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A
A – Ändern
1. |
Wer A sagt, muß auch B sagen. |
2. |
Wer den
Aal hält bei dem Schwanz,
Dem bleibt er weder halb noch ganz. |
3. |
Wer einen Aal fangen will, macht erst das Wasser trüb. |
4. |
Beter en
Aap
|
5. |
Wo Aas ist, da sammeln sich die Adler. |
6. |
Bist du ein Geier, so warte aufs Aas. |
7. |
Kein greulicher Aas denn von Menschen. |
8. |
Abbitte ist die beste Buße. |
9. |
Nicht mehr tun ist die beste Abbitte. |
10. |
Abends wird der Faule fleißig. |
11. |
Abends putzt sich des Kuhhirten Frau. |
12. |
Abends vull,
|
13. |
Besser ohne Abendessen zu Bette gehen als mit Schulden aufstehen. |
14. |
Wer sich abends den Magen nicht überlädt, dem tut morgens der Kopf nicht weh. |
15. |
Je näher der Abend, je weiter nach Haus. |
16. |
Je später der Abend, je schöner die Leute. |
17. |
Es ist noch nicht aller Tage Abend. |
18. |
Wer weiß, was der Abend bringt? |
19. |
Abendrot
|
20. |
Abendrot, Gutwetterbot. |
21. |
Der
Abend rot, der Morgen grau
|
22. |
Abendsegen, Morgensegen. |
23. |
In wichtigen Dingen soll man nicht abenteuern. |
24. |
Alles wär' gut, wär' kein Aber dabei. |
25. |
Aber, Wenn und Gar
|
26. |
Nichts ist so gut, es habe denn sein Aber. |
27. |
Es kann nicht jeder um Ablaß gen Rom ziehen. |
28. |
Das heißt Ablaß gen Rom tragen. |
29. |
Abrechnen ist gut bezahlen. |
31. |
Abschlag ist gute Zahlung. |
32. |
Freundlich abschlagen ist besser als mit Unwillen geben. |
33. |
Kurz abschlagen ist Freundschaft. |
34. |
Umführen und nicht abschlagen heißt müde machen. |
30. |
Absicht ist die Seele der Tat. |
35. |
Wie der Abt, so die Mönche. |
36. |
Demütiger Mönch, hoffärtiger Abt. |
37. |
Wo der Abt die Würfel legt, da dobbeln die Mönche. |
38. |
Wenn der Abt die Würfel auflegt, hat das Konvent Machtzu spielen. |
39. |
Ei, wer wollte das nicht? sprach der Abt von Posen. |
40. |
Sieh dich vor, daß es dir nicht ergehe wie dem Abt vonFuld. |
41. |
Die Mönche verneigen sich nicht vor dem Abt, sondern vor seinen Schüsseln. |
42. |
Viele Stimmen machen den Abt. |
43. |
Gott ist ein Herr, der Abt ein Mönch. |
44. |
Der Abwesende muß Haar lassen. |
45. |
Wer akzeptiert, muß bezahlen. |
46. |
Wer sich Akzisoren setzen läßt, braucht keine Blutegel. |
47. |
Man findet manchen Tropf, der nie nach Aachen kam. |
48. |
Das geschieht, wenn der Teufel von Aachen kommt. |
49. |
Nordwind,
|
50. |
Da hatt' er zu tun wie Meibom zu Aachen. |
51. |
Läßt du dir auf den Achseln sitzen, so sitzt man dir gar auf dem Kopfe. |
52. |
Wer auf beiden Achseln trägt, setzt sich zwischen zwei Stühlen in die Asche. |
53. |
Besser in Acht als in Hacht. |
54. |
Acht und Aberacht macht sechzehn. |
55. |
Gib acht ist mehr als Reue. |
56. |
Gib acht, es sind Schindeln auf dem Dache! |
57. |
Achtest du mein,
|
58. |
Es soll ein jeder
Achtung haben:
|
59. |
Es ist ein Ding, wie man's achtet. |
60. |
Wer seinen Acker mit Fleiß baut, soll Brots genug haben. |
61. |
Wer den Acker pflegt, den pflegt der Acker. |
62. |
Ungebauter Acker trägt selten gut Korn. |
63. |
Soll sich der Acker wohl lösen, so muß man ihn auch wohl gürten. |
64. |
Wie man den Acker bestellt, so trägt er. |
65. |
Wer den
Acker nicht baut,
|
66. |
Was der Acker nicht trägt, muß der Buckel tragen. |
67. |
Das ist mein Acker und mein Pflug. |
68. |
Man soll den Acker nicht zu wohl düngen. |
69. |
Ackersmann,
|
70. |
Ackerwerk,
|
71. |
Es gehen viel Stierbuben auf einen rechten Ackersmann. |
72. |
Kein Ackersmann so gut, er ziehe wohl krumme Furchen. |
73. |
Die Pfarrer bauen den Acker Gottes und die Ärzte den Gottesacker. |
12260. |
Bist du ein Ackerochs, so begehr keines Sattels. |
74. |
Als
Adam hackt' und Eva spann,
|
75. |
Adam muß eine Eva han,
|
76. |
Der Hosenteufel findet Statt
|
77. |
Keiner, der nicht nach
Adam schmecke
|
12260a. |
Adams Kinder sind Adam gleich. |
78. |
Ade, Welt, ich geh ins Kloster! |
79. |
Ade, Welt, ich geh ins Tyrol! |
80. |
Ade, Lieb, ich kann nicht weinen:
|
81. |
Adel,
|
82. |
Aller Adel hat einen Misthaufen zum Vater und die Fäulnis zur Mutter. |
83. |
Adel sitzt im Gemüte,
|
84. |
Die Tugend adelt mehr als das Geblüt. |
85. |
Tugend macht edel, aber Adel gibt keine Tugend. |
86. |
Adelig und edel sind zweierlei. |
87. |
Adelig, was ehrlich. |
88. |
Eines Adels sind wir alle. |
89. |
Adel hat kein Erbrecht. |
90. |
Geloben ist adelig, halten bäurisch. |
91. |
Fromm, klug, weis und mild
|
92. |
Die Söhne sind adeliger denn die Väter, denn sie haben ein Glied mehr. |
93. |
Adelsbrief und Hofsuppen
|
94. |
Ein Jude lieh' keinen Pfennig auf alten Adel. |
95. |
Adel, Tugend, Kunst
|
96. |
Er ist von dem Adel, der die Nas am Ärmel wischt. |
12261. |
Der Adel macht die Klöster reich und die Klöster den Adel arm. |
12261a. |
Adel ist von Bauern her. |
97. |
Wer einem zu Ader lassen will, der muß ihn auch verbinden können. |
98. |
Man muß jedem lassen, nachdem er Adern hat. |
99. |
Den ersten mäßig,
|
100. |
Adler fängt nicht Fliegen. |
101. |
Adler fängt keine Mücken. |
102. |
Der Adler heckt keine Zeislein. |
103. |
Adler brüten keine Tauben. |
104. |
Kuh und Schafe gehen miteinander, aber der Adler steigt allein. |
105. |
Der Adler sieht das Luder wohl, aber nicht den Jäger. |
106. |
Ein alter Adler ist stärker als eine junge Krähe. |
107. |
Adler haben große Flügel, aber auch scharfe Klauen. |
108. |
Advokaten,
|
109. |
Advokaten und Soldaten
|
110. |
Ein Advokat und ein Wagenrad wollen geschmiert sein. |
111. |
Der beste Advokat, der schlimmste Nachbar. |
112. |
Es geht einem so glatt ein wie dem Teufel eine Advokatenseele. |
113. |
Ein
Aff bleibt Aff,
|
114. |
Affen bleiben Affen, wenn man sie auch in Sammet kleidet. |
115. |
Affen und Pfaffen
|
116. |
Affen sind Affen, wenn sie schon Chorröcke tragen. |
117. |
Der schönste Aff ist ein Unflat. |
118. |
Affen fängt man mit großen Bundschuhen. |
119. |
Je höher der
Affe steigt,
|
120. |
O Äffin, was sind Eure Jungen schön! |
121. |
Lieber
Aff, sieh erst auf dich,
|
12262. |
Ein Affe macht viel Affen. |
122. |
Afterreden und Zorn gehören sich nicht über Tisch. |
123. |
Es wird schrecklich über Ägypten regnen. |
124. |
An dem Halm erkennt man noch, wie groß die Ähre war. |
125. |
Besser albern und fest als schön und kraus. |
126. |
Der Alchemie ist niemand wert. |
127. |
Alefanz
|
128. |
Alexander der Große
|
129. |
Allein ist einem am besten. |
130. |
Besser
allein
|
131. |
Als Christus allein war, versuchte ihn der Teufel. |
132. |
Wenn du allein bist, so denke, daß Gott und dein Gewissen bei dir sind. |
133. |
Man ist nie weniger allein denn allein. |
134. |
Wer
allein schläft, bleibt lange kalt,
|
135. |
Allein getan, allein gebüßt. |
136. |
Was du allein willst wissen, das sage niemand. |
137. |
Wer es allen recht machen will, muß früh aufstehen (soll noch geboren werden). |
138. |
Wer tun will, was
allen gefallt,
|
139. |
Wer
allen genügen kann,
|
140. |
Wer aller Leute Stichblatt ist, kann gut parieren. |
141. |
Wer allen dienen will, kommt immer am schlimmsten weg. |
142. |
Wer allen dient, macht sich keinem verbindlich. |
143. |
Mit allen essen, mit keinem es halten. |
144. |
Was allen gefällt, ist schwer zu behalten. |
145. |
Wer
alles will verfechten,
|
146. |
Wer alles verfechten will, darf nie das Schwert einstecken. |
147. |
Wer alles will, bekommt nichts. |
148. |
Alles verzehrt vor seinem End,
|
149. |
Allerlei ist zweierlei. |
150. |
Allgemach kommt auch weit. |
151. |
Allgemach
|
152. |
Gottes Allmacht ist allzeit ausgenommen. |
153. |
Allmanns Freund, jedermanns Geck. |
154. |
Was Allmann sagt, ist gerne wahr. |
155. |
Allemann wat: dat deelt schoon. |
156. |
Auf Allmende zu weiden ist niemand verboten. |
157. |
Wenn Allzu dazu kommt, taugt Nichts was. |
158. |
Allzubehend hat's oft verfehlt. |
159. |
Allzufrüh kommt auch unrecht. |
160. |
Allzugemein macht verachtet (dich klein). |
161. |
Allzugerecht Tut unrecht. |
162. |
Allzugut ist liederlich. |
163. |
Allzuklug ist dumm. |
164. |
Allzumild hilft zur Armut. |
165. |
Allzuscharf macht schartig. |
166. |
Allzuspitz wird leicht stumpf. |
167. |
Allzuspitzig
|
168. |
Allzuspitzig sticht nicht. |
169. |
Allzuweis ist töricht. |
170. |
Allzuwitzig
|
171. |
Almosen ist des Reichen bester Schatz. |
172. |
Almosen, das von Herzen kommt,
|
173. |
Almosengeben armet nicht,
|
174. |
Besser nichts geben als geraubtes Almosen. |
12263. |
Es ist kein größer Almosen, als das ein Bettler dem andern gibt. |
179. |
Wer alt will werden, tue beizeiten dazu. |
180. |
Werde jung alt, so bleibst du lang alt. |
181. |
Wer nicht alt werden will, mag sich jung hängen lassen. |
182. |
Keiner so alt, der nicht noch ein Jahr leben will, und keiner so jung, der nicht heute sterben kann. |
183. |
Es ist niemand gern alt, und doch will jedermann gern alt werden. |
184. |
Altklug
|
185. |
Wird man grau und
alt,
|
186. |
Was alt wird, brummt gern. |
187. |
Alte Leute sind wunderlich: das nimmt ihnen niemand als die Schaufel. |
188. |
Alte Leute sind wunderlich: wenn es regnet, wollen sie Heu machen. |
189. |
Alte Leute werden pumplich. |
190. |
Alte Leute sind zweimal Kinder. |
191. |
Alte Leute sind bös jung machen. |
192. |
Auf den Winter folgt ein Sommer, aber alte Leute werden nie wieder jung. |
193. |
Alte Leute, alte Ränke,
|
194. |
Alte Leute,
|
195. |
Alte Leute, alte Pferd
|
196. |
Alte Leute müssen ihre Stärke aus der Schüssel nehmen. |
197. |
Alte Leute sitzen gerne warm. |
198. |
Alte Leute sehen am besten in die Ferne. |
199. |
Man soll das Alte nicht ab-, das Neue nicht aufbringen. |
200. |
Das
Alte
|
201. |
Das Alte klappert, das Neue klingt. |
202. |
Alte soll man ehren,
|
203. |
Vom Teufel das Gelüste,
|
204. |
Die
Alten
|
205. |
Bei den
Alten
|
206. |
Die Alten sind der Jungen Spott. |
207. |
Die Alten sind auch keine Narren gewesen. |
208. |
Was die Alten gebaut, können die Jungen nicht unter Dach halten. |
209. |
Die Alten müssen die Jungen lehren. |
210. |
Wie die
Alten sungen,
|
211. |
Was die Alten sündigten, das büßen oft die Jungen. |
212. |
Die
Alten zum Rat,
|
213. |
Mit den Alten soll man ratschlagen und mit den Jungen fechten. |
214. |
Gebare jung und tu als ein Alter. |
215. |
Ein Alter sieht besser hinter sich als ein Junger vor sich. |
216. |
Will unser Herrgott einen Narren, so macht er einen alten Mann zum Witwer. |
217. |
Ein Alter, so ein jung Weib heiratet, lädt den Tod zu Gaste. |
218. |
Heirat der Alten ist ein Ladschreiben an den Totengräber. |
219. |
Ein junges Weib bei einem alten Mann ist des Tags eine Ehefrau und des Nachts eine Witwe. |
220. |
Alter Mann macht junger Frau Freude wie der Floh im Ohr. |
221. |
Alter Mann und junges Weib, gewisse Kinder,
|
222. |
Alter Mann und jung Weib besser als alt Weib und junger Mann. |
223. |
Es nimmt kein Weib einen alten Mann um Gottes willen. |
224. |
Tanzt ein Alter, so macht er großen Staub. |
225. |
Des Alten Stab sind seine Zähne. |
226. |
Ofen, Bett und Kanne
|
227. |
Die
Alten sind zäh,
|
228. |
Die Alten reden von altem Käs. |
229. |
Alter Mann, guter Rat. |
230. |
Auf alten Mann bauen ist mißlich. |
231. |
Der alte Mann schmeckt nach dem jungen. |
232. |
Der tut dem Alten nicht Unrecht, der ihm eine Abendmahlzeit stiehlt. |
260. |
Je länger, je ärger,
|
175. |
Wer dem Altar dient, soll auch vom Altar leben. |
176. |
Wer vom Altar lebt, soll auch dem Altar dienen. |
177. |
Man soll nicht einen Altar entblößen, um den andern zu decken. |
178. |
Umsonst wird kein Altar gedeckt. |
233. |
Schwere Arbeit in der Jugend ist sanfte Ruhe im Alter. |
234. |
Wo das Alter einzieht, da zieht es nicht wieder aus. |
235. |
Das
Alter soll man ehren,
|
236. |
Alter wünscht jedermann, und so es kommt, haßt man's. |
237. |
Alter
|
238. |
Alter kommt mit mancherlei. |
239. |
Alter hilft vor Torheit nicht. |
240. |
Alter schadet der Torheit nicht,
|
241. |
Alter macht zwar immer weiß, aber nicht immer weise. |
242. |
Im
Alter
|
243. |
Als David kam ins
Alter,
|
244. |
Das Alter ist an sich selbst eine Krankheit. |
245. |
Das Alter ist eine Krankheit, daran man sterben muß. |
246. |
Das Alter ist ein Spital, das alle Krankheiten aufnimmt. |
247. |
Das Alter hat den Kalender am Leib. |
248. |
Das Alter erfährt alle Tage eine neue Zeitung. |
249. |
Ein gut Alter ist besser denn eine böse Jugend. |
250. |
Das Alter macht aus Blumen Wachs. |
251. |
Dem Alter soll man nicht ins Maul sehen. |
252. |
Wer im Alter jung sein will, muß in der Jugend alt sein. |
253. |
Wer 's Alter nicht ehrt, Ist des Alters nicht wert. |
254. |
Das Alter geht vor. |
255. |
Man kann dem Alter vorlaufen, aber nicht vorraten. |
256. |
Das Alter gehört in den Rat. |
257. |
Das
Alter in den Rat,
|
258. |
An Höfen fällt es schwer, hohes Alter zu erreichen. |
259. |
Jedes Alter hat seine Weise. |
261. |
Wer altet, Der kaltet. |
262. |
Der Amboß ist des Lärms gewohnt. |
263. |
Der Amboß fragt nach keinem Streich. |
264. |
Der Amboß erschrickt vor dem Hammer nicht. |
265. |
Ameisen haben auch Galle. |
266. |
Amen ist des lieben Gottes großes Siegel. |
267. |
Das ist so gewiß als Amen in der Kirche. |
268. |
Du hast Ammenweise: was das Kind nicht verzehrt, issest du. |
269. |
Soll die Ampel brennen, so muß man Öl zugießen. |
270. |
Amt ohne Sold macht Diebe. |
271. |
Kein Ämtchen so klein, es ist Henkens wert. |
272. |
Es ist kein
Ämtlein,
|
273. |
Ämtchen bringt Käppchen. |
274. |
Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand. |
275. |
Das Amt lehrt den Mann. |
276. |
Das Amt macht wohl satt, aber nicht klug. |
277. |
Verkauft der Fürst das Amt, so hält der Amtmann offenen Markt. |
278. |
Ämter und Zünfte müssen so rein sein, als wären sie von Tauben gelesen. |
279. |
Was unehrlich ist, das können die Ämter nicht leiden. |
280. |
Ämter wären schon gut, wenn nur das Rechnungtun nicht wäre. |
281. |
Jedermann will den Amtsschimmel reiten. |
282. |
Wer ein Amt bekommt, bleibt nicht, wie er ist, Lung und Leber kehren sich um. |
283. |
Überkommt einer ein Amt, so redet er nicht mehr seine Sprache, er hebt an schwäbisch (hochdeutsch) zu reden. |
284. |
Neue Schuhe und neue Be amten liegen härter an als die alten. |
285. |
Weil die Obrigkeiten in der Schrift Götter heißen, so meint jeder Amtmann, er wär' ein Ölgötz. |
286. |
Mancher Amtmann gibt seinem Herrn einen Nutzen vor, da sieben Schäden hinter sind. |
287. |
Amtleute geben dem Herrn ein Ei
|
288. |
Amtleute sollen die Bauern hegen und nicht fegen,
|
289. |
Der Mensch ist eher geboren als der Amtmann. |
290. |
Die Ämter sind Gottes, die Amtleute des Teufels. |
291. |
Man soll die Ämter mit Leuten, nicht die Leute mit Ämtern versehen. |
292. |
Zu Ämtern braucht man nicht Landeskinder, sondern Männer. |
293. |
Das Amtskleid ist der Deckschalk. |
294. |
Amt wird keinem zur Ehe gegeben, drum soll man's brauchen, weil man's hat. |
295. |
Hast du kein Geld, so werd ein Amtmann, sagte jener Hofnarr zu seinem Fürsten. |
296. |
Wer ein
Amt genommen,
|
297. |
Warte deines Amtes. |
298. |
Was deines Amtes nicht ist, da laß deinen Fürwitz. |
299. |
Wer anbeißt, läßt selten davon. |
300. |
Spar deine Andacht nicht bis aufs Tanzhaus und deine Fastnacht nicht bis zum Karfreitag. |
301. |
Er liegt in der Andacht wie der Pfaff vor dem Palmesel. |
302. |
Andere sehen zu, er hat zugegriffen. |
303. |
Frage nicht, was
andre machen,
|
304. |
Andrer Mann, andres Glück. |
305. |
Auf
andre Leute jeder sieht,
|
306. |
Wer sich auf andre verläßt, der ist verlassen. |
307. |
Mit anderer Sachen muß man behutsamer umgehen als mit seinen eigenen. |
308. |
Ändern und bessern sind zwei. |
309. |
Was man nicht kann
ändern,
|
310. |
Was du nicht ändern kannst, das nimm geduldig hin. |
Anfang – Ausziehen
311. |
Es muß ein Ding einen Anfang haben. |
312. |
Aller Anfang ist schwer. |
313. |
Aller Anfang ist schwer, sprach der Dieb und stahl zuerst einen Amboß. |
314. |
Anfangen ist leicht,
|
315. |
Der Anfänger (Erfinder) ist aller Ehren wert. |
316. |
Anfang ist kein Meisterstück. |
317. |
Schlechter
Anfang
|
318. |
Böser Anfang, böses Ende. |
319. |
Schlimmer Anfang bringt wohl gut Ende. |
320. |
Guter
Anfang, gut Behagen,
|
321. |
Es liegt nicht am wohl Anfangen, sondern am wohl Enden. |
322. |
Anfang und Ende
|
323. |
Wo ein Anfang ist, muß auch ein Ende sein. |
324. |
Wer viel anfängt, endet wenig. |
325. |
Anfang heiß, Mittel lau, Ende kalt. |
326. |
Besser nicht anfangen denn erliegen. |
327. |
Guter Anfang ist halbe Arbeit. |
328. |
Wer's links anfängt, dem geht's links. |
329. |
Was einer angefangen oder zugeschnitten, soll ein anderer nicht ausmachen. |
330. |
Dem Anfang muß man widerstreben. |
331. |
Anfechtung macht gute Christen. |
332. |
Angeboren
|
333. |
Wer nichts an die Angel steckt, der fängt nichts. |
334. |
Angle, willst du Fische fangen. |
335. |
Ein Angler muß wissen, wann er ziehen soll. |
336. |
Wenn du die
Angel ziehst zu früh,
|
337. |
Man muß die Angel einwerfen und die Fisch herausziehen. |
338. |
Die Angel zieht auch wohl unwillige Fische. |
339. |
Wer allzeit
angelt,
|
340. |
Angerührt,
|
341. |
Angesicht,
|
342. |
Das Angesicht verrät den Mann. |
343. |
Das Angesicht ist der größte Verräter. |
344. |
Das Angesicht macht die Rechnung. |
345. |
Das Angesicht weiset's aus. |
346. |
Freundlich Angesicht ist halb Zugemüse. |
347. |
Schönes Angesicht verkauft einen grindigen A–. |
348. |
Man muß die Sache angreifen, wo man sie fassen kann. |
349. |
Angst und Schrecken bringt den Lahmen auf die Beine. |
350. |
Angst macht auch den Alten laufen. |
351. |
Nur nicht ängstlich, sagte der Hahn zum Regenwurm, da fraß er ihn auf. |
352. |
Anschauen macht Gedanken. |
353. |
Anschauen macht Liebe, Gelegenheit Diebe. |
354. |
Anschläge gehen mit der Sonne auf und nieder. |
355. |
Viel Anschläge gehen zurück in einem Jahr. |
356. |
An Anschlägen verliert man am meisten. |
357. |
Große Anschläge haben kleinen Nachdruck. |
358. |
Die hölzernen Anschläge sind die besten. |
359. |
Die Anschläge der Zimmerleute halten am längsten. |
360. |
Eichene Anschläge rotten nicht. |
361. |
Er hat einen anschlägigen Kopf, wenn er die Treppe herunterfällt. |
362. |
Das Ansehen hat man umsonst. |
363. |
Das Ansehen schlägt die Leute. |
364. |
Wächst das
Ansehn spannenlang,
|
365. |
Ansehen macht gedenken. |
366. |
Was wohl
ansetzt,
|
367. |
Wer sich anspannen läßt, der muß ziehen. |
368. |
Wer nicht angespannt hat, dem kann man nicht vorspannen. |
369. |
Keine Antwort ist auch eine Antwort. |
370. |
Es gehört nicht auf alle Fragen Antwort. |
371. |
Gute Antwort bricht den Zorn. |
372. |
Wer
antwortet auf unnützes Gespei,
|
374. |
Anweisung ist keine Zahlung. |
373. |
Anwerbung macht keine Verbindung. |
375. |
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. |
376. |
Ein fauler Apfel steckt hundert an. |
377. |
Ein fauler Apfel macht zehn. |
378. |
Ein Apfel, der runzelt, fault nicht bald. |
379. |
Ei, beim Blitz!
|
380. |
Der Apfel schmeckt süß, um den man die Wache betrügt. |
381. |
Es sind süße Äpfel, welche der Hüter übersieht. |
382. |
Wer in einen sauern Apfel gebissen hat, dem schmeckt der süße desto besser. |
383. |
Schöne Äpfel sind auch wohl sauer. |
384. |
Rote Äpfel sind auch faul. |
385. |
Der Apfel sieht rot, doch sitzt ein Wurm darin. |
386. |
Ist in schönem Apfel kein Wurm, so wäre doch gern einer drin. |
387. |
Der Baum trägt sich selbst keine Äpfel. |
388. |
Wer sonst nichts hat, der gibt Äpfel und Birn. |
389. |
Wenn Äpfel und Nüsse kommen, soll man schäkern. |
390. |
Man muß sich nicht Äpfel für Zitronen verkaufen lassen. |
391. |
Da schwimmen wir Äpfel, sprach der Roßdreck und schwamm unter Äpfeln den Bach hinab. |
12264. |
Es fällt kein Süß apfel von einem Sauerapfelbaum. |
392. |
Dem Apotheker traue der Teufel, beide haben viel Büchsen. |
393. |
So kauft man's in der Apotheke. |
394. |
Übel gesprochen ist wohl appelliert. |
395. |
Der Appetit kommt, wenn man was Gutes vor sich hat. |
396. |
Am ersten
April
|
397. |
April
|
398. |
Ist der
April auch noch so gut,
|
399. |
Aprilen-Blut
|
400. |
Trockner
April
|
401. |
Der
April
|
402. |
Wenn
April bläst in sein Horn,
|
403. |
Aprilflöcklein
|
12265. |
April
|
404. |
Arbeit ist bei Armut gut. |
405. |
Wo Arbeit das Haus bewacht, kann Armut nicht hinein. |
406. |
Arbeit ist des Ruhmes Mutter. |
407. |
Arbeit hat bittere Wurzel, aber süße Frucht. |
408. |
Arbeit
|
409. |
Arbeit gewinnt allezeit etwas. |
410. |
Arbeit gewinnt Feuer aus Steinen. |
411. |
Arbeit gebiert Ruhe. |
412. |
Nach getaner Arbeit ist gut ruhen. |
413. |
Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen. |
414. |
Wer nicht
arbeiten will,
|
415. |
Arbeiten bringt Brot,
|
416. |
Arbeit hat allezeit Vorrat. |
417. |
Um Arbeit ist alles feil. |
418. |
An Gottes großem Kram sind alle Waren um Arbeit feil. |
419. |
Dem Arbeiter hilft Gott. |
420. |
Die Arbeit ist unser, das Gedeihen Gottes. |
421. |
Willst du nicht arbeiten, so hilft dir kein Beten. |
422. |
Wer treulich arbeitet, betet zwiefältig. |
423. |
Jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert. |
424. |
Die
Arbeit auf dem Rücken trägt
|
425. |
Schmutzige Arbeit, blankes Geld. |
426. |
Wer vorher nicht reich gewesen, dem tut die Arbeit nicht wehe. |
427. |
Ungewohnte Arbeit bringt Beulen. |
428. |
Arbeitsamkeit ist die beste Lotterie. |
429. |
Arbeitsschweiß an Händen hat mehr Ehre als ein goldener Ring am Finger. |
430. |
Wer nicht gerne arbeitet, hat bald Feierabend gemacht. |
431. |
Dem Arbeiter ein Brot, dem Feierer zwei. |
432. |
Ein Arbeiter muß zwei Feierer haben. |
433. |
Arbeit und Sparen macht reiche Knechte. |
434. |
Arbeiten und sparen macht zusehends reich. |
435. |
Wer
Arbeit liebt und sparsam zehrt,
|
436. |
Arbeit ohne Vorteil wird sauer. |
437. |
Von großer Arbeit starben die Pferde. |
438. |
Es ist bös arbeiten und Wasser trinken. |
439. |
Wer schießen soll, muß laden, wer arbeiten soll, muß essen. |
440. |
Pferde arbeit, Zeisigfutter. |
441. |
Der eine hat
Arbeit und Fleiß,
|
442. |
Wer der Arbeit zusieht, wird davon nicht müde. |
443. |
Zuviel Arbeiter richten wenig aus. |
444. |
Wer nach großer Arbeit trachtet, dem wird sie zuteil. |
445. |
Arg läßt ärger Kind. |
446. |
Wer Arges tut, der scheut das Licht. |
447. |
Dem Ärgsten gibt man das beste Teil. |
448. |
Es gilt keine
Arglist,
|
449. |
Arglist ist nicht Weisheit. |
450. |
Argwohn ißt mit dem Teufel aus einer Schüssel. |
451. |
Argwohn ist des Teufels Hure. |
452. |
Argwohn ist ein Schalk. |
453. |
Der Argwohn ist ein Schalk, und wie er ist, verdenkt er jedermann. |
454. |
Argwohn betrügt den Mann. |
455. |
Argwohn ist kein Beweis. |
456. |
Dem Argwohn gehört ein Beil. |
457. |
Argwohn riecht den Braten, eh' das Kalb geschlachtet ist. |
458. |
Argwohn sieht einen weißen Hund für einen Müllersknecht an. |
459. |
Besser den Arm brechen als den Hals. |
460. |
Armschmalz tut's. |
461. |
Da weiß ich keinen Ärmel anzusetzen. |
462. |
Wenn man die Armbrust überspannt, so zerspringt sie. |
463. |
Arm oder Reich,
|
464. |
Arm und Reich: Schlimm und Schlemm. |
465. |
Besser arm in Ehren als reich mit Schanden. |
466. |
Es wird keiner arm, als der nicht rechnen kann. |
467. |
Arm sein ist eine Kunst, wer's kann! |
468. |
Arm und fromm war nur bei Joseph im Stalle. |
469. |
Arm ist nicht, wer wenig hat, sondern wer viel bedarf. |
470. |
Lang arm, lang unselig. |
471. |
Arme haben die Kinder, Reiche die Rinder. |
472. |
Der Arme behält seine Hühner, der Reiche seine Tochter nicht lange. |
473. |
Reicher Leute Krankheit und armer Leute Braten riecht man weit. |
474. |
Es gilt mir gleich eine Arme oder eine Reiche, wenn sie nur Geld hat. |
475. |
Die Armen müssen tanzen, wie die Reichen pfeiffen. |
476. |
Der Reichen Schätzung ist: die Armen müssen die Haut hergeben. |
477. |
Die Armen helfen die Füchse fangen, Die Reichen in den Pelzen rangen. |
478. |
Die Armen helfen alle, Daß kein Reicher falle. |
479. |
Laß dem Armen auch sein Brot. |
480. |
Der Arme ißt, wann er was hat, der Reiche, wann er will. |
481. |
Wer den Armen leiht, dem zahlt Gott die Zinsen. |
482. |
Wer einem Armen hilft, gedenkt an sich selber. |
483. |
Dem Armen gegeben ist wohl gesät. |
484. |
Armen geben ist gewisse Einnahme. |
485. |
Wer Armen gibt, wird nimmer arm. |
486. |
Wer den Armen sein Ohr verstopft, Den hört St. Peter nicht, wenn er klopft. |
487. |
Der Armen Herberg ist bei Helfdirgott. |
488. |
Der ArmeHeißt Gott erbarme. |
489. |
Arme mag man haben, Bettler nicht. |
490. |
Dem Armen hilf, den Bettler verjag. |
491. |
Blödigkeit ist dem Armen wenig nütz. |
492. |
Armer, der sich schämt, bekommt nichts. |
493. |
Bekommt der Arme ein Stück Brot, so reißt es ihm der Hund aus der Hand. |
494. |
Arme Leute kennt niemand. |
495. |
Armer Mann, unwerter Gast. |
496. |
Der Arme gehört hinter die Tür. |
497. |
Es ist besser, die Armen sitzen vor deiner Tür, als du vor ihrer. |
498. |
Der Arme muß in den Sack. |
499. |
Arme Leute sollen nicht lecker sein. |
500. |
Arm Mann lecker hat seinen Willen nicht. |
501. |
Ein armer Mann ist selten ein Graf. |
502. |
Armer Leute Pracht
|
503. |
Armer Leute Hoffart währt nicht lange. |
504. |
An armer Leute Hoffart wischt der Teufel den A–. |
505. |
Armer Leute Hoffart und Kälbermist
|
506. |
Arme Leute kochen dünne Grütze. |
507. |
Es ist viel Speise in den Furchen der Armen. |
508. |
Arme Leute schlafen für wohl essen. |
509. |
Arme Leute haben bald abgespeist. |
510. |
Armer Leute Gäste gehen früh nach Haus. |
511. |
Gift findet man nicht in armer Leute Küchen. |
512. |
Arme Leute sind in ihrem eignen Hause nicht daheim. |
513. |
Arme Leute haben weit heim. |
514. |
Armer Leute Reden gilt nicht. |
515. |
Armer Leute Reden gehen viel in einen Sack. |
516. |
In armer Leute Mund verdirbt viel Weisheit. |
517. |
Es verdirbt viel Weisheit in eines armen Mannes Tasche. |
518. |
Armer Leute Witz gilt nicht, Wasserkrug ist nicht klug. |
519. |
Es gebührt sich wohl, daß ein armer Mann Konrad heiße. |
520. |
An armer Leute Bart lernt der Junge scheren. |
521. |
Der Arme schläft in Sicherheit. |
522. |
Armen hat nie kein Geld gebrochen
|
523. |
Ich wollte, wer gern arm wäre, daß er sein Lebtag müßte arm sein. |
524. |
Armut und Hunger
|
525. |
Armut ist des Reichen Kuh. |
526. |
Armut ist des Reichtums Hand und Fuß. |
527. |
Was die Armut schwer macht, macht auch den Reichtum schwer. |
528. |
Zwischen Armut und Reichtum ist das beste Leben. |
529. |
Armut studiert,
|
530. |
Wer Armut ertragen kann, ist reich genug. |
531. |
Fröhliche
Armut
|
532. |
Armut ist ein fröhlich Ding. |
533. |
Armut ist nicht Armut, sie sei denn nicht fröhlich. |
534. |
Armut macht nicht arm,
|
535. |
Der Armut geht wenig ab, dem Geize alles. |
536. |
Armut ist angenehm. |
537. |
Armut
|
538. |
Armut
|
539. |
Armut
|
540. |
Armut
|
541. |
Wenn die Armut zur Tür eingeht, fliegt die Liebe zum Tempel hinaus. |
542. |
Armut ist ein unwerter Gast. |
543. |
Armut ist eine Last,
|
544. |
Armut und Alter, das sind zwei schwere Bürden, es wär' an einer genug. |
545. |
Armut tut dem Alter weh. |
546. |
Junges Blut,
|
547. |
An der Armut will jeder den Schuh wischen. |
548. |
Armut erfährt viel. |
549. |
In der Armut lernt man Freunde kennen. |
550. |
Armut ein Schalk
|
551. |
Armut macht unverschämt. |
552. |
Armut ist eine Haderkatz. |
553. |
Armut geht nicht betteln. |
554. |
Armut hat allenthalb Geleit. |
555. |
Armut hütet wohl. |
556. |
Armut lahmt nicht. |
557. |
Armut sucht neue Wege. |
558. |
Armut findet alle Weg und Stege. |
559. |
Armut findet alles auf den ersten Griff. |
560. |
Armut sucht List. |
561. |
Armut hat einen Sinn mehr – die Not. |
562. |
Armut ist der sechste Sinn. |
563. |
Armut lehrt Künste. |
564. |
Armut [ist] der Künste Mutter. |
565. |
Wär' Armut nicht, so wär' keine Kunst. |
566. |
Armut ist eine Kunst, wer's kann! |
567. |
Armut lehrt geigen. |
568. |
Armut hat Städte gebaut. |
569. |
Armut ist listig, sie fängt auch einen Fuchs. |
570. |
Armut ist keine Sünde. |
571. |
Es ist keine Sünde denn Armut. |
572. |
Was aus Armut geschieht, soll man leicht vergeben. |
573. |
Armut ist keine Schande noch Unehre. |
574. |
Armut schändet nicht, aber Laster schänden. |
575. |
Armut ist keine Schande, aber ein leerer Sack steht nicht gut aufrecht. |
576. |
Armut ist auslagefrei. |
577. |
Armut kann nicht verlieren,
|
578. |
Es taugt kein A– ohne Bezwang. |
579. |
Paulus spricht zu Peter:
|
580. |
Faule Hunde reiten auf dem A–, wenn sie jagen sollen. |
581. |
Wer selten reitet, dem tut der A– weh. |
582. |
Aus einem verzagten A– fährt kein fröhlicher F–. |
583. |
Art läßt nicht von Art,
|
584. |
Was artig ist, ist klein. |
585. |
Es geht zu wie an König Artus' Hof: die Hunde tragen ganze Köpfe davon. |
586. |
Arznei
|
587. |
Teure Arznei hilft immer, wenn nicht dem Kranken, doch dem Apotheker. |
588. |
Eine Arznei dient nicht für allen Schaden. |
589. |
Arznei hilft, wenn Gott will,
|
590. |
Arzt, hilf dir selber. |
591. |
Neuer Arzt, neuer Kirchhof. |
592. |
Junger Arzt, höckriger Kirchhof. |
593. |
Gelinder Arzt bei faulem Schaden macht Übel ärger. |
594. |
Weichlicher Arzt macht faule Wunden. |
595. |
Tröste Gott den Kranken, der den Arzt zum Erben setzt. |
596. |
Ärzte sind unseres Herrgotts Menschenflicker. |
597. |
Der sicherste Arzt ist Vetter Knochenmann. |
598. |
Die Ärzte müssen alt, die Apotheker reich und die Barbierer jung sein. |
599. |
Asch vor, Asch nach. |
600. |
Von der Aschen in die Glut. |
601. |
Man sieht's an der Asche noch, wo der Topf gestanden hat. |
602. |
Man bläst so lang in die Asche, bis einem die Funken in die Augen stieben. |
603. |
Mancher hat mehr in der
Aschen
|
604. |
Er sammelt die Asche und verstreut das Mehl. |
605. |
Einen bösen Ast soll man leiden des Baumes willen. |
606. |
Auf einen knorrigen Ast gehört ein derber Keil. |
607. |
Bösem Aste scharfe Axt. |
608. |
Er ist am kurzen Atem gestorben. |
609. |
Was man nicht aufhalten kann, soll man laufen lassen. |
610. |
Aufrecht hat Gott lieb. |
611. |
Aufschieb
|
612. |
Aufgeschoben
|
613. |
Man muß früh aufstehen, wenn man früh fertig werden will. |
614. |
Früh aufstehen macht nicht eher tagen. |
615. |
Aug um Auge, Zahn um Zahn. |
616. |
Das Auge ist des Herzens Zeuge. |
617. |
Was die Augen sehen, glaubt das Herz. |
618. |
Was die Augen sehen, betrügt das Herz nicht. |
619. |
Was das Auge nicht sieht, beschwert das Herz nicht. |
620. |
Das
Auge sieht's,
|
621. |
Ein Auge ist Notdurft, zwei Hoffart. |
622. |
Mancher sieht mit einem Auge mehr als ein anderer mit zweien. |
623. |
Mancher schlaft mit offnen Augen wie der Hase. |
624. |
Draußen hat man hundert Augen, daheim kaum eins. |
625. |
Zwei Augen sehen mehr als eins. |
626. |
Vier Augen sehen mehr als zwei. |
627. |
Mit vielen Augen ist besser sehen denn mit einem. |
628. |
Zwei Augen, zwei Ohren, nur ein Mund! |
629. |
Um ein Auge wär' die Kuh blind! |
630. |
Wer nur ein Auge hat, ist allzeit bange dafür (wischt es genau). |
631. |
Ein Aug ist lieb. |
632. |
Wenn das
Aug nicht sehen will,
|
633. |
Wer seine Augen im Brillenfutter hat, der kann viel übersehen. |
634. |
Wer die Augen bei sich hat, stolpert nicht. |
635. |
Wer die Augen nicht auftut, muß den Beutel auftun. |
636. |
Wer einkauft, hat hundert Augen nötig, wer verkauft, nur eins. |
637. |
Wem die Augen in der Jugend ausgestochen sind, der sieht sein Lebtag nichts. |
638. |
Böse Augen sehen nie nichts Gutes. |
639. |
Ein bös Auge verderbt das andere. |
640. |
Man muß hinten und vorn Augen haben. |
641. |
Wer mit fremden Augen sieht, sieht je länger je weniger. |
642. |
Die Augen sind keinem von Butter gemacht. |
643. |
Die Augen sind größer als der Bauch. |
644. |
Das Auge sieht sich nimmer satt. |
645. |
Den Geiz und die Augen kann niemand erfüllen. |
646. |
Die Augen glauben sich selbst, die Ohren andern Leuten. |
647. |
Ein Augenzeuge gilt mehr denn zehn Ohrenzeugen. |
648. |
Augenschein ist aller Welt Zeugnis. |
649. |
Aus den Augen, aus dem Sinn. |
650. |
Die Augen sind der Liebe Pforten. |
651. |
Blaue
Augen, Himmelsaugen,
|
12266. |
Zwei Augen decken vier. |
652. |
Augenblick
|
653. |
Im
Augenblick kann sich begeben,
|
654. |
Augendienen tut nie kein Gut. |
655. |
Augenfreund, Rückenfeind. |
656. |
Augenfreunde, falsche Freunde. |
657. |
Was der August nicht kocht, läßt der September ungebraten. |
658. |
Der Ausgang wird's lehren. |
669. |
Wer ausgibt, muß auch einnehmen. |
659. |
Weibern und Jungfrauen war ausgehen nie so gut, daheimbleiben war besser. |
660. |
Aushorcher und Angeber
|
661. |
Beim Auskehren wird sich's finden – wer in die Stube hofiert hat. |
662. |
Wer mich auslacht, kann mich auch wieder einlachen. |
663. |
Jeder hüte sich vor der ersten Auslage. |
664. |
Jeder ist seiner Worte bester Ausleger. |
665. |
Viele wissen viel, aber keiner hat ausgelernt. |
666. |
Was man ausleiht, bessert sich nicht. |
667. |
Gute Ausrede ist drei Batzen wert. |
672. |
Außen fix, innen nix, Außen nix, innen fix. |
673. |
Wenn es aufs Äußerste kommt, so bricht's. |
668. |
Wer austeilen will, muß auch einnehmen. |
670. |
Ausweichen muß man zur Rechten. |
671. |
Wer nicht auszieht, kommt nicht heim. |
B
Baal – Bettler
674. |
Vor Geld fallen
Baals Brüder
|
675. |
Bacchus der Vater, Venus die Mutter, Ira die Hebamm Erzeugen das Podagram. |
676. |
Wenn Bacchus das Feuer schürt, so sitzt Venus beim Ofen. |
677. |
Überm Bach wohnen auch Leute. |
678. |
Mancher flieht einen Bach und fällt in den Rhein. |
679. |
Aus dem Sächli wird ein Sach,
|
680. |
Wer dem Bächlein nachgeht, kommt zu dem Brunnen. |
681. |
Viel Bächlein machen auch einen Strom. |
682. |
Die kleinen Bächlein laufen in die großen. |
683. |
Die Backen aufgeblasen, der König kommt! |
684. |
Backen und Brauen gerät nicht allzeit wohl. |
685. |
Was einer nicht backt, das braut der andre. |
686. |
Gegen den Backofen ist übel gähnen. |
687. |
Vor dem Backofen wachsen keine Kräuter, und ob sie da wüchsen, sie würden doch durch die Hitze verbrennen, die daraus geht. |
688. |
Bad, Wein und Weiber
|
689. |
Wer viel ins Bad geht, der wird viel gewaschen. |
690. |
Mancher reist krätzig ins Bad und kommt räudig wieder heim. |
691. |
Es hilft kein Bad an einem Juden oder Raben. |
692. |
Baden
|
693. |
Was zu Baden geschieht, muß man zu Baden liegen lassen. |
694. |
Wer ertappt wird, muß das Bad austragen. |
695. |
Man soll das Kind nicht mit dem Bade verschütten. |
12267. |
Was das Bad bringt, muß es wieder nehmen. |
698. |
Bald ist angenehm. |
699. |
Bald geben ist doppelt geben. |
700. |
Gib
bald,
|
701. |
Bald getan ist viel getan. |
702. |
Was bald wird, vergeht auch bald wieder. |
703. |
Wer bald anfängt, muß bald aufhören. |
704. |
Was bald auffliegt, fliegt bald ab. |
705. |
Bald angerannt ist halb gefochten. |
706. |
Bald aufgezuckt, bald hingeworfen. |
707. |
Bald reich, bald arm, bald gar nichts. |
708. |
Wer den Balg verliert, muß den Schwanz dreingeben. |
709. |
Er hat mehr auf dem Balg, als das Fleisch wert ist. |
710. |
Man sieht den Splitter im fremden Auge, im eignen den Balken nicht. |
711. |
Wir wollen's an den Balken schreiben, wo's Geißen und Kälber nicht ablecken. |
712. |
Ein gut gespielter Ball findet immer sein Loch. |
713. |
Verbessert durch Johann Ballhorn. |
714. |
Trachte auf die Bank, du kommst wohl darunter. |
715. |
Wer unter die Bank will, den stößt man bald darunter. |
716. |
Unter der Bank neidet man keinen. |
717. |
Auf ungewischter Bank ist gut finden. |
718. |
Wer auf der Bank schläft, den sticht weder Feder noch Stroh. |
12268. |
Wer unter der Bank liegt, fällt nicht hoch herab. |
719. |
Guter Bankettier, guter Bankerottier. |
720. |
Bär und Büffel können keinen Fuchs fangen. |
721. |
Allen Tieren ist Friede gesetzt außer Bären und Wölfen. |
722. |
Man soll die Bärenhaut nicht verkaufen, ehe der Bär gestochen ist. |
723. |
Du suchst den Bären und stehst vor ihm. |
724. |
Es ist besser einen Bären loslassen als einen Bären anbinden. |
725. |
Die Bären brummen. |
726. |
Barmherzigkeit macht viel Freunde. |
727. |
Regnet's auf St.
Barnabas,
|
728. |
Der Bart ziert den Mann. |
729. |
Der Bart wackert den Mann. |
730. |
Der Bart war früher als der Mann. |
731. |
Wo kein Bart, da ist auch kein Verstand. |
732. |
Bärte schlagen die Leute nicht. |
733. |
Machte der Bart heilig, so wär' der Geißbock Heiliger Vater. |
734. |
Niemand speit in den eignen Bart. |
735. |
Wer sich im Bart grasen läßt, dem hofiert man zuletzt ins Maul. |
736. |
Wasch mir den Bart, so wasch ich dir die Hand. |
737. |
Laß dir darum keinen Bart wachsen. |
738. |
Wer den Bart läßt wachsen, der hat eine Schalkheit getan oder hat eine im Sinn. |
739. |
Man soll nicht um des Kaisers Bart streiten. |
740. |
Schwarzer Kopf, roter
Bart,
|
741. |
Schlägst du mich mit der Barte, schlag ich dich mit dem Beile. |
742. |
Wie sich
Bartelmäus hält,
|
743. |
Bartelmies
|
744. |
Bartel weiß schon, wo er den Most holt. |
745. |
Hört up, Liefmann:
|
746. |
Er sieht aus wie der Tod zu Basel. |
12269. |
Es gehen achtzehn Basler auf einen Juden. |
12270. |
Wer baß mag, der feiert nicht. |
747. |
Keine Mutter trägt einen Bastard. |
748. |
Ein Bastard bringt so groß Brot für einen Pfennig als ein Ehekind. |
749. |
Ein böser Batzen, der seinen Herrn nicht lösen will. |
750. |
Fünfzehn Batzen um einen Gulden. |
751. |
Ein guter Batzen, der einen Gulden erspart. |
752. |
Besser ein geschwinder Batzen als ein langsamer Sechser. |
753. |
Der Bauch ist ein großer Schalk. |
754. |
Der Bauch macht Huren und Buben. |
755. |
Der Bauch ist ein böser Ratgeber. |
756. |
Der Bauch macht uns alle zu Schelmen. |
757. |
Man füllt leichter den Bauch als die Augen. |
758. |
Der
Bauch ist ein Wirtshaus,
|
759. |
Voller
Bauch,
|
760. |
Voller Bauch studiert nicht gern. |
761. |
Mit vollem Bauch ist gut Fastenpredigt halten. |
762. |
Voller Bauch lobt das Fasten. |
763. |
Von Worten wird der Bauch nicht voll. |
764. |
Der Bauch läßt sich nichts vorlügen. |
765. |
Der Bauch hat keine Ohren. |
766. |
Wenn der Bauch voll ist, ist das Haupt blöde. |
767. |
Auf vollem Bauch steht ein fröhlich Haupt. |
768. |
Ist der Bauch satt, so ist das Herz froh. |
769. |
Volle Schläuche,
|
770. |
Bauchknecht
|
771. |
Wenn der
Bauch schwillt,
|
772. |
Besser in die weite Welt als im engen Bauch. |
773. |
Der Teufel greift die Leute am Bauch an, wo sie am weichsten sind. |
774. |
Der Bauch ist ihm so weich wie mir. |
775. |
Bauen kann nur Habich, nicht Hättich. |
776. |
Bauen macht den Beutel schlapp. |
777. |
Bauen ist eine Lust, nur kostet es Geld. |
778. |
Wer bauen will, muß zwei Pfennige für einen rechnen. |
779. |
Willst du um den
Bau nicht weinen,
|
780. |
Viel
Baue scheue:
|
781. |
Wer baut, findet Geld. |
782. |
Wer hinter mir baut, muß hinter mir wohnen. |
783. |
Wer nach mir kommt, der mag nach mir bauen. |
784. |
Laß dem Bauern sein Schwein. |
785. |
Lieber, laß Bauern auch Leute sein. |
786. |
Der
Bauer und sein Stier
|
787. |
Caute! die Bauern verstehen auch Latein. |
788. |
Gemach ins Dorf, die Bauern sind trunken! |
789. |
So lernt man den Bauern die Künste ab. |
790. |
Bauern sagen auch etwan wahr. |
791. |
Die Bauern lehren einen Mores. |
792. |
Bauern machen Fürsten. |
793. |
Den
Bauern erkennt man an der Gabel,
|
794. |
Der Bauer ist nicht zu verderben, man hau' ihm denn Hand und Fuß ab. |
795. |
Wer einen Bauern plagen will, nehme einen Bauern dazu. |
796. |
Wer einen Bauern betrügen will, muß einen Bauern mitbringen. |
797. |
Will man Bauern verderben, so setze man einen über den andern. |
798. |
Wenn der
Bauer nicht muß,
|
799. |
Den Bauern gehört Haberstroh. |
800. |
Rüben in die Bauern, Heu in die Ochsen. |
801. |
Weiden und Bauern muß man alle drei Jahr beschneiden, sonst werden sie zu geil. |
802. |
Wenn sich der Bauer nicht bückt, so ackert er nicht gut. |
803. |
Der
Bauer
|
804. |
Es ist kein Messer, das schärfer schiert,
|
805. |
Wird der
Bauer ein Edelmann,
|
806. |
Wenn der Bauer aufs Pferd kommt, reitet er schärfer als der Edelmann. |
807. |
Ein reicher Bauer kennt seine Verwandten nicht. |
808. |
Der Bauer bleibt ein Bauer, auch wenn er schläft bis Mittag. |
809. |
Gibt der Bauer,
|
810. |
Wenn man einen Bauern bittet, so schwellen ihm die Stiefel. |
811. |
Bittet man den Bauern, so schwillt ihm der Bauch. |
812. |
Wenn man den Bauern bittet, wird er um eine Spanne länger. |
813. |
Was der Bauer nicht kennt, das frißt er nicht. |
814. |
Was weiß der Bauer von Gurkensalat? Er ißt ihn mit der Mistgabel. |
815. |
Was versteht ein Bauer von Safran? |
816. |
Auch der Bauer ißt nichts ungesalzen. |
817. |
Der Bauer glaubt nur seinem Vater. |
818. |
Ein verdorbener Bauer gibt einen guten Hof- und Schirrmeister ab. |
819. |
Der Bauer muß dienen, wie er bespannt ist. |
820. |
Laß dem Bauern die Kirmes, so bleibst du ungeschlagen. |
821. |
Selbst gesponnen, selbst gemacht,
|
822. |
Wer kein Edelmann ist, gilt als ein Bauer. |
823. |
Es kostet den Bauern was, so er der Edelleute Gevatter sein will. |
824. |
Die Bauern schlagen einander tot, aber die Edelleute machen einander die Kinder. |
825. |
Ein Bauer kommt so bald in den Himmel als ein Edelmann. |
826. |
Besser ein reicher Bauer denn ein armer Edelmann. |
827. |
Besser ein gesunder Bauer denn ein kranker Kaiser. |
828. |
Bauerndienst, Bauernlohn,
|
829. |
Den Bauern ist gut pfeifen. |
830. |
Hinter sich hinaus tragen die Bauern die Spieße. |
831. |
Er fährt hinein wie der Bauer in die Stiefeln. |
832. |
Die Bauern sind alle zukünftiges Jahr reich. |
833. |
Bauern hätten gut leben, wenn sie's wüßten. |
834. |
Der Bauer ist stolzer als der Barbier, er darf auf sein Werk hofieren. |
835. |
Wenn de
Bur wat hat,
|
12271. |
Ich will den Bauern essen bis auf die Stiefel. |
12272. |
Bura sind Lura,
|
12273. |
Der Bauer ist nie ärmer, als wenn er eingesammelt hat. |
836. |
Wie der Baum, so die Frucht. |
837. |
Wie der
Baum, so die Birne,
|
838. |
Den Baum erkennt man an den Früchten. |
839. |
Den Baum an der Frucht, Den Buben an der Zucht. |
840. |
Auch ein guter Baum bringt ungleiches Obst. |
841. |
Wer den Baum gepflanzt hat, genießt selten seine Frucht. |
842. |
Der Baum genießt seiner Äpfel nicht. |
843. |
In kleinsten Raum
|
844. |
Gute Bäume tragen zeitig. |
845. |
Krumme Bäume tragen so viel Obst als die geraden. |
846. |
Große Bäume geben mehr Schatten als Früchte. |
847. |
Man ehrt den Baum des Schattens wegen. |
848. |
Man neigt dem Baum, der Nutzen bringt. |
849. |
Den Baum, darunter man schauern will, soll man ehren. |
850. |
Unter altem Baum ist gut schauern. |
851. |
Den Baum muß man biegen, weil er jung ist. |
852. |
Alte Bäume sind bös biegen. |
853. |
An jungen Bäumen, wenn sie gerade wachsen sollen, muß man immer etwas abhauen. |
854. |
Ein alter Baum ist schwer verpflanzen. |
855. |
Es ist dafür gesorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen. |
856. |
Hoher Baum fängt viel Wind. |
857. |
Je höher der Baum, je schwerer sein Fall. |
858. |
Es ist kein Baum, der nicht zuvor ein Sträuchlein gewesen. |
859. |
Man muß um eines Baumes willen nicht den ganzen Wald ausrotten. |
860. |
Liegt der Baum, so klaubt jedermann Holz. |
861. |
Es fällt kein Baum auf einen Hieb. |
862. |
Es ist nicht allen Bäumen eine Rinde gewachsen. |
12274. |
Es ist kein Baum so glatt, er hat einen Ast. |
12275. |
Man kann sich selbst keine Bäume pflanzen. |
696. |
Gott ist kein Bayer. |
697. |
Die Edelleute in Bayern mögen jagen, so weit sich das Blaue am Himmel erstreckt. |
863. |
Im Becher ersaufen mehr als im Meer. |
864. |
Es ertrinken mehr im Becher als in der Donau. |
865. |
Man muß Bäckerskindern keine Stutten geben. |
866. |
Er macht's wie der Bäcker, der steckt das Brot in den Ofen und bleibt selber draußen. |
867. |
Bedenke, warum du hier bist. |
868. |
Was hilft gut
bedacht,
|
869. |
Besser bedient werden als dienen. |
870. |
Bedingen bricht Landrecht. |
871. |
Wer wohl befiehlt, dem wird wohl gehorsamt. |
872. |
Wem viel befohlen ist, von dem wird viel gefordert. |
873. |
Wer nichts begehrt, dem geht nichts ab. |
874. |
Wer viel begehrt, dem mangelt viel. |
875. |
Begierde setzt Sporen in die Haut. |
876. |
Begierde ist Kaiser. |
877. |
Des Menschen Leben nimmt immer ab, aber seine Begierden nehmen täglich zu. |
878. |
Vorm
Beginnen
|
879. |
Erst besinn's,
|
880. |
Wer weiß, wer den andern begräbt? |
881. |
Begrabner Schatz, verborgner Sinn
|
883. |
Beharrlichkeit trägt den Sieg davon. |
884. |
Beharrlichkeit überwindet alles. |
885. |
Behaupten ist nicht beweisen. |
882. |
Behendigkeit ist keine Hexerei. |
886. |
Beicht
|
887. |
Wer recht beichtet, dem gibt man rechte Buße. |
888. |
Wie man beichtet, wird man absolviert. |
889. |
Beichte sonder Reu,
|
890. |
Dem Beichtvater, Arzt und Advokaten darf man nichts verschweigen. |
891. |
Wirf das Beil nicht so weit hinweg, daß du's nicht wiederholen könntest. |
892. |
Beinahe bringt keine Mücke um. |
893. |
Es müßten starke Beine sein, die gute Tage ertragen können. |
894. |
Mit kranken Beinen ist schlimm nach Rom laufen. |
895. |
Es kostet auch Beine, wenn man auf Stecken reitet. |
896. |
So gut mit beiden Beinen im Stock als mit einem. |
897. |
Wer gute Beine hat, hat oft schlechte Stiefeln. |
898. |
Beine gibt man nicht zu Hofe. |
899. |
Du hast dem Kind die Beine noch nicht gesehen. |
901. |
Böses Beispiel verderbt gute Sitten. |
900. |
Er hat was um und an, zu beißen und zu brocken. |
902. |
Beiwohnung macht Freundschaft. |
903. |
Bekannte Bahn und alte Freunde sind die besten. |
904. |
Ganz bekannt, halb gebüßt. |
905. |
Bekennen bricht den Hals. |
906. |
Dem Beklagten gebührt das letzte Wort. |
907. |
Den Beladenen soll man nicht meiden. |
908. |
Man muß Belzebue mit Belzebue vertreiben. |
909. |
Einer macht Bendel, der andre schneidet sie ab. |
910. |
Je höher Berg, je tiefer Tal. |
911. |
Es war kein Berg so hoch, das Tal war so niedrig. |
912. |
Lobe die Berge und bleib in der Ebene. |
913. |
Berg und Tal kommen nicht zusammen, aber Menschen. |
914. |
Man muß nicht alle Berge ebnen wollen. |
915. |
Kommst du nicht auf den Berg, so bleib doch nicht in der Ebene. |
916. |
Wenn's auf dem Berg gereift hat, so ist im Tal alles erfroren. |
917. |
Hinter dem Berge wohnen auch Leute. |
918. |
Die Alten sollen das Bergsteigen den Jungen befehlen. |
919. |
Gemach fährt den Berg hinauf. |
920. |
Bergab leite mich, bergauf schone mich, in der Ebene brauche mich, sagt das Pferd. |
921. |
Bergauf sachte,
|
922. |
Steile Berge hinansteigen fordert im Anfang langsame Schritte. |
923. |
Sprich nicht hui, eh du über den Berg kommst. |
924. |
Viel Bergleute, viel Arschleder. |
925. |
Ein Bergmeister soll von Schlegel und Eisen herkommen. |
12276. |
Kein Bericht, guter Bericht. |
926. |
Viele sind berufen, aber wenige auserwählt. |
927. |
Was Gott
beschert,
|
928. |
Was beschert ist, entläuft nicht. |
929. |
Was ich nicht bekomme, ist mir nicht beschert gewesen. |
12277. |
Gott ist Bürger worden zu Bern. |
12278. |
Bern hat schöne Gassen und ein wüstes und wildes Land. |
930. |
Was einem nicht beschert ist, das führt eine Mücke auf dem Schwanz dahin. |
931. |
Es ist alles beschert Ding. |
932. |
Dem ist oft nichts
beschert,
|
933. |
Es ist oft dem einen (zu)gedacht und dem andern beschert. |
934. |
Man muß beschert für bedacht nehmen. |
935. |
Wenn Bescherung ist, soll man den Sack auftun und das Zuknüpfen nicht vergessen. |
936. |
Bescheidenheit,
|
938. |
Besch– Kinder soll man nicht wegwerfen. |
937. |
Wir wollen es heunt beschlafen. |
939. |
Das Besehen hat man umsonst. |
940. |
Neue Besen kehren gut. |
941. |
Neue Besen kehren gut, aber die alten fegen die Ecken rein. |
942. |
Wenn der Besen verbraucht ist, so sieht man erst, wozu er gedient hat. |
943. |
Wenn der Besen verbraucht ist, so muß er in den Ofen. |
944. |
Aus einem Reis wird kein Besen. |
945. |
Die Besen kann man am wohlfeilsten geben, die man fertig stiehlt. |
946. |
Je nachdem man einem will, steckt man ihm Maien oder Besen. |
947. |
Bist du besessen, so lasse dich bannen. |
948. |
Die Besiegten dürfen nicht mucksen. |
949. |
Glücklich, wer im Besitz ist. |
950. |
Wer viel besitzt, hat viel zu streiten. |
951. |
Besser ist besser. |
952. |
Besser ist besser, sagte Kobessen Steffen, da ging er hinter der Scheuer weg zwischen die Nelken sitzen. |
953. |
Es kommt kein Besserer. |
954. |
Besser kommt selten nach. |
955. |
Man spricht, es wird böser oder besser; weil aber das Glück rund ist und das Beste selten nachkommt, so begibt es sich eher, daß es böser als besser wird. |
956. |
Bessern ist oft bösern. |
957. |
Bösern ist nicht bessern. |
958. |
Bessern und bösern steht in gleicher Waage. |
959. |
Man ändert sich oft und bessert sich selten. |
960. |
Ändern ist nicht bessern. |
961. |
Besser machen, die beste Buße. |
962. |
Wer sich heut nicht bessert, wird morgen ärger. |
963. |
Das Bessere ist ein Feind des Guten. |
964. |
All Ding, das sich bessert, ist gut. |
965. |
Besserung ist niemand verboten. |
966. |
Wer
Besserung ins Alter spart,
|
967. |
Er bessert sich wie der Pelz im Waschen. |
968. |
Er bessert sich wie Kolers Most, der ist Essig worden. |
969. |
Er bessert sich wie sauer Bier. |
970. |
Er bessert sich wie junge Wölfe. |
971. |
Es ist hart, ein Besseres riechen und ein Schlechteres kriegen. |
972. |
Das Beste kauft man am wohlfeilsten. |
973. |
Das Beste ist, was man in der Hand hat. |
974. |
Vergiß das Beste nicht! |
975. |
Das Beste spart man auf die Letzte. |
976. |
Der Mann ist weis und wohlgelehrt,
|
977. |
Das Beste wird gedacht, das Böseste geredet. |
978. |
Das Beste gehört in den Pfaffen. |
979. |
Beten ist kein Katzengeschrei. |
980. |
Beten
|
981. |
Zum
Beten
|
982. |
Not lehrt beten. |
983. |
Kurz Ge bet, tiefe Andacht. |
984. |
Beten ohne Andacht
|
985. |
Ge
bet ohne Innigkeit
|
986. |
Bete und arbeite. |
987. |
Recht beten, halbe Arbeit. |
988. |
Bete, als hülfe kein Arbeiten, arbeite, als hülfe kein Beten. |
989. |
Viel Ge bet und wenig Werke. |
990. |
Wohl ge betet ist halb studiert. |
991. |
Das Ge bet ist ein Rauchwerk, das dem Teufel Kopfweh macht. |
992. |
Wie einer betet, so wird er erhört. |
993. |
Was brauch ich zu beten? sagte Kunz, hab ich doch das Essen vom Schloß. |
994. |
Beten gehört für die Pfarrer. |
12279. |
Die Husaren beten um Krieg und der Doktor ums Fieber. |
995. |
Dem Betrübten ist übel geigen. |
996. |
Betrug
|
997. |
Wer dich einmal betrogen hat, dem traue dein Lebtag nicht wieder. |
998. |
Wenn jemand mich einmal betrügt, so verzeih' es ihm Gott, betrügt er mich zum zweitenmal, so verzeih' es mir Gott. |
999. |
Der erste Betrug ist ärger als der letzte. |
1000. |
Wer den andern betrügt, der macht einen Sack, darin er sich selbst fangen wird. |
1001. |
Betrug währt nicht länger als der Soldaten Hoffart und der Witwen Andacht. |
1002. |
Betrug hat Jacobs Stimme und Esaus Hand. |
1003. |
Betrügen ist ehrlicher denn stehlen. |
1004. |
Wer einen Betrüger betrügt und einen Dieb bestiehlt, erhält hundert Jahr Ablaß. |
1005. |
Im
Bett
|
1006. |
Wie man sich bettet, so schläft man auch. |
1007. |
Wie du dir ge bettet hast, so liege. |
1008. |
Wie einer sein Bett macht, so mag er drauf liegen. |
1009. |
Auf harten
Betten liegt man sanft,
|
1010. |
Wer sein Bett verkauft, muß auf Stroh liegen. |
1011. |
Junge Bettschwester, alte Betschwester. |
1012. |
Wer sein
Bett macht am Morgen,
|
1013. |
Früh zu
Bett, früh wieder auf
|
1014. |
Ist das
Bett beschritten,
|
1015. |
Wer im Bett liegt, ist ein braver Mann. |
1016. |
Bettel hat langen Zettel: man trägt aller Welt Garn darin. |
1017. |
Wer sich des Bettels nicht schämt, nährt sich reichlich. |
1018. |
Es sind viel reiche Bettler auf Erden. |
1019. |
Betteln ist ein Orden,
|
1020. |
Der wahre Bettler ist der wahre König. |
1021. |
Bettler sind Freiherrn. |
1022. |
Kein Bettler ist je Hungers gestorben. |
1023. |
Bettler fasten selten. |
1024. |
Bei vielen bekommt der Bettler viel. |
1025. |
Bettel und Geiz kann niemand erfüllen. |
1026. |
Der Bettler hat vollauf ohne Müh und Arbeit. |
1027. |
Beim Bettlerhandwerk verdirbt niemand. |
1028. |
Betteln ist besser als stehlen. |
1029. |
Von Betteln wird man nicht arm, nur unwert. |
1030. |
Je schwächer der
Bettler, je stärker die Krücke,
|
1031. |
Am Tag ein Bettler, nachts ein Dieb. |
1032. |
Was der Bettler fischt, kann man nicht alles auf der Waage wiegen. |
1033. |
Der Bettler greift nie fehl. |
1034. |
Bettelbrot, teuer Brot. |
1035. |
Schwerredenden Kindern hilft es, Bettelbrot zu essen. |
1036. |
Bettelsack ist bodenlos. |
1037. |
Bettelsack sagt, ich habe nie genug. |
1038. |
Betteln viele in einen Sack, so wird er bald voll. |
1039. |
Bettelsack steht allzeit leer. |
1040. |
Bettelsack hat ein gähnend Maul. |
1041. |
Der Bettler sagt nie: es ist zuviel. |
1042. |
Kein Bettler erschrickt vor einem großen Stück. |
1043. |
Wem der Bettelstab einmal in der Hand erwärmt, der tut nimmer gut zur Arbeit. |
1044. |
Der Bettler treibt das goldne faule Handwerk, davon er sechs Tage feiert und den siebenten vor der Kirche sitzt. |
1045. |
Geht es an die Steuer zum gemeinen Nutzen, so sucht jedermann den Bettelmantel hervor. |
1046. |
Bettler und Krämer sind nie vom Weg ab. |
1047. |
Betteln und Brotheischen geht in einen Sack. |
1048. |
Ein Bettler neidet den andern. |
1049. |
Einem Bettler ist es leid, wenn er den andern betteln sieht. |
1050. |
Die Bettler sind den Hunden feind und die Hunde den Bettlern. |
1051. |
Es ist ein schlechter Bettler, der nicht eine Türe meiden kann. |
1052. |
Wenn ein Bettler aufs Pferd kommt, so kann ihm kein Teufel mehr voreilen. |
1053. |
Kommt der
Bettler auf den Gaul,
|
1054. |
Weh den Eseln oder Pferden,
|
1055. |
Wenn der Bettler nichts haben soll, so verliert er das Brot aus der Tasche. |
1056. |
Unverschämt wird ein guter Bettler. |
1057. |
Tragt her,
|
1058. |
Es hat wohl mehr denn ein König ge bettelt. |
Beute – Bylbrief
1059. |
Man soll die Beute nicht vor dem Siege teilen. |
1060. |
Alte Beutel schließen übel. |
1061. |
Aus fremden Beuteln ist gut blechen. |
1062. |
Aus andrer Leute Beutel ist gut zehren. |
1063. |
Tu den Beutel nicht weiter auf, als er geschlitzt ist. |
1064. |
Nach dem Beutel richte den Schnabel. |
1065. |
Wer nichts im Beutel hat, muß mit der Haut zahlen. |
1066. |
Beutelschneiderei ist die beste Kunst. |
1067. |
Wer in seinen
Beutel lügt,
|
1068. |
Wo mein Beutel aufgeht, da raucht meine Küche. |
1069. |
Wenn der große Beutel kommt, so verwirft man den kleinen. |
1070. |
So geht es in der Welt,
|
1071. |
Wer zu viel beweist, beweist nichts. |
1072. |
Klingende Beweise überführen am besten. |
1073. |
Es ist keinem zu verdenken, der bezahlt sein will. |
1074. |
Wer gut bezahlt, mag wieder borgen. |
1075. |
Gleich wieder ist die beste Bezahlung. |
1076. |
Wo kein Bezwang, da ist keine Ehre. |
1077. |
Bibel, Babel, Bubel. |
1078. |
Im Munde
Bibel,
|
1079. |
Wie einer liest die
Bibel,
|
1080. |
Ich strafe mein Weib mit guten Worten, sagte jener Bauer, da warf er ihr die Bibel an den Hals. |
1081. |
Biber und Otter haben keine Hege. |
1082. |
Biedermanns Erbe liegt in allen Landen. |
1083. |
Es muß biegen oder brechen! |
1084. |
Lieber biegen als brechen. |
1085. |
Eine Biene ist so gut als eine Hand voll Fliegen. |
1086. |
Bier und Wein folgt dem Zapfen. |
1087. |
Es war gut Bier, aber der Zapfen ist ab. |
1088. |
Das Bier schmeckt gern nach dem Faß. |
1089. |
Er bietet es aus wie sauer Bier. |
1090. |
Bier auf Wein,
|
1090a. |
Achternao löpp dünne Beer. |
1091. |
Bieten und Widerbieten macht den Kauf. |
1092. |
Was kein Bildstock werden will, das wird ein Sautrog. |
1093. |
Bildstock weist andern den Weg und geht ihn selbst nicht. |
1094. |
Was billig und recht ist, ist Gott lieb. |
1095. |
Billigkeit muß das Recht meistern. |
1096. |
Bims bringt selten Wasser. |
12280. |
Binz und Benz haben einander getroffen. |
1097. |
Wenn die Birne reif ist, fällt sie vom Baum. |
1098. |
Gerät der erste Wurf nicht, so fällt die Birne beim zweiten. |
1099. |
Kleine Birne, langer Stiel. |
12281. |
Er nimmt's an seinen Birnen ab, wie andrer Leute ihre teigen. |
1100. |
Er weiß, was Bisam ist und was Marderdreck. |
1101. |
Bischof oder Bader. |
1102. |
Wir können nicht alle Bischof werden, man muß auch Bader haben. |
1103. |
Jeder Bischof ist Papst in seinem Sprengel und jeder Pfaff Bischof in seiner Parochie. |
1104. |
Man muß den Bissen nicht größer machen als das Maul. |
1105. |
Es ist ein übler Bissen, daran man erstickt. |
1106. |
Auf einen guten Bissen gehört ein guter Trunk. |
1107. |
Bitten ist lang, befehlen kurz. |
1108. |
Bittens und Wünschens geht viel in einen Sack. |
1109. |
Großer Herrn Bitten ist Befehlen. |
1110. |
Guter Herren Bitte ist Mordgeschrei. |
1111. |
Die Bitte ist immer heiß, der Dank kalt. |
1112. |
Wer verzagt ist im Bitten, macht den andern beherzt im Abschlagen. |
1113. |
Wie ge beten, abgeschlagen. |
1114. |
Man soll niemand seine erste Bitte abschlagen. |
1115. |
Wer für den andern bittet (betet), erlöst sich selbst. |
1116. |
Bittkauf, teurer Kauf. |
1117. |
Wer sie
bäte,
|
3112. |
Elendiglich ausgesehen ist genug ge beten. |
1118. |
Bitter im Mund,
|
1119. |
Wer nicht Bitter gekostet hat, weiß nicht, was Süß ist. |
1119a. |
Bes du geck, Sting, dä Blaffert es got. |
1120. |
Außen
blank,
|
1124. |
Wenn die Blase zu voll ist, zerplatzt sie. |
1121. |
Blasen und schlucken zumal ist schwer. |
1122. |
Es ist bös blasen mit vollem Munde. |
1123. |
Besser hart ge blasen als den Mund verbrannt. |
1125. |
Behalt dir ein gut Blatt auf die Letzt. |
1126. |
Er nimmt kein Blatt vors Maul. |
1127. |
Das Blättchen hat sich gewandt. |
1128. |
Nach den Blättern fallen die Bäume. |
1129. |
Ich habe schon mehr Blätter rauschen hören. |
1130. |
Wenn die Blatter voll ist, so zerspringt sie. |
1131. |
Mancher schießt ins Blaue und trifft ins Schwarze. |
1132. |
Wer nicht kann
blechen,
|
1133. |
Er verkauft Blei für Gold. |
1134. |
Er bleibt bei dem Mann wie der Has bei dem Hunde. |
1135. |
Er bleibt lang aus, der nicht kommt. |
1136. |
Es gibt Blicke, es wären ihrer neun genug zum Tode. |
1137. |
Unter Blinden ist der Einäugige König. |
1138. |
Unter Blinden kann auch der Bucklige König sein. |
1139. |
Besser einäugig als gar blind. |
1140. |
Ein Blinder spottet des Hinkenden. |
1141. |
Wenn der Blinde den Lahmen trägt, kommen sie beide fort. |
1142. |
Ein Blinder weist dem andern den Weg. |
1143. |
Wenn ein Blinder den andern führt, fallen sie beide in den Graben. |
1144. |
Ein blinder Mann schoß einen Vogel. |
1145. |
Wenn Blinde und Scheele zusammenkommen, stoßen sie einander über den Haufen. |
1146. |
Wir wollen sehen, sagt der Blinde. |
1147. |
Er übersieht's wie der Blinde das Dorf. |
1148. |
Was soll der Blinde mit dem Spiegel? |
1149. |
Blinder Mann, ein armer Mann;
|
1150. |
Blinder Mann, ein armer Mann,
|
1151. |
Besser blind an den Augen als blind am Gemüt. |
1152. |
Wenn ich dich nicht hätte und meine Augen nicht, so wär' ich blind. |
1153. |
Du urteilst wie der Blinde von der Farbe. |
1154. |
Es schlägt nicht immer ein, wenn es blitzt. |
1155. |
Ist kein Block im Wege, so fällt man über einen Span. |
