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Dritter Teil.

I. Die ersten Maßnahmen

An der Spitze der fünfzehn Freiwilligen durcheilte der Kaw-djer die Ebene im Laufschritt. In wenigen Minuten hatte er Liberia erreicht. Man kämpfte noch auf dem Platze, aber ohne alle Begeisterung, nur mehr dem physikalischen Beharrungsvermögen gehorchend; an die Ursache des Streites erinnerte sich niemand mehr genau. – Dieses unerwartete Eintreffen der kleinen Truppe hatte für die kriegführenden Teile die Wirkung eines plötzlichen Donnerschlages.

Diese Eventualität hatten die Meuterer nicht vorhergesehen! Sie hatten nicht einen Augenblick die Möglichkeit in Erwägung gezogen, daß eine stärkere, ihnen überlegene Schar erscheinen und ihren Mordgelüsten Einhalt gebieten könne. Die Einzelkämpfe wurden augenblicklich abgebrochen. Diejenigen, die geschlagen wurden, ergriffen die Flucht; die anderen, welche die Schläge austeilten, blieben unbeweglich auf dem Platze stehen, auf dem sie sich befanden, einige von ihnen waren ganz bestürzt ob dieses ganz unerklärlichen Abenteuers, andere sahen wie geistesabwesend vor sich hin, ihr Atem ging schwer wie bei Menschen, welche in einem Anfall von Geistesverwirrung irgendeine schwere Arbeit unternommen haben und sich nicht entsinnen können, wieso alles gekommen. Ohne jeden Übergang wich die Überreizung der Nerven vollständiger Erschlaffung.

Des Kaw-djer erste Sorge war, das Feuer zu löschen, damit nicht das ganze Lager ein Raub der Flammen werde, denn ein leichter Südwind hatte sich erhoben und die Gefahr war groß. Mehr als drei Vierteile von Beauvals ehemaligem »Regierungspalaste« waren schon von den Flammen verzehrt worden und es genügten einige kräftige Kolbenschläge, den leichten Bau vollends zum Stürzen zu bringen; – von der ganzen Herrlichkeit war bald nichts mehr zu sehen als ein kleiner Haufen verkohlter Trümmer, aus denen ein beißender Rauch aufstieg.

Fünf Mann ließ der Kaw-djer zur Bewachung des Platzes zurück, dann suchte er mit den zehn anderen die Ebene ab, um die Flüchtlinge zu sammeln. Es gelang ihm ohne große Mühe. Sie kehrten von allen Seiten nach Liberia zurück; die Angreifer, bei denen sich eine bleierne Müdigkeit an Stelle der wahnsinnigen Wut eingestellt hatte, bildeten den Vortrab. Ihnen folgten die armen, geprügelten Tröpfe, welche sich noch nicht von ihrem Schrecken erholt hatten, zitternd und furchtsam näherten und in vorsichtiger Entfernung von den Siegern hielten. Als sie aber den Kaw-djer erblickten, faßten sie schnell neuen Mut und näherten sich rasch, so daß sie sich unter die anderen mengten und beide Teile gleichzeitig in Liberia anlangten.

In weniger als einer Stunde war die ganze Bevölkerung auf dem Platze versammelt. Wer diesen zusammengedrängten Menschenknäuel jetzt sah, eine homogene Masse, hätte nie erraten können, daß noch vor kurzem zwei feindliche Strömungen die Leute entzweit hatten.

Wäre nicht der Boden von so vielen Opfern bedeckt gewesen, hätte keine Spur die stattgehabten Szenen verraten.

Die Volksmenge gab kein Zeichen von Ungeduld von sich, sie war nur neugierig. Noch ganz erstaunt ob des ihnen unverständlichen Wirbelsturmes, der sie gerüttelt und zerschlagen hatte, starrten die Emigranten verständnislos die dichte Gruppe der fünfzehn bewaffneten Männer an, welche ihnen gegenüberstand und harrten der Dinge, die da kommen sollten.

Der Kaw-djer trat in die Mitte des Platzes und sagte, zu den Kolonisten gewendet, deren Blicke auf ihn gerichtet waren:

»Von heute an bin ich euer Oberhaupt!«

Welch langen Weg hatte er durchwandern müssen, ehe er sich zu diesen Worten entschließen konnte! Er erklärte sich nicht nur mit dem Prinzip der Autorität einverstanden, er willigte nicht nur ein – ungeachtet seines Widerwillens – sich selbst zum ausübenden Organ herzugeben, er ging noch weiter; von einem Extrem ins andere ist nur ein kleiner Schritt: – er überflügelte selbst die größten Autokraten.

Er begnügte sich nicht damit, auf sein Freiheitsideal zu verzichten – er trat es mit Füßen. Es fiel ihm nicht ein, sich der Zustimmung derjenigen zu versichern, als deren Oberhaupt er sich in wenigen klaren, präzisen Worten erklärt hatte. Das war keine Revolution – das war ein Staatsstreich!

