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Nelson als Knabe und Jüngling. Seine Erlebnisse im Nordpolarmeer, in Westindien, im Kriege mit den Spaniern und während des amerikanischen Freiheitskampfes.
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Horatio Nelson, Edmund und Katharina Nelson's Sohn, wurde am 29. September 1758 zu Burnham Thorpe, einem Dorfe in der Grafschaft Norfolk, wo sein Vater Pfarrer war, geboren.
Seine Mutter starb im Jahr 1767 und hinterließ von eilf Kindern acht. Ihr Bruder, Seekapitän Suckling, besuchte den Wittwer bei diesem Anlasse, und versprach für einen der Knaben zu sorgen. Drei Jahre nachher, als Horatio erst zwölf Jahre alt war, und sich zu North Walsham auf der Schule befand, las er bei einem Besuch zu Hause, um Weihnachten, in der Zeitung der Grafschaft, daß sein Oheim zum Kapitän des Raisonnable, eines Kriegsschiffes von 64 Kanonen, ernannt sey. »Geh, William,« sagte er zu einem Bruder, der anderthalb Jahre älter war, »schreibe dem Vater, ich möchte gern mit Onkel Moriz zur See gehen.«
Nelsons Vater war damals in Bath, wohin er seiner Gesundheit wegen gegangen war. Seine Lage war bedrängt, und er hatte nicht die Aussicht, sie gebessert zu sehen. Er wußte, es sey der Wunsch einer Versorgung, wodurch Horatio vornämlich bestimmt werde, und er sezte sich seinem Entschlusse nicht entgegen. Er verstand auch den Charakter des Knaben und hatte immer gesagt, in welche Stellung derselbe auch kommen möge, werde er, wenn es möglich sey, den Baum bis zum Gipfel erklimmen. Somit wurde an Kapitän Suckling geschrieben. »Was hat,« sagte dieser in seiner Antwort, »der arme zarte Horatio gethan, daß gerade er hinaus soll, um sich's zur See sauer werden zu lassen! Aber laßt ihn kommen.«
Man sieht aus diesen Worten, daß Horatio nicht der Knabe war, dem sein Oheim die Heranbildung zu seinem eigenen Berufe zugedacht hatte. Er war zart gebaut und ein Fieber, welches damals in England sehr verbreitet war, hatte ihn sehr geschwächt. Doch hatte er bereits Beweise jener Willensstärke und jenes Edelmuths gegeben, die ihn während seiner ganzen thatenvollen und glorreichen Laufbahn auszeichneten. Noch als Kind streifte er einmal aus dem großmütterlichen Hause nach Vogelnestern mit einem Hirtenknaben umher. Die Essenszeit ging vorüber, er blieb aus und konnte nirgends gefunden werden; die Familie war in großer Angst, denn sie fürchtete, er möchte von Zigeunern entführt worden seyn. Endlich, nachdem er in verschiedenen Richtungen gesucht worden war, fand man ihn. Er saß allein und ruhig am Ufer eines Bachs, den er nicht überspringen konnte. Aber, Kind, sagte seine Großmutter als sie ihn sah, mich wundert, daß Hunger und Furcht dich nicht nach Hause trieben. »Furcht? Großmutter,« entgegnete der künftige Held, »ich habe die Furcht noch nie gesehen, wie sieht sie aus?« Einmal nach den Christfeiertagen war er mit seinem Bruder William fortgeritten, um zur Schule zurückzukehren, sie kamen aber wieder nach Hause, weil Schnee gefallen war, und William, dem die Reise nicht sehr behagte, der Meinung war, er sey zu tief, um sich hinein zu wagen. Wenn dieß der Fall ist, sprach der Vater, so sollt ihr wahrhaftig nicht gehen. Aber macht noch einen Versuch. Ich überlasse es eurem Ehrgefühl. Wenn der Weg gefährlich ist, so könnt ihr wieder kommen, aber bedenkt, Knaben, ich überlasse es eurem Ehrgefühl. Der Schnee war tief genug, um eine vernünftige Entschuldigung abzugeben, aber Horatio war nicht zur Umkehr zu bewegen. »Wir müssen, Bruder! bedenk, es ist unserem Ehrgefühl überlassen.« – In des Schulmeisters Garten wuchsen schöne Birnen, welche die Knaben als rechtmäßige Beute betrachteten, und höchst verführerisch fanden, aber auch die Kühnsten hatten nicht das Herz, sie zu holen. Horatio übernahm den Dienst als Freiwilliger; er wurde bei Nacht an Betttüchern aus den Fenstern des Schlafzimmers herabgelassen, plünderte den Baum, wurde mit den Birnen wieder hinaufgezogen und vertheilte sie dann unter seine Kameraden, ohne eine einzige für sich zu behalten. Er habe sie blos geholt, sagte er, weil kein Anderer das Herz gehabt habe.
An einem kalten, düstern Frühlingsmorgen kam der Diener von Nelsons Vater nach der Schule zu North Walsham mit der ersehnten Aufforderung an Horatio, zu Schiffe zu gehen. Der Abschied von seinem Bruder William, der so viele Jahre sein Gespiele gewesen war, war ein schmerzlicher Kampf, und der Anfang jener Entbehrungen, die des Seemannes Loos sind. Er ging mit seinem Vater nach London. Der Raisonnable lag im Medway. Der Knabe wurde in die Postkutsche von Chatam gepackt, und bei der Ankunft mit den andern Passagieren ausgesezt, wo man ihn seinen Weg an Bord, so gut er konnte, suchen ließ. Nachdem er lange in der Kälte umhergeirrt war, ohne das Schiff finden zu können, bemerkte ein Offizier den verlassenen Knaben, fragte ihn aus, und, da er zufällig mit seinem Oheim bekannt war, nahm er ihn mit sich nach Hause, und gab ihm einige Erfrischungen. Als er an Bord kam, war Kapitän Suckling nicht auf dem Schiffe, und Niemand war von der Ankunft des Knaben benachrichtigt. Er ging den ganzen übrigen Tag auf dem Verdeck umher, ohne von Jemand beachtet zu werden, und erst am zweiten Tage bewies ihm Jemand, wie er sich ausdrückte, einiges Mitleid. Der Schmerz, den wir fühlen, wenn wir das erstemal von unserem Heimathlande weggerissen werden, wenn der junge Zweig von dem Mutterstamme abgeschnitten wird, ist einer der heftigsten die wir im ganzen Leben zu ertragen haben. Aber nie fühlen wir so bitter den Mangel an Liebe, und das Bedürfniß geliebt zu werden, das Bewußtseyn gänzlicher Verlassenheit, als wenn wir zuerst den Hafen der Heimath verlassen, um auf den Strom des Lebens geschleudert zu werden. Außer diesem Schmerz hat sich der angehende Seemann noch körperlichen Anstrengungen zu unterwerfen, und die Entbehrung jeder Bequemlichkeit, selbst des Schlafs, sich gefallen zu lassen. Nelson hatte einen schwächlichen Körper und ein weiches Herz und erinnerte sich sein ganzes Leben lang an das Elend der ersten Tage im Dienst.