1156. |
Von großen Blöcken haut man große Späne. |
1157. |
Zum groben Block gehört eine Bauernaxt. |
1158. |
Man muß manch ästigen Block ungespalten lassen. |
1159. |
Blödes Herz buhlt keine schöne Frau. |
1160. |
Wo man blöken hört, da sind auch Schafe im Lande. |
1161. |
Gemalte Blumen riechen nicht. |
1162. |
Schöne Blumen stehn nicht lang am Wege. |
1163. |
Nicht alle Blumen taugen zum Sträußchen. |
1164. |
Eine Blume macht keinen Kranz. |
1167. |
Blut fordert Blut. |
1168. |
Blut ist dicker als Wasser. |
1169. |
Blut kriecht, worin es nicht gehen kann. |
1170. |
Blut rinnt zusammen, hat der Geißbock gesagt. |
1171. |
Der Nächste am
Blut,
|
1165. |
Ist die Blüte abgefallen, so haut man darum den Baum nicht um. |
1166. |
Es wird ihm in die Blüten regnen. |
1172. |
Der Bock weiß, daß er Hörner hat. |
1173. |
Alte Böcke, steife Hörner. |
1174. |
Je älter der Bock, je härter das Horn. |
1175. |
Ich hatte mich drauf verlassen wie der Bock auf die Hörner. |
1176. |
Die Welt lohnt wie der Bock, wenn er Hörner kriegt. |
1177. |
Der
Bock läßt wohl von Bart,
|
1178. |
Wider stößigen Bock wird kein Prozeß erkannt. |
1179. |
Man muß den Bock nicht zum Gärtner setzen. |
1180. |
Er setzt den Bock auf die Haberkiste. |
1181. |
Ist gleich der Bock aus dem Hause, so bleibt der Gestank doch darin. |
1182. |
Ein grindiger Bock ist einer goldenen Ziege wert. |
1183. |
Ein Bock zeigt den andern an. |
1184. |
Barbati praecedant, sagte Magister Fuchs, da stieß er einen Bock die Treppe hinunter. |
1185. |
Er will den Bock melken. |
1186. |
Er ziert die Gesellschaft wie der Bock den Marstall. |
12282. |
Der
Bock traut der Geiß,
|
1l87. |
Wer den Boden im Wasser nicht sieht, der lasse den Fuß heraus. |
1188. |
Wenn der Boden zu fett ist, so erstickt die Frucht. |
1189. |
Von Bodmerei ist man keine Haverei schuldig. |
1190. |
Der jüngste Bodmereibrief geht allen andern dergleichen vor. |
1191. |
Der Geld auf Bodmerei gibt, läuft Risiko dafür. |
1192. |
Spann den
Bogen nicht zu strenge,
|
1193. |
Man soll den Bogen nicht überspannen, noch den Esel übergürten. |
1194. |
Wer den Bogen überspannt, der sprengt ihn. |
1195. |
Was gute Bohnen sind, die schneiden sich von selbst. |
1196. |
Das geht über das Bohnenlied. |
1197. |
Es läßt sich nicht alles Holz zu Bolzen drehen. |
1198. |
Man muß nicht alles zu Bolzen drehen. |
1199. |
Der Bolz findet die Meise wohl. |
1200. |
Er dreht die Bolzen und läßt andere schießen. |
1201. |
Bona dies
|
1202. |
Was man über Bord wirft, macht keine Jungen mehr. |
1203. |
Borgen
|
1204. |
Borgen macht Sorgen, Wiedergeben macht Sauersehen. |
1205. |
Wer gern borgt, bezahlt nicht gern. |
1206. |
Der Borger muß auf den Zahler denken. |
1207. |
Borgen tut nur einmal wohl. |
1208. |
Borgen und Jucken tut nur eine Weile wohl. |
1209. |
Wer will
borgen,
|
1210. |
Laß die sorgen,
|
1211. |
Lang ge borgt ist nicht geschenkt. |
1212. |
Wer
borgt ohne Bürgen und Pfand,
|
1213. |
Borchhard ist Lehnhards Knecht. |
1214. |
Wer will verderben,
|
1215. |
Wer borgen will, soll nicht viel dingen. |
1216. |
Bös ist, was nicht zu bessern ist. |
1217. |
Mancher ver bösert und glaubt, er verbessert. |
1218. |
Von böser Art soll man auch keine Jungen lassen bleiben. |
1219. |
Des
Bösten
|
1220. |
Böses hört man immer mehr als Gutes. |
1221. |
Böses erfährt man zeitig genug. |
1222. |
Das Böse glaubt man gern. |
1223. |
Des Bösen denkt man lange. |
1224. |
Das Böse schreibt man in Stein, das Gute in Staub. |
1225. |
Böses muß man mit Bösem vertreiben. |
1226. |
Böses muß man mit Bösem überbösen. |
1227. |
Wenn er noch so böse ist, er muß sich doch selber ausziehen. |
1228. |
Der Böse ist nimmer böse, denn so er sich fromm stellt. |
1229. |
Wer
Böses tut, daß Gutes draus komm',
|
1230. |
Bös und Bös vergleicht sich gern. |
1231. |
Das Böse lernt sich von selbst. |
1232. |
Bosheit ist bald gelernt. |
1233. |
Böses kommt geritten,
|
1234. |
Böses läßt sich leicht verrichten,
|
1235. |
Ein Ding ist nicht bös, wenn man's gut versteht. |
1236. |
Keine Kunst, eine gute Sache zu gewinnen, sondern eine böse. |
1237. |
Böses bleibt nicht ungestraft. |
1238. |
Tu nichts Böses, so widerfährt dir nichts Böses. |
1239. |
Bosheit tut sich selbst den größten Schaden. |
1240. |
Der Bösen Wohlstand ist der Frommen Jammer. |
1241. |
Wer des Bösen schont, schadet den Frommen. |
1242. |
Ein böser Mensch ist wie eine Kohle: er brennt oder schwärzt. |
1243. |
Es ist nichts so bös, es ist zu etwas gut. |
1244. |
Die Bosheit steht dir in den Augen. |
1245. |
Unwilliger Bote, guter Prophet. |
1246. |
Üble Botschaft kommt immer zu früh. |
1247. |
Wer schlechte Botschaft bringt, kommt früh genug. |
1248. |
Üble Botschaft verdient kein Botenbrot. |
1249. |
Wenn man selbst geht, so betrügt einen der Bote nicht. |
1250. |
Der hinkende Bote kommt hinterdrein. |
1251. |
Botmäßigkeit ist nicht flugs Gerichtsbarkeit. |
1252. |
Es beißt kein Brack eine Bräckin. |
1253. |
Die Bratwurst sucht man nicht im Hundestall. |
1254. |
Es ist ein magerer Braten, davon nichts tropft. |
1255. |
Wo's der Brauch ist, singt man den Pumpernickel in der Kirche. |
1256. |
Wo's der Brauch ist, legt man die Kuh ins Bett. |
1257. |
Brauche, was du willst, und gewarte, was Gott will. |
1258. |
Beim Brauen gesungen, gerät das Bier. |
1259. |
Das Brauen bringt den Bürgern eine goldene Nahrung. |
1260. |
Brauwerk ist keine Kaufmannschaft. |
1261. |
Wo ein Brauhaus steht, kann kein Backhaus stehen. |
1262. |
Braunschweig, wärst du wasserreich,
|
1263. |
Jeden deucht seine Braut die schönste. |
1264. |
Wer 's Glück hat, führt die Braut heim. |
1265. |
Brautleute sind vor Gott schon Eheleute. |
1266. |
Weinende Braut, lachende Frau. |
1267. |
Der glücklichen Braut regnet es in den Schoß. |
1268. |
Auf der armen Braut Gelöbnis trinkt der Schenk zuerst. |
1269. |
Ist die Braut nicht reich, so hat sie doch ihr Mütterliches. |
1270. |
Bitte die
Braut,
|
1271. |
Sachte mit der Braut am Sande! |
1272. |
Das ist die Braut, um die man tanzt. |
1273. |
Für einen Bräutigam ist gut Bürge sein. |
1274. |
Den Brei, den du angerührt, mußt du ausessen. |
1275. |
Iß den selbstgekochten Brei. |
1276. |
Iß deinen Brei und halt dein Maul. |
1277. |
Man geht so lang um den Brei, bis er kalt wird. |
1278. |
Der Brei wird nicht so heiß gegessen, als er aufgetragen wird. |
1279. |
Es kann niemand zwei Breie in einer Pfanne kochen. |
1280. |
Man muß den Brei nicht weiter treten, als er von selbst fließt. |
1281. |
Wenn es Brei regnet, hab ich keinen Löffel. |
1282. |
Es ist so breit, als es lang ist. |
1283. |
Er hat sich breitschlagen lassen. |
1284. |
Die Bremen haben die Gerechtigkeit von alters her, daß sie Blut saugen. |
1285. |
Wer stehlen will und nicht hangen,
|
1286. |
Was dich nicht brennt, blase nicht. |
1287. |
Was dich nicht brennt, sollst du nicht löschen. |
1288. |
Wenn Heu und Stroh beisammen sind, so brennt es gern. |
1289. |
Ein Brand alleine brennt nicht lange. |
1290. |
Ge brannte Kinder scheuen das Feuer. |
1291. |
Wer sich einmal ver brannt hat, bläst hernach die Suppe. |
1292. |
Als alles brannte, brannte das Wasser nicht. |
3116. |
Ge brannt ist nicht gebraten. |
1293. |
Man soll das Brett bohren, wo es am dünnsten ist. |
1294. |
Wer reich werden will, muß zuerst dicke Bretter bohren. |
1295. |
Wer ein Schreiner werden will, muß auch harte Bretter bohren lernen. |
1297. |
Die Welt ist nirgend mit Brettern vernagelt. |
1298. |
Er kann durch ein Brett sehen, wenn's ein Loch hat. |
1296. |
Bricht ein Ring, so bricht die ganze Kette. |
1299. |
Briefe sind besser denn Zeugen. |
1300. |
Die ältesten Briefe gehen vor. |
1301. |
Kurze Briefe, viel Glaubens; lange Briefe, wenig Glaubens. |
1302. |
Ein Brieflein wäre gut dabei. |
1303. |
Die
Brieg und die Breg
|
1304. |
Er bedarf keiner Brille, der wohl durch die Finger sieht. |
1305. |
Ich will ihm eine Brille auf die Nase setzen. |
1306. |
Dazu muß man die hölzerne Brille aufsetzen. |
1307. |
Wer bringt, ist willkommen. |
1309. |
Da bring ich's, sagte Paul, und fiel damit zur Tür hinein. |
1308. |
Dicke Brocken geben fette Vögel. |
1310. |
Es ist ein schlimmer Brocken, daran man würgen muß. |
1311. |
Er brockt mehr ein, als zehn ausessen können. |
1312. |
Was du ein brockst, mußt du ausessen. |
1313. |
Brocke nicht mehr, als du essen magst. |
1314. |
Ein Stück Brot in der Tasche ist besser als eine Feder auf dem Hut. |
1315. |
Wer Brot hat, dem gibt (leiht) man Brot. |
1316. |
Eigen Brot nährt am besten. |
1317. |
Wer lange Brot ißt, der wird alt. |
1318. |
Wer sein Brot allein ißt, muß auch sein Pferd allein satteln. |
1319. |
Kein Mahl taugt ohne Brot. |
1320. |
Es ist ein teures Brot, das einen Kuchen kostet. |
1321. |
Vorgegessen
Brot
|
1322. |
Vorgegessen Brot macht faule Arbeiter. |
1323. |
Gegessen Brot soll man gedenken. |
1324. |
Fremd
Brot (Schwarzes Brot)
|
1325. |
Fremd Brot schmeckt wohl. |
1326. |
Gebetteltes Brot schmeckt süß. |
1327. |
Brot backt man nicht ohne Mehl. |
1328. |
Wer will werden reich,
|
1329. |
Spar dein Brot, es kommen Eier! |
1330. |
Wes Brot ich esse, des Lied ich singe. |
1331. |
Die in eines Brot sind, müssen auch in seinem Besten sein. |
1332. |
Man ißt so lange weißes Brot, bis man nach schwarzem verlangt. |
1333. |
Man muß sich mit Brot behelfen, bis man Fleisch bekommt. |
1334. |
Wer's feine Brot vorißt, muß das grobe nachessen. |
1335. |
Man soll ihm den Brotkorb höher hängen. |
1336. |
Anderwärts ist auch gut Brot essen. |
1337. |
Überall backt man das Brot im Ofen. |
1338. |
Ungegönnt Brot macht auch satt (wird auch gegessen). |
1339. |
Brot und Wein gibt auch eine Suppe. |
1340. |
Das Brot sei leicht, der Käse schwer. |
1341. |
Dazu gehört mehr als Brot essen. |
1342. |
Der Tag ist ihm eher im Hause denn Brot. |
12283. |
Erst Brot und dann Fleisch. |
12283a. |
Ein nachtalt Brot gibt neun Stärke. |
1343. |
Glücklich über die
Bruck
|
1344. |
Von Brückengeld ist niemand frei. |
1345. |
Gleiche Brüder, gleiche Kappen. |
1346. |
Bruderzorn, Höllenzorn. |
1347. |
Bruderzwist
|
1348. |
Brüder haben
ein Geblüte,
|
1349. |
Bruderliebe
|
1350. |
Viel
Brüder
|
1351. |
Je mehr der Brunnen gebraucht wird, je mehr gibt er Wasser. |
1352. |
Wenn der Brunnen trocken ist, schätzt man erst das Wasser. |
1353. |
Trinke, wenn du am Brunnen bist. |
1354. |
Je näher dem Brunnen, je frischer das Wasser. |
1355. |
Wenn man den Brunnen verstopfen will, muß man die Quelle suchen. |
1356. |
Aus kleinen Brunnen trinkt man sich ebenso satt als aus großen. |
1357. |
An kleinen Brunnen löscht man auch den Durst. |
1358. |
Kleine Brunnen sind leicht erschöpft. |
1359. |
Von lautern Brunnen fließen lautre Wasser. |
1360. |
Wenn das Kind ertrunken ist, deckt man den Brunnen. |
1361. |
Die Hoffnung ist in den Brunnen gefallen. |
1362. |
Böser Brunnen, in den man das Wasser tragen muß. |
1363. |
Wenn alle in den Brunnen springen, würdest du nachspringen? |
1364. |
Man bohrt leichter einen Brunnen, als daß man verfallene aufdeckt. |
1365. |
Brunze nicht gegen den Wind. |
1366. |
Große Brüste verheißen viel und geben wenig. |
1367. |
Ein Bube macht mehr Buben. |
1368. |
Gott straft Buben mit Buben. |
1369. |
Die
Buben haben Lust zu reiten und zu kriegen,
|
1370. |
In Rams sticht der Bub die Dame. |
1371. |
Wenn dich die bösen Buben locken, so folge ihnen nicht. |
1372. |
Man kann Bären und Bauern zähmen, warum nicht auch böse Buben? |
1373. |
Es macht oft ein Bube, daß sein viel fromme Leute entgelten müssen. |
1374. |
Der Bube bleibt ein Bube auch unter dem Chorrock. |
1375. |
Gib einem Buben eine Frau und einem Kind einen Vogel, es ist beider Schade. |
1376. |
Bücher geben keine Handgriffe. |
1377. |
In schönen Büchern blättert man gern. |
1377a. |
Er liest gern in Büchern, wo man die Blätter mit dem Knie umwendet. |
1377b. |
Er hat ein Buch durch ein Nachbarloch gesehen. |
1378. |
Er hat drei Buchstaben auf einem Lebkuchen gegessen. |
1379. |
Der Buchstabe tötet, der Geist macht lebendig. |
1380. |
Hält der
Buchstab dich gefangen,
|
1381. |
Der Buchstabe ist ein Sklave. |
1382. |
Drei Buchstaben machen uns eigen und frei (Eva, Ave). |
1383. |
Dazu hat Buchholz kein Geld. |
1384. |
Wer aus vielen Büchsen schießt, trifft selten die Scheibe. |
1385. |
Oft ist auch eine rostige Büchse geladen. |
1386. |
Bücken muß man sich, wenn man durch die Welt will. |
1387. |
Bücke dich eher dreimal zuviel als einmal zuwenig. |
1388. |
Er mag sich nicht
bücken:
|
1389. |
Es ist gut hinter dem Buckler fechten. |
1390. |
Ein Büffel ist ein groß Tier, doch kann er keinen Fuchs fangen. |
1391. |
Buhlen
|
1392. |
Buhler geben schlechte Krieger. |
1393. |
Buhlen bauen selten große Häuser. |
1394. |
So manches Gras aus der Erde sprießt, so manche Gefahr aus Buhlschaft. |
1395. |
Der
Buhler Zorn
|
1396. |
Buhlschaft
|
1397. |
Buhlschaft
|
1398. |
Buhlschaft schlägt zu den Augen heraus. |
1399. |
Die Buhler wissen allezeit, wieviel es geschlagen hat. |
1401. |
Mein Buhl die schönste. |
1400. |
Bündnis macht die Schwachen stark. |
1402. |
Wer nicht Buntge heißen will, muß keine Flecken haben. |
1403. |
Es gibt mehr als eine bunte Kuh. |
1404. |
Gleiche Bürde bricht keinem den Rücken. |
1405. |
Leichte Bürde wird in die Länge schwer. |
1406. |
Gleiche Bürde hält feste Freundschaft. |
1407. |
Bürgen
|
1408. |
Bürger und Bauer
|
1409. |
Wenn die Bürger zu Rathaus gehen, so geht der Bauer vor. |
1410. |
Wollen die Bürger mit Fürsten gehen, so müssen sie Geld oder Haar lassen. |
1411. |
Einmal Bürgermeister, allzeit Bürgermeister. |
1412. |
Wo der Bürgermeister selbst ein Beck ist, da backt man das Brot zu klein. |
12284. |
Burschenschaft ist Burschenschaft, sagt Kampz. |
1413. |
Reicht der
Busch dem Reiter an die Sporen,
|
1414. |
Der eine klopft auf den Busch, der andre fängt den Vogel. |
1415. |
Büsche haben Ohren und Felder Augen. |
1416. |
Wer alle Büsche scheut, kommt selten zu Holze. |
1417. |
Greif in den eignen Busen. |
1418. |
Buße gehört auf die Sünd
|
1419. |
Nicht wieder tun ist die beste Buße. |
1420. |
Es gibt viel Büßer, aber wenig Lasser. |
1421. |
Mancher büßt, was andere verbrochen haben. |
1422. |
Der Büttel löst das Gebot auf, das der Amtmann schließt. |
1423. |
Butter verderbt keine Kost. |
1424. |
Butter bei die Fische! |
1425. |
Gelbe
Butter am Spunde
|
1426. |
Das ist Butter an den Galgen. |
1427. |
Er steht wie Butter an der Sonne. |
1428. |
Seine Butter muß immer oben schwimmen. |
1429. |
Es geht nichts für ein gut Butterbrot, es ist besser als den ganzen Tag gar nichts. |
1430. |
Es will nicht buttern! |
1431. |
Bylbrief geht vor Bodmereibrief. |
C
Chrisam – crux
1437a. |
An dem ist Chrisam und Tauf verloren. |
1438. |
Christen und Könige sollen wissen, was sie glauben. |
1439. |
Je frommer der Christ, je größer Kreuz. |
1440. |
Des
Christen Herz auf Rosen geht,
|
1441. |
Christus hat viel Diener, aber wenig Nachfolger. |
1442. |
Wer Christo nachfolgt, der kommt an den Galgen. |
1443. |
Christen sind dünn gesät. |
1444. |
Christentum vererbt sich nicht. |
1445. |
Christus wird noch täglich gekreuzigt. |
1446. |
Christus läßt wohl sinken,
|
1447. |
Christus ist unser Fleisch und wir sein Gebein. |
1448. |
Christentum ein ewiger Feiertag. |
1449. |
Antichristus kann Christum nicht predigen. |
1450. |
Christen haben keine Nachbarn. |
1451. |
Wir haben ein ganz ander Christentum als Christus. |
1452. |
Was nicht nimmt
Christus,
|
1453. |
Der Edelleute Feste fallen selten in den Christmond. |
1454. |
Ist es Corporis
Christi klar,
|
1455. |
Wenn's dem Herrn Christus ins Grab regnet, gibt's einen trockenen Sommer. |
1455a. |
Helle
Christnacht, finstre Scheuer,
|
1456. |
Chresdag an der Dühr,
|
1457. |
Grüner Christtag, weiße Ostern. |
1458. |
Er hat einen Christoffel, der ihn übers Wasser trägt. |
1460. |
He is van
Clev,
|
1466. |
Concilium hin, Concilium her,
|
1470. |
Cras, cras ist der Raben Sang. |
1473. |
Er stirbt sine lux sine crux. |
D
Dacht – Düttichheim
1474. |
Putzen wollen alle den Dacht (Docht), aber keiner will Öl zugießen. |
1474a. |
Dachten sind keine Lichter. |
1475. |
Daheim bin ich König. |
1476. |
Daheim,
|
1477. |
Daheim ist ein Mann zwei. |
1478. |
Ost und West,
|
1479. |
Daheim muß man bewandert sein. |
1480. |
Draußen hundert Augen, daheim ein Maulwurf. |
1481. |
Der Weise ist daheim, wohin der Wind ihn weht. |
1482. |
Daheim ist gut gelehrt sein. |
1483. |
Daheim gilt unser Kreuzer einen Batzen. |
1484. |
Daheim erzogen Kind
|
1485. |
Was einer daheim hat, das braucht er nicht außen zu suchen. |
1486. |
Der Fisch ist gern im Wasser, der Vogel in der Luft, das brave Weib daheim. |
1487. |
Eine Mühle, die nicht umgeht, ein Backofen, der nicht heizt, und eine Mutter, die nicht gerne daheim ist, sind unwert. |
1488. |
Wer die Dame berührt, muß des Spieles pflegen. |
1489. |
Danken kostet nichts und gefällt Gott und Menschen wohl. |
1490. |
Wenn Danken einen Batzen kostete, behielt' es mancher zurück. |
1491. |
Dankbar sein
|
1492. |
Dankbarkeit gefällt,
|
1493. |
Mit Dank hab' schmalzt man keine Suppe. |
1494. |
Von leerem
Dank
|
1495. |
Was du mit Gelde nicht bezahlen kannst, bezahle wenigstens mit Dank. |
1496. |
Später Dank, schlechter Dank. |
1497. |
Wo ich aß und nicht trank,
|
1498. |
Er darbt's am Halse und frißt's selber. |
1499. |
Es gehen viel Wege nach Darbstett und Mangelbur. |
1501. |
Lieber leeren
Darm
|
1502. |
Lieber einen
Darm im Leibe gesprengt,
|
1503. |
Darna einer deit,
|
1504. |
Darnach es mich ansieht, darnach tu ich. |
1505. |
Darnach ward's Tag. |
1506. |
Worauf einer sein Datum setzt, das lernt er. |
1507. |
Wenn's gehen soll, muß man den Daumen rühren. |
1508. |
Er hat, was vor dem Daumen hergeht. |
1509. |
Er hat die Gicht im Daumen. |
1510. |
Ich kann mit dem Daumen nicht mehr so recht nachkommen. |
1511. |
Er hält ihm den Daumen. |
1512. |
Daus Eß hat nichts,
|
1513. |
Daus Eß, hast du mein Pferd nicht gesehen? |
1514. |
Wer davor ist, muß hindurch. |
1515. |
Man muß sich strecken
|
1516. |
Ist die Decke über den Kopf, so sind die Eheleute gleich reich. |
1517. |
Jeder Degen hat seine Scheide. |
1518. |
Ein anderes ist der Degen, ein anderes die Feder. |
1519. |
Jeder Degen hat seine Scheide, aber nicht jede Scheid ihren Degen. |
1520. |
Es gibt mehr Scheiden als Degen. |
1521. |
Wenn die Scheide nicht will, kann der Degen nicht hinein. |
1522. |
Hast du ein Schwert, so hab ich einen Degen. |
1523. |
Man soll einen Degen sechzig Jahre lang tragen um einer einzigen bösen Stunde willen. |
1524. |
Was nicht dein ist, lasse liegen. |
1525. |
Auf deine Weise magst du essen, aber auf anderer Leute Art mußt du dich kleiden. |
1526. |
Deinetwegen wird kein Ochse kalben. |
1527. |
Demut
|
1528. |
Demut ist eine Mutter der Ehre. |
1529. |
Kein Gewand kleidet schöner als Demut. |
1530. |
Demut, diese schöne Tugend,
|
1531. |
Zuviel Demut ist Hochmut. |
1532. |
Besser demütig gefahren als stolz zu Fuß gegangen. |
1533. |
Denk nicht daran, so tut's nicht weh. |
1534. |
Ich denk's, sagt Faulenz, möcht er nicht ja sagen. |
1535. |
Ich denke mein Teil. |
1536. |
Er denkt länger als seine Mutter. |
1537. |
Er denkt drei Meilen hinter Gott. |
1538. |
Er denkt noch, daß St. Peter in die Schule gegangen. |
1539. |
Denk auf den alten Mann. |
1540. |
Man muß immer weiter denken, als man kommt. |
1541. |
Um
Denken
|
1542. |
Was ich
denk und tu,
|
1543. |
Denk nichts, was nicht alle Leute wissen dürfen,
|
1544. |
Es ist viel an einem guten Deuter gelegen. |
1545. |
Deutscher Mann, Ehrenmann. |
1546. |
Gott läßt keinen Deutschen verderben. |
1547. |
Gott verläßt keinen Deutschen: hungert ihn nicht, so dürstet ihn doch. |
1548. |
Wer im Krieg will Unglück han,
|
1549. |
Die Deutschen kriegen mit Eisen, nicht mit Gold. |
1550. |
Deutscher Sinn ist Ehrenpreis,
|
1551. |
Nicht zu starr und nicht zu zart
|
1552. |
Deutsch und gut. |
1553. |
Das beste Deutsch ist, das von Herzen geht. |
1554. |
Wenn ich nicht das liebe bißchen Deutsch könnte, so könnt' ich nichts. |
1555. |
Was macht der Deutsche nicht fürs Geld? |
12284a. |
Bis ein deutscher Schuster sein Werkzeug beisammen hat, hat ein Welscher ein Paar Schuhe gemacht. |
1556. |
Sorg für
dich
|
1557. |
Sieh erst auf
dich und die Deinen,
|
1558. |
Blick erst auf
dich,
|
1559. |
Wie dir um mich
|
1560. |
Nicht alle können
dichten,
|
1561. |
Dichten und Malen sind freie Künste. |
1562. |
Reimschmiede genug, aber wenig Dichter. |
1563. |
Dicktun ist mein Reichtum, zwei Pfennige mein Vermögen. |
1564. |
Dicktun ist mein Leben; Bruder, leih mir einen Sechser. |
1564a. |
Es geht nicht wie bei der Äpfelfrau, daß man sich den dicksten heraussucht. |
1565. |
Kleine Diebe hängt man, große läßt man laufen. |
1566. |
Kleine
Diebe hängt man ins Feld,
|
1567. |
Ein kleiner
Dieb an Galgen muß,
|
1568. |
Kleine Diebe hängt man, vor großen zieht man den Hut ab. |
1569. |
Kleine Diebe hängt man an den Galgen, die großen an goldene Ketten. |
1570. |
Große Diebe hängen die kleinen. |
1571. |
Der Dieb meint, sie stehlen alle. |
1572. |
Jeder ist ein Dieb in seiner Nahrung. |
1573. |
Ein jeder
Dieb
|
1574. |
Zeitiger Dieb verrät sich selbst. |
1575. |
Wenn der Dieb zum Galgen zeitig ist, so bringt er den Strang selbst mit. |
1576. |
Einen zeitigen Dieb erläuft ein hinkender Scherge. |
1577. |
Wer einmal stiehlt, heißt allzeit Dieb. |
1578. |
Den
Dieb soll man henken,
|
1579. |
Dem Diebe will kein Baum gefallen, daran er hänge, |
1580. |
Einem Diebe ist nicht gut stehlen. |
1581. |
Nicht alle sind Diebe, die der Hund anbellt. |
1582. |
Schält' ein
Dieb den andern Dieb,
|
1583. |
Wenn sich zwei Diebe schelten, so kriegt ein ehrlicher Mann seine Kuh wieder. |
1584. |
Wohin der
Dieb mit dem Strang,
|
1585. |
Ein Dieb hat viel Rechts. |
1586. |
Ein Dieb ist nirgend besser als am Galgen. |
1587. |
Wäre kein Dieb, so wäre kein Galgen. |
1588. |
Es gibt mehr Diebe als Galgen. |
1589. |
Hing' man alle
Diebe heuer,
|
1590. |
Bedarf man eines Diebes, so nehme man ihn vom Galgen; hat man ihn gebraucht, so henke man ihn wieder dran. |
1591. |
Wer einen Dieb laufen läßt, den fängt man an seiner Statt. |
1592. |
Wenn der Dieb sich nähren (retten) möchte, käm' er nicht an den Galgen. |
1593. |
Junger Dieb, alter Galgenschwengel. |
1594. |
Man hängt keinen Dieb, eh man ihn hat. |
1595. |
Er zög' einem Dieb die Hosen vom Galgen aus, wie Kunz Zwerg. |
1596. |
Kommt der
Dieb zum Eide
|
1597. |
Kluger Dieb hält sein Nest rein. |
1598. |
Ein Dieb stiehlt sich selten reich. |
1599. |
Sie verstehen einander wie Diebe beim Jahrmarkt. |
1599a. |
Getreuer Diener ist ein verborgner Schatz. |
1599b. |
Treuem Diener spart Gott den Dank zusammen. |
1600. |
Getreuen Dienst lohnt Gott. |
1601. |
Guter Dienst bleibt unverloren. |
1602. |
Getreuen Diener findet man nicht auf dem Trödelmarkt. |
1603. |
Was man einem treuen Diener gibt, ist alles zuwenig, was man einem untreuen gibt, alles zuviel. |
1604. |
Wenn der Diener reich wird und der Herr arm, so taugen beide nichts. |
1605. |
Alte
Diener, Hund und Pferd
|
1606. |
Der Diener Ehre, der Herren Ehre. |
1607. |
Wer vernünftig gebieten kann, dem ist gut dienen. |
1608. |
Diener sind wie Rechenpfennige: wie sie der Herr legt, so gelten sie. |
1609. |
Dienst um Dienst ist keine Kuppelei. |
1610. |
Dienst wird um Dienst zu Haus geladen. |
1611. |
Ein Dienst ist des andern wert. |
1612. |
Dienst um Geld
|
1613. |
Geld um Dienst ist nicht dankenswert. |
1614. |
Wer dient, ist so gut, als wer lohnt. |
1615. |
Es ist keiner so groß, er braucht Dienste. |
1616. |
Gezwungner Dienst hat keine Kraft. |
1617. |
Ungebetner Dienst hat keinen Dank. |
1618. |
Angebotner Dienst ist unwert (halb umsonst). |
1619. |
Angebotner Dienst ist henkenswert. |
1620. |
Saurer Dienst, kleiner Gewinn. |
1621. |
Lebe für dich:
|
1622. |
Wer keinem Herrn dient, ist halber Herr. |
1623. |
Wer sein selbst sein kann, diene keinem. |
1624. |
Niemand wird zu dienen gedrungen, der zu sterben bereit ist. |
1625. |
Dienstjahre sind keine Herrenjahre. |
1626. |
Es ist eine Schande, lange dienen und doch ungeschickt bleiben. |
1627. |
Diez verläßt sich auf den Kiezen,
|
1628. |
Jedes Ding hat zwei Seiten. |
1629. |
All Ding ist nur eine Weile schön. |
1630. |
Es ist ein Ding, wie man es achtet. |
1631. |
Könnte man jedes
Ding zweimal machen,
|
1632. |
Wer alle Dinge wüßte, würde bald reich. |
1633. |
Es geht nicht mit rechten Dingen zu. |
1634. |
Die
Dinge scheinen,
|
1635. |
Ein jeder dingt so genau, als er kann. |
1636. |
Genau ge dungen und richtig bezahlt. |
1637. |
Was hilft genau ge
dingt,
|
1638. |
Was hilft Dingen, wenn man nicht kaufen kann? |
3135. |
Ge dingt Pferd macht kurze Meilen. |
1639. |
Wer in Dinkel fällt, kommt staubig heraus. |
1640. |
Das Dintenfaß steht auf des Kaisers Tisch. |
1641. |
Man disputiert mehr über die Schale als über den Kern. |
1642. |
Disteln sind des Esels Salat. |
1643. |
Disteln tragen keine Trauben. |
1651. |
Dohlen hecken keine Tauben. |
1644. |
Ein Doktor und ein Bauer wissen mehr denn ein Doktor alleine. |
1645. |
Mit einem Fischerbuben von neun Jahren ist besser über den Rhein fahren als mit einem Doktor von siebzig. |
1646. |
Ein Doktor kann wohl ein Narr, aber ein Narr kein Doktor sein. |
1647. |
Es fällt kein Doktor vom Himmel. |
1648. |
Es sind nicht alle Doktoren, die rote Hüte tragen. |
1649. |
Habe den Doktor zum Freund und den Apotheker zum Vetter, sterben mußt du doch. |
1650. |
Er ist Doktor, sie ist Meister. |
12285. |
Herr Doktor kehrt das Blatt um, da steht's anders. |
1652. |
Donau und Rhein fließen nicht zusammen. |
1653. |
Die Donau ist noch nicht verbrennt. |
1654. |
Auf Donner folgt gern Regen. |
1655. |
Den Sommer schändet kein Donnerwetter. |
1656. |
Früher Donner, später Hunger. |
1657. |
Donner im Winterquartal
|
1658. |
Es schlägt nicht immer ein, wenn es donnert. |
1659. |
Donnerleder! sagte der Bauer, der die vierzehn Nothelfer angerufen hatte, weil er nicht auf sein Pferd konnte: Donnerleder, daß sie auch alle vierzehn kommen mußten! da war er von der andern Seite wieder herabgefallen. |
1660. |
Doppelt genäht hält gut. |
1661. |
Auf dem Dorf ist gut predigen. |
1662. |
Wenn das Dorf brennt, so steht des Pfaffen Haus in Rauch. |
1663. |
Im Dorfe Frieden ist besser als Krieg in der Stadt. |
1664. |
Dörfer haben auch Weichbild. |
1665. |
Kein Dorf so klein, es hat jährlich seine Kirmes. |
1666. |
Der viel Dörfer hat, ist edel. |
1667. |
Leichter ein Dorf vertan als ein Haus erworben. |
1668. |
Ich komme doch noch ins Dorf, sagt der Wolf. |
1669. |
Unter Dornen wachsen Rosen. |
1670. |
Daß man der
Dornen acht',
|
1671. |
Fürchte nicht der
Dornen Stechen,
|
1672. |
Dorn und Disteln stechen sehr,
|
1673. |
Besser in
Dorn und Disteln baden
|
1674. |
Ein Dorn sticht, ein Degen durchbohrt. |
1675. |
Von Dornen kann man keine Trauben lesen. |
1676. |
Was ein Dorn werden will, spitzt sich früh. |
1677. |
Unter den Dornen leg Schuh an. |
1678. |
St.
Dorothee
|
1678a. |
Dost, Harthau und weiße Heid
|
1679. |
Besser einen Dotter als die eitle Schale. |
1680. |
Langer
Draht
|
1500. |
Einmal müssen wir alle dran. |
1682. |
Von Dräuen stirbt man nicht. |
1683. |
Wer von Dräuen stirbt, den soll man mit Eselsfürzen zu Grabe läuten. |
1681. |
Draußen Ruhm erlangen bedarf Schnaufens. |
1691. |
Dreck muß den Misthaufen mehren. |
1692. |
Je mehr man den Dreck rührt, je mehr stinkt er. |
1692a. |
Was soll der Dreck als stinken! |
1693. |
Wer den Dreck rührt, muß ihn auch riechen. |
1694. |
Verrochnen Dreck soll man nicht rütteln. |
1695. |
Der hat seinen Dreck nicht weggetan, der ihn unter sein Fenster fegt. |
1696. |
Das heißt dem Dreck eine Ohrfeige geben. |
1697. |
Wenn der Dreck Mist wird, will er gefahren sein. |
1698. |
Er denkt nicht, daß Dreck sein Vetter ist. |
1699. |
Dreckdorf,
|
1700. |
Wenn es schneit in den
Dreck,
|
1701. |
Wenn es friert in den
Dreck,
|
1702. |
Schneit es in den
Dreck,
|
1703. |
Aller guten Dinge sind drei. |
1704. |
Drei ist uneben. |
1705. |
Das dritte Haupt trägt schwer. |
1706. |
Was dreie wissen, erfahren bald dreißig. |
1707. |
Was zweien zu weit, ist dreien zu enge. |
1708. |
Dreie leben friedlich, wenn zweie nicht daheim sind. |
1709. |
Behüt' euch Gott vor drei Gabelstichen, sie machen neun Löcher. |
1710. |
Dreimal ist Bubenrecht. |
1711. |
Gib dem Buben einen Dreier und tu es selbst. |
1711a. |
Hier ist ein Dreier: kauf dir einen Strick. |
1712. |
Dreitägiger Gast
|
1713. |
Drei Dinge sind nicht zu ermüden: ein Knab auf der Gassen, ein Mädchen beim Tanz, ein Pfaff im Opfer. |
1714. |
Drei Dinge tragen, was man ihnen auflädt: eines Weibsbild Kopf, eines Esels Rücken, eines Mönchs Gewissen. |
1715. |
Dem Dreisten und dem Schalk gib gleiches Stück. |
1716. |
Wenn die Drescher Feierabend haben, liegen die Flegel auf dem Tisch. |
1717. |
Dem Drescher gehört ein Flegel in die Hand. |
1718. |
Wenn man ihm rufet:
drisch!,
|
1684. |
Es ist dir ge droht wie einer fetten Gans. |
1685. |
Wer
droht,
|
1686. |
Die einem drohen, wollen einem nichts tun. |
1687. |
Wer droht, warnt. |
1688. |
Die besten Feinde sind, die zuvor drohen. |
1689. |
Mancher droht und zittert vor Furcht. |
1690. |
Be drohter Mann lebt dreißig Jahr. |
1719. |
Heimlicher Druck ist unerträglich. |
1720. |
Halt du dich wohl, ich kann es nicht. |
1722. |
Duck dich, Seel, es kommt ein Platzregen! |
1721. |
Dukaten werden beschnitten, Pfennige nicht. |
1723. |
Dulden und Hoffen ist der Christen Losung. |
1724. |
Dulden, Schweigen, Lachen
|
1725. |
Je dummer der Mensch, desto größer das Glück. |
1726. |
Hans kommt durch seine Dummheit fort. |
1727. |
Die
Dümmsten
|
1728. |
So dumm als ein Hinterviertel vom Schafe. |
1729. |
Zuviel Dünger düngt nicht wohl. |
1730. |
Im
Dunkeln
|
1731. |
Dünkel geht auf Stelzen. |
1732. |
Meister Gut dünkel ist aller Ketzerei Großvater. |
1733. |
Wo Dünkel über den Augen liegt, da kann kein Licht hinein. |
1734. |
Laß dünken macht den Tanz gut. |
1735. |
Am Dünken und gespannten Tuch geht viel ein. |
1736. |
Wer ein Ding anfängt mit Dünken, dem geht es aus mit Reuen. |
1737. |
Dünn geschlagen ist bald geschliffen. |
1738. |
Auf ein schief Düppen gehört ein schiefer Deckel. |
1739. |
Dürr Holz unten im Feuer frißt das grüne oben auf. |
1740. |
Nach großer Dürre großer Regen. |
1741. |
Dürr und gesund
|
1746. |
Durst kommt von Dürre. |
1747. |
Durst ist der beste Kellner. |
1748. |
Durst macht aus Wasser Wein. |
1749. |
Man sagt wohl von vielem Saufen, aber nicht von großem Durst. |
1750. |
Wer nicht Wasser mag, den dürstet nicht. |
1751. |
Wer nicht dürstet, ist dem Durstigen hart. |
1742. |
Im Dustern
|
1743. |
Im Düstern ist gut flüstern, aber nicht gut Flöh fangen. |
1744. |
Im Düstern maust die Katz am besten. |
1745. |
Quidvives em Düstern, halt de Pörk em Dag öm. |
1752. |
Du bist von Düttichheim, da die Tannenzapfen wachsen. |
E
Eben – Einbildung
1753. |
So eben wie der Weg über den St. Gotthard. |
1754. |
Es ist eben Vieh wie Stall, Gurr wie Gaul, Mann wie Roß, Deckel wie Hafen, Maul wie Salat. |
1755. |
Im Kloster Ebrach liegt der Teufel und seine Mutter begraben. |
1756. |
Der getreue Eckart warnt jedermann. |
1757. |
Edel macht das Gemüt,
|
1758. |
Edel ist, der edel tut. |
1759. |
Edel sein ist gar viel mehr
|
1760. |
Geburt macht nicht edel. |
1761. |
Wer
edle Taten tut,
|
1762. |
Der ist recht
edel in der Welt,
|
1763. |
Edel werden ist viel mehr
|
1764. |
Geh ins Beinhaus
|
1765. |
Edelleute
|
1766. |
Wenn man manchem Edelmann die Bauernader aufschnitte, müßte er sich zu Tode bluten. |
1767. |
Gut edel, Blut arm. |
1768. |
Er ist der erste Edelmann von seinem Geschlecht. |
1769. |
Da man schrieb der
Edel und Fest,
|
1770. |
Wo Edelleute sind, da sind auch Hasen. |
1771. |
Man lasse den Edelleuten ihr Wildbret, den Bauern ihre Kirmes und den Hunden ihre Hochzeit, so bleibt man ungerauft. |
1772. |
Hast du einen
Edelmann zum Meier,
|
1773. |
Der Edle zürnt nicht lange. |
1774. |
Ein
Edelstein gilt so viel,
|
1775. |
Der Egel läßt nicht ab, er sei denn Blutes voll. |
1776. |
Was die Egge bestrichen und die Hacke bedecket, das folgt dem Erbe. |
12286. |
Wenn man einen Acker nicht eggt, ist schon das erste Wetter darübergegangen. |
1777. |
Graf Ego baut den Acker wohl und hat schöne Pferde. |
1778. |
Was geht das Graf Ego an? |
1779. |
Gezwungene
Ehe,
|
1780. |
Ehestand,
|
1781. |
Ehestand ist der heiligste Orden. |
1782. |
Wer entbehrt der
Ehe,
|
1783. |
Wie wohl und wie wehe
|
1784. |
Die Ehe ist Himmel und Hölle. |
1785. |
Selten wohl und allzeit wehe
|
1786. |
Ehestand,
|
1787. |
Früh
Eh,
|
1788. |
Ehestand ist kein Geschleck. |
1789. |
Die Ehen werden im Himmel geschlossen, und die Torheiten auf Erden begangen. |
1790. |
Haben
Ehleut
einen Sinn,
|
1790a. |
Solcher
Ehmann ist der best,
|
1791. |
Gesellentreue nicht besteht,
|
1792. |
Viel Gaben
|
1793. |
In der
Ehe mag kein Frieden sein,
|
1794. |
Aus dem Ehbett soll man nicht schwatzen. |
1795. |
Sollten alle Ehebrecher graue Röcke tragen, so würde das Tuch teuer. |
1796. |
Ehre, dem Ehre gebührt. |
1797. |
Ehr
|
1798. |
Je mehr
Ehr,
|
1799. |
Ehren
|
1800. |
Zu große Ehre ist halbe Schande. |
1801. |
Übrige Ehr ist halbe Schande. |
1802. |
Ehre vor der Welt ist Schaden im Beutel. |
1803. |
Zu Ehren soll man nichts sparen. |
1804. |
Was man zu Ehren erspart, das führt der Teufel sonst hin. |
1805. |
Ehr und Geld
|
1806. |
Ehre macht Künstler. |
1807. |
Geld verloren, nichts verloren,
|
1808. |
Verloren
Ehr
|
1809. |
Ehre, Glauben, Augen vertragen keinen Spaß. |
1810. |
Wenn die Ehre einen Riß bekommt, so klafft sie. |
1811. |
Ein Riß in die
Ehr
|
1812. |
Ehr und Eid
|
1813. |
Ehre geht doch billig vor Gut. |
1814. |
Ehre und Hoffart sind Zwillinge. |
1815. |
Ehre ist der Tugend Schatten. |
1816. |
Ehre ist der Tugend Lohn. |
1817. |
Eine Ehre ist der andern wert. |
1818. |
Wenn mancher Mann wüßte, wer mancher Mann wäre,
|
1819. |
Ehre geht den Ehren vor. |
1820. |
Wer zu Ehren kommen will, muß zuvor leiden. |
1821. |
Eitle Ehr ertrinkt bald. |
1822. |
Eitel Ehr überlebt den dritten Tag nicht. |
1823. |
Eitel
Ehr
|
1824. |
Eitel
Ehr ist fahrende Hab,
|
1825. |
Ehre folgt dem, der sie flieht, und flieht den, der sie jagt. |
1826. |
Flieh Ehre, so läuft sie dir nach. |
1827. |
Die sich oft der
Ehre wehren,
|
1828. |
Viel Demütige fliehen scheinbar die Ehre, wünschen aber nichts mehr, als daß man sie damit jagte. |
1829. |
Wächst die
Ehre spannenlang,
|
1830. |
Ehr und Lohn machen getreue Diener. |
1831. |
Es ist keine Ehre, so man im schlimmen Wege vorangehen muß. |
1832. |
Wer Ehre verdient, hat sie nicht, und wer sie hat, verdient sie nicht. |
1833. |
Wer mich nicht ehren will, lasse mich ungelästert. |
1834. |
Wer seine Ehre zum Pfande setzt, dem ist übel borgen. |
1835. |
Ehrenworte binden nicht. |
1836. |
Ehrenwort ist drum kein wahr Wort. |
1837. |
Ehrgeiz lebt vom Wind. |
1838. |
Ehrhunger ist auch ein Hunger. |
1839. |
Ehrkauf,
|
1840. |
Ehrsucht,
|
12287. |
Man soll einem Menschen die Ehre neunmal verdecken. |
12288. |
Ehr ist der Tugend Sold, Sagt der alte Ehrenhold. |
1841. |
Ehrbar stolz ist neunmal stolz. |
1842. |
Ehrbar und fromm dringt durch die Wolken, das andre muß zurückbleiben. |
1855. |
Der Mann ist
ehrenwert,
|
1843. |
Ehrlich währt am längsten. |
1844. |
Ehrlich währt am längsten,
|
1845. |
Ehrlich währt ewig. |
1846. |
Ehrlich oder tot. |
1847. |
Ehrlich macht reich, aber langsam geht's her. |
1848. |
Ehrlich scheut kein Licht. |
1849. |
Wer ehrlich ist, braucht nicht viel Heimlichkeit. |
1850. |
Wer sich
ehrlich will ernähren,
|
1851. |
Zwischen ehrlichen Leuten bedarf's keiner Rechnung. |
1852. |
Lieber zehn ehrlich machen als einen zum Schelm. |
1853. |
Besser
ehrlich gestorben
|
1854. |
Ehrliche Leute, aber schlechte Musikanten. |
1856. |
Besser gutlos denn ehrlos. |
1857. |
Besser gottlos denn ehrlos. |
1858. |
Jedem ein
Ei,
|
1859. |
Besser ein halbes Ei als gar keins. |
1860. |
Besser halb Ei als eitel Schale. |
1861. |
Besser heut ein Ei als morgen ein Küchlein. |
1862. |
Ein faules
Ei
|
1863. |
Faule Eier und stinkende Butter gehören zusammen. |
1864. |
Wer viel Eier hat, der macht viel Schalen. |
1865. |
Ein Ei geht in vierundzwanzig Stunden durch drei Leiber. |
1866. |
Man wirft nicht mit Eiern nach Sperlingen. |
1867. |
Man gibt nicht viel Goldes um ein Ei. |
1868. |
Auf ein
Ei gehört ein Trunk,
|
1869. |
Wer viel Eier hat, backt viel Kuchen. |
1870. |
Eier in der Pfanne geben Kuchen, aber keine Küken. |
1871. |
Aus gebratenen Eiern kommen keine Hühner. |
1872. |
Kümmre dich nicht um ungelegte Eier. |
1873. |
Ungelegte Eier geben ungewisse Küchlein. |
1874. |
Aus ungelegten Eiern werden spät junge Hühner. |
1875. |
Bös Ei, bös Küchlein. |
1876. |
Das Ei will klüger sein als die Henne. |
1877. |
Er wartet des Eis und läßt die Henne fliegen. |
1878. |
Seine Eier sollen mehr gelten als andrer Leute Hühner. |
1879. |
Er legt gern Eier in Andermanns Nester. |
1880. |
Er kann Pferde eier essen, wo unsereins mit Hühnereiern vorlieb nehmen muß. |
1881. |
Haben wir nicht Eier, so braten wir das Nest. |
1882. |
Wer Eier unter den Füßen hat, muß leise auftreten. |
1883. |
Wenn Gott die Eier zerbrechen will, so setzt er Narren darüber. |
1884. |
Wenn man einen Wagen mit Eiern umwirft, so kann man die ganze Zahl nicht mehr zusammenbringen. |
1885. |
Man darf die Eier nicht wannen, man ißt sie wohl mit dem Staube. |
1886. |
Alte
Eier,
|
1887. |
Seine Eier haben allzeit zwei Dotter. |
1888. |
Ei ist Ei, sagte der Küster, aber er nahm das Gänsei. |
1889. |
Auf Eiern tanzen und mit Weibern umgehen muß gelernt werden sieben Jahr und einen Tag. |
1890. |
Man muß mit ihm umgehen wie mit einem weichen Ei. |
1891. |
Dat sall wahl wat heschen, sädd et Niklöschen, do feel et met der Röz Eier den Hartberg heraf. |
1891a. |
Tu den Eierkuchen unter dem Arm hinweg. |
12291. |
Es sieht ein Ei dem andern gleich. |
1892. |
Es fällt keine
Eiche
|
1893. |
Den Eichbaum vor die Stadt, Eichenlaub stinkt. |
1894. |
Braune Eicheln die besten. |
1895. |
Eid macht mündig. |
1896. |
Gezwungner
Eid
|
1897. |
Der Eid ist ein End alles Haders. |
1898. |
Lieber Land und Leut verloren
|
1899. |
Eid schwören ist nicht Rüben graben. |
1900. |
Stäch' ein
Eid wie ein Dorn,
|
1901. |
Wer einen Eid bricht, lästert Gott. |
1902. |
Die Hand, so den Eid aufnimmt, kann ihn auch erlassen. |
1903. |
Ein Eid hebt den andern auf. |
1904. |
Du magst nicht mit einer Tochter zwei Eidame machen. |
1905. |
Blinder Eifer schadet nur. |
1906. |
Ohne Eifersucht keine Liebe. |
1907. |
Eifersucht ist eine Leidenschaft,
|
1908. |
Wohl dem, der sich mit Ehren
|
1909. |
Eigen Herd
|
1910. |
Eigen Feuer kocht wohl. |
1911. |
Eigen Nest
|
1912. |
Eigen Kohl
|
1913. |
Wir verachten das Eigne und lieben das Fremde. |
1914. |
Eigne Hühner, teure Eier,
|
1915. |
In eigener Sache ist niemand klug. |
1916. |
Wer sein
eigner Herr kann sein,
|
1917. |
Guck in dein eigen Häfelein. |
1918. |
Sieh in dein eigen Spiel. |
1930. |
Er ist eigen wie Johann Fink, der wollte nicht am Pranger stehen. |
1919. |
Eigenliebe
|
1920. |
Eigenlieb
|
1921. |
Eigenliebe
|
1922. |
Eigenlieb
|
1923. |
Eigennutz,
|
1924. |
Gottes Wort wär' nicht so schwer,
|
1925. |
Eigennützig,
|
1926. |
Eigenruhm ist scheltenswert. |
1927. |
Eigenruhm ist Neides Same. |
1928. |
Eigenruhm steht niemand wohl an denn dem Alter. |
1929. |
Sei nicht eigensinnig wie Hans, der sollte an den Galgen und wollte nicht. |
1931. |
Eigenwille brennt in der Hölle. |
1932. |
Eil
|
1933. |
Eile
|
1933a. |
Eile
|
1934. |
Eilesehr brach den Hals. |
1935. |
Wer zu sehr eilt, kommt langsam heim. |
1936. |
Eile tut nicht gut, sagte jene Magd und brach ein Bein über einem Strohhalm, als sie vier Wochen war aus gewesen zur Kirmes. |
1937. |
Wer zu sehr eilt, wird langsam fertig. |
1938. |
Nichts über
eile,
|
1939. |
Eilen
|
1940. |
Eilte der Hund nicht, so brächt' er nicht blinde Jungen zur Welt. |
12289. |
Wenn's Haus brennt, ist Eile gut, sonst nicht. |
1941. |
Ein Gott, ein Rock, ein Weib. |
1942. |
Besser ein Übel als zwei. |
1943. |
Hab
einen Pfennig lieb wie vier,
|
1944. |
Für ein gut Stück am Menschen soll man fünf böse abrechnen. |
1945. |
Auf einem Beine steht (geht) man nicht. |
1946. |
Eine Stunde nach zwölf ist es eins, was man tue. |
1947. |
Eines Mannes Rede ist keine Rede,
|
1948. |
Was dem einen recht ist, ist dem andern billig. |
1949. |
Der einen beleidigt, dräut vielen. |
1950. |
Wer einen erwürgt, darf zehn ermorden. |
1951. |
Eines Mannes wegen bleibt kein Pflug stehen. |
1951a. |
Einer kann nicht alles. |
1952. |
Ein Mann, kein Mann. |
1953. |
Ein Mann kann keinen Tanz machen. |
1954. |
Der eine sät, der andre schneidet. |
1955. |
Der eine gibt mir Geld, der andre bezahlt mich. |
1956. |
Einer läßt sich einessen und einarbeiten. |
1957. |
Liegt
einer im Bette bei einer im Kloster,
|
1958. |
Man soll das eine tun und das andre nicht lassen. |
1959. |
Man muß das ein und andre sagen. |
1960. |
Eins nach dem andern, so wird man kahl. |
1961. |
Eins nach dem andern, so ißt der Bauer seine Wurst. |
1962. |
Eins ums andre, nichts umsonst. |
1963. |
Einem wie dem andern, so geschieht keinem Unrecht. |
1964. |
Man muß eins ins andre rechnen. |
1965. |
Eins macht keins. |
1966. |
Eins macht keins, was sich aber paart, das dreit sich gern. |
1967. |
Eins ist besser denn uneins. |
1968. |
Was einem zu weit ist, ist dreien zu eng und nur zweien gerecht. |
1969. |
Einen für einen, so fängst du sie alle. |
1970. |
Wir ziehen alle an einem Joche. |
1971. |
Wir ziehen alle ein Seil. |
1972. |
Wir gehen durch ein Tor in die Kirche. |
1973. |
Ich und du tragen Wasser an einer Stange. |
1974. |
Unsere Kleider sind von einerlei Faden. |
1975. |
Wir haben nicht alle einen Kopf, sonst müßten wir alle einen Hut haben. |
1976. |
Hat er keine, so will er verzagen,
|
1977. |
Ein Pfennig in der Sparbüchse macht mehr Gerassel, als wenn sie voll wäre. |
1978. |
Ein Pfennig klingt nicht. |
1992. |
Ver eint sind auch die Schwachen mächtig. |
1979. |
Einbildung vor der Zeit
|
1980. |
Einbildung (und Furcht) ist ärger als die Pestilenz. |
Einfach – Exempel
1981. |
Einfach, aber niedlich, sagte der Teufel und strich sich den Sterz erbsengrün an. |
1982. |
Einfalt
|
1983. |
Einfalt
|
1984. |
Die Einfalt meint, wenn es vor ihrer Türe naß ist, so regnet's allenthalben. |
1985. |
Einfalt hat einen Teufel betrogen. |
1986. |
Einfältig
|
1987. |
Eingebracht Gut ergreift auch Erbgut. |
1988. |
Eingenoß baut,
|
12290. |
Eingenoß baut, Zweigenoß zerstört. |
1990. |
Keine festere Mauer denn Einigkeit. |
1991. |
Wo Einigkeit ist, wohnt Gott. |
1993. |
Einigkeit ein festes Band,
|
1989. |
Das beste Einkommen ist Redlichkeit. |
1994. |
Einmal, keinmal. |
1995. |
Einmal geht hin. |
1996. |
Einmal geht hin, kommt aber zum andernmal nicht wieder. |
1997. |
Einmal ist keine Gewohnheit. |
1998. |
Einmal des Jahrs ist nicht oft. |
1999. |
Einmal ist nicht immer,
|
2000. |
Einmal ist genug, das zweitemal ist der Tod. |
2001. |
Einmal betroffen, neunmal getan. |
2002. |
Einmal erröten macht zehnmal erblassen. |
2003. |
Einmal gegeben, einmal genommen,
|
2004. |
Einsamkeit
|
2005. |
Einsamkeit
|
2006. |
Der Einsame ist entweder ein Engel oder ein Teufel. |
2007. |
Was man nicht am Einschuß hat, das hat man am Zettel. |
2008. |
Einsiedler sind nicht alle so fromm, als sie sich stellen. |
2009. |
Eintracht
|
2010. |
Eintracht trägt ein. |
2011. |
Einziger Sohn, liebes Kind. |
2012. |
Auf dem Eise ist nicht gut gehen. |
2013. |
Eisen wetzt Eisen. |
2014. |
Kalt Eisen brennt nicht. |
2015. |
Eisen kalt und hart
|
2016. |
Wenn das Eisen glüht, soll man's schmieden. |
2017. |
Man soll das Eisen schmieden, weil es heiß ist. |
2018. |
Ein Eisen macht das andere scharf. |
2019. |
Eiserner Hafen und irdener Topf ist ungleiche Gesellschaft. |
2020. |
Eisern Vieh
|
2021. |
Wer ekel ist, entbehrt manch guten Bissen. |
2022. |
Eitelkeit,
|
2023. |
Es ist alles eitel. |
2024. |
Bist du leer im Beutel,
|
2025. |
Elend ist unbegrabner Tod. |
2026. |
Das größte Elend ist, kein Elend tragen können. |
2027. |
Die Elle dauert länger als der Kram. |
2028. |
Mit kurzer Elle kann man viel messen. |
2029. |
Mit gleicher Elle wird dir gemessen. |
2031. |
Drei Schlösser auf
einem Berg,
|
2032. |
Die Elster läßt ihr Hüpfen nicht. |
2033. |
Junge Elster lernt ihr Hüpfen von der alten. |
2034. |
Keine Elster heckt eine Taube. |
2035. |
Wer eine Elster ausschickt, dem kommt ein bunter Vogel wieder. |
2036. |
Durch Geschwätz verrät die Elster ihr Nest. |
2037. |
Der Elster ist ein Ei gestohlen! |
2038. |
Man stiehlt auch wohl der Elster ein Ei. |
2039. |
Eltern verachten ist ein Stück von einem gottlosen Menschen. |
2040. |
Wer den Eltern nicht folgen will, muß endlich dem Büttel folgen. |
2041. |
Wer den Eltern nicht folgt, hat einen dummen Mut. |
2042. |
Böse Eltern machen fromme Kinder. |
2043. |
Nachlässige Eltern ziehen keine guten Kinder. |
2044. |
Die Eltern haben die Kinder lieber als die Kinder die Eltern. |
2044a. |
Eltern sollen den Zaum, solange sie leben, nicht aus den Händen geben. |
2045. |
Oft essen die Eltern Holzäpfel, davon den Kindern die Zähne stumpf werden. |
2046. |
Wer die Eltern ehrt, den ehrt Gott wieder. |
2047. |
Wer empfing, der rede; wer gab, der schweige. |
2048. |
Ende gut, alles gut. |
2049. |
Das Ende bewährt alle Dinge. |
2050. |
Am Ende soll man ein Ding loben. |
2051. |
Am Ende weiß man, wieviel es geschlagen hat. |
2052. |
Am Ende sieht man cujus toni. |
2053. |
An den Enden erkennt man die Naht. |
2054. |
Am Ende kennt man das Gewebe. |
2055. |
Das Ende muß die Last tragen. |
2056. |
Das dicke Ende kommt nach. |
2057. |
Was du tust, bedenk das Ende. |
2058. |
Bedenk das Ende, so wirst du nimmermehr Böses tun. |
2059. |
Wohl anfangen ist gut, wohl enden ist besser. |
2060. |
All Ding hat ein Ende und die Mettwurst hat zwei. |
2061. |
Endlich bleibt nicht ewig aus. |
2062. |
Endlich ist nicht ewig. |
2063. |
Was dir zu eng ist, das leg nicht an. |
2064. |
Eng und wohl ist besser als weit und wehe. |
2065. |
Schöner Engel, vorn mit einem B! |
2066. |
Ein Engel flog durchs Zimmer. |
2067. |
Junger Engel, alter Teufel. |
2068. |
Einer ist des andern Engel oder Teufel. |
2069. |
Schreib auf des Teufels Hörn: guter Engel, und viele glauben's. |
2070. |
Halte jeden für einen Engel und schließ die Sachen vor ihm als vor einem Diebe. |
2071. |
England ist der Weiber Paradies, der Knechte Fegfeuer und der Pferde Hölle. |
2073. |
Ich rede von Enten, und du antwortest mir von Gänsen. |
2074. |
Wie kommen die Enten aus, die doch so breite Schnäbel haben? |
2075. |
Entbehr und genieße. |
2076. |
Wer wohl entbehren kann, kann wohl haben. |
2077. |
Mancher muß entgelten, was er nie genossen hat. |
2078. |
Schneller
Entschluß
|
2079. |
An Entschuldigungen wird es niemand leicht fehlen. |
2080. |
Entschuldigen Sie, sagte der Teufel und gab einem einen Fußtritt. |
2081. |
Entweder, oder! |
2082. |
Entzwei und gebiete! |
2083. |
Niemand stirbt ohne Erben. |
2084. |
Wer will wohl und selig sterben,
|
2085. |
Wer sich verläßt aufs
Erben,
|
2086. |
Viele Erben machen schmale Teile. |
2087. |
Der nächste zur Sippe, der nächste zum Erbe. |
2088. |
Erfnis is gein Winste. |
2089. |
Erbherr, Oberherr. |
2090. |
Die blutige Hand nimmt kein Erbe. |
2091. |
Erbschaft ist oft kein Gewinn. |
2092. |
Wer einen Heller erbt, muß einen Taler bezahlen. |
2093. |
Die Schulden sind der nächste Erbe. |
2094. |
Der Tod erbt den Lebendigen. |
2095. |
Auf Allzuviel und Zwerge
|
2096. |
Die nächste Niftel erbt die Gerade. |
2097. |
Guter Wille ist kein Erbe. |
2098. |
Der Erben Weinen ist heimlich Lachen. |
2099. |
Du hast noch kein Erbe mit ihnen geteilt! |
2100. |
Nichts ist teurer, als was man erbittet. |
2101. |
Der Teufel hat Erbsen auf ihm gedroschen. |
2102. |
Drei Erbsen in der Hülse machen mehr Lärm, als wenn sie voll wäre. |
2103. |
Was die Erde gibt, das nimmt sie wieder. |
2103a. |
Die Erde kann gegen den Himmel nicht pochen. |
2103b. |
Ich bin über die Erde erhaben, sagte der Dieb, da hing er am Galgen. |
2104. |
Erfahren
|
2105. |
Erfahren wir's nicht neu, so erfahren wir's doch alt. |
2106. |
Erfahrung ist Meister. |
2106a. |
Erfahrung ist die beste Lehrmeisterin. |
2107. |
Ein Erfahrener ist besser als zehn Gelehrte. |
2108. |
Ein Erfahrener ist über einen Studierten. |
2109. |
Ein un erfahrener Mann ist ein ungesalzenes Kraut. |
2109a. |
Erfahrung macht klug. |
2110. |
Erfahr's, so weißt du's! |
2111. |
Erfahrung ist ein langer Weg. |
2111a. |
Erfahrung ist eine teure Schule. |
2112. |
Erfahrung ist der Narren Vernunft. |
2113. |
Wer viel erfährt, muß viel leiden. |
2114. |
Besser erhalten als vorbehalten. |
2115. |
Erhalten ist so löblich als erwerben. |
2116. |
Eine gute Erinnerung kann nicht schaden. |
2030. |
Erlenholz und rotes Haar,
|
2117. |
Ernst mit Scherz
|
2118. |
Scherze nicht mit Ernst. |
2119. |
In der Ernte sind die Hühner taub. |
2120. |
Wie du säst, so wirst du ernten. |
2121. |
Nach böser Ernte säe. |
2122. |
Man muß schneiden, wann Ernte ist. |
2123. |
Lebe, wie du Ernte hast. |
2124. |
In der Ernte ist zwischen Pfarrer und Bauern kein Unterschied. |
2125. |
Die Ernte steht noch in weitem Felde. |
2126. |
Der erste fängt an. |
2127. |
Wer zu erst kommt, mahlt zuerst. |
2128. |
Der erste beim Herd setzt seinen Topf, wohin er will. |
2129. |
Der erste beim Feuer setzt sich am nächsten. |
2130. |
Die Ersten sollen die Letzten sein. |
2131. |
Wer sich ertränken will, der soll sich in einem lautern Wasser ertränken. |
2132. |
Erwäg's, dann wag's. |
2133. |
Wer nicht
erwirbt,
|
2134. |
Erziehst du dir einen Raben,
|
2135. |
Wohl
erzogen
|
2136. |
Wer erzieht, der regiert. |
2137. |
Wo man den
Esel krönt,
|
2138. |
Den
Esel kennt man bei den Ohren,
|
2139. |
Man kann einem Esel wohl den Schwanz verbergen, aber die Ohren läßt er vorgucken. |
2140. |
Man findet manchen Esel, der nie Säcke trug. |
2141. |
Man ruft den Esel nicht zu Hofe, denn daß er Säcke trage. |
2142. |
Wer sich zum Esel macht, der muß Säcke tragen. |
2143. |
Wer sich zum Esel macht, dem will jeder seine Säcke auflegen. |
2144. |
Den Esel will jedermann reiten. |
2145. |
Viel Säcke sind des Esels Tod. |
2146. |
Ein Esel schimpft den andern Sackträger (Langohr). |
2147. |
Der Esel schimpft das Maul[tier] Langohr. |
2148. |
Solange der Esel trägt, ist er dem Müller lieb. |
2149. |
Wenn der Esel in die Mühle kommt, so sagt er i-ah. |
2150. |
Besser Esel treiben als selber Säcke tragen. |
2151. |
Gezwungen trägt der Esel Säcke, ledig tät' er keinen Schritt. |
2152. |
Wenn der Esel nicht will, so muß er. |
2153. |
Der Sack trägt den Esel zur Mühle. |
2154. |
Er schlägt auf den Sack und meint den Esel. |
2155. |
Er schlägt einen Esel heraus und zehn hinein. |
2156. |
Der Esel und sein Treiber denken nicht überein. |
2157. |
Wenn der Esel seine Tracht hat, so weiß er, wie er gehen soll. |
2158. |
Wenn dem Esel zu wohl ist, so gumpet er. |
2159. |
Wenn dem Esel zu wohl ist, so geht er aufs Eis und bricht ein Bein. |
2160. |
Es ist Eselsweisheit, wieder auf das Eis zu gehen, auf dem man gefallen ist. |
2161. |
Wer ist
eselweis,
|
2162. |
Den Esel führt man nur einmal aufs Eis. |
2163. |
Wo sich der Esel einmal stößt, da nimmt er sich in acht. |
2164. |
Der Esel hat von Jugend auf graue Haare. |
2165. |
Ein Esel bleibt ein Esel, käm' er auch nach Rom. |
2166. |
Zieht ein
Esel über Rhein,
|
2167. |
Wenn der Esel weit läuft, ist er darum nicht gelehrt. |
2168. |
Wenn zwei Esel einander unterrichten, wird keiner ein Doktor. |
2169. |
Er schickt sich wie der Esel zum Lautenschlagen. |
2170. |
Was tut der Esel mit der Sackpfeife? |
2171. |
Die Welt hat sich umgekehrt,
|
2172. |
Vom krähenden Hahn zum Esel gehen heißt einen Gesang hören. |
2173. |
Esel singen schlecht, weil sie zu hoch anstimmen. |
2174. |
Es ist mehr als ein Esel, der Martin heißt. |
2175. |
Ein Esel frißt keine Feigen. Warum? |
2176. |
Vom Esel kann man nicht Wolle fordern. |
2177. |
Wo sich der Esel wälzt, da muß er Haare lassen. |
2178. |
Brauch einen Esel, wenn du kein Pferd hast. |
2179. |
Er ziert sein Geschlecht wie der Esel den Roßmarkt. |
2180. |
Er kommt vom Pferd auf den Esel. |
2181. |
Man soll den Esel nicht übergürten. |
2182. |
Er reitet einen bösen Esel: das Geckenpferd! |
2183. |
Der Esel hat lieber Stroh denn Gold. |
2184. |
Dem Esel Haferstroh, dem Pferd den Hafer. |
2185. |
Dem Esel, der 's Korn zur Mühle trägt, wird die Spreu. |
2186. |
Der Esel trägt das Korn in die Mühle und bekommt Disteln. |
2187. |
Esel dulden stumm:
|
2188. |
Eselsarbeit und Zeisigsfutter
|
2189. |
Es geht ihm wie dem Esel, der zwei Brüdern diente: jedweder meinte, er sei beim andern gefüttert worden. |
2190. |
Es ist ihm so leid, als wenn dem Esel der Sack entfällt. |
2191. |
Wir wollen ihn bitten, wie man den Esel tut! |
2192. |
Auf einen Eselskopf sind Laugen umsonst. |
2193. |
Ein Esel sollte immer auf der Weide sein, denn wo er frißt, da wächst es, wo er sch–, da düngt er's, wo er seicht, da wässert er's, und wo er sich wälzt, da zerbricht er die Schollen. |
2194. |
Er sucht den Esel und sitzt darauf. |
2195. |
Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen. |
2196. |
Essen und Trinken muß sein, und wären alle Bäume Galgen. |
2197. |
Wo sechse essen, spürt man den siebenten nicht. |
2198. |
Es ist bös essen, wo kein Brot ist. |
2199. |
Vor Essens wird kein Tanz. |
2200. |
Eß ich mit, so schweig ich. |
2201. |
Vor dem
Essen hängt man's Maul,
|
2202. |
Nach dem
Essen sollst du stehen
|
2203. |
Es ist kein Tierlein so vergessen,
|
2204. |
Je weniger man ißt, je länger ißt man. |
2205. |
Viel Essen, viel Krankheit. |
2206. |
Wie einer ißt, so arbeitet er auch. |
2207. |
Täglich essen, täglich arbeiten. |
2208. |
Wer mit will
essen,
|
2209. |
Selber essen macht feist. |
2210. |
Glücklicher, der gern äße und hat's nicht, als der's hat und mag's nicht. |
2211. |
Esset, was ihr findet, und denkt, was ihr wollt. |
2212. |
Ich esse, was ich mag, und leide, was ich muß. |
2213. |
So du das Essen mitbringst, brauchst du nur den Wein zu bezahlen. |
2214. |
Wo man ißt, geh hinzu, wo man Geld zählt, geh hinweg. |
12292. |
Gewärmte Essen munden nicht. |
12293. |
Wer heute geg essen, den hungert morgen wieder. |
12294. |
Was einer gern ißt, das ist seine Speise. |
5252. |
Man ißt, um zu leben, und lebt nicht, um zu essen. |
5253. |
Iß, trink und haus;
|
5254. |
Iß, was gar ist,
|
5255. |
Iß, was du magst, und leide, was du mußt. |
5256. |
Ein Vogel den andern
ißt,
|
2215. |
Geschenkter Essig ist besser als gekaufter Honig. |
2216. |
Niemand sieht gern in ein Essigfaß. |
2217. |
Auf ein Etcetera folgt eine Ohrfeige. |
2218. |
Etwas ist besser als gar nichts. |
2072. |
Die Eule trägt ihr Recht auf dem Buckel. |
2219. |
Eulen hecken keine Falken. |
2220. |
Eine Eule heckt keinen Blaufuß. |
2221. |
Jeden dünkt seine Eule ein Falk. |
2222. |
Besser bei einer Eule gesessen als mit Falken geflogen. |
2223. |
Die Eule gewinnt Adlersfedern. |
2224. |
Beize mit Eulen, wenn du keinen Schuhu hast. |
2225. |
Wo Eulen und Kauze einander gute Nacht sagen. |
2226. |
Es ist keine Eule, die nicht schwüre, sie hätte die schönsten Jungen. |
2227. |
Es gefällt ihm wie den Eulen das Tageslicht und den Dieben die Laternen. |
2228. |
Die Eule lobt den Tag nicht. |
2229. |
Die Eule weiß nichts vom Sonntage. |
2230. |
Spotte nicht mit der Eule, das ist auch ein Vogel. |
2231. |
Ewig ist ein langer Kauf. |
2232. |
Es währt nicht ewig, daß zweie einen raufen. |
2233. |
Was nicht eine bestimmte, gemessene und gewidmete Zeit hat, das wird alleweg auf ewig verstanden. |
2234. |
Kommt es zur
Exekution,
|
2235. |
Ein Exempel macht keine Regel. |
2236. |
Gut Exempel, halbe Predigt. |
F
Fabian – Franzos
2237. |
Fabian, Sebastian
|
2238. |
Was die Fackel verzehrt, ist Fahrnis. |
2239. |
Des Menschen Leben hängt an einem Faden. |
2240. |
Wer zu feinen Faden spinnt, dem bricht er leichtlich. |
2241. |
Nichts erhöht des Mannes Schild als Fahnlehn. |
2242. |
Fahr nur her, ich bin schon da. |
2243. |
Eine
Fahre,
|
2244. |
Laß fahren, was nicht bleiben will! |
2245. |
Fahrende Hab acht nicht für eigen. |
2246. |
So eins nicht Falken hat, muß es mit Eulen beizen. |
2247. |
Mancher entfleucht dem Falken und wird vom Sperber gehalten. |
2248. |
Fallen ist keine Schande, aber liegen bleiben. |
2249. |
Fallen ist menschlich, liegen bleiben teuflisch. |
2250. |
Darnach es fällt! |
2251. |
Wer da
fällt,
|
2252. |
Es fällt wohl ein Pferd und hat doch vier Füße. |
2253. |
Wer nicht fällt, braucht nicht aufzustehen. |
12295. |
Er fällt wie eine Sau ins Credo. |
2254. |
Falsch Lieb, falsch Freund, falsch War, falsch Geld
|
2255. |
Brennte
Falschheit wie Feuer,
|
2256. |
Vor Augen gut,
falsch hinterrück,
|
2257. |
Fang an deinem Weinberg an zu schneiden. |
2258. |
Fangvielan richt wenig aus. |
12296. |
Was Farb halten soll, muß man etliche Mal einstoßen. |
2259. |
Treib einen
Farren nach Montpellier,
|
2260. |
F–s und Wünschens halber darf niemand aus dem Bette steigen. |
2260a. |
Wer zu viel faßt, läßt viel fallen. |
2260b. |
Leere Fässer klingen hohl. |
2261. |
Volle Fässer klingen nicht, leere desto mehr. |
2262. |
Je voller das Faß, je gelinder der Klang. |
2263. |
Was zuerst ins Faß kommt, darnach schmeckt es immer. |
2263a. |
Alte Fässer rinnen gern. |
2264. |
Fülle ein leer Faß, so siehst du, wo es rinnt. |
2265. |
Wenn das Faß rinnt, muß man die Reifen treiben. |
2265a. |
Man klopft so lang an den Reifen, bis dem Faß der Boden ausspringt. |
2265b. |
Man trinkt wohl aus einem Faß, aber nicht all aus einer Kanne. |
2266. |
Es ist noch nicht in dem Fasse, worin es gären soll. |
2267. |
Wenn nicht viel im Faß ist, kann man nicht viel daraus zapfen. |
2268. |
Leeres
Faß
|
2269. |
Wenn das Faß leer ist, so wischen die Freunde das Maul und gehen. |
2269a. |
Was man in ein unsauber Faß gießt, das säuert bald. |
2270. |
In den
Fasten
|
2271. |
Jeder Fasttag hat drei Freßtage. |
2272. |
Heute ein Faster, morgen ein Fresser. |
2273. |
Lange fasten ist nicht Brot sparen. |
2274. |
Wo Fasten ist und Beten, da bleibt keine Metz im Haus. |
2275. |
Wer übel ißt, der fastet genug. |
2276. |
Laß ihn eine Weile fasten, so vergeht ihm das Tanzen. |
2277. |
Der Vollbauch lobt das Fasten. |
2278. |
Nach Fasten kommt Ostern (Paschen). |
2279. |
Nach der Fastnacht immer die Fasten. |
2280. |
Man ruft so lange Fastelabend, bis die Faste kommt. |
2281. |
Es ist nicht allzeit Fastelabend. |
2282. |
Grüne Fastnacht, weiße Ostern. |
2282a. |
Halte Fastnacht, daß du gute Ostern habest. |
2283. |
Es geht alles mit dem Fastelabend durch. |
2284. |
Wenn's nach Fastnacht lange Eiszapfen gibt, wird der Flachs schön lang. |
2285. |
Trockne Fasten, gutes Jahr. |
12297. |
Es ist ihm nicht um die Fastnacht, es ist ihm um die Küchlein. |
2286. |
Faule haben allzeit Feiertag. |
2287. |
Faule Leute haben lange Tage. |
2288. |
Faule Leute haben faule Anschläge. |
2289. |
Der Faule trägt, der Fleißige läuft sich zu Tode. |
2290. |
Dem Faulen gefällt kein Block, den er kloben soll. |