Ein Staatsstreich, mit einer erstaunlichen Leichtigkeit durchgeführt. Nach der bündigen Erklärung des Kaw-djer herrschte einige Sekunden Totenstille, dann ging es wie ein Aufschrei durch die Menge. Lebhafte Beifallsäußerungen, Hochrufe, lautes »Hurra!« – wie ein Orkan brauste es durch die Lüfte. Man drückte sich die Hände, man beglückwünschte sich, Mütter umarmten ihre Kinder – es herrschte ein frenetischer Enthusiasmus!

In der tiefsten Entmutigung zeigte sich den armen Leuten wieder ein Hoffnungsstrahl. Jetzt, da der Kaw-djer ihre Angelegenheit in die Hand nahm, waren sie gerettet! Er erlöste sie von allem Elend. Wie? ... Durch welche Mittel? ... Niemand machte sich darüber Sorgen; darum handelte es sich jetzt nicht. Nachdem er sich ihrer annahm, brauchte man nichts weiter zu überlegen.

Aber einige gab es dennoch, die düster vor sich hinblickten. Es waren Anhänger Beauvals und Lewis Doricks, welche sich in der Menge verloren; in die Hochrufe hatten sie nicht eingestimmt, aber sie wagten keinen Widerspruch; ihre entgegengesetzte Meinung äußerten sie nur in beredtem Schweigen. Es blieb ihnen nichts anderes übrig. Ihre unbedeutende Minorität mußte mit der bestehenden Majorität rechnen, seitdem diese einen Führer hatte. Jetzt besaß dieser riesige Körper auch einen Kopf, dessen Scharfsinn die zahlreichen, bisher mißachteten Arme mit einem Male gefährlich machte.

Der Kaw-djer erhob die Hand und sogleich – wie durch einen Zauberschlag – herrschte vollkommenes Schweigen.

»Hostelianer! sagte er, das Notwendige und Menschenmögliche wird geschehen, um eure Lage zu verbessern. Aber ich fordere Gehorsam von allen und ich rechne mit Bestimmtheit darauf, daß niemand mich zwingen wird, Gewalt anzuwenden. Jetzt geht in eure Behausungen zurück und wartet auf weitere Instruktionen, die euch baldigst zukommen werden.«

Der Erfolg dieser energischen Ansprache von lakonischer Kürze war der denkbar beste. Die Leute verstanden, daß sie jetzt geleitet wurden und daß sie sich zukünftig nur leiten zu lassen brauchten. Nichts konnte diesen Unglücklichen erwünschter sein, welche von ihrer Freiheit einen so schlechten Gebrauch und so beklagenswerte Erfahrungen gemacht hatten, die sie gern für die Sicherheit eines Stückchen Brotes eintauschten. Die Freiheit ist ein unschätzbares Gut, aber man kann sie nur genießen, wenn man zu leben versteht. Und leben wollte jetzt dieses verzagte Volk; leben – dahin zielten für den Augenblick alle ihre Wünsche.

Man gehorchte ohne Zögern, nicht der leiseste Widerspruch wurde laut. Der Platz leerte sich und alle, bis auf Lewis Dorick, gehorchten dem erhaltenen Befehle und zogen sich in ihre Häuser oder Zelte zurück.

Der Kaw-djer sah der sich allmählich verlaufenden Menge nach und um seine Lippen legte sich ein bitterer Zug. Wenn ihm noch Illusionen geblieben waren – jetzt mußten sie zusammenbrechen. Der Mensch haßte den Zwang durchaus nicht so sehr, wie er immer gemeint hatte. Eine derartige Schlaffheit – besser Feigheit – harmonierte mit dem Wesen der unumschränkten Freiheit allerdings nicht!

Ungefähr hundert Kolonisten hatten das Beispiel der anderen nicht befolgt. Der Kaw-djer sah diese unfügsame Gruppe und seine Stirne legte sich in Falten. Da trat einer aus der Mitte seiner Gefährten und nahm im Namen aller das Wort. Der Grund, warum sie sich nicht auch in ihre Wohnungen zurückzogen, war der, daß sie kein Heim besaßen.

Sie waren durch die Bande der Plünderer von ihrem Herd, aus ihren zerstörten Blockhäusern verjagt worden und erst vor kurzem an der Küste angekommen; einige vor wenigen Tagen, andere erst am Vorabend und sie nannten kein anderes Dach ihr eigen als den Himmel über ihrem Haupte.

Der Kaw-djer gab ihnen die Versicherung, daß ihre Zukunft so bald als möglich entschieden werden würde und riet ihnen, vorläufig die Reservezelte aufzurichten und zu benützen. Dann beeilte er sich aber, nach den Opfern der Meuterei zu sehen.

