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Langeweile heißt mein Leiden, lieber Leser. Ich langweile mich überall; im Hause und außer dem Hause, bei Tisch, wenn ich keinen Hunger mehr habe, auf einem Ball, sobald ich in den Saal getreten bin. Es gibt keinen Gegenstand, der meinen Geist, mein Herz, meine Neigungen gefangen nimmt, und nichts scheint mir so ewig zu dauern wie meine Tage.
Trotzdem gehöre ich zu denen, die man die Glücklichen dieser Welt nennt. Mit vierundzwanzig Jahren habe ich noch keinen andern Verlust zu beklagen gehabt, als den meiner Eltern; und die Trauer, die ich darüber empfinde, ist sogar das einzige Gefühl, das ich mit einer Art schmerzlichen Behagens in mir nähre. Im übrigen bin ich reich, verhätschelt, gern gesehen, beliebt, unbekümmert um Gegenwart und Zukunft: alles wird mir leicht, alles steht mir offen. Und zum Überfluß hab' ich noch einen Paten (er ist mein Onkel), der mich liebt und mir einst sein sehr bedeutendes Vermögen zuwenden will.
Und inmitten all dieser Güter gähne ich, daß mir die Kinnbacken zerreißen könnten. Ich finde selbst, daß ich zu viel gähne. Ich habe darüber mit meinem Arzt gesprochen; er meint, es sei nervös, und läßt mich abends und morgens Baldriantropfen nehmen.
Ehrlich gesagt hätte ich nicht geglaubt, daß es so schlimm um mich stände; und da ich eine schreckliche Furcht vor dem Tode habe, so beschäftigen sich meine Gedanken nur noch mit einem innerlichen Leiden, das mich untergräbt und das man mir verheimlicht. Ich bin nicht müde geworden, die äußeren Anzeichen desselben zu studieren, meinen Puls zu fühlen, meine innere und äußere Empfindlichkeit zu prüfen, mich in die eigenartige Natur meiner Kopfschmerzen und in ihr Zusammentreffen mit einer merklichen Beschleunigung meines Gähnens zu vertiefen, und so bin ich endlich dahin gekommen, mir eine Gewißheit zu verschaffen ... eine Gewißheit, die ich für mich behalte, in der Befürchtung, daß, wenn ich sie meinem Arzt anvertraue, er sie vielleicht nicht teilen könnte ... und dann würde die Todesangst mich sicherlich töten.
Diese Gewißheit besteht darin, daß ich im Herzen einen Polypen habe. Einen Polypen ... ich gestehe, daß ich nicht recht weiß, wie er entstanden ist, will es indessen auch gar nicht wissen, aus Furcht, dabei schreckliche Entdeckungen zu machen; aber ich habe einen Herzpolypen; daran zweifle ich nicht mehr. Dieser Polyp erklärt auch schlagend alles, was in meinem Körper vorgeht: er ist die Ursache meines Gähnens, der Ursprung meiner Langenweile. Ich habe deshalb meine Lebensweise eingeschränkt, meine Mahlzeiten umgewandelt. Keinen Wein mehr, nur noch weißes Fleisch. Der Kaffee ist verbannt, er ruft Herzzuckungen hervor. Morgens Malventee, das ist vorzüglich gegen Herzpolypen. Keine Säuren, nichts Starkes oder Schweres, das wirkt alles auf die Verdauung ein und diese wieder auf das Nervensystem; dann ist der Blutumlauf sofort behindert und – siehe da, mein Polyp schwillt an, breitet sich aus, wächst ... Im Grunde nämlich stelle ich ihn mir wie einen dicken Champignon vor.
So verbringe ich stundenlang damit, an meinen Champignon zu denken. Wenn man mich anredet, ist er es, der mich hindert, zuzuhören. Habe ich einen Galopp getanzt, so mache ich mir Vorwürfe über diesen Leichtsinn, der nachteilig für meinen Champignon sein muß. Ich kehre früh zurück, wechsle die Wäsche, lasse mir eine Tasse Bouillon ohne Salz geben – alles wegen meines Champignons. Ich lebe nur im Hinblick auf meinen Champignon. So beschäftigt mich mein Leiden viel, aber ich finde nicht, daß es mich von dem andern Übel heilt, der Langenweile.