2291. |
Faulert bohrt nicht gerne dicke Bretter. |
2292. |
Faulert muß zerrissen gehn. |
2293. |
Wer mit faulen Leuten haushält, dem gnade Gott. |
2294. |
Der faulsten Sau gehört allweg der größte Dreck. |
2295. |
Besser ein fauler Dieb als ein fauler Knecht. |
2296. |
Der
Faulenz und das Lüderli
|
2297. |
Dem Faulen wächst das Seine unter der Stauden. |
2298. |
Dem
Faulpelz geht die Arbeit von der Hand
|
2299. |
Der Faule sucht einen Herrn, der ihm in der Woche sieben Feiertage gibt. |
2300. |
Der Faule spricht: es will nicht Nacht werden. |
2301. |
Die Faulen kehren sich lang im Bett und wenden dem Teufel den Braten. |
2301a. |
Der Faule hat keine Färbung. |
2302. |
Sei nimmer
faul,
|
2303. |
Der Faulen ist es ein guter Schutz, daß sie ein Kindlein hat. |
2304. |
Er ist nur eben so viel gesalzen, daß er nicht faule. |
2305. |
Nach Faulheit folgt Krankheit. |
2306. |
Faulheit lohnt mit Armut. |
2307. |
Faulheit ist der Schlüssel zur Armut. |
2308. |
Man soll keine Faust im Sacke machen. |
2309. |
Besser in die Faust als ins Gesicht lachen. |
2310. |
Das paßt wie die Faust aufs Auge. |
2311. |
Er hat's faustdick hinter den Ohren. |
2312. |
Faustrecht
|
2313. |
Wer fechten will, muß der Streiche warten. |
2314. |
Die besten
Fechter werden erschlagen,
|
2315. |
Wer redlich ficht, wird gekrönt. |
2316. |
Es stinkt in der Fechtschule. |
2317. |
Federn zieren den Vogel. |
2318. |
Das Ansehen ist in den Federn. |
2319. |
An den Federn erkennt man den Vogel. |
2320. |
Die
Feder läßt ihm gut –
|
2321. |
Die Feder auf den Hut, das Schwert an die Seite. |
2322. |
Die Feder regiert das Schwert, drum steckt man sie auf den Hut. |
2323. |
Die Feder schwimmt obenan. |
2324. |
Mancher will fliegen, eh er Federn hat. |
2325. |
Wer höher fliegt, als er
Federn hat,
|
2326. |
Willst du nicht lernen mit der Feder schreiben, so schreib mit der Mistgabel. |
2327. |
Viel Federn machen ein Bett. |
2328. |
Wenn der Wind in einen Haufen Federn stößt, so sind sie bald zerstreut. |
2329. |
Ich will eine Feder aufblasen. |
2330. |
Besser umkehren denn fehlgehen. |
2331. |
Anderer Fehler sind gute Lehrer. |
2332. |
Niemand sieht seine eigenen Fehler. |
2333. |
Wer seinen Fehler nicht erkennt, kann ihn nicht verbessern. |
2334. |
Wer keinen Fehler hat, muß im Grabe liegen. |
2335. |
Wir fehlen alle, sprach die Äbtissin, als ihr der Bauch schwoll. |
2336. |
Wer zeitig feiern will, muß fleißig arbeiten. |
2337. |
Wer alle Tage feiert, der fragt nichts nach dem Sonntag. |
2338. |
Feiertag, Fülltag. |
2339. |
Viel Feiertage machen schlechte Werkeltage. |
2340. |
Nach viel Feiertagen kommt selten ein guter Werktag. |
2341. |
Wer nicht gerne arbeitet, hat bald Feierabend gemacht. |
2342. |
Wer nichts recht tut, hat nie Feierabend. |
2343. |
Die zu sehr eilen, haben spät Feierabend. |
2344. |
Heute haben wir einen Feiertag, aber zu Castell mistet man die Ställe. |
2345. |
Am Feiertage gesponnen hält nicht. |
2346. |
Feiertagskleider werden bald Alltagshosen. |
2347. |
Es war noch kein Feierkleid, das nicht Alltagskleid geworden. |
2351. |
Dem Feigen weist das Glück den Rücken. |
2348. |
Man liest keine Feigen von Dornhecken. |
2349. |
Wer die Feigen frißt, muß sie wieder speien. |
2350. |
Wer reife
Feigen essen kann,
|
2352. |
Es ist alle Tage der dritte Teil der Welt feil. |
2353. |
Der viel feilscht, hat wenig Geld. |
2354. |
Man soll nicht feilschen, was man nicht kaufen will. |
2355. |
Was ich vom Feinde bekomme, das ist mein. |
2356. |
Je mehr Feinde, je mehr Ehre; viel Feinde, viel Beute. |
2357. |
Erschrockner Feind ist auch erschlagen. |
2358. |
Ein geschlagener Feind ist noch nicht überwunden. |
2359. |
Den Feind schlägt man eher mit Rat als mit Tat. |
2360. |
Dem fliehenden Feinde baue goldne Brücken. |
2361. |
Außer den Marken muß man den Feind angreifen. |
2362. |
Dem Feinde mit Gift nachstellen ist auch unehrlich. |
2363. |
Feindes Gaben gelten nicht. |
2364. |
Feindes Geschenke
|
2365. |
Wer drei Feinde hat, muß sich mit zweien vertragen. |
2366. |
Alte Feindschaft wird leicht neu. |
2367. |
Versöhntem Feinde traue nicht. |
2368. |
Versöhnter Feindschaft und geflickter Freundschaft ist wenig zu trauen. |
2369. |
Besser offener Feind als zweideutiger Freund. |
2370. |
Fleuch lachende Feinde und kitzelnde Freunde. |
2371. |
Wer Feinde schont und Freunde erzürnt, ist sich selbst feind. |
2372. |
Ein Feind ist zuviel und hundert Freunde nicht genug. |
2373. |
Meines Freundes Feind ist oft mein bester Freund. |
2374. |
Wenn einer keinen Feind hat, so geht's ihm übel. |
2375. |
Feindes Mund spricht selten gut. |
2376. |
Geschwätziger Feind ist schlimmer, denn der da schweiget. |
2377. |
Der Feinde Fehler soll man kennen, aber nicht nennen. |
2378. |
Kleine Feinde und kleine Wunden verachtet kein Weiser. |
2380. |
Wenn Feinde gute Worte geben, haben sie Böses im Sinne. |
2379. |
Das Feld hat Augen, der Wald Ohren. |
2381. |
Ein stinkend
Fellchen
|
2382. |
Gib nie das Fell, wo du mit der Wolle zahlen kannst. |
2383. |
Es sitzt ihm noch zwischen Fell und Fleisch. |
2384. |
Besser ein Fenster aus als ein Haus ein. |
2385. |
Fenster brechen alle von selbst. |
2386. |
Was man ferne holt, ist süß. |
2387. |
Willst du was finden, such's nicht fern. |
2388. |
Wer in der Ferne pocht, schweigt in der Nähe. |
2389. |
Wem das Ferkel geboten wird, soll den Sack bereit haben. |
2390. |
Wenn das Ferkel träumt, so ist's von Trebern. |
2391. |
Ferkel sind Ferkel, und zieht man ihm eine Chorkapp an, legt es sich doch in den Dreck. |
2392. |
Wenn das Ferkel satt ist, stößt es den Trog um. |
2393. |
Wo der Ferkel viel sind, da ist das Gespül dünn. |
2394. |
Er ist fertig bis aufs Leimen. |
2395. |
Je größer das Fest, je schlimmer der Teufel. |
2396. |
Man muß die Feste feiern, wie sie fallen. |
2396a. |
Zu fest hält nicht, zu los bindet nicht. |
2397. |
Das Fett will allzeit oben schwimmen. |
2398. |
Fett schwimmt oben, und ist es auch nur Hundsfett. |
2399. |
Fett schwimmt oben, sagte Barthel, da lebte er noch. |
2400. |
Fett wird leicht ranzig. |
2401. |
Fette Kuchen, mager Erbe. |
2401a. |
Je fetter der Ochs, je schlechter das Fell. |
2402. |
Manchen hält man für fett und ist nur geschwollen. |
2403. |
Feuer fängt mit Funken an. |
2404. |
Wer ins Feuer bläst, dem fliegen die Funken in die Augen. |
2405. |
Wer des Feuers bedarf, sucht es in der Asche. |
2406. |
Wer ein Feuer will löschen, muß anfangs die Funken ersticken. |
2407. |
Feuer hört nicht auf zu brennen, man tue denn das Holz weg. |
2408. |
Wer 's Feuer austun will, ziehe den Brand hinweg. |
2409. |
Gespalten Holz fängt leicht Feuer. |
2410. |
Lösche das Feuer, eh es ausschlägt. |
2411. |
Zerstreutes Feuer brennt nicht lange. |
2412. |
Das Feuer, das mich nicht brennt, lösch ich nicht. |
2413. |
Wer anderer Feuer schürt, dem verlöscht das eigene. |
2414. |
Fremdes Feuer ist nie so hell als der Rauch daheim. |
2415. |
Wer das Feuer haben will, muß den Rauch leiden. |
2416. |
Wo Rauch aufgeht, muß Feuer sein. |
2417. |
Feuer im Herzen gibt Rauch in den Kopf. |
2418. |
Wenn das Feuer in der Küche ausgeht, so löscht es auch in den Herzen aus. |
2419. |
Feuer bei Stroh
|
2420. |
Kommt
Feu'r und Stroh zusammen,
|
2421. |
Gelindes Feuer gibt süßes Malz. |
2422. |
Klein
Feuer
|
2423. |
Gut Feuer macht fertigen Koch. |
2424. |
Wärme dich, weil das Feuer brennt. |
2425. |
Feuer, Husten und Krätze lassen sich nicht verbergen. |
2426. |
Feuer und Wasser sind zwei gute Diener, aber schlimme Herrn. |
2427. |
Es ist schwer, Feuer im Schoße tragen. |
2428. |
Wo man mit Feuerbränden wirft, da bläst der Teufel in die Asche. |
2429. |
Mit Feuer und Blut wird auch getauft in Märtyrerzeit. |
12298. |
Großes Feuer löscht das kleine. |
2430. |
Fides ist geschlagen tot,
|
2431. |
Filial gehört zur Mutter wie die Küchlein zur Henne. |
2432. |
Die Filialisten gehören der Mutter tot und lebendig. |
2433. |
Finanz
|
2434. |
Es findet wohl auch ein Blinder ein Hufeisen. |
2435. |
Es findet wohl auch ein blindes Huhn ein Weizenkorn. |
2436. |
Wer findet, eh verloren ist, der stirbt, eh er krank wird. |
2437. |
Ge
fundenes verhohlen
|
2438. |
Der erste Finder ist auch der erste Muter. |
2439. |
Findest du was nach ihm, so ist's nicht Sünde, es aufzuheben. |
2440. |
Wir haben es also ge funden, wir müssen es also bleiben lassen. |
2441. |
Findelkinder, arme Kinder. |
2442. |
Man muß bisweilen durch die Finger sehen. |
2443. |
Die ungeraden Finger werden eben, sobald man die Hand schließt. |
2444. |
Wer dem andern den Finger ins Maul steckt, der will gebissen sein. |
2445. |
Drei Finger im Salzfaß ist der Bauern Wappen. |
2446. |
Fünf Finger sind so gut als ein Bootshaken. |
2447. |
Fünf Finger fassen mehr als zwei Gabeln. |
2448. |
Seine Finger heißen Greifzu. |
2449. |
Ist der
Finger beringt,
|
2450. |
Wenn man einem den Finger bietet, will er gleich die ganze Hand haben. |
2451. |
Wer die Finger zwischen Tür und Angel steckt, der klemmt sich gern. |
2452. |
Der Finger lehrt den Hintern –. |
2453. |
Wer seine Finger in alle Löcher steckt, der zieht sie oft übel heraus. |
2454. |
Das hat er nicht aus den Fingern gesogen. |
2455. |
Mein kleiner Finger hat es mir gesagt. |
2456. |
Sein kleiner Finger ist gescheiter als du mit Haut und Haar. |
2457. |
Er leckt die Finger darnach bis an den Ellenbogen. |
2458. |
Im Finstern ist gut mausen. |
2459. |
Die
Finsternis sei noch so dicht,
|
2460. |
Wer im Finstern doppelt, verliert die Würfel. |
2460a. |
Firnen Wein,
|
2461. |
Frische Fische, gute Fische. |
2462. |
Dreitägiger
Fisch
|
2463. |
Wenn gekochter Fisch ins dritte Wasser kommt, wird er ungesund. |
2464. |
Gesottenem Fisch hilft das Wasser nichts. |
2465. |
Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken. |
2466. |
Fische und Frauen sind am besten am Sterz. |
2467. |
Der Fisch will dreimal schwimmen, im Wasser, im Schmalz und im Wein. |
2468. |
Die Fische haben gut leben, sie trinken, wann sie wollen. |
2469. |
Große Fische fressen die kleinen. |
2470. |
Von kleinen Fischen werden die Hechte groß. |
2471. |
Besser ein kleiner
Fisch
|
2472. |
Ein kleiner Fisch auf dem Tisch ist besser als ein großer im Bach. |
2473. |
Kleine Fische machen den großen den Markt. |
2474. |
Fischefangen, Vogelstellen
|
2475. |
Fischen un Jagen
|
2476. |
Halb
Fisch, halb Fleisch ist Fisch noch Fleisch:
|
2477. |
Lehre mich die Karpfen nicht kennen, mein Vater war ein Fischer. |
2478. |
Kein Fisch ohne Gräte, kein Mensch ohne Mängel. |
2479. |
Fische fängt man mit Angeln, Leute mit Worten. |
2480. |
Wer Fische fangen will, muß vorher die Netze flicken. |
2481. |
Dem Fisch den Köder, der Maus den Speck. |
2482. |
Man soll nicht rufen: holt Fische, eh man sie hat. |
2483. |
Rufe nicht Fisch, du habest ihn denn bei den Kiefern. |
2484. |
Wenn man's am wenigsten denkt, liegt ein Fisch in den Reusen. |
2485. |
Mancher denkt zu fischen und krebst nur. |
2486. |
Nach Fischen Nüß, nach Fleisch iß Käse. |
2487. |
Der Fisch will schwimmen. |
2488. |
In solchen Wassern fängt man solche Fische. |
2489. |
Hier stehn wir Fische, sagt der Stichling zur Schnecke. |
2490. |
Fische, wenn du beim Wasser bist. |
2491. |
Von Fischen und Engeln ist nicht gut predigen (denn es weiß niemand, welches er oder sie sind). |
2492. |
Du kannst mir keinen Fischteich in Brand stecken. |
12299. |
Man muß den Fisch nicht aus dem Garn lassen. |
2493. |
Er ist nicht zu kühn, der nicht fisten darf auf freiem Feld. |
2494. |
Oben fix, Unten nix. |
2495. |
Kurzer Flachs gibt auch langen Faden. |
2496. |
Wer nicht spinnt, behält seinen Flachs. |
2497. |
Flachs und Reben
|
2498. |
Man muß den
Flachs nicht loben,
|
2499. |
Es geht so blutig her wie im Fladenkrieg. |
2500. |
Lieber aus der
Flaschen
|
2500a. |
Er findet jeder Flasche den Stöpfel. |
2501. |
Man platzt nicht neue Flecke auf alte Juppen. |
2502. |
Vom
Flecke
|
2503. |
Wo ein schöner Fleck ist, da schmeißt der Teufel ein Kloster hin oder einen Edelmann. |
12300. |
Man muß den Flegel nicht aufhenken, eh man gedroschen hat. |
2504. |
Auf das schönste Fleisch sitzen gern Schmeißfliegen. |
2504a. |
Schön Fleisch ist schwer vor den Fliegen zu bewahren. |
2505. |
Kein teurer Fleisch als Roß- und Weiberfleisch. |
2506. |
Man bekommt kein Fleisch ohne Beilage. |
2507. |
Je näher dem Bein, je süßer das Fleisch. |
2508. |
Altes Fleisch gibt fette Suppen. |
2509. |
Es steckt ihm im Fleisch und nicht im Haar, man schör' es sonst ab. |
2510. |
Faul
Fleisch muß man mit Ätzen
|
2511. |
Krank Fleisch, kranker Geist. |
2512. |
Wegen einem Stück Fleisch geben die Hunde die Freundschaft auf. |
2512a. |
Wenn der Fleischer füttert, will er mästen. |
2513. |
Fleiß
|
2514. |
Fleiß
|
2515. |
Zuviel
Fleiß
|
2516. |
Fleiß
|
2517. |
Hans ohne
Fleiß
|
2518. |
Fleiß überwindet alles. |
2519. |
Fleiß und Übung machen gute Schüler. |
2520. |
Fleiß ist des Glückes Vater. |
2521. |
Der Jugend Fleiß, des Alters Ehre. |
2522. |
Fleiß bringt Brot,
|
2523. |
Um
Fleiß und Mühe
|
2524. |
Viel Fleiß und wenig Gewissen macht den Beutel voll. |
2525. |
Dem Fleißigen guckt der Hunger wohl zuweilen ins Fenster, aber ins Haus darf er nicht kommen. |
2526. |
Fleiß hat immer was übrig. |
2527. |
Der Fleißige tut sich nimmer genug. |
2528. |
Seines Fleißes darf sich jeder rühmen. |
2529. |
Fleißiger Herr macht fleißige Diener. |
2530. |
Fleißig, wie der Hund den Flöhen wehrt. |
2531. |
Besser ein Flick denn ein Fleck. |
2532. |
Besser ein Flick als ein Loch. |
2533. |
Er hat den Flicken neben das Loch gesetzt. |
2534. |
Der Flicken muß allemal größer sein als das Loch. |
3165. |
Es hält so lange ge flickt als ganz. |
2535. |
Was Fliegen lockt, das lockt auch Freunde. |
2536. |
Fliegen und Freunde kommen im Sommer. |
2537. |
Hungrige Fliegen stechen übel. |
2538. |
Feiste Fliegen stechen minder. |
2539. |
Die Fliege setzt sich immer auf ein mager Pferd. |
2540. |
Wer krank ist, den ärgert die Fliege an der Wand. |
2541. |
Zwei Fliegen mit einem Schlag. |
2542. |
Mit einem Tropfen Honig fängt man mehr Fliegen als mit einem Oxhoft Essig. |
2543. |
Wenn die Fliege nisten will, sucht sie Löcher. |
2544. |
Er kam gezogen wie die Flieg aus der Buttermilch. |
2545. |
Man soll nicht eher fliegen wollen, als bis man Federn hat. |
2546. |
Er will fliegen, eh er flügg ist. |
2547. |
Nicht alle fliehen, so den Rücken wenden. |
2548. |
Die Flucht siegt. |
2549. |
Besser ehrlich ge flohen, denn schändlich gefochten. |
2550. |
Kannst du fliehen, versteh mit Ehren, so fliehe. |
2551. |
Die auf der fliehenden Seite haben nie gesiegt. |
2552. |
Fliehst du,
|
2553. |
Kein Flüchtiger wird gekrönt. |
2554. |
Flüchtig Mann, schuldig Mann. |
2555. |
Den Flüchtigen soll man verfolgen. |
2556. |
Wer flieht, gibt sich schuldig. |
2557. |
Wer flieht, wird gejagt. |
2558. |
Wer
flieht, eh man ihn jagt,
|
2559. |
Wer selber
fleucht,
|
2560. |
Nach den
Flitterwochen
|
2561. |
Je fetter der
Floh,
|
2562. |
Steigt der
Floh übers Knie,
|
2563. |
Hungrige
Flöhe
|
2564. |
Man sieht die Flöhe besser auf einem weißen Tuche als auf einem schwarzen. |
2565. |
Leichter einer Wanne Flöhe hüten als eines Weibes. |
2566. |
Er hört die Flöhe husten. |
2567. |
Auch gut, hat der Bauer gesagt, da hatt' er einen Floh gefangen; er war aber auf den Läusefang aus. |
2568. |
Flöten, das sind schlechte Pfeifen, kühren (schwatzen) ist kein Geld. |
2569. |
Fluch
|
2570. |
Ungerechter Fluch trifft nicht. |
2571. |
Fluchen läutet dem Teufel zur Messe. |
2572. |
Was du mir fluchst, das bestehe dein Hals. |
2573. |
So weit die Flur geht, so weit geht auch das Gericht. |
2574. |
Alle Flüsse laufen ins Meer. |
2575. |
Es ist nicht Not, daß man den Bach in den Fluß leite. |
2576. |
Aus klattrigen Fohlen werden die schönsten Hengste. |
2577. |
Folge, so bist du selig. |
12301. |
Wenn die Forellen früh laichen, so gibt es viel Schnee. |
2578. |
Drei F–haare ziehen stärker als ein hänfen Seil. |
2579. |
Alle Frachten lichten, sagte der Schiffer, da warf er seine Frau über Bord. |
2580. |
Eine Frage steht frei. |
2581. |
Mit Fragen kommt man durch die Welt. |
2582. |
Besser zweimal fragen als einmal irregehen. |
2583. |
Fragen kostet kein Geld und wird einem kein Zahn davon stumpf. |
2584. |
Mit Fragen kommt man nach Rom. |
2585. |
Mit Fragen wird man berichtet. |
2586. |
Wie man fragt, wird man berichtet. |
2587. |
Wer viel fragt, der wird viel gewiesen. |
2588. |
Wer sich des Fragens schämt, der schämt sich des Lernens. |
2589. |
Wer viel
fragt,
|
2590. |
Durch Fragen wird man klug, aber unwert. |
2591. |
Wer viel fragt, der lasse sich auch fragen. |
2592. |
Auf eine Frage gehört eine Verantwortung. |
2593. |
Nicht auf jede Frage gehört eine Antwort. |
2594. |
Ein Narr kann mehr fragen als zehn Gescheite beantworten. |
2595. |
Es ist noch manche Frage, die ihre Antwort nicht hat. |
2596. |
Ich frage nach Äpfeln, und du antwortest mir von Birnen. |
2597. |
So fragt man die Bauern aus. |
2598. |
Frage nicht, wie, sondern was man redet. |
2599. |
Wer lange fragt, gibt nicht gern. |
2600. |
Mancher
fragt, wie es mir geh',
|
12302. |
Man kann fragen, es ist deutsch bis Welschland. |
2601. |
Einen Franken soll man sich zum Freund, aber nicht zum Nachbar wünschen. |
2602. |
Zu den erschlagenen Franken gehört eine große Hölle. |
2603. |
Wäre Frankfurt mein, so wollt ich's in Mainz verzehren. |
2604. |
Die Franzosen singen vor dem Essen. |
2605. |
Ein ledernes Koller und die Franzosen sind eine ewige Tracht. |
Fraß – Futter
2606. |
Fraß bringt mehr um als das Schwert. |
2607. |
Der Fraß richtet sich mit den Zähnen sein Grab zu. |
2607a. |
An zweien Tischen erzieht man einen Fraß. |
2608. |
Die
Frau muß selber sein die Magd,
|
2609. |
Wie die Frau, so die Magd. |
2610. |
Der Frau Augen kochen wohl, die der Magd nicht. |
2611. |
Die karge Frau geht am meisten zur Kiste. |
2612. |
Wo die Frau wirtschaftet, wächst der Speck am Balken. |
2613. |
Was die Frau erspart, ist so gut, als was der Mann erwirbt. |
2614. |
Sechsmal sechs ist sechsunddreißig,
|
2615. |
Wo die Frau im Hause regiert, ist der Teufel Hausknecht. |
2616. |
Frauenrat und Rübensaat gerät alle sieben Jahre. |
2617. |
Die Frau kann mit der Schürze mehr aus dem Hause tragen, als der Mann mit dem Erntewagen einfährt. |
2618. |
Wenn der Mann einlöffelt und die Frau ausscheffelt, muß die Wirtschaft zugrunde gehen. |
2619. |
Eine Frau kann mit dem Fingerhut mehr verschütten, als der Mann mit dem Eimer schöpfen kann. |
2620. |
Es gibt nur eine böse Frau auf der Welt, aber jeder glaubt, er habe sie. |
2621. |
Frauenart
|
2622. |
Wo eine
Frau,
|
2623. |
Wird die Frau zur Bübin, so erfährt es der Mann am letzten. |
2624. |
Wenn die Frauen gut gehen und die Kühe (Bienen) gut stehen, kann der Mann reich werden. |
2625. |
Kein Kleid steht einer Frau besser als Schweigen. |
2626. |
Wenn zwei
Frauen zusammenkommen,
|
2627. |
Drei Frauen, drei Gänse und drei Frösche machen einen Jahrmarkt. |
2628. |
Ein Haus, darin zwei Frauen sind, wird nicht rein gefegt. |
2629. |
Zwei Frauen in einem Haus sind ihrer drei zuviel. |
2630. |
Frauenfleisch ist leichter zu bekommen denn Kalbfleisch. |
2631. |
Wer einen Fuß im Frauenhaus hat, der hat den andern im Spital. |
2632. |
Frauengunst
|
2633. |
Frauen haben langes Haar und kurzen Sinn. |
2634. |
Frauen haben lange Kleider und kurzen Mut. |
2635. |
An einer Frau und an einer Mühle gibt es immer was zu flicken. |
2636. |
Wer Frauen hütet, wütet. |
2637. |
Willst du eine Frau nehmen, so zieh die Ohren mehr als die Augen zu Rat. |
2638. |
Frauen und Jungfrauen soll man loben, es sei wahr oder erlogen. |
2639. |
Wo keine Frau, da geschieht dem Kranken weh. |
2640. |
Frauen und Geld
|
2641. |
Bescheidne Frauen haben an den Ohren noch Augen. |
2642. |
Frauenkleider decken wohl. |
2643. |
Eine Frau mag ihre Ehre wohl kränken. |
2644. |
Eine Frau sitzt nicht auf Eid und Pflicht. |
2645. |
Vornehme Frauen gebären in drei Monaten. |
2646. |
Fräulein von der Hutsche,
|
2646a. |
Es ist nicht mehr Betrug als an den Frauleuten. |
12302a. |
Böse Frauen machen die besten Käse. |
2647. |
Frei Mann, frei Gut. |
2648. |
Freiheit geht über Silber und Gold. |
2649. |
Freiheit geht vor Gold,
|
2650. |
Freiheit und eigener Herd
|
2651. |
Freiheit ist lieber als Aug und Leben. |
2652. |
Freiheit drückt den Hut frisch in die Augen und wandelt aufrecht. |
2653. |
Freie Leute stecken in keiner Bubenhaut. |
2654. |
Freie Leute und treue Freunde strafen ins Angesicht. |
2655. |
Freiheit, wie gering,
|
2656. |
Wer für die Freiheit streitet, hat zwanzig Hände und noch so viel Herz. |
2657. |
Kein schärfer Schwert, denn das für Freiheit streitet! |
2658. |
Besser frei in der Fremde als Knecht daheim. |
2659. |
Zu
frei
|
2660. |
Das freie Schaf frißt der Wolf. |
2661. |
Freiheit gibt Urlaub zur Bosheit. |
2662. |
Je mehr Freiheit, je mehr Mutwille. |
2663. |
Freiheit ist von Gott, Freiheiten vom Teufel. |
2664. |
Jung ge
freit
|
2665. |
Zu früh ge
freit
|
2666. |
Freien ist so süße
|
2667. |
Freien zu Morgen
|
2668. |
Freien und Backen gerät nicht immer. |
2669. |
Wer freien will, hat vier Scheffel über dem Gesicht. |
2670. |
Freien ist wie Pferdekauf:
|
2671. |
Übers Jahr lobt man erst die Freite. |
2672. |
Es freit sich am besten, wo der Kessel über dem Herde hängt. |
2673. |
Zum Freien gehört mehr als ein Paar Schuhe. |
2674. |
Wer freien will, muß erst ausdienen. |
2675. |
Alle Freier sind reich und alle Gefangenen arm. |
2676. |
Ein Freitaler ist neun Groschen. |
2677. |
Je mehr es schreit,
|
2678. |
Des Menschen
Freien
|
2679. |
Unge freit, unverworren. |
2680. |
Wo viel Freier sind, da sind wenig Nehmer. |
12304. |
Wer frei darf denken, denket wohl. |
12304a. |
Freiheit und Schwarzbrot (geht über alles). |
2681. |
Freitagswetter, Sonntagswetter. |
2682. |
Fremde macht Leute. |
2683. |
In der
Fremde ist gut wanken,
|
2684. |
Fremde Sprache, fremde Sitte. |
2685. |
Spiel nicht in der
Fremde,
|
2686. |
Dem Fremden soll man die Ehre lassen. |
2687. |
Wer eilt nach
fremdem Gut,
|
2688. |
Wer nach fremdem Gute trachtet, der verliert mit Recht das seine. |
2689. |
Man muß mit fremden Sachen behutsamer umgehen als mit seinen eigenen. |
2690. |
Städte und Lande werden nie so sehr verwüstet, als wenn man fremde Leute in den Rat nimmt. |
2691. |
Fremde Leute tun oft mehr als Blutsfreunde. |
2692. |
An fremden Hunden und Kindern ist das Brot verloren. |
2693. |
Fressen,
|
2694. |
Fressen und Saufen macht die Ärzte reich. |
2695. |
Es wird kein Fresser geboren, er wird erzogen. |
2696. |
Keine
Freud
|
2697. |
Nach Freude folgt Leid. |
2698. |
Freud und Leid sind nahe Nachbarn. |
2699. |
Jede Freud hat ein Leid auf dem Rücken. |
2700. |
Freud und Leid sind einander zur Ehe gegeben. |
2701. |
Zwischen
Freud und Leid
|
2702. |
Wer ohne Freund ist, lebt nur halb. |
2703. |
Ein guter Freund ist mehr wert als hundert Verwandte. |
2704. |
Freundschaft ist des Lebens Salz. |
2705. |
Guter Freund, ein edles Kleinod. |
2706. |
Gut Freund, gut Pfand. |
2707. |
Freunde tun mehr Not
|
2708. |
Sonder Geld ist besser denn sonder Freund. |
2709. |
Ohne Bruder kann man leben, nicht ohne Freund. |
2710. |
Die nächsten
Freunde,
|
2711. |
Je näher Freundschaft, je bittrer Feindschaft. |
2712. |
Ein Freund in der Nähe ist besser als ein Bruder in der Ferne. |
2713. |
Es sind nicht Freunde, die ferne sind. |
2714. |
Freunde sind gut am Wege. |
2715. |
Gute Freunde findet man nicht am Wege. |
2716. |
Alte Wege und alte Freunde soll man in Würden halten. |
2717. |
Besser Freund in der Ferne als Feind in der Nähe. |
2718. |
Es fehlt der Welt noch an Münz, Holz und guten Freunden. |
2719. |
»
Freundschaft geht vor allem Ding.«
|
2720. |
Bei
dem
Freunde halte still,
|
2721. |
Alter Freunde, alten Weins und alter Schwerter soll man sich trösten. |
2722. |
Alt
Freund, alt Wein, alt Geld
|
2723. |
Die alten Freunde die besten. |
2724. |
Alte Freunde soll man nicht verkaufen, denn man weiß nicht, wie die neuen geraten. |
2725. |
Neuem Freund und altem Haus ist nicht viel zu trauen. |
2726. |
Neuer Freund, neuer Wein. |
2727. |
Freundschaft, die der Wein gemacht,
|
2728. |
Bewährter
Freund, versuchtes Schwert,
|
2729. |
Freunde mit dem Mund,
|
2730. |
Freund in der Not,
|
2731. |
Freunde in der Not
|
2732. |
Viel Freunde und wenig Nothelfer. |
2733. |
Ein Freund in der Not ist ein Freund in der Tat. |
2734. |
Freunde sind gut, aber wehe dem, der ihrer bedarf in der Not. |
2735. |
Glück macht Freunde, aber Not bewährt sie. |
2736. |
Glück ist der Freunde Sommer. |
2737. |
Glück macht Freunde, Unglück prüft sie. |
2738. |
Glück ist der Freunde Sommer und Ernte, Unglück aller Freunde Winter. |
2739. |
Siedet der Topf, so blüht die Freundschaft. |
2740. |
Dem es wohl ergeht, der hat manchen Freund. |
2741. |
Es ist nicht jeder dein Freund, der dich anlacht. |
2742. |
Lach mich an, gib mich hin,
|
2743. |
Wer
Freund sei,
|
2744. |
Den Freund zu erkennen, mußt du erst ein Scheffel Salz mit ihm gegessen haben. |
2745. |
Es gehen viel Freunde in ein kleines Haus. |
2746. |
Verkehrte Freundschaft ist Feindschaft. |
2747. |
Eines
Freund,
|
2748. |
Jedermanns Gesell ist niemands Freund. |
2749. |
Sei nicht Allerwelts Freund. |
2750. |
Allerwelts Freund, jedermanns Geck. |
2751. |
Jedermanns Freund, jedermanns Narr. |
2752. |
Den Freund strafe heimlich, lobe ihn öffentlich. |
2753. |
Freundes Gebrechen soll man kennen und tragen,
|
2754. |
Freundes Schläge, liebe Schläge. |
2755. |
Besser ein sauersehender Freund als ein süßlächelnder Feind. |
2756. |
Freundes Stimme, Gottes Stimme. |
2757. |
Ein Freund ist des andern Spiegel. |
2758. |
Läßt du deinem Freund Unrecht tun, so bist du selbst kein Biedermann. |
2759. |
Freundes Unrecht gestatten ist selber Unrecht tun. |
2760. |
Will ein
Freund borgen,
|
2761. |
Wenn ein Freund bittet, da ist kein Morgen. |
2762. |
Freundes Hülfe reitet nicht auf der Ochsenpost. |
2763. |
Was der Freund bekommt, ist unverloren. |
2764. |
Freundschaft verdirbt durch Schweigen. |
2765. |
Der Person Freund, der Sache Feind. |
2766. |
Wer zwischen zwei Freunden Richter ist, verliert den einen. |
2767. |
Guter Freunde Schelten und Versöhnen findet sich von selbst. |
2768. |
Geflickte Freundschaft wird selten wieder ganz. |
2769. |
Eine Freundschaft macht die andre. |
2770. |
Der Freunde müssen mindestens zwei sein. |
2771. |
Die besten Freunde stecken im Beutel. |
2772. |
Gut ist der Freunde Rat, aber ihn nicht brauchen ist besser. |
2773. |
Freundschaft und guter Wille macht kein Recht. |
2774. |
Ein wenig Verwandtschaft hält gute Freundschaft. |
2775. |
Große
Freundschaft und Geschlecht
|
2776. |
Guter Freund kommt ungeladen. |
2777. |
Behüte mich Gott vor meinen Freunden, mit den Feinden will ich schon fertig werden. |
2778. |
Wer als Freund nicht nützt, kann als Feind viel schaden. |
12303. |
Sei mein Freund und leih mir fünf Groschen. |
2779. |
Friede düngt den Acker. |
2780. |
Friede ernährt,
|
2781. |
Fried und Einigkeit haben alle Städt erbaut. |
2782. |
Eine Kuh im Frieden ist besser als drei im Kriege. |
2783. |
Besser ein Ei im Frieden als ein Ochs im Kriege. |
2784. |
Fried und ein neugebautes Haus sind nimmer zu teuer. |
2785. |
Besser ein bäuerlicher Frieden als ein bürgerlicher Krieg. |
2786. |
Unbilliger Frieden ist besser als gerechter Krieg. |
2787. |
Besser gewisser Frieden als ungewisser Sieg. |
2788. |
Des lieben Friedens willen läßt man sich viel gefallen. |
2789. |
Man kann nicht länger Frieden halten, als der Nachbar will. |
2790. |
Wer Friede haben will, muß zum Kriege rüsten. |
2791. |
Friede macht Reichtum, Reichtum macht Übermut, Übermut bringt Krieg, Krieg bringt Armut, Armut macht Demut, Demut macht wieder Frieden. |
2792. |
Der ewige Frieden ist auf dem Kirchhofe. |
2793. |
Wer ausschlägt, bricht den Frieden. |
2794. |
Wer Frieden haben will, tut übel, daß er Streit anfängt. |
2797. |
Wenn Gott ein Land segnet, so gibt er ihm einen weisen Fürsten und einen langen Frieden. |
12305. |
Dem Friedemacher gebührt der Lohn. |
2795. |
Jeden friert nach seinen Kleidern. |
2796. |
Frisch gezückt
|
2798. |
Frisch gewagt ist halb gewonnen. |
2799. |
Frisch von Leder ist halb gewonnen. |
2800. |
Frisch gewagt, halb geschwommen. |
2801. |
Frisch begonnen,
|
2802. |
Frisch gezuckt ist halb gefochten. |
2803. |
Frisch angelaufen ist halb besiegt. |
2804. |
Frisch dran
|
2805. |
Frisch und fröhlich zu seiner Zeit,
|
12306. |
Über frisch Fleisch macht man keinen gelben Pfeffer. |
2806. |
Fröhlich in Ehren
|
2807. |
Fröhlich Gemüt,
|
2808. |
Froh Gemüt, halb Zehrgeld. |
2809. |
Sehr
fröhlich, gefährlich,
|
2810. |
Mancher ist fröhlich und sein Herz erfährt's nicht. |
2811. |
Ich lebe, weiß nicht wie lang,
|
2812. |
Wer sich stößt an ein Stroh,
|
2813. |
Immer fröhlich ist selten reich. |
2814. |
Fromm sein ist zu allen Dingen gut. |
2815. |
Sei fromm, Gott sieht's. |
2816. |
Fromm sein ist allein Gewinn. |
2817. |
Es gehört viel zur Haushaltung, aber noch mehr zur Frömmigkeit. |
2818. |
Niemand kann frommer sein, als es ihm Gott hat zugemessen. |
2819. |
Es wäre oft einer fromm, wenn man ihn sein ließe. |
2820. |
Fromme Leute sitzen weit auseinander. |
2821. |
Fromme Leute sind dünn gesät. |
2822. |
Der ist fromm, der ungezählt Geld wiedergibt. |
2823. |
Fromme Leute müssen täglich Lehrgeld zahlen. |
2824. |
Fromme Leute lobt jedermann und läßt sie betteln. |
2825. |
Frommer Mann
|
2826. |
Frommer Mann, bös Weib. |
2827. |
Fromme Leute zürnen nicht lange. |
2828. |
Ein Ding freundlich auslegen ist eines frommen Gemüts. |
2829. |
Mit Frommen und Bösen wird das Haus erfüllt. |
2830. |
Wer sich zu Frommen setzt, der steht bei Frommen auf. |
2831. |
Bei den Frommen ist man daheim. |
2832. |
Bei frommen Leuten verliert man nichts. |
2833. |
Es ist gut wohnen, wo fromme Leute sind. |
2834. |
Der Frommen Gesellschaft ist aller Heiligen Gemeinschaft. |
2835. |
Dem Frommen legt man ein Kissen unter, dem Schalke zwei. |
2836. |
Einem Frommen gefallen ist besser denn vielen Bösen. |
2837. |
Der Fromme liebt jeden, der Böse niemand. |
2838. |
Wo man viel von Frömmigkeit sagt, da ist man selten fromm. |
2839. |
Ein Stein ist auch fromm, doch stößt man sich übel daran. |
2840. |
Der nichts kann als fromm sein, muß betteln. |
2841. |
Die Frösche sind allweg des Storchen Speise. |
2842. |
Wo Frösche sind, da sind auch Störche. |
2843. |
Die
Frösche tun sich selber Schaden,
|
2844. |
Der Frosch läßt das Quaken nicht. |
2845. |
Die Frösche gehn dem Bache zu, legt man sie schon an Ketten. |
2846. |
Setz einen
Frosch auf goldnen Stuhl,
|
2847. |
Man tritt den Frosch so lange, daß er pfeift. |
2848. |
Ein Frosch kann nicht singen wie eine Nachtigall. |
2849. |
Was ein Frosch werden will, muß erst ein Kühleskopp gewesen sein. |
2850. |
Er kann nichts dazu, daß die Frösche keine Schwänze haben. |
2851. |
Die Frucht ist wie der Baum. |
2852. |
Verbotne Frucht schmeckt am besten. |
2853. |
Früh aufstehn und früh freien
|
2854. |
Wer
früh aufsteht, viel verzehrt,
|
2855. |
Früh auf und spät nieder
|
2856. |
Früh nieder, spät auf
|
2857. |
Wer im Ruf ist, früh aufzustehen, mag lange schlafen. |
2858. |
Frühregen und Frühgäste bleiben selten über Nacht. |
2859. |
Früh gesattelt, spät geritten. |
2S60. |
Man muß sich früh auf den Weg machen, wenn man früh ankommen will. |
2861. |
Frühwitzige Kinder leben nicht lange, aber Spätobst liegt lange. |
2862. |
Früher Witz, baldiger Aberwitz. |
2863. |
Was früh zeitig wird, fault bald. |
2864. |
Je früher reif, je früher faul. |
2865. |
Wer immer zu früh zu kommen meint, kommt oft zu spät. |
2866. |
Wer im Frühjahr nicht sät, wird im Spätjahr nicht ernten. |
2867. |
Stirbt der Fuchs, so gilt der Balg. |
2868. |
Jeder Fuchs pflegt seines Balgs. |
2869. |
Alter Fuchs kommt nicht ins Garn. |
2870. |
Der Fuchs geht nicht zum zweitenmal ins Garn. |
2871. |
Wenn der Fuchs Gänse fangen will, so wedelt er mit dem Schwanze. |
2872. |
Der Fuchs kann seinen Schwanz nicht bergen. |
2873. |
Wenn der Fuchs predigt, so hüte der Gänse. |
2874. |
Wenn der Fuchs die Gänse lehrt, so ist ihr Kragen sein Schulgeld. |
2875. |
Wer mit Füchsen zu tun hat, muß den Hühnerstall zuhalten. |
2876. |
Der Fuchs ändert den Pelz und behält den Schalk. |
2877. |
Der Fuchs verkehrt wohl seine Haut, aber nicht sein Gemüt. |
2878. |
Der Fuchs grüßt den Zaun um des Gartens willen. |
2879. |
Es ist ein armer Fuchs, der nur ein Loch hat. |
2880. |
Man fängt auch wohl den gescheiten Fuchs. |
2881. |
Schlafender Fuchs fängt kein Huhn. |
2882. |
Zwei Füchse in einem Loch. |
2883. |
Den Fuchs muß man mit Füchsen fangen. |
2884. |
Man fängt keinen Fuchs außer im Fuchsbalge. |
2885. |
Man schickt Füchse aus, um Füchse zu fangen. |
2886. |
Wer
Fuchs mit Füchsen fangen will,
|
2887. |
Wenn der Fuchs zeitig ist, trägt er selber den Balg zum Kürschner. |
2888. |
Alle listigen Füchse kommen endlich beim Kürschner in der Beize zusammen. |
2889. |
Wo der Fuchs liegt, da tut er keinen Schaden. |
2890. |
Wo der Fuchs sein Lager hat, da raubt er nicht. |
2891. |
An einem Fuchs bricht man nicht Wildbann. |
2892. |
Wenn man den Fuchs nicht beißen will, so kann man keinen Hund finden. |
2893. |
Was der
Fuchs nicht kann erschleichen,
|
2894. |
Er ist weder Fuchs noch Hase. |
2895. |
Man muß Fuchs und Hase sein, Weiß und Schwarz können. |
2896. |
Fuchsschwänzer sind den Herren lieb,
|
2897. |
Fuchs ohne Tücke
|
12307. |
Wo Füchse und Hasen einander gute Nacht sagen. |
12308. |
Es stecken viel Esel in einem Fuchs. |
12308a. |
Der listige Fuchs wird doch endlich unterm Arm zur Kirche getragen. |
2898. |
Fug
|
2899. |
Wer gäbe, solange man nähme, der vergäbe sich vor Nacht, wenn er auch dreier Fugger Gut hätte. |
2900. |
Fühlen lehrt glauben. |
2901. |
Alter Fuhrmann hört noch gerne klatschen. |
2902. |
Wenn der Fuhrmann nicht mehr fahren kann, so knallt er mit der Peitsche. |
2903. |
Fauler Fuhrmann spannt lieber aus denn an. |
2904. |
Es ist kein Fuhrmann so gut, er fährt bisweilen aus dem Gleise. |
2905. |
Wer gern fährt, schreckt sich nicht am Fuhrmann. |
2906. |
Wo es eben geht, ist gut Fuhrmann sein. |
2907. |
Fuhrmanns Tasche steht allzeit offen. |
2908. |
Dem Mann ein Vogel, sagte jener Fuhrmann und legte die Gans vor sich. |
2909. |
Wer Gott läßt Fuhrmann sein, dem geht sein Fuhrwerk wie geschmiert. |
2910. |
Unseres Herrgotts Fuhrwerk geht langsam und wohl. |
2911. |
Böser Leute Fahrt währt nicht lange, denn Gott ist nicht beim Fuhrwerk. |
2912. |
Es zog schon mancher ein Füllen auf, das ihm selbst vors Schienbein schlug. |
2913. |
Neue Funde kommen von armen Leuten. |
2914. |
Einen
Fund verhehlen
|
2915. |
Ge
funden, gefunden wiedergib,
|
2916. |
Dein Fund, mein Halb. |
2917. |
Halb ge funden, mein. |
2918. |
Man muß bisweilen fünf gerade sein lassen. |
2919. |
Er wird seine fünfzehn Heller schon kriegen. |
2920. |
Funfzehen Batzen für einen Gulden. |
2920a. |
Fünfzehn, halt den Sack auf. |
2921. |
Funken machen Feuer. |
2922. |
Ein Fünkchen ist auch Feuer. |
2922a. |
Aus einem kleinen Fünklein kann ein großes Feuer werden. |
2923. |
Das Feuer fängt vom Funken an, vom Funken brennt das Haus. |
2924. |
Oppenheim ging an den Funken an. |
2925. |
Der Funke glimmt auch unter der toten Asche. |
2926. |
Wer sich vor Funken fürchtet, der gibt keinen Schmied ab. |
2927. |
Furcht hütet übel. |
2928. |
Furcht richtet alles anders an, als es gekocht ist. |
2929. |
Dem Furchtsamen rauschen alle Blätter. |
2930. |
Wer sich fürchtet, der lauf in die Kirche. |
2931. |
Es kommt mehr Furcht von innen heraus als von außen hinein, |
2932. |
Der alle Hecken fürchtet, soll nicht in den Wald fahren jagen. |
2933. |
Ich fürchte mich vor zehen nicht, wenn ich allein bin. |
2934. |
Wo Furcht, da Scham; wo Scham, da Ehre. |
2935. |
Wo Furcht, da Ehre. |
2936. |
Wer sich nicht fürchtet, dem ist keine Übeltat zu groß. |
2937. |
Fürchte, die dich fürchten. |
2938. |
Fürsten sollen geduldige Ohren haben. |
2938a. |
Fürsten können Schimpf, aber keinen Schaden leiden. |
2939. |
Fürsten haben lange Hände und viel Ohren. |
2940. |
Die Fürsten haben viel Augen, lassen aber nur zweie sehen. |
2941. |
Die den Fürsten verführen, vergiften den Brunnen des Landes. |
2942. |
Was die Fürsten geigen, müssen die Untertanen tanzen. |
2943. |
Wenn sich die Fürsten an einen Fuß stoßen, so müssen die Untertanen hinken. |
2944. |
Schönem Wetter und Fürstenlächeln ist nicht zu trauen. |
2945. |
Fürstengunst, Aprilenwetter,
|
2946. |
Wenn der Fürst seinen Untertanen einen Apfel nimmt, so nehmen seine Diener den ganzen Baum. |
2947. |
Ein Fürst ist so selten im Himmel als ein Hirsch in eines armen Mannes Küche. |
2948. |
Jeder Fürst ist Kaiser in seinem Lande. |
2949. |
Man ändert nicht die Fürsten, es wechseln nur die Namen. |
2950. |
Des Fürsten Schatz liegt am sichersten in des Volkes Händen. |
2951. |
Unter reichen Fürsten ist gut sitzen. |
2952. |
Neue Fürsten, neue Gesetze. |
2953. |
Fürsten und Ärzten sind viel Tote eine Schande. |
2954. |
Fürwitz
|
2955. |
Fürwitz macht die Jungfrau teuer. |
2956. |
Eigene F– riechen wohl. |
2957. |
Alte F– stinken. |
2958. |
Er macht aus einem F– einen Donnerschlag. |
2959. |
Es hinkt keiner an des andern Fuß. |
2960. |
Bist du übel zu Fuß, so brich zuerst auf. |
2961. |
Weil dir die Füße noch los sind, so geh. |
2962. |
Wenn die Füße gebunden sind, so läuft die Zunge am meisten. |
2963. |
Besser mit den Füßen gestrauchelt als mit der Zunge. |
2964. |
Man soll Fuß bei Mahl halten. |
2965. |
Fuß vor Fuß geht man fern. |
12308b. |
Auf fremden Füßen ist fährlich stehen. |
2966. |
Fußschemel fallen auch um, aber nicht hoch. |
2967. |
Wer sucht einen Fußsteig, wo die Straße gerade ist? |
2968. |
Auf vielbetretenem Fußsteig wächst kein Gras. |
2969. |
Futteln (im Spiel betrügen) befindet sich. |
2970. |
Wer gut
futtert,
|
2971. |
Mit Füttern wird keine Zeit verloren. |
G
Gabe – Geleit
2972. |
Die Gaben sind wie die Geber. |
2973. |
Alle guten Gaben kommen von oben. |
2974. |
Schnelle Gaben hat Gott lieb. |
2975. |
Unzeitige Gabe verdient keinen Dank. |
2976. |
Langsame Gabe verliert den Dank. |
2977. |
Wer mit der Gabe zaudert, hat den Dank schon eingenommen. |
2978. |
Wer mir gab, der lehrte mich geben. |
2979. |
Gaben macht der Wille gut. |
2980. |
Mit Gaben fängt man die Götter. |
2981. |
Mit der
Gabel ist's ein Ehr:
|
2982. |
Wenn einer gähnt, so gähnen sie alle. |
2983. |
Wenn ein Giehnlöffel gähnt, so gähnt auch der andere. |
2984. |
Was zum Galgen geboren ist, ersäuft nicht. |
2985. |
Wer am Galgen vertrocknen soll, ersäuft nicht im Wasser. |
2986. |
Die Galgen hat man abgeschafft, die Diebe sind geblieben. |
2987. |
Wenn du einen vom Galgen lösest, der brächte dich selber gerne dran. |
2988. |
Was hilft ein goldener Galgen, so man dran hängen muß? |
2989. |
Er schlägt sich an einen goldenen Galgen. |
2990. |
Wenn man einen [Dieb] brauchen kann, so nimmt man ihn vom Galgen. |
2991. |
Nur an den Galgen, eh er umfällt. |
2992. |
Auf St.
Gall
|
2993. |
St.
Gallen
|
2994. |
Wer nicht Galle versucht hat, weiß nicht, wie Honig schmeckt. |
2995. |
Kleine Tierlein haben auch Galle. |
2996. |
Wer im Galopp lebt, fährt im Trab zum Teufel. |
2997. |
Der Gang vermag tausend Gulden. |
2998. |
Der schwächste Gänger soll vorangehen. |
2999. |
Es flog ein
Gänslein über Meer
|
3000. |
Wenn eine Gans trinkt, so trinken sie alle. |
3001. |
Wer kann allen Gänsen Schuh machen? |
3002. |
Die weiße Gans brütet gut. |
3003. |
Die Gans lehrt den Schwan singen. |
3004. |
Die Gans geht so lange zur Küche, bis sie am Spieß stecken bleibt. |
3005. |
Wenn die Gans das Wasser sieht, so zappelt ihr der Steiß. |
3006. |
Jede Gans hat ihren Kopf. |
3007. |
Wo Gänse sind, da ist Geschnatter, und wo Frauen, da sind viel Mären. |
3008. |
Die Weiber haben einen Witz mehr als die Gänse: wenn es regnet, so gehen sie ins Trockne. |
3009. |
Die Gänse gehen überall barfuß. |
3010. |
Mit den Gänsen sollen wir trinken, aber nicht essen. |
3011. |
Wenn man die Gans zum Ganter setzt, so bleibt der Ganter der Mann, der es sein soll. |
3012. |
Junge Gänse wollen die alten zur Tränke führen. |
3013. |
Sievven
Gönnse siewen Johr
|
3014. |
Er hält's mit den kurzen Gänsefedern. |
3015. |
Es ist nicht der Gänse wegen. |
3018. |
Er bummelt wie eine fette Gans. |
12309. |
Wenn eine Gans gaggt, so gaggt die andre auch. |
3016. |
Es geht an die letzte Garbe. |
3017. |
Die Welt will grob Garn. |
3019. |
Garnstellen fängt nicht Vögel, sondern Zuziehen. |
3020. |
Wie das Garn, so das Tuch. |
3021. |
Garaus ist gut pfalzgräflich. |
3022. |
Garaus,
|
3023. |
Garaus macht böse Hosen. |
3024. |
Garten
|
3025. |
Gartenwerk,
|
3026. |
Wer seinen Garten verpachtet, darf nicht drin pflücken. |
3027. |
Es wird dir im Garten wachsen. |
3028. |
Gart, wende deinen Namen. |
3029. |
Wer in allen Gassen wohnt, wohnt übel. |
3030. |
Stolz auf der
Gasse,
|
3031. |
Gassenengel, Hausteufel! |
3032. |
An dem
Gaste wird's verspürt,
|
3033. |
Schlimmer Gast, der den Wirt vertreibt! |
3034. |
Ungeladener
Gast
|
3035. |
Ungeladenem Gast ist nicht gestuhlt. |
3036. |
Ungebetene Gäste setzt man hinter den Feuerherd. |
3037. |
Darnach die Gäste sind, brät man die Bücklinge. |
3038. |
Guter Gast kommt ungeladen. |
3039. |
Die liebsten Gäste kommen von selbst. |
3040. |
Darnach der
Gast,
|
3041. |
Dreitägiger
Gast
|
3042. |
Den ersten Tag ein
Gast,
|
3043. |
Ein
Gast ist wie ein Fisch,
|
3044. |
Wenn der Gast am liebsten ist, soll er wandern. |
3045. |
Laß den Gast ziehen, eh das Gewitter ausbricht. |
3046. |
Bequem dich,
Gast,
|
3047. |
Man empfängt die Gäste freundlich mit Mund und Hand und mit Herzen, wie Gott wohl weiß. |
3048. |
Wenn man einen zu Gast ladet, stößt man ihm das Maul auf den Tisch. |
3049. |
Wer Gäste lädt, gehe vorher hübsch auf den Fleischmarkt. |
3050. |
Geh nicht zu armer Bursch zu
Gast,
|
3051. |
Neue Gäste hält man gut. |
3052. |
Sieben
Gäste, gute Zahl,
|
3053. |
Über neun und unter drei
|
3054. |
Die Narren haben Gastereien, die Weisen essen sich satt. |
3055. |
Arme Gäste sendet uns Gott zu. |
3056. |
Es ist nicht gut Gäste laden, deren man nicht mächtig ist. |
3057. |
Er kann weder gatzen noch Eier legen. |
3058. |
Einem geschenkten
Gaul
|
3059. |
Geschenktem Gaul sieh nicht ins Maul: nimm's, die Haut ist dankenswert. |
3060. |
Ein guter Gaul zieht dreimal. |
3061. |
Einen guten Gaul muß man nicht zu oft reiten. |
3062. |
Mit bösen Gäulen bricht man das Eis. |
3063. |
Groß und faul
|
3064. |
Man reitet den Gaul erst, wenn man ihn hat. |
3065. |
Auch der beste Gaul stolpert einmal. |
3066. |
Wer dem Gaul seinen Willen läßt, den wirft er aus dem Sattel. |
3067. |
Voller Gaul springt. |
3068. |
Wenn ein alter Gaul in Gang kommt, so ist er nicht mehr zu halten. |
3069. |
Wenn die alten Gäule gehend werden, so ist kein Halten. |
3070. |
Blinder Gaul geht grade zu. |
3071. |
Ich will den Gaul gewinnen oder den Sattel verlieren. |
3072. |
Du suchst den Gaul und reitest drauf. |
3073. |
Geben und Wiedergeben hält die Freundschaft zusammen. |
3074. |
Mit Geben wuchert man am meisten. |
3075. |
Der gewinnt mit Geben, der Würdigen gibt. |
3076. |
Einen guten Geber segnet Gott. |
3077. |
Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. |
3078. |
Geben ist seliger denn Nehmen. |
3079. |
Ich gebe, wie ich's habe, und nehme, wie ich's kriege. |
3080. |
Gib blind, nimm sehend. |
3081. |
Gib Arsch, nimm Arsch. |
3082. |
Wer gibt, was er hat, ist wert, daß er lebt. |
3083. |
Wer einem was geben will, soll nicht erst fragen, ob er's haben wolle. |
3084. |
Was du niemand geben willst, sollst du auch von niemand verlangen. |
3085. |
Geben und doch behalten gilt nichts. |
3086. |
Niemand kann geben und behalten. |
3087. |
Wer viel fragt, der gibt nicht gerne. |
3088. |
Wer gern gibt, fragt nicht lange. |
3089. |
Wer gerne gibt, läßt sich nicht lange bitten. |
3090. |
Er ist nicht von Gebingen, sondern von Nehmingen. |
3091. |
Ich geb's um ein Stück Brot. |
3092. |
Wer
gibt,
|
3093. |
Wer gibt, der ist lieb. |
3094. |
Gibmir hat's Genick gebrochen. |
3095. |
Gibst du mir, so geh ich mit dir. |
3096. |
Gib, und laß jedem das Seine. |
3097. |
Ge geben Gut gehört sich viel. |
3098. |
Er gibt mit dem Mund, aber die Hände halten fest. |
3099. |
Er hat nur zwei Hände, eine zum Nehmen, eine zum Behalten; die zum Geben fehlt ihm. |
3100. |
Es gibt alles gern an ihm, ohne die Hände. |
3101. |
Er gibt gern – seinem Maul, wenn ihn hungert. |
3102. |
Er gäbe Gott und allen seinen Heiligen nicht einen Heller. |
3103. |
Er gibt nicht gerne mehr, als er im Auge leiden kann. |
3104. |
Wem man
gibt, der schreibt's in Sand,
|
3105. |
Wer geht nach
Giebichenstein,
|
3106. |
Gebet ohne Inbrunst, Vogel ohne Flügel. |
3107. |
Kurz Gebet, tiefe Andacht. |
3107a. |
Kurz Gebet, lange Mettwurst. |
3108. |
Das Gebet macht der Witwe einen Wall um ihr Hüttlein. |
3109. |
Wohl gebetet ist halb studiert. |
3110. |
Viel Gebet, wenig Werke. |
3111. |
Golden Gebiß macht's Pferd nicht besser. |
3113. |
Gebieten ohne Straf und Macht
|
3114. |
Das eilfte Gebot heißt: laß dich nicht erwischen! |
3115. |
Das eilfte Gebot heißt: laß dich nicht verblüffen! |
3117. |
Gebrauch tut mehr
|
3118. |
Eigenes Gebrechen sieht man nicht. |
3119. |
Geburt ist etwas, Bildung mehr. |
3120. |
Wie einer ist
geboren,
|
3121. |
Bei jeder Geburt wird eine Leiche angesagt. |
3122. |
Geck, loß Geck elanns. |
3123. |
Geckewerk gitt Geckegaarn. |
3124. |
Je älter der Geck, je schlimmer. |
3125. |
Wer einen Gecken aussendet, dem kommt ein Narr wieder. |
3126. |
Es ist kein Mann so klug vom Rat,
|
3127. |
Wer nicht weiß, was das für ein Geck ist, der kann's an seinem Pferde sehen. |
3128. |
Gedanken sind zollfrei. |
3129. |
Gedanken sind zollfrei, aber nicht höllenfrei. |
3130. |
An Gedanken und gespanntem Tuche geht viel ein. |
3131. |
Die besten Gedanken kommen hinten nach. |
3132. |
Die ersten Gedanken sind die besten. |
3133. |
Gedinge bricht Landrecht. |
3134. |
Am Geding ist keine Folge. |
3136. |
Durch
Gedränge
|
3137. |
Geduld überwindet alles. |
3138. |
Geduld überwindet Holzäpfel. |
3139. |
Geduld überwindet Schweinsbraten. |
3140. |
Geduld frißt den Teufel. |
3141. |
Geduld ist stärker denn Diamant. |
3142. |
Leichter trägt, was er trägt,
|
3143. |
Geduld ist das beste Pflaster für alle Schwären. |
3144. |
Mit
Geduld und Zeit
|
3145. |
Geduld und Batzen gehen viel in einen Sack. |
3146. |
Geduld ist ein edel Kraut, wächst aber nicht in allen Gärten. |
3147. |
Die Stärke wächst im Geduldgarten. |
3148. |
Geduld ist die Seelenspeis. |
3149. |
Geduld ist der Seelen Schild. |
3150. |
An der Geduld erkennt man den Mann. |
3151. |
Der Geduldige treibt den Ungeduldigen aus dem Lande. |
3152. |
Im Glück sind wir alle geduldig. |
3153. |
Geduld lädt Gewalt zu Haus. |
3154. |
Habt
Geduld
|
3155. |
Geduld zu hoch gespannt wird rasend. |
3156. |
Ist die Gefahr vorüber, wird der Heilige ausgelacht. |
3157. |
Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. |
3158. |
Gefahr wird nicht ohne Gefahr vertrieben. |
3159. |
Verachtete
Gefahr
|
3160. |
Wer
Gefahr nicht fliehen kann,
|
3161. |
Gefährte munter kürzt die Meilen. |
3162. |
Beredter Gefährte ist so gut wie ein Wagen. |
3163. |
Kein Gefängnis ist schön und keine Braut häßlich. |
3164. |
Was man in ein unsauber Gefäß schüttet, das versauert. |
3166. |
Die Gegenwart ist unser. |
3167. |
Gegenwehr ist nicht verboten. |
3170. |
Was nicht will
gehen,
|
3171. |
Einem gehenden Manne nimmt man kein Pferd. |
3172. |
Neben dem Pferd ge gangen ist nicht geritten. |
3173. |
Männer verschweigen fremde, Weiber eigene Geheimnisse. |
3173a. |
Wer befehlen will, muß gehorchen lernen. |
3168. |
Gehorsam ist besser denn Opfer. |
3169. |
Gehorsam macht fromm. |
3174. |
Was gehörnt ist, will immer gestoßen haben. |
3175. |
Das ist gehüpft wie gesprungen. |
3176. |
Wer einen Geier schindet, hat einen magern Vogel. |
3177. |
Alte Geigen bezieht man auch mit neuen Saiten. |
3178. |
Kleine Geige ist oft mit einem Fidelbogen nicht zufrieden. |
3179. |
In vierzig Wochen wird sich's zeigen,
|
3180. |
Nährt die Fidel ihren Mann,
|
3181. |
Oft muß man spielen, wie die Geige will. |
3182. |
Geige den Leuten, wie du willst, du geigst selten allen recht. |
3183. |
Ein Geiger zerreißt viel Saiten, eh er Meister ist. |
3184. |
Geiger und Pfeifer
|
3193. |
Wer die Geiß angenommen hat, muß sie hüten. |
3194. |
Wer die Geiß anbindet, muß sie hüten. |
3195. |
Die Geiß soll weiden, wo sie angebunden ist. |
3196. |
Wenn der Geiß wohl ist, so scharrt sie. |
3197. |
Gott weiß wohl, warum er der Geiß den Schwanz abgehauen hat. |
3198. |
Die Geiß will auch einen langen Sterz. |
3199. |
Wer die Geiß im Hause hat, dem kommt der Bock vor die Tür. |
3200. |
Die Geiß kriegt früh einen Bart. |
3201. |
Alte Geiß leckt auch gern Salz. |
3202. |
Junge Geiß leckt Salz, alte Geiß frißt Sack und Salz. |
3203. |
Was recht ist, hat Gott lieb:
|
12310. |
Wenn mir einer einmal gitzelt, so ist er mir eine Geiß. |
3185. |
Alle guten
Geister
|
3186. |
Alle guten Geister loben Gott. |
3187. |
Du sollst allen Geistern nicht glauben. |
3188. |
Große Geister begegnen sich. |
3189. |
Man sieht wohl, wes Geistes Kind er ist. |
3190. |
Hoe groter
Geest,
|
3191. |
Wenn man nach einem Geist schlägt, so verwundet man sich selber. |
3192. |
Die Geistlichen sollen bei ihrer Bibel bleiben. |
3204. |
Der Geiz ist die Wurzel alles Übels. |
3205. |
Der Geiz hat keinen Boden. |
3206. |
Den Geiz und die Augen kann niemand füllen. |
3207. |
Dem Geiz ist nichts zu viel. |
3208. |
Der Geiz und der Bettelsack sind bodenlos. |
3209. |
Je mehr der
Geizige hat,
|
3210. |
Der Geiz wächst mit dem Gelde. |
3211. |
Der Geiz will nicht leiden, daß man das Licht bei ihm anzünde. |
3212. |
Der Natur ist wenig, dem Geiz nichts genug. |
3213. |
Der Geiz ist seine eigene Stiefmutter. |
3214. |
Der Geiz muß Hunger leiden, weil der Teufel den Schlüssel zum Geldkasten hat. |
3215. |
Man kann einem Geizigen nicht mehr Unglück wünschen, denn daß er lange lebe. |
3216. |
Der Geizige ist das Roß, das Wein fährt und Wasser säuft. |
3217. |
Ein Reicher und Geiziger ist Salomons Esel. |
3218. |
Geiz ist die größte Armut. |
3219. |
Dem Armen geht viel ab, dem Geizigen alles. |
3220. |
Der Geizige ist ein reicher Bettler. |
3221. |
Geiz sucht seinen Himmel im Kot. |
3222. |
Der Geiz macht sich seine Höllenfahrt sauer. |
3223. |
Der Geizige trägt seine Seele feil. |
3224. |
Gott gibt dem Geizhals die Kost, aber der Teufel ist der Koch. |
3225. |
Geizhalses Gut, des Teufels Opferherd. |
3226. |
Der Geiz hat seinen Gott im Kasten. |
3227. |
Wenn alle Sünden alt werden, wird der Geiz jung. |
3228. |
Alle Laster nehmen mit der Zeit ab, nur Geiz und Lüge nehmen zu. |
3229. |
Den
Geizhals und ein fettes Schwein
|
3230. |
Geiz und Ehr
|
3231. |
Nicht zu geben, findet der Geizige allweg Ursach. |
3232. |
Des
Geizes Schlund
|
3234. |
Geld
|
3235. |
Redet
Geld,
|
3236. |
Mit
Geld
|
3237. |
Geld
|
3238. |
Geld
|
3239. |
Hat einer
Geld,
|
3240. |
Geld ist die Welt und die Welt ist Geld. |
3241. |
Geld ist der Meister. |
3242. |
Wo Geld redet, da gilt alle Rede nicht. |
3243. |
Geld ist der Mann,
|
3244. |
Geld ist der Nerv. |
3245. |
Geld ist die Losung. |
3246. |
Geld macht Schälke. |
3247. |
Das liebe Geld kann alles. |
3248. |
Geld schließt auch die Hölle auf. |
3249. |
Für Geld und gute Worte kann man alles haben. |
3250. |
Geld kann den Teufel in ein Glas bannen. |
3251. |
Geld, das stumm ist,
|
3252. |
Sobald das
Geld im Kasten klingt,
|
3253. |
Kupfern Geld, hölzerne Seelmeß. |
3254. |
Wo kein Geld ist, da ist auch keine Vergebung der Sünden. |
3255. |
Geld her, Geld her, klingen die Glocken, wenn gleich der Pfaff tot ist. |
3256. |
Geld kann nicht Unrecht tun. |
3257. |
Gute Nacht, Tugend: hab ich Geld, so bin ich lieb. |
3258. |
Hätt' ich Geld, ich wäre fromm genug. |
3259. |
Hätt' ich dein Geld und du meine Tugend! |
3260. |
Geld wird nicht gehenkt. |
3261. |
Geld erklärt den Text und die Glosse. |
3262. |
Geld vor, Recht nach. |
3263. |
Schimmelig Geld macht edel. |
3264. |
Die Mutter ein Hur, der Vater ein Dieb,
|
3265. |
Herz, wo Geld. |
3266. |
Geld ist der Adel,
|
3267. |
Alt Geld macht neuen Adel. |
3268. |
Geld heißt Junker. |
3269. |
Geld im Säckel duzt den Wirt. |
3270. |
Federn machen den Vogel flügg, Geld den Mann. |
3271. |
Gesundheit und
Geld
|
3272. |
Wo Geld vorangeht, da stehn alle Wege offen. |
3273. |
Geld schweigt nicht, wo es ist. |
3274. |
Geld fährt auf hohen Schlitten, Armut muß zu Fuße gehn. |
3275. |
Geld im Beutel vertreibt die Schwermut. |
3276. |
Geld ist Königin, Tugend und Kunst ihre Schüsselwascherinnen. |
3277. |
Hast du
Geld, so setz dich nieder,
|
3278. |
Hast du
Geld, so tritt herfür,
|
3279. |
Wer kein Geld hat, muß mit der Haut bezahlen. |
3280. |
Wer kein Geld hat, dem entfällt keine Münze. |
3281. |
Wer kein Geld hat, dem fällt es nicht durch die Finger. |
3282. |
Wer kein Geld hat, braucht nicht zu Markt zu gehen. |
3283. |
Geld ist die beste Ware, sie gilt Sommer und Winter. |
3284. |
Geld macht den Markt. |
3285. |
Für Geld kann man den Teufel tanzen sehen. |
3286. |
Bar Geld lacht. |
3287. |
Bar Geld kauft. |
3288. |
Bar Geld kauft wohlfeil. |
3289. |
Bar Geld ist gute Ware. |
3290. |
Groß Geld, großer Glaube. |
3291. |
Besser ein Mann ohne Geld als Geld ohne Mann. |
3292. |
Geld, das tät's. |
3293. |
Geld führt den Krieg. |
3294. |
Frisch
Geld,
|
3295. |
Kein Geld, kein Schweizer. |
3296. |
Das Geld ist, wo man's in Ehren hält. |
3297. |
Einer hat's, der andere hat's gehabt, der dritte hätt' es gern. |
3298. |
Kannst du das Geld brauchen, so bist du sein Herr, wo nicht sein Knecht. |
3299. |
Man muß dem Gelde gebieten, nicht gehorchen. |
3300. |
Das
Geld zu rechter Zeit veracht,
|
3301. |
Geld genommen,
|
3302. |
Wer nach Geld heiratet, verliert seine Freiheit. |
3303. |
Ist das Geld die Braut, so taugt die Ehe selten was. |
3304. |
Er freit die Person und meint das Geld. |
3305. |
Hast du
Geld, so spiel,
|
3306. |
Das Geld hat Podagras Art: wo es ist, da bleibt's. |
3307. |
Wo Geld ist, da ist der Teufel; wo keins ist, da ist er zweimal. |
[3308. |
fehlt bei Simrock.] |
3309. |
Die Gewaltigen handeln mit Geld, die Schwachen mit Recht. |
3310. |
Aus viel Beuteln ist gut Geld zählen. |
3311. |
Viel Geld, viel Freunde. |
3312. |
Nimmer Geld, nimmer Gesell. |
3313. |
Wo
Geld kehrt und wendt,
|
3314. |
Geld macht nicht reich,
|
3315. |
Geld will einen guten Vormund haben. |
3316. |
Was hilft das Geld in der Kiste, wenn der Teufel den Schlüssel dazu hat? |
3317. |
Was soll
Geld,
|
3318. |
Zwei Schelme braucht
Geld und Gut,
|
3319. |
Geld hat einen feigen Hals. |
3320. |
Geld hat keine Zipfel. |
3321. |
Es hängt kein Geldsack hundert Jahr vor der Tür, aber auch kein Bettelsack. |
3322. |
Geld bringt Gunst,
|
3323. |
Wo
Geld und Gut,
|
3324. |
Geld hat manchen an den Galgen gebracht. |
3325. |
Am Gelde riecht man es nicht, womit es verdient ist. |
3326. |
Man muß das Geld von den Leuten nehmen, von Bäumen kann man's nicht schütteln. |
3327. |
Klein Geld, kleine Arbeit. |
3328. |
Schlechtes Geld kommt immer wieder. |
3329. |
Es ist alle Tage gut Geld annehmen. |
3330. |
Bei Geld ist gut wohnen. |
3331. |
Wer Geld in der Tasche hat, braucht keinen Staat zu machen. |
3332. |
Geliehen Geld soll man lachend bezahlen. |
3333. |
Was macht man nicht alles fürs Geld! sprach der Narr, da sah er einen Affen. |
3334. |
Schon wieder Geld, das die Frau nicht weiß. |
3335. |
Sein Geld ist so dumm wie er. |
3336. |
Er hat Geld wie Heu, nur nicht so lang. |
3337. |
Es kostet ja kein Geld, hat der Bauer gesagt, da walkte er seinen Jungen durch. |
3338. |
Man kann sich doch kein Geld aus den Rippen schneiden. |
3338a. |
Geldhunger,
|
3339. |
Geldsüchtig,
|
12311. |
Wer Geld in Händen hat, dem bleibt allzeit etwas kleben. |
12312. |
Ich warte immer, bis der Geldhusten kommt. |
3340. |
Gelegenheit macht Diebe. |
3341. |
Wer eine Gelegenheit hat, soll auf die andre nicht warten. |
3342. |
Wer die Gelegenheit versäumt, dem weist sie den Hintern. |
3343. |
Man muß die Gelegenheit am Stirnhaar fassen. |
3344. |
Gelegenheit hat vorn langes, hinten kurzes Haar. |
3345. |
So die Gelegenheit grüßt, soll man ihr danken. |
3346. |
Wenn man keine Gelegenheit hat, muß man eine machen. |
3347. |
Die
Gelehrten,
|
3348. |
Je
gelehrter,
|
3349. |
Es ist kein Gelehrter, er hat einen Schiefer. |
3350. |
Gelehrte Leute sind auch oft große Narren. |
3351. |
Die Gelehrtesten sind nicht immer die Klügsten. |
3352. |
Gelehrten ist gut predigen. |
3353. |
Mit gelehrten Worten überredet man Bauern. |
3354. |
Von den Gelehrten leidet Christus am meisten. |
3355. |
Gelehrte Leute wissen's, tapfre tun's. |
3356. |
Gelehrte sagen, ich hab's gelesen, Soldaten, ich hab's getan. |
3357. |
Es fällt kein Gelehrter vom Himmel. |
3358. |
Man schläft sich nicht gelehrt. |
3359. |
Gelehrte Leute und Bienen müssen wohl in acht genommen werden. |
3360. |
Das wollen wir den Gelehrten befehlen. |
3361. |
Die Ladung bringt das Geleit mit sich. |
3362. |
Wer des Geleits will genießen, muß sich geleitlich halten. |
3363. |
Wer des
Geleites will genießen,
|
3364. |
Worte brechen kein Geleit. |
Gelingen – Glocke
3365. |
Wer will, daß ihm
gelinge,
|
3366. |
Wenn es wohl gelingt, sind alle Hebammen gut. |
3367. |
Geloben ist ehrlich,
|
3368. |
Gelübde bricht Landrecht. |
3369. |
Wer etwas will
gelten,
|
3654. |
Jeder gilt, so viel er hat. |
3370. |
Gemach geht auch weit. |
3371. |
Geh gemach und Lebelang sind Brüder. |
3372. |
Gemach in die Kohlen geblasen,
|
3373. |
Gemach ins Dorf, die Bauern sitzen über den Eiern. |
3374. |
Wer will haben gut
Gemach,
|
3375. |
Willst du haben
Gemach,
|
3376. |
Tu gemach, willt haben Gemach. |
3377. |
Klein Gemach, groß Gemach. |
3380. |
Gemein
|
3381. |
Gemein
|
3382. |
Wer dient der
Gemein et similibus horum,
|
3383. |
Wer der Gemeinde dient, hat einen übeln Herrn. |
3384. |
Gemeines Gut geht zumeist verloren. |
3385. |
Hilft's nicht allein,
|
[3386. |
fehlt bei Simrock.] |
3387. |
Gemein Gebet und gemeiner Fluch vermögen viel. |
3388. |
Gemein Geplärr
|
3389. |
Gemein Gerücht ist selten erlogen. |
3390. |
Gemeine Verzeihung hat keine Kraft. |
3391. |
Gemeines Unglück ist leicht verschmerzt. |
3393. |
Gemsen steigen hoch und werden doch gefangen. |
3394. |
Das Gemüt ist reich und arm, nicht die Kiste. |
3397. |
Wo es genau ist, da muß man's genau nehmen. |
3398. |
Wer will mit
genießen,
|
3399. |
Der eine hat den
Genuß,
|
3400. |
Du hast den
Genuß,
|
3401. |
Drei Dinge leiden keinen
Genossen:
|
3402. |
Genug ist besser als zuviel. |
3403. |
Genug haben ist mehr als viel haben. |
3404. |
Reich genug, wer sich genügen läßt. |
3405. |
Mir
genügt,
|
3406. |
Es ist genug, so man sich genügen läßt. |
3407. |
Genug ist genug, hat der Geiger gegeigt. |
3408. |
Genug macht Unruhe. |
3409. |
Was man genug hat, dessen wird man satt. |
3410. |
Allzuviel ist nicht genug. |
3411. |
Genug geht viel in einen Sack. |
3412. |
Genug ist über einen Sack voll. |
3413. |
St.
Georg und St. Marks
|
3414. |
'Auf St.