Deren gab es viele; sie lagen teils auf dem Platze selbst, teils in der nächsten Umgebung des Lagers. Man holte die letzteren herbei und bald waren alle nach Liberia geschafft. Nach geschehener Untersuchung ergab es sich, daß der Kampf nicht weniger als zwölf Kolonisten das Leben gekostet hatte, die drei Teilnehmer am Raubzuge mit eingerechnet, welche bei dem geplanten Sturm auf das Blockhaus Germain Rivières den Tod gefunden hatten. Eigentlich war kein Grund vorhanden, die Toten sehr zu beklagen. Ein einziger unter ihnen gehörte dem »guten« Teil der Bevölkerung der Insel Hoste an; es war einer der im Laufe des Winters aus dem Inneren der Insel angekommenen Emigranten. Alle anderen gehörten zu Beauvals oder Doricks Partei und ihr Verschwinden vom Schauplatz konnte für die in Angriff zu nehmende Arbeit und Ordnung auf der Insel nur von günstigem Einfluß sein.

Den größten Schaden hatten eigentlich die Meuterer selbst erlitten, welche gleich zügellos beim Angriff wie bei der Verteidigung vorgegangen waren. Was die unschädlichen Zuschauer betraf, die bloße Neugierde herbeigelockt hatte und die nach dem Anzünden des »Palastes« mit solcher Wildheit angegriffen worden waren, so hatten sie außer dem einen ermordeten Kolonisten nur über Wunden – und nicht allzu schwere – zu klagen: Kontusionen, Knochenbrüche, Stichwunden, die kein Leben gefährdeten.

Aber für den Kaw-djer war Arbeit genug vorhanden! Doch das schreckte ihn nicht. Er hatte nicht blind, mit geschlossenen Augen das Amt auf sich genommen, über das Leben von tausend menschlichen Wesen zu wachen und für deren Existenz Sorge zu tragen. Die Aufgabe war schwer durchführbar und verantwortungsvoll, aber sein Mut war ihr gewachsen.

Nachdem die Verwundeten untersucht und verbunden worden waren, wenn sich die Notwendigkeit dazu ergab, wurden sie nach ihren Wohnungen gebracht.

Jetzt endlich war der Platz vollständig leer. Wieder ließ der Kaw-djer fünf Mann zur Bewachung zurück, dann begab er sich in Begleitung der zehn anderen nach Neudorf, wohin ihn eine andere Pflicht rief: Dort lag Halg, vielleicht sterbend, vielleicht schon tot ...

Halg war in demselben Zustand, in dem ihn der Kaw-djer verlassen hatte; es fehlte ihm nicht an der sorgsamsten Pflege. Graziella und deren Mutter waren herbeigeeilt und lösten Karroly am Lager des Verwundeten ab und auf die Aufmerksamkeit und Hingabe dieser Krankenpflegerinnen durfte man bauen! Das junge Mädchen hatte in der harten Schule, welche es durchgemacht, gelernt, Schmerzen still in sich zu verschließen und ohne Klagen zu tragen; sie trat dem Kaw-djer ruhig und gefaßt entgegen und antwortete verständig auf seine Fragen. Halg fieberte nur wenig – teilte sie ihm mit – aber er war noch nicht zu klarem Bewußtsein erwacht und unterbrach den durch den großen Schwächezustand bedingten Schlaf nur durch gelegentliches schmerzliches Stöhnen. Immer noch quoll rötlicher Schaum von seinen bleichen Lippen, aber er floß weniger reichlich und weniger blutig als früher. Das ließ sich als ein günstiges Zeichen deuten.

Während dieser Zeit hatten die zehn Männer, welche mit dem Kaw-djer gekommen waren, aus den Reservevorräten Neudorfs Lebensmittel geholt und eilten, ohne sich auch nur kurze Rast zu gönnen, nach Liberia zurück. Dort gingen sie von Tür zu Tür und brachten einem jeden seine Ration. Als die Verteilung beendet war, bestimmte der Kaw-djer die Wachtordnung für die Nacht, dann hüllte er sich in seine Decke, streckte sich auf dem Boden aus und suchte auch den ihm so notwendigen Schlaf.

Aber er konnte ihn nicht finden. Ungeachtet der körperlichen Müdigkeit arbeitete das Gehirn weiter und dachte ... und grübelte ...

Wenige Schritte von ihm standen die beiden Wachen gleich unbeweglichen Statuen. Kein Laut unterbrach die Stille. Mit weit geöffneten Augen starrte der Kaw-djer in die Schatten der Nacht und träumte ...

Was hatte er getan? ... Warum hatte er gestattet, daß seine Überzeugung von den Tatsachen überstimmt worden war! ... Wie er jetzt darunter litt! ... Wenn er auch früher in Irrtümern gelebt hatte, er war dabei glücklich gewesen! ... Glücklich! ... Und was hinderte ihn daran, es noch zu sein? Er mußte nur wollen. Und wie konnte er das erreichen? Nichts war einfacher. Er brauchte sich nur zu erheben, zu fliehen und in dem Taumel eines ungezügelten Wanderlebens, das ihn ja früher so befriedigt und beglückt hatte, Vergessenheit zu suchen für diese grausame Enttäuschung ...