Kapitän Suckling wurde inzwischen vom Raisonnable auf den Triumph, ein Kriegsschiff von 74 Kanonen versezt, das als Wachtschiff in der Themse lag. Man betrachtete diesen Aufenthalt als zu unthätig für einen Knaben und sandte daher Nelson auf einem Kauffahrteischiffe nach Westindien, unter dem Kommando John Rathbone's, eines vortrefflichen Seemanns, der früher als Steuermann unter Kapitän Suckling gedient hatte. Er kam als praktischer Seemann, aber mit einer Abneigung gegen Dienst auf Schiffen der Regierung, zurück. Rathbone hatte sich wahrscheinlich dabei getäuscht und gekränkt gefunden, und den jungen Nelson aus Wohlwollen vor einem Beruf gewarnt, bei dem er selbst kein Glück gehabt hatte. Sein Oheim nahm ihn bei seiner Rückkehr an Bord des »Triumphs« und ergriff, als er seine Abneigung gegen den Seedienst entdeckte, die besten Mittel, ihn damit zu versöhnen. Er versprach, ihn auf den Kutter, und das bedeckte Langboot zu versetzen, welches dem Schiffe des Offiziers, der zu Chatham kommandirte, zur Verfügung gestellt war, wenn er sich gut halte. Hier wurde er ein guter Steuermann für Fahrzeuge dieser Art. Er führte sie von Chatham zum Lower und den Swinekanal bis zum North Foreland hinab und erlangte eine Sicherheit zwischen Klippen und Sandbänken, deren Werth er oft empfand.
Nelson war erst wenige Monate am Bord des Triumphs gewesen, als seine Lust zu Wagnissen durch die Nachricht von der Ausrüstung zweier Schiffe zu einer Entdeckungsreise gegen den Nordpol, aufgeregt wurde. Wegen der Schwierigkeiten eines solchen Dienstes waren die beiden Fahrzeuge bestimmt, Matrosen statt der gewöhnlichen Anzahl junger Bursche, aufzunehmen. Dieß schreckte ihn jedoch nicht ab, sich um die Aufnahme zu bewerben, und durch Verwendung seines Oheims ward er als Bootsmann unter dem zweiten Kapitän Lutwidge angestellt. Die Reise wurde auf den Wunsch der Royal Society unternommen. Kapitän Constantin John Phipps, der älteste Sohn des Lord Mulgrave, trug freiwillig seine Dienste dazu an. Das »Rennpferd« und die »Carcasse« wurden als die stärksten und somit zu einer solchen Reise geeignetsten Schiffe, ausgewählt. Man brachte sie in die Docks und machte sie möglichst sicher gegen das Eis. Zwei Grönlandfahrer wurden als Lootsen auf den beiden Schiffen angestellt. Noch keine Expedition war so pünktlich ausgerüstet worden, und der erste Lord der Admiralität, Lord Sandwich, ging mit löblicher Sorgfalt vor ihrer Abreise selbst noch an Bord, um zu sehen, ob alles dem Wunsche der Behörden entspreche. Die Schiffe wurden mit einem einfachen vortrefflichen Apparate zur Destillation des Meerwassers in süßes versehen, einer Erfindung des Dr. Irving, der die Expedition begleitete. Er bestand bloß in der Einrichtung eines Rohrs am Schiffskessel und Anbringung eines nassen Wischbesens an seiner Oberfläche, wo der Dampf ausging. Auf diese Weise gewann man jeden Tag 34 bis 40 Gallonen.
Sie verließen am 4. Juni 1773 die Themse. Am 6. des folgenden Monats waren sie in 79° 56' 39'' Breite, und 9° 43' 30'' östlicher Länge. Den folgenden Tag gerieth an einer Stelle, wo die meisten der alten Entdecker stecken geblieben waren, das »Rennpferd« in's Eis, wurde aber mit Eisankern durchgebracht. Kapitän Phipps arbeitete sich fortwährend nördlich und westlich durch das Eis bis zum 24sten, dann versuchte er es östlich. Am 30sten war er in 80° 13' Breite, 18° 48' östlicher Länge zwischen Inseln und Eis, ohne den Anschein einer Durchfahrt für die Schiffe. Das Wetter war ausnehmend gut, mild und ungewöhnlich klar. Hier wurden sie in einer weiten Bay mit drei deutlichen Oeffnungen zwischen den sie bildenden Inseln, von einer Windstille überfallen. Auf jeder Seite, so weit sie blicken konnten, war dieselbe mit Eis umgeben. Alan spürte keinen Lusthauch, das Wasser war vollkommen still, das Eis mit Schnee bedeckt, niedrig und eben, einige zerbrochene Stücke am Rande ausgenommen. Die Lücken mitten in den Eisfeldern waren mit neuem, dünnem Eis überzogen. Den nächsten Tag schloß sich das Eis um sie und nirgends war eine Oeffnung zu erblicken, außer einem Loch, oder wenn man so sagen will, See von Meilen im Umfang, wo die Schiffe mit ihren Eisankern am Eise festlagen. Sie füllten ihre Fässer mit Wasser von den Eisfeldern, welches sehr rein und weich war. Die Mannschaft vergnügte sich täglich auf dem Eis, aber die beiden Grönlandfahrer, die nun weiter als je zuvor gekommen waren, und das Heranrücken des Herbstes bedachten, waren über diesen Stillstand sehr beunruhigt.
Den folgenden Tag war gar keine Oeffnung mehr, die Schiffe lagen nicht ganz zwei Schiffslängen von einander, durch das Eis getrennt und ohne Raum zum Umwenden. Das Eis, welches gestern noch ganz niedrig und beinahe der Wasserfläche gleich gelegen war, lag jezt an manchen Stellen, durch übereinander geschobene Stücke, höher als die Raa geschichtet. Den ganzen Tag darauf war ein dichter Nebel, dann folgte helles Wetter. Aber der Weg, durch den die Schiffe im Westen hereingekommen waren, war geschlossen, und weder hier noch auf einer andern Seite offenes Wasser zu erblicken. Nach dem Rathe der Lootsen wurde die Mannschaft beordert, einen Weg durch die kleinen Oeffnungen gegen Westen zu hauen. Sie arbeitete sich durch zwölf Fuß dicke Schollen, und diese Arbeit dauerte den ganzen Tag, in welcher Zeit sie mit der äußersten Anstrengung die Schiffe nicht über 300 Ellen fortbringen konnten, während sie zusammt dem Eise durch die Strömung weit gegen Nordost und Ost getrieben wurden. Manchmal wurde ein Eisfeld von mehreren Morgen im Gevierte zwischen zwei größern Tafeln emporgehoben und oben aufgeschichtet, und so wuchsen diese größeren Stücke immer mehr an. Wieder ein Tag verging, und die Hoffnung, die Schiffe flott zu machen, verschwand, wenn nicht ein starker Ost- oder Nordost-Wind eintraf. Die Jahreszeit war sehr vorgerückt und jede Stunde verminderte die Möglichkeit einer Befreiung. So jung er war, wurde Nelson zum Kommando eines der Boote ernannt, welche auf die Erforschung eines Ausgangs in's offene Wasser ausgesandt wurden. Es gelang ihm ein zum »Rennpferd« gehöriges Boot, aus einer seltsamen, aber drohenden Gefahr zu retten. Einige von der Mannschaft hatten auf ein Wallroß gefeuert und es verwundet. Dieses Thier, dessen Gesicht den menschenähnlichsten Ausdruck hat, scheint auch am meisten von den menschlichen Leidenschaften zu haben. Das verwundete Thier tauchte sogleich unter und brachte eine Menge von Kampfgenossen herauf, welche einen gemeinsamen Angriff auf das Boot begannen. Sie rissen einem von der Mannschaft ein Ruder aus der Hand, und nur mit der äußersten Schwierigkeit konnte man sie abhalten, das Boot zu zerschlagen oder umzuwerfen, bis das Boot von der »Carcasse« zu Hülfe kam, und die Wallrosse, da sie den Feind verstärkt fanden, sich zerstreuten. Der junge Nelson bestand noch einen keckern Strauß. Er schlich sich einmal während der Mitternachtswache mit einem seiner Kameraden, begünstigt durch einen aufsteigenden Nebel, vom Schiffe, und ging auf das Eis, um einen Bären zu verfolgen. Bald darauf wurden sie vermißt, der Nebel nahm zu, und Kapitän Lutwidge und seine Offiziere wurden sehr um sie besorgt. Zwischen drei und vier Uhr Morgens klärte sich das Wetter auf, und man erblickte die beiden Abenteurer in einer beträchtlichen Entfernung vom Schiffe, wie sie eben einen großen Bären angriffen. Das Signal zur Rückkehr wurde ihnen augenblicklich gegeben. Nelsons Begleiter forderte ihn auf zu gehorchen, aber vergeblich. Sein Gewehr war aufgebrannt, die Munition zu Ende, und wahrscheinlich rettete nur eine Spalte im Eis, die ihn von dem Bären trennte, sein Leben.