Gürgen
|
3415. |
Klein Gepäck ist groß Gemach. |
3417. |
Gerade hat viel Ungerade. |
3418. |
Die Gerade geht nicht über die Brücke. |
3419. |
Geradezu gibt guten Renner. |
3420. |
Geradezu gibt gute Schützen. |
3421. |
Geradezu ist der nächste Weg. |
3422. |
Geradedurch, das hält den Stich. |
3423. |
Geradeweg, wie der Teufel die Bauern holt. |
3424. |
Es gerät nicht alles und mißrät nicht alles. |
3425. |
Man schimpft den Gerber nicht, so man ihn schäbigen Kerl nennt. |
3426. |
Man darf dem Gerber das Leder nicht stehlen, um den Armen Schuhe daraus zu machen. |
3427. |
Der Gerechte muß viel leiden. |
3428. |
Für Gerechte gibt es keine Gesetze. |
3429. |
Gerechte tun das Rechte recht. |
3430. |
Der Gerechte erbarmt sich seines Viehs. |
3431. |
Ein Gerechter ist Gottes Augapfel. |
3432. |
Wenn man die Gerechtigkeit biegt, so bricht sie. |
3433. |
Du arme
Gerechtigkeit,
|
3434. |
Erst gerecht, dann wohltätig. |
3436. |
Gerhaber (Vormünder) sind Gernhaber. |
3437. |
So weit die Flur geht, so weit geht auch das Gericht. |
3438. |
Viel Gerichte machen viel essen. |
3439. |
Besser ein Gericht Kraut mit Liebe als ein gemästeter Ochs mit Haß. |
3440. |
Viel Gerichte, viel Krankheiten. |
3441. |
Wer
geringe Dinge wenig acht't,
|
3442. |
Kein Ding ist so gering, es ist einer Bitte wert. |
3443. |
Wer gerne krank ist, der lacht den Arzt aus. |
3444. |
Wer gerne trägt, dem lädt jedermann auf. |
3445. |
Was man gerne tut, ist keine Arbeit. |
3446. |
Gern gesehn kommt ungebeten. |
3447. |
Wo ich
gerne bin,
|
3448. |
An den Ort, wo ich
gerne bin,
|
3449. |
Was man gerne tut, kommt einem nicht schwer an. |
3450. |
So gern, als die Füchse Birnen essen. |
3451. |
Gerste mit gutem Aufgang
|
3452. |
Die Gerste wird vor dem Hafer reif. |
3453. |
Er wächst wie die reife Gerste. |
12313. |
Gertraut
|
3455. |
Er hat mit St. Gertrud einen Wettlauf getan. |
3454. |
Gerüchte ist der Klage Anfang. |
3456. |
Das Gerücht tötet den Mann. |
3457. |
Das Gerücht ist immer größer denn die Wahrheit. |
3459. |
Gesamt Gut,
|
3460. |
Teilung bricht gesamte Hand. |
3461. |
Mutschierung bricht keine gesamte Hand. |
3462. |
Der gesamten Hand muß man Folge leisten. |
3463. |
Der Gesandte ist unverletzlich. |
3464. |
Am Gesang kennt man den Vogel. |
3465. |
Süßer Gesang hat manchen Vogel betrogen. |
3466. |
Geschehen ist geschehen. |
3467. |
Es ist geschehen, man kann nichts mehr daran verderben, sagte die Maid. |
3468. |
Was
geschehen soll,
|
3469. |
Geschieht's,
|
3470. |
Zu geschehenen Dingen soll man das Beste reden. |
3471. |
Geschehenes zum Besten wende,
|
3472. |
Geschehene Dinge leiden keinen Rat. |
3473. |
Man sagt so lange von einem Dinge, bis es geschieht. |
3474. |
Nachdem ein Ding geschehen ist, sind alle Graben voll Weisheit. |
3474a. |
Es ist bald um einen Menschen geschehen, und kostet so viel, zu erziehen. |
3475. |
Das geschah in dem Jahr, da Karfreitag auf einen Mittwoch fiel. |
3475a. |
Do dat
geschach,
|
3476. |
Der Gescheitere gibt nach. |
3476a. |
Der Gescheite soll den Narren auf dem Rücken tragen. |
3477. |
Gescheite Hahnen frißt der Fuchs auch. |
3478. |
Gescheite Hündlein trägt der Wolf ins Holz. |
3487. |
Er hat weder Geschick noch Gelenk. |
3488. |
Es ist kein Geschlecht, darin es nicht Huren und Buben gibt. |
3489. |
Geschleck will Streiche haben. |
3498. |
Man tut geschwind, was lange reut. |
3499. |
Geschwindigkeit ist keine Hexerei. |
3500. |
Geschwind wie der Wind,
|
3501. |
Geschwind! eh die Katz ein Ei legt und die Bücklinge lammen. |
3504. |
Ein böser
Geselle
|
3505. |
Gesellensitten und Räuden erben. |
3506. |
Böse Gesellschaft verderbt gute Sitten. |
3507. |
Gesellschaft malt einen am besten. |
3508. |
An den Gesellen erkennt man den Gesellen. |
3509. |
Guter Gesell, böser Kindvater. |
3510. |
Gesellentreue selten besteht,
|
3511. |
Niemands
Geselle
|
3512. |
Wer einen Gesellen bei sich hat, der hat auch einen Meister bei sich. |
3513. |
Er ziert die Gesellschaft wie der Esel den Roßmarkt. |
3515. |
Neu Gesetz machen ist leicht, aber die Handhaben daran fehlen immer. |
3516. |
Gesetz ohne Strafe, Glocke ohne Klöppel. |
3517. |
Neuem Gesetz folgt neuer Betrug. |
3518. |
Sobald
Gesetz ersonnen,
|
3519. |
Es ist kein Gesetz, es hat ein Loch, wer's finden kann. |
3520. |
Wer ein Gesetz gibt, muß darüber wachen. |
3521. |
Je mehr Gesetze, je mehr Sünde. |
3521a. |
Je mehr Gesetze, je weniger Recht. |
3522. |
Mit wenigen Gesetzen regiert man wohl. |
3523. |
Gesetze macht man nicht wie Karnickel. |
3524. |
Viel Gesetz, viel Übertretung. |
3525. |
Wer das Gesetz gibt, ist nicht daran gebunden. |
3526. |
Gesetz muß Gesetz brechen. |
3527. |
Gesetz weicht der Gnade. |
3528. |
Not, Person und Zeit
|
3529. |
Das
Gesicht
|
3530. |
Ein freundlich
Gesicht,
|
3531. |
Schöne
Gesichter
|
3532. |
Niemand schändet sein eigen Gesicht. |
3533. |
Niemand hat ein so scharf Gesicht, daß er dem andern in den Beutel sieht. |
3534. |
Er hat ein scharf Gesicht, er sieht durch eine eichene Tür. |
3535. |
Gesinde soll weder finden noch verlieren. |
3536. |
Das Gesinde soll arbeiten; was im Hause zu feiern ist, das können Herr und Frau selber verrichten. |
3537. |
Das ist recht Hudelmanns
Gesind,
|
3538. |
Was das Gesinde einbrockt, muß der Hausvater ausessen. |
3539. |
Man straft gern am
Gesind,
|
3540. |
Wie einer gesinnt ist, so ist er auch geschnäbelt. |
3541. |
Gespalten Holz fängt gerne Feuer. |
3542. |
Gespalten Geschirr klappert. |
3543. |
Wo ein Gespenst ist, ist der Teufel nicht weit. |
3544. |
Gespenster mußt du nicht zitieren,
|
3547. |
Gespött
|
3548. |
Gut
Gespräch
|
3549. |
Schöne
Gestalt
|
3550. |
Schöne
Gestalt
|
3551. |
Die Gestalt im Spiegel, das Herz im Wein. |
3552. |
Man kauft den Wein nicht nach der Gestalt des Fasses. |
3553. |
Der ist ein Gestreichter, so mit dem Engel gestritten hat. |
3554. |
Wenn ein Gestüte vergehen soll, beißt ein Pferd dem andern den Schwanz ab. |
3555. |
Gesundheit ist der größte Reichtum. |
3556. |
Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist. |
3557. |
Gesundheit schätzt man erst, wenn man krank wird. |
3558. |
Die
Gesunden und Kranken
|
3559. |
Der Gesunde kann dem Kranken wohl raten. |
3560. |
Ein Gesunder ist geschickt zu wandeln, ein Weiser zu handeln, ein Sanftmütiger zu überkommen. |
3561. |
Gesund und arbeitsam verzehrt das Seine nimmermehr. |
3562. |
Drei Dinge sind
gesund:
|
3563. |
Gevatter übern Zaun, Gevatter wieder herüber. |
3564. |
Wer einen Wolf zum Gevatter hat, der schenk' ihm unterm Mantel einen Hund ins Kindbett. |
12313a. |
Das dritte Teil am Kind ist vom Gevatter. |
3565. |
Was mir einer gewähren muß, das kann er mir nicht entwehren. |
3566. |
Vor Gewalt ist man zu gewähren nicht schuldig. |
3567. |
Gewalt geht vor Recht
|
3568. |
Wo
Gewalt geht vor Recht,
|
3569. |
Wenn Gewalt kommt, ist Recht tot. |
3570. |
Wo Gewalt Recht hat, hat das Recht keine Gewalt. |
3571. |
Eine Hand voll Gewalt ist besser als ein Sack voll Recht. |
3572. |
Wo Gewalt Herr ist, da ist Gerechtigkeit Knecht. |
3573. |
Läßt
Gewalt sich blicken,
|
3574. |
Wo Gewalt Richter ist, da ist bös rechten. |
3575. |
Es ist besser der Gewalt mit dem Recht widerstehen als mit dem Eisen. |
3576. |
Wer zur Gewalt schweigt, verliert sein Recht. |
3577. |
Lieber Gewalt denn Unrecht. |
3578. |
Gewalt
|
3579. |
Gewalt und Lügen
|
3580. |
Was mit Gewalt erhalten wird, hat keine Wehre. |
3581. |
Gewalt macht schnellen Vertrag. |
3582. |
Gewalt kann man mit Gewalt vertreiben. |
3583. |
Gewalt wird leicht vermessen. |
3584. |
Bei großer Gewalt ist große Narrheit. |
3585. |
Mit Gewalt kann man eine Violine an einem Eichbaum entzweischlagen. |
3586. |
Gewalt soll gütig sein. |
3589. |
Wahre deines Gewerbes, so wahrt es dich. |
3587. |
Hier bin ich gewesen, her komm ich nicht wieder. |
3588. |
Wo er hinkömmt, da ist's gut gewesen oder will schlimm werden. |
3590. |
Gewinn wagt alles. |
3591. |
Böser
Gewinn
|
3592. |
Böser Gewinn ist Schaden. |
3593. |
Böser Gewinn faselt nicht. |
3594. |
Gewinnen ist der Abend vor Verlieren. |
3595. |
Gewinn ist nicht Gewinn, er sei denn gerecht. |
3596. |
Es ist selten ein Gewinn ohne des andern Schaden. |
3597. |
Allzeit
gewinnen macht verdächtig,
|
3598. |
Bei großem Gewinn ist großer Betrug. |
3599. |
Gewinn schmeckt fein,
|
3600. |
Ein kleiner Gewinn und oft ist besser als ein großer und selten. |
3601. |
Kleiner Gewinn hält den großen Hauptstuhl beisammen. |
3602. |
Gewinn riecht gut, und wenn er aus dem Abtritt käme. |
3603. |
Gewinn will Beine haben. |
3604. |
Wer gewinnen will, muß einsetzen. |
3605. |
Der gewinnt übel, der alles vertut. |
3606. |
Der zuerst
gewann,
|
3607. |
Gewinn ich nichts, so verlier ich nichts. |
3608. |
Er kann vor Gewinn nicht reich werden. |
3609. |
Solchen Gewinn schmiert man an die Peitsche! |
3610. |
Er gewinnt das Kratzen hinter den Ohren. |
3611. |
Er wirft überzwerch und gewinnt kreuzweis. |
3647. |
Wie
gewonnen,
|
3648. |
Gut gewonnen ist gut zu halten. |
3649. |
Gewonnen, wo Geld steht! |
3612. |
Gewiß geht vor Ungewiß. |
3613. |
Ein Gewiß ist besser als zehn Ungewiß. |
3614. |
Ein gut Gewissen ist ein guter Brustfleck. |
3615. |
Ein gut
Gewissen
|
3616. |
Gut Gewissen macht ein fröhlich Gesicht. |
3617. |
Gutes Gewissen ist täglich Wohlleben. |
3618. |
Am Ende ist nichts ohne Furcht als ein gut Gewissen. |
3619. |
Gut
Gewissen und armer Herd
|
3620. |
Das Gewissen ist des Menschen Gott. |
3621. |
Das Gewissen ist des Menschen Schuldbuch. |
3622. |
Eigen Gewissen ist mehr denn tausend Zeugen. |
3623. |
Das
Gewissen sagt uns wohl,
|
3624. |
Dem Gewissen kann man keinen Affen drehen. |
3625. |
Man entgeht wohl der Strafe, aber nicht dem Gewissen. |
3626. |
Das Gewissen verführt niemand. |
3627. |
Ein bös Gewissen hat Wolfszähne. |
3628. |
Ein bös Gewissen ist die Hölle auf Erden. |
3629. |
Bös
Gewissen, böser Gast,
|
3630. |
Böses Gewissen verraten die Augen. |
3631. |
Mancher hat ein so enges Gewissen, man möchte mit einem Fuder Heu hindurchfahren. |
3632. |
Mancher hat ein weites Gewissen wie Franziskanerärmel. |
3633. |
Gewohnheit ist die andere Natur. |
3634. |
Jung gewohnt, alt getan. |
3635. |
Gewohnheit hat leichte Bürde. |
3636. |
Gewohnheit lindert alle Ding. |
3637. |
Gewohnheit ist wie ein eisern Pfaid (Hemd). |
3638. |
Gewohnheit wächst mit den Jahren. |
3639. |
Gewohnheit will Recht haben. |
3640. |
Nimmt
Gewohnheit überhand,
|
3641. |
Alte Gewohnheit ist stärker als Brief und Siegel. |
3642. |
Alte Gewohnheit soll man nicht brechen. |
3643. |
Gewohnheit entschuldigt nicht, sondern erschwert. |
3644. |
Gewohn's, so kommt's dich nicht hart an. |
3645. |
Gewohn's, Mudel, gewohn's, sprach der Beck, als er mit der Katze den Ofen auskehrte. |
3646. |
Was doch die Gewohnheit tut, sprach der Schneider, da warf er einen Lappen von seinem eigenen Tuch in die Hölle. |
3650. |
Er weiß weder Gicks noch Gacks. |
3651. |
Am
Giebel und am Dach
|
3652. |
Gießen ist ein Schleifstein. |
3653. |
Gift wirkt nicht in Gift. |
3655. |
Hast du den Gipfel des Turmes erlangt, so gedenke nicht über die Spitze. |
3656. |
Köstliche Mahle heißen Giselmahle. |
3657. |
Gissen
|
3658. |
Wer durchs Gitter sieht, sieht oft, was er nicht gerne sieht. |
3659. |
Es ertrinken mehr im Glas als in allen Wassern. |
3660. |
Wer ein gläsernes Dach hat, muß nicht mit Steinen werfen. |
3661. |
Glatt geschliffen ist bald gewetzt. |
3662. |
Glauben, Auge, Glimpf
|
3663. |
Der Glaube macht selig. |
3664. |
Der Glaube macht selig, der Tod störrig. |
3665. |
Wie man glaubt, so geschieht einem. |
3666. |
Wie man
glaubt, so lebt man,
|
3667. |
Hätten wir alle
einen
Glauben,
|
3668. |
Glaub ist von Dingen, die man nicht sieht. |
3669. |
Wo weder
Glauben an Himmel noch Hölle,
|
3670. |
Das ist der ärgste Glaube, der nichts glaubt, als was ihm gefällt. |
3671. |
Der Glauben empfängt, die Liebe gibt. |
3672. |
Wer's nicht glaubt, ist drum kein Ketzer. |
3673. |
Wer leicht
glaubt,
|
3674. |
Wer leichtlich glaubt, wird leichtlich betrogen. |
3675. |
Glaube, wenn du's in der Hand hast. |
3676. |
Wo du deinen Glauben gelassen hast, da mußt du ihn wiedersuchen. |
3677. |
Glaube ist besser denn bar Geld. |
3678. |
Dem Gläubigen wird der Schuldner an Hand und Halfter gegeben. |
3679. |
Gleich und gleich gesellt sich gern. |
3680. |
Gleich und gleich gesellt sich gern, sprach der Teufel zum Köhler. |
3681. |
Gleich und gleich gesellt sich gern, sprach der Teufel, da wischt' er den A– an einem alten Weibe. |
3682. |
Der Teufel wirft gern ein Gleiches. |
3683. |
Gleich sucht sich, gleich findet sich. |
3684. |
Das Gleiche sucht sich, das Rechte findet sich. |
3685. |
Es ist nichts so gering und klein,
|
3686. |
Gleich gesinnt macht gute Freunde. |
3687. |
Gleich und gleich fängt keinen Krieg an. |
3688. |
Gleichheit bringt keinen Krieg. |
3689. |
Gleich bei gleich macht langen Frieden. |
3690. |
Gleichheit macht Freundlichkeit. |
3691. |
Gleiches mit Gleichem. |
3692. |
Gleiche Fladen
|
3693. |
Gleiches Gut,
|
3694. |
Gott führt gern Gleiches und Ungleiches zusammen. |
3695. |
Ein Gleiches und ein Ungleiches machen ein Gerades. |
3803. |
Gleich bei gleich macht guten Frieden. |
3696. |
Alle Gleichnisse hinken. |
12313b. |
Ein Gleichnis hat nicht alle vier Füße. |
3697. |
Bleib im Gleise, so fährst du nicht irre. |
3698. |
Gleisnerei
|
3699. |
Glimpf
|
3700. |
Glimpflich Mann
|
3701. |
Glimpfius ist nicht daheim. |
3702. |
Glimpf ist besser denn Recht. |
3703. |
Je höher die Glocke hängt, je heller sie klingt. |
3704. |
Dieselbe Glocke läutet zu Gewitter und Hochzeit. |
3705. |
Die Glocken klingen weit anders, wenn einem sein Freund stirbt. |
3706. |
Die Glocke ruft zur Kirche, kommt aber selbst nicht hinein. |
3707. |
Wo geschellt wird, sind Glocken. |
3708. |
Gespaltne Glocke hat bösen Laut. |
3709. |
Wenn eine Glocke an einer Stelle geborsten ist, ist sie ganz untauglich. |
3710. |
Jeder meint, was er im Sinne hat, das läuten alle Glocken. |
3711. |
Glocken und Narren läuten gern. |
3712. |
Wo die Glocke von Leder ist und der Klöppel ein Fuchsschwanz, da hört man die Schläge nicht weit. |
Glück – Gut
3713. |
Das
Glück ist kugelrund,
|
3714. |
Das
Glück ist kugelrund,
|
3715. |
Das Glück ist rund, halt dich an die Tugend. |
3716. |
Das Glück und der Sieg geht um wie die Wacht. |
3717. |
Das
Glück kommt von ungefähr
|
3718. |
Das Glück kommt über Nacht. |
3719. |
Glück kommt alle Tag,
|
3720. |
Das Glück hat Flügel. |
3721. |
Des
Glücks Gewalt
|
3722. |
Schnell Glück, schnell Unfall. |
3723. |
Kommt einmal Glück, so kommen fünf Sturmwinde darnach. |
3724. |
Ist dir ein Glück beschert, so gaukelt es querfeldein. |
3725. |
Glück und Unglück wandern auf einem Steig. |
3726. |
Glück und Unglück sind zwei Eimer im Galgenbrunnen. |
3727. |
Glück und Unglück tragen einander auf dem Rücken. |
3728. |
Glück und Unglück sind zwei Nachbarn. |
3729. |
Des einen
Glück,
|
3730. |
Des einen Glück, des andern Unglück. |
3731. |
Glück und Unglück
|
3732. |
Der eine hat Glück, der andre sät darauf. |
3733. |
Das Glück hat Weiberart, liebt die Jugend und wechselt gern. |
3734. |
Glück und Glas,
|
3735. |
Glück und Gras,
|
3736. |
Glück
|
3737. |
Glück ohne Mangel,
|
3738. |
Groß Glück, große Gefahr. |
3739. |
Wem das Glück die Hand bietet, dem schlägt's gern ein Bein unter. |
3740. |
Wenn das Glück groß ist, muß man das Unglück fürchten. |
3741. |
Durch Glückes Rühmen kam Unglück ins Haus. |
3742. |
Wen das Glück verderben will, den zärtelt es wie eine Mutter. |
3743. |
Wen das Glück in die Höhe hebt, den will's werfen. |
3744. |
Wen das Glück zärtelt, dem will es den Strick um den Hals werfen. |
3745. |
Wenn das Glück dir Küchlein backt, so will es dich fassen und erdrücken. |
3746. |
Das Glück ist ein Nehmer und ein Geber. |
3747. |
Das Glück schenkt nichts, leiht nur. |
3748. |
Groß Glück hält nicht lange Farbe. |
3749. |
Das Glücksrad geht um. |
3750. |
Glück ist blind und macht blind. |
3751. |
Groß Glück gebiert Narren. |
3752. |
Wem das Glück zu wohl ist, den macht's zum Narren. |
3753. |
Glück und Weiber haben die Narren lieb. |
3754. |
Dem Glück ist niemand stark genug. |
3755. |
Wo Glück aufgeht, da geht Demut unter. |
3756. |
Glück macht verrucht und Siegen verwegen. |
3757. |
Glück ist der Dummen Vormund. |
3758. |
Glück geht über Witz. |
3759. |
Ein Quentlein Glück ist besser als ein Pfund Weisheit. |
3760. |
Wenn das
Glück nicht will an den Mann,
|
3761. |
Hätt' ich Glück und guten Wind, ich führ' in einem Schüsselkorb über den Rhein. |
3762. |
Wer Glück hat und eine Nußschale voll Witz, der kann die halbe Welt regieren. |
3763. |
Glück bedarf keines Rates. |
3764. |
Wem das Glück wohl will, dem will niemand übel. |
3765. |
Wer's Glück hat, dem fliegen die Enten gebraten ins Maul. |
3766. |
Wer's Glück hat, dem kalbt ein Ochs. |
3767. |
Glücks kann sich niemand erwehren. |
3768. |
Wer kein Glück hat, dem verbrennt das Brot im Ofen. |
3769. |
Das
Glück hilft den Kühnen gern,
|
3770. |
Das Glück muß man erobern. |
3771. |
Das Glück fliegt: wer's fängt, der hat's. |
3772. |
Wer sein Glück nicht sucht, der versäumt es. |
3773. |
Wenn das Glück anpocht, soll man ihm auftun. |
3774. |
Es kommt manchem das Glück vor die Tür, wenn er nur auftäte, eh es weiterläuft. |
3775. |
Man muß dem Glück ein Pförtchen öffnen. |
3776. |
Tanze, wenn das Glück dir pfeift. |
3777. |
Wem das Glück den Finger reicht, der soll ihm die Hand bieten. |
3778. |
Das Glück ist ein Heuschober: rupfe davon, so hast du. |
3779. |
Wo einer hin will, da tut ihm das Glück die Tür auf. |
3780. |
Dem ist kein
Glück beschert,
|
3781. |
Wirb,
|
3782. |
Das Glück hilft denen nicht, die sich nicht selbst helfen. |
3783. |
Hilf dir selber, so hilft dir das Glück. |
3784. |
Jeder ist seines Glückes Schmied. |
3785. |
Wie die Aufführung, so das Glück. |
3786. |
Darnach sich einer schickt,
|
3787. |
Glückt es einem, so glückt es Hunderten nicht. |
3788. |
Das Glück muß den Mann, nicht der Mann das Glück suchen. |
3789. |
Beschaffen Glück ist unversäumt. |
3790. |
Das Recht ist des Wachenden, das Glück des Schlafenden. |
3791. |
Es hat mancher mehr Glück als Recht. |
3792. |
Glück fragt nicht nach Recht. |
3793. |
Das Glück ist dem Frommen feind. |
3794. |
Glück ist willkommen, vorher wie nachher. |
3795. |
Glück läßt sich finden, behalten ist Kunst. |
3796. |
Das Glück läßt sich eher erschleichen denn erlaufen. |
3797. |
Das Glück muß man regieren, das Unglück überwinden. |
3798. |
Wer kein Unglück gehabt hat, der weiß von keinem Glück zu sagen. |
3799. |
Ander Mann, ander Glück. |
3800. |
Wo das Glück ansetzt, da regnet es Glück. |
3801. |
Wer weiß, wer naß wird, wenn das Glück regnet. |
3802. |
Wenn's Glück regnet, hab ich meine Schüssel zu Haus. |
3804. |
Wem das Glück pfeift, der tanzet wohl. |
3805. |
Wenn das Glück den Menschen sucht, so hilft er sich wohl. |
3806. |
Ich wart des
Glücks,
|
3807. |
Wer weiß, wo mir das Glück noch blüht? Das Zuchthaus steht noch offen. |
3808. |
Glück bringt Neider. |
3809. |
Glück und Heil sind Neidharts Speise. |
3810. |
Wer sich über des andern Glück freut, dem blüht sein eigenes. |
3811. |
Das Glück gibt vielen zuviel, aber keinem genug. |
3812. |
Miß dein Glück nicht nach fremder Elle. |
3813. |
Klein Glück das beste. |
3814. |
Glücklich, wer im Dunkel bleibt. |
3815. |
Glücklich ist,
|
3816. |
Behüt' uns Gott vor großem Glück, gnädigem Herrn und gesunder Speis. |
3817. |
Mehr Glück als Verstand. |
3818. |
Es wird dir
glücken
|
3819. |
Dem Glücklichen schlägt keine Stunde. |
3820. |
Die Glückseligen sterben beizeiten. |
3821. |
Gnade ist besser denn Recht. |
3822. |
Gnade geht vor Recht. |
3823. |
Gnade hat kein Warum, ist Ebbe und Flut. |
3824. |
Gnade ziemt wohl bei der Macht. |
3825. |
Wer auf Gnade dient, den lohnt man mit Barmherzigkeit. |
3826. |
Er steht in Gnaden, wie der Weihkessel hinter der Tür. |
3827. |
Gold macht taub, Glück macht blind. |
3828. |
Wo Gold vorregnet, da regnet es Laster nach. |
3829. |
Gold liegt tief im Berge, aber der Kot am Wege. |
3830. |
Es ist nicht alles Gold, was da gleißt. |
3831. |
Wenn Gold redet, schweigt alle Welt. |
3832. |
Wo Gold redet, da gilt all andre Rede nicht. |
3833. |
Ein Quentlein Gold wiegt mehr als ein Zentner Recht. |
3834. |
Wo man mit goldenen Büchsen schießt, da hat das Recht sein Schloß verloren. |
3835. |
Gold geht durch alle Türen, ausgenommen durch die Himmelstüre. |
3836. |
Gold ist Sold,
|
3837. |
Gold
|
3838. |
Großen Frieden trennt ein klein Säcklein mit Gold. |
3839. |
Was hilft ein goldener Galgen, wenn man dran hängen muß? |
3840. |
Das Gold wird probiert durchs Feuer, die Frau durchs Gold, der Mann durch die Frau. |
3841. |
Er weiß, wo das Gold im Rheine liegt. |
3842. |
Wie man's einem gönnt, so gibt man's ihm. |
3843. |
Was Gott tut, ist wohlgetan. |
3844. |
Was
Gott tut,
|
3845. |
Gott gibt Schultern nach der Bürde. |
3846. |
Gott gibt nicht mehr Frost als Kleider. |
3847. |
Gott gibt die Kleider nach dem Regen. |
3848. |
Gott gibt leisen Wind,
|
3849. |
Gott läßt der Ziege den Schwanz nicht länger wachsen, als sie ihn brauchen kann. |
3850. |
Wen Gott naß macht, den macht er auch wieder trocken. |
3851. |
Gott läßt uns wohl sinken,
|
3852. |
Was
Gott will erquicken,
|
3853. |
Was
Gott will erhalten,
|
3854. |
Gibt
Gott Häschen,
|
3855. |
Beschert
Gott den Hasen,
|
3856. |
Wer
Gott vertraut,
|
3857. |
Auf
Gott vertrau,
|
3858. |
Welt, wie du willt,
|
3859. |
Die Welt schaltet,
|
3860. |
An
Gottes Segen
|
3861. |
Wer Gott zum Freunde hat, dem schadet keine Kreatur. |
3862. |
Wen
Gott nicht hält,
|
3863. |
Gott verläßt die Seinen nicht. |
3864. |
Gott gibt's den Seinen im Schlafe. |
3865. |
Gott beschert über Nacht. |
3866. |
Wem's Gott vergönnt, der wird schlafend reich. |
3867. |
Der alte Gott lebt noch. |
3868. |
Gott ist mit im Schiffe. |
3869. |
Gott walt's ist aller Bitte Mutter. |
3870. |
Will's Gott ist ein gutes Wort von alters her. |
3871. |
Helf Gott! bricht keinem den Sack. |
3872. |
Gott läßt sich allenthalben finden. |
3873. |
Wer Gott finden will, muß sich selbst verlieren. |
3874. |
Ehe du Gott suchst, hat dich Gott schon gefunden. |
3875. |
Eh man noch ein Wörtchen spricht,
|
3876. |
Gott begegnet dir überall, wenn du ihn grüßen möchtest. |
3877. |
Wen Gott grüßt, der soll es ihm danken. |
3878. |
Gott grüßt alle Welt, aber wenige danken ihm. |
3879. |
Gott grüßt manchen, könnt' er ihm nur danken. |
3880. |
Fürchte Gott, tue Recht, scheue niemand. |
3881. |
Laß Gottes Wasser über Gottes Land laufen. |
3882. |
Laß Gott einen guten Mann sein. |
3883. |
Trink und iß, Gottes nicht vergiß, |
3884. |
Gott hat mir's gegeben, und der Teufel soll es mir nicht nehmen. |
3885. |
Hat mir's Gott beschert, so nimmt mir's St. Peter nicht. |
3886. |
Will uns
Gott ernähren,
|
3887. |
Wem Gott wohl will, dem will St. Peter nicht übel. |
3888. |
Wen Gott erhöhen will, so legen alle Heiligen die Hände an die Leiter. |
3889. |
Gottes Gewölbe steht fest und hat doch keine Balken. |
3890. |
Wo Menschenhand zu kurz ist, da ist Gottes Hand noch lang genug. |
3891. |
Wenn
Gott will,
|
3892. |
Wenn
Gott will,
|
3893. |
Wenn Gott will, so tagt es. |
3894. |
Wider Gottes Gewalt kann keiner. |
3895. |
Will's Gott, wer wendet's? |
3896. |
Es geschieht doch, was Gott will. |
3897. |
Alles steht in Gottes Hand. |
3898. |
Gott ist überall, außer in Rom, denn da hat er seinen Statthalter. |
3899. |
Bei Gott ist kein Ding unmöglich. |
3900. |
Gott hat mehr, denn er je gab. |
3901. |
Gott sieht das Herz an. |
3902. |
Man kann
Gott belügen,
|
3903. |
Sehen's die Menschen nicht, so sieht es Gott. |
3904. |
Gott richt't,
|
3905. |
Gottes Wille hat kein Darum. |
3906. |
Gottes Wille sei mein Ziel. |
3907. |
Niemand steigt in Gottes Kanzlei. |
3908. |
Gott weiß die Zeit. |
3909. |
Gott läßt sich seine Uhr von keinem Menschen stellen. |
3910. |
Gottes Zeiger geht langsam, aber richtig. |
3911. |
Gottes Rechnung fehlt nicht. |
3912. |
Gott rechnet anders als der Mensch. |
3913. |
Gott kommt langsam, aber wohl. |
3914. |
Gott bleibt nicht aus, wenn er gleich verzieht. |
3915. |
Gott kann wohl eine Zeche borgen. |
3916. |
Gott ist nicht ein so schlechter Wirt, daß er nicht eine Zeche sollte borgen können. |
3917. |
Gott sieht durch die Finger, aber nicht ewig. |
3918. |
Gottes Mühle mahlt langsam, aber klein. |
3919. |
Gottes Mühle steht oft lange still. |
3920. |
Mit Gott läßt sich nicht spotten. |
3921. |
Der muß viel können, der Gott will blenden. |
3922. |
Gott ist kein Bayer, er läßt sich nicht spotten. |
3923. |
Gott läßt sich nicht auf den Arm malen. |
3924. |
Gott läßt sich keinen flächsernen Bart flechten. |
3925. |
Du mußt ein guter Kerzenmacher sein, wenn du Gott eine wächserne Nase drehen willst. |
3926. |
Wenn Gott einen strafen will, tut er ihm die Augen zu. |
3927. |
Will unser Herr gott einen strafen, so läßt er ihn zuvor blind werden. |
3928. |
Wenn Gott ein Land strafen will, so nimmt er den Herren die Weisheit. |
3929. |
Was
Gott spart in die Länge,
|
3930. |
Über des Gottlosen Haus
|
3931. |
Gott findet den Schuldigen. |
3932. |
Gott läßt sich keinen Baum in den Himmel wachsen. |
3933. |
Wenn Gott ein Ding verdrießt, so verdrießt es auch bald die Menschen. |
3934. |
Was alle Welt verdrießt, verdrießt auch Gott. |
3935. |
Gott windet aller Menschen Missetat auf einen Knäuel. |
3936. |
Zu Gottes Hülfe gehört Arbeit. |
3937. |
Gott beschert wohl die Kuh,
|
3938. |
Gott gibt einem wohl den Ochsen, aber nicht bei den Hörnern. |
3939. |
Hilf dir selbst, so hilft dir Gott. |
3940. |
Man muß mit Gott in die Hände speien und anfangen. |
3941. |
Gott hilft dem Fleiß. |
3942. |
Täten wir nur, was wir sollten,
|
3943. |
Was recht ist, hat Gott lieb. |
3944. |
Gott hilft dem Stärksten. |
3945. |
Gott hilft dem Schwachen. |
3946. |
Wen Gott schickt, den macht er geschickt. |
3947. |
Gott ist der Dummen Vormund. |
3948. |
Gott läßt sich nicht erlaufen. |
3949. |
Mit Leib und Blut kommt man in des Kaisers Reich, mit Glauben und Gewissen in Gottes Reich. |
3950. |
Der Mensch kann arzneien,
|
3951. |
Gott macht genesen,
|
3952. |
Gott macht gesund, und der Doktor kriegt's Geld. |
3953. |
Gott hilft, und dem Arzte dankt man. |
3954. |
Gottes Gewalt und Herrengeschäfte müssen vorgehen. |
3955. |
Gottesdienst geht vor Herrendienst. |
3956. |
Was man Gott gibt, armet nicht. |
3957. |
Was Gott geopfert wird, ist meist schon halb verloren. |
3958. |
Was man Gott nimmt, das holt der Teufel wieder. |
3959. |
Was Gottes nur halb ist, ist ganz des Teufels. |
3960. |
Gott und den Teufel kann man nicht in ein Glas bannen. |
3961. |
Zu Gott hinken die Leute, zum Teufel laufen sie. |
3962. |
Gottes Wort trügt nicht. |
3963. |
Für
Gottes Wort und Vaterland
|
3964. |
Man soll mit unserm Herr gott vorlieb nehmen. |
3965. |
Gott fügt,
|
3966. |
Gott und genug. |
3967. |
Gott versüßt den Wasserkrug und würzt den Haferbrei. |
3968. |
Wo Gott fünf segnet, da segnet er auch sechs. |
3969. |
Gott gibt, Gott nimmt. |
3970. |
Gott schlug nie einen Schlag, er salbt' ihn wieder. |
3971. |
Wenn Gott eine Türe zumacht, macht er die andere auf. |
3972. |
Wen Gott betrügt, der ist wohl betrogen. |
3973. |
Gott muß man nicht einreden. |
3974. |
Was Gott zusammenfügt, das soll der Mensch nicht scheiden. |
3975. |
Gottes Brot verschmähe nicht, und wär' es auch in Essig geweicht. |
3976. |
Trag Gott mit Freuden, die Welt mit Geduld. |
3977. |
Gottesfurcht ist aller Weisheit Anfang. |
3978. |
Gottesfurcht lebt lang. |
3979. |
Gottesfurcht sündigt nicht. |
3980. |
Wer Gott fürchtet, hat nichts anders zu fürchten. |
3981. |
Gott lieben ist die schönste Weisheit. |
3982. |
Gottlos, lieblos. |
3983. |
Gottes Freund und aller Menschen Feind. |
3984. |
Gottes Freund, der Pfaffen Feind. |
3985. |
Wer Gott liebt, der ehrt auch seine Boten. |
3986. |
Unser Herr gott hat wunderliche Kostgänger. |
3987. |
Gott führt seine Heiligen wunderlich. |
3988. |
Unser lieber Herr gott hat viel Spielleut und Musikanten. |
3989. |
Das Reich Gottes hält keine Pauker und Geiger. |
3990. |
Gott nimmt einen Schalk und schlägt damit den andern. |
3991. |
Gott pflegt Schälke mit Schälken zu strafen. |
3992. |
Gottes Wunder erben nicht. |
3993. |
Gott läßt alle Jahr eine neue Welt werden. |
3994. |
Wo der liebe Gott eine Kirche baut, da baut der Teufel eine Kapelle daneben. |
3995. |
Alle Welt lebt eines Gottes, aber nicht eines Menschen. |
3996. |
Gott selbst kann es nicht allen recht machen. |
3997. |
Wen Gott am liebsten hat, den führt er jung heim. |
3998. |
Sich kennen ist viel kennen, Gott kennen ist alles kennen. |
3999. |
Den Menschen gibt man mit Geben, Gott mit Nehmen und Danken. |
4000. |
Gott ist der rechte Kriegsmann. |
4001. |
Bei Gott gilt der Bauer so viel als der Junker. |
4002. |
Gott gibt nicht einem alles. |
4003. |
Help
Gott in Gnaden,
|
4004. |
Bei Gott ist Rat und Tat. |
4005. |
Was man mit Gott anfängt, das führt man mit Gott hinaus. |
4006. |
Aller Anfang mit Gott. |
4007. |
Mit
Gott fang an, mit Gott hör auf,
|
4008. |
Mit
Gott den Anfang,
|
4009. |
Der Name Gottes muß sich zu allen Anfängen brauchen lassen. |
4010. |
In Gottes Namen fängt alles Unglück an. |
4011. |
In Gottes Namen, so beißt dich kein Schaf. |
4012. |
In Gottes Namen schlug der Mann seine Frau tot. |
4013. |
Es ist etwas Großes, Gottes Wort und ein Stück Brot haben. |
4014. |
So kommt Gottes Wort in Schwung, sagte der Teufel und schmiß die Bibel über den Zaun. |
4015. |
Also hat Gott die Welt geliebt, und der Pfaff seine Köchin. |
4016. |
Selig, wer Gott täglich sieht und seinen Erbherrn einmal im Jahre. |
4017. |
Er ist Gott einen armen Mann schuldig. |
4018. |
Er hat ein Leben wie Gott in Frankreich. |
4018a. |
Sie kriegen unsern Herr gott bei den Füßen und taugen dem Teufel im – nicht. |
12314. |
Gott ist alt, aber nicht krank. |
12315. |
Gott führt wohl in die Grube, aber auch wieder hinaus. |
12316. |
Trag Holz und laß Gott kochen. |
4019. |
Ein Tuch ins
Grab,
|
4020. |
Wer im Grabe liegt, dem ist wohl gebettet. |
4021. |
Niemand will das Heilige Grab umsonst hüten. |
4022. |
Rufe nicht Juch!, bis du über dem Graben bist. |
4023. |
Graben und Hacken
|
4024. |
Es ist kein Granatapfel so schön, er hat ein böses Kernlein. |
4025. |
Begossen Gras wächst am besten. |
4026. |
Wo man das Gras hegt, da wächst es. |
4027. |
Wenn das Gras wächst, ist der Hengst tot. |
4028. |
Indessen das Gras wächst, verhungert der Gaul. |
4029. |
Von kleinem Grase wächst ein großes Tier. |
4030. |
Er ist so klug, er hört das Gras wachsen. |
4031. |
Je
grauer,
|
4032. |
Graues Haar wächst auch auf jungem Kopf. |
4033. |
Graue Haare stehen gut auf einem jungen Kopf. |
4034. |
Graue Haare sind Kirchhofsblumen. |
4035. |
Graue Haare machen niemand alt, die Haut tut es, wenn sie runzelt. |
4036. |
In grauen Haaren steckt auch ein guter Hengst. |
4037. |
Alle grauen Mäntel haben grau Tuch. |
4038. |
Mir graut, rief Reupel, da fand er ein fremd Unterkleid an seinem Bettstollen hängen. |
4039. |
Grausamkeit
|
4040. |
Seine Hände heißen Greifzu. |
4041. |
Greif zu, eh dir die Hände gebunden sind. |
4042. |
Greift zu, Ihr sollt Gevatter werden. |
4043. |
Er hat es im Griff wie der Bettler die Laus. |
4044. |
Der
Greis
|
4045. |
Des Greisen Stab sind seine Kinnbacken. |
4046. |
Mancher
greist,
|
4047. |
Gries kennt den Gramen. |
4048. |
Der Grindige kratzt sich leicht blutig. |
4049. |
Ein Grindiger kratzt den andern. |
4050. |
Obenhin – wie man den Grindigen laust. |
4051. |
Grobheit und Stolz
|
4052. |
Was grob ist, hält gut. |
4052a. |
Für einen groben Ast gehört eine scharfe Axt. |
4053. |
Grobe Säcke muß man nicht mit Seide zunähen. |
4054. |
Groben Leuten und tollen Hunden soll man aus dem Wege gehen. |
4055. |
Ihr Groschen galt ehmals einen Batzen. |
4056. |
Wer den
Groschen nicht ehrt wie den Gulden,
|
4057. |
Das Große ist allweg eine Ellelang faul. |
4058. |
Groß und faul ist doppelter Schaden. |
4059. |
Die Größe tut's nicht, sonst überliefe die Kuh den Hasen. |
4060. |
Große Leute fehlen auch. |
4061. |
Kein großer Mann begeht eine kleine Torheit. |
4062. |
Den Großen weichen ist keine Schande. |
4063. |
Was Großhans sündigt, muß Kleinhans büßen. |
4064. |
Großtun ist keine Kunst. |
4065. |
Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. |
4066. |
Grübken am Kinn
|
4067. |
Wer sich grün macht, den fressen die Ziegen. |
4068. |
Es ist wohl so Grünes als das über Nacht zu Heu geworden. |
4069. |
Schwarzer Grund trägt gute Frucht. |
4070. |
Wer Grundeln fängt, der fängt auch Fische. |
4071. |
Besser eine
Grundel auf dem Tisch
|
4072. |
Viel Gründlinge machen den Salm wohlfeil. |
4073. |
Guter Gruß, gute Antwort. |
4074. |
Wie du grüßest, so dankt man dir. |
4075. |
Wie man dich grüßt, so sollst du danken. |
4076. |
Guter
Gruß
|
4077. |
Guter Gruß, halbe Speise. |
4078. |
Gruß freut den Gast und ehrt den Wirt. |
4078a. |
Gruß kommt von Hofe. |
4079. |
Leerer
Gruß
|
4082. |
Guck herüber, guck hinüber. |
4080. |
Wenn der Guckuck Eier legt, so muß ein fremdes Nest herhalten. |
4081. |
Wir wollen dabei bleiben – wie der Guckuck bei seinem Gesang. |
4083. |
Es ist niemand gar gülden. |
4084. |
Es ist ein guter Gulden, der hundert erspart. |
4085. |
Zehn Gulden wohl geraten sind besser denn hundert übelgeraten. |
4086. |
Gunst geht vor Recht. |
4087. |
Ein Quentchen Gunst tut mehr denn ein Pfund Gerechtigkeit. |
4088. |
Gunst
|
4089. |
Menschen
gunst
|
4090. |
Die Gunst ist besser als die Gabe. |
4091. |
Man muß die Gunst für die Gabe nehmen. |
4092. |
Es ist eben Gurr wie Gaul. |
4093. |
Güsse machen Flüsse. |
4094. |
Ließen wir die
Güsse,
|
4095. |
Mit dem
Guten wird man gut
|
4096. |
Gute Leute sind nicht Nachbarn. |
4097. |
Das Gute lobt mancher und tut's nicht; das Böse tut mancher und sagt's nicht. |
4098. |
Allzu gut ist lüderlich. |
4099. |
Allzu gut ist Andermanns Narr. |
4100. |
Allzu
gut
|
4101. |
Zuviel gut ist böse. |
4102. |
Güte macht ungütige Knechte. |
4103. |
Wer sagt, er hab' ei'm
Guts getan,
|
4104. |
Mit Abteilung der
Güter
|
4105. |
Güte bricht einem kein Bein. |
4106. |
Der Gutgenug macht's schlecht genug. |
4107. |
Es ist gut genug, bis es besser wird. |
4108. |
Der Gutgenug hat sein Lebtag nichts getaugt. |
4109. |
Nehmt für
gut,
|
4110. |
Wenig und gut. |
4111. |
Wenig
Gut,
|
4112. |
Man soll des Guten nicht zuviel tun. |
4113. |
Des Guten kann man nicht zuviel tun. |
4114. |
Man kann des Guten nicht zuviel tun, sagte jene Frau, da ertränkte sie sich im Weihkessel. |
4115. |
Gutes Spiel mag wohl zuviel sein. |
4116. |
Gutschmecke
|
4117. |
Gut Ding will Weile. |
4118. |
Für ein gut Stück am Menschen muß man fünf böse abnehmen. |
4119. |
Zu einem lebendigen Menschen muß man sich Gutes und Böses versehen. |
4120. |
Das Gute tu gut, das Rechte recht. |
4121. |
Keiner hat es so gut, der andre hab' es so übel. |
4122. |
Gut kommt nicht von Geuden. |
4123. |
Gut
|
4124. |
Güter
|
4125. |
Güter müssen sich selbst verteidigen. |
4126. |
Großes Gut, große Sorge. |
4127. |
Ander Leut Gut ist ander Leut Sorge. |
4128. |
Gutlos ist besser denn ehrlos. |
4129. |
Gestohlen Gut liegt hart im Magen. |
4130. |
Gut
|
4131. |
Wie einem wächst das
Gut,
|
4132. |
Gut macht Mut,
|
4133. |
Gut macht Übermut,
|
4134. |
Gut macht Mut,
|
4135. |
Groß
Gut
|
4136. |
Gut ist gut,
|
4137. |
Gut
|
4138. |
Geschenkt Gut ist ehrlich Gut. |
4139. |
Weltlich Gut läßt sich geistlich machen, aber geistlich Gut nicht weltlich. |
4140. |
Es stirbt kein Gut zurück, sondern vorwärts. |
4141. |
Dat Goot mot gan van dar et gekommen is. |
4142. |
Wo einer sein Gut findet, da spricht er es an. |
4143. |
Das Gut folgt seinem Herrn. |
4144. |
Ein jeder ist seines Gutes mächtig. |
4145. |
Das Gut löst seinen Herrn. |
4146. |
Gut will zu Gut. |
H
Haar – Hecht
4147. |
Haare und Schaden wachsen alle Tage. |
4148. |
Unglück, Nagel und
Haar
|
4149. |
Immer nur ein Haar und der Mann wird kahl. |
4150. |
Kein Haar, sagt der Kahlkopf. |
4151. |
Auch ein Haar hat seinen Schatten. |
4152. |
Jedes Haar hat seinen Schatten und jede Ameise ihren Zorn. |
4153. |
Kurzes Haar ist bald gebürstet. |
4154. |
Krauses Haar, krausen Sinn. |
4155. |
Haar und Unglück wächst über Nacht. |
4156. |
In langem Haar stecken auch Fechter. |
4157. |
Man muß Haare scheren, wo sie sind. |
4158. |
Was will man kämmen, wo kein Haar ist? |
4159. |
Es ist bös raufen, wo kein Haar ist. |
4160. |
Keinem gelüstet es, sein Haar zum Raufen herzugeben. |
4161. |
Der Mann muß Haar lassen, er mag eine Alte oder Junge heiraten. |
4162. |
Ein Frauen haar zieht stärker als ein Glockenseil. |
4163. |
Wie leicht kommt nicht ein Haar in die Butter! |
4164. |
Die Hab ist wie der Haber. |
4165. |
Fahrende Hab acht nicht für eigen. |
4166. |
Haben ist haben; aber kriegen, das ist die Kunst! |
4167. |
Wer will
haben,
|
4168. |
Der alles will haben, soll nichts haben. |
4169. |
Je mehr man hat, je mehr man haben will. |
4170. |
Wer es hat, muß es gebrauchen. |
4171. |
Wer nichts hat, muß mit der Haut bezahlen. |
4172. |
Ich weiß wohl, was ich habe, aber nicht, was ich kriege. |
4173. |
Ich gebe, wie ich's habe, und nehme, wie ich's kriege. |
4174. |
Haben ist besser als gehabt haben. |
4175. |
Ein Haben ist besser als zwei Kriegen. |
4176. |
Habich ist ein besserer Vogel als Hättich. |
4177. |
Ein dürrer Habich ist besser als ein fetter Hättich. |
4178. |
Habich ist ein schöner Vogel, Hättich nur ein Nestling. |
4179. |
Besser ein dürrer Habich als ein fetter Hättich. |
4180. |
Habegehabt ist ein armer Mann, Hab'sgewußt ein dummer. |
4386. |
Darnach du hast, darnach gib. |
4387. |
Man fragt nicht, was hast du verschlemmt, sondern was hast du? |
4388. |
Wer nichts hat, dem entfällt nichts. |
4389. |
Wer nichts hat, was kann der verlieren? |
4390. |
Wer hat, dem wird gegeben. |
4391. |
Wer
hat, der behalt',
|
4392. |
Hattich ist ein armer Mann. |
4393. |
Hättich ist ein böser Vogel, Habich ein guter. |
4181. |
Wen der Haber sticht, der ist schwer zu halten. |
4182. |
Der Haber wird nicht vor der Gerste reif. |
4183. |
Er kauft den Haber von der Gans. |
4184. |
Haber und Zinsen schlafen nicht. |
4185. |
Es verliert mancher seinen Haber, eh er zum Acker kommt. |
4186. |
Sie leben in Saus und Braus und tun, als äßen sie Haberstroh. |
12317. |
Haberjahr, Schaberjahr. |
4187. |
Wo man den Habicht über die Hühner setzt, da ist ihr Tod gewiß. |
4188. |
Ei, schlag das Wetter die Hacke, rief der Narr, als ihr Stiel ihm an die Nase schlug; vorher wußt' er ihren Namen nicht. |
4189. |
Man kann der Hacke bald einen Stiel finden. |
4189a. |
Wie dir gehn die Backen,
|
4189b. |
Wo man Häcksel sät, wird kein Korn geerntet. |
4190. |
Mit Hadern gewinnt man nichts als Hadern. |
4191. |
Mit Hadern verliert jedermann außer Papiermacher und Advokaten. |
4192. |
Wer da
hadert um ein Schwein,
|
4193. |
Wer viel hadert, wird oft geschlagen. |
4194. |
Alter Hader ist bald wieder neu. |
4195. |
Wer die Häfen macht, darf sie auch zerbrechen. |
4196. |
Ist der Hafen zerbrochen, so wirft man die Scherben in den Kot. |
4196a. |
Wenn der
Hafen bricht,
|
4197. |
Geborstener Hafen bricht zuletzt. |
4198. |
Wenn ein Hafen auf den andern stößt, so zerbrechen beide. |
4199. |
Den
Hafen am Klang,
|
4200. |
Es ist kein Hafen so schön, man findet einen so schönen Deckel. |
4201. |
Kleine Häfen laufen bald über. |
4201a. |
Kleine Häfen haben auch Ohren. |
4202. |
Mancher verdaut den Hafen, ein andrer kaum das Mus. |
4203. |
An alten Häfen und Schälken ist das Waschen verloren. |
4204. |
In alten Häfen kann man auch Fleisch kochen. |
4205. |
Was zuerst in einen neuen Hafen kommt, darnach schmeckt er allweg. |
4206. |
Er richtet gern an – aus andrer Leute Häfen. |
4207. |
Dem der Hagen, dem ist auch der Graben. |
4208. |
Wer mag jagen,
|
4209. |
Hagel und Brand
|
4210. |
Der Hahn ist König auf seinem Miste. |
4211. |
Der Hahn kräht am kühnsten auf eigenem Mist. |
4212. |
Wenn de
Hahn kreihet op dem Nest,
|
4213. |
Viel besser kräht der
Hahn,
|
4214. |
Ein guter Hahn kräht auch zweimal. |
4215. |
Der Hahn kräht, so er die Henne getreten. |
4216. |
Eh der Hahn kräht, schlägt er mit den Fittichen. |
4217. |
Der Hahn schließt die Augen, eh er kräht – weil er's auswendig kann. |
4218. |
Wenn er redet, kräht der Hahn auf dem Kirchturm. |
4219. |
Zwei Hahnen auf einem Mist vertragen sich nicht. |
4220. |
Ein guter Hahn wird selten fett. |
4221. |
Was zum Hahn werden soll, rötet bald den Kamm. |
4222. |
Alle Hahnen müssen einen Kamm haben. |
4223. |
Ein jeder will Hahn im Korbe sein. |
4224. |
Ein Hahn hat so viel Flügel als der Falk und kann doch nicht so hoch fliegen. |
4225. |
Ein Hahn zwingt zwölf Hennen, ein Weib halb so viel Männer. |
4226. |
Der Hahn kann nicht so viel zusammentragen, als die Henne verscharren mag. |
4226a. |
Ich nahm' ein Gerstenkorn für die Perle, sprach der Hahn. |
4227. |
Errare humanum, sagte der Hahn und trat die Ente. |
4227a. |
Er geht darüber hin wie der Hahn über die Kohlen. |
4228. |
Hahnreischaft ist die vornehmste Zunft. |
4229. |
Nach Dreikönigen wachsen die Tage um einen Hahnenschritt. |
4230. |
Der Schatz hebt sich alle Jahre um einen Hahnenschritt. |
4249. |
Was ein Haken werden will, krümmt sich beizeiten. |
4231. |
Halb und halb, wie man die Hunde schiert. |
4232. |
Halbgeburt tritt ein Glied weiter. |
4233. |
Das Halbe ist oft besser als das Ganze. |
4234. |
Halb ist oft mehr denn gar. |
4235. |
Ein ehrlich geteiltes Halb frommt mehr denn ein Ganzes. |
4236. |
Halb gelb, halb schwarz, nach der Reichsfarbe. |
4237. |
Von einem Halme kommt ein Feuer. |
4238. |
Mit dem Halse bezahlt man alles. |
4239. |
Nach gelben Birnen und braunen Nüssen fällt sich einer den Hals ab. |
4240. |
Halt den Mann, die Kuh will beißen. |
4241. |
Man soll einen nicht halten, wie man ihn ansieht. |
4242. |
Was man nicht halten kann, muß man laufen lassen. |
4243. |
Was man nicht halten kann, soll man nicht geloben. |
4244. |
Wozu sich einer hält, des bekommt er sein Lebtage genug. |
4244a. |
Wer da hält, dem hält man wieder. |
4245. |
Der
Hammer und der Amboß
|
4246. |
Wer klug ist, legt die Hand nicht zwischen Hammer und Amboß. |
4247. |
Lieber Hammer als Amboß. |
4248. |
Goldener Hammer bricht eisernes Tor. |
4250. |
Dem fleißigen Hamster schadet der Winter nichts. |
4251. |
Hand muß Hand wahren. |
4252. |
Eine Hand wäscht die andere. |
4253. |
Wenn eine Hand die andre wäscht, werden sie beide rein. |
4254. |
Gemeine
Hand
|
4255. |
Herzhafte
Hand
|
4256. |
Bereite
Hand
|
4257. |
Treue
Hand
|
4258. |
Kunstreiche
Hand
|
4259. |
Wehrender Hand wird immer Rat. |
4260. |
Wehrende Hand schuf Gott. |
4261. |
Die unfreie Hand zieht die freie nach sich. |
4262. |
An schmierigen Händen bleibt viel hangen. |
4263. |
Mit leeren Händen fängt man keinen Falken. |
4264. |
Mit leerer Hand ist schwer Vögel fangen. |
4265. |
Feuchte Hand bedeutet Liebe. |
4266. |
Kalte Hände, warme Liebe. |
4267. |
Trockne Hand gibt ungern. |
4268. |
Die linke Hand geht von Herzen. |
4269. |
Faulen Händen gibt Gott die Drüsen. |
4269a. |
Faule Hände müssen ein böses Jahr haben. |
4270. |
Magre Hände machen feiste Füße. |
4271. |
Viel Hände im Haar raufen hart. |
4272. |
Viel Hände machen bald Feierabend. |
4273. |
Viel
Hände
|
4274. |
Viel Hände machen leichte Bürde. |
4275. |
Viel Hände heben leicht eine Last. |
4276. |
Viel
Hände
|
4277. |
Viel Hände machen kurze Arbeit, aber der Teufel fährt in die Schüssel. |
4278. |
Wer keine Hand hat, macht keine Faust. |
4279. |
Schwiele an den Händen hat mehr Ehre als ein goldener Ring am Finger. |
4280. |
Mit den Händen gibt man Leute zusammen, und mit den Füßen gehen sie auseinander. |
4281. |
Sieh ihm auf die Hände, du brauchst ihm auf die Füße nicht zu sehen. |
4282. |
Wer die Hand im Blute badet, muß sie mit Tränen waschen. |
4283. |
Greif ehrlich zu, eh dir die Hände gebunden werden. |
4284. |
Die Hand vom Sacke! das Mehl ist verkauft! |
4285. |
Die Hand von der Butte! es sind Weinbeeren drin. |
4286. |
Hand von der Butter! |
4287. |
Mit der einen Hand geben, mit der andern nehmen. |
4288. |
Von der Hand zum Munde verschüttet mancher die Suppe. |
4289. |
Aus der
Hand in den Mund
|
12318. |
Wer keine Hand hat, kann keine Faust machen. |
4290. |
Wem man eine Handbreit gibt, der nimmt eine Ellenlang. |
4291. |
Jedes Ding hat seinen Handgriff, nur das Mistspreiten hat seinen Schludder. |
4292. |
Handkauf lacht. |
4293. |
Das Handwasser ist das süßeste. |
4294. |
Handwerk hat goldenen Boden. |
4295. |
Handwerk ist eine tägliche Gült. |
4296. |
Ein Handwerk, ein täglicher Gülden. |
4297. |
Mit einem Handwerk kommt man weiter als mit tausend Gulden. |
4298. |
Ein Handwerker sollte zehn Rentner überzehren. |
4299. |
Ein Handwerksmann kann einen Rentner ausziehen. |
4300. |
Ein schlechtes Handwerk, das seinen Meister nicht nährt. |
4301. |
Es ist ein gut Handwerk, es lohnt aber übel. |
4302. |
Seines Handwerks soll sich niemand schämen. |
4303. |
Es ist ein schlechter Arbeitsmann,
|
4304. |
Wer das Handwerk versteht, verrät (beschämt) den Meister nicht. |
4305. |
Wer viel Handwerke zugleich lernt, der lernt selten eins wohl. |
4306. |
Viel Handwerke verderben den Meister. |
4307. |
Zwanzig Handwerke und ein halb Brot. |
4308. |
Neunerlei Handwerk, achtzehnerlei Unglück. |
4309. |
Vierzehn Handwerke, fünfzehn Unglücke. |
4310. |
Viel Handwerke, Betteln das beste. |
4311. |
Zehn Handwerke, das eilfte der Bettelstab. |
4312. |
Des Handwerks, des Mangels. |
4313. |
Gott ehre das Handwerk! sprach der Schinder zum Richter. |
4314. |
Handwerkssachen gehören vor den Rat. |
4315. |
So weit Handwerksgewohnheit geht, so weit kann sich ein Handwerksmann helfen. |
12319. |
Handwerk haßt einander. |
4316. |
Handel
|
4317. |
Handel und Wandel leidet keine Freundschaft. |
4318. |
Handel und Wandel muß getrieben sein. |
4319. |
Am
Handel
|
4320. |
Jeder Handel will seinen Mann ganz haben. |
4321. |
Ein schlechter Handel, wo niemand gewinnt! |
4322. |
Geht der Handel nicht so, wie du willst, so geh, wie er will. |
4323. |
Am Handel erkennt man die Ware. |
4325. |
Wie einer handelt, so sagt man ihm nach. |
4324. |
Auch die besten Händel sind nichts nütz. |
4326. |
Man hängt keinen zweimal. |
4327. |
Wer hängen soll, ersäuft nicht. |
4328. |
Hänge weg, eh das Holz vergeht. |
4329. |
Eh man lernt hangen, ist man halb tot. |
4330. |
Eh man's Hangen lernt, ist man halb erwürgt. |
4331. |
Ei, wie lausig geht's zu, sagte jener, als man ihn hängte. |
4332. |
Hangen tut nicht weh, so es Ehren halber geschieht. |
4333. |
Hans, prahle sachte! |
4334. |
Hans in allen Gassen! |
4335. |
Hans ohne Sorgen lebt mit der wilden Gans und läßt die Waldvöglein sorgen. |
4336. |
Er heißt und bleibet
Hans,
|
4337. |
Siebenundsiebzig
Hänse,
|
4338. |
Hans kommt durch seine Dummheit fort. |
4339. |
Was Hänschen nicht lernte, lernt Hans nimmermehr. |
4340. |
Hänschen, lern nicht zu viel! |
4341. |
Hänschen, lern nicht zuviel, du mußt sonst zuviel tun. |
4342. |
Wer weiß, wo Hans ist, wenn's Gras wächst. |
4343. |
Das hätten wir gehabt, sagte Hans, als er seinen Vater begrub. |
4344. |
Es klingt nicht wohl auf der Harfe, wenn man Gott lästert. |
4345. |
Wer die Harfe nicht spielen kann, der werd' ein Pfeifer. |
4346. |
Der Harnisch ist gut, wer sein zu brauchen weiß. |
4347. |
Kein Harnisch schützt wider den Tod. |
4348. |
Harr ist des Zorns Arznei. |
4349. |
Dem Hungrigen ist harr ein hartes Wort. |
4350. |
Mit
Harren und Hoffen
|
4351. |
Es steht geschrieben:
|
4352. |
Harren ist langweilig, macht aber weise. |
4353. |
Hart gegen hart
|
4354. |
Hart gegen hart, sagte der Teufel, da sch– er gegen ein Donnerwetter. |
4355. |
Hart verdient Geld geht zäh heraus. |
4356. |
Harz ist gut zum Geigen. |
4357. |
Dem Hasen ist nicht wohler, als wo er geworfen ist. |
4358. |
Wo der Has gesetzt ist, will er bleiben. |
4359. |
Rufe nicht Hase! er liege denn im Garne. |
4360. |
Der eine fängt den Hasen, der andre ißt ihn. |
4361. |
Wer zwei Hasen zugleich hetzen will, fängt gar keinen. |
4362. |
Der Hase geht selbander zu Busch und kommt selbfünfzehnter wieder. |
4363. |
Gelehrte Hasen fängt man im Schulgarn. |
4364. |
Kein
Häslein,
|
4365. |
Wer einen Hasen im Busen trägt, der fliehe. |
4366. |
Es ist ihm ein Has über den Weg gelaufen. |
4367. |
Mancher schläft den Hasenschlaf (mit offenen Augen). |
4368. |
Traue dem Hasen das Fähnlein nicht an. |
4369. |
Sähst du einem Hasen so ähnlich als einem Narren, die Hunde hätten dich längst zerrissen. |
4370. |
Er steht bei der Wahrheit wie der Has bei der Pauke. |
4371. |
Wer weiß, wo der Hase läuft, sagte jener und legte das Garn auf dem Dache aus. |
4372. |
Wenn der
Hase läuft über den Weg,
|
12320. |
Wenn der Has in den Pfeffer kommt, wird er schwarz. |
4373. |
Niemand kann haspeln und spinnen zugleich. |
4374. |
Haß und Neiden
|
4375. |
Haß und Neid
|
4376. |
Mögen sie mich hassen, wenn sie mich nur fürchten. |
4377. |
Viel Vögel sind, die
hassen mich,
|
4378. |
Hast ist meist ohne Vorteil. |
4379. |
Nichts mit Hast – als Flöhe fangen. |
4380. |
Große Hast kommt oft zu spät. |
4381. |
Je größer Hast, je minder Sput. |
4382. |
Hast hat nicht Sput. |
4383. |
Hastiger Mann war nie Verräter. |
4384. |
Hastiger Mann soll trägen Esel reiten. |
4385. |
Die zu
hastig vorwärts treiben,
|
4394. |
Die Haue will einen Stiel haben. |
4395. |
Es ist nicht ge hauen und nicht gestochen. |
4396. |
Wer über sich haut, dem fallen die Späne in die Augen. |
4397. |
Viel Körnlein machen einen Haufen. |
4398. |
Wer dem Haufen folgt, hat viel Gesellen. |
4399. |
Das Haupt regiert, nicht die Füße. |
4400. |
Wie das Haupt, so die Glieder. |
4401. |
Wenn das Haupt krank ist, so siechen die Glieder. |
4402. |
Freudiger Hauptmann, lustiges Kriegsvolk. |
4403. |
Ein Haus kann nicht zwei Hunde nähren. |
4404. |
Kein
Haus
|
4405. |
In alten
Häusern viele Mäuse,
|
4406. |
Hast du ein
Haus,
|
4407. |
Fern von Haus ist nah bei Schaden. |
4407a. |
Ein Haus, ein Brand. |
4408. |
Baust du ein
Haus,
|
4409. |
Mancher baut ein
Haus
|
4410. |
Narren bauen Häuser, der Kluge kauft sie. |
4411. |
Wer ein Haus kauft, findet's; wer eins baut, bezahlt es. |
4412. |
Wer ein Haus kauft, hat manchen Balken und Nagel umsonst. |
4413. |
An alten Häusern und alten Weibern ist stets was zu flicken. |
4414. |
Wer ein alt Haus hat und ein jung Weib, hat genug zu tun. |
4415. |
Wer verderben will und weiß nicht wie,
|
4416. |
Wer in seinem eigenen Hause beschneit oder beregnet, des will sich Gott nicht erbarmen. |
4417. |
Halb Haus, halbe Hölle. |
4418. |
Besser in
Häusern
|
4419. |
Hausgemach
|
4420. |
Jeder ist König und Kaiser in seinem Hause. |
4421. |
Es ist kein
Häuslein,
|
4422. |
Was du hast in deinem
Haus,
|
4423. |
Volles
Haus, tolles Haus,
|
4424. |
Drei Dinge sind nicht eins im
Haus:
|
4425. |
Eine zornige Frau, ein Kamin voll Rauch und eine löcherige Pfanne sind schädlich im Haus. |
4426. |
Hast du gern ein sauber
Haus,
|
4427. |
Wer sein
Haus will haben sauber,
|
4428. |
Alte Affen,
|
4429. |
Haus ohne Mann, Haus ohne Rat;
|
4430. |
Wie Haus so Gast, wie Gast so Kost. |
4431. |
Läßt du einen ins Haus kommen, er kommt dir bald in die Stube. |
4432. |
Hohe Häuser sind gewöhnlich unterm Dach leer. |
4433. |
In leeren Häusern regieren Poltergeister. |
4434. |
In goldnen Häusern hölzern Leben. |
4435. |
Ein Haus ist leichter angezündet als gelöscht. |
4436. |
Wenn ein Haus hebräisch lernt, so frißt es der Wucher. |
4437. |
Es wird dir zu Haus und Hof kommen. |
12320a. |
Baust du ein
Haus,
|
12321. |
Und als das Haus gebaut war, da lag er nieder und starb. |
12324. |
Man muß dem Alter hausen. |
4438. |
Die Hausehre liegt am Weibe. |
4439. |
Hauseid soll man verhalten, nicht halten. |
4440. |
Hauszank und
Hauseid
|
4441. |
Brave Hausfrau bleibt daheim. |
4442. |
Eine
Hausfrau
|
4443. |
Eine fleißige Hausfrau ist die beste Sparbüchse. |
4444. |
Es sind nicht alle gute Hausfrauen, die gut spinnen können. |
4445. |
Der Hausfriede kommt von der Hausfrau. |
4446. |
Hausfriede ist Hausfreude. |
4447. |
Was tut man nicht des lieben Hausfriedens willen? |
4448. |
Haushalt hat ein groß Maul. |
4449. |
Es gehört viel zur Haushaltung, der Tage sind viel im Jahr und der Mahlzeiten noch mehr. |
4450. |
Mancher hält haus, als müßt' er über Nacht verderben. |
4451. |
Mit vielem kommt man aus,
|
4452. |
Wie einer haushält, also hat sein Haus einen Giebel. |
4456. |
Hausmannskost schmeckt wohl. |
4456a. |
Viel Hausrat, viel Unrat. |
4453. |
Ein rechter Hausvater ist der erste auf, der letzte nieder. |
4454. |
Fleißiger Hausvater macht hurtig Gesinde. |
4455. |
Einem Hausvater steht es besser an, zu verkaufen als zu kaufen. |
4457. |
Hauszank
|
4458. |
Hauszins schläft nicht. |
4459. |
Es ist in der Haut, wär's im Kleide, so könnte man's abwaschen (ausklopfen). |
4460. |
Wo Haut und Haar nicht gut sind, da gibt es keinen schönen Pelz. |
4461. |
Auf heiler Haut ist gut schlafen. |
4462. |
Aus andrer Leuten Häuten ist gut Riemen schneiden. |
4462a. |
Er bohrt gern Löcher in andrer Leute Haut. |
4463. |
Daß man in eine andre Haut schlüpfe, hilft nicht in den Himmel. |
4464. |
Als der Bauernbub in eine andre Haut schlüpfte, gewann die Magd ein Kind. |
4465. |
Ledige
Haut
|
4466. |
Die Haut ist kein Narr: wenn sie alt wird, so rümpft sie sich (runzelt sie). |
4467. |
Alte Häute sind zäh und bedürfen viel Gerbens, das sie aber nicht leiden. |
4468. |
Jeder muß seine Haut zu Markte tragen. |
4469. |
Man muß seine Haut so teuer als möglich verkaufen. |
4470. |
Man muß die Haut nicht eher feilbieten, als bis man den Bären hat. |
12322. |
In kleiner Haut stecken auch Leute. |
12323. |
Es kann jeder seine Haut gerben lassen, wo er will. |
4471. |
Was du nicht heben kannst, laß liegen. |
4472. |
Steht das Kind wohl, so ist jede Hebamme gut. |
4473. |
Vom Hecht den Schwanz, vom Karpfen den Kopf. |
4474. |
Wer den Hecht gut essen will, muß die Galle wegwerfen. |
4475. |
Hechtenzünglein, Barbenmäulein
|
4476. |
Die Hechte werden von kleinen Fischen groß. |
4477. |
Die Hechte werden deswegen in die Teiche gesetzt, damit die andern Fische nicht faul werden. |
Herd – Hochzeit
4478. |
Es ist leichter zwei Herde bauen als auf einem immer Feuer haben. |
4479. |
Wo der Kessel überm Herde hängt, freit es sich am besten. |
4480. |
Es ist keine Herde so klein, sie hat ein räudiges Schaf. |
4481. |
Dem Gottlosen die Hefen. |
4482. |
Wer den Wein getrunken, der trinke auch die Hefen. |
4483. |
Nach großem
Heger
|
4484. |
Der Hehler ist schlimmer als der Stehler. |
4485. |
Hehler
|
4486. |
Der
Hehler
|
4487. |
Kein
Hehler,
|
12325. |
Hehl du mir, so hehl ich dir. |
4487a. |
Woher haben die Heiden die Hemden? |
4488. |
Junger Heiliger, alter Teufel. |
4489. |
Will der Teufel
Heilige fangen,
|
4490. |
Die Heiligen lassen nicht mit sich spaßen. |
4491. |
Große Herren dürfen mit Heiligen scherzen. |
4492. |
Die Heiligen reden nicht und rächen sich dennoch. |
4493. |
Die Heiligen holen ihr Wachs wieder. |
4494. |
Arme Leute machen reiche Heilige. |
4495. |
Unselige Leute machen die Heiligen reich. |
4496. |
Niemand ist aller Heiligen Knecht. |
4497. |
Es sind nicht alle Heilige, die in aller Heiligen Kirchen gehen. |
4498. |
Es ist nicht alles Heiltum, was die Bauern küssen. |
4499. |
Ich will dir nicht alle Heiligen hertragen. |
4500. |
Wenn Gott nicht hilft, so ziehn auch die Heiligen keinen Strang an. |
4501. |
Wem die Heiligen hold sind, der mag leise beten. |
4502. |
Wie der Heilige, so der Feiertag. |
4503. |
Es ist kein Heiliger so klein, er will seine eigene Kerze haben. |
4504. |
Wenn ein neuer Heiliger kommt, so vergißt man der alten. |
4505. |
Ich feiere keinem Heiligen, dem ich nicht gefastet. |
4506. |
Man glaubt an keinen Heiligen, er zeichne denn. |
4507. |
Man glaubt an keinen sch–den Heiligen. |
4508. |
Kleine Heilige tun auch Zeichen. |
4509. |
Je
heiliger Zeit,
|
4510. |
Je heiliger das Fest, je geschäftiger der Teufel. |
4511. |
Wer sich selbst ein Heiligtum ist, ist andern ein Greuel. |
12325a. |
Der Heiligen Gut hat der Wehre nicht. |
12326. |
Heimat mein,
|
4512. |
Herr, vertraut mir, was Ihr wollt, nur keine Heimlichkeit. |
4513. |
Heirat ist ein verdeckt Essen. |
4514. |
Heiraten ist nicht Kappentauschen. |
4515. |
Zum
Heiraten und Seefahren
|
4516. |
Heiraten ist Lotterie. |
4517. |
Heiraten in Eile
|
4518. |
Es lüstet sie alle zu
heiraten
|
4519. |
Übereilte Heirat fällt selten gut aus. |
4520. |
Wer heiratet, tut wohl, wer ledig bleibt, tut besser. |
4521. |
Heiraten ist leicht, haushalten schwer. |
4522. |
Heirat ins Blut
|
4523. |
Heirate über den Mist,
|
4524. |
Die erste
Heirat ist ein Eh,
|
4525. |
Es trägt manche ihr Heiratsgut unter den Augen. |
12327. |
Heiraten ist kein Bauerndienst. |
4526. |
Die nicht helfen wollen, hindern gern. |
4527. |
Wer sich aufrichten will, dem soll man auf helfen. |
4528. |
Hilf beizeit,
|
4529. |
Rechter Mann
|
4530. |
Einer hilft dem andern über den Zaun. |
4531. |
Angebotene Hülfe hat keinen Lohn. |
4532. |
Vieler Hülfe, weniger Rat. |
4533. |
Hilft's (Bat's) nicht, so schadt's nicht. |
4534. |
Es hilft kein Bad an einem Mohren (Juden) oder Raben. |
4535. |
Heller, steh auf, laß den Gulden niedersitzen. |
4536. |
Wer den
Heller nicht ehrt,
|
4537. |
Wer den Heller nicht spart, wird keines Pfennings Herr. |
4538. |
Was man nicht braucht, ist zu teuer, wenn es nur einen Heller kostet. |
4539. |
Viel Heller machen auch Geld. |
4540. |
Ein ungerechter Heller frißt einen Taler. |
4541. |
Böser Heller, so einen Gulden schadet. |
4542. |
Es ist ein guter Heller, so einen Taler bringt. |
4543. |
Wer zum Heller gemünzt ist, wird nie ein Groschen. |
4544. |
Mit einem Heller kauft man keinen Ochsen. |
4545. |
Mit einem Heller kann man kein gut Mus kochen. |
4546. |
Zwei böse Heller finden sich gern in einem Beutel. |
4547. |
Fehlt dir ein Helmzeichen, so kauf dir ein Paar Hörner. |
4548. |
Das Hemde ist mir näher als der Rock. |
4549. |
Wer keine Hemden machen kann, muß die alten flicken. |
4550. |
Was der Henker mit seinem Schwert erreichen kann, ist sein. |
4551. |
Lieber
henken
|
4552. |
Die Nürnberger henken keinen, sie hätten ihn denn. |
4553. |
Man henkt keinen Dieb wider seinen Willen. |
4554. |
Wer sich nicht bessern will, den mag der Henker in die Schule nehmen. |
4555. |
Der Henker ist ein scharfer Barbier. |
4556. |
Wer dem Henker entläuft, entläuft deshalb dem Teufel nicht. |
4557. |
Im Hause des Ge henkten soll man nicht vom Stricke reden. |
4558. |
Der Henker schlägt dem, so vor ihm ist, den Kopf ab und dräut denen, die hinter ihm sind. |
4559. |
Er lohnt ihnen wie der Henker. |
4560. |
Eine Henne kann mehr auseinanderscharren als sieben Hähne. |
4560a. |
Wenn die
Henne nicht scharrt wie der Hahn,
|
4561. |
Wo die Henne kräht und der Hahn schweigt, da geht's lüderlich zu. |
4562. |
Wenn die
Henne kräht vor dem Hahn
|
4562a. |
Kregget de
Henne und schwigt de Haan,
|
4563. |
Die Henne trägt das Handlohn (Hauptrecht) auf dem Schwanz mit sich. |
4564. |
Keine Henne fliegt über die Mauer. |
4565. |
Ist die Henne mein, so gehören mir auch die Eier. |
4566. |
Viele kriegen um das Ei und lassen die Henne fliegen. |
4567. |
Hat die Henne ein Ei gelegt, so gackert sie. |
4568. |
Wenn die Henne ihr Gackern ließe, so wüßte man nicht, wo sie gelegt hat. |
4569. |
Wer Eier haben will, muß der Henne Gackern leiden. |
4570. |
Die Henne, die zu früh gackert, legt auf den Tag ein Windei. |
4571. |
Was von der Henne kommt, das gackert. |
4572. |
Hennen, die viel gackern, legen wenig Eier. |
4573. |
So lange die Henne Eier legt, so lange legt man ihr auch. |
4574. |
Üble Henne, die in Nachbarshäuser legt. |
4575. |
Wenn man tausend Hennen über setzte, so möchten sie in acht Tagen kein Ei ausbrüten. |
4576. |
Wenn man der Henne nicht bald ein Nest macht, legt sie unter die Nesseln. |
4577. |
Es legt wohl auch eine kluge Henne in die Nesseln. |
4578. |
Eine blinde Henne findet auch wohl ein Korn. |
4579. |
Wenn die Henne zum Hahn kommt, vergißt sie der Küchlein. |
4580. |
Eine Henne hat das Recht über neun Zäune. |
4581. |
Alte Hennen geben fette Suppen, haben aber zähes Fleisch. |
4582. |
Fette Hennen legen nicht. |
4583. |
Keine teurere Henne als die geschenkte. |
4584. |
Man muß die Henne rupfen, ohne daß sie schreit. |
4585. |
Dem Hennengreifer ist eine rechte Frau nicht hold. |
4586. |
Was heraus ist, schwiert nicht mehr. |
4587. |
Herberge kann niemand bei sich führen. |
4588. |
Herberg schön, der Wirt ein Schalk. |
4589. |
In schöner Herberg verzapft man auch sauern Wein. |
4590. |
Wie näher der Herberg, wie länger der Weg. |
4591. |
Man soll herbsten, solang Herbstzeit ist. |
4593. |
Ein schlechter Hering gibt einen guten Bücking. |
4592. |
Den guten Wein und den tapfern Mann soll man nicht nach seinem Herkommen fragen. |
4594. |
Herodes und Pilatus sind gute Freunde. |
4595. |
Wie der Herr, so der Knecht. |
4596. |
Getreuer Herr, getreuer Knecht. |
4597. |
So lange kein Herr, so lang auch kein Knecht. |
4598. |
Der Herr soll von Linden sein, der Knecht von Eichen. |
4599. |
Ein lindener Herr überdauert einen eichenen Knecht. |
4600. |
Keiner mag Herr sein, er sei denn zuvor Knecht gewesen. |
4601. |
Wenn der Herr kurzsichtig ist, so ist der Knecht gar blind. |
4602. |
Je blinder der Herr, je heller der Knecht. |
4603. |
Tröste Gott den Herrn, den der Knecht lehren muß. |
4604. |
Frühe Herren, späte Knechte. |
4605. |
Lieber vom Herren gekauft als vom Knechte. |
4606. |
Besser kleiner Herr als großer Knecht. |
4607. |
Wenn es auf den Herrn regnet, so tröpfelt es auf den Knecht. |
4608. |
Der Herren Sünde, der Bauern Buße. |
4609. |
Wenn die Herren sich raufen, müssen die Bauern Haar lassen. |
4610. |
Die Herren sind schon gut, nur die Diener sind des Teufels. |
4611. |
Der Herr sieht mit einem Auge mehr als der Knecht mit vieren. |
4612. |
Das Auge des Herrn schafft mehr als seine beiden Hände. |
4613. |
Des Herrn Auge füttert das Pferd wohl. |
4614. |
Des Herrn Fuß düngt den Acker. |
4615. |
Des Herren Ritt über die Saat läßt goldenen Huf. |
4616. |
Herr nicht zu Hause, niemand zu Hause. |
4617. |
Ein Herr büßt den andern nicht. |
4618. |
Niemand kann zwei Herren dienen. |
4619. |
Welchem Herrn du dienst, dessen Kleider du trägst. |