Ach, es war zu spät dazu! Nichts konnte ihm jemals wieder seine zerstörten Illusionen aufbauen. Und was wäre dann sein Leben, wenn er bis ans Ende seiner Tage den brennenden Vorwurf mit sich herumschleppen müßte, einer falschen Gottheit so viele Menschenleben geopfert zu haben! ... Nein! Nun hatte er die Sorge für diese Menschen auf seine Schultern genommen, jetzt hatte er sich vor sich selbst für sein Tun und Lassen zu verantworten. Erst bis er sie von Stufe zu Stufe bis zum sicheren Hafen geführt haben würde, erst dann konnte er die übernommene Aufgabe als erledigt betrachten.

Welchen Weg mußte er nun wählen? ... War es nicht überhaupt zu spät zu allem Eingreifen? ...

Lag es überhaupt in der Macht irgendeines Menschen, wessen Geistes er immer sei, ein Volk aus sich selbst herauszureißen, es emporzuheben aus dem Morast, in den es durch seine Fehler und Laster, seine geistige und moralische Unzulänglichkeit gefallen war; es zu erretten von dem Niedergange, für den es aus eben diesen Gründen vorherbestimmt war?

Kaltblütig schätzte der Kaw-djer das Gewicht der Last ab, die er auf seine Schultern genommen hatte. Er suchte sich über seine Verpflichtungen ganz klar zu werden und forschte nach den passendsten Mitteln, von deren Anwendung er Erfolg erhoffen durfte. Er mußte vor allem diese armen Leute vom Hungertode erretten! ... Das war die erste und notwendigste Pflicht! Und das war wenig im Vergleich zur Größe des ganzen Unternehmens.

Leben heißt nicht nur, für die materiellen Bedürfnisse der Organe Sorge tragen, es heißt auch – und mehr noch – seiner menschlichen Würde bewußt sein, nur auf sich selbst zählen, sich für den Nächsten opfern, stark und gut sein! Wenn die Lebenden vom Hungertode errettet wurden, blieb die schwerere Pflicht zu erfüllen: aus diesen Lebenden Menschen zu machen!

Ob diese Entarteten überhaupt fähig waren, sich zu diesem Ideale aufzuschwingen? Alle gewiß nicht; aber vielleicht gab es einzelne unter ihnen, die sich zur Höhe emporarbeiten konnten, wenn man ihnen den Stern am Himmel zeigte, den ihre Augen bisher zu blöde gewesen zu entdecken; wenn man sie an der Hand faßte und zum Ziele hinführte. Das waren die Gedanken des Kaw-djer in dieser stillen Nacht. So war nach und nach auch sein letzter Widerstand gebrochen, sein letztes Sträuben besiegt und es formte sich in seinem Geist der Plan, der künftighin allen seinen Akten zur Richtschnur dienen mußte.

Die Morgenröte fand ihn schon auf den Beinen; er kehrte soeben von Neudorf zurück, wo er zu seiner Freude konstatieren konnte, daß Halgs Befinden sich zum Besseren neigte. Nach Liberia zurückgekehrt, erinnerte er sich seiner Pflichten als Gouverneur und handelte darnach.

Sein erstes Beginnen setzte selbst die ihm am nächsten Stehenden in Erstaunen. Er rief die zwanzig oder fünfundzwanzig Arbeiter – Maurer und Tischler – zusammen, welche sich unter der Bevölkerung der Insel befanden, stellte ihnen ungefähr zwanzig Kolonisten zur Seite, solche, die mit Hacke und Spaten umzugehen verstanden, und teilte einem jeden seine Arbeit zu. An einer bestimmten Stelle mußten Gräben aufgeworfen werden, wo die Mauern eines der zerlegbaren Häuser aufgestellt werden sollten, das an diesem Platze zu errichten war. Waren die Maurer so weit gekommen, so sollten sie die Festigkeit der Wände durch aufzuführende Stützmauern erhöhen, dann sollte das Haus – nach einem vor ihren Augen in den Sand gezeichneten Plane – durch Verschläge in Abteilungen zerlegt werden.

Nachdem diese Weisungen erteilt waren und man unter der Aufsicht des zur Würde eines Werkmeisters erhobenen Hobard zur Ausführung schritt, entfernte sich der Kaw-djer mit seinem Gefolge von zehn Mann.

In nächster Nähe stand das größte der zerlegbaren Häuser. Es war von fünf Personen bewohnt. Hier hatte in Gesellschaft der Brüder Moore, Sirdeys und Kennedys Lewis Dorick seinen Wohnsitz aufgeschlagen. Dahin ging der Weg des Kaw-djer.