»Gleichviel, rief er, laß mich nur einen Schlag mit dem Flintenkolben auf diesen Teufel führen, und er ist unser!« Kapitän Lutwidge jedoch feuerte, da er ihn in dieser Gefahr sah, eine Flinte ab, was die gewünschte Wirkung hatte, das Thier zu verjagen. Der junge Mann kehrte hierauf zurück, etwas verlegen über die Folgen seines Vergehens. Der Kapitän verwies ihm ernstlich dieses, seiner Stellung so ungeziemende Betragen, und verlangte zu wissen, welchen Grund er haben könne, einen Bären zu jagen. »Sir,« sagte er, und ließ die Lippe hängen, wie er bei innern Bewegungen gewohnt war, »ich wünschte den Bären zu erlegen, um das Fell meinem Vater zu bringen.«
Hierauf wurde eine Abtheilung nach einer zwölf Meilen entlegenen Insel gesandt (welche auf den Charten Walden'sinsel heißt, so genannt von dem Seekadetten, dem die Expedition dahin anvertraut war), um das offene Wasser zu erkunden; sie kam am 6. mit der Meldung zurück, das Eis sey an einem einzigen westlichen Punkte offen, nahe bei der Stelle, wo sie hereingefahren waren, auch hinterbrachte sie, sie habe auf der Insel einen frischen Ostwind gehabt. Diese Nachricht schlug die Hoffnungen der Mannschaft bedeutend nieder: denn da wo sie lagen, war es fast ganz ruhig gewesen und ihre Befreiung hatte vor Allem von einem Ostwind, der die Bay öffnen sollte, abgehangen. Es war nur Eine Wahl, entweder einen Wechsel des Wetters auf den Schiffen abzuwarten, oder sich auf die Boote zu begeben. Die Wahrscheinlichkeit, daß es nöthig seyn könnte, die Schiffe aufzuopfern, hatte man voraus gesehen; die Boote waren also nach Zahl und Größe darauf eingerichtet, um im Fall der Noth die ganze Mannschaft aufzunehmen, und an der Küste lagen holländische Wallfischfänger, in denen sie nach Europa gebracht werden konnte. Der Versuch an einer so furchtbaren Stelle zu überwintern, war nur zu oft schon gemacht worden. Keine Zeit war zu verlieren, die Schiffe waren in seichtes Wasser gerathen, und hatten nur vierzehn Faden Wasser. Hätten sie oder das Eis, an dem sie lagen, Grund gefaßt, so waren sie unvermeidlich verloren, und zur selben Zeit trieben sie gerade gegen einige Felsen in Nordost. Kapitän Phipps berief die Offiziere beider Schiffe, und theilte ihnen seine Absicht mit, die Boote zur Abfahrt zu bereiten. Sie wurden sogleich ausgesezt und die Ausrüstung begann. Leinene Brodbeutel wurden verfertigt, für den Fall, daß man die Schiffe plötzlich verlassen müßte, und Leute mit Senkblei und Schnur nach Norden und Osten gesandt, um überall, wo sie Risse im Eise fanden, zu sondiren, damit man sich vorbereiten konnte, ehe das Eis den Grund erreichte. Denn in diesem Fall wären die Schiffe augenblicklich zermalmt oder umgestürzt worden.
Am 7. begannen sie die Boote über das Eis zu ziehen, wobei Nelson das Kommando über den vierrudrigen Kutter hatte. Die Matrosen benahmen sich vortrefflich, als ächte brittische Seeleute. Sie schienen mit dem Gedanken, ihre Schiffe zu verlassen, ausgesöhnt, und hatten volles Vertrauen zu ihren Offizieren. Gegen Mittag schien das Eis sich an den Fahrzeugen etwas mehr zu öffnen, und da der Wind, wiewohl nur wenig von Osten ging, wurden die Segel aufgezogen, und sie kamen etwa eine Meile gegen West. Sie bewegten sich sehr langsam, und waren noch nicht ganz so weit westlich, als bei dem ersten Festsitzen. Aber alle Segel wurden aufgesezt, um das Weiterkommen zu erzwingen, wenn das Eis auch nur im mindesten nachgeben würde. Mit allen Anstrengungen war es nicht möglich, die Boote vor dem 14ten an den Rand des Wassers zu bringen, und, wenn in dieser Zeit keine Aenderung mit den Schiffen eintrat, war ein längeres Verbleiben auf denselben nicht zu rechtfertigen. Der Befehlshaber entschloß sich somit, beide Versuche zugleich fortzusetzen, die Boote wurden beständig vorwärts gebracht, und jede Gelegenheit benüzt, die Schiffe durchzubringen. Den nächsten Tag wurde eine Abtheilung nach West ausgesandt, um den Stand des Eises zu erforschen. Sie fanden es sehr stark und geschlossen, vornämlich aus weiten Feldern bestehend. Die Schiffe jedoch bewegten sich etwas, und das Eis selbst trieb gegen West. Es war ein dichter Nebel, so daß man sich unmöglich des erlangten Vortheils vergewissern konnte. Dieß dauerte bis zum 9ten. Die Schiffe trieben durch einige kleine Oeffnungen. Der Nebel hellte sich Nachmittags auf, und nun gewahrte man, daß man über alles Erwarten weit gegen West gekommen war, und daß das Eis noch weiter getrieben hatte. Im Laufe des Tages brachte man die Boote wieder an Bord. Am folgenden Morgen sprang der Wind nach N.Nordost um, alle Segel wurden aufgesezt, und die Schiffe bahnten sich den Weg durch eine große Strecke dichten Eises. Sie stießen häufig an, und mit solcher Gewalt, daß bei einem Stoße der Schenkel von des »Rennpferds« bestem Buganker brach. Aber die Schiffe drangen durch. Mittags hatten sie das Eis hinter sich und waren in der offenen See. Tags darauf ankerten sie auf der Rhede von Smeerenberg, nahe bei dieser Insel, deren westlichster Punkt Hakluyt-Vorgebirge heißt, zu Ehren des großen Beförderers und Beschreibers der englischen Entdeckungsreisen.