4620. |
Ein Herr, kein Herr; zwei Herrn, ein Herr. |
4621. |
Dreimal selig ist der Mann,
|
4622. |
Wer sein eigner
Herr kann sein,
|
4623. |
Keines Mannes Herr, keines Herren Mann! |
4624. |
Wer sich in Herrendiensten zu Tod arbeitet, den holt der Teufel. |
4625. |
Herrendienste sind keine Ehgelübde. |
4626. |
Herrendienst erbt nicht. |
4627. |
Lieber Rock, reiß nicht,
|
4628. |
Herrengunst und Lautenklang (Lerchensang)
|
4629. |
Großer Herren Huld und Nelkenwein verriecht über Nacht. |
4630. |
Herrn und Heilige gehen über alles. |
4631. |
Es ist besser einem Herren dienen, der eine Herrschaft vertut, als der eine gewinnen will. |
4632. |
Herren wollen Vorteil haben. |
4633. |
Herrengeld
|
4634. |
Man soll der Herrn genießen, daß sie auch bei Brot bleiben. |
4635. |
Der
Herren Sachen
|
4636. |
Die künftigen Herren machen die vorigen fromm. |
4637. |
Herren und Narren haben frei reden. |
4638. |
Herrenfeuer wärmt und brennt. |
4639. |
Bei großen Herren kann man sich wohl wärmen, aber auch verbrennen. |
4640. |
Wer den Herren zu nahe ist, der will ersticken, und wer zu weit von ihnen ist, der will erfrieren. |
4641. |
Großen
Herrn und schönen Frauen
|
4642. |
Klarem Himmel und lachendem Herren ist nicht zu trauen. |
4643. |
Es ist gut großer Herren müßig gehn. |
4644. |
Mit großen Herren ist nicht gut Kirschen essen. |
4645. |
Mit großen Herren soll man seidne Worte reden. |
4646. |
Große Herren machen nicht viel Worte. |
4647. |
Große Herren müssen viel von sich reden lassen. |
4648. |
Bei großen Herren muß man fünf gerade sein lassen. |
4649. |
Große Herren denken lange. |
4650. |
Große Herren haben lange Hände. |
4651. |
Herren Hand
|
4652. |
Großer Herren Hennen legen Eier mit zwei Dottern. |
4653. |
Herren lassen sich die Mücken abwehren, aber nicht die Ohrenbläser. |
4654. |
Großen Herren ist übel borgen. |
4655. |
Großer Herren Leute dünken sich was. |
4656. |
Unter großen Herren ist gut reich werden. |
4657. |
Große
Herren lassen sich nützen,
|
4658. |
Große Herren kommen am sichersten in den Himmel, wenn sie in der Wiege sterben. |
4659. |
Große Herren, große Sorgen. |
4660. |
Wer mit Herren umgehen will, der fliehe vor ihnen, so laufen sie ihm nach. |
4661. |
Gestrenge Herren regieren nicht lange. |
4662. |
Viel Herren, übel regiert. |
4663. |
Ein jeder Herr ist Kaiser in seinem Lande. |
4664. |
Ein jeder Herr ist Papst in seinem Lande. |
4665. |
Wo Herren sind, da sind Decklaken. |
4666. |
Ich bin Herr, sagte der Mann, da saß er unterm Tische. |
4667. |
Neue Herren, neue Fünde. |
4667a. |
Annere Heerens settet annere Suulen. |
4667b. |
Neue Herren machen neue Wetten. |
4668. |
Neue Herrschaft, neue Lehrzeit. |
4669. |
Herren können wohl Schaden, aber keinen Schimpf leiden. |
4670. |
Herrschaften haben viel Augen und Ohren. |
4671. |
Man findet keine Herrschaft vollkommen. |
12328. |
Herrendienst geht vor Gottesdienst. |
12329. |
Neue Herren und neue Schuh hat man lieber als die alten. |
4672. |
Unser Herrgott kann's nicht allen recht machen. |
4673. |
Unser Herrgott will nicht, daß das Weißbrot auf den Bäumen wachse. |
4674. |
Ich muß es haben, und sollt ich's unserm Herrgott unter den Füßen wegnehmen. |
4675. |
Er grüßt gern, wo unser Herrgott einen Arm herausstreckt. |
4676. |
Es wäre gut Herrgotte nach ihm schnitzen. |
4677. |
Herrlichkeit bedarf viel. |
4678. |
Vergiftete Kirschen bringen einen Herzog um. |
4679. |
Das Herz lügt nicht. |
4680. |
Ein Herz ist des andern Spiegel. |
4681. |
Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. |
4682. |
Wo dein Herz wohnt, da liegt dein Hort. |
4683. |
Wo dein Herz, da dein Gott. |
4684. |
Was dem Herzen gefällt, das suchen die Augen. |
4685. |
Es ist ihm nicht ums Herz wie ums Maul. |
4686. |
Was nicht von Herzen kommt, das geht nicht zu Herzen. |
4687. |
Das Herz ist reich oder arm, nicht die Kiste. |
4688. |
Reines
Herz und froher Mut
|
4689. |
Von Herzen gern, sagen die Bauern, wenn sie müssen. |
4690. |
Es gibt der Schlupfwinkel nirgend mehr als im menschlichen Herzen. |
4691. |
Herz, was begehrst du? |
12330. |
Was von Herzen kommt, glaubt das Herz. |
4692. |
Im Lande
Hessen
|
4693. |
Wo
Hessen und Holländer verderben,
|
4694. |
Wo ein Hesse in ein fremd Haus kommt, so zittern die Nägel an den Wänden. |
4695. |
Hüte dich vor dem Landgrafen von
Hessen,
|
4696. |
Die Hessen können vor neun nicht sehn. |
4697. |
Drauf los wie ein blinder Hesse! |
4698. |
Drauf los! es ist ein Hesse! |
4699. |
Man muß Heu machen, weil die Sonne scheint. |
4700. |
Was man nicht am Heu hat, das hat man am Stroh. |
4701. |
Man darf seinem Heu Stroh sagen. |
4702. |
Unter einem Fuder Heu erstickt keine Maus. |
4703. |
Übermorgen, wenn's Heu blüht. |
4703a. |
Wer nicht gabelt,
|
4704. |
Heuchelmann
|
4705. |
Heute mir,
|
4706. |
Sehr ungleich geht's auf Erden zu,
|
4707. |
Heute mein, Morgen dein,
|
4708. |
Heute rot,
|
4709. |
Heute König, morgen tot. |
4710. |
Heute was,
|
4711. |
Heute Blume, morgen Heu. |
4712. |
Heute reich,
|
4713. |
Heute Trab,
|
4714. |
Heut im Putz,
|
4715. |
Heut oben, morgen unten. |
4716. |
Heute groß, morgen klein. |
4717. |
Heute Herr, morgen Knecht. |
4718. |
Heute Freude, morgen Leid. |
4719. |
Heut ist der Tag. |
4720. |
Der heutige Tag ist des gestrigen Jünger. |
4721. |
Heut erfährt man, was man gestern nicht gewuß hat, |
4722. |
Heute und morgen ist auch ein Tag. |
4723. |
Besser heut als morgen. |
4724. |
Ein Heut ist besser denn zehn Morgen. |
4725. |
Heut soll dem Morgen
|
4726. |
Was du heute tun kannst, verschiebe nicht bis morgen. |
4727. |
Heut fasten kocht morgen die Suppe süß. |
4728. |
Wer heute mit rudert, soll morgen mit fahren. |
4729. |
Heute für Geld, morgen umsonst. |
4730. |
Heut ist ein Kaufmann, Morgen ein Bettelmann. |
4731. |
Wenn Gott sagt heute, sagt der Teufel morgen. |
4732. |
Heut will ich ihn nicht um seine Tochter bitten. |
4733. |
Hexen weinen nicht. |
4734. |
Er kann's kleine Hexenwerk – und's große treibt er. |
4735. |
Hierum und darum – gehn die Gänse barfuß. |
4736. |
Was vom Himmel fällt, schadet keinem. |
4737. |
Wenn der Himmel einfällt, so sind alle Töpfe und Bäume zerschlagen. |
4738. |
Wenn der Himmel einfällt, so können die Vögel keine Nester mehr bauen. |
4739. |
Wenn der Himmel einfiele, bliebe kein Zaunstecken ganz. |
4740. |
Wenn der Himmel einfiele, zerschlüg' er mehr Kacheln als Öfen. |
4741. |
Unter freiem Himmel biegt sich kein Balke. |
4742. |
Der Himmel ist uns überall gleich nahe. |
4743. |
Der Himmel ist hoch, man kann sich nicht dran halten. |
4744. |
Mit den Beinen läuft man nicht in den Himmel. |
4744a. |
Er will mit Stiefeln und Sporen in den Himmel |
4745. |
Wer nicht in den Himmel will, braucht keine Predigt. |
4746. |
Wer zum
Himmel ist geborn,
|
4747. |
Der Weg zum Himmel geht durch Kreuzdorn. |
4748. |
Der Himmel ist schwer zu verdienen, sprach der Abt, als er vom Bette fiel und die Nonne ein Bein brach. |
4749. |
Das Himmelreich gehört den Gänsen nicht zu. |
4750. |
Der Himmel ist nicht für die Gänse erbaut; für die Gottlosen aber auch nicht. |
4751. |
Ihm hängt der Himmel voll Baßgeigen. |
4752. |
Man meint oft, der Himmel hängt voll Geigen; sieht man recht zu, so sind es kaum Nußschalen. |
12331. |
Man kann auf keinem Kissen in den Himmel rutschen. |
4753. |
Hin ist hin, da leiht kein Jude mehr drauf. |
4754. |
Hin ist hin; wär' sie nicht hin,
|
4755. |
Niemand hinkt an eines andern Fuß. |
4756. |
Wenn alle hinken, meint jeder, er gehe recht. |
4757. |
Hinkebein spielt den Mann. |
12332. |
Wer eines Hinkenden spotten will, muß selbst gerade sein. |
4758. |
Die
Hintertür laß offen stehn
|
4759. |
Eine Hintertür verderbt das Haus. |
4760. |
Hintenaus
|
4761. |
Hintenaus hat keine Ehre. |
4762. |
Was hintennach kommt, schlägt die Fersen nicht entzwei. |
4763. |
Was hintennach kommt, das fressen die Hunde. |
4764. |
Hinz hat es angezettelt, Kunz muß es ausbaden. |
4765. |
Von Hinz zu Kunz, von Pontius zu Pilatus. |
4766. |
Hiobs Plage war ein böses Weib. |
4767. |
Die Hiobspost kommt nach. |
4768. |
Das
Hirn
|
4769. |
Wie der Hirsch in die Brunst tritt, so tritt er auch wieder heraus. |
4770. |
Er traf den Hirsch – mit einer Kugel in die hintere Klau und durch beide Ohren hinaus. |
4771. |
Ein Hirt muß seine Schafe kennen. |
4772. |
Des
Hirten Not,
|
4773. |
Wie der Hirt, so die Herde. |
4774. |
Irrender Hirt, irrende Schafe. |
4775. |
Was dem Hirten zuleide geschieht, geschieht den Schafen zum Schaden. |
4776. |
Viel Hirten, übel gehütet. |
4777. |
Ein guter Hirte schiert seine Schafe, ein übler zieht ihnen das Fell ab. |
4778. |
Wenn die Hirten sich zanken, hat der Wolf gewonnen Spiel. |
4779. |
Was der Hirt in seiner Hut verliert, das soll er entgelten. |
4780. |
Wenn der Hirt nicht mehr Freiheit hätte als das Schaf, so müßte er auch Gras essen. |
4781. |
Wie sie der Hirt zum Tor hinaustreibt. |
12332a. |
Jeder Hirt lobt seine Keule. |
4782. |
Hitzig
|
4783. |
Hm, sagte Steffen, da wußt' er nichts anders zu sagen. |
4784. |
Man muß dem Hobel nicht zu viel Eisen geben. |
4785. |
Er frißt Hobelspäne und sch– Tannenbord. |
4786. |
Wer hoch steht, den sieht man weit. |
4787. |
Wer hoch klimmt, der fällt hart. |
4788. |
Wer nicht zu
hoch steigt über sich,
|
4789. |
Mancher ist hochgeboren und nicht hocherkoren, mancher hocherkoren und niedergeboren. |
4790. |
Hoch genug macht alte Kriegsleut. |
4791. |
Die nicht hoch genug sind, muß man höher oder kürzer machen. |
4792. |
Was dir zu hoch ist, das laß fliegen. |
4793. |
Hoch schwören zeugt tiefe Lügen. |
4794. |
Wenn ein Ding aufs Höchste kommt, so nimmt's wieder ab. |
4795. |
Es kommt alles aufs Höchste, sagt der Bettler, wenn ihm die Läuse am Hut herumkriechen. |
4796. |
Hochmut
|
4797. |
Hochmut kommt vor dem Falle. |
4798. |
Wenn Hochmut aufgeht, geht Glück unter. |
4799. |
Hochmut
|
4800. |
Eine
Hochzeit wird nicht leicht vollbracht,
|
4801. |
Eine Hochzeit macht die andre. |
4802. |
Frühe Hochzeit, lange Liebe. |
4803. |
Öftre Hochzeit hat nicht Ehre. |
4804. |
Nach der Hochzeit erkennt man des Weibes Bosheit. |
4805. |
Es ist nicht jedermann auf die Hochzeit geladen. |
4806. |
Wer bittet den Armen zur Hochzeit? |
4807. |
Hochzeitgehen (Kinderheben) ist ein Ehr,
|
4808. |
Hochzeit haben
|
12333. |
Wenn Hochzeiter und Braut beisammen sind, hat der Teufel Fastnacht. |
Hof – Hütte
4809. |
An Höfen gibt es mehr Achitophel als Josephe. |
4810. |
Bei Hof ist Gunst im Maul, Mißtrauen im Herzen. |
4811. |
Bei Hof gibt man viel Hände, aber wenig Herzen. |
4812. |
Bei Hofe gibt man keine Beine. |
4813. |
Lang zu Hofe, lang zur Hölle. |
4814. |
Weit von Hof hat wenig Verdruß. |
4815. |
Wer zu Hofe sein will, muß bald oben, bald unten liegen. |
4816. |
Alte Diener, Hund und Pferd
|
4817. |
Wer zu Hofe wohl dient, der hat bald Neider und Hasser. |
4818. |
Verklappern ist das tägliche Brot bei Hofe. |
4819. |
Zu Hof kann man sich wohl wärmen, aber auch verbrennen. |
4820. |
Wer lange will zu
Hofe reiten,
|
4821. |
Als Petrus zu Hofe kam, verleugnete er seinen Herrn und Meister. |
4822. |
Zu Hofe dienen alle der Suppen, nicht der Herrn wegen. |
4823. |
Wenn zu Hofe gegessen ist, sind die Schüsseln leer. |
4824. |
Wer zu Hofe tauglich ist, den treibt man zu Tode. |
4825. |
Wer zu Hof tüchtig ist, der muß Wasser und Holz tragen oder ein Narr sein. |
4826. |
Zu Hof gilt gleich, der hinter die Tür hofiert und der's auskehrt. |
4827. |
Hans Schenk hat Gnade zu Hofe. |
4828. |
Die krumme Hand kennt man zu Hofe. |
4829. |
Hofmanier
|
4830. |
Gold auf den Hosen und keins darin, ist Hof-Art. |
4859. |
Wenn der Fuchspelz abgezogen,
|
4858. |
Wo Hofluft weht, ist nicht gut wohnen. |
4860. |
Es darf mir keiner ein Hofrecht in die Stube machen. |
4861. |
Die Hofzucht bringt die Franzosen. |
4862. |
Hoffen und Harren
|
4863. |
Ich
hoffe noch
|
4864. |
Wer von der Hoffnung lebt, stirbt an der Fasten. |
4865. |
Die Hoffnung ist das Seil, daran wir uns alle zu Tode ziehen. |
4866. |
Wer auf
Hoffnung traut,
|
4867. |
Wer mit der Hoffnung fährt, hat die Armut zum Kutscher. |
4868. |
Wer auf Hoffnung jagt, der fängt Nebel. |
4869. |
In
Hoffnung schweben
|
4870. |
Es ist kein süßer Leiden als hoffen. |
4871. |
Wenn
Hoffnung nicht wär',
|
4872. |
Man muß das Beste hoffen und das Böse gewarten. |
4873. |
Man muß das Beste hoffen, das Schlimme kommt von selbst. |
4874. |
Hoffnung läßt nicht zuschanden werden. |
4875. |
Hoffnung braucht man nicht zu kaufen. |
4876. |
Hoffnung erhält,
|
4877. |
Die Hoffnung ist unser, der Ausgang Gottes. |
4878. |
Die Hoffnung ist mir in den Brunnen gefallen. |
4831. |
Hoffart
|
4832. |
Hoffart will Zwang leiden. |
4833. |
Hoffart will Pein haben. |
4834. |
Hoffart ist ein süßes Leben. |
4835. |
Die Luft bläht die Sackpfeifen auf und Hoffart den Narren. |
4836. |
Hoffart meint, Stuhl und Bänke sollten vor ihr aufstehen. |
4837. |
Hoffart steckt den Schwanz übers Nest. |
4838. |
Hoffart und Armut halten übel Haus. |
4839. |
Hoffart ist leicht zu erlernen, kostet aber viel zu erhalten. |
4840. |
Wenn Hoffart aufgeht, so geht Glück unter. |
4841. |
Hoffart löscht das Feuer in der Küchen aus. |
4842. |
Wer zur Hoffart borgt, trägt am Ende geflickte Schuh. |
4843. |
Hoffart ist allenthalben Sünde, aber in Augsburg ist sie Wohlstand. |
4844. |
Hoffart ist allemal Sünde, sie habe ein Helmlein oder trag ein Fähnlein. |
4845. |
Die Hoffart mißt sich nach der langen Elle. |
4846. |
Hoffart ist des Dünkels Wassersucht. |
4847. |
Gott widersteht den Hoffärtigen. |
4848. |
Kein hoffärtiger Tier, denn so eine Magd Frau wird. |
4849. |
Wäre Hoffart eine Kunst, so hieß' er längst Doktor. |
4850. |
Röche Hoffart wohl, so wär' er lauter Bisam. |
4851. |
Höflichkeit ist nicht Schuldigkeit. |
4852. |
Höflichkeit und Treue
|
4853. |
Höflichkeit ziert den Mann und kostet nichts. |
4854. |
Höfliche Worte vermögen viel und kosten doch wenig. |
4855. |
Eine Höflichkeit ist der andern wert. |
4856. |
Gar zu höflich ist bäurisch. |
4857. |
Zu höflich wird tölpelig. |
4879. |
Hohl
|
4880. |
In allen Landen sind hohle Fässer und Kübel. |
4881. |
Hohn für Lohn, Stank für Dank. |
4882. |
Nun ist Holland in Not. |
4883. |
Wer vor der Hölle wohnt, muß den Teufel zu Gevatter bitten. |
4884. |
In die Hölle kommt man mit größrer Mühe denn in den Himmel. |
4885. |
In die Hölle ist es überall gleich weit. |
4886. |
In der Hölle gilt kein Stimmensammeln. |
4887. |
Wenn eine Hölle ist, so steht Rom darauf. |
4888. |
Wo ein Ort auf der Hölle steht, tritt man dem Teufel leicht auf den Kopf. |
4889. |
Die Holsten verteidigen ihr Recht mit dem Schwert. |
4890. |
Vor Holunder soll man den Hut abziehen und vor Wacholder die Knie beugen. |
4891. |
Das Holz muß pfleglich gehalten werden. |
4892. |
Jedes Holz hat seinen Wurm und jedes Mehl seine Kleie. |
4893. |
Im Holz wachsen Würmer, die es fressen. |
4894. |
Je krummer das
Holz, je besser die Krücke
|
4895. |
Krumm Holz hat viel Glut. |
4896. |
Krummes Holz brennt so gut wie gerades. |
4897. |
Krummes Holz gibt auch gerades Feuer. |
4898. |
Es ist wohl eher ein krumm Holz zum Löffel geraten. |
4899. |
Mein Holz kann mir niemand verbrennen. |
4900. |
Alt Holz brennt besser als junges. |
4901. |
Alt Holz gibt gut Feuer. |
4902. |
Grünes Holz, große Hitze. |
4903. |
Nicht jedes
Holz
|
4904. |
Nicht aus jedem Holz kann man Pfeifen schneiden. |
4905. |
Das Holz ist gut, wenn es nur zum rechten Zimmermann kommt. |
4906. |
Aus Holz macht man große und kleine Heilige. |
4907. |
Wo Holz gehauen wird, da fallen Späne. |
4908. |
Gibt man ihm viel Holz, so macht er viel Späne. |
4909. |
Wer im Holz arbeitet, wird nicht reich. |
4910. |
Wer beim Holzhauer steht, der hat einen Span am Kopf zu Lohn. |
4911. |
Wie man ins Holz schreit, so schreit es zurück. |
4912. |
Der gut ins Holz ruft, kriegt eine gute Antwort. |
4913. |
Auf ein hölzern Geschirr gehört ein hölzerner Deckel. |
4914. |
Wer allerlei Holz aufliest, hat bald einen Arm voll. |
4915. |
Holz, Haar und Unglück wachsen über Nacht. |
4916. |
Es führt mehr denn ein Weg ins Holz. |
4917. |
Gerade – wie grün Holz hinter dem Ofen getrocknet. |
4918. |
Wäre
Holzhauen ein Orden,
|
4919. |
Ein Holzapfel schmeckt wie der andere. |
4920. |
Kannst du regnen, kann ich auf Holzschuhen gehen. |
4921. |
Honig im Munde, Galle im Herzen. |
4922. |
Honig im Mund, Schermesser in der Hand. |
4923. |
Eitel Honigrede ist nicht ohne Gift. |
4924. |
Kein Honig ohne Gift. |
4925. |
Wer Honig will, muß der Bienen Sumsen leiden. |
4926. |
Wer Honig lecken will, muß der Bienen Stachel nicht scheuen. |
4927. |
Der Honig ist nicht weit vom Stachel. |
4928. |
Teurer Honig, den man aus Dornen muß lecken. |
4929. |
Honig essen ist gesund, zuviel macht speien. |
4930. |
Wer viel Honig schleckt, muß viel Wermut fressen. |
4931. |
Mit einem Löffel Honig fängt man mehr Fliegen als mit einem Faß voll Essig. |
4932. |
Honig ist der Mücken Tod. |
4933. |
Wer sich zu Honig macht, den benaschen die Fliegen. |
4934. |
Es ist zu gewinnen – wie Honig von Wespen. |
4935. |
Viel Hopfen, viel Rocken. |
4936. |
Da ist Hopf und Malz verloren. |
4937. |
Der
Horcher an der Wand
|
4938. |
Hör und sei nicht taub,
|
4939. |
Wer nicht hören will, muß fühlen. |
4940. |
Du hörst übel, ich muß dich einmal zum Bade führen. |
4941. |
Man muß hören und nicht hören. |
4942. |
Man muß viel hören, eh ein Ohr abfällt. |
4943. |
Höre viel und rede wenig. |
4944. |
Wer schlecht hört, reimt leicht. |
4945. |
Wer nicht rechtmäßig ge hört ist, wird nicht rechtmäßig verdammt. |
4946. |
Hörensagen ist halb gelogen. |
4947. |
Vom Hörensagen kommen die Lügen ins Land. |
4948. |
Vom Hörensagen leugt man viel. |
4949. |
Vom
Hörensagen und Wiedersagen
|
4950. |
Das kleine
Horn spricht zum großen Horn:
|
4951. |
Kurzer
Hornung, sagt der Bauer,
|
4952. |
Wenn's der
Hornung gnädig macht,
|
4953. |
Wenn im
Hornung die Mücken schwärmen,
|
4954. |
Halte dich ans
Hornvieh,
|
4955. |
Man sieht's an den Hosen, wo das Bein entzwei ist. |
4956. |
Er lebt im Stand der geflickten Hosen. |
4957. |
Die Frau hat die Hosen an. |
4958. |
Wer subtil ist, dem entfallen die Hosen. |
4959. |
Bist du nicht hübsch, so tu hübsch. |
4960. |
Eine hübsche Seele will auch einen hübschen Leib haben. |
4961. |
Eines Hufeisens willen verdirbt oft ein Pferd. |
4962. |
Hügel werfen Berge nicht um. |
4963. |
Trittst du mein Huhn, so wirst du mein Hahn. |
4964. |
Wer mit den Hühnern zu Bette geht, kann mit den Hahnen aufstehen. |
4965. |
Früh mit den
Hühnern zu Bette
|
4966. |
Hühner und Hahnen
|
4967. |
Kein Huhn hält sich zum Kapaunen, sondern zum Göckelhahn. |
4968. |
Es ist kein
Hühnchen noch so klein,
|
4969. |
Das Huhn legt gern ins Nest, worin schon Eier sind. |
4970. |
Bereitet man den Hühnern nicht beizeiten ein Bett, so legen sie in die Nesseln. |
4971. |
Kluge Hühner sch– auch in die Nesseln. |
4972. |
Hühner, die daheim essen und anderswo legen, soll man am Bratspieß ziehen. |
4973. |
Sieh auf die Hühner und nicht auf die Nester. |
4974. |
Kein Huhn scharrt umsonst. |
4975. |
Was zum Huhn geboren ist, scharrt nimmer vor sich. |
4976. |
Sind die Hühner brütig, so hätten sie gern Eier. |
4977. |
Seine Hühner legen Eier mit zwei Dottern. |
12334. |
Wie bald hat ein Huhn ein Ei verlegt. |
12334a. |
Die Hühner legen Eier durch den Kröpf. |
12335. |
Ein
Huhn und Reben
|
4978. |
Wessen Huldin schielt, der sagt, sie liebäugelt. |
4979. |
Ich brauche keine Hummeln in meinem Bienenkorbe. |
4980. |
Die großen Humpler machen die meisten Späne. |
4981. |
Hund, so nicht auf einer Spur bleibt, fängt weder Hirsch noch Hasen. |
4982. |
Guter Hund, so nur einem Wilde nachjagt. |
4983. |
Guter Hund, so die Fährte nicht verliert. |
4984. |
Mit altem Hunde sicherste Jagd. |
4985. |
Man soll Hund um Eberköpfe geben. |
4986. |
Viel Hunde sind des Hasen Tod. |
4987. |
Der Hund, der den Hasen aufspürt, ist so gut, als der ihn fängt. |
4988. |
Während der Hund sch–, läuft der Has in den Busch. |
4989. |
Wenn der Hund hofiert, so kann er nicht bellen. |
4990. |
Wenn die Hunde gähnen, ist die beste Jagd vorbei. |
4991. |
Wer nicht Hundslauch riechen kann, soll auch kein Wildbret essen. |
4992. |
Wenn der Hund nicht Lust hat zu jagen, reitet er auf dem Hintern. |
4993. |
Alte Hunde reiten auf dem A–. |
4994. |
Wenn der Hund wacht, mag der Hirte schlafen. |
4995. |
Wenn die Hunde schlafen, hat der Wolf gut Schafe stehlen. |
4996. |
Ich will keinen Hund beißen, denn ich muß meinen Zahn für den Wolf sparen, sagt der Schafhund. |
4997. |
Der Hund wird nicht ledig, ob er gleich in die Kette beißt. |
4998. |
Wer fremden Hund anbindet, gewinnt nichts als den Strick. |
4999. |
Wenn ein alter Hund bellt, soll man hinausschauen. |
5000. |
Ließe der Dieb das Stehlen, der Hund ließe sein Bellen. |
5001. |
Bellet ein Hund, so klaffen sie alle. |
5002. |
Bellende Hunde beißen nicht. |
5003. |
Stumme Hunde und stille Wasser sind gefährlich. |
5004. |
Schweigender Hund beißt am ersten. |
5005. |
Verzagter Hund bellt am meisten. |
5006. |
Laß die Hunde bellen, wenn sie nur nicht beißen. |
5007. |
Schätze den Hund nicht nach den Haaren, sondern nach den Zähnen. |
5008. |
Alte Hunde ist schwer bellen lehren. |
5009. |
Alte Hunde sind bös ziehen. |
5010. |
Wer nach jedem bellenden Hunde werfen will, muß viel Steine auflesen. |
5011. |
Wer mag den Hunden das Bellen verbieten? |
5012. |
Es ist Chrysam und Tauf an alten Hunden verloren. |
5013. |
Was vom Hunde kommt, bellt gern. |
5014. |
Der Hund weiß seines Herrn Willen wohl. |
5015. |
Wer dem Hunde nicht wehrt, der hetzt ihn. |
5016. |
Zu einem bösen Hunde gehört ein Knüppel. |
5017. |
Der Knüppel liegt beim Hunde. |
5018. |
Wenn man unter die Hunde wirft, welchen es trifft, der schreit. |
5019. |
Gemeiniglich wenn man unter die Hunde wirft, so trifft man einen. |
5020. |
Ein Hund schnappt nach einer Fliege. |
5021. |
Es ist nicht Not, daß man den Hund mit Bratwürsten werfe, solange man noch gute Bengel hat. |
5022. |
Schwerlich essen die Hunde Bratwürste, sie stehlen sie denn. |
5023. |
Der Hund ist tapfer auf seinem Mist. |
5024. |
Ein Hund ist nicht lang an eine Bratwurst gebunden. |
5025. |
Den Hund schickt man nicht nach Bratwürsten. |
5026. |
Er kam dazu wie der Hund zur Bratwurst. |
5026a. |
Wenn man selber nicht hangen will, muß der Hund die Wurst gestohlen haben. |
5027. |
Bissige Hunde haben zerbissene Ohren, böse Hunde zerbissen Fell. |
5028. |
Wirfst du den Hund mit einem feisten Bein und den Bettler mit einem Pfennig, so kommt er wieder. |
5029. |
Es geschieht ihm wie dem Hündchen von Bretten. |
5030. |
Schlafende Hunde soll man nicht wecken. |
5031. |
Ein wütiger Hund läuft nur neun Tage. |
5032. |
Ein toller Hund läuft sieben Jahr. |
5033. |
Wenn man dem Hunde an die Haut will, so sagt man, er sei wütig. |
5034. |
Wenn man den Hund schlagen will, so hat er Leder gefressen. |
5035. |
Kein Hund läßt sich ein Bein nehmen, er knurre denn. |
5036. |
Zwei
Hund an
einem Bein
|
5037. |
Je mehr Hunde, je weher dem Bein. |
5038. |
Man lasse dem Hunde den Knochen, so bleibt man ungebissen. |
5039. |
Der Hund kennt sein Bein. |
5039a. |
Hunde, die einen Braten gerochen haben, wollen ihn auch gerne belecken. |
5040. |
Es ist dem einen
Hunde leid,
|
5041. |
Man gibt den
Hunden nicht so viel,
|
5042. |
Damit lockt man keinen Hund vom Ofen. |
5043. |
Der Hund frißt wieder, was er gespien hat. |
5044. |
Es wird dir bekommen wie dem Hunde das Gras. |
5045. |
Ein blöder Hund wird selten fett. |
5046. |
Je magrer der Hund, je größer die Flöhe. |
5047. |
Wer mit Hunden zu Bette geht, steht mit Flöhen wieder auf. |
5048. |
An fremden Hunden riechen die andern. |
5049. |
Ein Hund riecht am andern, ob er den Pfeffer nicht habe. |
5050. |
Hunde pissen und Weiber weinen, wann sie wollen. |
5051. |
Hat der Teufel den Hund geholt, so hol' er auch den Strick. |
5052. |
Komm ich über den Hund, so komm ich auch über den Schwanz. |
5053. |
Er ist ein Hund, wenn er nur einen Schwanz hätte. |
5054. |
Besser ein lebender Hund als ein toter Löwe. |
5055. |
Liegt der Hund, so beißen ihn alle. |
5056. |
Tote Hunde beißen nicht. |
5057. |
Da liegt der Hund begraben. |
5058. |
Begoßne Hunde fürchten das Wasser. |
5059. |
Er schüttelt es ab wie der Hund den Regen. |
5059a. |
De
Hund, de bött (biß),
|
5060. |
Ein Mann kann machen, daß ihn seine eigenen Hunde beißen. |
5061. |
Hundsbiß heilt Hundshaar. |
5062. |
Er muß es hinnehmen, als wenn ihn ein Hund gebissen hätte. |
5063. |
Er ist mit allen Hunden gehetzt. |
5064. |
Ich habe den Hund lieber zum Freund als zum Feind. |
5065. |
Laß einen Hund sorgen, der bedarf vier Schuhe. |
5066. |
Man hält einen Hund in Ehren seines Herrn wegen. |
5067. |
Edelleute und Hunde lassen die Tür auf. |
5068. |
Eilte die Hündin nicht, so würfe sie nicht blinde Jungen. |
5069. |
Einen Mann hungerte manche Stund:
|
5070. |
An der
Hunde Hinken,
|
5071. |
Wenn der
Hund will sch– gehn,
|
5072. |
Es gibt mehr als einen bunten Hund. |
5073. |
Hunde, die jedermanns Gesellen sind, hat man nicht gern. |
5074. |
Du wirst noch Hunde führen müssen. |
5075. |
Er muß Hunde führen bis Bautzen. |
5076. |
Er sieht einen weißen Hund für einen Bäckersknecht an. |
5077. |
Er treibt die Hund aus und geht selbst mit. |
5078. |
Das wär' das Rechte, dann kommst du vom Hund auf den Bettelsack. |
5079. |
Greift man den Hund beim Schwanz, so knurrt er. |
12336. |
Er macht's wie Fuggers Hund. |
12337. |
Er läuft davon wie's Hündlein von Bretten. |
12338. |
Er meint, er sei des großen Hunds Großvater. |
12339. |
Man kann sich an einem Hund versündigen. |
12340. |
Man muß einem bösen Hund ein Stück Brot ins Maul werfen. |
12341. |
Es ist bös dem Hund das Bein abjagen. |
5080. |
Hundstage hell und klar
|
5082. |
Hunger ist der beste Koch. |
5083. |
Hunger ist das beste Gewürz. |
5084. |
Hunger macht Saubohnen zuckersüß. |
5085. |
Hunger macht rohe Bohnen zu Mandeln. |
5086. |
Hunger macht hart Brot zu Lebkuchen. |
5087. |
Dem hungrigen Bauch schmeckt alles wohl. |
5088. |
Der Hunger macht alle Speise süß, allein sich selbst nicht. |
5089. |
Hunger lehrt geigen. |
5090. |
Hunger ist ein guter Redner. |
5091. |
Der Hunger findet den Doktorhut. |
5092. |
Hungerleiden ist ein gewisses Einkommen. |
5093. |
Hunger und Durst singen keinen Alt. |
5094. |
Hungriger Bauch singt einen bösen Alt. |
5095. |
Hunger lehrt die Katzen mausen. |
5096. |
Der Hunger treibt den Wolf aus dem Busch. |
5097. |
Der Hunger treibt den Wolf über Schnee und Eis. |
5098. |
Den Hungrigen ist nicht gut predigen. |
5099. |
Hunger leidet keinen Verzug. |
5100. |
Einem hungrigen Bauch kann niemand lügen. |
5101. |
Hunger ist ein scharf Schwert. |
5102. |
Wen nicht hungert, der fastet leicht. |
5103. |
Lange hungern ist kein Brot sparen. |
5104. |
Der Hunger kostet wenig, der Überdruß viel. |
5105. |
Der
Hunger
|
5106. |
Hungern und Harren stinkt übel in die Nase. |
5081. |
Halt dein Maul,
|
5107. |
Huren sind Kohlen, die schwärzen und brennen. |
5108. |
Hurenlieb so lange währt,
|
5109. |
Wer die
Hure nimmt zur Eh,
|
5110. |
Aus einer argen Hur wird selten ein gut Eheweib. |
5111. |
Wer die Hure zur Ehe nimmt, ist ein Schelm oder will einer werden. |
5112. |
Die
Hure kommt schnell ins Haus,
|
5113. |
Kommt die Hur ins Herz, so kommt sie auch in den Säckel. |
5114. |
Hurentränen, Säckelzieher. |
5115. |
Judenzins und
Hurenheuer
|
5116. |
Wer von einer Hure scheidet, macht eine gute Tagreise. |
5117. |
Arm wie eine Hur in der Karwoche. |
5118. |
Huren und Buben verstehen sich bald. |
5119. |
Huren und Buben kommen ungerufen. |
5120. |
Huren und Buben, ein Gespann. |
5121. |
Wer mit Huren zu Acker fährt, der eggt mit Buben zu. |
5122. |
Huren und Hasen sind schwer zu zähmen. |
5123. |
Es sind nicht alle Huren, die einem Manne zu Willen sind. |
5124. |
Eine Hure nimmt lieber mit einem Auge vorlieb als mit einem Buhler. |
5125. |
Es wird keine eine Hur von eines Mannes wegen. |
5126. |
Junge Hure, alte Betschwester. |
5127. |
Junge Hure, alte Kupplerin. |
5128. |
Alte Huren sind der Buhler beste Boten. |
5129. |
Junge Huren, alte Wettermacherinnen. |
5130. |
Einmal Hure, immer Hure. |
5131. |
Huren haben Mausfallen mit Speck darauf. |
5132. |
Was von
Huren geboren,
|
5133. |
Was von
Huren säuget,
|
5134. |
Mutter eine Hur, Tochter ein Hürlein. |
5135. |
Auch eine Hur hat oft ein fromm Kind. |
5136. |
Es ist keine Hur so bös, sie zöge gern ein fromm Kind. |
5137. |
Wer einen Fuß im Hurenhaus hat, hat den andern im Spital. |
5138. |
Von Huren geschah nie einem Mann Gutes denn einem, der ward gehängt: da kam er der Marter ab. |
5139. |
Wenn die Huren schimpfen, so bricht die Schand aus. |
5140. |
Wenn Huren spinnen, so ist die Nahrung schwach. |
5141. |
Es gilt mir gleich, ob eine Hur mich lobt oder ein Dieb schilt. |
5142. |
Schöne Hur ist ein lebendiger Sarg. |
5143. |
Einer Hure Trost ist, daß sie die erste und letzte nicht sei. |
5144. |
Husaren beten um Krieg und der Doktor ums Fieber. |
5145. |
Wenn man sagt husch, so meint man die Hühner. |
5146. |
Trockner Husten ist des Trompeters Tod. |
5147. |
Hut bei Schleier und Schleier bei Hut. |
5148. |
Hut in der Hand
|
5149. |
Geschwinde zum Hut und langsam zum Beutel. |
5150. |
Gute Hut macht guten Frieden. |
5151. |
Weise
Hut
|
5152. |
Keine
Hut ist so gut,
|
5152a. |
Es ist schwer zu hüten, was jedermann gefällt. |
5153. |
Hüte dich vor dem, den Gott gezeichnet hat. |
5154. |
Wen Gott und die Natur zeichnet, vor dem soll sich Roß und Mann hüten. |
5155. |
Hüte dich vor denen, die niemand leiden kann. |
5156. |
Hüte dich vor dem Hintersten, der Vorderste tut keinem was. |
5157. |
Schöne Hütten, schlechte Sitten. |
5158. |
Andre Hütten, andre Sitten. |
I
Ich – Irren
5210. |
Das
Ich und Mich, das Mir und Mein
|
5211. |
Und ich! sagt der Narr. |
5211a. |
Jetzt komm ich dran, sagt der Hanswurst. |
5212. |
Ich und der Esel sind zusammen die Trepp heruntergefallen. |
5212a. |
Ich und du
|
5213. |
Erst komm ich und wieder ich und nochmals ich, und dann kommen die andern noch lange nicht. |
5233. |
Wenn man den Igel anrührt, so börstelt er sich. |
5234. |
Aus einer Igelshaut macht man kein Brusttuch. |
5235. |
Über den Igelbalg gehört eine Fuchshaut. |
5236. |
Hans Widerborst ist
Igels Art,
|
5237. |
Sind wir gleich im Joch,
|
5238. |
Hurtig zur Arbeit, hurtig zum Imbiß. |
12347. |
Die Immen können das Fluchen nicht leiden. |
12348. |
Man muß den Immen die Waben nehmen. |
5239. |
Immerdran
|
12342. |
Er sagt immer ja, damit er kein krummes Maul mache. |
5240. |
Zu Ingolstadt zeigt man einem die Feige. |
5241. |
Interessen
|
5242. |
Das
Interim
|
5246. |
Irren ist menschlich. |
5247. |
Irrtum ist kein Betrug. |
5248. |
Arbeit ist Irrtums Lohn. |
5249. |
Ein Irrtum bringt den andern. |
5250. |
Daß viele irregehn, macht den Weg nicht richtig. |
5251. |
Er irrt sich wie Johann Niklas sein Kater: als er meinte, er säß' auf der Katze, saß er auf einem Torfkuchen. |
J
Ja – Jurist
5159. |
Ja und Nein ist ein langer Streit. |
5160. |
Ja und Nein scheidet die Leute. |
5161. |
Will er
Ja, so will sie Nein,
|
5162. |
Ja Herr, vor Augen süß, zu Rücken bitter. |
5163. |
Jacobs Stimme, Esaus Hände. |
5164. |
Jacta est alea, ich hab's gewagt. |
5165. |
Auf einer Jagd fängt man nicht alles Wild. |
5166. |
Es sind nicht alle Jäger, die das Horn gut blasen. |
5167. |
Es sind nicht alle Jäger, die Hörner führen. |
5168. |
Man muß oft die Jagd abblasen, ob man gleich nichts gefangen hat. |
5169. |
Jagest du,
|
5170. |
Nicht jeder, der jagt, hat Waidmannsglück. |
5171. |
Wer nicht jagt, der fahet nicht. |
5172. |
Es ist allweg Jagetag, aber nicht allweg Fahetag. |
5173. |
Jagen und nicht fangen macht verdroßne Jäger. |
5174. |
Ein
Jäger unverdrossen
|
5175. |
Ein
Jäger und sein Hund
|
5176. |
Nasse Jäger, trockne Fischer, schlecht Geschäft. |
5177. |
Jäger, Fischer und Hahnreie müssen viel Geduld haben. |
5178. |
Ein guter Jäger läßt sich nicht aufs Rohr sehen. |
5179. |
Wer den andern jagt, wird auch müde. |
5180. |
Wer andre jagt, muß selber laufen. |
12343. |
Ein
Jäger und ein Schütz
|
5181. |
Ein Jäher gibt keinen guten Jäger. |
5182. |
Ein
Jäher
|
5183. |
Jahr und Tag ist die rechte Gewähr. |
5184. |
Jahre lehren mehr als Bücher. |
5185. |
Ein Jahr belehrt das andre nicht. |
5186. |
Jahre bringen Verstand, aber auch graue Haare. |
5187. |
Ander
Jahr,
|
5188. |
Wer ein Kraut hätte Jahrab, mit dem würde es besser. |
5189. |
Das Jahr hat ein weites Maul und großen Magen. |
5190. |
Alle Jahr ein Käs, wenig Käs; alle Jahr ein Kind, viel Kind. |
5191. |
Das Jahr bringt Getreid und nicht der Acker. |
5192. |
Sonn
jahr,
|
5193. |
Das vorige Jahr war immer besser. |
5194. |
Das Jahr hindurch kann viel Wasser den Berg hinablaufen. |
5195. |
Es hat noch nie ein gut Jungen- und Hunde jahr gegeben. |
5196. |
Ein Jahr böse, hundert Jahr böse. |
5197. |
Wer vor zwanzig Jahren nicht schön wird, vor dreißig Jahren nicht stark, vor vierzig nicht witzig, vor fünfzig nicht reich, an dem ist Hopfen und Malz verloren. |
5198. |
Wer im dreißigsten Jahre nichts weiß, im vierzigsten nichts ist, im fünfzigsten nichts hat, der lernt nichts, wird nichts und kommt zu nichts. |
5199. |
Zehen
Jahr ein Kind,
|
5200. |
Alle sieben
Jahr ein Flohjahr,
|
5201. |
Neun Jahr im Siebenjährigen Krieg! |
12344. |
Ein trocknes Jahr gibt zwei nassen zu essen. |
5202. |
Es ist nicht alle Tage Jahrmarkt. |
5203. |
Ein
Jahrmarkt ohne Diebe,
|
5204. |
Auf einen guten Jahrmarkt folgt ein schlechter Wochenmarkt. |
5205. |
Jammer steht vor der Türe und Elend schlägt die Trommel. |
5206. |
Januar warm,
|
5207. |
Wenn Gras wächst im
Januar,
|
5208. |
Ist der
Januar nicht naß,
|
5209. |
Nebel im
Januar
|
5214. |
Jedem das Seine ist nicht zu viel. |
5215. |
Jedem das Seine, so hat der Teufel nichts. |
5216. |
Hätte jeder das Seine, so wärst du so arm wie ein andrer. |
5217. |
Ein jeder warte das Seine und laufe nicht weiter. |
5218. |
Ein jeder für sich und Gott für uns alle. |
5219. |
Jeder nur zu oft vergißt,
|
5220. |
Jeder ist sich selbst der Nächste. |
5221. |
Jeder fege vor seiner Tür. |
5222. |
Jeder schaue in seinen Rinnstein. |
5223. |
Was jeder tun soll, tut keiner. |
5224. |
Wo jedermann geht, wächst kein Gras. |
5225. |
Ein jeder hat seinen Wurm. |
5226. |
Ein jeder hat seinen Zwickel. |
5227. |
Jeder zeugt seinesgleichen. |
5228. |
Jedermann sagt es, niemand weiß es. |
5229. |
Es ist nicht gar ohne, was Herr Jedermann sagt. |
5230. |
Lieber, sag, wo ist der Mann,
|
5231. |
Wer von
Jena kommt ohne Weib,
|
12345. |
Jenner,
|
5232. |
Lieber Bruder Jesu, zu Jerusalem empfing man dich schön, wie erging es dir aber hernach? |
12346. |
Wo die Jesuiten Schul halten, da hat man bald keinen Schweinhirten mehr. |
5243. |
Johannes' Segen und Stephans Wein
|
5244. |
Regnet's auf Johannistag, mißraten die Nüsse und geraten die Huren. |
5245. |
Jokele, geh du voran!
|
5257. |
Jucken und Borgen tut wohl, doch nicht lange. |
5258. |
Wen's juckt, der kratze sich. |
5259. |
Wen's juckt, der muß sich kratzen, käm' auch das Blut heraus. |
5260. |
Was dich nicht juckt, das kratze nicht. |
5261. |
Wo es mich juckt, da darf ich nicht krauen. |
5261a. |
Mancher geht mit Jucken ins Bad und kommt mit der Krätze wieder. |
5262. |
Wäre
Judas zwier getauft,
|
5263. |
Getaufter Jude, beschnittener Christ. |
5264. |
Willst du einen Juden betrügen, mußt du ein Jude sein. |
5265. |
Es gehören neun Juden dazu, um einen Baseler, und neun Baseler, um einen Genfer zu betrügen. |
5266. |
Trügt ein Jude den andern, ein Pfaffe den andern, ein Weib das andre, so lacht Gott im Himmel. |
5267. |
Wer einen Juden besch–, sündigt wie einer, der auf die Würfel hofiert. |
5268. |
Juden und Edelleute halten zusammen. |
5269. |
Verloren – wie eine Judenseele! |
5270. |
Geht alles links, wie bei den Juden. |
5271. |
Er ist so willkommen wie ein Ferkel im Judenhaus. |
5272. |
Schlägst du meinen Juden, schlag ich deinen. |
5273. |
Wormser Juden, fromme Juden! |
12349. |
Zwei Juden wissen immer, was eine Brille kostet. |
5274. |
Jugend wild,
|
5275. |
Faule Jugend, lausig Alter. |
5276. |
Die Jugend muß sich austoben. |
5277. |
Jugend
|
5278. |
Jugend fängt wie Zunder. |
5279. |
Jugend fragt nicht, was das Brot gilt. |
5280. |
Der Jugend ist man von Natur hold. |
5284. |
Was man in der Jugend wünscht, das hat man im Alter. |
5285. |
Jugendfleiß belohnt sich im Alter. |
5286. |
Am längsten behält man, was man in der Jugend gelernt hat. |
5287. |
Der
Jugend Lehre,
|
5288. |
Jugend schont,
|
5289. |
In der
Jugend Säcke,
|
5290. |
In der Jugend verzagt ist im Alter verzweifelt. |
5293. |
Jugend sei Rausch ohne Wein, Alter Wein ohne Rausch. |
5294. |
Die Jugend soll erwerben, was das Alter verzehrt. |
5308. |
Jugend schadet der Weisheit nicht. |
5281. |
Ein Junger muß sieben Jahre nacheinander narren: wenn er eine Viertelstunde davon versäumt, so muß er die Narrenjahre von vorn anfangen. |
5282. |
Ein junger Mann kann neunmal verderben und doch nicht sterben (und dennoch wiederum genesen). |
5283. |
Ein junger Mann muß viermal verderben, eh er hausen lernt. |
5291. |
Jung gebogen,
|
5292. |
Wer jung nichts taugt, bleibt auch alt ein Taugenichts. |
5295. |
Wie die Alten sungen,
|
5296. |
Der Junge steigt, wenn der Alte fällt. |
5297. |
Der Junge kann sterben, der Alte muß sterben. |
5298. |
Jung ein Engel, alt ein Teufel. |
5299. |
Jung gewohnt, alt getan. |
5300. |
Wenn der Junge wüßte, was der Alte bedarf, würde er oft den Säckel zulassen. |
5301. |
Junges Blut,
|
5302. |
Junger Schlemmer, alter Bettler. |
5303. |
Junge Reiter, alte Bettler. |
5304. |
Junger Springer, alter Stelzer. |
5305. |
Die Jungen bringen den Alten selten was. |
5306. |
Mancher wäre jung genug, wenn er nicht so ein alt Gesicht hätte. |
5307. |
Jung an Jahren kann alt an Verstand sein. |
5309. |
Jung und weise sitzen nicht auf einem Stuhle. |
5309a. |
Jungens sind Jungens und Flegel zugleich. |
5310. |
Der
Jungen Tat,
|
5311. |
Junges Vöglein, weiches Schnäblein. |
5312. |
Zu jung ist ein Fehler, der sich täglich bessert. |
5313. |
Es soll kein Junger reden, man niese denn, so soll er sagen: Gott helf! |
5314. |
Jung genug, schön genug. |
5315. |
Jung,
|
5316. |
Ich will es hinfort den Jungen befehlen. |
5317. |
Es ist nicht allweg gut, die Jungfer zu küssen. |
5318. |
Eine
Jungfrau schwächen
|
5319. |
Wer eine Jungfrau schändet, stirbt übeln Todes. |
5320. |
Jungfernschänder schändet Gott wieder. |
5321. |
Einem Jungfernschänder geht's nimmer wohl. |
5322. |
Jungfer von Flandern
|
5323. |
Jungfernlieb ist fahrende Hab,
|
5324. |
Jungfernherz ein Taubenhaus,
|
5325. |
Manche ist Jungfrau und im Herzen Weib. |
5326. |
Wenn eine Jungfrau reif ist, so hätte sie gern einen Mann. |
5327. |
Es sind nicht alle Jungfern, die Kränze tragen. |
5328. |
Alle Mädchen sind Jungfern, solange der Bauch schweigt. |
5329. |
Er muß ein scharf Gesicht haben, der eine Jungfrau kennen soll. |
5330. |
Jungfern und Gläser schweben in steter Gefahr. |
5331. |
Jungfern und Herren kostet Vernunft viel Seufzer. |
5332. |
Auf die Jungfernschaft kann man keine Semmel borgen. |
5333. |
Jungfernfleisch ist kein Lagerobst. |
5334. |
Die Jungfer gibt's billig und willig. |
5335. |
Eine Jungfer, wie du willst, eine Witwe, wie sie will. |
5336. |
Schöne Jungfer trägt ihr Heiratsgut im Angesicht. |
5337. |
Die
Jungferschaft ist ehrenwert,
|
5338. |
Es ist armer Jungfern Schade, daß sie schön sind. |
5339. |
Schöner
Jungfer ohne Geld
|
5340. |
Wenn eine Jungfer fällt, so fällt sie auf den Rücken. |
5341. |
Wenn sich die Jungfer aufs Küssen legt, so legt sie sich auch aufs Kissen. |
5342. |
Üble Jungfer, die gern Scheren macht. |
5343. |
Von gewanderten Jungfern hält man nicht viel. |
5344. |
Eine Jungfer steht für einen Mann. |
5345. |
Junkerschaft will Geld haben. |
5345a. |
Je kahler der
Junker,
|
5346. |
Die Bauern bitten nichts so sehr von Gott, als daß den Junkern die Rosse nicht sterben, sonst würden sie die Bauern mit Sporen reiten. |
5347. |
Juristen
|
5348. |
Neuer Jurist muß einen neuen Galgen haben. |
K
K – Kleie
5349. |
Die Hausfrau hat fünf K zu besorgen: Kinder, Kammer, Küche, Keller, Kleider. |
5350. |
Hüte dich vor drei K: der Kanne, den Karten, dem Käthchen. |
5351. |
Was den Käfern entrinnt, fressen die Raupen. |
5352. |
Im Käficht lernt der Vogel singen. |
5353. |
Wo es kahl ist, kann man nichts ausraufen. |
5354. |
Was nutzt's, wenn sich der Kahlkopf kämmt? |
5355. |
Bist du kahl, so bocke mit keinem Widder. |
5355a. |
Ein Kahler schilt den andern Glatzkopf. |
5356. |
Kaiser bringt das Geleit mit sich. |
5357. |
Sie sind nicht alle gleich, die mit dem Kaiser reiten. |
5358. |
Wo der Kaiser hinkommt, da steht ihm das Recht offen. |
5359. |
Wenn der Kaiser stirbt, setzt sich der König in den Sattel. |
5360. |
Wen der Kaiser adelt, der genießt des Kaisers Adel. |
5361. |
Nur einer kann Kaiser sein. |
5362. |
Gib dem Kaiser, was des Kaisers, und Gott, was Gottes ist. |
5363. |
Er hat wohl was, wenn der arme Kaiser nur was hätte. |
5364. |
Der Kaiser ist aller Eltern Vormund. |
5365. |
Es läßt sich wohl ein Kaisergut verzehren. |
5366. |
Kaiser Karls warmes Bad
|
5367. |
Wer ein großes Haus hat, der beherbergt den Kaiser. |
5368. |
Der alte Kaiser lebt noch. |
5369. |
Er zecht auf den alten Kaiser. |
5370. |
Das Kalb folgt der Kuh. |
5371. |
Das Kalb lernt von der Kuh. |
5372. |
Wer ein Kalb stiehlt, stiehlt eine Kuh. |
5372a. |
Eins folgt aus dem andern wie das Kalb aus der Kuh. |
5373. |
Kalbfleisch und Kuhfleisch kochen nicht zugleich. |
5374. |
Es kommen ebenso viel Kalbshäute zu Markt als Kuhhäute. |
5375. |
Wer wird auf den Kalbskopf laden, eh die Kuh gekalbt hat? |
5376. |
Wenn man das Kalb sticht, wird kein Ochs daraus. |
5377. |
Zuvor ein Kalb, jetzt ein Ochs. |
5378. |
Mit fremdem Kalb ist wohlfeil pflügen. |
5379. |
Ein Kind merkt es, daß ein Kalb ein Vieh ist. |
5380. |
Wenn's Kalb gestohlen ist, bessert der Bauer den Stall. |
5381. |
Kalbfleisch,
|
5381a. |
Kalbfleisch hängt man nicht in den Rauch. |
5382. |
Fremde Kälber lecken auch einander. |
5383. |
Man muß der Kalbzeit ihr Recht lassen. |
12349a. |
Das Kalb lehrt die Kuh kalben. |
12350. |
Ein zwanzigjährig Kalb gibt keine geschickte Kuh mehr. |
1432. |
Der Kalendermacher macht den Kalender, aber unser Herrgott das Wetter. |
1433. |
Er macht Kalender fürs verwichne Jahr. |
5384. |
Wer keinen Kalk hat, muß mit Gift (Lehm) mauern. |
5385. |
Er bläst kalt und warm aus einem Munde. |
5386. |
Es ist so kalt, daß die Elster auf dem Zaun flötet. |
12351. |
Was gut ist für den Kalt, ist auch gut für den Warm. |
5387. |
Das sind alte Kamellen, die riechen nicht mehr. |
5388. |
Wir wollen's in den Kamin schreiben, wo's die Hühner nicht auskratzen. |
5389. |
Man sieht zeitig am Kamme, was ein Hahn werden will. |
5390. |
Selten gekämmt, scharf ge kämmt. |
5391. |
Warum kämmen sich, die kein Haar haben? |
5392. |
Volle Kammern machen kluge Frauen. |
5393. |
Wer
Kammerjungfern freit und gern Kaldaunen ißt,
|
5394. |
Besser Kampf als den Hals entzwei. |
5395. |
Kandel und Andel
|
5396. |
Fein Ding um einen Mann,
|
5397. |
Wer etwas
kann, den hält man wert,
|
5398. |
Wer nichts kann und nichts weiß, was sagt der, wenn er freien geht? |
5399. |
Wer viel kann, muß viel tun. |
5399a. |
Wer wenig
kann,
|
5400. |
Treibe jeder, was er kann. |
5400a. |
Wer nichts kann, ist des Grämens frei. |
5401. |
Jeder kann, so viel er tut. |
5402. |
Wer's kann, dem kommt's, wie dem alten Weibe das Tanzen. |
5402a. |
Wer's kann, dem kommt's, sprach der Schneider, da brachte man ihm auf Osterabend ein Paar Hosen zu flicken. |
5403. |
Tu, wie du kannst. |
5404. |
Ein jeder tut, so viel er kann. |
5405. |
Wer tut, was er kann, ist wert, daß er lebt. |
5406. |
Wer tut, was er kann, tut so viel als der Papst zu Rom. |
5407. |
Wer baß kann, der tue baß. |
5408. |
Der wohl kann, der wohl mag. |
5409. |
Wer's recht kann, macht nicht lange. |
5410. |
Hüte dich vor Kann nicht. |
5411. |
Mancher ist ein Mann, der's
kann,
|
5412. |
Man kann, was man will. |
5413. |
Man muß leben, wie man kann, nicht wie man will. |
5414. |
Wer nicht kann, wie er will, muß wollen, wie er kann. |
5415. |
Kannst du's, so treib es; weißt du's, so üb es. |
5416. |
Es kann oft einer, was er nicht weiß. |
1434. |
Ein Kantor gäb' einen guten Küchenmeister. |
5417. |
Auf der Kanzel ist der Mönch keusch. |
1435. |
Die Kanzelei ist eines Fürsten Herz. |
5418. |
Es ist nicht Not, daß man die Kapaunen verschneide. |
5419. |
Die Kapaunen werden doch keine Hahnen mehr, darum muß man ihnen das Krähen mit dem Bratspieß vertreiben. |
5420. |
Ein alter Kapaun ist gut bei den Küchlein. |
1436. |
Keine
Kapelle so klein,
|
1436a. |
Wo Gott eine Kapelle hat, baut der Teufel eine Kirche daneben. |
5421. |
Kappen machen keine Mönche. |
5422. |
Kappen, Kleider und Kalk
|
5423. |
Lauter Lappen
|
5424. |
Es geschieht oft, daß die Kapuziner Haarbeutel tragen. |
1436b. |
Es geschieht oft, daß die Kapuziner Haarbeutel tragen. |
5425. |
Das fällt weg, wie dem Kapuziner der Haarbeutel. |
5426. |
Nach Karfreitag kommt Ostern. |
5427. |
Lehr du mich Karpfen kennen! mein Vater war ein Fischer. |
5428. |
Alte
Karren
|
5429. |
Ein alter Karren knarrt so lange, bis er endlich bricht. |
5430. |
Wer den Karren in den Dreck geschoben hat, soll ihn auch wieder herausziehen. |
5431. |
Ich habe den Karren umgeworfen, ich will einen Wagen wieder aufrichten. |
5432. |
Laß den Karren stehen, er kirret sonst. |
5433. |
Man kann niemand helfen den Karren ziehen, der nicht mitzieht. |
5434. |
Hast du nicht wollen den Karren ziehen, so zieh nun den Wagen. |
5435. |
Man muß sich nicht in die Karte sehen lassen. |
5436. |
Willst du treiben
Kartenspiel,
|
5437. |
Die
Kart und die Kanne
|
5438. |
Kartenspiel ist des Teufels Gebetbuch. |
5439. |
Die Karte gibt's nicht. |
5440. |
Kart aus der Hand, willst du gewinnen. |
5441. |
Hast du's wohl gemischt, so kart es wohl. |
5442. |
Behalt eine Karte auf den letzten Stich. |
5442a. |
Up den Kaarten stahet Krüüße. |
5443. |
Die Menschen sind unsres Herrgotts Kartenspiel. |
5444. |
Käs und Brot
|
5445. |
Käs und Brot
|
5446. |
Man ißt nicht Brot zu Käse, sondern Käse zu Brot. |
5447. |
Käs her, wir sind des Fleisches satt. |
5448. |
Spar den Käse, die Butter ist teuer. |
5449. |
Je näher der Kuh, je besser der Käs. |
5450. |
Käs ist morgens Gold, mittags Silber, abends Blei. |
5451. |
Nach dem Käswasser kommt selten was Besseres. |
5452. |
Die besten Käse werden von den Mäusen angefressen. |
5453. |
Man schabt den Käse, weil man ihn nicht rupfen kann. |
12351a. |
Da liegt der Käse, was gilt die Butter? |
5454. |
Kassenschlüssel schließen alle Schlösser. |
1436c. |
Er weiß, wie man die Kastanien aus den Kohlen nimmt. |
5455. |
Es läßt sich keiner gern in den Kasten sehen. |
1437. |
Kastrat ist ein Kammerherr, dem man beide Knöpfe abgeschnitten und nur den Schlüssel gelassen hat. |
5456. |
Katharinen-Winter ein Plack-Winter. |
5457. |
Wenn man den Kater streichelt, so reckt er den Schwanz aus. |
5458. |
Wo man die Katze streichelt, da ist sie gern. |
5459. |
Läßt sich die Katze streicheln, ist sie schon mehr bei Leuten gewesen. |
5460. |
Man muß keine Katz im Sacke kaufen. |
5461. |
Die Katze läßt das Mausen nicht. |
5462. |
Ließe die
Katze das Mausen,
|
5463. |
Will die
Katze nicht mausen,
|
5464. |
Katzenkinder lernen wohl mausen. |
5465. |
Gestohlne Katzen mausen gern. |
5466. |
Wer mit Katzen jagt, fängt gern Mäuse. |
5467. |
Wer nicht ernähren will die
Katzen,
|
5468. |
Es sind so gute Katzen, die die Mäuse verjagen, als die sie fangen. |
5469. |
Gute Katzen mausen daheim und in andern Häusern. |
5470. |
Üble Katze, so nicht von selber maust. |
5471. |
Katze, die mausen will, wird nie miauen. |
5472. |
Wenn die Katzen mausen, hängen sie keine Schellen an. |
5473. |
Hat die Katze Junge, so lernt sie mausen. |
5474. |
Der Katzen Scherz ist der Mäuse Tod. |
5475. |
Die Katze spielt mit den Mäusen, wenn sie satt ist. |
5476. |
Katz aus dem Haus,
|
5477. |
Wenn die Katze aus dem Hause ist, springen die Mäuse über Stühl und Bänke. |
5478. |
Wenn die Katze nicht zu Hause ist, hat die Maus freien Lauf. |
5479. |
Die Katze fängt die Mäuse nicht in Handschuhen. |
5480. |
Wer mit Katzen zu Acker fährt, der eggt mit Mäusen zu. |
5481. |
Hüte dich vor den
Katzen,
|
5482. |
Keine Katze so glatt, sie hat scharfe Nägel. |
5483. |
Wer denkt, seine
Katze werf ein Kalb,
|
5484. |
Setz eine
Katz in ein Vogelhaus,
|
5485. |
Bring eine Katze nach England, sie wird miauen. |
5486. |
Wenn die Katz einmal einen Vogel frißt, so muß sie immer hören Katz vom Vogel. |
5487. |
Willst du lange leben gesund,
|
5488. |
Reist eine Katze, so kommt ein Mäusfänger wieder. |
5489. |
Die Katz ist hungrig, wenn sie ans Brot geht. |
5490. |
Näschige Katze macht achtsame Mägde. |
5491. |
Der Katze, die den Spieß leckt, vertrau den Braten nicht. |
5492. |
Es ist zuviel von der Katze begehrt, daß sie bei der Milch sitze und nicht schlecke. |
5493. |
Man jagt die Katze zu spät vom Speck, wenn er gefressen ist. |
5494. |
So kriegte die Katze den Speck nicht. |
5495. |
Wenn man die Katze auf den Käse bindet, so frißt sie nicht. |
5496. |
Das ist der Katz den Käs anvertraut. |
5496a. |
Das heißt Schmer von der Katze kaufen. |
5497. |
Die Katze will auch Bratwürste. |
5498. |
Die Katze frißt gern Fische, sie will aber nicht ins Wasser. |
5499. |
Wie gern frißt die Katze Wurst; wenn sie nur die Haut hätte! |
5500. |
Putzt die Katze den Bart, so bedeutet es Fremde. |
5501. |
Gebrühte Katze scheut auch das kalte Wasser. |
5502. |
Grindige Katzen leben lang. |
5503. |
Unnütze Katzen leben lange. |
5504. |
Serbende Katzen leben lange. |
5505. |
Eine Katze hat neun Leben, wie die Zwiebel und das Weib sieben Häute. |
5506. |
Es gilt der Katze um den Schwanz. |
5507. |
Tote Katzen beißen auch die Maus. |
5508. |
Die Katze liest in der Bibel. |
5509. |
Katzengebet dringt nicht in den Himmel (himmelt nicht). |
5510. |
Darf doch die Katze den Kaiser ansehen. |
5511. |
Die
Katze sieht den Bischof an,
|
5512. |
Wer wilde Katzen fangen will, muß eiserne Handschuhe haben. |
5513. |
Heraus mit den wilden Katzen aus dem Sack! |
5514. |
Nimm die Augen in die Hand und die
Katz aufs Knie,
|
5515. |
Sie weiß, wo die Katze den Teig langt. |
5515a. |
Geschäftig wie eine Katze, die sieben Töpfe zugleich zu lecken hat. |
12352. |
Man muß den Schmer der Katze nicht abkaufen. |
12 353. |
Die Katze hat bald vergessen, daß sie das Licht halten muß. |
12354. |
Es ist keine Katze so glatt, sie hat scharfe Nägel. |
12355. |
Niemand will gerne der Katze die Schelle anhenken. |
5516. |
Der gut
kaut,
|
3233. |
Gut ge
kaut
|
5517. |
Kauf erfordert Kaufmannsgut und Kaufmannsglauben. |
5518. |
Kauf bricht Miete. |
5519. |
Der erste Kauf ist der beste. |
5520. |
Augen auf, Kauf ist Kauf. |
5521. |
Kauf bedarf hundert Augen,
|
5522. |
Kauf und Backenstreich
|
5523. |
Kaufen ist wohlfeiler denn bitten. |
5524. |
Besser kaufen als betteln. |
5525. |
Bitt kauf, teurer Kauf. |
5526. |
Es unterbleibt manch guter Kauf aus Mangel des Geldes. |
5527. |
Wer Geld genug hat, der kauft, was er will. |
5528. |
Man muß kaufen, wann es Markt ist. |
5529. |
Kauf in der Zeit, so hast du in der Not. |
5530. |
Er kauft bei reichen Jungfern Seide. |
5531. |
Wer kaufen will, was er sieht, muß verkaufen, was er hat. |
5532. |
Guten Kaufs leert den Beutel. |
5533. |
Kaufe, was du nicht brauchst, so wirst du bald verkaufen müssen, was du brauchst. |
5534. |
Viel Käufer machen die Ware teuer. |
5535. |
Wie der Käufer, so gilt die Ware. |
5536. |
Jeder Kaufmann lobt seine Ware. |
5537. |
Der erste Kaufmann der beste. |
5538. |
Er ist kein Kaufmann, er bietet die Hälfte. |
5539. |
Kaufmann, Glaubmann oder Laufmann. |
5540. |
Kaufmannschaft
|
5541. |
Eine schlimme Kaufmannschaft, wo niemand gewinnt. |
5542. |
Bei Krämern lernt man
kaufen,
|
5543. |
Durch Vor
kauf und Auskauf,
|
5544. |
Wer ferne lauft
|
5545. |
So man nicht Kauzen hat, muß man mit Eulen beizen. |
5546. |
Er wird ein gelehrter Kauz werden, wenn er unter die Stoßvögel kommt. |
5547. |
Wer kegeln will, muß aufsetzen. |
5547a. |
Der beste Kegler kann wohl einmal einen Pudel werfen. |
5548. |
Man muß nicht nur die Hände, auch die Kehle schmieren. |
5549. |
Guter Keller, halber Brauer. |
5550. |
Wen der Kellner liebt, der trinkt oft. |
5551. |
Kehre jeder vor seiner Tür. |
5551a. |
Ein jeder
kehr' vor seiner Tür,
|
5552. |
Kehr erst vor deiner Tür; dann hilf dem Nachbarn. |
5554. |
Kehr dich an nichts, ist auch ein Trost. |
5553. |
Ein Keil treibt den andern. |
12356. |
Man muß nicht mit der großen Kelle anrichten. |
12357. |
Es ist noch nicht aller Kellen Abend. |
5555. |
Wer dich kennt, der kauft dich nicht. |
5556. |
Kennst du einen, so kennst du alle. |
5557. |
Kerker quält, aber zahlt nicht. |
5558. |
Wo ein Kerl fällt, da kann ein Kerl aufstehen. |
5559. |
Sei selbst ein Kerl, aber achte einen andern Kerl auch für einen Kerl. |
5560. |
Wer den Kern essen will, muß die Nuß knacken. |
5561. |
Die Kerze, die vorgeht, leuchtet schön. |
5562. |
Besser eine Kerze vor als zwo nach. |
5563. |
Die Kerze ist auf den Nagel gebrannt. |
5564. |
Wer sich an alten Kesseln reibt, der wird gern rahmig. |
5565. |
Alte Kessel machen rußig. |
5566. |
An schwarzen Kesseln kann man sich nicht weiß brennen. |
5567. |
Der Kesselschilt immer den Ofentopf. |
5568. |
Es ißt sich am besten, wo der Kessel über dem Herde hängt. |
5569. |
Kleine Kessel haben Ohren. |
5570. |
Es sind nicht alle frei, die ihrer Ketten spotten. |
5571. |
Wenn die Keuschheit zum Tanze kommt, so tanzt sie auf gläsernen Schuhen. |
5572. |
Er darf nicht Kiefen kaufen, sein Weib gibt ihm zu Weihnachten genug. |
5573. |
St. Kilian muß St. Martin den Mantel flicken. |
5574. |
Das Kind fällt wieder in der Mutter Schoß. |
5575. |
Das Kind fällt zur ärgern Hand. |
5576. |
Das ehlich geborne Kind behält seines Vaters Heerschild. |
5577. |
Wenn's Kind geboren ist, ist das Testament schon gemacht. |
5578. |
Kindtaufe bricht Ehestiftung. |
5579. |
Jedes Kind ist seines Vaters. |
5580. |
So Ostern auf einen Sonntag fällt, ist jedes Kind seines Vaters. |
5581. |
Es ist ein kluges Kind, das seinen Vater kennt. |
5582. |
Man gibt oft einem ein Kind, wär's eine Gans, es wär' keine Feder dran. |
5583. |
Es ist besser, das Kind weine denn der Vater. |
5584. |
Hätte jedes Kind seinen rechten Namen, so hießest du nicht Peter Götz. |
5585. |
Wer seinen
Kindern gibt das Brot,
|
5586. |
Es ist besser, die Kinder bitten dich als du sie. |
5587. |
Kennte jedes Kind seinen Vater, wo wolltest du deinen finden? |
5588. |
Wer die Kinder verzärtelt, setzt sie ins leichte Schiff. |
5588a. |
Ungezogne
Kinder
|
5589. |
Lieber ungezogen Kind als verzogen Kind. |
5590. |
Ein gut erzogen Kind ist eine Rechnung ohne Probe. |
5591. |
Jeder Mutter Kind ist schön. |
5592. |
Es meint jede Frau,
|
5593. |
Je lieber Kind, je schärfre Rute. |
5594. |
Kinder soll man ziehen, daß der Apfel bei der Rute liege. |
5595. |
Fremde Kinder werden wohl erzogen. |
5596. |
Das Kind sagt wohl, daß man's schlägt, aber nicht warum. |
5597. |
Wo's
Kind gewöhnt ward,
|
5598. |
Wie man die Kinder gewöhnt, so hat man sie. |
5599. |
Man fragt die Kinder groß nicht, was sie klein getragen haben. |
5600. |
Wenn man Kindern ihren Willen tut, schreien sie nicht. |
5601. |
Wären Kinder nicht lieb, wer möchte sie ziehen? |
5602. |
Kinder sind lieb, denn sie werden sauer. |
5603. |
Liebe Kinder haben viele Namen. |
5604. |
Kind macht der Mutter immer Mühe. |
5605. |
Wer ein säugendes Kind hat, der hat eine singende Frau. |
5606. |
Kinder Weinen macht Frauen singen. |
5607. |
Kleine
Kinder, kleine Sorgen,
|
5608. |
Ein Kind, Notkind. |
5609. |
Ein Kind, Angstkind; zwei Kinder, Spielkinder. |
5610. |
Einzig Kind, liebes Kind. |
5611. |
Ein
Kind wie eine Maus
|
5612. |
Ein Kind, kein Kind; zwei Kind, ein halb Kind; drei Kind, ein Kind. |
5613. |
Viel Kinder, viel Vaterunser; viel Vaterunser, viel Segen. |
5614. |
So viel Kinder, so viel Vaterunser. |
5615. |
Je mehr Kinder, je mehr Glücks. |
5616. |
Wen use Herrgott Kinner gift, den gift he auck Bucksen. |
5617. |
Wer keine Kinder hat, weiß nicht, warum er lebt. |
5618. |
Klein kinderdr– ist der beste Kitt für Weibertreue. |
5619. |
Was nicht Kind, wird nimmer Kind. |
5620. |
Nichts lieber als Kindeskind. |
5621. |
Wohl geratene Kinder, des Alters Stab. |
5622. |
Böse Kinder machen den Vater fromm. |
5623. |
Kinder und Narren sagen die Wahrheit. |
5624. |
Das Kind, das seine Mutter verachtet, hat einen stinkenden Atem. |
5625. |
Man küßt das Kind oft um der Mutter willen. |
5626. |
Um des Kindes willen küßt man die Amme. |
5627. |
Was das
Kind nicht mag,
|
5628. |
Wer dem Kinde die Nase wischt, küßt der Mutter den Backen. |
5629. |
Frühweise Kinder leben nicht lange, oder es werden Gecken daraus. |
5630. |
Frühwitzige Kinder werden Tölpel. |
5631. |
Aus gescheiten Kindern werden Gecken. |
5632. |
Kluge Kinder leben nicht lange. |
5633. |
Kindern ziemen kindische Gebärden. |
5634. |
Kindeshand ist bald gefüllt, Kindeszorn ist bald gestillt. |
5635. |
Aus
Kindern werden Leute,
|
5636. |
Kindeshand bebt leicht. |
5637. |
Kinderzeugen ist keine Zwangsarbeit. |
5638. |
Es ist besser, zehn
Kinder gemacht
|
5639. |
Kinder findet man nicht auf dem Mist. |
5640. |
Kinder schöpft man nicht aus Brunnen. |
5641. |
Kinder leckt man nicht aus Schnee. |
5642. |
Kinder wachsen keinem an den Fersen. |
5643. |
Kinder sind einem nicht am Schienbein gewachsen. |
5644. |
Kinder hat man, Kinder kriegt man. |
5644a. |
Kinder und Bienenstöcke nehmen bald ab, bald zu. |
5645. |
An andrer Leute Kindern und fremden Hunden hat man das Brot verloren. |
5646. |
Wenn Kinder kacken wollen wie große Leute, so knacken ihnen die Ärsche. |
5647. |
Wenn die Kinderschuhe zerbrochen sind, legt man Stiefel an. |
5648. |
Spei
kinder,
|
5649. |
Quarrige Kinder gehen am längsten. |
5650. |
Wenn Kinder wohl schreien, so leben sie lange. |
5651. |
So lange kriecht ein Kind, bis es gehen lernt. |
5652. |
Man kann nicht auf einmal aller Kinder Gevatter werden. |
5653. |
Wenn's Kind tot ist, hat die Gevatterschaft ein Ende. |
5654. |
Wenn das Kind ertrunken ist, deckt man den Brunnen zu. |
5655. |
Kindermaß und Kälbermaß, das müssen alte Leute wissen. |
5656. |
Man muß dem Kind einen Namen geben. |
5657. |
Es ist kein Kinderspiel, wenn alte Leute auf Stecken reiten. |
5658. |
Wir sind auch Kinder gewesen! |
5659. |
Wenn Kinder und Narren zu Markte gehen, lösen die Krämer Geld. |
5660. |
Der Kinder Wille steckt in der Rute. |
12358. |
Man sieht's dem Kind an, was es für einen Vater hat. |
12358a. |
Ein Kind, kein Kind; zwei Kind, Spielkind; drei Kind, viel Kind; vier Kind, ein ganzes Haus voll Kinder. |
12359. |
Ein Kind redet, wie es weise ist. |
5661. |
Spitzes
Kinn,
|
5662. |
Der Kinnbacken ist des Alten Stütze. |
5663. |
Alte Kirchen haben dunkle Fenster. |
5664. |
Alte Kirchen haben gut Geläute. |
5665. |
Finstre Kirchen, lichte Herzen; hölzerne Kelche, goldne Pfaffen. |
5666. |
Goldene Kirchen, hölzerne Herzen. |
5667. |
Große Kirchen, kleine Heilige. |
5668. |
Je näher der Kirche, je später hinein. |
5669. |
Je näher der Kirche, je weiter von Gott. |
5670. |
Es beten nicht alle, die in die Kirche gehen. |
5671. |
Wo Gott eine Kirche baut, stellt der Teufel eine Kapelle daneben. |
5672. |
Wo die Kirche ist, da ist der Krug nicht weit. |
5673. |
Neue Kirchen und neue Wirtshäuser stehen selten leer. |
5674. |
Wenn die Kirche voll ist, singt der Pfaff, was er kann. |
5675. |
Und ist die Kirche noch so groß, der Pfaff singt nur, was er weiß. |
5676. |
Wer die Kirche hat, der hat auch den Kirchhof. |
5677. |
Kirchengehen macht nicht selig, aber Nichtgehen macht verdammt. |
5678. |
Kirchengehen säumet nicht. |
5679. |
Kirchenbuße ist kein Staubbesen. |
5680. |
Kirchengut hat eiserne Zähne. |
5681. |
Kirchengut hat Adlersfedern (-Klauen). |
5682. |
Kirchengut kommt nicht auf den dritten Erben. |
5683. |
Je höher der Kirchturm, je schöner das Geläute. |
5684. |
Wo ein Kirchturm ist, da steckt unser Herrgott seinen Finger aus der Erde. |
5685. |
Die Kirche hat in allen Dingen den Vorrang. |
5686. |
Die Kirche wird nicht in Anschlag gebracht. |
5687. |
Er trägt die Kirche ums Dorf. |
5688. |
Laß die Kirch im Dorf stehen. |
12359a. |
Die Kirch ist kein Hase. |
5689. |
Übermorgen ist Kirmes. |
5690. |
Es ist nicht alle Tage Kirmes. |
5691. |
Wo ich hinkomme, da ist Kirmes gewesen oder wird noch sein. |
5692. |
Auf andrer Leute Kirchweih ist gut Gäste laden. |
5693. |
Auf solcher Kirchweih gibt man solchen Ablaß. |
5694. |
Man spricht so lange von der Kirmes, bis sie kommt. |
5695. |
Es beiert so lange, bis es endlich Kirmes wird. |
5696. |
Es ist keine Kirche so klein,
|
5697. |
Nach schwarzen Kirschen steigt man hoch. |
5698. |
Wenn man den Kirschbaum nicht zerreißt und den Nußbaum nicht zerschmeißt, so steht es nicht wohl im Lande. |
6119. |
Man schwätzt oft einem von einem Kissen und setzt sich an seiner Statt darauf. |
5699. |
Bei offener Kiste mag auch der Fromme ein Schalk werden. |
5700. |
Wer sich selber kitzelt, lacht, wann er will. |
5701. |
Der Kitzel ist der Vettel noch nicht vergangen. |
5702. |
Die Kitzlein heißen alle wie ihre Mutter, Geiß. |
5708. |
Der dem Kläffer nicht in seine Nachrede fällt, der bestellt ihn. |
5703. |
Klagen
|
5704. |
Wo kein Kläger, da ist auch kein Richter. |
5705. |
Beweist der Kläger nicht, so ist der Beklagte frei. |
5706. |
Wer klagen will, der klage fest. |
5707. |
Nach dem toten Mund muß der Kläger seine Klage wider die Erben beweisen. |
5709. |
Hör auch, was der andre sagt,
|
5710. |
Dem Herzen hilft's, wenn der Mund die Not klagt. |
5713. |
Der Kläger hat's wohl, wenn nur der Prahler etwas hätte! |
5711. |
Klang
|
5712. |
Klang
|
5714. |
Klapp, sagte Knitt, da hatt' er eine Fliege gefangen. |
5715. |
Gott hängt jedem ein Kläpperlein an. |
5716. |
Klappern gehört zum Handwerk. |
5717. |
Was sich soll
klären,
|
5718. |
Das Kleid macht den Mann. |
5719. |
Ein fremd Kleid macht einen fremden Mann. |
5720. |
Kleider machen Leute, Lumpen machen Läuse. |
5721. |
Das Kleid macht keinen Mönch. |