Als er hinkam, waren die fünf Männer in einem lebhaften Wortwechsel begriffen; bei seinem Eintreten erhoben sie sich brüsk.

»Was suchen Sie hier?« fragte Lewis Dorick in seinem unfreundlichen Ton.

Von der Schwelle aus erwiderte der Kaw-djer kalt:

»Die Kolonie braucht dieses Haus.

– Braucht dieses Haus? ... wiederholte Dorick, welcher, wie man zu sagen pflegt, seinen Ohren nicht traute. Wozu denn?

– Für ihre Zwecke. Ich muß Sie ersuchen, es sofort zu räumen.

– Sonst nichts? fragte Dorick spöttisch. Und wohin sollen wir dann gehen?

– Wohin Sie wollen; es steht Ihnen frei, sich ein anderes Haus zu bauen.

– Zu gütig! ... Und bis dieses fertiggestellt ist ...

– Stehen Ihnen Zelte zur Verfügung!

– Und ich weise Ihnen die Türe, schrie Dorick, hochrot vor Zorn.«

Der Kaw-djer trat zurück, so daß sein bewaffnetes Gefolge sichtbar wurde, welches vor der Türe stehen geblieben war.

»In diesem Falle, sagte er eisig, würde ich mich gezwungen sehen, meine Forderung mit Gewalt zu unterstützen.«

Lewis Dorick begriff augenblicklich, daß jeder Widerstand vergeblich war und lenkte ein:

»Gut, gut! brummte er; man geht ja schon! Aber wir brauchen doch Zeit, unsere Sachen zusammenzupacken, denn ich vermute, es wird uns doch hoffentlich gestattet sein, mitzunehmen, was ...

– Gar nichts werden Sie mitnehmen, unterbrach ihn der Kaw-djer. Ich hafte dafür, daß Ihnen Ihre persönliche Habe zugestellt wird; alles übrige gehört der Kolonie.«

Das war zu viel! In seiner Wut vergaß Dorick alle Vorsicht.

»Das wollen wir denn doch sehen!« rief er und fuhr mit der Hand an den Gürtel.

Das Messer war noch nicht vollständig seiner Scheide entfahren, als es ihm auch schon entrissen wurde. Jetzt stürzten die Brüder Moore zur Verteidigung Doricks herbei. Der Kaw-djer packte den größeren an der Kehle und schleuderte ihn zu Boden. Im selben Augenblick drang die Eskorte des neuen Gouverneurs in das Haus ein. Es bedurfte ihres Dazwischentretens nicht. Die fünf Emigranten hatten vor dem neuen Oberhaupt Respekt bekommen und gingen hinaus, ohne an weiteren Widerstand zu denken.

Der Lärm des Wortgefechtes hatte natürlich eine Anzahl Neugieriger herbeigelockt. Man umdrängte die Tür und die fünf Besiegten mußten sich erst ihren Weg durch diese Ansammlung von Menschen bahnen, denen sie früher ein Gegenstand des Schreckens gewesen waren.

Der Wind blies jetzt aus einer anderen Richtung!

Man überhäufte sie mit Schmähworten.

Unter Zuhilfenahme seiner Gefährten schritt der Kaw-djer zur genauen Durchsuchung des Hauses, von dem er im Namen der Kolonie Besitz ergriffen hatte. Alles, was Anspruch hatte, unter die persönliche Habe der früheren Besitzer gerechnet zu werden, wurde – wie es der Kaw-djer versprochen – beiseite gelegt, um später seinen Eigentümern zugestellt zu werden. Aber außer diesen Dingen machte er interessante Entdeckungen. Der eine, nach rückwärts gelegene Raum war in eine Speisekammer verwandelt worden. Ein bedeutender Vorrat von Nahrungsmitteln war da aufgestapelt: Konserven, trockene Gemüse, gedörrtes Fleisch, Tee und Kaffee – die Vorräte waren ebenso reichlich vorhanden als weise zusammengestellt. Wieso hatten Lewis Dorick und sein Anhang ihrer habhaft werden können? Sicher war, daß sie niemals unter der allgemeinen Not litten, was sie übrigens durchaus nicht gehindert hatte, sich mehr zu beklagen als alle anderen und die Urheber jener Mißstände zu werden, die das Scheitern von Beauvals Macht zur Folge hatten.

Der Kaw-djer ließ die gefundenen Lebensmittel auf den Platz schaffen, wo sie unter dem Schutz der Gewehre niedergelegt wurden, dann begannen zu dem Zwecke gewählte Arbeiter unter Führung des Werkmeisters Lawson, seines Zeichens ein Schlosser, das Haus niederzureißen.