Hier blieben sie einige Tage, damit die Mannschaft von ihren Anstrengungen ausruhen konnte. Kein Insekt war in dieser öden Gegend zu sehen, keine Art von Reptilien, nicht einmal der gemeine Regenwurm. Große Massen Eis, Eisberge genannt, füllten die Thäler zwischen hohen Gebirgen aus, und sahen so dunkel, daß sie, mit dem Schnee verglichen, schwarz erschienen. Die Farbe des Eises war ein lebhaftes Hellgrün. Der Stelle gegenüber, wo sie ihre Beobachtungen machten, war einer dieser Eisberge über 300 Fuß hoch; gegen die See bildete er einen fast senkrechten Abhang, und ein Wasserstrom ging von ihm aus. Große Stücke brachen häufig ab und rauschten in's Meer. Donner und Blitz waren in der ganzen Zeit unter diesen Breitegraden nicht zu verspüren; der Himmel war gewöhnlich mit schweren, weißen Wolken belastet, von denen er auch beim hellsten Wetter nicht frei blieb. So oft sie Eis trafen, erfuhren sie dieß schon lange vorher, ehe sie es sahen, durch ein helles Meteor am Horizont, das die Grönlandfahrer den Eisblick nannten. Die Jahreszeit war nun so sehr vorgerückt, daß sie jeden weiteren Versuch unterlassen mußten. Der Sommer war ungewöhnlich günstig gewesen; sie hatten den Eiswall weit über 20 Grade zwischen dem 80sten und 81sten der Breite sorgfältig untersucht, ohne die geringste Spur einer Durchfahrt entdeckt zu haben.
Die Schiffe wurden bald nach ihrer Rückkehr in England abgelohnt, und Nelson kam durch Verwendung seines Oheim zu Kapitän Farmer auf das »Seepferd« von zwanzig Kanonen, welches damals mit einer Flotte unter Sir Eduard Hughes nach Ostindien ging. Er wurde auf die Spitze des Vormastes als Wache gestellt. Sein gutes Benehmen zog die Aufmerksamkeit des Schiffsmeisters (nachmals Kapitäns Surridge), unter dessen Aufsicht er stand, auf sich, und auf dessen Empfehlung ernannte ihn der Kapitän zum Seekadetten. Zu dieser Zeit war sein Gesicht blühend, und sein Aussehen ziemlich stark und athletisch. Aber als er ungefähr achtzehn Monate in Indien gewesen war, fühlte er die Wirkungen des, den Europäern so verderblichen, Klima's. Seine Krankheit verspottete alle ärztlichen Anstrengungen; er sank beinahe zu einem Skelett herab. Den Gebrauch seiner Glieder hatte er für einige Zeit völlig verloren, und die lezte Hoffnung beruhte auf einer Reise in die Heimath. Demzufolge wurde er von Kapitän Pigot (1776) auf dem »Delphin« nach Hause gebracht; ohne die liebevolle, aufmerksame Sorgfalt dieses Offiziers hätte Nelson das heimische Ufer nicht mehr lebend erreicht. Er hatte Sir Charles Pole, Thomas Troubridge und andere Offiziere von Auszeichnung, die damals, wie er, ihre Laufbahn begannen, kennen gelernt. Er hatte sie in der Verfolgung derselben beim vollen Genusse der Gesundheit verlassen, und kam nun aus einem Lande, wo ihm Alles neu und merkwürdig war, mit einem von Krankheit zerstörten Körper und mit gebeugtem Geiste zurück. Lange nachher, als Nelson's Name so weit, wie der englische, bekannt war, sprach er noch von den Empfindungen, die ihn damals quälten. »Ich hatte,« sagte er, »ein Gefühl, als ob ich in meinem Beruf nicht vorwärts kommen würde. Mein Geist war von dem Anblick der zu besiegenden Schwierigkeiten und von dem Bewußtseyn der Theilnahmlosigkeit, die ich fand, gebeugt. Ich konnte kein Mittel entdecken, den Gegenstand meines Ehrgeizes zu erreichen. Nach einem langen, düstern Brüten, in dem ich mich beinahe über Bord wünschte, flammte plötzlich ein Blitz des Patriotismus in mir auf, und zeigte mir König und Vaterland als meinen Schutzgeist. Wohlauf denn, rief ich aus, ich will ein Held werden, und im Vertrauen auf die Vorsehung allen Gefahren trotzen!« Noch lange nachher sprach Nelson gern von dem Gefühle jenes Augenblicks. Mit dem Auge der Seele, pflegte er zu sagen, habe er von jener Zeit an einen glänzenden Stern erblickt, der ihm den Weg zum Ruhme zeigte.
Aber mit der Theilnahme für ihn stand es viel besser, als er sich vorstellte. Während seiner Abwesenheit war Kapitän Suckling zum Kontroleur der Marine ernannt worden. Seine Gesundheit hatte sich auf der Reise erholt, und sobald der »Delphins« seine Sendung vollendet hatte, wurde er zum activen Lieutenant auf dem »Worcester« von 64 Kanonen ernannt, der unter Kapitän Mark Robinson einen Convoy nach Gibraltar geleitete.
Bald nach seiner Rückkehr am 8. April 1777 bestand er die Lieutenantsprüfung. Kapitän Suckling war Vorstand der Kommission, und als das Examen zu Ende war, erhob er sich auf eine für Nelson sehr ehrenvolle Weise von seinem Sitz, und stellte ihn den examinirenden Kapitäns als seinen Neffen vor. Sie bezeugten ihre Verwunderung, daß er sie nicht zuvor von dieser Verwandtschaft unterrichtet habe. Er versezte: »er habe nicht gewünscht, daß man den Burschen begünstige, er habe gewußt, sein Neffe werde gut bestehen, und er habe sich nicht getäuscht. Den Tag darauf empfing Nelson seine Bestallung als Sekondlieutenant auf der eben damals in der Ausrüstung zu einer Jamaikafahrt begriffenen Fregatte Lowestoffe, Kapitän William Locker. Amerikanische und französische Kaper beeinträchtigten um jene Zeit unter amerikanischer Flagge unsern Handel in Westindien. Selbst eine Fregatte gab Nelson's Thätigkeit nicht Stoff genug, und er wurde wiederholt mit dem Kommando eines der Lichter des Lowestoffe beauftragt.