Ich gähne also weiter. Manchmal schlage ich ein Buch auf. Aber die Bücher sind so wenig anmutend. Die guten? die sind so ernsthaft, so tief, man muß sich Mühe geben, sie zu verstehen, Mühe, sie zu genießen. Mühe, sie zu bewundern. Die neuen Erscheinungen? Davon hab' ich so viel gelesen, daß mir nichts mehr neu erscheint. Schon bevor ich sie aufschneide, kenne ich sie. Der Titel läßt mich die ganze Handlung durchschauen; am Titelbilde erkenne ich den Ausgang; und dann ... mein Champignon verträgt keine lebhaften Erschütterungen ...
Ernsthafte Studien? Hab' ich auch versucht! Der Anfang ist leicht, aber das Beharren! ... Und ich frage mich sehr bald, wozu? Mein Lebenslauf besteht darin, von meinen Renten zu leben, spazieren zu reiten, mich zu verheiraten und zu erben. Ohne mir die Mühe zu machen, irgend etwas zu lernen, werde ich das alles besitzen und noch andres dazu. Ich bin Oberst in der Nationalgarde. Man hat mich zum Stadtrat gemacht; ich habe abgelehnt, Bürgermeister zu werden: die öffentlichen Ehren regnen nur so auf mein Haupt; aber ... mein Champignon würde sich mit einer großen geistigen Anstrengung nicht befreunden.
»Was gibt's?«
Die Zeitung.
»Gib her. Schon gut! – Etwas, mich wenigstens für einige Augenblicke zu beleben.«
Ich suche nach Neuigkeiten, natürlich nach solchen aus der Stadt, denn die aus Spanien berühren mich wenig, die aus Belgien bringen mich um. Nanu, kein Selbstmord ..., kein schrecklicher Unglücksfall? Nichts von Mord und Brandstiftung! Törichtes Blatt! Das heißt doch den Abonnenten das Geld aus der Tasche stehlen!
Wie bedaure ich, daß die schönen Tage der Cholera vorüber sind! In der Zeit, ja, da unterhielt mich meine Zeitung: sie hielt meinen Schrecken in Atem, und an dem kleinsten Ereignis, das mit dem Schreckgespenst im Zusammenhang stand, nahm ich beim Lesen Anteil. Ich sah das Ungeheuer, mit weit aufgesperrtem Rachen sich vorwärts bewegen, wieder zurückweichen, bis vor meine Tür dringen ... Nicht alles war heiter an diesen Vorstellungen, aber wenigstens gab es neben der Hoffnung, daß es nicht kommen würde und der schrecklichen Angst, daß es doch kommen könnte, keinen Platz für die Langeweile; dazu kam das Flanellhemd, das mir die Haut kitzelte, so daß ich fortwährend an irgendeiner Stelle zu kratzen hatte.
Ich kenne keine Langeweile, keine körperliche oder seelische Mattigkeit, die nicht einem Jucken weichen würde. Ich bin sicher, daß ...