5722. |
Vor schönen Kleidern zieht man den Hut ab. |
5723. |
Man empfängt den Mann nach dem Kleide und entläßt ihn nach dem Verstande. |
5724. |
Das
Kleid will getragen sein,
|
5725. |
Kleider fressen die Motten und Sorgen das Herz. |
5726. |
Rein und ganz
|
5727. |
Ehrt eure Kleider, sie ehren euch wieder. |
5728. |
Das
Kleid ziert den Mann,
|
5729. |
Was hilft mir das Kleid, so ich's nicht anziehen darf? |
5730. |
Das reichste
Kleid
|
5731. |
Es ist noch nie ein Kleid so feiertäglich gewesen, es ist endlich ein Alltagskleid daraus geworden. |
5732. |
Lange Kleider, kurzer Sinn. |
5733. |
Kein Kleid steht einer Frau besser denn Schweigen. |
5734. |
Wer sich mischt unter die
Kleie,
|
5735. |
Sind auch Kleien da? fragte die Sau an der Tafel des Löwen. |
5736. |
Von Kleien wachsen die Schweine, aber sie werden nicht fett. |
Klein – Kutte
5737. |
Gemach wird das Kleine groß, jählings das Große klein. |
5738. |
Achte dich
klein,
|
5739. |
Mache dich
klein,
|
5740. |
Der das Kleine in Ehren hält, ist des Großen desto würdiger. |
5741. |
Wer das
Kleine nicht acht't,
|
5742. |
Wer das
Kleine nicht acht't,
|
5743. |
Wer im Kleinen spart, kann im Großen freigebig sein. |
5744. |
Mit Kleinem fängt man an, mit Großem hört man auf. |
5745. |
Klein, hurtig und keck
|
5746. |
Klein und unnütz, groß und faul. |
5747. |
Was klein ist, das ist niedlich. |
5748. |
Klein ist lieblich. |
5749. |
Klein und dick
|
5750. |
Kleiner Mann, großes Herz. |
5751. |
Kleiner Leute halber ging nie eine Schlacht verloren. |
5752. |
Kleine Leutlein sind bald im Harnisch. |
5753. |
Kleine Leutlein,
|
5754. |
Kleine Leute müssen sich mit dem Maul wehren. |
5755. |
Die kleinen Leute hat Gott erschaffen, und die großen Bengel wachsen im Wald. |
5756. |
Es geht klein her, sprach der Wolf, da er Schnaken fraß. |
12359b. |
Klein und wacker
|
12360. |
Kleinen Leuten liegt der Dreck nahe beim Herzen. |
5757. |
Kleinodien sind zur kleinen Not. |
1459. |
Die Herren von der
Klerisei
|
5758. |
Hohe Klimmer und tiefe Schwimmer werden nicht alt. |
5759. |
Klingt es nicht, so klappert's doch. |
5760. |
Man klopft immer zu früh an, wenn man Geld einfordert. |
5760a. |
Wo eine Kloppe (Begine) im Haus ist, sitzt der Teufel im Schornstein. |
5761. |
Je näher dem Kloster, je ärmer der Bauer. |
5762. |
Das Kloster währt länger denn der Abt. |
5763. |
Klostermeier
|
5764. |
Er hatt' all das Seine zum Kloster Maulbrunn gestiftet. |
5765. |
Auf groben Klotz ein grober Keil. |
5766. |
Der Klügere gibt nach. |
5767. |
Wer sich allein für klug hält, mag allein zugrunde gehen. |
5768. |
Kluge Leute fehlen auch. |
5769. |
Allzu klug macht närrisch. |
5770. |
Unnütze Klugheit ist doppelte Torheit. |
5771. |
Übrige Klugheit ist schwer verbergen. |
5772. |
Der ist ein
kluger Mann,
|
5773. |
So lang es einem wohlgeht, heißt er klug. |
5774. |
Er ist in der Kluppe wie eine Laus zwischen zwei Daumen. |
5775. |
Aus
Knaben werden Leute,
|
5776. |
Ein junger
Knab muß leiden viel,
|
5777. |
Knab, iß Käs, die Butter ist teuer. |
5778. |
Vom Knallen stirbt man nicht. |
5779. |
Treuer Knecht, ein Schatz im Hause. |
5780. |
Zur Knechtschaft wird keiner gezwungen, der zu sterben bereit ist. |
5781. |
Halt den Knecht, so flieht er. |
5782. |
Einem witzigen Knecht müssen die Edelleute dienen. |
5783. |
Besser ein fauler Dieb denn ein fauler Knecht. |
5784. |
Faule Knechte sind gute Propheten. |
5785. |
Allermanns
Knecht
|
5786. |
Wie viel Knechte, so viel Feinde. |
5787. |
Erst kneten, dann backen. |
5788. |
Mit seinen Knochen wollen wir noch Nüsse von den Bäumen werfen. |
5788a. |
Solche Knochen kann ich wohl sachte benagen. |
5788b. |
Der kommt noch nach Haus und bringt seine Knochen im Sacktuch mit. |
5788c. |
Waar
Knäukskes sind de düüget,
|
5789. |
Was der Knopf siegelt, soll die Spitze verteidigen. |
5790. |
Macht man keinen Knopf am Faden, so geht der Stich verloren. |
5791. |
Hüte dich vor Knospen an der Stirn, die in der Ehe aufbrechen. |
5792. |
Der Koch muß seines Herren Zunge haben. |
5792a. |
Nicht zusehen, probieren macht den Koch. |
5793. |
Der Koch wird vom Geruch satt. |
5794. |
Viele Köche versalzen den Brei. |
5795. |
Mancher kann wohl kochen, aber nicht anrichten. |
5796. |
Wer es kocht, der richte es auch an. |
5797. |
Hast du wohl ge kocht, so richt wohl an. |
5798. |
Kocht man's wohl, so schmeckt man's wohl. |
5799. |
Hast du gut ge kocht, so magst du gut essen. |
5799a. |
Es kann nicht heißer als kochen. |
5800. |
Zu einem Koch gehören drei Kellner. |
5801. |
Wenn der Koch verhungert, soll man ihn unter den Herd begraben. |
5802. |
Ein guter Koch, ein guter Arzt. |
5803. |
Es sind nicht alle Köche, die lange Messer tragen. |
5804. |
Man kocht noch am Brei. |
5805. |
Ohne Köder ist übel Fische fangen. |
5806. |
Wer immerfort rechnet, was er kostet, ißt nimmer guten Kohl. |
5807. |
Wenn der Kohl am besten schmeckt, soll man aufhören. |
5808. |
Unser
Kohl
|
5811. |
Guter Kohl, schlechtes Heu. |
5809. |
Sacht in die
Kohlen geblasen,
|
5810. |
Er läuft darüber wie der Hahn über die Kohlen. |
5812. |
Köhlers Glauben ist der beste. |
5813. |
Kolben sind dem Narren und dem Nußbaum die beste Salbe. |
1461. |
Vor einem Kollegen behüt' uns der liebe Herrgott. |
5814. |
Köln ist nicht an einem Tag gebaut. |
5815. |
Was fragen die von Köln darnach, wenn die von Deuz kein Brot haben? |
5816. |
Was ein Kölner fordert, biete die Hälfte, so wirst du nicht betrogen. |
5817. |
Das ist ein kölnisch Gebot! |
5818. |
Kometen,
|
5819. |
Kommst du heute nicht, so kommst du morgen. |
5820. |
Kommst du mir so, so komm ich dir so. |
5821. |
Kommt man bis dahin, so kommt man auch weiter. |
5822. |
Komm her und tu mir nichts. |
5823. |
Kommst du nicht, so hol ich dich. |
5824. |
Wie du kommst, so gehst du. |
5825 |
Käm's,
|
5826. |
Es wird ihm noch kommen wie dem alten Weibe die Milch. |
5827. |
Es kommt ihm – wie dem alten Weibe das Tanzen. |
5828. |
Es kommt, sagte der Bauer, da hatt' er drei Tag auf dem Nachtstuhl gesessen. |
5828a. |
Es kommt ihm wie den Bauern das Aderlassen. |
5829. |
Kommt's, so kommt's; kommt's aber nicht, so komm' uns ein gut Jahr nach dem andern. |
5830. |
Kommt's doch nicht aus der Freundschaft. |
1463. |
In Komplimenten ist Sparsamkeit höflich. |
1464. |
Laß dich ein auf
Kompromiß,
|
5831. |
Könige haben lange Arme. |
5832. |
Vor Königen schweig, oder rede, was sie gern hören. |
5833. |
Man muß ein König oder ein Narr geboren werden. |
5834. |
Des Königs Sohn muß König oder ein Narr sein. |
5835. |
Des Königs Spreu gilt mehr als andrer Leute Korn. |
5836. |
Wo der König sitzt, da ist es obenan. |
5837. |
Es hat wohl mehr denn ein König gebettelt. |
5838. |
Neuer König, neu Gesetz. |
5839. |
Der König kann nicht allweg regieren, wie er will. |
1465. |
Keine schönere Konkordanz, denn so Herz und Mund zusammenstimmen. |
5840. |
Es muß einer oft können, was er nicht kann. |
5841. |
Nichts können ist keine Schande, aber nichts lernen. |
5842. |
Wenn ich wollte, was ich sollte,
|
1467. |
Mein Vater ist der Höchste in Konstanz, sprach die Tochter des Turmwarts. |
1468. |
Konstanz das größte, Basel das lustigste, Straßburg das edelste, Speyer das andächtigste, Worms das ärmste, Mainz das würdigste, Trier das älteste, Köln das reichste Hochstift. |
5842a. |
So viel Köpfe, so viel Sinne. |
5843. |
Viel Köpfe, viel Sinne, sagte der Teufel: da hatt' er ein Fuder Frösche geladen. |
5844. |
Wie viel
Köpfe,
|
5845. |
Viel Köpfe gehen schwer unter einen Hut. |
5846. |
Eignen Kopf muß man haben, weil man keinen zu leihen bekommt. |
5847. |
Wer selbst einen Kopf hat, braucht keinen zu borgen. |
5848. |
Die Leute leben eines Gottes, aber nicht eines Kopfes. |
5849. |
Wer seinen Kopf verwahrt, verwahrt keine taube Nuß. |
5850. |
Wer Kopf hat, der hat ein Ehrenamt. |
5851. |
Wer keinen Kopf hat, braucht keinen Hut. |
5852. |
Wer einen Kopf hat, bekommt leicht einen Hut. |
5853. |
Was man nicht im Kopfe hat, muß man in den Beinen haben. |
5854. |
Wenig Kopf, viel Schwindel. |
5855. |
Wer mit dem
Kopf will oben aus,
|
5856. |
Wer Mäuse im Kopf hat, dem muß man eine Katze hineinsetzen. |
5857. |
Auf grindigen Kopf gehört scharfe Lauge. |
5858. |
Wer den Kopf hat, schiert den Bart. |
5859. |
Wer nicht da ist, dem wird der Kopf nicht gewaschen. |
5860. |
Der Kopf ist stärker als die Hände. |
5861. |
Langsame Köpfe behalten lange. |
5862. |
Den
Kopf halt kühl, die Füß warm,
|
5863. |
Der hat einen gelenken Kopf, der sich vorn und hinten flöhen kann. |
5864. |
Wenn der Kopf wund ist, verbindet man vergeblich die Füße. |
5865. |
Wenn der Kopf schmerzt, leiden alle Glieder. |
5866. |
Der Kopf muß oben, die Füße unten sein. |
5867. |
Kopfarbeit ist schwere Arbeit. |
5868. |
Kopf ab ist eine tödliche Wunde. |
12361. |
Köpfe wollen wir, Köpfe. |
12362. |
Wenn der Kopf ein Narr ist, muß es der ganze Leib entgelten. |
5869. |
Korn um Salz. |
5870. |
Das
Korn mag, wie es will, geraten,
|
5871. |
Gut
Korn
|
5872. |
Das ist ein ander Korn, sagte der Müller, da biß er auf Mäusedreck. |
5873. |
Viel Körner machen einen Haufen. |
5874. |
Wie das Korn, so gibt es Mehl. |
5875. |
Kein Korn ohne Spreu. |
5876. |
Man soll das Korn nicht essen, eh es gesäet ist. |
5877. |
Er fragt viel darnach, was das Korn gelte! |
5878. |
Wenn das Korn bei vollen Scheuern aufschlägt, dann fällt es bei ledigen wieder. |
5878a. |
Das Korn bleibt auch nicht immer grün. |
1469. |
General oder gar Korporal. |
1469a. |
Ein schlechter Korporal, der nicht denkt General zu werden. |
5879. |
Was wir hier
kosen,
|
5880. |
Kostgeld schreit vor aller Welt. |
5881. |
Die beste
Kost
|
5883. |
Kost möt dick vor die Bäte gähn. |
5882. |
Was wenig kostet, taugt nicht viel. |
5884. |
Wer sich wie Kot ans Rad hängt, den läßt man wie Kot daran hangen, bis ihn das Rad wie Kot wegwirft. |
5885. |
Lieber Kot stinkt nicht. |
5886. |
Es mindert sich wie der Kot zu Weihnachten. |
5887. |
Sammet am
Kragen,
|
5888. |
Eine Krähe hackt der andern kein Aug aus. |
5889. |
Eine Krähe sitzt gern bei der andern. |
5889a. |
Eine Krähe heckt keine Turteltaube. |
5890. |
Die Krähe will's mit dem Adler wagen. |
5891. |
Eine Krähe macht keinen Winter. |
5892. |
Die Krähe läßt ihr Hüpfen nicht. |
5893. |
Alte Krähen sind schwer zu fangen. |
5894. |
Fliegende Krähe findet allzeit etwas. |
5895. |
Wenn sich die Krähe vor Maientag im Korn verstecken kann, so gerät es wohl. |
5896. |
Jeder Krämer lobt seine Ware. |
5897. |
Schwören muß des Krämers Gut verkaufen. |
5898. |
Betrug
|
5899. |
Ein Krämer, der nicht Mausdreck für Pfeffer aufschwätzen kann, hat sein Handwerk nicht gelernt. |
5900. |
Der Bettler schlägt kein Almosen, der Hund keine Bratwurst, der Krämer keine Lüge aus. |
5901. |
Geh hin und werd ein Krämer, sagt der Henker zu seinem Knecht. |
5902. |
Der Krämer wird länger leben wie seine Elle. |
5903. |
Kein Kram ist so gut, man find't auch böse Ware drin. |
5904. |
Es legt kein Krämer aus um eines Käufers willen. |
5905. |
Es pflegt nicht leicht ein Krämer einen Markt zu versäumen. |
5906. |
Es sind nicht alle krank, die ach und wehe schreien. |
5907. |
Legt den Kranken, wohin ihr wollt, so ist ihm doch nicht wohl. |
5908. |
Man kann gedenken, daß kranken Leuten nicht wohl ist. |
5908a. |
Nichts ist ungesunder als krank sein. |
5909. |
Lange Krankheit, sichrer Tod. |
5910. |
Der Kranke hofft, dieweil ihm der Odem ausgeht. |
5911. |
Langer Krankheit kommt man selten auf. |
5912. |
Man soll an keinem Kranken verzagen, dieweil er noch Atem holt. |
5913. |
Krank Fleisch, kranker Geist. |
5914. |
Den Kranken ärgert die Fliege an der Wand. |
5915. |
Ein Kranker ist gut schlagen. |
5916. |
Der Kranke spart nichts als die Schuhe. |
5917. |
Krankheit kommt libratim
[pfundsweis]
|
5918. |
Krankheit kommt mit Extrapost und schleicht hinweg wie die Schnecken. |
5919. |
Krankheit kommt zu Pferde und geht zu Fuße weg. |
5920. |
Kein Kranz schützt vor Kopfweh. |
5921. |
Wer nach dem Kranze strebt, bekommt doch eine Blume. |
5922. |
Wer dich kratzt, den kraue wieder. |
5923. |
Kratzen tut wohl, Kratzen tut weh. |
5924. |
Tut dir's Kratzen wohl, so laß dich hernach das Beißen nicht verdrießen. |
5924a. |
Wer die Krätze hat, reibt sich gern. |
5925. |
Kraue mich,
|
5926. |
Es krauen sich viele, da sie's nicht juckt. |
5927. |
Krause Haare, krauser Sinn. |
5928. |
Nimm das Kräutlein, so du kennest. |
5929. |
Alle Menschen wissen nicht, was ein gut Kraut kostet. |
5930. |
Besser ein Gericht Kraut mit Ruhe als ein gemästeter Ochse mit Unruhe. |
5931. |
Das Kraut kenn ich, sagte der Teufel, da setzte er sich in die Brennesseln. |
5932. |
Kraut und Rüben
|
5933. |
Untereinander wie Kraut und Rüben. |
5934. |
Gescholtene Kräuter ißt man am liebsten. |
5935. |
Den Krebs straft man nicht mit Ersäufen. |
5936. |
Die kleinen Krebse und Fische sind die besten, wenn man große nicht haben kann. |
5937. |
Krebse man ißt,
|
1471. |
Kredit ist besser denn bar Geld. |
1472. |
Wer den Kredit verloren hat, der ist tot für die Welt. |
5938. |
Kreißtage, Kreuztage. |
5939. |
Man kreucht so hoch, als man fleucht. |
5940. |
Jeder meint, er habe das größte Kreuz. |
5941. |
Der Schwächste muß das Kreuz tragen. |
5942. |
Kreuz ist des Glaubens Probe. |
5943. |
Das
Kreuz gefaßt
|
5944. |
Das Kreuz wohl gefaßt ist halb getragen. |
5945. |
Kreuz ist nicht bös, wer's nur fassen und tragen kann. |
5946. |
Andrer Leute Kreuz lehrt das eigene tragen. |
5947. |
Wer kein Kreuz hat, muß sich eins schnitzen. |
5948. |
Kommst du ans Kreuz, so tränkt man dich mit Essig und Gallen. |
5949. |
Hinters Kreuz versteckt sich der Teufel. |
5950. |
Wer's Kreuz hat, der segnet sich. |
5951. |
Es sind viele, die mit dem Kreuz gehen, aber wenig Kreuzträger. |
5952. |
Die Pfaffen tragen die kleinen Kreuze hintennach, die Bauern die großen voran. |
5953. |
Kein größer Kreuz als Hauskreuz. |
5957. |
In der Kreuzwoche singt man kein Alleluja. |
5954. |
Viel Kreuzer machen den Gulden. |
5955. |
Wer den Kreuzer nicht achtet, wird keinen Gulden wechseln. |
5956. |
Kein
Kreuzer,
|
5958. |
Worüber man nicht springen kann, darunter muß man weg kriechen. |
5959. |
Krup ünner, Krup ünner, die Welt is di gramm. |
5960. |
Krieg sät Krieg. |
5961. |
Krieg ist leichter angefangen als beendet. |
5962. |
Krieg verzehrt,
|
5963. |
Zum Krieg gehört Geld, Geld und wieder Geld. |
5964. |
Im Kriege frißt und säuft man. |
5965. |
Krieg frißt Gold und sch– Kieselsteine. |
5966. |
Kriegsknecht und Bäckerschwein
|
5967. |
Krieg ist ein golden Netz: wer damit fängt, hat mehr Schaden als Nutzen. |
5968. |
Wenn man anfängt zu
kriegen,
|
5969. |
Wer Krieg predigt, ist des Teufels Feldprediger. |
5970. |
Wenn es Krieg gibt, so macht der Teufel die Hölle um hundert Klafter weiter. |
5971. |
Krieg ist süß, den Unerfahrnen. |
5972. |
Krieg ist kein Kinderspiel. |
5973. |
Krieg hat viel Gaukelei. |
5974. |
Im Kriege schweigt das Recht. |
5975. |
Lieber Krieg als den Hals gebrochen. |
5976. |
Besser Krieg versucht denn Hals ab. |
5977. |
Besser offener Krieg als vermummter Friede. |
5978. |
Besser redlicher Krieg denn elender Friede. |
5979. |
Nach
Krieg und Brand
|
5980. |
Ein
Krieger, der darniederliegt,
|
5981. |
Nachgeben stillt den Krieg. |
5982. |
Junge Krieger, alte Kriecher. |
12363. |
Wer zwei Kriege hat, soll den einen schlichten und den andern führen. |
12364. |
Wer in den Krieg will, der nehm' ein Weib. |
5983. |
Wenn die Krippe leer ist, schlagen sich die Pferd im Stalle. |
5984. |
Keine Krone hilft vor Kopfweh. |
5985. |
Voller
Kropf,
|
12365. |
Es wird ihm kein Kropf wachsen, er redet frei. |
5985a. |
Wer eine Kröte fressen will, muß sie nicht lange besehen. |
5986. |
Der Krug geht so lange zu Wasser, bis er bricht. |
5987. |
Fällt der Krug auf den Stein, so zerbricht er, und fällt der Stein auf den Krug, so zerbricht er auch. |
5988. |
Die
Krume
|
5989. |
Krümchen sind auch Brot. |
5990. |
Man kann nicht alle krummen Hölzer gerade machen. |
5991. |
Man kann nicht alle Krümmen schlicht machen. |
5992. |
Je
krümmer,
|
5993. |
Gute
Krumm
|
5994. |
Unterm Krummstab ist gut wohnen. |
5995. |
Krummstab schließt niemand aus. |
5996. |
Krummstabs Regiment,
|
5997. |
Krüppel will immer vorantanzen. |
5998. |
Der Krüppel kann nicht hinken. |
5999. |
Fette Küche macht magern Beutel. |
6000. |
Fette Küche, magre Erbschaft. |
6001. |
Die lateinische Küche ist die kostbarste. |
6002. |
In andrer Leute Küchen ist gut kochen lernen. |
6003. |
Wenn der Hagel in die Küche schlägt, dann hat es allenthalben getroffen. |
6004. |
Alle sieben Jahr frißt man bei Hof einen Küchenjungen auf. |
6005. |
Einem Küchenschmecker hängt man den Kochlöffel an. |
6006. |
Küchenfleisch ist besser als Hahnenfleisch. |
6007. |
Der Kuckuck ruft seinen eignen Namen. |
6008. |
Jeder meint, sein Kuckuck singe besser als des andern Nachtigall. |
6009. |
Der
Kuckuck behält seinen Gesang,
|
6010. |
Nicht alle Kugeln treffen. |
6011. |
Wenn alle Kugeln träfen, möchte der Teufel Soldat sein. |
6012. |
Die Kugel läuft, es kann noch Kegel geben. |
6013. |
Schieße mit goldnen Kugeln, so triffst du gewiß. |
6014. |
Die Kuh stößt den Kübel um. |
6015. |
Was hilft's, daß die Kuh viel Milch gibt, wenn sie den Kübel umstößt? |
6016. |
Alle Kühe sind Kälber gewesen. |
6017. |
Je älter die Kuh, je hübscher das Kalb. |
6018. |
Alte
Kuh gar leicht vergißt,
|
6019. |
Manch gute Kuh hat ein übel Kalb. |
6020. |
Die Kuh leckt kein fremdes Kalb. |
6021. |
Die Kuh muß mit dem Kalbe gehen. |
6022. |
Es ist niemand schuldig, die Kuh mit dem Kalbe zu behalten. |
6023. |
Die Kuh milcht durchs Maul. |
6024. |
Wenn die Kuh nimmer Milch gibt, gehört sie unter den Schlegel. |
6025. |
Nachbars Kuh ist eine herzensgute Kuh, gibt aber keine Milch. |
6026. |
Schöne Küh geben gemeinlich nicht viel Milch. |
6027. |
Es ist gleichviel, wie die Kuh heißt, wenn sie nur gute Milch gibt. |
6028. |
Die Kühe, die am meisten brüllen, geben am wenigsten Milch. |
6029. |
Eine milchende
Kuh
|
6030. |
Eine
Kuh
|
6031. |
Man soll die Kuh melken und nicht schinden. |
6032. |
Schwarze Kühe geben auch weiße Milch. |
6033. |
Andrer Leute Kühe haben immer größre Euter. |
6034. |
Was soll der Kuh Muskaten? Sie frißt wohl Haberstroh. |
6035. |
Vier Kühe gut gewartet sind besser als acht schlecht gewartet. |
6036. |
Der Magd Sonntag ist der Kühe stiller Freitag. |
6037. |
Küsters Kuh darf auf dem Kirchhof grasen. |
6038. |
Dem die Kuh gehört, der faßt sie bei den Hörnern. |
6039. |
Dem die Kuh ist, der nimmt sie beim Schwanz. |
6040. |
Wenn die Kuh den Schwanz verloren hat, merkt sie erst, wozu er gut gewesen ist. |
6041. |
Die beste Kuh geht nicht zu Markt. |
6042. |
Wenn die alten Kühe tanzen, so klappern ihnen die Klauen. |
6043. |
Es gibt mehr als eine bunte Kuh. |
6044. |
Man heißt keine Kuh bunt, sie habe denn einen Flecken. |
6045. |
Man sagt nicht zu der Kuh Bläßle, wenn sie nicht wenigstens einen Stern hat. |
6046. |
Wenig
Kühe,
|
6047. |
Der da hat keine Mühe,
|
6048. |
Der da hat die
Kühe,
|
6049. |
Wenn die Kuh gestohlen ist, sperrt man den Stall. |
6050. |
Schenkt man dir die
Kuh,
|
6051. |
Schenkt man einem die
Kuh,
|
6052. |
St. Niklas beschert die
Kuh,
|
6053. |
Eine Kuh kann nicht auf den Baum springen wie ein Eichhorn. |
6054. |
Bleib daheim bei deiner
Kuh,
|
6055. |
Er weiß so viel davon wie die Kuh vom Sonntage. |
6056. |
Er sieht's an wie die Kuh ein neu Scheuertor. |
6057. |
Beim Loch ist die Kuh fett. |
6058. |
Er sieht's der Kuh am A– an, was die Butter in Mainz gilt. |
6059. |
De gustibus non est disputandum: Eine Kuh leckt die andre im –. |
6059a. |
Reihet euch, sagte der Bauer: da hatt' er eine Kuh im Stall. |
6059b. |
Meiner Mutter Kuh Bruder war ein Ochs. |
6060. |
Besser die Hand in einem Kuhfladen denn in fremdem Gelde. |
6061. |
An altem Kuhfleisch ist viel Kochens. |
6062. |
Kuhfleisch in gelber Brüh,
|
12365a. |
Die Kühe melkt man durch den Hals. |
6063. |
Kühner Mut der beste Harnisch. |
6064. |
Hundert Stunden Kummer bezahlt keinen Heller Schulden. |
6065. |
Wie der
Kummer tritt ins Haus,
|
6066. |
Be kümmerter Mann ersieht selten seinen Vorteil. |
1462. |
Kumpanei
|
6067. |
Kundschaft macht Freundschaft, Freundschaft macht Küssen, und Küssen macht Kinder. |
6068. |
Kundschaft ist kein Erbe. |
6069. |
Kundschaft tut wohl und wehe. |
6070. |
Kundschaft verderbt manchen Mann. |
6071. |
Das Künklein, das du anlegst, mußt du abspinnen. |
6072. |
Was hilft's, daß man die Kunkel anlegt, wenn man sie nicht abspinnt? |
6073. |
Kunst
|
6074. |
Nutzbare
Kunst
|
6075. |
Kunst
|
6076. |
Kunst geht nach Brot und findet's. |
6077. |
Jeder spricht am liebsten von seiner Kunst. |
6078. |
Je schwerere Kunst, je mehr Pfuscher. |
6079. |
Die Kunst ist lang, das Leben kurz. |
6080. |
Wer die Kunst nicht übt, verliert sie bald. |
6081. |
Man bricht die Kunst nicht vom Zaune. |
6082. |
Kunst kann man nicht kaufen. |
6083. |
Große Kunst haßt man. |
6084. |
Der Kunst ist niemand gram, als der sie nicht kann. |
6085. |
Wissenschaft und
Kunst
|
6086. |
Kunst hält fest,
|
6087. |
Kunst ist im Glück eine Zier,
|
6088. |
Kunst geht über Geld. |
6089. |
Kunst ist des Alters Zehrpfennig. |
6090. |
Kunst ist ein guter Zehrpfennig, man trägt nicht schwer daran. |
6091. |
Kunst ist gut über Feld zu tragen. |
6092. |
Kunst ist leicht zu tragen, aber schwer aufzuladen. |
6093. |
Kunstreiche Hand
|
6094. |
Jedem ist zu glauben in seiner Kunst. |
6095. |
Der Meister einer Kunst nährt Weib und sieben Kinder; ein Meister aller sieben Künste nährt sich selber nicht. |
6096. |
Viel Kunst, viel Torheit. |
6097. |
Kunst macht Narren. |
6098. |
Künstler sind die ersten im Narrenschiff. |
6099. |
Kunst steckt nicht in dem Kleide. |
6100. |
Kunst über alle Künste, seine Kunst verbergen. |
6101. |
Die schwerste Kunst, sich selber kennen. |
6102. |
Kunst lehrt Hühner ausbrüten, aber nicht Kinder zeugen. |
6103. |
Die Kunst bedarf des Glücks, und das Glück bedarf der Kunst. |
6104. |
Kunst will Geräte haben, sagte jener, da kämmt' er sich mit der Mistgabel. |
6105. |
Geht Kunz hin, so kommt Hinz wieder. |
6106. |
Jeder hält sein Kupfer für Gold. |
6107. |
Blei und Eisen
|
6108. |
Dem
Kuppler ein Paar Schuh
|
6109. |
Wer gerne kürbäumt, faulbäumt gern. |
6110. |
Kurz und gut ist angenehm. |
6111. |
Kurz und dick
|
6111a. |
Kurzes Holz
|
6112. |
Kürzen kannst du dein Leben, verlängern kann es Gott allein. |
6113. |
Kurzweil will verstanden sein. |
6114. |
Ist das nicht eine feine Kurzweil, sagte jener, da warf er Weib und Kind zum Haus hinaus. |
6115. |
Einen
Kuß in Ehren
|
6116. |
Ein Kuß ohne Bart ist wie eine Supp ohne Salz (eine Vesper ohne Magnifikat). |
6117. |
Lieben ist nicht Sünd,
|
6118. |
Die sich aufs Küssen legt, legt sich auch wohl aufs Kissen. |
6120. |
Mancher
küßt einen auf den Backen
|
6121. |
Das Küssen ist nur ein Abwischen. |
6122. |
Küsse mich auf die lateinische Kunst! |
6123. |
Der Küster ist des Pfarrers Selfkant. |
6124. |
Die Kutte macht den Mönch nicht aus. |
L
Lachen – Lichtmeß
6125. |
Am
Lachen und Flennen
|
6126. |
Am Lachen erkennt man den Toren. |
6127. |
Kinder haben Lachen und Weinen in einem Sack. |
6127a. |
Wer lacht, tut keine Sünde. |
6127b. |
Die Lacher hat Gott lieb. |
6128. |
Es ist so leicht ge lacht wie geschrien. |
6129. |
Es lacht mancher, der lieber weinen möchte. |
6130. |
Man sieht manchen lachen, der weinen sollte. |
6131. |
Wer leicht lacht, weint auch leicht. |
6132. |
Es ist noch weit vom Lachen, sagte die Braut, da schrie sie. |
6133. |
Wer zuletzt lacht, lacht am besten. |
6134. |
Wenn man einen Lachs fängt, kann man wohl die Angel verlieren. |
6136. |
Du hast mich ge laden, nun mußt du mich fahren. |
6137. |
Ohne die rechte Ladung ist der Schuß gefährlich. |
6135. |
Es kostet mich im Laden mehr, sprach der Mönch, als ihm die Frau einen Blaffert für die Messe gab. |
6138. |
Bei
Lahmen lernt man hinken,
|
6139. |
Die
Lahmen und die Blinden
|
6141. |
Lamm, Lamm! ist des Wolfes Vesperglocke. |
6142. |
Wer sich zum Lamm macht, den fressen die Wölfe. |
6143. |
Wenn einmal Lämmer neben Wölfen grasen, scheint eine andre Sonne. |
6144. |
Wenn du die Lämmer nicht achtest, wird die Herde bald zugrunde gehen. |
6145. |
Steht er doch da, als wenn er lammen wollte. |
6140. |
Lamparten ist der Deutschen und Franzosen Kirchhof. |
6146. |
Die der Lampe bedürfen, füllen sie mit Öl. |
6147. |
Wer eine Lampe braucht, darf's Öl nicht sparen. |
6148. |
So manches Land, so manche Weise. |
6149. |
Ländlich, sittlich. |
6150. |
Ländlich, sittlich: Wo's der Brauch ist, singt man den Pumpernickel in der Kirche. |
6151. |
Landessitte, Landesehre. |
6152. |
Landesbrauch ist Landesrecht. |
6153. |
Jedes
Land
|
6154. |
Nicht jedes
Land
|
6155. |
Ein Land trägt nicht alles. |
6156. |
Hart Land, harte Leute. |
6157. |
Feist Land, faule Leute. |
6158. |
Gut Land, feige Leute. |
6159. |
Voll
Land,
|
6160. |
Bleib im Lande und nähre dich redlich. |
6161. |
Alle
Land
|
6162. |
In andern Landen ißt man auch Brot. |
6163. |
Es ist ein schlimm Land, wo niemand Ehre findet. |
6164. |
Bist du vom Lande, so geh nicht aufs Meer. |
6165. |
Besser auf dem Lande arm als auf dem Meere reich. |
6166. |
Wenn das Land arm ist, ist das Wasser reich. |
6167. |
Am Lande ist gut schiffen. |
6168. |
Wehe dem Land, wo der Herr ein Kind ist. |
6169. |
Wen das Land ernährt, der soll das Land schützen. |
6170. |
Traue dem Landfrieden nicht. |
6171. |
Wer Landesherr ist, dem gebührt die Landeshuldigung. |
6172. |
Landeskinder soll man vor andern befördern. |
6173. |
Aller Landsknechte Mutter ist noch nicht gestorben. |
6174. |
Es sind nicht alle Landsknechte, die lange Spieße tragen. |
6175. |
Landsmann, Schandsmann, weißt du was, so schweige. |
6176. |
Landstraß ist sicher, Holzweg gefährlich. |
6177. |
Geh die gemeine Landstraße, es kann nicht jeder auf dem Seile gehen. |
6178. |
Neuer Landtag, gewisse Steuer. |
6179. |
Was lange währt, wird gut. |
6180. |
Lange geborgt ist nicht geschenkt. |
6181. |
Lang ist nicht ewig. |
6182. |
Lang und schwank
|
6183. |
Lang und schmal
|
6184. |
Wer's lang hat, läßt's lang hangen. |
6185. |
Es ist nichts so lang und breit, man kann davon das End abgehen. |
6186. |
Die Länge hat die Fährde. |
6187. |
Wer langsam geht, kommt auch zum Ziel. |
6188. |
Langsam, aber sicher. |
6189. |
Langsam nährt sich auch. |
6190. |
Einem Langsamen ist kein warmer Bissen beschert. |
6191. |
Jedem
Lapp
|
6192. |
Die Welt ist voll Lappen und Diltappen. |
6193. |
Besser ein Lappen denn ein Loch. |
6194. |
Viel Lärmens um nichts. |
6195. |
Laß nicht nach, so kommst du hoch. |
6196. |
Er sagt: Wollt ihr's lassen, so laßt's, wo nicht, so laßt's bleiben. |
6197. |
Dem Lässigen gerät der Handel nicht. |
6198. |
Wer seine
Last erwägt,
|
6199. |
Drei Dinge sind lästig: ein Wurm im Ohr, ein Rauch im Aug, ein zänkisch Weib im Hause. |
6200. |
Wo kein Laster ist, da ist keine Tugend. |
6201. |
Die Laster stehlen der Tugend die Kleidung. |
6202. |
Ein Laster kostet mehr denn zwei Kinder. |
6203. |
Wenn man kleine Laster nicht straft, so wachsen die großen. |
6204. |
Alles nimmt ab in der Welt, aber die Laster nehmen zu. |
6205. |
Laster, die man nicht tadelt, sät man. |
6206. |
Es ist kein Fehl und
Laster,
|
6207. |
Wer Latein kann, kommt durch die ganze Welt. |
6208. |
Wer's Latein nicht gelernt hat, der soll es ungebrüht lassen. |
6209. |
Die Laterne leuchtet andern, sich selber nicht. |
6210. |
Er läuft mit der Latte (oder mit dem Hölzchen). |
6211. |
Laufen und Kaufen stimmt nicht wohl zusammen. |
6212. |
Zum Laufen hilft nicht schnell sein. |
6213. |
Was hilft laufen, wenn man nicht auf dem rechten Weg ist? |
6214. |
Es gehört mehr zum Laufen als Anrennen. |
6215. |
Wer bald läuft, ist bald gejagt. |
6216. |
Wer läuft, den jagt man. |
6217. |
Wen man nicht jagt, der soll nicht laufen. |
6218. |
Wer
läuft, eh man ihn jagt,
|
6219. |
Besser da läuft er, als da hängt er. |
6220. |
Laß laufen, was du nicht halten kannst. |
6221. |
Ich bin wohl eher mit solcher Lauge gewaschen. |
6222. |
Man braucht nicht Läuse in den Pelz zu setzen, sie kommen von selbst hinein. |
6223. |
Wenn die Laus einmal im Pelze sitzt, so ist sie schwer wieder herauszubringen. |
6224. |
Sie vermachen (ergetzen) sich wie die Läuse im Pelz. |
6225. |
Die Laus, die erst in den Pelz kommt, ist schlimmer, als die darin gewachsen ist. |
6226. |
Wenn die Laus in den Grind kommt, so hebt sie den Hintern in die Höhe und wird stolz. |
6227. |
Wer lausig ist, der wird bald grindig. |
6228. |
Die Laus weidet im Grinde sich fett und geht im alten Pelz auf Stelzen. |
6229. |
Er kann einer Laus ein Paar Stelzen machen. |
6230. |
Er prangt wie die Laus auf einem Samtkragen. |
6231. |
Marsch in dem Winterquartier, sprach der Wachtmeister zu der Laus, als er sie vom Bart unter die Hemdkrause setzte. |
6232. |
Viele wollen eine Laus schinden und wissen noch nicht, wieviel Füße sie hat. |
6233. |
Besser eine Laus im Kraut als gar kein Fleisch. |
6234. |
Er schindet die Laus des Balges wegen. |
6235. |
Man kann einer Laus nicht mehr nehmen als das Leben. |
6236. |
Läuse und Kinder geraten alle Jahr. |
6237. |
Wer hat es den Läusen so bald gesagt? |
6238. |
Es geht ihm wie einer Laus zwischen zwei Balken. |
6239. |
Er sitzt wie eine Laus zwischen zwei Nägeln. |
6240. |
Man könnt' ihr auf dem Fleisch eine Laus knicken. |
6241. |
Er hat läuten gehört, weiß aber nicht, wo die Glocken hangen. |
6242. |
Er hat Läuten gehört, aber nicht zusammenschlagen. |
6243. |
Lang läuten bricht den Donner. |
6244. |
Von lautern Brunnen fließen lautre Wasser. |
6245. |
Leben und leben lassen. |
6246. |
Wer fromm ge lebt, hat lange gelebt. |
6247. |
Gut leben, lange leben. |
6247a. |
Wer einmal will gut leben, der nehme ein gebraten Huhn oder ein hübsches Maidlein; wer zweimal, der nehme eine Gans, am Abend hat er noch Kräglemägle; wer eine Woche, der stech' eine Sau, so hat er Schinken und Würste zu essen; wer einen Monat, der schlacht' einen Ochsen; wer ein Jahr, der nehm' ein Weib – wenn es so lange noch vorhält –; wer aber allzeit gut leben will, der werd' ein Pfaff. |
6248. |
Nüchtern Leben, gutes Leben. |
6249. |
Gut
Leben und gesunde Tage
|
6250. |
Das Leben ist den Reichen lang, den Armen kurz. |
6251. |
Des Menschen Leben hängt an einem Zwirnsfaden. |
6252. |
Lange
leben,
|
6253. |
Niemand lebt nur sich selbst. |
6254. |
Wer für andre lebt, hat am besten für sich gelebt. |
6255. |
Man muß leben, wie man kann, nicht wie man will. |
6256. |
Wer das Leben verachtet, fürchtet den Tod nicht. |
6257. |
Wer lange lebt, der wird alt. |
6258. |
So du lange lebst, so du alt wirst. |
6259. |
Je länger man lebt, je älter man wird. |
6260. |
Wohl ge lebt, wohl gestorben. |
6261. |
Leben ist eine Kunst, Sterben ist auch eine Kunst. |
6262. |
Wie das Leben, so der Nachruhm. |
6263. |
Lebe nach der alten Welt
|
6264. |
Leb wie vor Zeiten, red wie jetzt. |
6265. |
Leb, als wollst du täglich sterben, schaff, als wollst du ewig leben. |
6266. |
Halt es mit den Lebendigen. |
6267. |
Besser ein lebendiges Wort als hundert tote. |
6268. |
Lebend'ger Mann, lieber Mann. |
12366. |
Das Leben ist schön, aber kostspielig. |
6269. |
Der Schwabe muß allzeit das Leberlein gegessen haben. |
6270. |
Lecker aus der Küchen! |
6271. |
Sei kein Leckermaul wie Hans, der kaut' an einem alten Pflugrad und meint', es wär' ein Butterkringel. |
6272. |
Er ist kein
Leckermaul,
|
6273. |
Schlimmes Leder, schlimme Schuhe. |
6274. |
Man soll nicht das Leder stehlen und die Schuh um Gottes willen geben. |
6275. |
Aus fremdem Leder ist gut Riemen schneiden. |
6276. |
Von geschmiertem Leder scheiden die Hunde nicht gern. |
6277. |
Frisch vom Leder ist halb gefochten. |
6278. |
Ledig gehen kostet Lehrgeld. |
6279. |
Ledig, sündlich. |
6279a. |
Leere Ähren stehen hoch. |
6280. |
Lehen fallen nicht auf die Spindel. |
6281. |
Lehen tragen keine Schulden. |
6282. |
Lehenmann
|
6283. |
Lehenschaft zieht keine Untertänigkeit nach sich. |
6284. |
Da kein Lehenmann, da ist auch kein Handlohn. |
6285. |
Lehn dich dran, so muß es gehen. |
6286. |
Lehren
|
6287. |
Die allzeit
lehren,
|
6288. |
Er muß Lehrgeld geben, sagen die Spieler. |
6289. |
Lehrjahre sind keine Meisterjahre. |
6290. |
Lehrwerk ist kein Meisterstück. |
6291. |
Guter Lehrling, guter Meister. |
6292. |
Wer sein eigener Lehrmeister sein will, hat einen Narren zum Schüler. |
6293. |
Wer zu früh dem Lehrmeister entgangen, der ist auf den Karren zu kurz und auf den Wagen zu lang. |
6294. |
Leib an Leib und Gut an Gut. |
6295. |
Wem ich meinen Leib gönne, dem gönn ich auch mein Gut. |
6295a. |
Längst Leib, längst Gut. |
6296. |
Leib und Gut gehen miteinander. |
6297. |
Leibgut schwendet Hauptgut. |
6298. |
Der Leib ist das Hauptgut. |
6299. |
Leib und Gut kann niemand zusammen verbrechen. |
6300. |
In schönem
Leib
|
6301. |
Saufen und weihen
|
6301a. |
Was wohl leibt, seelt oft übel. |
6302. |
Lediger Leib ist Goldes wert. |
6303. |
Wer Leib und Leben wagen will, ist zollfrei. |
12367. |
Wer groß Leibgeding hat, stirbt nicht gern. |
6304. |
Bei jeder Geburt wird eine Leiche angesagt. |
6305. |
Leichenpredigt, Lügenpredigt. |
6306. |
Das Leichte schwimmt oben. |
6307. |
Leichte Bürden werden ferne schwer. |
6307a. |
Wie leicht kommt nicht ein Haar in die Butter. |
6308. |
Was nicht zu meiden,
|
6309. |
Leid und meid,
|
6310. |
Leid und meid,
|
6311. |
Bist gescheit, so leid, nicht schilt, das sein muß. |
6312. |
Leid, schweig und vertrag;
|
6313. |
Was hilft's, sein Leid der Stiefmutter klagen? |
6314. |
Klag niemand dein
Leid,
|
6315. |
Leiden währt nicht immer,
|
6316. |
Man vergißt viel Leid in vierundzwanzig Stunden. |
6317. |
Leid und Freud, mit fünfzig Jahr ist all eins. |
6318. |
Überstandner Leiden gedenkt man gern. |
6319. |
Leiden und danken ist die beste Hofkunst. |
6320. |
Leiden ist heilig, wer's kennt. |
6321. |
Wenn es leidlich ist, so soll man's loben. |
6322. |
Der Leider behält das Land. |
6323. |
Leidst du, daß dich einer fasse, so leide, daß er dich zu Boden werfe. |
6324. |
Wer leidet, daß sein Tisch knappt, sein Ofen raucht, Kieselstein im Schuh bleibt, der mag seine Frau herleihen. |
6325. |
Leid
|
6326. |
Leidenschaft
|
6327. |
Besser ge
leiert
|
6328. |
Das ist die alte Leier. |
6329. |
Leihen macht Freunde. |
6330. |
Leih deinem Freund,
|
6331. |
Was du dem Freunde leihst, des mahnt der Feind. |
6332. |
Leihen macht Freundschaft, wiedergeben Feindschaft. |
6333. |
Ge liehen Gold wird Blei, wenn man's wiederfordert. |
6334. |
Dem Leiher geht man entgegen bis ans Tor, dem Mahner schlägt man die Tür vor der Nase zu. |
6335. |
Frauen, Pferde und Uhren soll man nicht ver leihen. |
6336. |
Er geht nicht gern bei einem Leinfeld vorüber. |
6337. |
Wäre Leipzig mein, so wollt ich's in Freiberg verzehren. |
6338. |
Leipzig liegt haußen, Leipzig liegt drinnen,
|
6339. |
Schuster, bleib bei deinem Leisten. |
6340. |
Wer die Leiter hält, ist so schuldig als der Dieb. |
6341. |
Wer die Leiter hinauf will, muß mit der untersten Sprosse anfangen. |
6342. |
Lepsch, laß nicht schnappen. |
6343. |
Lerchen lassen sich nicht unterm Hütlein fangen. |
6344. |
Man lernt eher eine Sprache in der Küche als in der Schule. |
6345. |
Man lernt, solange man lebt. |
6346. |
Zum Lernen ist niemand zu alt. |
6347. |
Wer ausge lernt sein will, muß im Grabe liegen. |
6348. |
Liebes Kind,
lernst du wohl,
|
6349. |
Lerne was, so kannst du was. |
6350. |
Lerne, so kannst du was vergessen. |
6351. |
Lerne beizeiten,
|
6352. |
Das Lernen hat kein Narr erfunden. |
6353. |
Lesen und nicht verstehen
|
6354. |
Wer nicht lesen kann, muß Butten tragen. |
6355. |
Viel Lesmeister, aber wenig Lebmeister. |
6356. |
Man kann wohl
lesen,
|
6357. |
Wer viel liest und nichts behält, ist wie wer jagt und niemals fängt. |
6358. |
Den letzten beißen die Hunde. |
6359. |
Der letzte macht die Tür zu. |
6360. |
Der letzte hat den Sack gestohlen. |
6361. |
Schelm und Dieb der letzte. |
6362. |
Es hat der letzte noch nicht geschoben. |
6363. |
Er ist nicht der letzte, wenn er vorangeht. |
6364. |
Wer leuchtete, eh du warst? |
6365. |
Könnte man mit Leugnen davonkommen, so würd niemand gehangen. |
6366. |
Guter Leumund ist ein zweites Erbteil. |
6367. |
Man muß die Leute reden lassen, Fische (Gänse) können's nicht. |
6368. |
Laß die Leute reden und die Hunde bellen. |
6369. |
Ich meinte, es wären lauter Eichen, was die Leute reden, nun sind's kaum Linden. |
6370. |
Einmal in der Leute Mund, kommt man schwer wieder heraus. |
6371. |
Wieviel
Leute,
|
6372. |
Wer mit Leuten nichts zu tun haben will, muß aus der Welt ziehen. |
6373. |
Man muß nicht allen,
|
6374. |
Je mehr Leute, je mehr Glück. |
6375. |
Wer die Leute schreckt, der muß sich fürchten. |
6376. |
Leutfresser find't wohl Eisenfresser. |
6377. |
Wer den Leuten aufhilft, dem greift man gerne an seine Bürde. |
6378. |
Man sieht an den Leuten hin, aber nicht in die Leute hinein. |
6379. |
Wo
Lex voran,
|
6380. |
Licht ist Licht,
|
6381. |
Setzt man sein
Licht zu hoch, so löscht's der Wind,
|
6382. |
Bei Tage darf man kein Licht aufstecken. |
6383. |
Wer das Licht zu knapp schneuzt, der löscht es. |
6384. |
Er putzt gern das Licht, er wird wollen ein schön Weib haben. |
6385. |
Lichter Tag, lichte Augen. |
6386. |
Ich will euch das Licht halten und zusehn. |
6387. |
Man soll sein Licht nicht untern Scheffel stellen. |
6388. |
Wer's Licht scheut, hat nichts Gutes im Sinn. |
6389. |
Lichtmiß, Winter gewiß. |
6390. |
Lichtmessen hell
|
6391. |
Lichtmessen
|
6392. |
Lichtmeß hell und klar
|
6393. |
Lichtmeß im Klee,
|
6394. |
Zu Lichtmessen hat der Schäfer lieber den Wolf als die Sonne im Stall. |
6395. |
Scheint zu Lichtmeß die Sonne dem Pfaffen auf den Altar, so muß der Fuchs wieder sechs Wochen ins Loch. |
6396. |
Wenn zu Lichtmessen der Bär seinen Schatten sieht, so kriecht er wieder auf sechs Wochen ins Loch. |
6397. |
So lange die Lerche vor Lichtmessen klingt, so lange schweigt sie nach Lichtmessen still. |
6398. |
Wer zu Lichtmessen nicht einen Wolf fürchtet, zu Fastnacht einen Bauern und in der Fasten einen Pfaffen, bei dem er beichten soll, der ist ein beherzter Mann. |
12367a. |
Lichtmeß,
|
Liebe – Luzern
6399. |
Nach Liebe Leid. |
6400. |
Keine Lieb ohne Leid. |
6401. |
Liebe ohne Gegenliebe ist eine Frage ohne Antwort. |
6402. |
Der Liebe Lust währt so lang als ein Löffel von Brot. |
6403. |
Lieb ist Leides Anfang. |
6404. |
Wer mir Liebe erzeigt, der bereitet mir Sorge. |
6405. |
Lieb und wieder Leid
|
6406. |
Kleine Liebe, großes Weh. |
6407. |
Die
Lieb ist übel angelegt,
|
6408. |
Lieben und nicht genießen
|
6409. |
Lieb dein Weib, so haßt sie dich. |
6410. |
Liebe macht Gegenliebe. |
6411. |
Liebe ist süß, wo Liebe erfolgt. |
6412. |
Ich
liebe, was fein ist,
|
6413. |
Was einem nicht soll werden,
|
6414. |
Was
liebt, das betrübt,
|
6415. |
Liebe muß Zank haben. |
6416. |
Was sich liebt, das neckt sich. |
6417. |
Wer nicht eifert, liebt nicht. |
6418. |
Lieb
|
6419. |
Liebeszorn ist neuer Liebeszunder. |
6420. |
Liebeszank, Liebesdank. |
6421. |
Wer die Liebe verbietet, gürtet ihr Sporen an. |
6422. |
Wen die Liebe kitzelt, dem ist der Tod nicht verhaßter als Aufschub. |
6423. |
Die Liebe treibt die Furcht aus. |
6424. |
Liebe überwindet alles. |
6425. |
Was sich liebt, gefällt sich auch. |
6426. |
Liebe erwirbt Liebe. |
6427. |
Liebe wird durch Lieb erkauft. |
6428. |
Lieb empfindet keine Arbeit. |
6429. |
Liebe lehrt tanzen. |
6430. |
Lieb und Not
|
6431. |
Wer
Lieb erzwingt, wo keine ist,
|
6432. |
Bessser wenig mit Liebe als viel mit Fäusten. |
6433. |
Wenig mit Liebe, viel mit Kolben. |
6434. |
Gezwungene Liebe und gemalte Wangen dauern nicht. |
6435. |
Die Liebe trinkt nicht Rotwein. |
6436. |
Wider die Liebe ist kein Kraut gewachsen. |
6437. |
Lieb und Gesang
|
6438. |
Lieben und Singen
|
6439. |
Lieben und beten
|
6440. |
Liebe weiß verborgne Wege. |
6441. |
Lieb und Rausch
|
6442. |
Wer Liebe bergen will, dem kriecht sie an den Augen heraus. |
6443. |
Lieb, Feuer, Husten, Krätze, Gicht
|
6444. |
Stroh in Schuhen und Lieb im Herzen gucken überall heraus. |
6445. |
Lieben und Husten läßt sich nicht verbergen. |
6446. |
Die Liebe macht Lappen. |
6447. |
Die Liebe ist blind und macht blind. |
6448. |
Wo die Liebe hinfällt, da bleibt sie liegen, und wär' es ein Misthaufen. |
6449. |
Die Liebe ist wie der Tau, sie fällt auf Rosen und Kuhfladen. |
6450. |
Liebes geht über Schönes. |
6451. |
Es geht mehr Liebes zur Kirche als Schönes. |
6452. |
Was lieb ist, das ist schön. |
6453. |
Wer liebt, weiß wohl, was er begehrt, aber nicht, was es ist. |
6454. |
Wenn dir die Liebe ihre Brille aufsetzt, so siehst du in dem Mohren einen Engel. |
6455. |
Der
Liebe Mund
|
6456. |
Keinem ist sein Liebchen ungestalt. |
6457. |
Was tut die Liebe nicht, sagte jener Schneider, da küßte er einen Bock zwischen die Hörner. |
6458. |
Aus Liebe frißt der Wolf das Schaf. |
6459. |
Aus Liebe zum Talg leckt die Katze den Leuchter. |
6460. |
Wo Liebe fehlt, erblickt man alle Fehler. |
6460a. |
Wasser geht durch Stiefel, Liebe durch Handschuhe. |
6461. |
Die Augen sind der Liebe Tür. |
6462. |
Lieben und Buhlen fängt im Gesicht an. |
6463. |
Liebe hat ihren Sitz in den Augen. |
6464. |
Lieb ohne Gesicht
|
6465. |
Die
Lieb ist süß,
|
6466. |
Weder nie noch immerfort,
|
6467. |
Wenn die Liebe so zunähme, wie sie abnimmt, so fräßen sich die Eheleute vor Liebe. |
6468. |
Klopft die Not an, so tut die Liebe die Tür auf. |
6469. |
Liebe findet man nicht auf dem Markte feil. |
6470. |
Liebe kann viel, Geld kann alles. |
6471. |
Wer aus Liebe heiratet, hat gute Nächte und üble Tage. |
6472. |
Von der Liebe kann man nicht leben. |
6473. |
Ohne Wein und Brot
|
6474. |
Alte Liebe rostet nicht. |
6475. |
Alte Liebe rostet nicht, und wenn sie zehn Jahr im Schornstein hinge. |
6476. |
Der Mensch liebt nur einmal. |
6477. |
Wo Liebe, da ist Treue. |
6478. |
Wo man Liebe sät, da wächst Freude. |
6479. |
Wer ohne Liebe lebt, ist lebendig tot. |
6480. |
Wo man Liebe säet, da wächst Freud empor. |
6481. |
Liebe ist der größte Reichtum. |
6482. |
Liebe erfüllt die Welt und mehrt den Himmel. |
6483. |
Es ist nichts
Lieberes auf Erden
|
6484. |
Rechte
Liebe wird vergnügt,
|
6485. |
Auf
Lieb und Gewinn
|
6486. |
Gekränkte Liebe hat einen Freund im Himmel. |
6487. |
Der Liebe Wunden kann nur heilen, der sie schlug. |
6488. |
Liebesstück
|
6489. |
Wer Liebe stiehlt, ist kein Dieb. |
6490. |
Der Liebe und dem Feuer muß man beizeiten wehren. |
6491. |
Liebe
|
6492. |
Liebe, Diebe und Furchtsamkeit machen Gespenster. |
6493. |
Es
liebt sich
|
6494. |
Liebe und Herrschaft
|
6495. |
Jähe Liebe, lange Feindschaft. |
6496. |
Liebe ist der beste Wächter. |
6497. |
Liebe ist die beste Hut. |
6498. |
Liebe hat ein gut Gedächtnis. |
6499. |
Liebe kommt der Bitte zuvor, |
6500. |
Wenn Lieber kommt, muß Leider weichen. |
6501. |
Liebe fängt bei sich selber an. |
6502. |
Die Liebe geht unter sich, nicht über sich. |
6503. |
Du bist mir so
lieb
|
6504. |
Liebe macht Löffelholz
|
6505. |
Liebhaber kommen immer der Glocke zuvor. |
6506. |
Einem Liebhaber ist nichts zu schwer. |
6507. |
Was ge liebt will werden, muß sich darnach stellen. |
6508. |
Wer dich ungewöhnlich liebkost, hat dich betrogen oder will dich betrügen. |
12368. |
Es ist nicht alles Zucker in der Liebe. |
6509. |
Kurzes Lied ist bald gesungen. |
6510. |
Ein gut Lied mag man dreimal singen. |
6511. |
Kein so gut
Lied,
|
6512. |
Ein gut Lied soll man nicht aussingen. |
6512a. |
Man singt auch nicht alle Liedchen aus. |
6513. |
Wenn man das Liedchen zu hoch anfängt, so erliegt man im Singen. |
6514. |
Neue Lieder singt man gern. |
6515. |
Jedermann singt das Liedlein dem Loch unter der Nase zulieb. |
6516. |
Liedlohn schreit zu Gott im Himmel. |
6517. |
Wer da liegt, über den läuft alle Welt hin. |
6518. |
Wer da liegt, dem hilft niemand auf. |
6519. |
Wer stille liegt, der ist tot. |
6520. |
Da liegt es, sagte jene gute Magd, da entfiel ihr das Kind beim Tanze. |
6521. |
Liegt er, so gibt er: läg' er nicht, so gäb' er nicht. |
6522. |
Er ist sein so mild wie St. Lienhard seines Eisens: er gibt es niemand, es stehl' es ihm denn ein Dieb. |
6523. |
Was die Linke tut, laß die Rechte nicht wissen. |
6524. |
Die linke Hand geht von Herzen. |
6525. |
Wäre kein Links, so wäre kein Rechts. |
6526. |
Wir haben auf dich gewartet mit der linken Hand. |
6527. |
Links und rechts, wie die Kartäuserkatzen. |
6528. |
List geht über Gewalt. |
6529. |
List tut mehr denn Stärke. |
6530. |
In Listen ist der Einfältige neunfältig. |
6531. |
Mannes
list ist behende,
|
6532. |
List gegen List. |
6533. |
List wird mit List bezwungen. |
6534. |
List
|
6535. |
Lob macht einen Anfang zur Freundschaft. |
6536. |
Loben ist nicht lieben. |
6537. |
Lob wird manchem toten Mann,
|
6538. |
Willst du ge lobt sein, so stirb, willst du verachtet sein, so heirate. |
6539. |
Lob ist leichter zu erlangen als zu erhalten. |
6540. |
Nichts veraltet eh'r
|
6541. |
Lob ohne Maß hat keine Ehre. |
6542. |
Wer ein Ding zuviel lobt, dem traue nicht. |
6543. |
Lobe, daß du könnest schelten, Schelte, daß du könnest loben. |
6544. |
Es mag leicht sein, daß einen ein Bauer lobt. |
6545. |
Des Pöbels
Lob
|
6546. |
Es ist eine Schande, was der Pöbel lobt. |
6547. |
Lob
|
6548. |
Eigen
lob,
|
6549. |
Eigen
lob stinkt,
|
6550. |
Eigen
lob
|
6551. |
Eigen
lob stinkt,
|
6552. |
Fremd
Lob ist wahr
|
6553. |
Eigen lob riecht nach Limburger Käse. |
6554. |
Wer sich selber lobt, muß üble Nachbarn haben. |
6555. |
Er lobt sich, weil seine Nachbarn nicht zu Hause sind. |
6556. |
Sich selber
loben niemand soll,
|
6557. |
Wer sich selber lobt, heißt der Lästerlin. |
6558. |
Wer sich selber lobt, den hassen viele. |
6559. |
Falsches Lob, gewisser Spott. |
6560. |
Das Werk lobt den Meister. |
6561. |
Man soll einen da loben, wo er hübsch ist. |
6562. |
Lobe den Narren, so schwillt er. |
6563. |
Mit Hunden fängt man Hasen, mit Lob die Narren und mit Geld die Frauen. |
6564. |
Jeder lobt das Seine. |
6565. |
Ein Ding wohl ge lobt ist halb verkauft. |
6566. |
Wer seine Frau lobt und sein Kompost, der wär' sie beide gerne los. |
6567. |
Wer einen
lobt in praesentia
|
6568. |
Wer alle
Löcher will verstopfen,
|
6569. |
Kleine Löchlein machen das Schiff voll Wasser. |
6570. |
Man soll es bei den alten Löchern lassen. |
6571. |
Wer's bei den alten Löchern bewenden läßt, braucht nicht neue zu bohren. |
6572. |
Wie man's ins Loch hinein schreit, so ruft's wieder heraus. |
6573. |
Will einer zu schnell mit dem Klinkel ins Schloß, so kann er das Loch nicht finden. |
6574. |
Nifnaf konnt 's Loch nicht treffen. |
6575. |
Zu einem Loche muß es doch heraus. |
6576. |
Wenn das Loch unter der Nase zu wäre wie dem Frosch nach St. Jacobs Tag, so bliebe viel unterwegen. |
6577. |
Ich will dir zeigen, wo der Zimmermann ein Loch gelassen hat. |
6578. |
Er hat ein Loch zurückgesteckt. |
6579. |
Es ist kein Loch, er weiß einen Nagel dazu. |
6579a. |
Es ist noch eine Beer im Loch. |
6580. |
Ein Lockvogel singt den andern ins Garn. |
6581. |
Ein
Löffel voll Tat
|
6582. |
Ein solcher Löffel gehört in solch Futteral. |
6583. |
Steck deinen Löffel nicht in andrer Leute Töpfe. |
6584. |
Wo der Löffel ausreicht, da bedarf es der Kelle nicht. |
6585. |
Man soll den Löffel nicht aus der Hand geben, bis man selbst gegessen hat. |
6586. |
Dieweil der Löffel neu ist, braucht ihn der Koch; wird er alt, so wirft er ihn weg. |
6587. |
Eh man den Löffel zum Mund bringt, kann sich viel begeben. |
6588. |
Er hebt den Löffel auf und zerbricht die Schüssel. |
6589. |
Lurz, leck den Löffel. |
6590. |
Man muß es nehmen, weil's der Löffel gibt. |
6591. |
Man muß mit einem Löffel nicht zwei Suppen zugleich verkosten. |
6592. |
Wenn man dich und den Löffel nicht hätte, so müßte man die Suppe trinken. |
6593. |
Ich bin's so satt, als hätt' ich's mit Löffeln gegessen. |
6594. |
Er hat die Weisheit mit Schaum löffeln gegessen. |
6595. |
Wenn's Brei regnet, fehlt mir der Löffel. |
6596. |
Er hat keinen Löffel dabei zu waschen. |
6597. |
Nun weiß ich meines Löffels keinen Stiel mehr. |
6598. |
Löffeln und witzig sein
|
6599. |
Löffeln macht Hochzeit. |
6600. |
Lohn
|
6601. |
Guter Lohn macht hurtige Hände. |
6602. |
Wie der Lohn, so die Arbeit. |
6603. |
Wer ungebeten zur Arbeit kommt, geht unge lohnt davon. |
6606. |
Deinen Lohn sollst du nicht wissen. |
6607. |
Wie man den Meister lohnt, so wischt er das Schwert. |
6605. |
Das Los stillt den Hader. |
6604. |
Lösche beizeit, eh das Feuer zum Dach ausschlägt. |
6603a. |
Der
Loser an der Wand
|
6608. |
Lotterielose sind Eingangszettel ins Armenhaus. |
6609. |
Was der Löwe nicht kann, das kann der Fuchs. |
6610. |
Wo die Löwenhaut nicht ausreicht, da knüpft man den Fuchspelz daran. |
6611. |
Ist der Löwe tot, so rauft ihn auch der Hase beim Bart. |
6612. |
Den toten Löwen kann jeder Hase an der Mähne zupfen. |
6613. |
Mancher rauft den toten Löwen beim Bart, der ihn lebend nicht ansehen durfte. |
6613a. |
Auch der Löwe muß sich vor der Mücke wehren. |
6614. |
Zu Hause Löwen, im Treffen Hasen. |
6615. |
Das Löwenmaul hat ein Hasenherz. |
6616. |
Ein Löwe geht mit keinem Hasen schwanger. |
6617. |
Der Esel will's mit dem Löwen aufnehmen. |
6618. |
Wenn der Löwe brüllt, so zittert der Wald. |
6619. |
Lübisch Recht,
|
6620. |
Lübeck ist in einem Tage gestiftet, aber nicht in einem Tage gebaut. |
6621. |
Lübeck ein Kaufhaus, Hamburg ein Brauhaus, Braunschweig ein Rüsthaus, Lüneburg ein Salzhaus, Halberstadt ein Pfaffenhaus. |
6622. |
So schreibt St. Lucas nicht. |
6623. |
Es geht heimlich zu, St. Lucas schreibt nicht viel davon. |
6624. |
Draußen ein Luchs, daheim ein Maulwurf. |
6625. |
Die Luft macht leibeigen. |
6626. |
Von der Luft kann man nicht leben. |
6627. |
Lügen,
|
6628. |
Lüg und Trug
|
6629. |
Auf eine
Lüge
|
6630. |
Auf eine Lüge gehört eine Maulschelle. |
6631. |
Zu grober Lüge soll man pfeifen. |
6632. |
Auf eine grobe Lüge gehört eine grobe Ohrfeige. |
6633. |
Wer lügen will, muß ein gut Gedächtnis haben. |
6634. |
Wer lügen will, vergesse vor Ende nicht seines Anfangs. |
6634a. |
Wer lügen will, der soll's nicht krumm drehen, damit er's auch fiedern könne. |
6635. |
Die Lüge hängt zusammen wie Sand, man kann ihn nicht ballen. |
6636. |
Lügen zerschmelzen wie Schnee. |
6637. |
Lügen haben kurze Beine. |
6638. |
Jede Lüge will zehn andre zum Futter haben, wenn sie nicht sterben soll. |
6639. |
Zu einer Lüge gehören immer sieben Lügen. |
6640. |
Eine Lüge schleppt zehn andre nach sich. |
6641. |
Der Lügner fängt sich selbst in seiner Lüge. |
6642. |
Es ist keine Lüge, oder sie hat einen Boden. |
6643. |
Die Lüge bedarf gelehrter, die Wahrheit einfältiger Leute. |
6644. |
Was man heraus lügt, kann man nicht wieder hinein lügen. |
6645. |
Allein lügen am besten. |
6646. |
Aus der Ferne ist gut lügen. |
6647. |
Wer lügen will, soll von fernen Landen lügen, so kann man ihm nicht nachfragen. |
6648. |
Der weit gewandert ist und alt,
|
6649. |
Wer von fernen Landen lügt, der lügt mit Gewalt. |
6650. |
Großen Herren, Fremden und Alten
|
6651. |
Wer lügen will, mag Wunder sagen. |
6652. |
Wer gern lügt, kann viel Neues sagen. |
6653. |
Wer gern lügt, stiehlt auch gern. |
6654. |
Wer lügt, der stiehlt, wer stiehlt, der lügt. |
6655. |
Wer beginnt mit
Lügen,
|
6656. |
Zeig mir den Lügner, ich zeig dir den Dieb. |
6657. |
Lügen und Stehlen gehen miteinander. |
6658. |
Der Lügner und der Dieb wohnen unter einem Dache. |
6659. |
Lügen, Buhlen und Stehlen hängen aneinander. |
6659a. |
Er
lügt, wie wenn's gedruckt wär',
|
6660. |
Der Lügner trägt des Teufels Livree. |
6661. |
Lüge ist die erste Staffel zum Galgen. |
6662. |
Hülfe Lügen, so würde keiner gehangen. |
6663. |
Dem Lügner sieht man so tief ins Maul als dem Wahrsager. |
6664. |
Sag eine Lüge, so hörst du die Wahrheit. |
6665. |
Wäre
Lügen so schwer wie Steine tragen,
|
6666. |
Lügen in allen Formaten ist eine große Bibliothek. |
6667. |
Wer viel schwatzt, lügt viel. |
6668. |
Lügen ist der Leber gesund. |
6669. |
Wenn die
Lügner schwören,
|
6669a. |
Es gehen viel Lügen in einen Sack. |
6670. |
Mit
Lügen und Listen
|
6671. |
Wenn die Lüge kalt wird, so stinkt sie. |
6672. |
Lügen und Lawinen wachsen immer. |
6673. |
Mancher lög' einen ganzen Tag und ständ' auf einem Bein dazu. |
6674. |
Wer einmal
lügt, dem glaubt man nicht,
|
6675. |
An Lügen gewinnt man nicht, denn daß man ihm nächstens desto weniger glaubt. |
6676. |
Hätt' ihn die erste Lüge erstickt, er wäre längst tot. |
6676a. |
Wenn Lügen lündsch Tuch wäre, wär' es nicht ein Wunder, daß er schöne Kleider hätte. |
6676b. |
Wenn Lügen welsch wär', er gäb' einen guten Dolmetsch. |
6677. |
Er kann f liegen – ohne f. |
6678. |
Lumpen gehen dreizehn aufs Dutzend. |
6679. |
Wenn die Metzen wähnen, es wären Lumpen, so sind es Zumpen. |
6679a. |
Es geben nicht alle Lumpen Papier. |
6679b. |
An einem schmutzigen Lumpen kann man sich nicht sauber waschen. |
6680. |
Der Lump gilt nichts, wo die Leute teuer sind. |
6680a. |
Je größer Lump, je größer Gunst. |
6680b. |
Wenn die Herren bauern und die Bauern herren, so gibt's Lumpen. |
6681. |
Dem
Lümpli
|
12369. |
Von den Lumpen muß man den Wein kaufen. |
6682. |
Lüneburger Heide,
|
6683. |
Er hat Lunte gerochen. |
6684. |
Er steckt voll Lurren und Schnurren. |
6685. |
Lust und Liebe zu einem Ding
|
6686. |
Wozu der Mensch Lust hat, dazu hat er auch Andacht. |
6687. |
Wozu einer Lust und Liebe hat, das beschert ihm Gott. |
6688. |
Wozu einer Lust und Liebe hat, des bekommt er sein Lebtag genug. |
6689. |
Aus Lust küßt einer die Kuh, wo sie hübsch ist. |
6690. |
Wenn auf Lust nicht Unlust folgt, so ist es eine gute Lust. |
6691. |
Wer den Lüsten nicht das Messer an die Kehle setzt, den bringen sie um. |
6692. |
Die Lust baut das Land. |
6693. |
Lust schafft Leute. |
6694. |
Kurze Lust, lange Reue. |
6695. |
Zuviel Lust bringt Unlust. |
6696. |
Keine Lust ohne Unlust. |
6697. |
Lustig gelebt und selig gestorben,
|
6698. |
Lustig in Ehren
|
6699. |
Lustig sein ist des Weins Gerechtigkeit. |
6700. |
Lustig! morgen haben wir wieder nichts! |
6701. |
Lustig! der Vater hat das Haus verkauft, die Mutter die Scheuer abgebrannt. |
6702. |
Lustig! über hundert Jahre sind die Heiden hier! |
6703. |
Doktor Luthers Schuhe sind nicht jedem Dorfpriester gerecht. |
6704. |
Hätte Lyra nicht geleiert, hätte Luther nicht getanzt. |
6705. |
Hätt' Lyra nicht über die Bibel geschrieben,
|
6706. |
St.
Lutzen
|
6706a. |
Luzern setzt zu Beromünster die Chorherrn, Bern gibt ihnen den Unterhalt, und Zürich versieht sie mit schönen Köchinnen. |
M
Machen – Meister
6707. |
Was einer ist, das kann man aus ihm machen. |
6708. |
Machst du's gut,
|
6709. |
Mach dich nicht gemein,
|
6710. |
Macht und Will
|
6711. |
Ohne Macht eitler Zorn. |
6712. |
Vereinte Macht bricht Burg und Strom. |
6713. |
Dem Mächtigern zürnen ist Torheit. |
6714. |
Der Mächtige steckt den andern in den Sack. |
6715. |
Wer
mächtig ist, wird auch vermessen:
|
6716. |
Mädchen sagen nein und tun es doch. |
6717. |
Ein
Mädchen bekommt so leicht einen Leck
|
6718. |
Ein Mädchen muß nicht so lange müßig gehen, als eine Taube ein Korn aufnimmt. |
6719. |
Ein Mädchen muß nach einer Feder über drei Zäune springen. |
6720. |
Ein gut Pferd sucht man im Stall, ein brav Mädchen in seinem Haus. |
6721. |
Die erste in der Kirche, die letzte beim Tanz
|
6722. |
Faule
Mädchen,
|
6723. |
Wenn Mädchen bitten, so gewähren die Männer. |
6724. |
Bevor die
Mädchen flücke,
|
6725. |
Wen ein
Mädchen lachet an,
|
6726. |
Ein Mädchen macht keinen Tanz. |
6727. |
Bei
Mägdlein von achtzehn Jahren
|
6728. |
Friß Dreck und sch– Gold,
|
6729. |
Rüben nach Christtag, Äpfel nach Ostern und Mädchen über dreißig Jahr haben den besten Geschmack verloren. |
6730. |
Unter uns Mädchen gesagt. |
6733. |
Fettes Mägdlein, magere Frau. |
12369a. |
Die Mädchen beten gern vor dem Spiegel. |
6731. |
Was ich nicht
mag,
|
6732. |
Gute Magd wird gute Frau. |
6734. |
Wenn die Magd Frau wird, jagt sie den Herrn aus dem Hause. |
6735. |
Eine
Magd, die gibt, beut aus die Ehr,
|
6736. |
Wenn ich dir zu Willen wär', wie wollten wir die Sau anbinden? sprach die Magd, als der Knecht im Wald seinen Antrag nicht mehr wiederholte. |
6737. |
Ich hab's gefunden wie Archimedes – die Magd beim Knecht. |
6738. |
Erst der
Magen,
|
6739. |
Man sieht nicht in den
Magen,
|
6740. |
Nicht alles dient dem
Magen,
|
6741. |
Auf vollem
Magen
|
6742. |
Ist der Magen satt, wird das Herze fröhlich. |
6743. |
Leichter Magen, schwerer Sinn. |
6744. |
Hat sich der Magen geschlossen, so kann noch etwas zum Schlüsselloch hinein. |
6745. |
Der Magen ist ein offener Schaden. |
6746. |
Er hat einen pommerischen
Magen,
|
6747. |
Es kommt alles in einen Magen. |
6748. |
Dem Magern gehn leicht die Hosen herunter. |
6749. |
Kannst du nicht werden
Magister,
|
6749a. |
Man gibt keinem Mäher den Lohn, er hab' ihn denn verdient. |
6749b. |
Wer zuerst mäht, wohl mäht. |
6750. |
Man soll ihr ein Mahlschloß vors Maul legen. |
6765. |
Ein gutes Mahl ist Henkens wert. |
6766. |
Besser ein Mahl geteilt als ein Mahl verfehlt. |
6767. |
Wer nicht kommt zu rechter Zeit,
|
6768. |
Zwei Mahlzeiten schlagen sich nicht. |
6769. |
Köstliche Mahle heißen Giselmahle. |
6770. |
Kurze Abend
mahlzeit
|
12370. |
Die geteilten Mahle sind die besten. |
6751. |
Scharfe Mahner machen gute Zahler. |
6752. |
Der Mahner soll nicht gleich den Beutel mitnehmen. |
6753. |
Je ärger der Mahner, je schlimmer der Zahler. |
6754. |
Die besten Mahner sind die schlimmsten Zahler. |
6756. |
Mai kühl und naß
|
6757. |
Maimond kühl und Brachmond naß
|
6757a. |
Ein kühler
Mai,
|
6758. |
Maitag ein Rabe,
|
6759. |
Den Mai muß man nehmen, wann er kommt, und käm' er zu Weihnachten. |
6760. |
Wenn der Mai ein Gärtner ist, ist er auch ein Bauer. |
6761. |
Kein Mai währt sieben Monate. |
6762. |
Im Mai gehn Huren und Buben zur Kirche. |
6763. |
Knappen- und Pfaffen-Ehen werden im Mai gemacht. |
6764. |
Wem man nicht hold ist, dem steckt man keine Maien. |
6771. |
Wer nicht malen kann, muß Farbe reiben. |
6772. |
Er ist ein kluger Maler, geraten ihm die Engel nicht, so macht er Teufel daraus. |
6772a. |
Maler und Poeten sind Freiherrn. |
6773. |
Der Maler kennt die Farben am besten. |
3378. |
Ge malte Blumen riechen nicht. |
3379. |
Nicht ge malt hat er's gesehn. |
6774. |
Wo der Malzsack steht, kann der Roggensack nicht stehen. |
6775. |
Niemand lebt ohne
Mängel,
|
6776. |
Wer wohl mangeln kann, der kann wohl haben! |
6777. |
Das Mangelholz hängt ihm vor der Tür. |
6778. |
Mann und Weib
|
6779. |
Der Mann ist das Haupt, die Frau sein Hut. |
6780. |
Mann ohne Weib,
|
6781. |
Mann und Weib
|
6782. |
Mann, nimm deine Hau,
|
6783. |
Dem Mann ist es keine Ehre, eine Frau zu schlagen. |
6784. |
Wenn der Mann die Frau einmal schlägt, schlägt er sie mehr. |
6785. |
Männer sollen reden, Frauen schweigen. |
6786. |
Der
Mann (gehört) in den Rat,
|
6787. |
Die
Männer beim Schmause,
|
6788. |
Der Mann zerbricht die Häfen, die Frau die Schüsseln. |
6789. |
Ich bin Herr, sagte der Mann, da saß er unterm Tische. |
6790. |
Des Mannes Mutter, der Frauen Teufel. |
6791. |
Kluge Männer suchen wirtliche Frauen. |
6792. |
Ist der Mann unvorsichtig und die Frau eine Törin, so geht alles den Krebsgang. |
6793. |
Ein Mann wiegt zehn Weiber auf. |
6794. |
Ein Mann kann sich eher zu Tode grämen als eine Frau. |
6795. |
Der Mann kann nicht so viel zum Tor hereinbringen als die Frau zum Hinterpförtchen heraustragen. |
6796. |
De
Mann mott wol alles eten,
|
6797. |
Der Mann wird reich, dem die Frauen übel geraten und die Immen wohl. |
6798. |
Der Männer Ehr ist auch der Frauen Ehre, der Frauen Schand ist auch der Männer Schande. |
6799. |
Mein Mann ist auch etwas im Kartenspiel, spricht die Frau, wenn er Ratsherr ist. |
6799a. |
Die lange Haar am Hals hat, bekommt einen reichen Mann. |
6800. |
Alles kommt an den Mann, nur ich nicht, sprach das Mädchen. |
6800a. |
Mutter, ich muß einen Mann han, oder ich zund 's Haus an. |
6801. |
Hätt' ich nur erstlich einen
Mann,
|
6802. |
Nimmst du einen
Mann,
|
6803. |
Guter Mann ist guter Seide wert. |
6804. |
Wie der Mann, so brät man ihm die Wurst. |
6805. |
Darnach der
Mann geraten,
|
6806. |
Darnach der Mann ist, brät man ihm den Hering. |
6807. |
Darnach Mann, darnach Gunst. |
6808. |
Verzagter
Mann
|
6809. |
Ein Mann soll immer mehr wollen, als er leisten kann. |
6809a. |
Es ist kein
Mann,
|
6810. |
Kein Mann ohne Wolfszahn, kein Roß ohne Tücke, kein Weib ohne Teufel. |
6811. |
Es ist kein
Mann so kleine,
|
6812. |
Der ist der
Mann,
|
6813. |
Was der
Mann kann,
|
6814. |
Eines
Mannes Rede, keines Mannes Rede:
|
6815. |
Des
Mannes Sinn
|
6816. |
Männlein hat Mannesherz. |
6817. |
Mannlich wehrt sich unrechter Tat. |
6818. |
Ein Mantel und ein Haus decken viel Schande. |
6819. |
Der Mantel ist des, den er deckt; die Welt des, der ihrer genießt. |
6820. |
Man soll den Mantel kehren nach dem Winde (wie das Wetter geht). |
6821. |
Wenn die Sonne scheint, nimm den Mantel mit auf die Reise. |
6822. |
Aus altem Mantel wird ein neues Wams. |
6823. |
In Marbach sind gute Gesellen. |
6824. |
So lange die Frösche quaken vor
Marcustag,
|
6825. |
St.
Margarethe
|
6826. |
Mariechen bläst das Licht aus,
|
6827. |
Maria Himmelfahrt Sonnenschein
|
6828. |
Alte Marksteine soll man nicht verrücken. |
6829. |
Markt lehrt kramen. |
6830. |
Wer den Markt versäumt, dem schlägt man keinen neuen Kram auf. |
6831. |
Ein Mann macht keinen Markt. |
6832. |
Man muß kaufen, weil Markt ist. |
6833. |
Rühme den Markt nicht, bevor er gehalten ist. |
6834. |
Später Markt wird gern gut. |
6834a. |
Auf einen bösen Markt gehört ein guter Mut. |
6835. |
Wie der Markt, so der Zoll. |
6835a. |
Das Nachgeld macht den Markt. |
6836. |
Wer auf dem Markte singt, dem bellt jeder Hund ins Lied. |
6837. |
Auf dem Markte lernt man die Leute besser kennen als im Tempel. |
6838. |
Der Markt lehrt dich's, nicht der Tempel. |
6839. |
Nach der Marterwoche kommt Ostertag. |
6840. |
Die
Marterwoch laß still vergehn,
|
6841a. |
Du heiliger St. Martin! Sie opfern dir einen Pfennig und stehlen dir ein Pferd! |
6842. |
St.
Martin war ein milder Mann,
|
6843. |
St.