Während dieses Kreuzens jagte der Lowestoffe einen amerikanischen Kaper auf. Es war ein Sturm, die See ging hoch. Der erste Lieutenant, beordert, die Prise zu nehmen, ging in den Raum, seinen Hirschfänger zu holen. Er war zufällig verlegt, und während er ihn suchte, kam Kapitän Locker auf das Verdeck. Da er gewahr wurde, daß das Boot noch immer an der Seite lag, und jeden Augenblick in Gefahr war, an Bord geschleudert zu werden, so rief er, in der lebhaften Ueberzeugung, der Pirat müsse sogleich angegriffen werden, wenn nicht Alles scheitern solle: »Habe ich keinen Offizier im Schiff, der die Prise entern kann?« Nelson trug sich nicht sogleich an, sondern wartete mit dem ihm eigenen Anstandsgefühl auf die Rückkehr des ersten Lieutenants. Als er aber hörte, daß der Schiffsmeister sich anbot, sprang er in's Boot mit den Worten: »Jetzt ist's an mir, und wenn ich zurückkomme, an euch!« Der Amerikaner, der, in der Hoffnung, zu entkommen, alle Segel aufgezogen hatte, ward so vollständig unter Wasser gesetzt, dass das Boot vom Lowestoffe mit der See auf's Verdeck und wieder darüber hinausfuhr.
Um diese Zeit verlor er seinen Oheim. Kapitän Locker jedoch, der Nelson's vortreffliche Eigenschaften kennen gelernt und eine Freundschaft, die nie erlosch, für ihn gefaßt hatte, empfahl ihn mit Wärme dem damaligen Oberbefehlshaber auf dieser Station, Sir Peter Parker. In Folge dieser Empfehlung wurde er auf das Flaggenschiff »Bristol« versetzt, und Lieutenant Cuthbert Collingwood folgte ihm auf dem Lowestoffe. Er wurde bald erster Lieutenant, und am 8. Dezember 1778 Kommandeur der Brigg »Badger.« Collingwood ward wiederum sein Nachfolger auf dem »Bristol.« Während der »Badger« in der Montegobay auf Jamaika lag, lief der »Glasgow,« ein Schiff von 20 Kanonen ein, und ankerte. In zwei Stunden stand es in Flammen. Der Proviantmeister hatte Feuer auskommen lassen, indem er Rum aus dem hintern Schiffsraum stahl. Die Mannschaft wollte sich durch Schwimmen retten, als Nelson mit seinen Booten hinzukam, sie ihr Pulver über Bord werfen, die Kanonen in die Höhe richten ließ, und durch Geistesgegenwart und persönliche Anstrengungen manches bedrohte Leben rettete. Am 11. Juni 1779 wurde er auf den »Hinchinbrook« von 28 Kanonen postirt, ein feindliches Kauffahrteischiff, mit Brettern beschlagen, das man zum Dienst verwendet hatte. Kurze Zeit, nachdem er den Lowestoffe verlassen, stürmte dieses Schiff mit einem kleinen Geschwader das Fort St. Fernando de Omoa an der Südseite der Hondurasbay und nahm einige Schiffe, die unter seinen Kanonen lagen. 250 Centner Quecksilber und 3 Millionen Piaster belohnten diese Unternehmung, und es ist charakteristisch für Nelson, daß ein Zufall, der ihn um den Antheil an dieser Beute brachte, in keinem seiner Briefe erwähnt ist, auch hat er schwerlich je ein augenblickliches Gefühl von Mißmuth in ihm erregt.
Nelson war so glücklich gewesen, Gunst und Verwendung zu einer Zeit, wo sie ihm sehr förderlich waren, erlangt zu haben. Er war fast so schnell, als es nur seyn konnte, gestiegen, und hatte vor seinem 21sten Jahre einen Rang eingenommen, der ihm alle in seinem Dienste möglichen Ehrenstellen erreichbar machte. Zwar war ihm noch keine Gelegenheit zur Auszeichnung gegeben worden, aber er war völlig Meister in seinem Berufe, und sein Eifer und seine Geschicklichkeit waren überall anerkannt. Graf d'Estaing bedrohte mit einer Flotte von 125 Segeln Kriegs- mit Transportschiffen und mit einer Armee von 25,000 Mann Landtruppen Jamaika von St. Domingo aus. Nelson bot dem Admiral und dem Gouverneur General Dalling seine Dienste an und wurde zum Kommando der Batterien des Port Charles zu Port Royal ernannt. Das Vertheidigungscorps der Insel zählte nicht mehr als 7000 Mann, eine, zum Widerstande gegen die heranrückende Macht, sehr unzulängliche Anzahl. Nelson war sich dessen so sehr bewußt, daß er seinen Freunden in England schrieb, sie sollten sich nicht wundern, wenn sie hörten, daß er Französisch lerne. D'Estaing jedoch war entweder sich seiner Überlegenheit nicht bewußt, oder dem ihm anvertrauten Kommando nicht gewachsen. Er unternahm Nichts mit dieser großen Kriegsmacht und General Dalling konnte somit einen längst gehegten Plan auf die spanischen Kolonien ausführen.
Er beabsichtigte nämlich, das Fort San Juan an dem Flusse gleichen Namens, der vom See Nicaragua in's atlantische Meer fließt, zu nehmen, sich des See's selbst und der Städte Granada und Leon zu bemeistern und hierdurch den Spaniern die Kommunikation zwischen ihren nördlichen und südlichen Besitzungen in Amerika abzuschneiden. Hier konnte man sehr leicht die beiden Meere durch einen Kanal verbinden, eine Arbeit, die in ihren Folgen bedeutender wäre, als Alles, was bis jetzt durch menschliche Kraft in's Werk gesetzt worden ist. Lord George Germaine, damals Staatssekretär für das amerikanische Departement, billigte den Plan, und da man wußte, daß zur selben Zeit Unzufriedenheit in Nuevo Reyno, im Popayan und Peru herrschte, so begann der sanguinischere Theil der Engländer von der Errichtung eines Reiches in einem Theil Amerika's zu träumen, das größer gewesen wäre, als jenes, welches sie ebendazumal in einem andern zu verlieren im Begriffe waren. General Dallings Plane waren wohl angelegt, aber man hatte die Geschichte und die Natur des Landes nicht so genau studirt, als seine Geographie. Die Schwierigkeiten, auf welche man bei der Vorbereitung der Expedition stieß, verzögerten dieselbe, bis die Jahreszeit zu weit vorgerückt war, und die Truppen hatten somit statt mit einem Feinde, den sie geschlagen haben würden, mit einem Klima zu kämpfen, das ihn ersetzen konnte.
