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Ich schlief. Da hatt' ich einen Traum. Mein Ich verließ den Seelenraum. Frei vom gemeinen Tagesleben, Vermocht' ich leicht dahinzuschweben. So, angenehm mich fortbewegend, Erreicht' ich eine schöne Gegend. Wohin ich schwebte, wuchs empor Alsbald ein bunter Blumenflor, Und lustig schwärmten um die Dolden Viel tausend Falter, rot und golden. Ganz nah auf einem Lilienstengel, Einsam und sinnend, saß ein Engel, Und weil das Land mir unbekannt, Fragt' ich: »Wie nennt sich dieses Land?« »Hier«, sprach er, »ändern sich die Dinge. Du bist im Reich der Schmetterlinge.« Ich aber, wohlgemut und heiter, Zog achtlos meines Weges weiter. Da kam, wie ich so weiterglitt, Ein Frauenbild und schwebte mit Als ein willkommenes Geleite, Anmutig lächelnd mir zur Seite, Und um sie nie mehr loszulassen, Dacht' ich die Holde zu erfassen; Doch eh' ich Zeit dazu gefunden, Schlüpft sie hinweg und ist verschwunden. Mir war so schwül. Ich mußte trinken. Nicht fern sah ich ein Bächlein blinken. Ich bückte mich hinab zum Wasser. Gleich faßt ein Arm, ein kalter blasser, Vom Grund herauf mich beim Genick. Zwar zog ich eilig mich zurück, Mein Hals war steif und krumm, Nur mühsam dreht' ich ihn herum, Und ach, wie war es ringsumher Auf einmal traurig, öd und leer. Von Schmetterlingen nichts zu sehn, Die Blumen, eben noch so schön, Sämtlich verdorrt, zerknickt, verkrumpelt. So bin ich seufzend fortgehumpelt, Denn mit dem Fliegen, leicht und frei, War es nun leider auch vorbei. Urplötzlich springt aus einem Graben, Begleitet vom Geschrei der Raben, Mir eine Hexe auf den Nacken Und spornt mich an mit ihren Hacken Und macht sich schwer wie Bleigewichte Und drückt und zwickt mich fast zunichte, Bis daß ich matt und lendenlahm Zu einem finstern Walde kam. Ein Jägersmann, dürr von Gestalt, Trat vor und rief ein dumpfes Halt. Schon liegt ein Pfeil auf seinem Bogen, Schon ist die Sehne straff gezogen. Jetzt trifft er dich ins Herz, so dacht' ich, Und von dem Todesschreck erwacht' ich Und sprang vom Lager ungesäumt, Sonst hätt' ich wohl noch mehr geträumt. |