Martin
|
6841. |
Des Teufels Märtyrer leiden viel mehr als Gottes Märtyrer. |
6844. |
Der
März
|
6845. |
Nimmt der
März
|
6846. |
Was der
März nicht will,
|
6847. |
Der
März
|
6847a. |
Im
Märzen
|
6848. |
Märzenschnee
|
6849. |
Nasser
März
|
6850. |
Ein Lot Märzenstaub ist einen Dukaten wert. |
6851. |
Märzenstaub
|
6852. |
Märzendonner macht fruchtbar. |
6853. |
Wenn's im Märzen donnert, so wird's im Winter schneien. |
6853a. |
So viel Nebel im März, so viel Wetter im Sommer. |
6853b. |
Trockner
März, nasser April, kühler Mai
|
6854. |
März nicht zu trocken, nicht zu naß
|
6854a. |
Zu Anfang oder End
|
6855. |
März grün, Jungfrau kühn. |
12372. |
Märzenluft, Aprilenwind
|
6856. |
Maß trägt aller Tugend Krone. |
6857. |
Maß ist zu allen Dingen gut. |
6858. |
Maß und Ziel
|
6859. |
Halte Maß und gedenk ans Ende! |
6860. |
Jedem ist sein Maß bestimmt, zu trinken und zu buhlen: tut er's bald, so ist er früh fertig. |
6861. |
Mäßig wird alt,
|
6862. |
Mäßigkeit ist die beste Arznei. |
6862a. |
Mäßigkeit erhält den Leib. |
6862b. |
Mäßigkeit erhält, Gerechtigkeit nährt, Mannheit wehrt, Weisheit regiert. |
6863. |
Tägliche Mäßigkeit ist das beste Fasten. |
6864. |
Alles mit Maß, sagte der Bauer, da trank er eine Maß Branntwein. |
6865. |
Alles mit Maß, sagte der Schneider, da schlug er seine Frau mit der Elle tot. |
6866. |
Wenn das Maß voll ist, so läuft's über. |
6867. |
Wenn's Maß voll ist, schüttelt's Gott um. |
6868. |
Maß und Gewicht
|
6869. |
Mit dem Maße, womit ihr messet, wird euch wieder gemessen. |
6870. |
Mattheis
|
6871. |
Nach
Mattheis
|
6872. |
Keine festere Mauer denn Einigkeit. |
6873. |
Die Mauern machen das Kloster nicht. |
6874. |
Mauermanns Schweiß kostet der Tropfen einen Taler. |
6875. |
Mauermanns Schwamm brennt nicht. |
6876. |
Maul, richt dich nach der Tasche. |
6877. |
Dem Maul abgedarbt ist so gut wie der Pacht von einer Wiese. |
6878. |
Wie das Maul, also der Salat. |
6879. |
Es ist Maul wie Salat, sagt der Esel, wenn er Disteln frißt. |
6880. |
Das Maul ist des Leibes Henker und Arzt. |
6881. |
Was Mäulchen nascht, muß Leibchen büßen. |
6882. |
Mit vollem Maul ist schlimm blasen. |
6883. |
Wer jedem das Maul stopfen wollte, müßte viel Mehl haben. |
6884. |
Ich hab ein Maul, dem geb ich zu essen, das muß reden, wie ich will. |
6884a. |
Sie gibt ihrem Maul nicht umsonst zu essen. |
6884b. |
Schweig, Maul, ich geb dir ein Wecklein. |
6885. |
Sein Maul ist froh, daß es Nacht ist. |
6886. |
Sein Maul schickt sich nicht zu Gallert, es steht nie stille. |
6887. |
Er läßt sich keine Spinne überm Maul wachsen. |
6888. |
Ich mach mir's Maul nicht gern zur Tasche. |
6889. |
Er hat ein Maul, man sollte besch– Windeln drin waschen. |
6890. |
Ungewaschenem Maul ist Unglück zum Ziel gesteckt. |
6890a. |
Wer sein kläffig
Maul nicht hält,
|
6890b. |
Man verschnappt sich nicht mehr als mit dem Maul. |
6891. |
Ein geschwätzig Maul verwirrt ein ganzes Land. |
6892. |
Ein böses Maul ist schärfer denn ein Schwert. |
6893. |
Je glatter Maul, je fauler Aas. |
6894. |
Wer einmal in die Mäuler kommt, kommt selten unverletzt heraus. |
6895. |
Wer sich's Maul nicht aufzutun getraut, muß den Beutel auftun. |
6896. |
Freigebig mit dem Maul, karg mit dem Beutel. |
6897. |
Es hilft nicht Maul spitzen, sondern pfeifen. |
6898. |
Das Maul ist der Münzer. |
6899. |
Wenn's ein Maul hätte, so biss' es dich. |
6900. |
Maulgebet kommt nicht gen Himmel. |
6901. |
Auf eine Maulschelle gehört ein Dolch. |
6902. |
Die erste Maulschelle ist besser als zwei andre. |
6903. |
Gibst du dem Nachbar eine Maulschelle, so geb ich dir sie wieder. |
6904. |
Maulesel treiben viel Parlaren,
|
6905. |
Wer über einen Maulesel gesetzt ist, hält sich auch für einen Herrn. |
6906. |
Es ist eine schlechte Maus, die nur ein Loch weiß. |
6907. |
Die Maus soll das Loch suchen, nicht das Loch die Maus. |
6908. |
Wenn die Maus satt ist, schmeckt das Mehl bitter. |
6909. |
Es ist Maus wie Mine. |
6910. |
Es ist Maus wie Mutter, Sterze haben sie alle. |
6911. |
In leere Scheuern kriecht keine Maus. |
6912. |
Mit Speck fängt man Mäuse. |
6913. |
Unter einem Fuder Heu erstickt keine Maus. |
6914. |
Beißt die Maus einmal am Käse, so kommt sie wieder. |
6915. |
Hat die Maus einmal den Speck gekostet, so kommt sie wieder. |
6916. |
Wer sich mausig macht, den fressen die Katzen. |
6917. |
Mach dich nicht mausig, wir haben Katzen. |
6917a. |
Es ist eine kühne Maus, die der Katz ein Nest ins Ohr darf machen. |
6918. |
Kleine Mäuse haben auch Ohren. |
6919. |
Wer selbst mausen kann, der braucht keine Katzen. |
6920. |
Was dir nicht gehört, das streift eine Maus mit dem Schwanze weg. |
6921. |
Jo driv de Müüs op'n Pinn onn lihr die Goise pissen. |
6921a. |
Da hat's Mäuse, hat der Ratzemann gesagt. |
6922. |
Der Mausdreck will allzeit unter den Pfeffer. |
6923. |
Dem schlafenden Fuchs läuft keine weise Maus in den Mund. |
6923a. |
Wenn sich das Geflügel früh maust, so gibt's einen frühen Winter. |
12371. |
Es ist kein Haus
|
6924. |
Medardus bringt keinen Frost mehr,
|
6925. |
Medardus keinen Regen trag',
|
6926. |
Es ist besser, daß einem der Medicus als der Jurist das Leben abspricht. |
6927. |
Niemand hat sich übers Meer zu beklagen, der zum zweitenmal Schiffbruch litt. |
6755. |
Meerrettich ist dem Magen ein Pflaster, den Augen ein Laster. |
6928. |
Alles Mehl hat Kleien. |
6928a. |
Es gibt Mehl wie Korn. |
6929. |
Ohne Mehl und Wasser ist übel backen. |
6930. |
Wer immer aus dem Mehlfasse nimmt und nichts wieder hineinschüttet, kommt bald auf den Grund. |
6931. |
Narrheit ist's, das Mehl gegen den Wind beuteln. |
6931a. |
Das Mehr gilt. |
6932. |
Was man nicht kann
meiden,
|
6933. |
Die Meile hat der Fuchs gemessen und den Schwanz dreingegeben. |
6934. |
Eine Meile Wegs davon ist ein guter Panzer. |
6935. |
Mein und Dein ist alles Zankes Ursprung. |
6936. |
Mein und Dein
|
6937. |
Mein Buhl die schönste. |
6937a. |
Allein
mein
|
6938. |
Die Narren meinen. |
6939. |
Der Meiner und der Lügner sind zwei Brüder. |
6940. |
An Meinen bindet niemand sein Pferd an. |
6941. |
Meinen ist nicht wissen,
|
6942. |
Gut
Meinen
|
6943. |
Gut ge
meint
|
6944. |
Es meint es gut, es will es aber niemand gut verstehen. |
6945. |
Viel
Meinung
|
6946. |
Klingende Meinung ist die beste. |
3392. |
Hätt's nicht ge meint, ist der Welt Spruch. |
6947. |
Meißner,
|
6948. |
Nicht nach den meisten, sondern nach den besten. |
6949. |
Es ist kein Meister so gut, er findet einen über sich. |
6949a. |
Es ist keiner ein Meister allein. |
6950. |
Es ist kein Meister vom Himmel gefallen. |
6950a. |
Ein Lautenist
|
6951. |
Es ist kein Meister geboren, er muß gemacht werden. |
6952. |
Mancher will Meister sein und ist kein Lehrjunge gewesen. |
6953. |
Wenn der
Meister kommt heran,
|
6954. |
Kein Meister so gut, der nicht noch zu lernen hätte. |
6955. |
Drei Dinge machen einen guten Meister: Wissen, Können und Wollen. |
6956. |
Dem Meister vom Handwerk soll man glauben. |
6957. |
Meisterssohn bringt das Recht mit sich. |
6958. |
Wie der Meister, so das Werk. |
6958a. |
Das Werk schlägt dem Meister nach. |
6959. |
Guter Meister macht gute Jünger. |
6959a. |
Der Jünger ist nicht über seinen Meister. |
6960. |
Der seinen Meister nicht hören will, muß den Büttel hören. |
6961. |
Er ist Meister, wenn sie nicht daheim ist. |
6962. |
Er ist Doktor, sie Meister. |
6963. |
Wohl geklopft und übel gemacht
|
6964. |
Zween sind eines Meister, drei sein Tod. |
N
Melken – Mütze
6965. |
Zuviel Melken gibt Blut. |
6966. |
Aus Melkgilten ist gut trinken. |
6967. |
Tief innen liegt der Mendelberg (Freudenberg). |
6968. |
Von der Menge werden die Burgen gebrochen. |
6969. |
Der Mensch denkt, Gott lenkt. |
6970. |
Des Menschen Willen ist sein Himmelreich. |
6971. |
Der Mensch kann alles, was er will. |
6972. |
Wir sind alle Menschen bis übers Knie, dann fängt das Luder an. |
6973. |
Es ist kein Mensch, er hat einen Wandel, hat er sie nicht alle vier. |
6974. |
Jeder hat ein Hemd von Menschenfleisch. |
6975. |
Es ist kein Mensch ohne ein Aber. |
6976. |
Jeder Mensch hat seinen Zwickel. |
6977. |
Auf Erden lebt kein
Menschenkind,
|
6978. |
Menschensinn ist Menschenleben. |
6979. |
Mancher braucht einen neuen Menschen und kauft nur einen neuen Rock. |
6980. |
Was der Mensch nicht ist, das kann man nicht aus ihm herauskriegen. |
6981. |
Besser
ein
Mensch sterbe,
|
6982. |
Der Mensch ist zur Arbeit wie der Vogel zum Fliegen gemacht. |
6983. |
Mit Menschen Frieden, mit Sünden Krieg. |
6984. |
Was Menschen nicht strafen, straft Gott. |
6985. |
Was Menschen nicht lohnen, lohnt Gott. |
6985a. |
Gottes Weisheit und der Menschen Torheit regieren die Welt. |
6986. |
Ist der Mensch geboren, so fängt er an zu sterben. |
6986a. |
Es ist bald um einen Menschen geschehen und kostet so viel zu erziehen. |
6987. |
Ein Mensch ist des andern Teufel. |
6988. |
Ein Mensch ist des andern Gott. |
6988a. |
Ein Mensch ist des andern wert. |
6989. |
Des
Menschen Gedicht
|
6990. |
Menschen und Wind
|
6991. |
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. |
6992. |
Menschenantlitz, Löwenantlitz. |
6993. |
Was Menschenhände machen, können Menschenhände verderben. |
6994. |
Wo Menschenhand zu kurz ist, da ist Gottes Hand noch lang genug. |
6995. |
Menschengunst
|
6996. |
Es gilt ihm ein Mensch so viel als ein Hund. |
6997. |
Mergel macht den Vater reich und den Sohn arm. |
6998. |
Merk und Melde
|
6999. |
Kurze Meß ist bald gesungen. |
7000. |
Man läutet die Messe so lange ein, bis sie kommt. |
7001. |
Besser zweimal
messen
|
7002. |
Wie man ausmißt, wird einem einge messen. |
7003. |
Ein Messer wetzt das andre. |
7004. |
Ein stumpf Messer ist keiner samtnen Scheide wert. |
7004a. |
Das Messer schneidet das Wasser bis auf den Boden. |
7004b. |
Man muß über Nacht kein Messer auf dem Tisch liegenlassen, sonst kann man nicht schlafen. |
7005. |
Wer's Messer zuerst zuckt, muß es auch zuerst einstecken. |
7006. |
Er steckt das Messer neben die Scheide. |
7007. |
Auf dem Messer könnte man bis Rom reiten. |
7008. |
Er macht's wie die Herren von Metz: die lassen's geschehen, wenn's regnet. |
7009. |
Metzen
|
7010. |
Metzler tragen mehr Hirn im Sack als Narren im Kopf. |
7010a. |
Die Metzger sagen, es ist nichts mehr mit den Bauern zu machen, seit sie in der Bibel lesen und die Kinder selbst machen. |
7010b. |
Metzger, Gerber und Schinder
|
7010c. |
Ein Metzger tut manchen vergebnen Sprung, ein Hund noch mehr. |
7011. |
Es ist mir um dich
|
7012. |
Willst du strafen
mich und Meine,
|
7013. |
Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich. |
12373. |
Michelswein, süßer Wein. |
7014. |
Ein Mietling achtet der Schafe nicht. |
7015. |
Süße Milch soll man vor Katzen hüten. |
7016. |
Wer das Einbrocken bezahlt, dem schenkt man die Milch. |
7017. |
Die Milch balgt wohl, aber sie talgt nicht. |
7018. |
Melk
|
7019. |
Es kommt keine Milch von Höfen, es ist denn eine Maus darin ersoffen. |
7020. |
Er sieht, daß die Milch davon sauer wird. |
7021. |
Sei nicht zu
mild,
|
7022. |
Zuviel Milde ist vertan. |
7023. |
Der Strenge hat mich oft gereut, der Milde nie. |
7024. |
Der Milde gibt sich reich, der Geizhals nimmt sich arm. |
7025. |
Der Milde hat allein, was er gegeben hat. |
7026. |
Er ist mild auf der nehmenden Seite, auf der andern aber hart. |
7027. |
Wie du
mir,
|
7028. |
Mißbrauch ist keine Gewohnheit. |
7029. |
Mißbrauch lehrt den rechten Brauch. |
7030. |
Mißbrauch frißt ihr eignes Herz, kein fremdes. |
7031. |
Mißrechnen ist kein Zahlung. |
7032. |
Mißtrauen bringt weiter als Zutrauen. |
7032a. |
Mißtrauen
|
7033. |
Kein Mißwachs so groß, die Pfaffen haben doch Wein und die Elstern Nüsse. |
7034. |
Mist
|
7034a. |
Wo kein Mistus ist, ist kein Christus. |
7035. |
Wie jeder ist
|
7036. |
Führe
Mist,
|
7037. |
Des Herren Aug ist der beste Mist. |
7038. |
Kein Mist düngt besser, als den der Herr mit den Füßen auf den Acker trägt. |
7039. |
Aus trüben Mistlachen schöpft man nicht lauter. |
7040. |
Es ist recht, daß der Mist stinke. |
7040a. |
Da sitzt sie auf dem
Mist:
|
7041. |
Man wird eher von einem Mistkarren überfahren als von einem Wagen. |
7042. |
Wo der Mistwagen nicht hingeht, da geht auch der Erntewagen nicht hin. |
7043. |
Es ist nicht auf seinem Miste gewachsen. |
7044. |
Mitgegangen,
|
7045. |
Mitgegangen, mitgefangen;
|
7045a. |
Mitgeflogen, mitgehangen. |
7046. |
Mitgesündigt, mitgebüßt. |
7047. |
Mitgenommen
|
7048. |
Wer nicht
mitmacht,
|
7049. |
Ein Mitnehmer ist besser als zwei Nachbringer. |
7050. |
Wer Mitleid bringt, bietet genug. |
7051. |
Wer mittags aufsteht, verschläft den ganzen Tag nicht. |
7051a. |
Ich steh früh auf, ich muß helfen Mittag läuten. |
7052. |
Es ist ein gering Mittel, wer wollt' es nicht brauchen? |
7053. |
Im Mittel lebt man am besten. |
7054. |
Mittelstraß, Das beste Maß. |
7055. |
Mittelweg,
|
7056. |
Wo's Mode ist, trägt man den Kuhschwanz als Halsband. |
7057. |
Alles ist möglich, aber es regnet kein Geld. |
7058. |
Einen Mohren kann man nicht weiß waschen. |
7058a. |
Ein Mohr will den andern weiß waschen. |
7059. |
Ein Mohr schwärzt den andern nicht. |
7060. |
Ein Mohr schwärzt nicht, sprach die Nonne unter des Mönchs Kutte. |
7061. |
Er ist zwischen dem Brotschrank und der Molkenkammer groß geworden. |
7062. |
In den Monaten ohne R soll man wenig küssen und viel trinken. |
7063. |
Ein Mönch ist nirgends besser als im Kloster. |
7064. |
Mönch ins Kloster, Fisch ins Wasser, Dieb an'n Galgen. |
7065. |
Der Mönch antwortet, wie der Abt singt. |
7066. |
Wer Mönch und Pfaffen schlagen will, schlage sie nur gar zu Tode. |
7067. |
Mönche, Mäuse, Ratten, Maden
|
7068. |
Die Kapuze macht den Mönch nicht. |
7069. |
Der Mönch legt die Kutte wohl ab, aber nicht den Sinn. |
7070. |
Wenn die Mönche bald reisen, so kommt Regen. |
7071. |
Was ein Mönch gedenkt, das darf er tun. |
7072. |
Keine Mönchskappe so heilig, der Teufel kann drein schlüpfen. |
7073. |
So wollt ich's haben, sagte der Teufel, da sich die Mönche rauften. |
7074. |
Mönch und Nonnen gehören zusammen. |
7075. |
Es sind viel Mönche, aber wenige verschnitten. |
7076. |
Non credo, sprach der Mönch, als ihm die Magd ein Kind brachte. |
7077. |
Die Mönche teilen sich in Stadt und Land. |
7078. |
Was kümmert's den Mond, wenn ihn die Hunde anbellen? |
7079. |
Der Mann im Monde hat das Holz gestohlen. |
7080. |
Der den Mond gemacht hat, weiß wohl, wie alt er ist. |
7081. |
Dem Mond kann man kein Kleid anmessen. |
7085. |
Eine große Monstranz und wenig Heiligtum. |
7082. |
Blauer
Montag, volle Kröpfe,
|
7083. |
Montagswetter wird nicht Wochen alt. |
7084. |
Rauher Montag, glatte Woche. |
12373a. |
Auf einen guten Montag folgt stets ein böse Samstag. |
7086. |
Es bleibt kein Mord verschwiegen. |
7087. |
Morgen kommt Rat und Tat. |
7088. |
Morgen ist auch noch ein Tag. |
7089. |
Spar nicht auf morgen, was du heute tun kannst. |
7090. |
Wer sein Bett macht am
Morgen,
|
7091. |
Morgen, morgen, nur nicht heute,
|
7092. |
Niemand weiß, was der Morgen bringt. |
7093. |
Der Morgen sorgt, der Abend verzehrt. |
7094. |
Überall geht die Sonne morgens auf. |
7095. |
Morgenstunde
|
7096. |
Grauer Morgen, schöner Tag. |
7097. |
Morgenrot
|
7098. |
Morgenrot
|
7099. |
Der
Morgen grau, der Abend rot
|
7100. |
Muorgenrout dat füllt den Pout;
|
7101. |
Alles zur Morgensuppe verschlungen ist ein böser Imbiß. |
7102. |
Man muß die Morgensuppe nicht zu groß machen, daß man abends auch was hat. |
7103. |
Morgengäste bleiben nicht. |
7104. |
Morgenregen und Alteweibertänze dauern nicht lange. |
7105. |
Morgenregen und Weiberweh
|
7106. |
Morgenröte kann nicht lügen,
|
7107. |
Die Morgensonne hat mehr Anbeter als die Abendsonne. |
7108. |
Wenn nichts im Mörser ist, gibt's großen Lärm. |
7109. |
Er riecht nach Moschus wie der Teufel nach Muskaten. |
7110. |
Wenn man dem Volk die Ziegel doppelt, so kommt Moses. |
7111. |
Sprich mit Mosen, wenn Aaron den Schnupfen hat. |
7112. |
Er hat Mosen und die Propheten. |
7113. |
Lieber die Motten in den Kleidern als die Ehre in Schuldscheinen. |
7114. |
Wenn die Mücke ein Hühnerei legen will, ist's ihr Tod. |
7115. |
Auch die Mücke hat ihre Milz. |
7116. |
Hungrige Mücken beißen schlimm. |
7117. |
Die Mücken sehn all einander gleich. |
7118. |
Die Mücke fliegt so lang ums Licht, bis sie sich versengt. |
7119. |
Mücken seigen, Elefanten verschlucken. |
7120. |
Man muß nicht nach jeder Mücke schlagen. |
7121. |
Drei sind nicht müde zu machen: ein Knab auf der Gassen, ein Mädchen im Tanz und ein Priester im Opfern. |
7122. |
Es gibt keinen Vorteil ohne Mühe. |
7123. |
Ohne Mühe bringt man es in keiner Sache weit. |
7124. |
Der
Mühe
|
7125. |
Der eine hat die
Mühe,
|
7126. |
Müh und Fleiß
|
7127. |
In der Mühle ist das Beste, daß die Säcke nicht reden können. |
7128. |
Die beste Mühle ist zwischen Wasser und Wind. |
7129. |
Wer nicht mühlet, will kein Mehl. |
7129a. |
Wer die Mühle fleucht, der flieht auch das Mehl. |
7130. |
Es ist noch nicht auf der Mühle, was zum Osterkuchen werden soll. |
7131. |
Mühl ohne Gang,
|
7132. |
In der Mühle ist übel harfen. |
7133. |
Gib ab ab, gib ab ab, klappert's in der Mühle. |
7134. |
Wer nicht bestauben will, der bleib' aus der Mühle. |
7135. |
Wie's auf die Mühle kommt, so wird's gemahlen. |
7136. |
Wer zuerst in die Mühle kommt, mahlt zuerst. |
136a. |
Der erste auf der Mühle schüttet. |
7136b. |
Wenn der Mühlgraben trocken steht, ist auch der Mehlkasten leer. |
7137. |
Ich sehe so tief in einen Mühlstein als ein anderer. |
7138. |
Er läßt nichts liegen als Mühlsteine und heiß Eisen. |
7138a. |
Mühlhausen ist der Eidgenossen Kühstall. |
7148. |
Es ist ein Kraut, heißt
mulier,
|
7139. |
Müller, Schneider und Weber werden nicht gehenkt, das Handwerk ginge sonst aus. |
7140. |
Müller und Bäcker stehlen nicht, man bringt's ihnen. |
7141. |
Der Müller ist fromm, so Haare auf den Zähnen (oder in der Hand) hat. |
7142. |
Müller ist nicht eher fromm, bis er zum Fenster ausguckt. |
7143. |
Nichts kühner als des Müllers Hemd, das jeden Morgen einen Dieb beim Kragen nimmt. |
7144. |
Der
Müller mit der Metzen,
|
7144a. |
Müller, Müller, Roggenstehler,
|
7145. |
Müllers Henn und Witwers Magd
|
7146. |
Für Müllers Henne, Bäckers Schwein und der Witfrau Knecht soll man nicht sorgen. |
7147. |
Kein Müller hat Wasser und kein Schäfer Weide genug. |
7147a. |
Er nährt sich aus dem Stegreif wie ein Müller. |
7149. |
München soll mich nähren,
|
7150. |
Das Münch[n]er Kind kennt keinen höhern Turm als den Frauenturm. |
7151. |
So viel
Mund,
|
7152. |
Voller
Mund
|
7153. |
Trunkner Mund, wahrer Mund. |
7154. |
Mit vollem Mund ist bös blasen. |
7154a. |
Man muß dem Mund nur was bieten. |
7155. |
Mündken wat büt,
|
7156. |
Wie der Mund, so die Speise. |
7157. |
Wer mit dem Munde schmandt (Schmand macht), muß mit der Nase buttern. |
7158. |
Mund und Herz sind eine ganze Spanne voneinander. |
7159. |
Oft lacht der Mund, wenn das Herze weint. |
7160. |
Der Mund lügt alles und nicht das Herz. |
7161. |
Weise Leute haben ihren Mund im Herzen. |
7162. |
Der Mund ist des Bauches Henker und Arzt. |
7163. |
Den Mund soll man schnüren. |
7164. |
Es ist nötiger den Mund verwahren denn die Kiste. |
7165. |
Verschloßner Mund und offne Augen haben noch niemand geschadet. |
7166. |
Reiner
Mund und treue Hand
|
7167. |
Was kommt in den dritten
Mund,
|
7168. |
Ein Mann kann nicht mehr denn mit einem Mund essen. |
7169. |
Lang Mundwerk ist schlechter Gottesdienst. |
7170. |
Mundköch und Mundrät
|
7171. |
Gründe aus der Münze geholt überreden am besten. |
7172. |
Mit der Münze, womit du zahlst, zahlt man dich auch. |
7173. |
Es gilt nicht überall gleiche Münze. |
7174. |
Was bald
mürbt,
|
7178. |
Das Mus ist noch nicht gar. |
12374. |
Man kann nicht zwei Mus in einem Hafen kochen. |
7175. |
Bezahlen wir die Musik, so wollen wir auch tanzen. |
7176. |
Wir machen Musik, sagt der Bälgetreter zum Organisten. |
7177. |
Hier sitzen die Musikanten! |
12375. |
Gute Leute, aber schlechte Musikanten. |
7179. |
Er muß das Mus essen. |
7180. |
Muß ist ein böses Mus. |
7180a. |
Muß (Mus) ist nicht Suppe. |
7181. |
Muß ist härter als Grübelnuß. |
7182. |
Muß ist ein bitter Kraut. |
7183. |
Muß ist ein Brettnagel. |
7184. |
Muß ist Zwang,
|
7185. |
Muß
|
7186. |
Kein Mensch muß müssen. |
7187. |
Wer muß, hat keine Wahl. |
7188. |
Muß es sein,
|
7189. |
Mit Muß kommt man auch fern. |
7190. |
Müßiggang
|
7191. |
Müßiggang
|
7192. |
Müßiggang
|
7193. |
Müßiggang
|
7194. |
Müßiggang
|
7195. |
Müßiggang ist eine schwere Arbeit. |
7196. |
Müßiggang in der Jugend, Arbeit im Alter. |
7197. |
Müßiggang macht endlich traurige Arbeit. |
7198. |
Müßiggang hat Armut im Gefolge. |
7199. |
Müßiggang ist des Teufels Orden, Arbeit ist Gottes Stand. |
7200. |
Müßiggang verzehrt den Leib wie Rost das Eisen. |
7201. |
Zum Müßiggang gehört hoher Zins oder hoher Galgen. |
7202. |
Ein Müßiggänger kostet mehr denn zehn Arbeiter. |
7203. |
Einem Müßiggänger allzeit zwei Brote. |
7204. |
Besser müßiggehen als nicht arbeiten. |
7204a. |
Besser Fliegen gefangen Als müßiggegangen. |
7205. |
Müßiggehen mag ich nicht, sagte jene Schwester und lauste für die Langeweile die Mäuse. |
12376. |
Müßige Leute haben seltsame Gedanken. |
7206. |
Mut über Gut. |
7207. |
Mehr Mut als Gut. |
7208. |
Guter
Mut, halber Leib
|
7209. |
Guter Mut, halbe Arbeit. |
7210. |
Guter
Mut
|
7211. |
Guter Mut ist tägliches Wohlleben. |
7212. |
Großer
Mut und kleine Macht
|
7213. |
Kecker Mut, der beste Harnisch. |
7214. |
Keiner ist so gut,
|
7215. |
Reichtum und Armut liegt nicht am Gut, sondern am Mut. |
7216. |
Nicht die Mutung, sondern die Findung eines Ganges erlangt das Alter im Felde. |
7217. |
Mutschierung bricht nicht gesamte Hand. |
7218. |
Muttertreu
|
7219. |
Mutterschoß ist arm, aber warm. |
7220. |
Wenn's Kind zahnt, soll die Mutter den Unterrock verkaufen, um ihm Wein zu geben. |
7221. |
Ist eine
Mutter noch so arm,
|
7222. |
Was die
Mütter gebären,
|
7223. |
Was der Mutter ans Herz geht, das geht dem Vater nur an die Knie. |
7223a. |
Ich bin meiner Mutter nicht an den Zehen gewachsen. |
7224. |
Die Mutter gibt's teuer und die Tochter nicht wohlfeil. |
7225. |
Es ist keine Mutter so bös, sie zöge gern ein fromm Kind. |
7226. |
Die Mutter eine Hexe, die Tochter auch eine Hexe. |
7227. |
Barmherzige Mütter ziehn grindige Töchter. |
7228. |
Fleißige Mutter hat faule Töchter. |
7229. |
Die Mutter sagt's, der Vater glaubt's, und ein Narr zweifelt daran. |
7230. |
Mannes
Mutter,
|
7231. |
Mutterflüche kleben nicht, und Vaters Zorn schwärt nicht. |
7232. |
Mütter lieben Töchter, aber Söhne noch viel mehr. |
7233. |
Mutter dich, liebes Kind, und nimm des Vaters Weis an. |
7234. |
Ein Quentchen Mutterwitz ist besser als ein Zentner Schulwitz. |
7235. |
So mancherlei Mützen, so mancherlei Narren. |
Nach – Nutzen
7236. |
Laß nicht nach, so kommst du hoch. |
7236a. |
Es ist nichts Böseres als nachlassen. |
7236b. |
Du kommst hinten nach wie die alte Fastnacht. |
7265. |
Nach der Tat
|
7236c. |
Besser
Nachbar an der Wand
|
7237. |
Guter Nachbar ist besser als Bruder in der Ferne. |
7238. |
Kaufe deines
Nachbarn Rind
|
7239. |
Wer sich freit ein
Nachbarskind,
|
7240. |
Mit guten Nachbarn hebt man den Zaun auf. |
7241. |
Zwischen Nachbars Garten ist ein Zaun gut. |
7242. |
Liebe deinen Nachbarn, reiß aber den Zaun nicht ein. |
7243. |
Mit Nachbarn ist gut Scheuern bauen. |
7244. |
Wer gute Nachbarn hat, bekommt einen guten Morgen. |
7245. |
Nachbar über den Zaun, Nachbar wieder herüber. |
7246. |
Ein guter Nachbar ist ein edel Kleinod. |
7247. |
Böser Nachbar, ewiger Krieg. |
7248. |
Böser Nachbar, täglich Unglück. |
7249. |
Böser Nachbar ist Judenfluch. |
7250. |
Von Nachbars wegen soll man etwas leiden. |
7251. |
Ein Nachbar ist dem andern einen Brand schuldig. |
7252. |
Es geht dich auch an, wenn des Nachbarn Haus brennt. |
7253. |
Was in des Nachbarn Garten fällt, ist sein. |
7254. |
Unsers Nachbarn Kinder sind allweg die bösesten. |
7255. |
Des Nachbarn Braten ist stets feister. |
7256. |
Schau in Nachbars Küche, allermeist aber in dein Häflein. |
7257. |
Wenn du deinem Nachbarn die Hand reichst, so hat dir Gott schon die seine gereicht. |
7258. |
Wer wohl kann nachdenken, der darf nicht viel nachdenken. |
7259. |
Nachgeben stillt den Krieg. |
7260. |
Besser nachgeben als zu Schaden kommen. |
7261. |
Nachgerade kommt Hans ins Wams. |
7262. |
Nachher ist jeder klug. |
7263. |
Behalte dir etwas auf die Nachhut. |
7264. |
Nachrat, Narrenrat. |
7266. |
Nachrat gebrach noch niemand. |
7267. |
Nachrechnen hat immer das Spiel verloren. |
7268. |
Nachrede schläft nicht. |
7269. |
Nachreue, Weiberreue. |
7270. |
Wer zu spät kommt, hat das Nachsehen. |
7271. |
Jeder ist sich selbst der Nächste. |
7272. |
Die Nächsten treten einem die Schuhe aus. |
7273. |
Das Nächste, das Liebste. |
7273a. |
Der Nächste beim Feuer wärmt sich. |
7275. |
Die Nacht ist keines Menschen Freund. |
7276. |
Bei Nacht sind alle Katzen grau. |
7277. |
Bei Nacht sind alle Kühe schwarz. |
7278. |
Es wird nach Nacht noch Tag, obgleich der Hahn nicht kräht. |
7279. |
Wer fröhliche Nacht sucht, verliert guten Tag. |
7280. |
Die ganze Nacht gesoffen ist auch gewacht. |
7281. |
Je schwärzer die Nacht, je schöner der Tag. |
7281a. |
Gott gibt alle Nacht; was er heute abend nicht gibt, gibt er morgen zu Nacht. |
7281b. |
Du bist ein Armer zu Nacht, kommst erst am Morgen. |
7274. |
Kein Nachteil, er hat seinen Vorteil. |
7282. |
Die Welt will Nachteulen haben, sich zu verwundern. |
7283. |
Der Nachteule gefällt auch ihr Junges. |
7284. |
Wenn die Nachtigall Heuschober sieht, hört sie auf zu schlagen. |
7285. |
Es hat keine Nachtigall so vollauf im Käficht, sie sucht ihr Futter lieber draußen. |
7286. |
Wenn du einen Nackten siehst, so denk, es sei ein Loch in deinem Strumpfe. |
7287. |
Der Nackte ist übel berauben. |
7288. |
Den Nackten kann man nicht ausziehen. |
7289. |
Zehn Straßenräuber können einem Nackten kein Hemd ausziehen. |
7290. |
Das kleinste Ding ist auch zu ehren:
|
7290a. |
Er steht da wie St. Näf mit dem steinernen Mantel. |
7291. |
Einen Nagel schlägt man mit dem andern aus. |
7292. |
Der Mann macht Nägel mit Köpfen. |
7293. |
So weh wird dem Nagel als dem Loch. |
7294. |
Der eine schlägt den Nagel ein, der andre hängt den Hut daran. |
7295. |
Wenn's auf den Nagel brennt, muß man wehren. |
7296. |
Er klagt über den Nagelwurm und leidet am Krebs. |
7297. |
Man soll nicht alles an einen Nagel henken. |
7298. |
Wer den Nagel am Hufeisen nicht achtet, der verliert auch das Pferd. |
7299. |
Ein Nagel erhält ein Eisen, das Eisen ein Roß, das Roß den Mann, der Mann eine Burg und die Burg das ganze Land. |
7300. |
Es wird mir zu den Nägeln ausschwären. |
7301. |
Nahe schießen hilft nicht, es gilt treffen. |
7302. |
Je näher, je später. |
7303. |
Nahrung ist kein Erbe. |
7304. |
Trachte nach der Nahrung, nicht nach der Mästung. |
7305. |
Der eine gewinnt seine
Nahrung mit Sitzen,
|
7306. |
Wer die Nahrung nicht in sein Haus treibt, der jagt sie aus dem Hause. |
7307. |
Nahrhand und Sparhand
|
3395. |
Besser ge
nährt
|
7308. |
Der Name tut nichts zur Sache. |
7308a. |
Man muß dem Kind den rechten Namen geben. |
7309. |
Einer beruft des andern Namen. |
7310. |
Ein guter Namen ist besser als Reichtum. |
7311. |
Ein guter Namen ist besser als bares Geld. |
7312. |
Ein guter Name, die schönste Mitgift. |
7313. |
Wer sich um den guten
Namen nicht wehrt,
|
7314. |
Wer dem andern seinen guten Namen raubt, macht ihn arm und bereichert sich nicht. |
7315. |
Mancher hat den Namen und nicht die Tat. |
7316. |
Der Narben lacht, wer Wunden nie gefühlt. |
7317. |
Narren wirft man bald aus der Wiege. |
7318. |
Ein
Narr kann mehr fragen
|
7319. |
Ein Narr fragt in einer Stunde mehr, als zehn Gescheite in einem Jahr beantworten können. |
7320. |
Ein Narr kann mehr verneinen, als zehn Gescheite behaupten können. |
7321. |
Ein Narr, der fragen darf, sieht gescheiter aus als ein Gescheiter, der antworten muß. |
7322. |
Gescheite Leute müssen keine Narren sein. |
7323. |
Zuweilen ein Narr sein ist auch eine Kunst. |
7324. |
Nichts sieht einem gescheiten Manne ähnlicher als ein Narr, der das Maul hält. |
7325. |
Solange ein Narr schweigt, hält man ihn für klug. |
7326. |
Wären wir alle gescheit, so gälte ein Narr hundert Taler. |
7327. |
Wenn die Narren kein Brot äßen, wäre das Korn wohlfeil. |
7328. |
Es sind nicht alle Narren geschoren. |
7329. |
Wäre Narrheit das Zipperlein, man würde wenig Leute beim Tanze sehen. |
7330. |
Trüge jeder Narr einen Kolben, das Holz würde teuer. |
7331. |
Jedem gefällt seine Weise wohl,
|
7332. |
Ein Narr macht zehen. |
7332a. |
Ein Narr macht zehn Narren, aber tausend Kluge noch keinen Klugen. |
7332b. |
Es gibt mehr Narren als Pfundbrötlein. |
7333. |
Narren wachsen unbegossen. |
7334. |
Narrenschiff fährt aller Enden an. |
7335. |
Jeder muß ein Paar Narrenschuhe zerreißen. |
7336. |
Keiner ist so klug, daß er nicht ein wenig Narrheit übrig hätte. |
7337. |
Gäb' es keine Narren, so gäb' es keine Weisen. |
7338. |
Narrenspiel will Raum haben. |
7339. |
Narren sind auch Leute. |
7340. |
Der Narr hat Vorteile in allen Landen. |
7341. |
Jeder Narr ist seines Vorteils gescheit. |
7342. |
Es ist kein Narr, der einem eine Narrheit zumutet: es ist ein Narr, der es tut. |
7343. |
Tu wie andere Leute, so narrst du nicht. |
7344. |
Es ist besser mitmachen, als ein Narr allein sein. |
7345. |
Zuviel Weisheit ist Narrheit. |
7346. |
Wer mit Narren zu Bette geht, steht mit Narren auf. |
7347. |
Wer einen Narren schickt, dem kommt ein Tor wieder. |
7348. |
Schickt man die Narren zu Markt, so lösen die Krämer Geld. |
7349. |
Mit den Narren baut man den Weg. |
7350. |
Wer mit Narren zu Acker geht, eggt mit Gäuchen zu. |
7351. |
Wo drei sind, muß einer den Narren abgeben. |
7352. |
Wer 'nen Narren haben will, der kaufe zwei, so hat er einen zum besten. |
7353. |
Wer einen Narren kauft, muß einen Narren behalten. |
7354. |
Im Spiel gilt der Narr am meisten. |
7355. |
Es ist besser mit 'nem ganzen Narren handeln denn mit 'nem halben. |
7356. |
Kein Narr war je so dumm, er fand einen, der ihn für klug hielt. |
7357. |
Ein Narr lobt den andern. |
7358. |
Wenn man einen Narren im Mörser zerstieße, so ließe doch seine Narrheit nicht von ihm. |
7359. |
Am Narren hilft weder Chrisam noch Taufe. |
7360. |
Narrenhaut läßt sich nicht flicken. |
7361. |
Narrenhaut hält wohl Stich, läßt sich aber nicht flicken. |
7362. |
Dem Narren wäre zu helfen, wenn man die rechte Ader träfe. |
7363. |
Narren bedürfen der Schellen nicht, man kennt sie an ihren Sitten. |
7364. |
Verbirgt ein
Narr sich hinter der Tür,
|
7365. |
Man braucht keinem Narren Schellen anzuhängen. |
7366. |
Narrenschellen klingen laut, tun aber den Ohren weh. |
7367. |
Die Narrenschellen klingen vielen besser als Kirchenglocken. |
7368. |
Je größerer Narr, je größere Schelle. |
7369. |
Jedem Narren gefällt seine Kappe. |
7370. |
Jedem Narren gefällt sein Kolben wohl. |
7371. |
Narren soll man mit Kolben lausen. |
7372. |
Alte Narren, wenn sie geraten, sind bessere Narren als andere Narren. |
7373. |
Es sind nicht alle Narren, die nicht in den Rat gehen. |
7374. |
Es sind nicht gar alle Narren, die im Rate sitzen. |
7375. |
Wollt ihr einen Narren haben, so laßt ihn euch von Eisen machen. |
7376. |
Mancher läßt seine Narrenschuhe mit Eisen beschlagen. |
7377. |
Ein
Narr ist genug im Haus,
|
7378. |
Zwei Narren unter einem Dach und zwei Töpfer in einem Dorf vertragen sich nicht. |
7379. |
Zwei
Narren in
einem Haus
|
7380. |
Gibst du dem Narren einen Finger, so will er die ganze Hand haben. |
7381. |
Wer Narren und Kindern den Finger in den Mund steckt, der wäre gern gebissen. |
7382. |
Ein Narr schüttet alles auf einmal aus. |
7383. |
Narren reden, was ihnen einfällt. |
7384. |
Narren sagen auch etwan wahr. |
7385. |
Narrenreden, Narrentand. |
7386. |
Narren reden, wie Narren pflegen. |
7387. |
Er ist ein guter Narr, ich wollte Holz auf ihm hacken. |
7388. |
Er ist ein Narr, wenn er gleich die Stube voll Geld hätte. |
7389. |
Mit Narren muß man Geduld haben. |
7390. |
Willst du den
Narren fahen,
|
7391. |
Bei einem Narren richtet man nichts aus, weder mit Bitten noch mit Dräuen. |
7392. |
Bist du mit einem Narren besessen, so laß dich beschwören. |
7393. |
Mit Narren ist schlimm spaßen. |
7394. |
Mit albernen Narren soll man nicht scherzen. |
7395. |
Auf einen
Narren
|
7396. |
Narren und Affen
|
7397. |
Narrenhände
|
7398. |
Narren und Gecken
|
7399. |
Die Narren haben mehr Glück als Recht. |
7400. |
Narren haben mehr Fug als andere Leute. |
7401. |
Ein Narr läßt sich nicht raten. |
7402. |
Den Narren bringt sein eigen Glück um. |
7403. |
Der Narren Glück ihr Unglück. |
7404. |
Mit einem Narren läßt sich kein Kind taufen. |
7405. |
Narren soll man nicht über Eier setzen. |
7406. |
Es ist gut Narren fressen, aber bös verdauen. |
7407. |
Eines Narren Bolzen sind bald verschossen. |
7408. |
Wenn eine Sache geschehen ist, verstehen sie auch die Narren. |
7409. |
Der ist ein
Narr, der sich nimmt an,
|
7410. |
Ein Narr macht eine Tür auf, die er nicht wieder zumachen kann. |
7411. |
Man muß keinem Narren eine unfertige Arbeit zeigen. |
7412. |
Was Narren loben, das ist getadelt. |
7412a. |
Kinder unter meinen Zeichen geboren müssen andrer Leute Narren sein. |
7412b. |
Ich bin gern ein Narr, aber der Narren Narr mag ich nicht sein. |
7412c. |
Du bist ein
Narr und kannst nicht geigen,
|
7413. |
Narren und Weibergeschirr
|
7414. |
Eine Narrheit zu unterhalten kostet mehr als zwei Kinder. |
7415. |
Narretei ist Narretei, aber Feuer in der Hose ist keine Narretei. |
7416. |
Es ist entweder was Närrisches oder was Herrisches. |
7417. |
Närrische Frage, närrische Antwort. |
12377. |
Man kann nicht umsonst Narr sein. |
12378. |
Bist du ein Narr, so laß dir eine Kappe machen. |
7418. |
Naschen
|
7419. |
Ge näsch will Streiche haben. |
3396. |
Ge näsch will Streiche. |
7420. |
Aus einem Nascher wird leicht ein Dieb. |
7421. |
Lange
Nas und spitzes Kinn,
|
7422. |
Wer die Nase zu sehr schneuzt, dem blutet sie. |
7422a. |
Ich will die Nase schneuzen, damit ich es auch recht sehe. |
7422b. |
Mach dir einen Knopf in die Nase. |
7423. |
Erst Näschen haben, dann Prischen nehmen. |
7423a. |
Wenn sich Herz und Mund erlaben,
|
7424. |
Wer sich die Nas abschneidet, verschimpft sein Angesicht. |
7424a. |
Man muß weiter sehen, als die Nase reicht. |
7425. |
Nicht jede Nase riecht den Braten. |
7427. |
Es fehlt ihm zwei Finger über der Nase. |
7427a. |
Er hat sein Gütlein unter der Nase vergraben. |
7426. |
Ein nasses Land bedarf keines Wassers. |
7428. |
Natur geht vor Lehre. |
7429. |
Die Natur ist die beste Lehrmeisterin. |
7430. |
Die Natur ist Meister. |
7431. |
Natur überwindet Gewohnheit. |
7432. |
Natur zieht stärker denn sieben Pferde. |
7432a. |
Man kann die Natur nicht ändern. |
7433. |
Die Natur läßt sich biegen, aber nicht brechen. |
7434. |
Natur begehrt wenig, Wahn viel. |
7435. |
Natur bringt gutes Gold, die Kunst macht falsches. |
7436. |
Die Natur ist mit wenigem zufrieden. |
7437. |
Die Natur läßt sich leicht sättigen, das Auge nimmer. |
7438. |
Die Natur will geübt sein, sonst wird sie schimmlig. |
7439. |
Die Natur muß den ersten Stein legen. |
7440. |
Wenn Natur und Kunst die Füße ansetzen, so geht es vorwärts. |
7440a. |
Was die Natur versagt, kann niemand geben. |
7441. |
Natur läßt nichts unbezeichnet. |
7442. |
Natur und Liebe lassen sich nicht bergen. |
7443. |
Natur hängt überall ihr Schild aus. |
7444. |
Die Natur weiß ihre Ware wohl zu verkaufen. |
7445. |
Die Natur hängt jedem eine Schelle an. |
7446. |
Verkehrte Natur bleibt verkehrt, wenn man gleich ein Loch in sie predigte. |
7447. |
Was die Natur dem Hahn am Kamme nimmt, das gibt sie ihm am Schwanze. |
7448. |
Jeder muß der Natur seine Schuld bezahlen. |
7449. |
Wäre Naumburg mein, wollt ich's in Jena verzehren. |
7449a. |
Auf
Nebel stark
|
7450. |
Wer andere necken will, muß selbst Scherz verstehen. |
7451. |
Wer nicht nehmen will, braucht nicht zu geben. |
7452. |
Der Nehmer muß dem Geber nachgeben. |
7453. |
Mancher gibt mit Löffeln
|
7454. |
Einmal geben und wieder nehmen ist schlimmer als stehlen. |
7455. |
Nehmen ist das süßeste Handwerk. |
7456. |
Man soll
nehmen, wo ist,
|
7456a. |
Man muß es nehmen, wie es kommt. |
7457. |
Nimm, was dir werden mag, das andere laß fahren. |
7458. |
Wer mehr nimmt, als er soll, der spinnt sich selbst ein Seil. |
7459. |
Er nähme bis an die Hölle zu, und wenn ihm die Haare und die Beine brennten, so nähme er doch. |
7459a. |
Nimm's zwiefach, wenn's einfach zu lang ist. |
7460. |
Ein Nimmhin ist besser denn zehn Helfgott. |
7461. |
Über nommen ist nicht gewonnen. |
7462. |
Hast du mich ge nommen, so mußt du mich behalten. |
7463. |
Neid
|
7464. |
Neid
|
7465. |
Neid
|
7466. |
Wer
neidet,
|
7467. |
Ein
neidisch Herz
|
7468. |
Der Neidische ist sein eigner Henker. |
7469. |
Neid schlägt sich selbst. |
7470. |
Der Neid mag nichts essen außer sein Herz. |
7471. |
Der Neid frißt seinen eigenen Herrn. |
7472. |
Neid ist dem Menschen, was Rost dem Eisen. |
7473. |
Kleider fressen die Motten, Herzen die Sorge, den Neidhart der Neid. |
7474. |
Der Neidhart ist gestorben, hat aber viel Kinder hinterlassen. |
7475. |
Neidhart kann's nicht leiden, daß die Sonne ins Wasser scheint. |
7476. |
Neidhart zeucht nur bei großen Herren ein. |
7477. |
Neidhart haßt nur die Tagvögel. |
7478. |
Allein Unglück und Armut ist für den Neidhart gut. |
7479. |
Neid kriecht nicht in leere Scheunen. |
7480. |
Unter der Bank neidet man niemand. |
7481. |
Neid ist des Glücks Gefährte. |
7482. |
Geht der Wagen wohl, so hängt sich der Neid daran. |
7483. |
Glück und Ehre haben Neid zum Gefährten. |
7484. |
Neider verfolgen Hochgesinde,
|
7485. |
Besser
Neider
|
7486. |
Besser be neidet als beklagt. |
7487. |
Wer keine Neider hat, hat auch kein Glück. |
7488. |
Der Neid will andern die Brücke ablaufen. |
7489. |
Neider sind Lichtputzen, die andern ihr Licht ausputzen. |
7490. |
Wenn
Neid brennte wie Feuer,
|
7491. |
Neid ist zu Hof geboren, im Kloster erzogen und im Spital begraben. |
7492. |
Mach es gut, so hast du Neider, mach es noch besser, so wirst du sie beschämen. |
7492a. |
Laß
Neider neiden und Hasser hassen:
|
7493. |
Der Neid hat noch keinen reich gemacht. |
7494. |
Auf der Neige ist nicht gut sparen. |
7495. |
Was auf die Neige geht, wird gern sauer. |
7496. |
Dem Gottlosen die Neige. |
7497. |
Die Neige ist für die Frommen. |
7498. |
Wer vom Frischen getrunken, muß auch die Neigen trinken. |
7499. |
Qui bibit ex neigas, de frischibus incipit ille. |
7500. |
Des einen Nein gilt so viel als des andern Ja. |
7501. |
Was zur Nessel werden will, fängt zeitig an zu brennen. |
7502. |
Nesseln brennen Freund und Feinde. |
7503. |
Man sieht's wohl am Nest, was für Vögel darin sind. |
7504. |
Es muß ein garstiger Vogel sein, der sein eigen Nest beschmeißt. |
7505. |
Wer in sein Nest hofiert, besch– sich selber. |
7506. |
Wie's zu Neste geht, also brütet es Junge. |
7507. |
Offenbare Nester scheuen alle Vögel. |
7508. |
Das Nest werden sie wohl finden, aber die Vögel sind ausgenommen. |
7509. |
Mit
Nesteln fängt man an zu spielen.
|
7510. |
Immer was Neues, aber selten was Gutes. |
7511. |
Es geschieht nichts Neues unter der Sonne. |
7512. |
Neukommen ist willkommen. |
7513. |
Nichts ist so neu, als was längst vergessen ist. |
7514. |
Neuerung
|
7515. |
Der
Neugierigen Gilde
|
7515a. |
Man fange keine
Neurung an,
|
7515b. |
Man muß nichts Altes abgehen und nichts Neues aufkommen lassen, sagt der Philister. |
7516. |
Wie der Wind am dritten, besonders aber am vierten und fünften Tag nach Neulicht, so den ganzen Monat. |
7517. |
Neutral will auf Eiern gehn und keines zertreten. |
7518. |
Der Neutrale wird von oben begossen, von unten gesengt. |
7519. |
Nichts braucht keine Schlupfwinkel. |
7520. |
Mit Nichts bereitet man sich gut auf die Fasten. |
7521. |
Nichts ist gut für die Augen, aber nicht für den Magen. |
7522. |
Hier ist nichts und da ist nichts: aus nichts hat Gott die Welt geschaffen. |
7523. |
Aus nichts wird nichts, von nichts kommt nichts. |
7524. |
Wer nichts hat, gilt nichts. |
7524a. |
Nichts haben, Ruh haben. |
7524b. |
Nichts haben ist ein ruhig Leben, aber etwas haben ist auch gut. |
7525. |
Wo nichts ist, da rehrt nichts. |
7526. |
Wo nichts ist, da reist nichts. |
7527. |
Wo nichts innen ist, da geht nichts aus. |
7528. |
Mit nichts kann man kein Haus bauen. |
7529. |
Wo nichts ist, hat der Kaiser sein Recht verloren. |
7530. |
Wer nichts aus sich macht, ist nichts. |
7531. |
Nichts macht arm und Nichts macht reich. |
7532. |
Keiner kann nichts und keiner kann alles. |
7533. |
Wenn Nichts kommt zu Etwas, traut Etwas sich selber. |
7534. |
Als
Niet kommt tot iet,
|
7535. |
Wer mit
nix geit,
|
7536. |
Den mui
nix günnt und nix gift,
|
7537. |
Besser recht Nichts denn unrecht Was. |
7538. |
Wer meint, er sei
nichts, der ist ichts,
|
7539. |
Besser ichts
|
7540. |
Ist's nicht viel, so ist's doch ichts,
|
7541. |
Nichts haben sind zwei Teufel, ichts haben ein Teufel. |
7542. |
Es ist besser ichts denn nichts, sprach der Wolf, da verschlang er eine Mücke. |
7543. |
Es ist besser ichts denn nichts, sagte die Frau und ruderte mit einer Nadel. |
7544. |
Es ist besser ichts denn nichts, sagte die Mücke und pißte in den Rhein. |
7545. |
Es ist besser ichts denn nichts, sagte der Teufel und aß die Buttermilch mit der Heugabel. |
7546. |
Nieder und schwach
|
7547. |
Der liebe Niemand ist an allem schuld. |
7548. |
Es liegt da, wo niemand hin kann. |
7549. |
Die nächste Niftel erbt die Gerade. |
7549a. |
Wenn man die Nisse nicht vertreibt, bleiben die Läuse im Haar. |
7550. |
Er fragt, ob man's noch tue. |
7551. |
Dreizehn Nonnen, vierzehn Kinder. |
7552. |
Die Nonnen fasten, daß ihnen die Bäuche schwellen. |
7553. |
Die Nonne deckt sich gern mit einer fremden Kutte. |
7554. |
Nonnenf– sind des Teufels Blasbälge. |
7555. |
Geistlich um den Kopf, weltlich um den Bauch
|
7556. |
Nonn oder Hur, Mönch oder Bub. |
7557. |
Du hast mir ein Knie gesehen, du darfst nun keine Nonne mehr werden. |
7558. |
Die
Nordsee
|
7559. |
Not
|
7560. |
Not und Tod
|
7561. |
Not und Tod kommen zu Alten und Jungen. |
7562. |
Kommt man aus der
Not,
|
7563. |
Not sucht Brot, wo sich's findet. |
7564. |
Not lehrt beten. |
7564a. |
Not macht Füße. |
7565. |
Not geht nie irre. |
7566. |
Not lehrt Künste. |
7567. |
Not lehrt den Affen geigen. |
7568. |
Not lehrt einen Bären tanzen. |
7569. |
Not lehrt auch den Lahmen tanzen. |
7570. |
Not lehrt alte Weiber springen. |
7571. |
Not macht ein alt Weib trabend. |
7572. |
Not hebt einen Wagen auf. |
7573. |
Not lehrt in saure Äpfel beißen. |
7574. |
Not hat keinen Feierabend. |
7575. |
Not bricht Eisen. |
7576. |
Die Not treibt die Ochsen in den Brunnen. |
7577. |
Zur Not steckt man blanke Schwerter in rostige Scheiden. |
7578. |
Folg der Not; willst du nicht, so mußt du. |
7579. |
In der Not sind alle Güter gemein. |
7580. |
Zur Not ist niemand arm. |
7581. |
Die Not zankt gern. |
7582. |
Not vereinigt Herzen. |
7583. |
In der Not muß man das Schamhütchen abziehen. |
7584. |
Wenn die Not am höchsten ist, ist die Hülfe Gottes am nächsten. |
7585. |
Je größer
Not,
|
7586. |
Man muß aus der Not eine Tugend machen. |
7586a. |
So manche Not, so mancher Rat. |
7587. |
Wo keine Not, ist Hülfe nichts wert. |
7588. |
Es ist keiner so albern, er weiß seine Not zu klagen. |
7589. |
Wem man seine Not klagt, der ist sattsam gebeten. |
7590. |
In der Zeit der
Not
|
7591. |
Not an Mann, Mann voran! |
7592. |
In Nöten sieht man den Mann. |
7593. |
Die Notschlang ist über alles Geschütz. |
7594. |
Notwehr ist nicht verboten. |
7595. |
Eine Notlüge schadet nicht. |
7596. |
Er hat um eine Note zu hoch gesungen. |
7597. |
Nüchtern gedacht, voll gesagt. |
7598. |
Sei
nüchtern und kalt,
|
7599. |
Niemals
nüchtern und niemals voll
|
7600. |
Qui non habet in
nummis,
|
7601. |
Was macht man nicht zu Nürnberg ums Geld! |
7602. |
Nürnberger Witz und künstliche Hand
|
7603. |
Die Nürnberger henken keinen, sie hätten ihn denn. |
7604. |
Nach Nürnberger Recht behält der die Schläge, der sie hat. |
7605. |
Nürnberger Gebot währt drei Tage. |
7605a. |
Was geht mich Nürnberg an? ich habe kein Haus darin. |
7606. |
Es will ihm nicht ein, man muß den Nürnberger Trichter holen. |
7607. |
Wäre Nürnberg mein, wollt ich's zu Bamberg verzehren. |
7608. |
Es ist nur ein Nürnberg. |
7609. |
Eine Nuß rappelt nicht im Sacke. |
7610. |
Braune Nüsse, süße Kerne. |
7611. |
Wer den Kern essen will, muß erst die Nuß knacken. |
7611a. |
Die erste Nuß ist nützlich, die zweite schädlich, die dritte tödlich. |
7612. |
Nußbäumen und Narren sind Kolben die besten Salben. |
7613. |
Nußbäume, Esel und Weiber wollen geschlagen sein. |
7614. |
Wenn man Nußbäume und Weiber nicht schwingt, so tragen sie keine Frucht. |
7615. |
Unter Nußbäumen und Edelleuten kommt kein gut Kraut auf. |
7616. |
Nutzen ist der größte Reichtum. |
7617. |
Nicht jeder kann uns nützen, aber jeder kann uns schaden. |
7618. |
Wem soll der nützen, der sich selber nicht nützt? |
7619. |
Nimmer nutz, nimmer lieb. |
7620. |
Nichts ist nutz, es sei denn ehrlich. |
7621. |
Wie ein Ding
nutzt,
|
O
Oben – Otter
7622. |
Oben aus und nirgend an
|
7623. |
Der obere Stock steht öfter leer als der untere. |
7624. |
Obrigkeit, bedenk dich recht,
|
7625. |
Verboten Obst ist süß. |
7626. |
Spät Obst liegt lange. |
7627. |
Früh Obst verwelkt bald. |
7628. |
Ochsen muß man schön
|
7629. |
Ochse, wart des Grases. |
7630. |
Ochs, schau aufs Buch! |
7631. |
Da stehen die Ochsen am Berge! |
7632. |
Kein Ochse, er sei denn ein Kalb gewesen. |
7633. |
Wo der Ochs König ist, sind die Kälber Prinzen. |
7634. |
Wer mit jungen Ochsen pflügt, macht krumme Furchen. |
7635. |
Ochsen gehen langsam, ziehen aber gut. |
7636. |
Wer mit Ochsen fährt, kommt auch zu Markte. |
7637. |
Der Ochs kann auch auf vier Füßen laufen wie der Hirsch, aber nicht so schnell. |
7638. |
Der Ochs will den Hasen erlaufen. |
7639. |
Den Ochsen soll man bei den Hörnern nehmen, den Mann beim Worte, die Frau beim Rock. |
7640. |
Müde Ochsen treten hart. |
7641. |
Man kauft den Ochsen nicht teurer, weil er bunt ist. |
7642. |
Dem Ochsen, der da drischt, soll man das Maul nicht verbinden. |
7643. |
Wenn einem Ochsen die Haut wird abgezogen, so ist die größte Arbeit am Schwanz. |
7644. |
Man kann nicht allzeit mit eignen Ochsen pflügen. |
7644a. |
Wo keine Ochsen sind, da ist die Krippe rein. |
7645. |
Er spannt die Ochsen hinter den Pflug. |
7646. |
Er sattelt den Ochsen und koppelt die Pferde. |
7647. |
Wir sind hier nicht auf dem Odenwald, sondern in einer löblichen Reichsstadt. |
7648. |
Ofen, Bett und Kanne
|
7649. |
Man sucht keinen hinterm Ofen, man habe denn selbst dahinter gesteckt. |
7650. |
Den Ofen heizt man nur, daß er wieder wärme. |
7651. |
An großen Öfen ist gut sich wärmen, sie bedürfen aber viel Holzes. |
7652. |
Ich hätte mich auch gern gewärmt, konnte aber nicht zum Ofen kommen. |
7653. |
Wessen Ofen geheizt ist, der meint, es sei allenthalben Sommer. |
7654. |
In den kalten Ofen ist übel blasen. |
7655. |
In kalten Öfen backt man kein Brot. |
7656. |
Mit dem Ofen ist schwer um die Wette gähnen. |
7657. |
Nu, gapp ens gegen de Back oven. |
7658. |
Hinter dem Ofen ist gut kriegen. |
7659. |
Er gab' einen guten Kriegsmann ab, hinter dem Ofen. |
7660. |
Ofen und Frau sollen daheim bleiben. |
7660a. |
Es glitzt wie Karfunkelstein im Ofenloch. |
7661. |
Auf eine öffentliche Sünde gehört eine öffentliche Buße. |
7662. |
Je größer der Offizier, je größer das Verbrechen. |
7663. |
Offne Hand macht offne Hand. |
7664. |
Es sind nicht alle krank, die in Ohnmacht fallen. |
7665. |
Wer Ohren hat zu hören, der höre. |
7666. |
Zartem Ohre halbes Wort. |
7667. |
Achte keinen Ort ohne ein Ohr. |
7667a. |
Es haben alle Tannen Ohren. |
7668. |
Man kann viel hören, eh ein Ohr abfällt. |
7669. |
Wer kein Ohr hat, dem kann man keins abschneiden. |
7670. |
In eines andern Ohr kann man schneiden wie in einen Filzhut. |
7671. |
Ein offnes Ohr kann jeder haben. |
7672. |
Zu einem Ohr hinein, zum andern wieder heraus. |
7673. |
Man lernt mehr mit den Ohren als mit den Augen. |
7674. |
Er ist noch nicht trocken hinter den Ohren. |
7675. |
Er hat's faustdick hinter den Ohren. |
7676. |
Einem ehrlichen Mann tut keine Wunde so weh als eine Ohrfeige. |
7677. |
Ohrenflüstern gilt nicht. |
7646a. |
Okuli,
|
7678. |
Wer vom Ölberg kommt, hat den Tod überwunden. |
7679. |
Der Ölberg ist schrecklicher als das Kreuz. |
7680. |
Herr Omnes hat nie wohl regiert. |
7681. |
Kein Opfer ohne Salz. |
7682. |
Oportet ist ein Brettnagel. |
7683. |
Ordnung ist das halbe Leben. |
7684. |
Ordnung hat Gott lieb. |
7685. |
Ordnung erhält die Welt. |
7686. |
Ordnung hilft haushalten. |
7687. |
Wer Ordnung zum Gesetz macht, muß sie zuerst halten. |
7688. |
Ordnung muß sein, sagte Hans, da brachten sie ihn ins Spinnhaus. |
7689. |
Die Orgel pfeift, so man ihr einbläst. |
7690. |
Es ist kein
Ort,
|
7691. |
Ostern, wenn die Böcke lammen. |
7691a. |
Regnet's am Ostertag, so regnet's alle Sonntag. |
7691b. |
Komm' die
Ostern, wann sie will,
|
7692. |
Zwischen Ostern und Pfingsten heiraten die Unseligen. |
7693. |
Ottern und Bibern haben keine Hege. |
P
Pack – Pusten
7704. |
Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. |
7705. |
Wer der Padde den Kopf abbeißt, getröstet sich des Giftes. |
7706. |
Wenn's am Palmsonntag regnet, so hält die Erde keine Feuchtigkeit. |
7706a. |
Ist
Palmsonntag hell und klar,
|
7707. |
Pancratius holt seine Tuffeln (Pantoffeln) wieder. |
7707a. |
Pantoffelholz schwimmt immer oben. |
7708. |
Kein Panzer hilft wider den Galgen. |
7709. |
Panzer, Bücher und Frauen muß man erst versuchen. |
7710. |
Wer sich fürchtet, zieht den Panzer an. |
7712. |
Das Papier ist geduldig. |
7712a. |
Das Papier läßt drucken, was man will. |
7711. |
Ich mache mir daraus so viel
|
7694. |
Wo der Papst ist, da ist Rom. |
7695. |
Wir können nicht alle Papst zu Rom werden. |
7696. |
Es kann nur einer Papst sein. |
7697. |
Um Papst zu werden, darf man nur wollen. |
7698. |
Wer den Papst zum Vetter hat, ist bald Kardinal. |
7699. |
Er tut, als wär' der Papst sein ärmster Vetter. |
7700. |
Auch der Papst ist ein Schüler gewesen. |
7701. |
Der Papst frißt Bauern, säuft Edelleute und sch– Mönche. |
7702. |
Je näher dem Papst, je schlimmerer Christ. |
7703. |
Warum tust du das? Um des Glaubens halber, daß der Papst nicht toll werde. |
7713. |
Paros hat kalt Wasser, aber schöne Weiber. |
7714. |
Man ruft so lange Pasch! bis Ostern kommt. |
7715. |
Es paßt – wie die Faust aufs Auge. |
7721. |
Der Paßbrief zum Spital sind Karten und Huren. |
7716. |
Was der Pastor nicht will, nimmt der Küster gerne. |
7716a. |
Wenn's auf den Pastor regnet, tröpfelt es gemeinlich auf den Küster. |
7717. |
Der Pastor predigt nicht zweimal. |
7717a. |
Der Pastor singt keine zwei Messen für ein Geld. |
7718. |
Verspricht sich doch wohl der Pastor auf der Kanzel. |
7719. |
Der Pastor ist kein Has und die Kirche kein Feldhuhn. |
7720. |
Wisch dir die Schnute, Junge, gib dem Pastor ein Händchen und sag: Guten Tag, Lümmel! |
7720a. |
Den Glauben gibt der Pastor. |
7722. |
Erst Pater, dann Mater, dann der ganze Konvent. |
7723. |
Unmäßiger Patient macht unbarmherzigen Arzt. |
7724. |
Was man mit Pauken (paucis) ausrichten kann, dazu braucht man keine Trommeln. |
7725. |
Paule, du rasest! |
7726. |
Hat
Paulus einen Schaden am Fuß,
|
7727. |
St.
Paul klar
|
7728. |
Pauli Bekehr:
|
7729. |
Zu
Pauli Bekehr
|
7730. |
Wer Pech angreift, besudelt sich. |
7731. |
Es geht vonstatten wie Pech von Händen. |
7732. |
Mit eigner Peitsche und fremden Rossen ist gut fahren. |
7733. |
Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß. |
7734. |
Gesucht wie der Pelz im Sommer. |
7735. |
Er ist mit der Pelzkappe geschossen. |
7736. |
Man soll die Perlen nicht vor die Säue werfen. |
7737. |
Perlen im Kot haben keinen Schein. |
7738. |
Er hat ihm eine Perle aus der Krone gestoßen. |
7739. |
Das ist Pestilenz mit Franzosen geheilt. |
7740. |
Mit St. Peter ist gut handeln. |
7741. |
Petri Schlüssel flüchtet unter Pauli Schwert. |
7742. |
Man soll nicht dem Peter nehmen und dem Paul geben. |
7743. |
Friert's auf
Petri Stuhlfeier,
|
7744. |
Um
Petri Stuhlfeier sucht der Storch sein Nest,
|
7745. |
Sünte
Peiter
|
7746. |
Peterlein
|
7746a. |
Tu Pfad, der Landvogt kommt. |
7746b. |
Pfaff supplex ora, Fürst protega, Bauer labora. |
7747. |
Der Pfaff lebt ein Jahr nach seinem Tode. |
7748. |
Pfaffen zahlen einander keine Zehnten. |
7749. |
Pfaffen sollen nicht aus der Beichte schwatzen. |
7750. |
Was der Pfaff nicht will, nimmt der Küster gern. |
7751. |
Kannst du nicht Pfaff werden, so bleibe Küster. |
7752. |
In jedem Pfäfflein steckt ein Päpstlein. |
7752a. |
Es ist kein
Pfäfflein so klein,
|
7753. |
Es ist kein Pfaff, er hat eine Platte. |
7754. |
Der Pfaffe predigt nur einmal des Tags. |
7755. |
Jeder Pfaff lobt sein Heiligtum. |
7756. |
Es sind nicht alle Pfaffen, die große Platten tragen. |
7757. |
Wenn die Pfaffen sich in den Haaren liegen, so lacht der Teufel. |
7758. |
Kein Pfaffenrock so heilig, der Teufel schlüpft hinein. |
7759. |
Reitet der Teufel die
Pfaffen,
|
7760. |
Was Pfaffen und Wölfe beißen, ist schwer zu heilen. |
7760a. |
Man muß mit Pfaffen nicht anfangen oder sie totschlagen. |
7760b. |
Was ein Pfaff gebissen, wird nimmer gesund. |
7761. |
Pfaffen und Klaffen
|
7762. |
Pfaffen im Rat, Säue im Bad und Hund in der Küche haben nie was getaugt. |
7763. |
Pfaffenkohl
|
7764. |
Wenn es wahr wäre, was der Pfaff redet, lebte er nicht so üppig. |
7765. |
Kein Pfaff gibt ein Opfer wieder. |
7766. |
Der Winter ward noch nie so kalt,
|
7767. |
Pfaffen segnen sich zuerst. |
7768. |
Geld her, klingen die Glocken, wennschon der Pfaff tot ist. |
7769. |
Pfaffen-Gierigkeit
|
7770. |
Pfaffengut faselt nicht. |
7771. |
Was der Pfaff mit der Zunge und der Soldat mit dem Schwerte gewinnt, das faselt nicht. |
7772. |
Pfaffengut, Raffgut. |
7772a. |
Pfaffengut, Klosterbeute. |
7772b. |
Paafgoot, Rafgot, Düvel, halt den Sack op! |
7773. |
Pfaffenknechte essen im Schweiß;
|
7774. |
Pfaffen und Weiber vergessen nicht. |
7775. |
Pfaffentrug und Weiberlist
|
7776. |
Pfaffen, Mönche und Begheinen
|
7777. |
Es ist nicht Not, daß die Pfaffen heiraten, solange die Bauern Weiber haben. |
7778. |
Der Pfaff liebt seine Herde, doch die Schafe mehr als die Widder. |
7779. |
Die
Pfaffen und die Hunde
|
7780. |
Pfaffhusen ist auch verbrannt. |
7780a. |
Pfaffenköchin sagt zuerst: des Herrn Küche, dann unsere Küche, zuletzt meine Küche: dann hat der Pfaff bei der Köchin gelegen. |
7781. |
Pfaffenschnitzel sind die besten. |
12379. |
Wenn die Pfaffen reisen, so regnet es. |
12380. |
Hätte die
Pfalz Wiesen und Holz,
|
7782. |
Pfand
|
7783. |
Es ist ein gut Pfand, das seinen Herren löst. |
7783a. |
Was für die Pfanne gut ist, ist auch für den Stiel. |
7784. |
Halt die
Pfanne bei dem Stiel,
|
7784a. |
Die Pfanne ist so schwarz wie der Hafen. |
7784b. |
Er klagt sich wie eine rinnende Pfanne. |
7785. |
Wer Pfannkuchen essen will, muß Eier schlagen. |
7786. |
Wenn's Pfannkuchen regnet, ist mein Faß umgestülpt |
7781a. |
Der Pfarrer hat keine gute Predigt, der einen langen Text hat. |
7783b. |
Der Heireri sieht nit wohl, hört nit wohl und kann nit recht reden, drum muß er ein Pfarrer werden. |
7787. |
Erst die
Pfarre,
|
7788. |
Wohin man
pfarrt,
|
7789. |
Die lustigsten Studenten geben die besten Pfarrer. |
7790. |
Pfau hat adlig Gewand, gleisnerischen Gang und teuflischen Gesang. |
7791. |
Pfau,
|
7792. |
Wenn man den Pfau lobt, breitet er den Schwanz aus. |
7793. |
Was der Pfau am Kopf zuwenig hat, hat er am Schwanz zuviel. |
7794. |
Pfeffer, Kappe und Kalk
|
7795. |
Pfeffer bringt den Mann aufs Pferd
|
7796. |
Mein Pfeffer ist so gut wie dein Safran (Sirup). |
7797. |
Wer Pfeffer genug hat, der pfeffert auch seinen Brei. |
7797a. |
Wenn der Dreck zum Pfeffer wird, beißt er am stärksten. |
7798. |
Pfefferkuchen und Branntewein
|
7799. |
Da liegt der Has im Pfeffer! |
7800. |
Wie die Pfeife, so der Tanz. |
7801. |
Gute
Pfeifer,
|
7802. |
Wer im Rohr sitzt, hat gut Pfeifen schneiden. |
7803. |
Aus fremdem Rohr ist gut Pfeifen schneiden. |
7804. |
Mit der Pfeife gewonnen, mit der Trommel vertan. |
7805. |
Wie sich einer stellt,
|
7806. |
Das
Pfeiflein muß lauten wohl,
|
7807. |
Wer Pfeifen feil hat und kann pfeifen, dem kauft man sie ab. |
7808. |
Unter den Bauern pfeift auch Corydon wohl. |
3416. |
Manches wird besser ge pfiffen als gesagt. |
7809. |
Hast du nicht Pfeile im Köcher, so misch dich nicht unter die Schützen. |
7810. |
Vorgesehenem Pfeile kann man ausweichen. |
7811. |
Ein Pfeil dringt auch wohl durch einen Harnisch. |
7812. |
Man muß nicht alle Pfeile zumal verschießen. |
7813. |
Der eine fiedert die Pfeile, der andere verschießt sie. |
7814. |
Pfennig ist Pfennigs Bruder. |
7815. |
Mein Pfennig ist deines Pfennigs Bruder. |
7816. |
Der gestohlene Pfennig gilt so viel als ein anderer. |
7817. |
Erbettelter Pfennig ist besser denn gestohlener Taler. |
7818. |
Ein ersparter Pfennig ist so gut wie der erworbene. |
7819. |
Ein ersparter Pfennig ist zweimal verdient. |
7820. |
Wer den Pfennig nicht achtet, wird keines Gulden Herr. |
7821. |
Wer den Pfennig nicht achtet, wird keinen Gulden wechseln. |
7822. |
Wer den
Pfennig nicht ehrt,
|
7823. |
Mit dem Pfennig fängt man an zu spielen. |
7824. |
Ein ungerechter Pfennig frißt zehn andre. |
7825. |
Böser Pfennig kommt allzeit wieder. |
7826. |
Es ist ein böser Pfennig, der einen Gulden schadet. |
7827. |
Es ist ein guter Pfennig, der einen Gulden erspart. |
7828. |
Mancher sucht einen Pfennig und verbrennt ein Dreierlicht. |
7829. |
Der Pfennig gilt nirgend mehr, als wo er geschlagen ist. |
7830. |
Pfennigsalbe schmiert wohl zu Hofe. |
7831. |
Dank's dem Pfennig, daß du nicht bist finnig. |
7832. |
Wenn der Pfennig läutet, läuft jedermann zur Kirche. |
7833. |
Ein Pfennig klingt nicht. |
7834. |
Ein guter Hausvater muß drei Pfennige haben: einen Ehrenpfennig, Zehrpfennig und Notpfennig. |
7835. |
Der Kaiser hat mich lieb und wert,
|
7836. |
An einem Pfennig sieht man, wie ein Gulden gemünzt ist. |
7837. |
Das Pferd soll zur Krippe gehn, nicht die Krippe zum Pferd. |
7838. |
Ein gut
Pferd
|
7839. |
Ein Pferd, das zuviel Futter kriegt, schupft seinen Herrn. |
7840. |
Ein schlecht Pferd, das sein Futter nicht verdient. |
7841. |
Wer dem Pferde seinen Willen läßt, den wirft es aus dem Sattel. |
7842. |
Wer mehr hinter die Pferde legt als vor sie, der füttert nicht lange. |
7843. |
Das Pferd will wohl den Hafer, aber nicht den Sattel. |
7844. |
Das Pferd, das den Hafer verdient, kriegt dessen wenig. |
7845. |
Wer sein eigen Pferd reiten will, muß seinen eigenen Hafer füttern. |
7846. |
Pferde fressen einen Mann,
|
7847. |
Das Pferd stirbt oft, eh das Gras wächst. |
7848. |
Stirb nicht, lieber Hengst, es kommt die Zeit, wo Gras wächst. |
7849. |
Wenn das Pferd satt ist, so trauert es. |
7850. |
Wenn das Pferd voll ist, so ist es faul. |
7851. |
Pferde lassen sich zum Wasser bringen,
|
7852. |
Pferd ohne Zaum, Kind ohne Rut
|
7853. |
Das Pferd beim Zaume, den Mann beim Wort. |
7854. |
Man muß das Pferd und nicht den Reiter zäumen. |
7855. |
Auf ein ungezäumt Pferd gehört ein alter Reiter. |
7856. |
Ungezäumt
Pferd
|
7857. |
Ungezäumt Pferd ging nie wohl. |
7858. |
Er zäumt das Pferd beim Schwanz auf. |
7859. |
Gute Worte, Zaum und Sporen machen das Pferd fromm. |
7860. |
Fremdes
Pferd und eigne Sporen
|
7861. |
Fremde Pferde laufen schnell. |
7861a. |
Wenn die Bauern besoffen sind, laufen die Pferde am besten. |
7862. |
Williges Pferd soll man nicht sporen. |
7863. |
Rasches Pferd kam oft krank zu Hause. |
7864. |
Das Pferd, das am besten zieht, bekömmt die meisten Schläge. |
7865. |
Wenn das Pferd zu alt ist, spannt man's in den Karren. |
7866. |
Es kommt wohl auch, daß man die Pferde muß hinter den Wagen spannen. |
7867. |
Zwei Pferde, ein Kutscher, vier Bestien. |
7868. |
Das Pferd ist oft klüger als sein Reiter. |
7869. |
Mancher, der nie ein
Pferd beschritt,
|
7870. |
Junge Pferde wollen den Bereiter abrichten. |
7871. |
Wer weiter will als sein Pferd, der sitze ab und geht zu Fuß. |
7871a. |
De mi 't Pierd wiset, bruukt mi de Krüblen nit to wiisen. |
7872. |
Klein Pferd, kleine Tagereise. |
7873. |
Langes Pferd, kurzer Ritt. |
7874. |
Hast du kein Pferd, so brauche den Esel. |
7875. |
Vom Pferd auf den Esel. |
7876. |
Es kommt niemand gern vom Pferd auf den Esel. |
7877. |
Man muß das Pferd nicht auf den Esel setzen. |
7878. |
Wer mit jungen Pferden pflügt, macht krumme Furchen. |
7879. |
Man muß mit den Pferden pflügen, die man hat. |
7880. |
Ein schäbig Pferd leidet keinen Striegel. |
7881. |
Mit bösen Pferden bricht man das Eis. |
7882. |
Die Fürsten haben der Pferde Art: sie stallen gern, wo es schon naß ist. |
7883. |
Wer ein schelmisch Pferd hat, vertauscht es seinen Freunden. |
7884. |
Buntes Pferd verkauft man gern. |
7885. |
Laß dich auf keinem fahlen Pferde betreffen. |
7886. |
Die Pferde verstehen die Füße im Stall. |
7887. |
Stolpert doch ein Pferd auf vier Eisen. |
7888. |
Gut
Pferd, das nie stolpert,
|
7889. |
Dein Pferd, dein Weib und dein Schwert leih nicht her. |
7890. |
Von schönen Pferden fallen schöne Fohlen. |
12381. |
Es ist besser, ein Pferd an einen fremden Zaun binden als an seinen eigenen. |
7891. |
Nasse Pfingsten, fette Weihnachten. |
7891a. |
Regnet's am
Pfingstmontag,
|
7892. |
Pfingstenregen,
|
7893. |
Reife Erdbeeren um Pfingsten bringen ein gutes Weinjahr. |
7893a. |
Zu
Pfingsten
|
7894. |
Pfingsten, wenn die Gans auf dem Eise geht! |
7895. |
Zu Pfingsten auf dem Eise! |
7896. |
Pfirsichbaum und Bauernregiment
|
7897. |
Pfirsiche sind nicht getrocknete Birnen. |
7899. |
Pflanze, oft versetzt, gedeiht nicht. |
7900. |
Pflanze mich für zwei,
|
7900a. |
Wenn Gott das Gedeihen nicht gibt, so hilft unser Pflanzen und Wässern nicht. |
7901. |
Man kann nicht alle Schäden mit einem Pflaster heilen. |
7902. |
Je gesunder das Pflaster, je größer der Schmerz. |
7903. |
Pflasterkneter, Zungendrescher. |
7904. |
Pflaumen kann man nicht zu Äpfeln machen. |
7905. |
Pflaumenstreicher sind alle falsch. |
7906. |
Pflegerlieb
|
7907. |
Pflegertreu
|
7908. |
Gebrauchter
Pflug blinkt,
|
7909. |
Wo der Pflug hingeht, da geht auch der Zehent hin. |
7910. |
Wo das Pflugeisen rastet, wird das Land nicht wohl gebaut. |
7911. |
Pflügen und nicht säen,
|
7912. |
Wer's mit dem Pförtner hält, findet bald Einlaß. |
7913. |
Übler Pförtner, der alles einläßt. |
7914. |
Wer Linden
pfropfet auf den Dorn,
|
7915. |
Nimmer Pfründ, nimmer Köchin. |
7916. |
Daß es recht sei, zwei Pfründe zu haben, verstehen nur die nicht, welche bloß eine haben. |
7916a. |
Pfründenbrot ist Bettelbrot. |
7917. |
Man wird ihm eine Pfründe geben, wenn er nicht mehr essen mag. |
7918. |
Wer mit dem Pfunde wägt, bedarf des Zentners nicht. |
7919. |
Hundert
Pfund Sorgen
|
7920. |
Ein Pfund Federn wiegt so viel als ein Pfund Blei. |
7921. |
Wo der
Pfuscher findet Brot,
|
7922. |
Wenn man's hingießt, wo's schon naß ist, wird leicht eine Pfütze daraus. |
7923. |
Zehn Phantasten geben erst einen Narren. |
12380a. |
Es kommt allzeit Pharao, der Joseph nicht kennt. |
7924. |
Philister über dir! |
7925. |
Pietist,
|
7926. |
Man muß von der Pike auf gedient haben. |
7927. |
Pilatus wandert nicht aus der Kirche, er richtet zuvor einen Lärmen an. |
7928. |
Man muß Pilato mit dem Kaiser dräuen. |
7929. |
Wie kommt Pilatus ins Credo? |
7930. |
Er ist dazu gekommen wie Pilatus ins Credo. |
7931. |
Von Pontius zu Pilatus gewiesen. |
7932. |
Bittere Pillen vergoldet man. |
7933. |
Pillen muß man schlingen, nicht kauen. |
7934. |
Pillen muß man verschlucken,
|
7935. |
Der erste Pillendreher war der Geißbock. |
7936. |
Wo man das Placebo singt, da muß die Wahrheit zurückstehen. |
7937. |
Wer das Placebo domino nicht wohl singen kann, der bleibe von Hofe. |
7898. |
Plack lehrt krauen. |
7938. |
Planeten
|
7939. |
Christen haben keine
Planeten,
|
7940. |
Mit aller Pläsier, sagt der Bauer, wenn er muß. |
7941. |
Platz für sieben Mann, es kommt ein halber. |
7942. |
Jeder
Platz
|
7943. |
Er hat den Platz neben das Loch gesetzt. |
7944. |
Wer viel plaudert, lügt viel. |
7945. |
Muß man denn allen Plunder wissen? |
7946. |
Plündern macht nicht reich. |
7947. |
Plünderer sind feige Soldaten. |
7948. |
Wer sich an Pöbel hängt, ist übel logiert. |
7949. |
Der Esel will geschlagen, der Pöbel mit Gewalt regiert sein. |
7950. |
Der Pöbel macht die Herren weise. |
7951. |
Dem
Pöbel muß man weichen,
|
7952. |
Wer dem Pöbel dient, hat einen übeln Herrn. |
7953. |
Dem Pöbel weicht auch der Teufel. |
7954. |
Es ist nicht gar erdicht't,
|
7955. |
Hüte dich vor dem
Pocher,
|
7956. |
Fürs Podagra hilft kein Schuh. |
7957. |
Bei guten Tagen und Wein
|
7958. |
Bacchus der Vater, Venus die Mutter, Zorn die Hebamm
|
7971. |
Poenitet ist ein Impersonale. |
7959. |
Es ist nicht gut, der Poet im Dorf zu sein. |
7960. |
Der Pole ist ein Dieb, der Preuß ein Verräter, der Böhme ein Ketzer und der Schwab ein Schwätzer. |
7961. |
Polnische Brücke, böhmischer Mönch, schwäbische Nonne, welsche Andacht und der Deutschen Fasten gelten eine Bohne. |
7962. |
Der Pole würde eher am Sonntag ein Pferd stehlen als am Freitag Milch oder Butter essen. |
7963. |
Polen ist der Bauern Hölle, der Juden Paradies, der Bürger Fegefeuer, der Edelleute Himmel und der Fremden Goldgrube. |
7964. |
Wie ein polnischer Stiefel, an beide Füße gerecht. |
7965. |
Es geht zu wie auf dem polnischen Reichstag. |
7966. |
Politisch ist englisch reden und teuflisch meinen. |
7973. |
Ich achte der Possen nicht, sagte jener Bischof, als er einen Spruch aus der Bibel hörte. |
7972. |
Wer mit der Post reisen will, muß eine fürstliche Börse und eines Lastträgers Rücken haben. |
7974. |
Auf alle Pferde gerecht, wie ein Postsattel. |
7975. |
Je povrer der Pracher, je fetter die Laus. |
7976. |
Wenn der Pracher was hat, so hat er keinen Napf. |
7967. |
Erst prächtig, jetzt verächtlich. |
7977. |
Pracht macht keinen ehrlich. |
7978. |
Große
Pracht,
|
7979. |
Pracht, Gold und Ehr
|
7980. |
Prahler,
|
7980a. |
Pocher und Prahler sind keine Fechter. |
7981. |
Prahler,
|
7982. |
Groß Ge
prahl,
|
7983. |
Prahle nicht mit deinem Glücke,
|
7984. |
Prahlen wir nicht mehr, sind wir arme Leute. |