Im Frühjahr 1780 führte Nelson 500 Mann, die zu diesem Zwecke bestimmt waren, von Port Royal zum Cap Gracias Dios in Honduras. Kein Eingeborner zeigte sich bei ihrer Landung; man hatte ihnen gesagt, die Engländer kämen in keiner andern Absicht, als sie zu Sklaven zu machen und nach Jamaica zu senden. Einige Zeit darauf jedoch wagte sich Einer von ihnen herab, der sich auf seine Bekanntschaft mit Einem der Abtheilung verließ. Durch seine Vermittlung wurden die benachbarten Stämme durch Geschenke gewonnen und herbeigelockt. Die Truppen mußten sich in einer sumpfigen und ungesunden Ebene lagern, wo eine Abtheilung des 19ten Regimentes vom schwarzen Flusse her, bereits in einem beklagenswerthen Krankheitszustande, zu ihnen stieß. Nach einem einmonatlichen Aufenthalte rückten sie, häufig vor Anker gehend, am Muskito-Ufer vor, um ihre indischen Bundesgenossen zu sammeln, welche geeignete Boote für den Fluß zu liefern und hin zu geleiten hatten. Sie erreichten den Fluß San Juan am 24. März, und hier hätten Nelson's Dienste seiner Ordre nach zu Ende gehen sollen. Aber kein einziger Mann von der Expedition war je auf dem Flusse gewesen, oder kannte die Entfernung einer Fortifikation von der Mündung an, und er, keiner von denen, die zurückkehrten, wo so viel zu thun war, beschloß, die Soldaten anzuführen. Demnach wurden gegen 200 in kleinen Fahrzeugen vom Muskito-Ufer und in zwei von den Booten des Hinchinbrook eingeschifft. Es war am Ende der trocknen Jahreszeit, dem schlimmsten Zeitpunkt für eine solche Unternehmung: denn der Fluß war seicht. Indianer wurden durch enge Kanäle, zwischen Untiefen und Sandbänken, vorausgesandt, und die Mannschaft mußte oft die Boote verlassen und sie mit der äußersten Anstrengung den Fluß hinauf ziehen oder schieben. Diese Mühseligkeiten währten einige Tage, dann kamen sie in tieferes Wasser. Nun aber hatten sie oft mit Strömungen und Wirbeln zu kämpfen, über welche sie die Geschicklichkeit der Indianer nicht weggekommen wären. Das Schwerste der Arbeit lag auf diesen und auf den Matrosen, Menschen, die nie zurückzubleiben pflegen, wo eine Probe von Kraft oder Abhärtung verlangt wird. Die Soldaten, minder an Anstrengungen gewöhnt, waren von geringem Nutzen. Aber Alle ertrugen mit gleicher Ausdauer die gewaltige Sonnenhitze, die durch das Abprallen von weißen Sandflächen und durch große Wälder auf beiden Seiten des Flusses, welche häufig so dicht waren, daß sie keinen erfrischenden Luftzug durchließen, noch drückender wurde, und während der Nacht waren sie insgesammt einem starken ungesunden Thau ausgesezt.
Am 9. April erreichten sie eine Insel im Flusse, St. Bartolomeo genannt, welche die Spanier als einen Außenposten mit einer kleinen halbmondförmigen Batterie von neun bis zehn kleinen Schiffskanonen befestigt und mit sechzehn bis achtzehn Soldaten bemannt hatten. Der Posten beherrschte den Fluß an einer reißenden, für die Schifffahrt schwierigen Stelle. Nelson, an der Spitze einiger seiner Matrosen, sprang an's Ufer. Der Boden war so sumpfig, daß er sich kaum heraus arbeiten konnte und seine Schuhe verlor. Aber baarfuß drang er vor, und »enterte,« um mit seinen Worten zu sprechen, die Batterie. Bei diesem entschlossenen Angriff wurde er von Despard tapfer unterstüzt, der damals Kapitän bei der Armee war und nachher ein so unglückliches Schicksal hatte. Die Festung San Juan liegt ungefähr sechszehn Meilen weiter. Proviant und Munition jedoch wurden einige Meilen unterhalb dieser Festung ausgeschifft, und die Mannschaft mußte durch fast ungangbare Wälder marschiren. Einen Soldaten biß eine Schlange, die von einem Baumast auf ihn schoß, unter dem Auge. Er war vor Schmerz unfähig, weiter zu gehen, und als nach kurzer Zeit einige seiner Kameraden zu seinem Beistand zurückgesandt wurden, war er todt und sein Leichnam bereits in Fäulniß übergegangen. Nelson selbst entging kaum einem ähnlichen Loos. Er hatte befohlen, seine Hängematte unter einem Baume aufzuhängen, da er sehr müde war; er schlief, als ihm eine warnende Eidechse über das Antlitz lief. Die Indianer bemerkten sie zufällig, und da sie wußten, was das zu bedeuten hatte, weckten sie ihn. Er fuhr auf, und fand eine der giftigsten Schlangen des Landes vor seinen Füßen zusammengeringelt. Noch auf eine andere Art war er von Gift bedroht. Er hatte aus einer Quelle getrunken, in welcher einige Zweige vom Manchinellbaum lagen, und die Wirkung davon war so stark, daß sie nach der Meinung einiger Freunde seiner Gesundheit einen dauernden Schaden zufügte.
Die Festung San Juan liegt 32 englische Meilen unterhalb des Nicaragua-Sees, aus welchem der Fluß dieses Namens kommt, und 69 von der Mündung desselben. Boote kommen von da in anderthalb Tagen an's Meer. Aber ihre Rückfahrt, selbst wenn sie leer sind, ist eine Arbeit von neun Tagen. Die Engländer erschienen vor der Festung am 11ten, zwei Tage, nachdem sie San Bartolomeo genommen hatten. Nelson's Rath war, sogleich mit Sturm anzugreifen, aber er war nicht Befehlshaber, und es wurde eine förmliche Belagerung beschlossen. Zehn Tage gingen darauf, ehe diese begonnen werden konnte. Es war mehr Ermüdung als Gefahr dabei, die aber noch mehr zu fürchten war, als der Feind. Die Regenzeit trat ein, und hätte sich die Garnison ein wenig länger halten können, so wäre sie durch Krankheiten ihrer Feinde los geworden. Selbst die Indianer unterlagen, ein Opfer der ungewohnten Anstrengungen und ihrer Ausschweifungen. Der Platz ergab sich am 24sten. Aber der Sieg gewährte den Eroberern keine der erwarteten Erleichterungen. Die Festung war schlimmer als ein Gefängniß und enthielt Nichts, was zur Genesung der Kranken oder zur Erhaltung der noch Gesunden beitragen konnte. Die Hütten, welche als Spitäler dienten, waren von Schmutz und faulenden Häuten geschlachteter Thiere umgeben, was schon allein hinreichte, eine Pestquelle zu machen, und als man zulezt die Errichtung eines passenden Spitals anordnete, war die Seuche bereits so allgemein geworden, daß Niemand da war, der daran arbeiten konnte: denn außer den Wenigen, welche den Garnisonsdienst zu verrichten im Stande waren, gab es nicht einmal Leute genug, den Kranken zu warten. Dazu kam noch der Mangel an allen nöthigen Heilmitteln, denn obgleich die Expedition reichlich mit Hospital-Vorräthen versehen worden war, hatte man doch nicht hinlänglich für Stromfahrzeuge gesorgt, um die erforderliche Bagage herzubringen, und unter dem Vielen, was man hatte zurücklassen müssen, waren Krankheitsvorräthe das Erste, was gesunde Leute im Stiche zu lassen bereit waren. Wie nun diese Heilmittel nöthig wurden, war der Strom angeschwollen, und so ungestüm, daß es fast unmöglich war, stromaufwärts zu fahren. Zulezt war sogar das Geschäft, die Todten zu begraben, den Lebenden zu schwer, und die Leichname wurden in den Strom geworfen, oder Raubthieren und Gallinazo's überlassen, gräßlichen Raubvögeln, welche nicht einmal immer den Tod abwarten, um ihre Beute anzugreifen.