Während diese Arbeiten rasch vorwärtsschritten, vollzog der Kaw-djer – stets in Begleitung einer kleinen Eskorte – eine genaue Durchsuchung sämtlicher Wohnungen, der Häuser und der Zelte, des Lagers und unterbrach diese Beschäftigung erst dann, als auch die letzte Behausung bis zum letzten Winkel durchstöbert worden war. Das Ergebnis dieser Hausdurchsuchungen, die den größten Teil des Tages ausfüllten, setzte alle in Staunen: es fanden sich ungeahnte Reichtümer.

Bei allen Emigranten, welche mit Lewis Dorick und Ferdinand Beauval in mehr oder minder friedlichen Beziehungen standen, und auch bei einigen anderen, welche in Zeiten relativen Überflusses für die Tage der Not gespart hatten, entdeckte man geheime Aufbewahrungsorte, ähnlich dem im Hause Doricks vorgefundenen.

Um jeden Verdacht abzulenken, hatten die Besitzer dieser Schätze sich zu den ärgsten Schreiern gesellt, als die Hungersnot ausgebrochen war. Der Kaw-djer erkannte mehr als einen unter ihnen, welcher ihn um Hilfe angefleht und ohne alle Gewissensbisse die Nahrungsmittel angenommen hatte, die aus den Vorräten der Bewohner Neudorfs stammten. Als sie sich jetzt entdeckt sahen, schienen sie sehr beschämt, obwohl der Kaw-djer durch keine Miene die Gefühle verriet, die die Anwendung ihrer List in ihm wecken mußte.

Und doch öffnete ihm diese Entdeckung neue Ausblicke auf die unerbittlichen Gesetze, die die Welt regieren. Indem sie ihr Ohr den Schmerzensrufen verschlossen, die der Hunger ihren Unglücksgefährten entriß, indem sie, falsch und berechnend, gemeinsam mit den anderen auch ihr Jammergeschrei ertönen ließen, nur um nicht zu einer Teilung des Brotes gezwungen zu werden, das sie für sich allein aufgehoben hatten, bewiesen diese Menschen wieder einmal klar und deutlich, daß der wilde, erbarmungslose Egoismus, der allein die Erhaltung des geliebten Selbst bezweckt, einer jener Instinkte ist, die in der menschlichen Natur am lautesten sprechen. Wahrhaftig, sie hätten nicht anders handeln können, wären sie, anstatt mit Vernunft und Empfindung begabte Wesen, bloße Aggregate einer Materie gewesen, die blind den physiologischen Fatalitäten der Urzelle gehorchen müssen, aus der sie geworden sind.

Aber der Kaw-djer bedurfte, um sich überzeugen zu lassen, nicht mehr dieses neuerlichen Beweises, der leider nicht der letzte sein würde. Sein zusammenstürzendes Traumgebilde hatte in sein Herz eine fürchterliche Leere gerissen – aber er dachte nicht mehr im entferntesten daran, es wieder aufzurichten. Die überzeugende Brutalität der Vorkommnisse hatte ihm der Beweise genug für seinen Irrtum gebracht. Er verstand jetzt, daß er als Philosoph gehandelt hatte, als er Systeme erfand, nicht als Wissender, und daß er dadurch gegen den Geist der Wissenschaft gefehlt habe, der alle Spekulationen untersagt, die nicht auf Erfahrungen gegründet und daher dem Zufallsspiel anheimgestellt sind, der die rein objektive Prüfung der Tatsachen fordert. Nun sind aber die Tugenden und Laster der Menschheit, ihr Heldentum und ihre Schwächen, die ungeheuere Mannigfaltigkeit ihrer Lebensäußerungen Tatsachen, die man anerkennen und in Rechnung setzen muß.

Und welchen kapitalen Urteilsfehler hatte er nicht begangen, als er jede Obrigkeit im Bausch und Bogen verdammte, mit der seichten Begründung, daß auch sie nicht unfehlbar ist und daß die natürliche Vollkommenheit des Menschen ihr Eingreifen unnütz macht. Diese Machthaber, welche er stets so streng verurteilt hatte, sind sie denn nicht Menschen wie die anderen? Woher käme ihnen gerade das Vorrecht, unvollkommen zu sein? Hätte er nicht gerade aus ihrer angenommenen Unvollkommenheit logischerweise einen Schluß auf die Unvollkommenheit aller ziehen müssen, und hätte das nicht, wieder ganz natürlich, die Notwendigkeit der Aufstellung von Gesetzen ergeben und einer Autorität, die sie in Anwendung bringt?