»Was gibt's wieder?«
»Sag ihm, daß ich nicht zu Hause bin.«
»Ja, hm – da ist er schon.«
»Herr Retor, ich bin zu sehr beschäftigt, um Sie empfangen zu können.«
»Zwei Minuten nur ...«
»Ich habe nicht eine zu verlieren.«
»Nur, um Ihnen diese Zeitrechnungstafel der allgemeinen Völkergeschichte vorzulegen ...«
(Der Teufel hole ihn und seine allgemeine Völkertafel.) »Nun, und ...?«
»Ich mache Sie darauf aufmerksam, mein Herr, daß noch keine derartige Tafel auch nur annähernd die Vollendung dieser hier erreicht hat. Sie erblicken darauf vier verschiedene Zeitrechnungen mit der Zurückführung auf Jahre der christlichen Zeitrechnung und auf Jahre seit Erschaffung der Welt. Sie haben hier ferner die vollständige Reihe der ägyptischen Könige und derer von Babylon ...«
(Ich wollte, man bände ihn dir auf den Rücken, deinen Schweif von babylonischen Königen und deine fünf Zeitrechnungen, Schurke! Eine ist schon zuviel, und er will mich vier kaufen lassen und noch eine mehr!!!) »Herr Retor, das ist alles sehr schön, aber ich beschäftige mich nicht mehr mit Weltgeschichte.«
»Sie haben hier außerdem den Kaiser Kan-tien-si-long ...«
»Überflüssig, Herr Retor; ich bin sicher, daß Ihre Tafel vollkommen ist.«
»Dann gestattet der gnädige Herr wohl, daß ich ihm zwei Exemplare hier lasse?«
»Ich wüßte nichts damit anzufangen. Ich besitze die Tafel von Hocquart.«
»Die von Hocquart! Voller Irrtümer! Ich bitte den gnädigsten Herrn nur um eine halbe Stunde Aufmerksamkeit, um zu vergleichen ...«
(Der Schurke, mir, gerade mir, derartige Vorschläge zu machen!) »Nichts davon, Herr Retor. Ihre Tafeln langweilen mich, ich will keine.«
Nach diesen Worten folgt eine lange Pause, in der Herr Retor langsam seine Tafel zusammenrollt, während ich ihm zusehe und ungeduldig darauf warte, ihn herzlichst zu verabschieden.
»Der gnädige Herr hätte keine Veranlassung ...«
»Nein.«
»Ein Sammelwerk zu kaufen ...«
»Nein.«
»Dreißig Bände in Folio ...«
»Auch nicht.«
»Mit Bildertafeln ...«
»Nichts.«
»Und Inhaltsverzeichnis ...«
»Nein.«
»Von Mouchard ...«
»Nein doch, nein.«
»Dann, gnädiger Herr, habe ich die Ehre. .. Der gnädige Herr würde mich aber doch sehr verpflichten, wenigstens eine dieser Tafeln zu behalten.«
»Wie, Sie sind noch nicht fertig?«
»Ich bin Familienvater.«
»Unleidlich.«
»Habe sieben Kinder ...«
»Dafür kann ich nichts.«
»Und ich lasse sie Ihnen für fünf Franken statt für zehn.«
(Sieben Kinder! Sie werden vielleicht fünfzehn bekommen! und für jedes soll ich dann eine Zeitrechnungstafel der allgemeinen Völkergeschichte kaufen!) »Da sind fünf Franken und nun lassen Sie mich zufrieden!«
Ich mache heftig die Tür hinter ihm zu und setze mich wieder hin. Die Galle steigt in mir auf, eine scheußliche Stimmung vergrößert noch meine Langeweile. Dieser Polyp will mich umbringen, er wird mich auch umbringen. Mit dem kläglichsten Ausdruck überfliege ich meine Zeitrechnungstafel der allgemeinen Völkergeschichte, die der andere auf meinem Tisch ausgebreitet hat liegen lassen. Da ist bis zu Kan-tien-si-long und Nectanebus auch nicht ein Name, der mir nicht als mein persönlicher Feind erschiene, als ein lästiger Frechling, ein Schurke mit sieben Kindern, der sich mit den Familienvätern gegen meine Börse und meine Gesundheit verschworen hat. Der Zorn packt mich, steigt in mir auf, übermannt mich ... Ins Feuer mit der Tafel! –
Es ist doch eigen, wie bisweilen die Wut vernünftig, der Jähzorn vorausblickend sein kann. Ich ziehe die Tafel, noch ehe ich sie hineingeworfen habe, vom Feuer zurück und denke dabei, ich weiß nicht wieso, daran, daß ich die fünf Franken verbrenne, die mich die Tafel gekostet, und dann steigt der Gedanke in mir auf, sie könne eines Tages meinen Kindern nützlich sein. Gerade darin zeigt sich mein vorausschauender Blick; denn ich bin unverheiratet und es ist sogar anzunehmen, daß ich nie heiraten werde.