Fünf Monate lang bestanden die Engländer diesen Krieg gegen die Natur, wie man es nennen kann, dann ließen sie einige Männer zurück, welche das Klima ertragen zu können schienen, um die Veste zu halten, bis die Spanier bei der Wiederkehr der geeigneten Jahreszeit sich entschließen würden, sie wieder zu nehmen. Die Uebrigen ließen die verderbliche Eroberung im Stiche. 1800 Mann waren auf diese unglückliche Expedition ausgesandt worden; nicht mehr als 380 kehrten zurück. Die Bemannung des Hinchinbrook bestand aus 200 Mann, 87 erkrankten in Einer Nacht, und von der ganzen Mannschaft blieben nur zehn am Leben.
Nelson selbst wurde durch eine zeitige Entfernung gerettet. Wenige Lage nach dem Beginn der Belagerung hatte auch ihn die herrschenden Ruhr ergriffen. Kapitän Glower (Sohn des Verfassers des Leonidas), war unterdessen gestorben, und Nelson wurde zu seinem Nachfolger auf dem Janus von 44 Kanonen ernannt. Er kehrte den Tag, ehe San Juan sich ergab, in den Hafen zurück, und segelte sogleich in der Schaluppe, welche die Nachricht von seiner Bestallung gebracht hatte, nach Jamaika. Die Krankheit hatte ihn jedoch so sehr zerrüttet, daß er bei der Ankunft zu Port Royal im Bett an's Land getragen werden mußte, und da er, kaum genesen, sich nicht im Stande fühlte, das Kommando seines neuen Schiffes zu übernehmen, bewog man ihn, um seine Entlassung nach England, als das einzige Mittel seines Aufkommens, zu bitten. Kapitän, nachmals Admiral, Cornwallis brachte ihn auf dem »Löwen« nach Hause, und Nelson blieb ihm für seine Sorgfalt und Freundschaft lebenslang verpflichtet. Er ging gleich nach Bath, in einem jammervollen Zustande, so hülflos, daß man ihn in's Bette und aus dem Bette tragen mußte, und nie ohne daß er die heftigsten Schmerzen empfand. In drei Monaten fühlte er sich wieder genesen, und eilte sogleich nach London, wo er sich um Anstellung bewarb. Nach einem Zeitraum von ungefähr vier Monaten erhielt er den »Albemarle« von 28 Kanonen, früher französisches Kauffahrteischiff, das von Kapern, die es erbeutet hatten, an die Krone verkauft worden war.
Seine Gesundheit war jedoch noch nicht vollkommen hergestellt, und während er mit der Ausrüstung seines Schiffes beschäftigt war, wurde er wieder so krank, daß er sich kaum außerhalb des Bettes halten konnte. In diesem Zustande, in dem er noch immer an den übeln Folgen des westindischen Klima's litt, wurde er, wie er sagte, zur Prüfung seiner Konstitution, in die Nordsee gesandt, und mußte den ganzen Winter daselbst bleiben. Die Bitterkeit, womit er viele Jahre später hievon redete, bezeugt, wie tief er diese, gegen den Menschen eben so grausame, als für den Dienst nachtheilige Verfügung empfand. Es war zur Zeit der bewaffneten Neutralität. Als er auf der Höhe von Helsingör ankam, sandte der dänische Admiral an Bord, und verlangte die Eigenschaft und Anzahl der angekommenen Schiffe zu wissen. »Der Albemarle,« sagte Nelson zu dem Abgesandten, »ist eines von Sr. brittischen Majestät Schiffen, Sie mögen, mein Herr, die Kanonen an den Seiten zählen, und den dänischen Admiral versichern, daß sie alle für den Nothfall wohl bedient werden sollen.« Während dieser Fahrt verschaffte er sich eine bedeutende Bekanntschaft mit der dänischen Küste und ihren Ankergründen, was nachher seinem Vaterlande sehr zu Statten kam. Der Albemarle war kein gutes Schiff und schlug mehrmals beinahe um, weil die Masten zu lang gemacht worden waren. Bei der Rückkunft nach England wurden sie gekürzt, und noch einige andere Verbesserungen auf Nelson's Rath angebracht. Er sagte oft scherzend, seine ersten Besitzer, die Franzosen, hätten dem Schiffe das Davongehen beigebracht; denn es war ein schlechter Segler, wenn es nicht vor dem Winde ging.
Als er bei der Rückkehr zu den Dünen auf einem offiziellen Besuch am Lande war, brach ein so heftiger Sturm aus, daß alle Schiffe durcheinander getrieben wurden, und ein Proviantschiff mit dem »Albemarle« zusammenstieß. Nelson fürchtete, er möchte auf die Sandbänke von Goodwin treiben; er eilte an den Strand, aber selbst Bootsleute von Deal hielten es für unmöglich, an Bord zu kommen, so heftig war der Sturm. Zulezt erboten sich Einige der Unerschrockensten für fünfzehn Guineen den Versuch zu machen, und zum Erstaunen und Schrecken aller Zuschauer schiffte Nelson sich ein, während der Sturm am heftigsten war. Mit großer Schwierigkeit und Gefahr erreichte er das Schiff; es verlor Buchspriet und Vordermast, erlitt aber keinen weitern Schaden. Hierauf wurde er nach Quebec beordert. Da sein Arzt versicherte, das dortige Klima werde ihn aufreiben, so drangen seine Freunde in ihn, dieß dem Admiral Keppel vorzustellen. Da er aber seine Befehle von Lord Sandwich empfangen hatte, so schien es ihm unzart, sich wegen deren Zurücknahme an dessen Nachfolger zu wenden.
In Folge dessen segelte er nach Canada. Bei dem ersten Kreuzen auf dieser Station nahm der Albemarle einen Schooner, dessen Ladung fast das ganze Vermögen seines Eigenthümers enthielt. Der arme Mann hatte eine große Familie zu Hause, welche ihn ängstlich erwartete. Nelson gebrauchte ihn als Piloten nach Bostonbay, gab ihm darauf den Schooner nebst der Ladung zurück, und händigte ihm ein Certifikat ein, das ihn vor jeder weitern Wegnahme schützte. Der Mann kam nachher mit Gefahr seines Lebens auf den »Albemarle« und brachte ein Geschenk von Schaafen, Geflügel und frischen Vorräthen, eine sehr schätzbare Unterstützung, denn es wüthete Scorbut auf dem Schiffe und seit Monaten hatte die Schiffskompagnie keine frischen Speisen gehabt. Das Certifikat wurde zu Boston als Andenken an diese ungewöhnliche Großmuth aufbewahrt, und jezt, wo Nelsons Ruhm Allem, was mit seinem Namen in Verbindung steht, Interesse verleiht, wird es als eine Reliquie betrachtet.
Einmal entkam der »Albemarle« kaum bei seinem Kreuzen. Vier französische Linienschiffe und eine Fregatte, die aus dem Hafen von Boston kamen, machten Jagd auf ihn, und Nelson, welcher sah, daß sie ihn im Segeln übertrafen, lief kühn unter die vielen Untiefen von St. Georges Bank, im Vertrauen auf seine Geschicklichkeit im Steuern. Kapitän Salden war kurz zuvor auf der »St. Margareta« durch ein ähnliches Manoeuvre der französischen Flotte entkommen. Nur die Fregatte sezte die Verfolgung lebhaft fort, aber sobald Nelson diesen Feind ohne Unterstützung sah, sezte er die Segel auf und ging ihr zu Leibe, worauf es der Franzose räthlich fand, die Jagd aufzugeben und sich nach seinen Gefährten umzusehen.
