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Citoyen, lui dit Enjolras,
ma mère, c'est la République.
Les Misérables.
Wer ist's, die man dort am Wegrand, am wilden, erschaut,
Besudelt, zerrissen das Kleid gleich verstoßener Braut,
Im Staub und im Regen, die Füße beschmutzt und bar,
Die Nacht nur als Decke und feucht und zerrauft ihr Haar?
Sie ist schöner als Töchter der Menschen von Angesicht
Und tief wie der Himmel ihr Auge, von Tränen licht.
Sie ist es, um die, da sie fiel, verdammt und verhöhnt,
Die Herzen uns brechen, die Erde in Finsternis stöhnt,
Sie ist es, für die, wer sie sah, in der Liebe Glut
Seine Seele verhauchte, wie Wasser vergoß sein Blut,
Sein Leben zum Ruhm ihr als Welle nur zählte im Strom,
Deren Antlitz ein Licht war auf Hellas, ein Feuer auf Rom.
Ist es eitel nun nicht und törig, noch bei ihr zu sein
Und mit ihr zu klagen und mit ihr zu tragen die Pein?
Sie ist grau von dem Staube der Zeiten auf Wegen so wirr,
Wo sie jahrlange Tage dahinschritt, wankend und irr.
Wie kann sie zu Frucht oder Ruhm uns helfen, du Tor,
Die selbst nur ein Namen des Spottes und Hohns für das Ohr?
Wir dienen um Lohn ihr nicht. Mag es bei andern so sein,
Wir tranken von ihrem gefährlichen bitteren Wein;
Wer Honig begehrt, der stelle sich andern zu Kauf,
Und sei er ihm süß. Doch die Könige lehnten sich auf
Und die Herrn ratschlagten zusammen auf ihren Verderb
Und das Blut ihrer Wunden, das ist der Trank so herb.
Dies Gebein, kann es leben? Und knospen gefallenes Laub?
Und zu Blut in euch werden ihr Blut, geweiht schon dem Staub?
Vergossenes Wasser zu sammeln versucht nur der Narr.
In dem Blut ist das Leben der Adern, und ihre sind darr.
Das Leben, das tot ist, ist tot, was dahin ist, laßt ruhn;
Sie sah ihren Tag, war erste, ist letzte nun.
Und ist es euch nichts denn, die ihr vorübergeht,
Ob sie lebt oder stirbt, ob ihr Hauch von den Lippen noch weht?
Seht an sie, ihr Leute, und sagt uns: ist sie nicht schön,
Die einst eure Väter gesucht mit Geseufz und Gestöhn,
Und, gefunden, umjauchzten und fehlte auch Dach und Brot?
Aber euch, was bekümmert es euch, ob ihr Tag nun tot?!
Mit den Vätern stand es einst gut; ihr Schall ging weit,
Ihr Herz war voll Feuer, die Hände voll Hunger nach Streit;
Die Liebe zur Freiheit, dem uralten Namen, im Mark,
Ihre Kraft eine Flamme, so schritten sie nackt und stark.
Doch die Enkel, von Fürsten gezähmt, von Pfaffen belehrt,
Lieben mehr als den Glanz ihres Auges den wärmenden Herd.
Sind es Kinder der Kinder, die du uns gebarst, o sprich,
Die für Gold, o du goldene Göttin, verkauften selbst dich?
Sind es Söhne der Söhne, in denen du Hoffnung uns gabst,
Die an Leib einem Kaiser nun fronen, an Seele dem Papst?
Dann, Teure, verhülle dein Haupt! Deine Zeit verrinnt,
Dein Reich in dem Himmel sank hin, deine Sonne ward blind.
Welcher Schlaf läßt euch träumen, sie stehe noch einmal auf,
Da tot ihre Hoffnung, wie tot ihrer Tränen Lauf?
Besingt ihre Toten, beweint sie nur –
sie bleibt stumm.
Was soll sie auch sonst als schlafen? Laßt sie darum!
Doch seht, die ihr klaget, Jahre des Lebens habt
ihr,
Und Leben ist gut, und die Welt ist weiser denn wir!
Ja, weise und stark ist die Welt, wie sie Jahre verleiht
Und Jahre verheißt; doch wie lange noch währt ihre Zeit?
Und törig und arm ist der Glaube und öde ihr Pfad,
Bis den Weg der Sonne sie fand und in Frühluft trat.
Dann strahlt ihr Antlitz im Glanze des Frühsonnenscheins,
Und die Seele der Welt und der Menschen und ihre sind eins.