Dennoch glaube ich manchmal, daß ich als Verheirateter mich weniger langweilen würde. Wenigstens würden wir dann zu zweien sein, um uns zu langweilen; das müßte doch eigentlich lustiger sein. Kann man übrigens die Bemerkung machen, daß auch Familienväter der Langenweile unterworfen sind? Durchaus nicht; Familienväter sind tätig, froh, immer im Gange; stets ist Geräusch, Bewegung um sie, mit ihnen; eine Frau, die sie anbetet ...
Ja, eine Frau, die mich ein, zwei Jahre anbeten würde, das mag hingehen. Aber wenn sie mich dreißig Jahre, vierzig Jahre anbeten wollte! Der Gedanke macht mich starr vor Schrecken! Vierzig Jahre Anbetung! Wie lang, wie unendlich muß das sein! Und dazu Kinder, die schreien, weinen, sich zanken, sich die Nase schnauben, sich schlecht abwischen ... und als einziger Ersatz, ihnen Geist und Herz mit meiner Zeitrechnungstafel der allgemeinen Völkergeschichte bilden! Ach, man muß viel überlegen, bevor man heiratet ... und nicht zu vergessen – mein Herzpolyp ...!
Trotzdem habe ich Absichten auf eine junge Dame, die sich in jeder Beziehung für mich eignen würde. Angenehmes Äußere, hübsches Vermögen: unsere Charaktere passen zueinander Aber sie hat fünf Tanten, Vater, Mutter, zwei Onkel: im Ganzen elf oder zwölf nahe Verwandte. Sobald man nur von dieser Heirat spricht, sind sie alle die Zuvorkommenheit selbst, lächeln mir zu, schmeicheln mir, wollen mich mit heiraten; es ist zum umkommen vor Langerweile. Ich gähne ihnen ins Angesicht; sie verdoppeln nur ihre Liebenswürdigkeiten. Dann fühle ich deutlich, wie meine Liebe ins Wanken gerät, und daß ich doch lieber Junggeselle bleibe.
Indessen, da nun einmal empfindsame Herzen ein gebieterisches Bedürfnis nach zärtlichen Neigungen haben, so hat das meine eine andere Richtung eingeschlagen. Ich fühle ganz bestimmt, daß ich ein anderes junges Mädchen anbete, das ich zuerst nicht beachtet hatte, um nicht zwei Flammen auf einmal zu nähren. Sie hat ein so schönes Profil, so schöne Augen und einen so liebenswürdigen und natürlichen Geist, daß es unmöglich ist, sie nicht zu lieben; auch hat sie keine nahen Verwandten. Darum werde ich auch von Tag zu Tag verliebter in ihre Reize und in ihr verfügbares Vermögen.
Nur eins stimmt mich bedenklich, daß außer mir kein anderer junger Mann ihr den Hof macht. Ich muß daher ganz allein zu ihren Füßen schmachten. So lieblich nun aber auch eine Blume erscheinen mag, die man pflücken möchte, warum sollte ich es tun, wenn niemand sie begehrt, gerade ich, der ich mir etwas auf meinen zarten und ausgezeichneten Geschmack einbilde?
Vor einiger Zeit kam ich auf einen Ball, als sie gerade mit einem schönen Offizier tanzte. Lieblich, lächelnd, belebt, schien sie gar nicht zu bemerken, daß ich eintrat. Gerade daran entzündete sich die Flamme meiner Liebe aufs neue; ich war nur noch einen Schritt von der Entscheidung entfernt.
Ich eile auf sie zu, um sie für die erste Masurka zu engagieren.
»Mit Vergnügen, mein Herr!«
»Den zweiten Kontertanz?«
»Mit Vergnügen.«
»Den dritten Walzer?«
»Mit Vergnügen.«
»Den fünften Galopp?«
»Mit Vergnügen.«
Immer »mit Vergnügen«. Kein einziger, den sie mir streitig macht. Meine Liebesglut erlosch darüber so sehr, daß ich den ganzen Abend damit zubrachte, kleine Kuchen zu verzehren.