Zu Quebec wurde Nelson mit Alexander Davison bekannt, dessen Dazwischenkunft ihn von einer unklugen Heirath abhielt. Der Albemarle war im Begriff, die Station zu verlassen. Der Kapitän hatte sich von seinen Freunden verabschiedet, und war den Fluß hinab zum Ankerplatze gefahren, als den andern Morgen Davison, an dem Ufer hinwandelnd, Nelson im Boote zurückkommen sah. Auf die Frage nach dem Grunde seiner Umkehr nahm Nelson seinen Arm, um mit ihm nach der Stadt zu gehen, und sagte ihm, er habe es ganz und gar unmöglich gefunden, von Quebec zu scheiden, ohne eine Dame, deren Gesellschaft viel zu seinem Glücke daselbst beigetragen habe, noch einmal zu sehen und ihr seine Hand anzutragen. »Wenn Sie dieß thun, sagte sein Freund, so stürzen Sie sich unvermeidlich in's Verderben.« »Sey es,« rief Nelson, »ich bin entschlossen, es zu thun.« »Und ich,« versezte Davison, »bin entschlossen, es nicht zu dulden.« Nelson war jedoch bei dieser Gelegenheit nachgiebiger als sein Freund, und ließ sich wieder zum Boote zurückführen.
Der Albemarle wurde beordert, eine Flotte von Transportschiffen nach New-York zu bringen. »Ein artiges Aemtchen,« sagte der Kapitän, »in dieser späten Jahreszeit. (Es war schon tief im Oktober.) Unsere Segel sind ja bis an die Stangen gefroren.« Bei seiner Ankunft in Sandy-Hook wartete er dem Kommandeur en Chef, Admiral Digby, auf, der ihm sagte, er habe hier eine hübsche Station für Prisengelder. »Ja, Sir,« war Nelsons Antwort, »aber Westindien ist die Station für die Ehre.« Lord Hood war zu eben der Zeit mit einer Abtheilung von Rodney's siegreicher Flotte zu Sandy-Hook. Er war ein vertrauter Freund von Kapitän Suckling gewesen, und Nelson, der nur für Ehre glühte, bat ihn, sich für den Albemarle zu verwenden, daß ihm jene Station, die man sehr gern vergab, zu Theil werden möchte. Admiral Digby trennte sich mit Widerstreben von ihm. Seine Verdienste waren schon wohlbekannt und Lord Hood, der ihn beim Prinzen William Henry, wie der Herzog von Clarence damals hieß, einführte, sagte zu diesem: wenn er sich nach irgend einem Gegenstand der Schiffstaktik zu erkundigen wünsche, so könne Kapitän Nelson ihm bessere Aufschlüsse, als irgend ein Offizier auf der Flotte geben. Der Herzog, der zu seiner eigenen Ehre von da an Nelson's aufrichtiger Freund wurde, nannte ihn einen »seltsamen Kapitän,« wie er noch keinen gesehen habe. Er trug eine Uniform mit Schnüren besezt, eine altmodische Weste mit langen Klappen, ein schlichtes, ungepudertes und in einen steifen, hessischen Zopf von ungewöhnlicher Länge gebundenes Haar, und machte mit all' diesem zusammen eine so merkwürdige Figur, daß, wie der Herzog sagte, »ich mir gestehen mußte, nie zuvor Etwas der Art gesehen zu haben, noch daß ich ahnen konnte, was er war und was aus ihm werden würde. Aber seine Manier und Unterhaltung war unwiderstehlich angenehm, und wenn er von Berufsgegenständen sprach, that er es mit einer Begeisterung, die bewies, daß er kein gewöhnlicher Mensch sey.«
Man erwartete, die Franzosen würden einige der Straßen zwischen den Bahama-Inseln angreifen, und Lord Hood sagte deshalb zu Nelson: »Aus der langen Zeit zu schließen, die Sie zwischen den Bahamadämmen gekreuzt haben, Sir, müssen Sie einen guten Lootsen dahin abgeben.« Er versezte mit der Bereitwilligkeit, Jedermann sein Recht angedeihen zu lassen, welche ihn sein ganzes Leben hindurch auszeichnete, er selbst sey wohl damit bekannt, aber sein zweiter Lieutenant sey ihm in diesem Punkte weit überlegen.
Die Franzosen besezten Puerto Cabello an der Küste von Venezuela. Nelson kreuzte zwischen diesem Hafen und La Guayra unter französischen Farben, um zu rekognosciren, als ein Königsboot, den Spaniern gehörig, sich näherte, und in französischer Sprache begrüßt, unbefangen sich an die Seite legte und alle Fragen nach der Anzahl und Stärke der feindlichen Schiffe beantwortete. Die Mannschaft war jedoch nicht wenig erstaunt, als sie an Bord genommen und zu Gefangenen gemacht wurde. Einer der Passagiere führte den Namen eines Grafen von Zweibrücken; es war ein deutscher Prinz, Bruder des Erbprinzen von Baiern, seine Begleiter waren französische Offiziere von Auszeichnung und wissenschaftlich gebildete Männer, welche naturwissenschaftliche Merkwürdigkeiten gesammelt hatten. Nelson sezte ihnen das Beste vor, was seine Tafel vermochte, und sagte, es stünde ihnen frei, mit ihrem Boot und seiner ganzen Ladung abzugehen, nur fordere er ihnen das Versprechen ab, sich als Gefangene zu betrachten, wenn der Oberbefehlshaber mit ihrer Befreiung nicht einverstanden seyn würde, ein Umstand, an welchen kaum zu denken war.
Bald trafen Zeitungen von den Präliminarien des Friedensschlusses ein. Der Albemarle kehrte nach England zurück, und wurde abgelohnt. Nelson's erstes Geschäft, nachdem er in London angekommen war, selbst ehe er seine Verwandten besuchte, war, sich für den, seiner Mannschaft für die verschiedenen Schiffe, auf denen sie während des Kriegs gedient hatten, gebührenden Lohn zu verwenden. Die Abneigung der Seeleute gegen die Marine, sagte er, rühre blos von der Manier her, sie von einem Schiffe zum andern zu treiben, so, daß weder die Bemannung, sich an die Offiziere anschließe, noch die Offiziere sich um die Mannschaft kümmern. Er selbst jedoch war bei seiner Mannschaft so beliebt, daß sie sich insgesammt erbot, wenn er ein Schiff bekommen könne, sogleich auf demselben in Dienst zu treten. Er wurde nun zum erstenmal bei Hofe vorgestellt. Nachdem diese Ceremonie vorüber war, speiste er bei seinem Freunde Davison in Lincolns-Inn. Sobald er in's Zimmer trat, warf er sein »eisengegürtetes Kleid,« wie er's nannte, ab, zog einen bequemeres an, und verbrachte den Rest des Tages mit Besprechung dessen, was ihnen seit ihrem Abschied am Ufer des St. Lorenzoflusses begegnet war.