Sein großartiger Wahlspruch hatte sich überlebt, war haltlos geworden. »Kein Gott! kein Gebieter!« hatte er stolz behauptet – jetzt war er bekehrt, hatte die Notwendigkeit eines Herrn eingesehen. Der zweite Teil des Satzes war nicht haltbar, und sein Zusammenbruch erschütterte die Festigkeit des ersteren. Er war noch nicht so weit, die Verneinung durch eine Bejahung zu ersetzen. Aber er empfand wenigstens das edle Zögern des Gelehrten, welcher vor einem Rätsel, dessen Lösung unmöglich ist, an der Schwelle des Unerfaßlichen stehen bleibt und es mit dem Geiste der Wissenschaft als unverträglich erachtet, Behauptungen aufzustellen, ohne dieselben zu beweisen: daß nur die Materie das Weltall regiert und alles ihren Gesetzen unterworfen ist. Er sah ein, daß angesichts solcher Fragen ein weises Zuwarten am Platze ist, und daß, wenn es auch jedem frei steht, seine eigene Erklärung des Welträtsels an dem Kampf der Hypothesen teilnehmen zu lassen, jede kategorische Behauptung nur Anmaßung oder Dummheit bedeuten könne.

Unter allen wichtigen Funden verdiente derjenige die größte Beachtung, welcher in der Hütte des Irländers Patterson und seines jetzt alleinigen Gefährten Long gemacht wurde. Der Kaw-djer trat nur aus Gewissenhaftigkeit hinein, sie war ja so klein, daß es unmöglich schien, darin ein Versteck mit geheimen Vorräten anzulegen. Aber Pattersons Erfindungsgabe und Geschicklichkeit hatte den beschränkten Raum zu vergrößern gewußt, indem er einen Keller aushöhlte, den ein Fußboden aus Brettern bedeckte und versteckte.

Die Menge von Lebensmitteln, die da aufgespeichert waren, grenzte ans Unglaubliche. Man konnte damit die ganze Kolonie während einer Woche ernähren. Dieser bedeutende Vorrat entbehrte nicht des tragischen Hintergrundes, wenn man sich an den unglücklichen Blaker erinnerte, welcher inmitten dieser Schätze Hungers starb, und den Kaw-djer schauderte, wenn er bedachte, wie es in der finsteren Seele Pattersons aussehen mußte, der ein so entsetzliches Drama ruhig an seinen Augen vorüberziehen ließ.

Der Irländer trug durchaus keine schuldbewußte Miene zur Schau. Er trat im Gegenteil sehr arrogant auf und protestierte energisch gegen den Raub, der an ihm verübt wurde. Der Kaw-djer, welcher vergebens seine Langmut an ihn verschwendete, suchte ihm in aller Ruhe die Notwendigkeit begreiflich zu machen, das sich jeder einzelne bewußt sein müsse, zum gemeinsamen Wohl der Kolonie sein Möglichstes beizusteuern. Patterson wollte nicht Vernunft annehmen. Die Drohung, mit Gewalt einzuschreiten, blieb gleichfalls erfolglos. Er ließ sich nicht einschüchtern wie Lewis Dorick. Was war ihm die kleine Eskorte des Gouverneurs! Der Geizhals hätte sein Hab und Gut auch gegen eine Armee verteidigt! Diese Vorräte, die er um den Preis von unzähligen Entbehrungen, indem er sich die Bissen vom Munde gespart, zusammengescharrt hatte, gehörten ihm, waren sein unbestreitbarer Besitz! Er hatte nicht im Interesse der Allgemeinheit, sondern zu seinem persönlichen Vorteil gespart und gedarbt. Und wenn ihm sein Eigentum dennoch genommen werden sollte, mußte es ihm bezahlt werden; den genauen Wert der Ware verlangte er in Geld.

Einst hätte eine derartige Beweisführung den Kaw-djer lächeln machen – heute machte sie ihn nachdenklich. Eigentlich hatte Patterson recht. Um das Vertrauen der ihres Eigentums beraubten Hostelianer nicht zu erschüttern, wäre man verpflichtet gewesen, nach jenen Regeln vorzugehen, welche sie gewohnt waren, überall beachtet zu sehen. Und die erste aller durch eine allgemeine Übereinstimmung geheiligte Regel ist das Eigentumsrecht.

Deshalb hörte der Kaw-djer so geduldig die Verteidigungsrede Pattersons an, deshalb versicherte er ihn, daß es sich in diesem Falle durchaus nicht um eine Beraubung handle, da alles, was im Interesse der Kommunität beschlagnahmt wurde, nach seinem genauen Werte zurückgezahlt werden würde. Damit war dem Protestverfahren des Geizhalses ein Ende gemacht. Aber nun begann ein lautes Klagen. Jede Ware war so selten und infolgedessen so wertvoll auf der Insel Hoste! ... Der geringfügigste Gegenstand war eigentlich von ungeheuerem Werte ... Ehe Frieden geschlossen wurde, mußte der Kaw-djer lange Verhandlungen in bezug auf die Höhe der zu zahlenden Summe durchmachen. Als man dann einig geworden war, legte Patterson freiwillig beim Leeren seines Kellers mit Hand an.