Seit diesem Tage habe ich meine Huldigungen auf ein anderes Fräulein übertragen, für das ich zuerst wenig Neigung empfand, und zwar darum, weil alle Welt mir zuredete; allen voran mein Pate. Es war dies Fräulein S..., die Cousine von Frau von Luze. Das bedeutet, daß sie zu einer der ersten Familien gehört, und daß sie zu den vornehmsten Salons der Stadt Zutritt hat. Sie ist groß, von schöner Haltung, wird von den Herren umschwärmt, ebenso sehr ihres Geistes wegen, wie um ihrer Schönheit willen, und viel, sehr viel reicher als die beiden zuerst genannten Damen. Auch bin ich gewiß, daß ich mit ihr schon verheiratet sein würde, wenn mein Pate nicht wäre.
Vergangenen Montag komme ich erst spät auf einen Ball. Um sie herum herrscht dichtes Gedränge. Ich mußte mich mit dem sechsten Kontertanz begnügen und der Gunst einer Runde in der Masurka, die ich noch dazu mit drei anderen Herren zu teilen hatte. Diese Hindernisse stachelten meine Leidenschaft an; die lebhafteste Neigung, das reinste Feuer begannen mich zu erfüllen; ich dachte bereits an ernste Schritte für den kommenden Morgen, und der sichtlich beifällige Blick meines Paten vermochte nicht einmal meine Glut abzukühlen.
Obgleich sie nur von dem Balle sprach und sich damit begnügte, über meine witzigen Einfälle ein klein wenig zu lächeln, fand ich sie immer entzückender. Ich habe viel Geist, wenn ich will. Wahrscheinlich, dachte ich, hat sie ebensoviel wie ich. Und das ist von unberechenbarem Wert. So werden unsere Gespräche gewürzt sein; ob sie spricht oder schweigt werde ich den unendlichen Zauber, der von ihr ausgeht, durchdenken, erraten, auskosten dürfen. Indem ich so grübelte, riß ich sie mit mir in den Wirbelwind der Masurka in einer Trunkenheit, die ich bisher noch nicht empfunden hatte. Es schien mir, als hielte ich in meinen Armen eine himmlische Vereinigung von Schönheit, Geist und Empfindung; und aus ihrem Atlasleibchen, das meine Finger sanft umschlossen, strömte es wie wollüstiger Wohlgeruch, der mit meiner holden Verzauberung zusammenfloß.
Ich war entschlossen, ganz und gar entschlossen, und im übrigen müde, stets wieder unentschlossen zu sein, als ich beim Fortgehen meinen Paten traf, der mich erwartete.
»Nun, bist du endlich gekommen? Recht so, denn sie betet dich an!«
»Wirklich?«
»Ein Wort und du hast sie. Die Familie findet dich reizend, alle wollen dich.«
»Sind Sie dessen sicher?« sagte ich enttäuscht.
Er näherte sich meinem Ohr. »Es ist schon die Rede von einer Wohnung, die dem jungen Fräulein gefallen würde. Nun? Ich sage es ja, du bist ein Glückspilz. Laß mich nur machen ...«
In dem Maße, wie mein Pate sprach, entwich meine Trunkenheit, die himmlische Vereinigung auch und das Atlasleibchen gleichfalls. Ich will, sagte ich kühl, darüber nachdenken. Und ich dachte gar nicht mehr daran.
So befinde ich mich wieder in der gleichen Ungewißheit wie früher. –
»Wird der gnädige Herr zu Mittag essen?«
»Natürlich werde ich essen.«
»Aber hier zu Hause?«
»Wart' einmal – ja, ich werde zu Hause essen.«
»So werde ich anrichten.«
»Halt, nein! Richte nicht an. Ich hab's mir überlegt, ich werde auswärts essen.«