein Herz nach dir: Was um dich ist, zwingt mich zum Neide: Erblick ich dich, o welche Freude! Weist dus, so sag, was fehlet mir? |
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Doris. |
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Ein jeder Ort, wo ich dich finde, Wird mir ein Heiligthum: die Linde, Der Hayn, die Au, das Ufer hier. Da hör ich Philomelen schlagen, Gerührt sing ich in ihre Klagen, Weist dus, so sag' was fehlet mir? |
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Amynt. |
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Entfernt hab ich dir viel zu sagen, Du kömmst, und mußt mich alles fragen, Und ganz verstummt geh ich von dir: Ich geh von dir, um dich zu suchen, Und einsam red ich mit den Buchen: Weist dus, so sag, was fehlet mir? |
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Doris. |
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Dein Auge trauert, und ich weine, Du lächelst: gleich dem Sonnenscheine Im May, fließt Freud auf mich von dir, Man lobt dich, um mich zu gewinnen, Doch zittr' ich, thun es Schäferinnen: Weist dus, so sag, was fehlet mir? |
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Amynt. |
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Mir gilt ein einzger deiner Blicke Mehr als der Erde gröstes Glücke, Wie sollt es wohl die Liebe seyn? |
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Doris. |
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Die Heerden wollt ich alle missen, Um dich, beschämt sag ichs, zu küssen: Gewiß, es muß die Liebe seyn. |