Bis sechs Uhr abends waren alle gefundenen Lebensmittel auf den Platz gebracht worden. Sie bildeten einen Hügel von beträchtlicher Höhe. Der Kaw-djer schätzte sie mit einem flüchtigen Blicke ab, fügte ihnen in Gedanken die Vorräte von Neudorf bei und berechnete, daß bei strenger Verwaltung die Kolonisten für zwei Monate versorgt waren.

Sogleich wurde die erste Verteilung vorgenommen. Die Emigranten defilierten vorüber und jeder erhielt für sich und seine Familie den ihm bestimmten Anteil. Sie machten große Augen, als sie die angehäuften Reichtümer sahen, da sie sich doch dem Verhungern nahe glaubten. Das war ein Wunder; ein Wunder, das der Kaw-djer bewirkt hatte!

Nach stattgefundener Verteilung kehrte dieser mit Harry Rhodes nach Neudorf zurück und beide eilten an das Schmerzenslager Halgs. Zu ihrer Freude konnte der Kaw-djer eine anhaltende Besserung im Befinden des Kranken konstatieren, bei dem Tullia und Graziella unausgesetzt Wache hielten.

Nach dieser Richtung beruhigt, nahm der Kaw-djer mit unbeugsamem Starrsinn den Plan auf, den er sich während der letzten schlaflosen Nacht vorgezeichnet hatte.

Er wandte sich an Harry Rhodes und sagte ernst:

»Die Zeit zu reden ist nun gekommen, Herr Rhodes. Bitte, folgen Sie mir.«

Der ernste, fast schmerzhafte Ausdruck seines Gesichtes bestürzte Harry Rhodes, welcher stillschweigend gehorchte. Beide verschwanden im Zimmer des Kaw-djer, dessen Tür sorgfältig verriegelt wurde.

Eine Stunde später öffnete sie sich wieder und niemand ahnte, was bei dieser Unterredung zur Sprache gekommen war. Der Kaw-djer hatte sein gewöhnliches Aussehen beibehalten, vielleicht war er noch unnahbarer geworden; Harry Rhodes dagegen schien ganz verklärt vor Freude. Vor seinem Freunde, welcher ihn bis an die Tür seines Hauses begleitet hatte, verbeugte er sich fast ehrfürchtig, ehe er ihm innig die Hand drückte, die dieser ihm entgegenstreckte; im Augenblick des Scheidens sagte er noch:

»Zählen Sie auf mich!

– Das tue ich!« antwortete der Kaw-djer, und sah seinem Freunde nach, welcher in der Nacht verschwand.

Nachdem Harry Rhodes gegangen war, kam Karroly an die Reihe.

Der Kaw-djer nahm ihn mit sich und gab ihm Verhaltungsmaßregeln, die der Indianer mit seinem gewohnten Respekt anhörte, dann erst ging er – unermüdlich, wie er war – wie am Vorabende nach Liberia hinüber und suchte seine Nachtruhe auf dem Platze unter freiem Himmel.

Er gab beim ersten Morgengrauen selbst das Zeichen zum Erwachen. Bald waren alle Kolonisten um ihn versammelt.

»Hostelianer, sagte er, während alles schweigend lauschte, heute werden die Lebensmittel zum letzten Male verteilt. Dann müssen sie gekauft werden; die Höhe der Preise werde ich bestimmen, das Geld soll dem Staate zugute kommen. Nachdem alle mit Geld versorgt sind, ist keine Gefahr, daß jemand am Hungertuch nagen muß. Übrigens braucht die Kolonie fleißige Hände. Alle, welche sich melden wollen, werden beschäftigt und bezahlt werden. Von nun an ist die Arbeit ein Gebot!«

Man kann es nicht allen Leuten recht machen und zweifellos mißfiel diese kurze Anrede einigen der Kolonisten gründlich; aber sie elektrisierte buchstäblich die Mehrzahl der Zuhörer. Ihre gesenkten Köpfe hoben sich, sie richteten sich aus ihrer gebeugten Haltung auf, als ob eine Kraft in ihnen lebendig geworden sei! Endlich war es vorbei mit der tötenden Langeweile, der schrecklichen Untätigkeit! Man bedurfte ihrer! Sie sollten nicht mehr ein unnützes Dasein führen, man brauchte sie zur Arbeit; gleichzeitig sicherte man ihnen eine Tätigkeit und das Leben.

Ein gewaltiges, begeistertes »Hurra!« erscholl für den Kaw-djer und kräftige Arme streckten sich schaffensfreudig ihm entgegen.

Im selben Augenblick glaubte dieser, wie als Antwort auf das Geschrei der Menge, einen schwachen Ruf aus der Ferne zu vernehmen.

Der Kaw-djer wandte sich um und erblickte, weit draußen auf dem Meere, die Wel-kiej mit Karroly am Steuer; Harry Rhodes stand vorne und winkte Abschiedsgrüße mit der Hand, während die Schaluppe in vollem Segelschmuck dahinflog.


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