7969. |
Practica est multiplex, sagte der Bauer, da zog er sich einen Wurm heraus und band den Schuh damit zu. |
7970. |
Praktisieren ist die Kunst, sagte die Frau, da setzte sie den Lappen neben das Loch. |
7985. |
Man kann auch wohl
Prälaten sehn,
|
7986. |
Prasser eilen zum Bettelstab. |
7987. |
Golden die Praxis, hölzern die Theorie. |
7968. |
Kommt
Präzedenzstreit auf die Bahn,
|
7988. |
Predigen macht den Leib müde. |
7989. |
Viel Predigen macht Kopfweh. |
7990. |
Kurze Predigt, lange Bratwürste. |
7991. |
Wer zuviel predigt, verjagt die Zuhörer. |
7992. |
Das kommt vom langen Predigen. |
7993. |
Eine gute Predigt muß nicht zu breite Tressen haben, das Tuch muß noch daran zu sehen sein. |
7994. |
Der beste Prediger ist die Zeit. |
7995. |
Prediger haben Gehalt fürs Predigen, nicht fürs Tun. |
7996. |
Andern ist gut predigen. |
7997. |
Viel Prediger sind, die selbst nicht hören. |
7998. |
Es ist nicht alles Gottes Wort, was ge predigt wird, es bringt auch mancher seine eigene Ware zu Markt. |
7999. |
Predigt hören säumet nicht. |
8000. |
Priester und Schafe haben goldnen Fuß. |
8001. |
Priester bete,
|
8002. |
Priester und Weiber soll man ehren. |
8003. |
Priester soll man ehren,
|
8004. |
Priester lehren Gutes,
|
8005. |
Auf den
Priester
|
8006. |
Große Präsenz macht andächtige Priester. |
8007. |
Der
Priester Zänkerei,
|
8008. |
Priesterkinder,
|
8009. |
Priesterkinder und Müllerküh,
|
8010. |
Probieren macht gelüstige Leute. |
8011. |
Probieren macht die Jungfern teuer. |
8012. |
Probieren
|
8018. |
Er lebt vom Profit und macht Staat vom Betrügen. |
8019. |
Das ist das Gesetz und die Propheten! |
8020. |
Die alten Propheten sind tot, den neuen glaubt man nicht. |
8021. |
Der Prophet gilt nirgend weniger als in seinem Vaterlande. |
8022. |
Er ist ein Prophet, der Brot ißt. |
8023. |
Ich habe keinen Prophetendreck gegessen. |
8024. |
Du gäbst einen guten Pfaffen, aber einen bösen Propheten. |
8025. |
Er ist seiner Protektion milder denn seiner Gaben. |
8013. |
Jeder Prozeß ist ein Bellum civile. |
8014. |
Den Prozeß mit Wein begießen hilft. |
8015. |
Wer Prozeß um eine Henne hat, nehme lieber das Ei dafür. |
8016. |
Wer zuviel Korn hat, stelle sich Mäuse ein, und wer zuviel Geld hat, fange Prozeß an. |
8017. |
Er sieht aus, als hätt' er den Prozeß verspielt. |
8026. |
Prüfet alles, und das Beste behaltet! |
8027. |
Wer keine Prügel hat, muß mit Bratwürsten um sich werfen. |
8028. |
Wer alle Prügel aufliest, bekommt bald den Arm voll. |
8029. |
Es hat ihm eine Hexe aufs Pulver gepißt. |
8031. |
Wo man den Pumpernickel in der Kirche singt, muß man mitsingen. |
8032. |
Mancher kann den rechten Punkt zwischen zu früh und zu spät nicht treffen. |
8033. |
Auf Purpurbetten liegt man hart. |
8030. |
Besser heiß ge pustet als das Maul verbrannt. |
Q
Qual – Quoniam
8034. |
Die kurze Qual ist die beste. |
8035. |
Lange Qual ist bittrer Tod. |
8036. |
Stelle dir eine
Quare,
|
8037. |
Einen
Quast im Nacken,
|
8038. |
Er hat Quecksilber im Hintern. |
8039. |
Aus der Quelle soll man schöpfen. |
8040. |
Quer durch geht nicht allemal an. |
8041. |
Quinquenellen
|
8042. |
Quinten springen leicht,
|
8043. |
Propter longam quoniam – zum Zeitvertreib. |
R
R – Regiment
8044. |
Drei R gehören Gott allein: rühmen, rächen, richten. |
8045. |
Raben zeugen keine Tauben,
|
8046. |
Es heckt kein Rab ein Zeislein. |
8047. |
Der Rabe hat der Krähe nichts vorzuwerfen. |
8048. |
Die jungen Raben sind wie die alten geschnäbelt. |
8049. |
Erziehst du dir einen
Raben,
|
8050. |
Die jungen Raben brauchen Futter. |
8051. |
Rab auf dem Dach, Fuchs vor der Tür,
|
8052. |
Die Raben müssen einen Geier haben. |
8053. |
Was den Raben gehört, ertrinkt nicht. |
8054. |
Es hilft kein Bad am Raben. |
8055. |
Der Raben Bad und der Huren Beichte sind unnütz. |
12382. |
Die
Raben
|
8056. |
Rache ist neues Unrecht. |
8057. |
Rache macht ein kleines Recht zu großem Unrecht. |
8058. |
Rache bleibt nicht ungerochen. |
8059. |
Einer Rache gebührt die andre. |
8060. |
Auf
Rach
|
8061. |
Gemach
|
8062. |
Gemach
|
8063. |
Zur Rach eine Schnecke, zur Wohltat ein Vogel. |
8064. |
Der Rache sind die Hände ans Herz gebunden. |
8065. |
Wer alles will
rächen
|
8066. |
Die Rache wird nimmer zur Hure. |
8067. |
Verzeihen ist die beste Rache. |
8068. |
Das schlimmste Rad am Wagen knarrt am ärgsten. |
8069. |
Rappelige Räder laufen am längsten. |
8070. |
Ungeschmierte Räder knarren. |
8071. |
Er ist das fünfte Rad am Wagen. |
8072. |
Es geht noch manch Rad um, eh das geschieht. |
8073. |
Der Rahm ist schon von der Milch geschöpft. |
8074. |
Der
Rank
|
8075. |
Besser ge
rannt
|
8076. |
Wer früh nicht rast, der rast spät. |
8077. |
Ein jeder hat je einmal seine Rasezeit. |
8078. |
Rast
|
8079. |
Rast ich, so rost ich, sagt der Schlüssel. |
8080. |
Was nicht
rastet und nicht ruht,
|
8081. |
Rat soll vor der Tat gehen. |
8082. |
All Ding will vor Rat, dann Tat haben. |
8083. |
Halte
Rat
|
8084. |
Nach dem
Rat
|
8085. |
Ohne
Rat
|
8086. |
Zum
Rat weile,
|
8087. |
Sei eine Schneck im
Raten,
|
8088. |
Hitz im
Rat,
|
8089. |
Jähem Rat folgt Reu und Leid. |
8090. |
Jäher Rat hat Reu zum Gefährten. |
8091. |
Der Neuling folgt jähen Räten. |
8092. |
Jäher
Rat
|
8093. |
Jäher Rat kommt zu früh. |
8094. |
Die nüchternen Räte sind die besten. |
8095. |
Rat
|
8096. |
Nach der Tat
|
8097. |
Guter
Rat
|
8098. |
Guter Rat ist Goldes wert. |
8099. |
Guten Rat muß man nicht ausbieten wie saures Bier. |
8100. |
Guter Rat ist teuer. |
8101. |
Guten Rat soll man nicht auf alle Märkte tragen. |
8102. |
Kein Rat ist gut, man folge ihm denn. |
8103. |
Rate niemand ungebeten. |
8104. |
Alle wissen guten
Rat,
|
8105. |
Guter Rat kommt morgen. |
8106. |
Guter Rat kommt über Nacht. |
8107. |
Kurzer Rat, guter Rat. |
8108. |
Wem nicht zu raten ist, dem ist nicht zu helfen. |
8109. |
Wer Rat begehrt, dem ist zu helfen. |
8110. |
Der Alten Rat, der Jungen Stab. |
8111. |
Raten ist leichter denn helfen. |
8112. |
Wer rät, der gibt nichts. |
8113. |
Wer sich nicht läßt
raten,
|
8114. |
Rat ist besser denn Glück. |
8115. |
Raten ist oft besser denn fechten. |
8116. |
Ein Löffel voll Tat
|
8117. |
Niemand ist klug genug, sich selbst zu raten. |
8118. |
Wir können andern raten, aber uns selbst nicht. |
8119. |
Die sich lassen sagen, denen mag man raten. |
8120. |
Fremder Rat ist Gottes Stimme. |
8121. |
Ratet mir gut, aber ratet mir nicht ab, sagt die Braut. |
8122. |
Raten ist nicht zwingen. |
8123. |
Raten und Überreden stehen nicht gut beieinander. |
8124. |
Raten ist wie Scheibenschießen. |
8125. |
Zu unwitzigem Rat gehört eine hölzene Glocke. |
8126. |
Wer sich selbst nicht weiß zu
raten,
|
8127. |
Der Rat soll unter den Händen wachsen. |
8128. |
Im Raten sieh mehr auf den Schwanz als auf den Schnabel. |
8129. |
Mit vielen in den Krieg, mit wenigen in den Rat. |
8130. |
Viele zur Hülfe, wenige zum Rat. |
8131. |
Viel Rat ist Unrat. |
8132. |
Ratgeber bezahlen nicht. |
8133. |
Wenn es gut geht, sind alle gute Ratgeber. |
8134. |
Bei Ratsversammlungen haben die Wände Ohren. |
8135. |
Wenn die Herrn vom Rathause kommen, sind sie am klügsten. |
8136. |
Er will andrer Leute Ratten fangen und fängt sich selber nicht die Mäuse. |
8137. |
Raubvögel singen nicht. |
8138. |
Der Räuber schimpft den Mordbrenner. |
8139. |
Die größten Räuber sind Weiber, Wein und Würfelspiel. |
8140. |
Kein Rauch ohne Feuer. |
8141. |
Wo Rauch ist, muß auch Feuer sein. |
8142. |
Rauch geht vor dem Feuer her. |
8143. |
Kein
Rauch ohne Feuer,
|
8144. |
Wo Rauch aufgeht, da ist Feuer nicht weit. |
8145. |
Man leidet den Rauch des Feuers wegen. |
8146. |
Unser Rauch ist besser denn des Nachbars Feuer. |
8147. |
Der Rauch in meinem Hause ist mir lieber als des Nachbarn Feuer. |
8148. |
Er sieht den Rauch und weiß nicht, wo es brennt. |
8149. |
Er flieht den Rauch und fällt ins Feuer. |
8150. |
Laß dich nicht von jedem Rauch beißen. |
8151. |
Kleiner Rauch beißt mich nicht. |
8152. |
Je mehr der Rauch aufsteigt, je mehr verfliegt er. |
8153. |
Wenn
Rauch nicht aus dem Hause will,
|
8154. |
Rauch vertreibt die Bienen, Sünde die Engel. |
8155. |
Ein
Rauch, ein bös Weib und ein Regen
|
8156. |
Drei Dinge treiben den Mann aus dem Hause, ein Rauch, ein übel Dach und ein böses Weib. |
8157. |
Man muß das Rauche nach außen kehren. |
8158. |
Wer die Räude fürchtet, kriegt den Grind. |
8159. |
Ein räudiges Schaf steckt die ganze Herde an. |
8160. |
Wer sich zu Räudigen hält, wird selber krätzig. |
8161. |
Wer will, daß sich zwei raufen, muß oft die Haare dazu leihen. |
8162. |
Der Raupen wegen muß man den Baum nicht umhacken. |
8163. |
Rühme dich nicht, Räuplein, dein Vater war ein Kohlwurm. |
8164. |
Besser ein Rausch denn ein Fieber. |
8165. |
Seit der Rausch aufgekommen, säuft sich keiner mehr voll. |
12383. |
Der Teufel ist Abt in der Welt, und seine Brüder sind allzumal Bruder Rausch. |
8166. |
Reben können einen Bauer ausziehen, aber auch wieder an. |
8167. |
Reben lassen einen fallen bis an den Rhein,
|
8168. |
Lumpen reben geben den besten Wein. |
8169. |
Zu Johannis aus den
Reben gahn
|
8170. |
Den
Reben und der Geiß
|
8171. |
Auch eine Edel rebe trägt einen Wintertroll. |
8172. |
Junge Rebe, zum alten Baum gesetzt, muß verdorren. |
8173. |
Aus den
Reben
|
12384. |
Die Reben erfordern einen Herrn. |
8174. |
Hier geht es durch zwei Rechen. |
8175. |
Wie man einen Rechenpfennig setzt, so muß er gelten. |
8176. |
Kurze Rechnung, lange Freundschaft. |
8177. |
Richtige Rechnung macht gute Freundschaft. |
8178. |
Was hilft richtige Rechnung, wenn man schlecht bezahlt? |
8179. |
Man soll die Rechnung nicht ohne den Wirt machen. |
8180. |
Man soll die Rechnung mit seinem Beutel machen. |
8181. |
Wenn's Gütchen vertan und der Säckel leer ist, rechnet man zu spät. |
8182. |
Du mußt Recht finden und nicht Recht bringen. |
8183. |
Recht findet sich. |
8184. |
Wer Recht tut, wird Recht finden. |
8185. |
Recht muß Recht finden. |
8186. |
Wer Recht fordert, muß auch Recht pflegen. |
8187. |
Recht
|
8188. |
Recht tun
|
8189. |
Was recht ist, das hat Gott lieb. |
8190. |
Was
recht ist, hat Gott lieb,
|
8191. |
Recht tun ist Gott lieb,
|
8191a. |
Was recht ist, gefällt jedermann. |
8192. |
Recht tun verliegt sich nicht. |
8193. |
Wer recht tut, der ist wohlgeboren. |
8194. |
Tue recht, scheue niemand. |
8195. |
Tu recht und fürchte dir übel dabei. |
8196. |
Tu recht, laß alle Vöglein singen. |
8197. |
Tu recht und laß die Leute aufs Kerbholz reden. |
8198. |
Recht getan ist viel (wohl-) getan. |
8198a. |
Recht ist über hübsch. |
8199. |
Was dem einen recht ist, ist dem andern billig. |
8200. |
Was einem recht, ist allen recht. |
8201. |
Das Recht schiert haarscharf. |
8202. |
Das Recht wird weder weiter noch enger. |
8203. |
Eben Recht ist weder eng noch weit. |
8204. |
Eng Recht ist ein weit Unrecht. |
8205. |
Strenges Recht ist oft das größte Unrecht. |
8206. |
Streng Recht, gewiß Unrecht. |
8207. |
Das Recht ist des Wachenden, das Glück des Schlafenden. |
8208. |
Wer recht hat, behält den Sieg. |
8209. |
Wer den Sieg behält, der hat recht. |
8210. |
Wer recht hat, hat niemand zu fürchten. |
8211. |
Das Recht ist wohl ein guter Mann, aber nicht immer der Richter. |
8212. |
Das Recht ist gut, aber die Rechtspraktika taugt nichts. |
8213. |
Das Recht wär' wohl gut, wenn man's nicht krumm machte. |
8214. |
Zuviel
Recht
|
8215. |
Es gibt drei Recht: Recht und Unrecht, und wie man's macht, ist auch recht. |
8216. |
Wenig mit Recht ist besser als viel mit Unrecht. |
8217. |
Das Recht hat eine wächserne Nase. |
8218. |
Das Recht ist an beide Füße gerecht wie ein polnischer Stiefel. |
8219. |
Die Rechte sind links und rechts, wie man sie dreht. |
8220. |
Die Leute führen das Recht in der Tasche. |
8221. |
Wer allermeist gibt, hat allermeist recht. |
8222. |
Recht muß doch Recht bleiben. |
8223. |
Recht bleibt Recht, aber man verdreht's gern. |
8224. |
Das Recht ist des Stärksten. |
8225. |
Gut Recht bedarf oft guter Hülfe. |
8226. |
Dem Recht ist öfters Hülfe not. |
8227. |
Dem Recht will nachgeholfen sein. |
8228. |
Rechten
|
8229. |
Rechten ist kriegen: von beiden weiß Gott das Ende. |
8230. |
Wer nicht kann fechten,
|
8231. |
Mit Rechten und Kriegen gewinnt niemand viel. |
8232. |
Recht scheidet wohl, aber es freundet nicht. |
8233. |
Rechten ist recht, aber unfreundlich. |
8234. |
Rechten ist bös, wo Gewalt Richter ist. |
8235. |
Rechten und borgen
|
8236. |
Groß Herr, groß
Recht,
|
8237. |
Wer Recht nicht will leiden, darf über Gewalt nicht klagen. |
8238. |
Geschriebenes Recht ist ein breites, dünnes Netz, die Mücken bleiben drin hängen, die Hummeln brechen hindurch. |
8239. |
Geschriebenes Recht ist eine große Glocke: wenn nur der Schwengel nicht so leicht herunterfiele. |
8240. |
Die Rechtlichkeit und der Palmesel kommen jährlich nur einmal ans Licht. |
8241. |
Kein besser Recht denn das Gegenrecht. |
8242. |
Es ist kein besser
Recht
|
8243. |
Bedingt Recht bricht Landrecht. |
8244. |
Man könnt' es den Leuten nicht recht tun, wenn man sich die Nas abbisse. |
8245. |
Wer's allen recht machen kann, ist noch nicht geboren. |
8246. |
Rechtes
|
8247. |
Recht und schlecht, das ziert den Mann. |
8248. |
Wenn der rechte Joseph kommt, sagt Maria ja. |
8249. |
Du hast recht, du kommst neben die Mutter Maria in den Himmel. |
12385. |
Recht hast du, aber schweigen mußt du. |
8250. |
Rede wenig, höre viel. |
8251. |
Viel und wohl
reden
|
8252. |
Kurze Rede, gute Rede. |
8253. |
Wer viel redet, lügt viel. |
8254. |
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. |
8255. |
Reden kommt von Natur, Schweigen vom Verstande. |
8256. |
Reden steht einem Jungen wohl an, Schweigen mehr. |
8257. |
Rede wenig mit andern, aber viel mit dir selbst. |
8258. |
Rede wenig, rede wahr,
|
8259. |
Wenig reden altert die Frauen. |
8260. |
Rede, daß ich dich sehe. |
8261. |
An der Red erkennt man den Mann. |
8262. |
An der
Red erkennt man den Toren
|
8263. |
Wie einer redet, so ist er. |
8264. |
Die Rede ist des Mannes Bildnis. |
8265. |
Die Rede ist des Gemüts Bote. |
8266. |
Rede ist das Auge des Gemüts. |
8267. |
Die Rede verrät das Herz. |
8268. |
Reden und Sitten verachten das Land. |
8269. |
Rede, so lernst du reden. |
8270. |
Rede nicht, wo kein Ohr ist. |
8271. |
Freche Rede, zage Tat. |
8272. |
Reden ist leichter als Tun und Versprechen leichter als Halten. |
8273. |
Reden und Halten ist zweierlei. |
8274. |
Man redet viel, wenn der Tag lang ist. |
8275. |
Abend rede und Morgenrede kommen selten überein. |
8276. |
Wüste Rede, wüste Ohren. |
8277. |
Wer redet, was er will, muß hören, was er nicht will. |
8278. |
Wer
redet, was ihn gelüstet,
|
8279. |
Ge red't ist gered't, man kann's mit keinem Schwamme auswischen. |
3435. |
Ge red't ist gered't, man kann's mit keinem Schwamm auswischen. |
8280. |
Es gehn viel Reden in einen Wollsack. |
8281. |
Es gehen viel Reden in ein fudrig Faß. |
8282. |
Üble Nach
red ist bald flügg
|
8283. |
Einer kann reden und sieben können singen. |
8284. |
Redlichkeit lobt jedermann,
|
8285. |
Keine Regel ohne Ausnahme. |
8286. |
Regen und Segen kommt vom Herrn. |
8287. |
Nach Regen kommt Sonnenschein. |
8288. |
Wenn es bei Sonnenschein regnet, so ist Kirmes in der Hölle. |
8289. |
Wenn's regnet und die Sonne scheint, so schlägt der Teufel seine Großmutter: er lacht und sie weint. |
8290. |
Wenn's regnet bei Sonnenschein, so hat der Teufel seine Großmutter auf der Bleiche. |
8291. |
Es regnet bei Sonnenschein: da kommt ein Schneider in den Himmel. |
8292. |
Aus dem Regen in die Traufe. |
8293. |
Wer dem Regen entlaufen will, fällt oft ins Wasser. |
8294. |
Ein kleiner Regen macht nicht naß. |
8295. |
Es regnet gern, wo es schon naß ist. |
8296. |
Wenn's regnet, ist Hagel und Schnee verdorben. |
8297. |
Viel kleine Regen machen einen Platzregen. |
8298. |
Kleiner Regen legt großen Wind. |
8299. |
Kleiner
Regen
|
8300. |
Regnet es nicht, so tropft es doch. |
8301. |
Laß
regnen, weil es regnen mag,
|
8302. |
Wenn es regnet, muß man's machen wie die Nürnberger und drunter herlaufen. |
8303. |
Ja, liebe Frau Bas,
|
8304. |
Kann unser Herrgott regnen, so können die Reichen auf Stelzen gehen. |
8305. |
Regnet's am Sonntag vor der Miß,
|
8306. |
Regnet's an unserer Frauen Tag, wenn sie übers Gebirge geht (Mariä Sif), so regnet's noch vierzig Tag. |
8307. |
Regenbogen am Morgen
|
8308. |
Regenten und Wächter müssen wenig schlafen. |
8309. |
Neue Regenten können eilf Kegel schieben. |
8310. |
Wer regieren will, muß auch können durch die Finger sehen. |
8311. |
Wenig regieren macht guten Frieden. |
8312. |
Du hast viel zu regieren in andrer Leute Häusern. |
8313. |
Wer regieren will, muß hören und nicht hören, sehen und nicht sehen. |
8314. |
Im Regieren ist mehr Last als Lust, mehr Beschwer denn Ehr. |
8315. |
Wenn die Füße den Kopf regierten, so ging's drüber und drunter. |
8316. |
Regiment lehrt regieren. |
8317. |
Änderung im
Regiment
|
8318. |
Streng
Regiment
|
Reich – Rutschen
8319. |
Das Reich ist nicht einig. |
8320. |
Der ist reich, des Reichtum niemand weiß. |
8321. |
Rechten Reichtum stiehlt kein Dieb. |
8322. |
Reich ist, wer einen gnädigen Gott hat. |
8323. |
Wir haben einen reichen Gott, je mehr er gibt, je mehr er hat. |
8324. |
Wenn wir alle wären
reich
|
8325. |
Es ist keiner noch so
reich,
|
8326. |
Reich ist, wer mit der Armut eins ist. |
8327. |
Reicher ist, der Reichtum verachtet, denn der Reichtum besitzt. |
8328. |
Nicht wer viel hat, ist reich, sondern wer wenig bedarf. |
8329. |
Reichtum sei wie Bäckers Schurz,
|
8330. |
Leg deinen Reichtum nicht all auf ein Schiff. |
8331. |
Reiche essen, wann sie wollen,
|
8332. |
Reicher Demut meinet Gott,
|
8333. |
Stirbt der
Reiche,
|
8334. |
Reiche steckt man in die Tasche,
|
8335. |
Reichen gibt man, Armen nimmt man. |
8336. |
Reiche läßt man gehen, Arme müssen an Galgen. |
8337. |
Die Reichen wissen nicht, wie dem Armen zumut ist. |
8338. |
Aus dem
reichen Schlecker
|
8339. |
Reicher Leute Töchter und armer Leute Kälber werden bald reif. |
8340. |
Reicher Leute Kinder geraten selten wohl. |
8341. |
Wenn die Reichen bauen, haben die Armen zu tun. |
8342. |
Reichtum und Armut liegt nicht am Gut, sondern am Mut. |
8343. |
Mancher ist reich an Geld und arm im Beutel – bei seiner Frau. |
8344. |
Wer jählings reich wird, nimmt kein gut Alter. |
8345. |
Reiche Leute haben das meiste Geld. |
8346. |
Reichtum und Schnuppen fallen meist auf die Schwachen. |
8347. |
Reich sein und gerecht
|
8348. |
Reichtum stiftet Torheit. |
8349. |
Ein Reicher ist ein Schelm oder eines Schelmen Erbe. |
8350. |
Die Reichen haben den Glauben in der Kiste. |
8351. |
Wer reich werden will, muß seine Seele hinter die Kiste werfen. |
8352. |
Erst reich werden, dann Gott dienen. |
8353. |
Je reicher, je kärger. |
8354. |
Ein karger Reicher ist Salomons Esel. |
8355. |
Wenn einer reich wird, so spart er. |
8356. |
Reichtum mag Torheit wohl leiden. |
8357. |
Reichtum hat Adlers Flügel und Hasenherz. |
8358. |
Reich werden ist keine Kunst, aber fromm bleiben. |
8359. |
Reichtum macht nur Mut,
|
8360. |
Großer
Reichtum hilft nicht,
|
8361. |
Kleiner Reichtum ist groß, so man's zusammenhält. |
8362. |
Reichtum vergeht, Kunst besteht. |
8363. |
Reichtum kommt nicht von Geuden,
|
8364. |
Wer einem Reichern schenkt, gibt dem Teufel zu lachen. |
8365. |
Selig sind die
Reichen,
|
8366. |
Reichtum ist allein fromm. |
8367. |
Beim Reichen ist alles Gold, was glänzt. |
8368. |
Dem Reichtum ist alles verwandt. |
8369. |
Der Reiche redet eitel Zentnerworte. |
8370. |
Des Reichen Wort gilt, denn es ist mit Gold gefüttert. |
8371. |
Wer reich ist, des Wort ist gehört. |
8372. |
Ein Reicher muß klug sein, wenn er schon ein Narr ist. |
8373. |
Reiche Leute sind überall daheim. |
8374. |
Reiche Leute haben fette Katzen. |
8375. |
Reicher Leute Kinder geraten selten wohl. |
8376. |
Er ist reich daheim, weiß aber sein Haus nicht. |
12386. |
Schnell reichen tut nicht wohl. |
8377. |
Reif und Regen
|
8378. |
Was bald
reif,
|
8379. |
Was bald reif wird, wird bald faul. |
8380. |
Er steckt Reifen auf, wenn kein Bier mehr im Keller ist. |
8381. |
Reim dich oder ich freß dich. |
8382. |
Reim dich, Bundschuh. |
8383. |
Es reimt sich wie eine Faust auf ein Auge. |
8384. |
Es reimt sich wie eine Haspel in einen Sack. |
8385. |
Es reimt sich wie die Igelshaut zum Kissen. |
8386. |
Es gibt einen Reim auf alle Dinge. |
8387. |
Du kannst gut
reimen und renken,
|
8388. |
Rein und ganz
|
8389. |
Wo nicht
rein,
|
8390. |
Halt dich
rein,
|
8391. |
Dem Reinen ist alles rein. |
8392. |
Reinlichkeit ist halbes Futter. |
8393. |
Reinlichkeit ist keine Hoffart. |
8394. |
Reinlichkeit, verlaß mich nicht. |
8395. |
Es geht nichts über Reinlichkeit, sagte die alte Frau und wandte alle Weihnachten ihr Hemd um. |
8396. |
Zur Reinlichkeit gibt's kein besser Mittel als Menschengebein. |
8397. |
Könnte ein Reis das andere ertragen, so wären sie stark. |
8398. |
Viel Reiser machen einen Besen. |
8399. |
Junge Reiser pfropft man nicht auf alte Stämme. |
8400. |
Besser in den
Reisern
|
8401. |
Reisen wechselt das Gestirn,
|
8402. |
Viel Reisen und langes Ausbleiben macht nicht immer klug. |
8403. |
Wer reist, muß den Beutel offen und das Maul zu haben. |
8404. |
Das
Reisen kost't Geld,
|
8405. |
Man weiß wohl, wie man aus reist, aber nicht, wie man zurückkehrt. |
8406. |
Wer aus reist, weiß wohl seine Ausfahrt, aber nicht seine Wiederkunft. |
8407. |
Er ist so weit ge reist, daß er immer noch gerochen, ob seine Mutter Kuchen buk. |
8408. |
Er reist wie des Müllers Karren: der kommt allabends wieder zu Haus. |
8409. |
Ein beredter Reisegefährte ist so gut als ein Wagen. |
8410. |
Zum Reiten gehört mehr denn ein Paar Stiefel. |
8411. |
Zum Reiten gehört mehr als zwei Schenkel über ein Pferd hängen. |
8412. |
Reiten und rauben ist keine Schande,
|
8413. |
Ungewohnt Reiten macht den A– krank. |
8414. |
Wer selten reitet, hat bald einen Wolf. |
8415. |
Man kann nicht miteinander reiten und reden. |
8416. |
Es ist besser lüderlich ge ritten als hoffärtig gefahren. |
8417. |
Lange reiten richtet den krummen Fuß. |
8418. |
Übel be ritten will immer voran sein. |
8419. |
Der schlecht be ritten ist, soll zuerst satteln. |
8420. |
Wer
reit't, der reit't,
|
8421. |
Hineinge ritten und hineingefahren ist gleich. |
8422. |
Der
Reiter duldet Kalt und Naß,
|
8423. |
Der Reiter mit der Glenen, der Schreiber mit der Feder. |
8424. |
Der Reiter, so nur ein Pferd hat, soll nicht Haber nehmen für zwei. |
8425. |
Er sieht so scharf als ein fränkischer Reiter: der sah durch neun Kittel, wo Geld stecke. |
8426. |
Aus dem Esel machst du kein Reitpferd, du magst ihn zäumen, wie du willst. |
8427. |
Ein guter Reitersmann füttert, eh er tränkt. |
8428. |
Reiterzehrung schadet nicht, wenn man zu Fuße geht. |
8429. |
Die Religion hat den Reichtum geboren, aber das Kind hat die Mutter verschlungen. |
8430. |
Ein Jahr Rente ist hundert Jahr Rente. |
8431. |
Das Retardat frißt die Kuxe. |
8432. |
Wer Rettich ißt, der hustet unten und oben. |
8433. |
Wo Reue ist, da ist auch Gnade. |
8434. |
Reue ist ein fauler Schelm. |
8435. |
Reue ist ein hinkender Bote, sie kommt langsam, aber gewiß. |
8436. |
Späte
Reu
|
8437. |
Reu und guter Rat
|
8438. |
Späte
Reu
|
8439. |
Reu,
|
8440. |
Reuling wird dich beißen. |
8441. |
Der Rhein trägt nicht leere Leute. |
8442. |
Rheinleute,
|
8443. |
Großer
Rhein, saurer Wein,
|
8444. |
Eh einer über den Rhein schwimmt, ertrinken zehne. |
8445. |
Man kann den Rhein wohl schwellen, aber nicht stellen. |
8446. |
Der Rhein will alle Jahr sein Opfer haben. |
8447. |
Der Rhein wäscht einen nicht ab. |
8448. |
Hätt' ich den Zoll am
Rhein,
|
8449. |
Aller Wasser König, der
Rhein,
|
8450. |
Was über Rhein zieht, ist alles hin. |
8451. |
Derweil fließt noch viel Wasser den Rhein hinab. |
8452. |
Wenn der Rhein ob sich läuft. |
8453. |
Cis Rhenum schiede den Krieg. |
8454. |
Wer dich richtet, ist dein Herr. |
8455. |
Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. |
8456. |
Wer vor dem Richter weint, verliert seine Zähren. |
8457. |
Richter sollen zwei gleiche Ohren haben. |
8458. |
Richter, steh dem Rechte bei,
|
8459. |
Rechter
Richter, richte recht:
|
8460. |
Richter,
|
8461. |
Richte dich nach den Leuten, sie werden sich nicht nach dir richten. |
8462. |
Richt's,
|
8463. |
Richtig
|
8464. |
Richtig, nach Adam Riese. |
8465. |
An kleinen Riemen lernen die Hunde Leder fressen. |
8466. |
Aus andrer Leute Haut ist gut Riemen schneiden. |
8467. |
Er bessert sich wie der Riemen im Feuer. |
8468. |
Es geht um den bunten Riemen. |
8469. |
Es ist ein Kind
|
8470. |
Die Ringe tragen, sind Gecken oder Prälaten. |
8471. |
Was hilft ein goldner Ring – in der Nase? |
8472. |
Wer darnach
ringt,
|
8473. |
Anfangen und
ringen
|
3458. |
Wie ge
rungen,
|
8473a. |
Er kann gut Rinken gießen. |
8474. |
Er wird den Rinken auch an der Türe lassen! |
8475. |
Rinken sind krumm, man bleibt oft daran hangen. |
8476. |
Rips, raps, in meinen Sack,
|
8477. |
Ein kleiner Riß ist leichter zu flicken als ein großer. |
8478. |
Ritterschaft will Arbeit haben. |
8479. |
Rittersweib hat Rittersrecht. |
8480. |
Ein schöner
Rock
|
8481. |
In kurzem
Rock
|
8482. |
Begehre des Rocks, es wird dir dennoch kaum das Hemde. |
8483. |
Wenn ich den Rock schüttle, so fällt es ab. |
8484. |
Du wirst dir damit keinen grauen Rock verdienen. |
8485. |
Was du am Rocken hast, mußt du abspinnen. |
8486. |
Sie spinnen zusammen an einem Rocken. |
8487. |
Er weiß wohl, was er noch am Rocken hat. |
8488. |
Roggen gilt allermeist,
|
8489. |
Der eine ist von
Roggenstroh,
|
8490. |
Wer im Rohr sitzt, hat gut Pfeifen schneiden. |
8491. |
Wer im Rohr sitzt, steckt andre in den Sack. |
8492. |
Er schimpft wie ein Rohrsperling. |
8493. |
Alte Röhren tropfen gern. |
8494. |
Man sollt' ihm die Röhre ins Maul richten. |
8495. |
Er bleibt aus wie Röhrwasser. |
8496. |
Rom ward nicht an einem Tag erbaut. |
8497. |
Alle Wege führen nach Rom. |
8498. |
Es ist eben wie der Weg nach Rom. |
8499. |
Es leben gar viele, die nimmer nach Rom kommen. |
8500. |
Es können nicht alle nach Rom und den Papst sehen. |
8501. |
Zu Rom gewesen und den Papst nicht gesehen! |
8502. |
Was sollte mir Rom, wenn ich davor hinge? |
8503. |
In Rom kann man mit einer Zipfelmütze bis an die Hölle graben. |
8504. |
In Rom ist alles um Gold feil. |
8505. |
Man sagt viel von Rom, das wahr ist. |
8506. |
Zu Rom ist keine größere Sünde denn kein Geld haben. |
8507. |
Zu Rom ist alles frei, außer der kein Geld hat. |
8508. |
Hüte dich vor
Rom,
|
8509. |
Je näher Rom, je schlimmer Christ. |
8510. |
Wer gen Rom zieht, sucht einen Schalk, zum andernmal findet er ihn, zum drittenmal bringt er ihn mit. |
8511. |
Wer nach Rom geht, bringt einen Schalk wieder mit nach Hause. |
8512. |
Nach
Rom zog ein frommer Mann
|
8513. |
Wer nach Rom will, der lasse die Frömmigkeit zu Hause. |
8514. |
Ist eine Hölle, so muß Rom darauf gebaut sein. |
8515. |
Es gehn viel Kaisersfahrten aus Deutschland gen Rom, aber wenig wieder heraus. |
8516. |
Das ist mir eben, als wenn's in Rom donnerte. |
8517. |
Wer dich gen Rom trüge und setzte dich einmal unsanft nieder, so wär' alles verschüttet. |
8518. |
Er will nach Rom und fährt den Rhein hinunter. |
8519. |
Ich wollte lieber hintersich gen Rom. |
8520. |
Keine Rose ist ohne Dornen. |
8521. |
Wer
Rosen nicht im Sommer bricht,
|
8522. |
Wer die
Rose bricht,
|
8523. |
Die Finger sticht,
|
8524. |
Man kann nicht immer auf Rosen gehen. |
8525. |
Pflück die
Rose, wenn sie blüht,
|
8526. |
Keine Rose so schön, daß sie nicht auch endlich welkte. |
8527. |
Auf Rosenblätter ist nicht zu bauen. |
8528. |
Rosen kann nicht jedermann brechen. |
8529. |
Mit frischen Rosen und Jungfern darf man nicht lange scherzen. |
8530. |
Rosen und Jungfern sind bald verblättert. |
8531. |
Die Rose, die man lang in den Händen trägt und daran riecht, bleibt nicht. |
8532. |
Bringt
Rosemunde Sturm und Wind,
|
8533. |
Er hat noch große Rosinen im Sack. |
8534. |
Wer kein Roß hat, der muß zu Fuß gehen. |
8535. |
Gemietet Roß und eigne Sporen machen kurze Meilen. |
8536. |
Es war ein gut Roß, da wir's hatten. |
8537. |
Schellig Roß soll man nicht jagen, sondern aufhalten. |
8538. |
Das Roß wird nicht nach dem Sattel beurteilt. |
8539. |
Wenn man das Roß nicht schlagen darf, schlägt man auf den Sattel. |
8540. |
An kurzen
Rossen und langen Stieren
|
8541. |
Vor hungrigen Rossen soll man den Hafer nicht wannen. |
8542. |
Wer mehr hinter als vor die Rosse legt, wird nicht lange fahren. |
8543. |
Die Rosse fressen den Hafer, die ihn nicht verdienen. |
8544. |
Fromm Roß, das gerne betet. |
8545. |
Nichts kommt unter den Leuten mehr herum als alte Rosse und junge Weiber. |
8546. |
Will das Roß nicht mehr ziehen, fällt es dem Schinder anheim. |
8547. |
Einem unwilligen Rosse muß man die Sporen geben. |
8547a. |
Mit unwilligen Rossen ist nicht gut zu Acker fahren. |
8548. |
Mutigem Rosse starker Zaum. |
8549. |
Tapfer Roß achtet nicht der Hunde Bellen. |
8550. |
Wer ein Roß reitet, erkennt seine Art. |
8551. |
Rost frißt Eisen,
|
8552. |
Rotbart,
|
8553. |
Roter Bart,
|
8554. |
Hüt dich vor dem
Rotbart,
|
8555. |
Erlenholz und
rotes Haar
|
8556. |
Roter Bart und Erlenbogen
|
8557. |
Ein Roter traut dem andern nicht. |
8558. |
Rot Haar ist entweder gar fromm oder gar bös. |
8559. |
Der Rote gäb' einen übeln Kaminfeger, er jagte den roten Hahn zum Dach heraus. |
8560. |
Rot geboren hat das Fegfeuer schon auf der Welt. |
8561. |
Rotkopf zündet eine Lunte an. |
8562. |
Rot Haar, bös Haar! es verrat den Vater. |
8563. |
Er ist worden
rot,
|
8564. |
Rot ist die Farbe der Liebe, sagte der Buhler zu seinem fuchsfarbnen Schatz. |
8565. |
Wollt ihr sprechen hinter mir, so muß ich schweigen, sagte der Bürgermeister von Rothweil, als ihm vor Kaiser Sigismund – –. |
8566. |
Wenn es heißt ein Kind geboren,
|
8567. |
An dummen Leuten sind Rüben und Sack verloren. |
8568. |
Rücke nicht, wenn du wohl sitzest. |
8569. |
Hinterm Rücken ist gut fechten. |
8570. |
Hinterm Rücken lernt man einen am besten kennen. |
8571. |
Es schmerzt ihn der
Rücken,
|
8572. |
Er ist auf dem Rücken zur Kirche gegangen. |
8573. |
Man muß rückwärts gehn, um recht zu springen. |
8574. |
Wer heute wohl rudert, soll morgen mitfahren. |
8576. |
Er hat Rudolfs Redlichkeit. |
8575. |
Allgemeiner Ruf ist selten grundlos. |
8577. |
Wie man dir ruft, so antworte. |
8578. |
Es ruft sich nicht wohl, wenn niemand antworten will. |
8579. |
Ruh ist der Arbeit Tagelohn. |
8580. |
Jedes Ding will Ruhe haben. |
8581. |
Er hat sich zur Ruh gesetzt und ist Bote geworden. |
8582. |
Ruh kommt aus Unruh, und wieder Unruh aus Ruh. |
8583. |
Ruh und Rast
|
8584. |
Wer will haben gute
Ruh,
|
8585. |
Ruhe nicht, bis du Gewissensruhe gefunden hast. |
8586. |
Ruhe und Mäßigkeit kurieren das Fieber. |
8587. |
Rühmer sind selten gute Fechter. |
8588. |
Großer
Rühmer,
|
8589. |
Die sich großer Streiche rühmen, sind selten gute Fechter. |
8590. |
Viel Rühmens und nichts dahinter. |
8591. |
Rühmt man dich, so halte dich darnach. |
8592. |
Wer sich selbst rühmt, bekommt neidige Nachbarn. |
8592a. |
Er rühmt sich, daß er Milch geben möchte. |
8593. |
Viel Runzeln, wenig Jahre. |
8594. |
Es ist übel rupfen, wo weder Haare noch Runzeln sind. |
8595. |
Was sich viel rührt, wächst nicht an. |
8596. |
Je mehr du rührst, je mehr es stinkt. |
8597. |
An einem rußigen Kessel kann man sich nicht sauber reiben. |
12387. |
Wenn der Ruß an der Pfanne brennt, so gibt's Regen. |
8598. |
Die
Rut
|
8599. |
Die Rute macht keine Beulen. |
8600. |
Die
Rute
|
8601. |
Du liebe
Rut,
|
8602. |
Die Rute bricht kein Bein entzwei. |
8603. |
Die Rute macht fromme Kinder. |
8604. |
Er hat sich selber die Rute auf den Rücken gebunden. |
8605. |
Wenn die Rute ausgedient hat, muß sie in den Ofen. |
8606. |
Gebrauchte
Rut
|
8607. |
Man soll niemand mit zwei Ruten streichen. |
12388. |
Es bindet mancher eine Rute für seinen eignen Hintern. |
8608. |
Viel rutschen macht dünne Hosen. |
S
S – Saus
8609. |
Drei S gehören Gott dem Herrn zu: Sorgen, Segen und Seligmachen. |
8610. |
Wie die Saat, so die Ernte. |
8611. |
Was man an der Saat spart, verliert man an der Ernte. |
8612. |
Wer wird der Vögel willen die Saat unterlassen? |
8613. |
Wer
säet,
|
8614. |
Wie man aus sät, scheuert man ein. |
8615. |
Wie ge sät, so geschnitten. |
8616. |
Säet einer Gutes, so schneidet er nicht Böses. |
8617. |
Wer da sät, der hofft zu schneiden; wer nicht sät, der wird nicht schneiden. |
8618. |
Der eine sät, der andre schneidet, der dritte scheuert ein. |
8619. |
Späte
Saat
|
8620. |
Ich habe ge
sät,
|
8621. |
Frühe Saat trügt oft, späte selten. |
8622. |
Wegen dichter Saat darf niemand seine Scheuer größer bauen. |
8623. |
Mit der Hand muß man säen, nicht mit dem Sacke. |
8624. |
Sä Korn Egidii, Haber, Gersten Benedicti
|
8625. |
Iß Gans Martini, Wurst in Festo Nicolai,
|
8626. |
Guter Same geht bald auf. |
8627. |
Es ist eine Sache eher zerbrochen als gebaut. |
8628. |
Der Sack hängt am Bändel. |
8629. |
Wenn der Sack voll ist, erstreckt er den Zipfel. |
8630. |
Wenn der Sack voll ist, strotzt er sich auf. |
8631. |
Wenn der Sack voll ist, reckt er die Ohren. |
8632. |
Wenn der Sack kommt, wirft man den Beutel hinter die Kiste. |
8633. |
Wenn der Sack voll ist, bindet man ihn zu. |
8634. |
Stricke den Sack zu, wenn er auch nicht voll ist. |
8635. |
Man muß den Sack verbinden, eh er voll ist. |
8636. |
Wenn man den Sack aufbindet, so sieht man, was drin ist. |
8637. |
Wer Meister wird, steckt den andern in den Sack. |
8638. |
Wer den andern vermag,
|
8639. |
Voller Sack pfeift. |
8640. |
Wenn die Sackpfeife nicht voll ist, so girrt sie nicht. |
8641. |
Grobe Säcke näht man nicht mit Seide. |
8642. |
Aus zwilchenen Säcken kann man keine seidenen Beutel machen. |
8643. |
Wer wird den Sack mit Seide nähen? |
8644. |
Sackleinen kann man auch weiß bleichen. |
8645. |
An einem nassen Sack kann man sich nicht trocknen. |
8646. |
Man muß den Sack vom Sack läppen. |
8647. |
Es ist kein Sack so bös, er ist noch einer Bitte wert. |
8648. |
Man schlägt auf den Sack und meint den Esel. |
8649. |
Zuviel Säcke, des Esels Untergang. |
8650. |
Viel Säcke sind des Esels Tod. |
8651. |
Was man in alte Säcke schüttet, ist verloren. |
8652. |
Wer im Sacke kauft und sich mit Toren rauft, ist töricht. |
8653. |
Wen man im Sacke findet, den schüttelt man heraus. |
8654. |
Es sucht keiner den andern im Sack, er habe denn selbst darin gesteckt. |
8655. |
Der den Sack aufhebt, ist so schlimm, als der hineinschüttet. |
8656. |
Es denkt jeder in seinen Sack. |
8657. |
Trage jeder seinen Sack zur Mühle. |
8658. |
Es ist besser ein Sack voll Gunst als ein Sack voll Geld. |
8659. |
Er läuft wie Klaus mit Säcken. |
8660. |
Wo mein Säckel aufgeht, da raucht meine Küche. |
8661. |
Alte Säckel schließen übel. |
8662. |
Wohlge säckelt, wohlgehalten. |
3503. |
Wohl ge säckelt, wohl gehalten. |
8663. |
Säckel und Stift müssen beisammen sein. |
8664. |
Langsam zum
Säckel, hurtig zum Hut
|
8665. |
Sage niemand, wer er ist,
|
8666. |
Wer alles sagt, was er will, muß oft hören, was er nicht will. |
8667. |
Sage nichts, du könnest es denn beweisen. |
8668. |
Sagen und tun ist zweierlei. |
8669. |
Man soll nicht alles sagen, was man denkt, und nicht alles glauben, was man sagt. |
8670. |
Sag nicht alles, was du weißt,
|
8671. |
Es ist leicht ge sagt, aber langsam getan. |
8672. |
Wie einer handelt, so sagt man's ihm nach. |
8673. |
Jedermann sagt es, niemand weiß es. |
8674. |
Sag's nirgend, als wo du allein bist, da schnauf es. |
8675. |
Es liegt viel daran, wer es sagt. |
8676. |
Eine Sache zu oft ge sagt, tut den Ohren weh. |
8677. |
Manches ist besser gepfiffen als ge sagt. |
8678. |
Kurze Sage, gute Sage. |
8679. |
Das sind Sägen, die schneiden kein Holz. |
8680. |
Wenn du's sägen willst, so will ich's bohren. |
8681. |
Wenn man die Saite zu hoch spannt, so reißt sie. |
8682. |
Salz und Brot
|
8683. |
Salz ist die beste Würze. |
8684. |
Wo kein Salz im Hause ist, da mangelt es am besten Gewürz. |
8685. |
Wenn das Salz dumm ist, womit soll man salzen? |
8686. |
Traue keinem, du habest denn ein Scheffel Salz mit ihm gegessen. |
8687. |
Mancher hat mehr Salz in der Fremde gegessen als daheim und ist doch ungesalzen wieder heimgekommen. |
8688. |
Salz kann nichts denn salzen. |
8689. |
Halt Maß im
Salzen,
|
8690. |
Er ist eben nur so viel ge salzen, daß er nicht faule. |
8691. |
Samson war ein starker Mann, aber er konnte nicht zahlen, eh er Geld hatte. |
8692. |
Man muß sammeln, weil Ernte ist. |
8693. |
Ein Sammler will einen Verschwender haben. |
8694. |
Wer sammelt, spart's einem andern Mann. |
8695. |
Samt am Kragen, Hunger im Magen. |
8696. |
Samt und Seide löschen das Feuer in der Küche aus. |
8697. |
Wer Gott vertraut,
|
8698. |
Aus Sand dreht man keinen Strick. |
8699. |
Sanft wie die Tauben, dumm wie die Gänse. |
8700. |
Sanftmut
|
8701. |
Sanftmut gereut nicht. |
8702. |
Sänger und Buhler lügen viel. |
8703. |
Wenn ein Sänger niederkniet, so steht ein Bettler auf. |
8704. |
Gute Sänger, wenn sie fehlen, fangen von vornen an. |
8705. |
Fehlt ein Sänger, so hustet er drein. |
8706. |
Dem Sänger protzt der Bauch, so man ihn zu singen bittet. |
8707. |
Gute Sänger, gute Schlemmer. |
8708. |
Der Satte und der Hungrige singen ungleich miteinander. |
8709. |
Der Satte glaubt dem Hungrigen nicht. |
8710. |
Der Satte mag nicht wissen, wie dem Hungrigen zumute ist. |
8711. |
Zu
satt
|
8712. |
Wer sich nicht satt essen kann, der kann sich auch nicht satt lecken. |
8713. |
Du bist mein Herzblatt,
|
8714. |
Es gehören nicht zwei Sättel auf ein Roß. |
8715. |
Wenn der Sattel leer ist, kann man aufsitzen. |
8716. |
Es ist ein Sattel auf alle Gäule. |
8717. |
Man muß in alle Sättel gerecht sein. |
8718. |
Wer gut sattelt, reitet gut. |
8719. |
Wer seinen Satz gewinnt, hat nicht übel gespielt. |
8720. |
Säu sind Säu und bleiben Säu. |
8721. |
Die Sau muß die Trauben bezahlen. |
8722. |
Jede Sau hat ihren Martinstag. |
8723. |
Man achtet nicht, was die Sau auch schreit. |
8724. |
Kraue die Sau, bis sie liegt, dann gib ihr den Stich. |
8725. |
Es ist nicht not, daß man die Sau schere, weil man sie brühen und sengen kann. |
8726. |
Die Sau muß Haar lassen. |
8727. |
Wenn man die Sau kitzelt, so legt sie sich in den Dreck. |
8728. |
Wenn man eine Sau auch in Gold kleidete, so legte sie sich doch in den Kot. |
8729. |
Die Sau legt sich nach der Schwemme wieder in den Kot. |
8730. |
Sattel eine Sau, es wird kein Zelter daraus. |
8731. |
Der faulsten Sau gehört allweg der größte Dreck. |
8732. |
Man verklagt keine Sau, die einen besudelt. |
8733. |
Die Sau gibt nicht Wolle wie ein Schaf. |
8734. |
Die Sau singt nicht wie ein Zeislein. |
8735. |
Er wird ankommen wie die Sau im Judenhause. |
8736. |
Gehe in aller Säue Namen – so frißt dich kein Jude. |
8737. |
Die Sau weiß nicht, wovon sie fett wird. |
8738. |
Der fetten Sau schmiert man nicht den Balg. |
8739. |
Der Sau gehören nicht Muskaten. |
8740. |
Das Beste am Schweinskopf ist – die Sau. |
8741. |
Es ist eine böse Sau, die ihre eigenen Ferkel frißt. |
8742. |
Es stirbt keine Sau ob einem unsaubern Troge. |
8743. |
Was die
Sau verbrochen,
|
8744. |
Sieh dich wohl vor,
|
8745. |
Hast du einen Sautrog umgestoßen, so richt ihn nicht wieder auf. |
8746. |
Wo viel Säue sind, wird das Gespül dünn. |
8747. |
Es ist eine Sau voll; sind sie alle voll, so fahren wir, sprach der Kutscher. |
8748. |
Er hört gern mit der Sauglocke läuten. |
8749. |
Wo haben wir miteinander die Säue gehütet? |
8750. |
Unter dreien ist immer eine Sau. |
8751. |
Wenn eine Mutter zwei Kinder hat, so ist eine Sau dabei. |
8752. |
Je schlimmer die Sau, desto besser die Eicheln. |
8753. |
Die Sau sticht den König. |
8754. |
Sauer macht lustig. |
8755. |
Was nicht säuert, süßt auch nicht. |
8756. |
Sauer Ende denkt nicht an den süßen Anfang. |
8757. |
Sauer sehen hilft nicht. |
8758. |
Kann ich nicht mehr, so will ich doch sauer dreinsehen. |
8759. |
Wer immerdar sauer sieht, um den gibt man nichts. |
8760. |
Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Trog. |
8761. |
Was sauer ankommt, ist lieb. |
8762. |
Wer sauber ist, braucht sich nicht zu waschen. |
8763. |
Wenn Saufen eine Ehr ist, ist Speien keine Schande. |
8764. |
Wer allzeit
säuft und allzeit schlemmt,
|
8765. |
Unter Säufern wird man ein Schlemmer. |
8766. |
Saufbrüder,
|
8767. |
Sauf's gar aus, halb trunken ist Bettelei. |
8768. |
Be soffene Frau ist ein Engel im Bett. |
8769. |
Wie kommt Saul unter die Propheten? |
8770. |
Er ist aus Saulus worden ein Paulus. |
8771. |
Saus und Braus
|
Sch
Schach – schwor
8774. |
Wer im Schach ziehen und ein Bergwerk bauen will, darf seine Augen nicht in die Tasche stecken. |
8775. |
Er ist verstockt wie der linke Schacher. |
8776. |
Schade scheidet Freundschaft. |
8776a. |
Es muß ein guter Freund sein, der einen vor Schaden warnt. |
8777. |
Schade tut weh. |
8778. |
Schade witzigt. |
8779. |
Durch Schaden wird man klug. |
8780. |
Es wird keiner klug als mit seinem Schaden. |
8781. |
Niemand hinkt von fremdem Schaden. |
8782. |
Mit fremdem Schaden ist wohlfeil klug werden. |
8783. |
Selig, wen fremder Schaden witzig macht. |
8784. |
Durch Schaden wird man klug, ist aber teures Lehrgeld. |
8785. |
Besser mit Schaden als mit Schande klug werden. |
8786. |
Besser heimlicher Schaden als offene Schande. |
8787. |
Schaden macht zwar klug, aber nicht reich. |
8788. |
Besser durch Schaden klug als durch Vorteil unklug. |
8789. |
Durch Schaden wird man selten klug. |
8790. |
Besser ein Schädel als ein Schaden. |
8791. |
Aus einem Schädlein soll man keinen Schaden machen. |
8792. |
Aus einem Schädel wird ein Schaden, wenn man nicht beizeiten wehrt. |
8793. |
Des einen Schaden ist des andern Nutzen. |
8794. |
Schaden kann jeder, aber nicht jeder nutzen. |
8795. |
Es ist selten ein Schaden, es ist ein Nutzen dabei. |
8796. |
Wer mir Schaden zufügt, der kann mir auch dienen. |
8797. |
Schaden gebiert Schaden. |
8798. |
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. |
8799. |
Alter Schaden blutet leicht. |
8800. |
Alte Schäden sind bös heilen. |
8801. |
Seinen
Schaden wendet,
|
8802. |
Wer Schaden tut, muß Schaden bessern. |
8803. |
Wer sich selbst schadet, mag sich selbst verklagen. |
8804. |
Schaden, Sorge, Klage
|
8805. |
Ein Schaf ist wohl fromm, es grast aber genau. |
8806. |
Wenn die Schafe blöken, fällt ihnen das Futter aus dem Maule. |
8807. |
Wer sich zum Schafe macht, den fressen die Wölfe. |
8808. |
Ein räudig Schaf steckt die ganze Herde an. |
8809. |
Wo ein Schaf vorgeht, folgen die andern nach. |
8810. |
Es ist nicht not, daß man die Schafe frage, die Wolle gilt! |
8811. |
Man soll die Schafe scheren, aber nicht rupfen. |
8812. |
Wer die Schafe schiert, dem wird die Wolle. |
8813. |
Es ist ihm nicht ums Schaf, sondern um die Wolle. |
8814. |
Das Schaf trägt sich selbst keine Wolle. |
8815. |
Es ist ein faules Schaf, das die Wolle nicht tragen mag. |
8816. |
Geduldiger Schafe gehen viel in einen Stall – ungeduldiger noch mehr. |
8817. |
Die gezählten Schafe frißt der Wolf auch. |
8818. |
Was mag das Schaf denken, wenn die Heide beschneit ist? |
8819. |
Das Schaf hat einen goldenen Fuß. |
8820. |
Wem
Schafe schwärmen,
|
8821. |
Er hat sein Schäfchen im trocknen. |
8822. |
Jeder Schäfer lobt seine Keule. |
8823. |
Schäfer und Schinder
|
8824. |
Der Schäfer ist verdächtig, der beim Wolfe Gevatter steht. |
8825. |
In einem Schafstall kann ein Kalb König sein. |
8826. |
Wer schafft, hat keine Langeweile. |
8827. |
Er hat viel zu schaffen und wenig auszurichten. |
8828. |
Er hat viel zu schaffen, und wenig ist ihm befohlen. |
8829. |
Er hat zu schaffen wie Meta, die drei Bohnen auf dem Feuer hatte und sich nicht Zeit ließ, eine zu kosten. |
8830. |
Wer nicht hat zu
schaffen,
|
8831. |
Es schafft alles an ihm bis das, was zum Ärmel aushängt, nicht. |
8832. |
Wer stehlen will und nicht hangen,
|
8833. |
So nah – wie Schaffhausen bei dem Rhein. |
8834. |
Mer wend go, sagt der Schaffhäuser. |
8835. |
An der Schale beißt sich mancher die Zähne aus, eh er zum Kern kommt. |
8836. |
Schalk trifft den Weg bald, bringt aber selten gute Botschaft. |
8837. |
Wer den Schalk hinter sich läßt, hat eine gute Tagreise gemacht. |
8838. |
Kein
Schalk ist so verlogen,
|
8839. |
Es ist Schalk über Schalk gekommen. |
8840. |
Schälke muß man mit Schälken fangen. |
8841. |
Willst du 'nen Schalk fangen, so stell 'nen Schalk in die Lücken. |
8842. |
Wer einen Schalk fangen will, muß einen Schalk hinter die Türe stellen. |
8843. |
Ein Schalk macht (heckt) den andern. |
8844. |
Einem Schalk brennt man zwei Lichter, dem Frommen kaum eins. |
8845. |
Dem Frommen legt man ein Kissen unter, dem Schalke zwei. |
8846. |
Je ärger Schalk, je größer Glück. |
8847. |
Wer sich auf die Schalkseite legen will, dem muß man das Lager darnach machen. |
8848. |
Läßt man dem Schalk eine Handbreit, so nimmt er eine Elle lang. |
8849. |
Wer sich mit Schalksnägeln kraut, hat keine fromme Hand. |
8850. |
Wer einen Schalk ins Kloster trägt, bringt einen Buben wieder heraus. |
8851. |
Jeder trägt seinen Schalk im Busen. |
8852. |
Ein Schalk weiß, wie's dem andern ums Herz ist. |
8853. |
Ist er kein Schalk, so weiß er doch, wie's einem Schalk ums Herz ist. |
8854. |
Wer den
Schalk verbergen kann,
|
8855. |
Er wechselt den Balg
|
8856. |
Kröch' ein
Schalk in Zobelbalg,
|
8857. |
Wer sich der Schalkheit fleißt, mag der Büberei Meister werden. |
8858. |
Scham und gute Sitten weichen der Armut. |
8859. |
Scham ist des Armen Unglück. |
8860. |
Ich schämte mich einmal, da kriegt' ich nichts. |
8861. |
Scham hindert Schande. |
8862. |
Scham
|
8863. |
Scham
|
8864. |
Scham ist dem Alten eine Schande, dem Jungen eine Ehre. |
8865. |
Wer sich schämt, habe den Schaden. |
8866. |
Wer sich nicht schämt, wird nicht zuschanden. |
8867. |
Wes du dich schämst vor andern, das tu auch allein nicht. |
8868. |
Wes du dich schämst, das tu nicht. |
8869. |
Die Scham ist in den Augen. |
8870. |
Wo Scham ist, da ist Ehre. |
8871. |
Wo Scham ist, ist Tugend. |
8872. |
Wo keine Scham ist, ist auch keine Tugend. |
8873. |
Zu Tisch und Bett soll man sich nicht schämen. |
8874. |
Schäm' er sich und nehm' 's Hemde vor die Augen. |
8875. |
Wer sich nicht schämt, macht sich die Kilbe zunutz. |
8876. |
Schamrot ist die beste Farbe. |
8877. |
Wenn die Frau ihre Scham verliert, so geht sie daran ohne Zaum: das heißt den Schemel unters Bette stoßen. |
8878. |
Schämelworte folgen der Faulheit und Buhlschaft. |
8879. |
Du mußt die Schämelschuh zertreten, willst du etwas haben. |
8880. |
Schande hindert Tugend. |
8881. |
Schande ist Schande, man halte sie dafür oder nicht. |
8882. |
Ein Schandbrocken ist bald gegessen. |
8883. |
Wer sich der Schande rühmt, ist nicht der Ehre wert. |
8884. |
Wer sich selbst schändet, den lobt niemand. |
8885. |
Niemand schändet sein eigen Gesicht. |
8886. |
Sag von dir selber keine
Schand,
|
8887. |
Es ist bald geendet,
|
8888. |
Ein wenig Schande wärmt und macht schöne Farbe. |
8889. |
Schandtaten lassen sich mit Schandworten nicht gutmachen. |
8890. |
Was schändlich ist zu tun, ist auch nicht schön zu sagen. |
8891. |
Das ist schändlich: wenn die Kuh ins Wasser sch– und nicht aufs Land. |
8892. |
In Schandau hat alle meißnische Ehr und Redlichkeit ein Ende. |
8893. |
Setze nicht alles auf eine Schanze. |
8894. |
Allzu scharf macht schartig. |
8895. |
Was nicht zum Schneiden taugt, kann man nicht scharf schleifen. |
8896. |
Vom Schatten und vom Lobe wird man weder größer noch kleiner. |
8896a. |
Ein kleiner Mann macht oft einen großen Schatten. |
8897. |
Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. |
8898. |
Verborgner Schatz liegt sicher. |
8899. |
Verborgner Schatz ist der Welt nichts wert. |
8900. |
Begrabner
Schatz, verborgner Sinn
|
8901. |
Aller Schatz unter der Erde, tiefer als der Pflug geht, ist Regale. |
8903. |
Was hilft das An schauen, wenn ich's nicht brauchen darf? |
8902. |
Sieh dich wohl für, Schaum ist kein Bier. |
8920. |
Besser scheel denn blind. |
8904. |
Hast du's nicht mit
Scheffeln,
|
8905. |
Ich will dir auch einmal eine Scheibe einsetzen. |
8906. |
Die Scheide fürchtet keinen Degen. |
8907. |
Es ward wohl schon eher eine üble Scheide gefunden, darin ein guter Degen steckte. |
8908. |
Wider Willen kann man dem andern das Schwert nicht in die Scheide stecken. |
8909. |
Scheiden und meiden tut weh. |
8910. |
Scheiden bringt Leiden,
|
8911. |
Schein trügt. |
8912. |
Der
Schein betrügt,
|
8913. |
Viel
Schein,
|
8914. |
Die Dinge
scheinen,
|
8915. |
Was nicht scheint, das gilt nicht. |
8916. |
Er trägt ein Scheit im Rücken. |
8917. |
Was nicht Scheite gibt, gibt Knüppel. |
8918. |
Sch– macht Hunger. |
8918a. |
Sch–, sagte Cicero und verschwand im Nebel. |
8918b. |
Wenn die Bauern Eis sch–, dann muß es kalt sein. |
8919. |
Da geht es alle hin, sagte Sch–insbett. |
8921. |
Sie reden ein ganz Sester voll Schelfen, man findet nicht drei Nüsse darunter. |
8922. |
Jeder hat seine Schelle. |
8923. |
Er ist nicht so gar voll Schellen als ein Schlittengaul. |
8924. |
Man meint, er sei schellig worden. |
8925. |
Das geht über den Schellenkönig! |
8926. |
Ein Schelm macht's besser, als er kann. |
8927. |
Ein Schelm gibt mehr, als er hat. |
8928. |
Schelme haben süßes Fleisch. |
8929. |
Je ärger Schelm, je besser Glück. |
8930. |
Schelm und Dieb der letzte! |
8931. |
Salbe den Schelm, so sticht er dich; stich den Schelm, so salbt er dich. |
8932. |
Lieber sich zum Schelm schlafen als sich zum Schelm arbeiten. |
8933. |
Der Schelm hat's Schelten auf der Straße verloren. |
8934. |
Er ist mit Schelm gefüttert. |
8935. |
Er hat ein Schelmenbein im Rücken. |
8935a. |
Es ist den Schelmen nicht zu trauen. |
8936. |
Er kommt vom Schelmen auf den Dieb. |
8937. |
Er sieht einem Schelm gleicher als einem Entvogel. |
8938. |
Schelten ist erlogen. |
8939. |
Scheltworte sind gemeinlich erlogen. |
8939a. |
Es kann mich niemand weniger schelten, als ich bin. |
8940. |
Schelten und Schlagen hat kein Recht. |
8941. |
Schelten steht übel, wo man helfen soll. |
8942. |
Schelten in Not
|
8943. |
Es ist leichter ge
scholten
|
8944. |
Besser ein wenig Schelten als viel Herzeleid. |
8945. |
Schilt, daß du noch zu loben Platz hast. |
8946. |
Schilt und lobe nicht zu geschwinde. |
8947. |
Schilt keinen und lobe die Geschickten. |
8948. |
Wer
schilt, was er begehrt,
|
8949. |
Man muß den Schemel brauchen, wo keine Bank ist. |
8950. |
Die Schemel wollen auf die Bänke steigen. |
8951. |
Schenk ist gestorben, Gebhart verdorben. |
8952. |
Schenk ist tot,
|
8953. |
Schenk und Umsonst sind gestern gestorben. |
8954. |
Der Schenk ist tot, der Wirt lebt noch. |
8955. |
Der Schenker ist gestorben, der Henker lebt noch. |
8956. |
Schenken und sch– fängt mit einem Buchstaben an. |
8957. |
Schenken reicht nicht. |
8958. |
Hans Schenk hat Gunst bei Hofe. |
8959. |
Schenken hat keinen Boden. |
8960. |
Schenken und wiederschenken erhält die Freundschaft. |
8961. |
Schenken
|
8962. |
Schenken heißt angeln. |
8963. |
Das
Schenken pflegt's mit sich zu bringen,
|
8964. |
Es ist alles gut genug, was ge schenkt wird. |
8965. |
Wer schenken will, der schenke was Guts, so weiß man's ihm Dank. |
8965a. |
Ge schenkt und wieder genommen ist gestohlen. |
3479. |
Ge
schenke
|
3480. |
Ge
schenke
|
3481. |
Ge
schenke
|
3482. |
Ge schenk macht leibeigen. |
3483. |
Ge schenke halten die Freundschaft warm. |
3484. |
Ge schenke müssen sich gleich bleiben oder wachsen. |
3485. |
Ge schenkt und wieder genommen ist schlimmer als gestohlen. |
3486. |
Was nichts taugt, ist ge schenkt zu teuer. |
8966. |
Die Schenkel empfinden's wohl, wenn man reitet. |
8967. |
Er traut seinen Schenkeln mehr als seinen Händen. |
8968. |
Aus den Scherben erkennt man den Topf – und aus dem Weisch das Getreide. |
8969. |
Scherz will Ernst haben. |
8970. |
Aus Scherz kann leicht Ernst werden. |
8971. |
Im Scherz klopft man an, und im Ernst wird aufgemacht. |
8972. |
Wenn der Scherz am besten ist, soll man aufhören. |
8973. |
Es ist ein grober Scherz, der die Taschen leert. |
8974. |
Scherz ohne Salz
|
8975. |
Scherzen mit Maßen
|
8976. |
In Scherz und Spiel spricht man oft die Wahrheit. |
8977. |
Ehre, Glauben und Augen leiden keinen Scherz. |
8978. |
Wer Scherz ausgibt, muß Scherz einnehmen. |
8979. |
Wer scherzen will, soll auch Scherz verstehen und aufnehmen. |
8979a. |
Beim Scherzen ist keine Ehrerbietung. |
8980. |
Scherz soll Schaf-, nicht Hundezähne haben. |
8981. |
Besser
Scheu
|
8981a. |
Was einer scheut, das muß er haben. |
8982. |
In eine leere Scheuer kommt keine Maus. |
8983. |
Wenn alte Scheuern brennen, hilft kein Löschen. |
8984. |
Was sein soll,
|
8985. |
Schick dich in die Zeit! |
8986. |
Schickelmann wohnt an der Straße. |
8987. |
Wer nirgend anstoßen will, muß Schickelmann fragen. |
8988. |
Seinem Schicksal mag niemand entrinnen. |
8989. |
Seinem Schicksal soll man nicht widerstreben. |
Schief – Schwarz
8990. |
Ein bißchen schief hat Gott lieb. |
8991. |
Ein bißchen s chief bringt unter die Haube. |
8992. |
Es schielt nicht jeder, der einmal über die Seite sieht. |
8993. |
Wer oft schießt, trifft endlich. |
8994. |
Oft schießen trifft das Ziel. |
8995. |
Wer mich schießt, den schieß ich wieder. |
8995a. |
Man kann dies nicht auf einer Armbrust daher schießen. |
8996. |
Ein Schiff auf dem Rhein ist ein Nachen zur See. |
8997. |
Das Schiff hängt mehr am Ruder denn das Ruder am Schiff. |
8998. |
Wenn's Schiff gut geht, will jeder Schiffsherr sein. |
8999. |
Kommt das Schiff wohl zu Land, so war der Steuermann gut. |
9000. |
Das Schiff geht nicht immer, wie der Steuermann will. |
9001. |
Lade nicht alles in ein Schiff. |
9002. |
Die köstlichsten Schiffe sind die nächsten am Hafen. |
9003. |
Große
Schiffe können in See treiben,
|
9004. |
Kleine Schiffe müssen sich ans Ufer halten. |
9005. |
Die ärgsten
Schiffe müssen fahren,
|
9006. |
Was man aus dem Schiffbruch rettet, ist Gewinn. |
9007. |
Die auf einem Schiffe zur See sind, sind gleich reich. |
9008. |
Wer nicht beten kann,
|
9009. |
Gottlob hier! sagte der Schiffer und war noch drei Meilen vom Lande. |
9010. |
Steh fest, Schiffer! sagte Hinz und schmiß ihn über Bord. |
9011. |
Es erhöhet nichts des Mannes Schild denn Fahnlehn. |
9012. |
Er möchte wohl den Schild zu den Brüdern hängen. |
9013. |
Mach's, wie du willt,
|
9014. |
Wo ein Schild aushängt, da ist Einkehr. |
9015. |
Er gehört zur verlornen Schildwache. |
9016. |
Er ist aus Schilda! |
9017. |
Schimmel trägt so gut als Rapp, je nachdem die Hohlgasse ist. |
9018. |
Wenn du des Nachts reitest, so nimm einen Schimmel, er dient dir zur Laterne. |
9019. |
Wer viel schimmlig Brot ißt, wird alt. |
9020. |
Schimpf
|
9021. |
Schimpf will Ernst haben. |
9022. |
Schimpf will Schaden haben. |
9023. |
Wenn der Schimpf am besten ist, soll man aufhören. |
9024. |
Wer schimpft, hat verloren. |
9025. |
Schimpfworte sind erlogen. |
9026. |
Besser ein alter Schinken denn unreif Kalbfleisch. |
9027. |
Ich hab einen Schinken bei ihm im Salze. |
9027a. |
Es wird keine Schlacht geliefert, es bleibt auch einer übrig. |
9028. |
Man muß nicht mehr schlachten, als man salzen kann. |
9029. |
Es nimmt kein Schlächter dem andern eine Wurst ab. |
9030. |
Schlaf und Tod sind Zwillingsbrüder. |
9031. |
Schlaf ist der größte Dieb, er raubt das halbe Leben. |
9032. |
Eine Stunde Schlaf vor Mitternacht ist besser als zwei darnach. |
9033. |
Der Schlaf nährt. |
9034. |
Was wir am Tage vorgenommen,
|
9035. |
Früh schlafen gehn und früh aufstehn schließt viel Krankheiten die Türe zu. |
9036. |
Wer länger
schläft als sieben Stund,
|
9037. |
Wer zu lange schläft, wacht zu spät auf. |
9038. |
Wer viel schläft, den schläfert viel. |
9039. |
Ein gut Schlafen ist so gut wie ein gut Essen. |
9040. |
Es kommt nichts im Schlaf. |
9041. |
Der schläft wohl, der nicht weiß, wie übel er liegt. |
9042. |
Wer schläft, der sündigt nicht. |
9043. |
Sie sind noch nicht alle schlafen, die heute eine böse Nacht haben sollen. |
9044. |
Man soll sich nicht ausziehen, eh man schlafen geht. |
9045. |
Sie schlafen nicht alle, die mit der Nase schnaufen. |
9046. |
Ein jeder schläft bei seiner Frau auf seine Weise. |
9047. |
Wir wollen's be schlafen! |
9048. |
Schläge machen weise. |
9049. |
Kein Schlag zuviel, als der daneben fällt. |
9050. |
Schläge sind behaltene Ware. |
9051. |
Schlägst du einen Teufel hinaus, so magst du wohl sieben hineinschlagen. |
9052. |
Schlagen hat kein Recht. |
9053. |
Wer aus schlägt, bricht den Frieden. |
9053a. |
Wer schlägt, der bricht. |
9054. |
Schlagen ist verboten, widerschlagen nicht. |
9054a. |
Schlag zu, so wird's Sonntag. |
9055. |
Vom Schlagen hat niemand Vorteil als der Metzger. |
9056. |
Zwei Fliegen mit einem Schlage. |
9057. |
Schlägerei muß sein, wozu wär' sie sonst erfunden? |
9058. |
Mancher heischt Schläge wie ein Pferd Futter. |
9059. |
Wenn der Schlag nicht offen steht, kann der Vogel nicht einfliegen. |
9060. |
Was taugt der
Schlägel ohne Stiel,
|
9061. |
Die schlagenden Kühe geben auch Milch. |
9062. |
Schlampig
|
9063. |
Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. |
9064. |
Schlangen schleichen, Tauben fliegen. |
9065. |
Schlangenherz soll Taubenaugen haben. |
9066. |
Wenn eine Schlange die andre nicht fräße, würde kein Drache draus. |
9067. |
Schlaraffenland, Schlaraffenleben! |
9068. |
Er war gut ins Schlaraffenland, da gibt man einem von der Stund ein Pfund zu schlafen. |
9069. |
Alter Schlauch hält neuen Most nicht. |
9070. |
Schlecht geschlafen ist halb geschliffen. |
9071. |
Wer dir von andern schlecht spricht, spricht auch anderen schlecht von dir. |
9072. |
Nichts ist so schlecht, es ist zu etwas gut. |
9073. |
Schlecht und recht kommt selten vor den Richter. |
9073a. |
Schlecht und recht,
|
9074. |
Schlecht
|
9075. |
Dem schlechtesten Arbeiter gibt man das beste Beil. |
9075a. |
Wer mit dem Schlechten fürlieb nimmt, ist des Bessern wert. |
9076. |
Aus einem
Schlecker
|
9077. |
Schleck will Streiche haben. |
9078. |
Schleicher kommt so weit wie Läufer. |
9078a. |
Der Schleicher kommt mit dem Eiler. |
9079. |
Es ist so bald etwas er schlichen als errannt. |
9080. |
Hüte dich vor dem Schleicher, der Rauscher tut dir nichts. |
9081. |
Der Schleicher überwindet den Beißer. |
9082. |
Wo kein Schleier, da ist keine Freude. |
9083. |
Alle Menschen auf Erden könnten noch keinen Schleifstein schinden. |
9084. |
Es ist bös schleifen ohne Wasser. |
9084a. |
Wenn der Stein umläuft, soll man schleifen. |
9085. |
Junger Schlemmer, alter Bettler. |
9086. |
Nichts ist so schlimm, es ist zu etwas gut. |
9087. |
Das Schlimmste kommt erst nach. |
9088. |
Schlimm sucht Schlemm. |
9089. |
Es ist nicht so leicht, allen Schlingen zu entgehen. |
9090. |
Man macht kein Schloß für fromme Leute. |
9091. |
Schloß und Schlüssel macht man nicht für treue Finger. |
9091a. |
Jedes Schloß kann man öffnen, mit einem goldenen Schlüssel. |
9091b. |
Man müßte viel Schlösser haben, wenn man allen Leuten den Mund zuschließen wollte. |
9092. |
Mancher baut Schlösser in die Luft, der keine Hütte auf dem Lande bauen könnte. |
9093. |
Schluchzen
|
9094. |
Schlump ist sein Oheim. |
9095. |
Es wär' ein Schlump, daß man einen Hasen mit der Trommel finge. |
9096. |
Die Schlüssel hängen nicht alle an einem Gürtel. |
9097. |
Wozu jedermann den Schlüssel hat, das ist schwer zu verwahren. |
9098. |
Ein Weib hat nicht alle Schlüssel anhangen. |
9099. |
Gebrauchter Schlüssel ist immer blank. |
9100. |
Wer viel Schlüssel trägt, der hat viel Kasten aufzuschließen. |
9101. |
Wo der Schlüssel am Tor hängt, da geht man gern aus und ein. |
9102. |
Er hat den rechten Schlüssel zur Harfe gefunden. |
9103. |
Schmach sucht Rache. |
9104. |
Da ist Schmalhans Küchenmeister. |
9104a. |
Det Smantpötken nich vor de Kalten waart, wird besnopert un beflickert. |
9105. |
Schmarotzer
|
9106. |
Schmausereien,
|
9114. |
Wenn's am besten schmeckt, soll man aufhören. |
9117. |
Schmecke gut, währe lange! |
9117a. |
Schmeck, wenn ich küchle, und iß, wenn ich dir gib. |
9118. |
Es ist ein kleiner Ort, wo es gut schmeckt. |
9107. |
Schmeichler,
|
9108. |
Schmeichler sind des Teufels Ammen. |
9109. |
Einem Schmeichler und Wolf ist nicht zu trauen. |
9110. |
Schmeichler sind Katzen,
|
9111. |
Erst
schmeicheln, dann kratzen,
|
9112. |
Schmeichler tun den Fürsten größern Schaden als der Feind im Felde. |
9113. |
Ein schmeichelndes Kalb saugt zwei Mütter aus. |
9115. |
Schmerz
|
9116. |
Wo es schmerzt, da greift man hin. |
9119. |
Vor der rechten Schmiede wird man recht beschlagen. |
9120. |
Es ist bös schmieden, eh man gemetzt hat. |
9121. |
Da bist du vor der rechten Schmiede! |
9122. |
Schmieds Sohn ist der Funken gewohnt. |
9123. |
Ein schlechter Schmied, der den Rauch nicht vertragen kann. |
9124. |
Geh lieber zum Schmied als zum Schmiedchen. |
9125. |
Schmieren und salben
|
9126. |
Schmieren macht linde Häute. |
9127. |
Wer gut
schmeert,
|
9128. |
Von ge schmiertem Leder scheidet der Hund nicht gern. |
9129. |
Alten Schmutz muß man nicht aufrühren. |
9130. |
Je mehr man den Schmutz rührt, je mehr stinkt er. |
9131. |
Er wetzt mehr den Schnabel als den Säbel. |
9132. |
Er ist noch gelb um den Schnabel. |
9133. |
Von Schnack kommt Schnack. |
9134. |
Das geht, daß es schnaubt, hat der Bauer gesagt, da ritt er auf der Sau. |
9135a. |
Er geht drei Heller und schnaubt sieben Batzen. |
9135. |
Es gilt Schnaufen und Bartputzen. |
9136. |
Die Schnecke trägt ihr Haus bei sich, weil sie den Nachbarn nicht traut. |
9137. |
Das Schneckenleben ist das beste. |
9138. |
Laß mich mit dir laufen, sagt die Schneck zum Boten. |
9139. |
Der Schneck ist sieben Jahr den Baum aufkrochen und doch wieder aba keit. |
9140. |
Wenn sich die Schnecken früh deckeln, so gibt's einen frühen Winter. |
9141. |
Kleiner Schnee, große Wasser; großer Schnee, kleine Wasser. |
9142. |
Viel Schnee, viel Heu, aber wenig Korn und Hafern. |
9143. |
Man muß nicht unter dem Schnee mähen. |
9144. |
Wenn der Schnee vergeht, wird sich's finden. |
9145. |
Der Schnee läßt sich nicht im Ofen trocknen. |
9146. |
Wenn der Schneekönig wiederkommt! |
9147. |
Es schadet nichts, sagt der Schneider, wenn er die Hosen verschnitten, nur neu Tuch her! |
9148. |
Es sammelt sich – wie beim Schneidersjungen die Ohrfeigen. |
9149. |
Das wär' einer, sagte der Teufel, da kriegt' er einen Schneider bei den Beinen. |
9149a. |
Der
Schneider mit der Scher
|
9149b. |
Fünf Ellen geben ein Paar Handschuh, wenn der Schneider kein Schelm ist. |
9150. |
Schnell genug, was gut genug. |
9151. |
Zu schnell macht müde Beine. |
9151a. |
Was schnell eingeht, geht auch schnell wieder aus. |
9152. |
Sage nur Schnepf, so hast du's. |
9152a. |
Gute Nacht Schnepf, wir wollen ins Tirol. |
9153. |
Wer den Schnepperer einen großen Schwätzer heißt, tut keine Sünde daran. |
9154. |
Wer sich zu lange schneuzt, der blutet zuletzt. |
9155. |
Hart Schneuzen macht blutige Nasen. |
9156. |
Alles Schnickschnack – ohne Geld! |
9157. |
Es ist gut, den Schnitt an fremdem Tuche lernen. |
9158. |
Er wollt' einen Schnitt machen und hat sich geschnitten. |
9159. |
Wer's riecht, hat den Schnupfen nicht. |
9159a. |
Man muß die Schnur nicht zu weit richten. |
9160. |
Er hat's am Schnürchen. |
9161. |
Der Schöff weiset zurecht. |
9162. |
Es ist gut, daß der Schöffen sieben sind. |
9162a. |
Hinger nem ahlen Brom es got schollen. |
9163. |
Schön ist, was schön tut. |
9164. |
Schön und Fromm stehen selten in einem Stall. |
9165. |
Schön und züchtig sein
|
9166. |
Schönheit und Keuschheit sind selten beieinander. |
9167. |
Schöne Leute sind selten keusch. |
9168. |
Schöne Leute haben schöne Sachen. |
9169. |
Von der Schönheit kann man nicht leben. |
9170. |
Schönheit brockt man nicht in die Schüssel. |
9171. |
Schönheit kann man nicht essen. |
9172. |
Schönheit? ein Kindbett! |
9173. |
Schönheit ist kein Erbgut. |
9174. |
Der Schönheit ist nicht zu trauen. |
9175. |
Es ist leicht, eine schöne Frau zu bekommen, aber schwer, schön zu behalten. |
9175a. |
Die Schönheit ist ein guter Empfehlungsbrief. |
9176. |
All Ding ist nur eine Weile schön. |
9177. |
Das schönste Grün wird auch Heu. |
9178. |
Schönheit ohne Tugend ist verdorbener Wein. |
9179. |
Schönheit vergeht, Tugend besteht. |
9180. |
Schöne Tage lob abends und schöne Weiber früh. |
9182. |
Der Schornstein schimpft das Ofenloch. |
9183. |
Enge Schornsteine ziehen besser als weite. |
9181. |
Der
Schoß
|
9184. |
Schragenholz bleibt beim Stammkauf. |
9185. |
Man muß den Schrägen nach dem Markte richten. |
9186. |
Schrammen muß man nicht mit Wunden heilen. |
9206. |
Es wird nicht ohne Schreien heilen. |
9207. |
Mit Schreien wirst du's nicht ertrotzen. |
9208. |
So sehr schreit, der nachschreit, als vor. |
3490. |
Ge schrei macht den Wolf größer, als er ist. |
3491. |
Ge
schrei hat oft gelogen,
|
3492. |
Wenn's über einen her gehen soll, ist jedes Ge schrei gut genug. |
3493. |
Wie das Ge
schrei
|
3494. |
Viel Ge schrei und wenig Wolle. |
3495. |
Viel Ge schrei und wenig Wolle, sprach der Teufel, da schor er ein Schwein. |
3496. |
Viel Ge schrei und wenig Wolle, sagte der Teufel und zog seiner Großmutter die Haare eins nach dem andern aus dem H–. |
9187. |
Schreiben, Rechnen, Singen
|
9188. |
Was man
schreibt,
|
9189. |
Wer nicht
schreibt,
|
9190. |
Der Schreiber setzt seine Seele ins Dintenfaß. |
9191. |
Schreiber und Studenten
|
9192. |
Ein
Schreiber ohne Feder,
|
9193. |
Die Welt kann der Schreiber und Lumpen nicht entbehren. |
9194. |
Guter Schreiber ist aller Ehren wert. |
9195. |
Wenn der Schreiber nichts taugt, gibt er's der Feder schuld. |
9196. |
Es ist bös wider die
schreiben,
|
9197. |
Man schreibt lange an, aber rechnet zuletzt. |
9198. |
Man muß eher einnehmen, als man an schreibt, und eher anschreiben, als man ausgibt. |
9199. |
Es steht ge schrieben, wo es keine Geiß ableckt und keine Krähe aushackt. |
9200. |
Wir wollen's hinter den Schornstein schreiben, wo es die Hühner nicht auskratzen. |
9201. |
Das will ich mit schwarzer Kreide an den Kesselhaken schreiben. |
9202. |
Die Schreibfeder will Kaiserin bleiben. |
9203. |
Willst du nicht mit der Feder schreiben lernen, so schreib mit der Mistgabel. |
9204. |
Wenn es not tut, so kann der Teufel die Schrift für sich zitieren. |
9205. |
Wer ein Schriftsaß ist, der hat auch einen Landesherrn. |
9209. |
Der größte Schritt ist der aus der Tür. |
9210. |
Wer nicht Schritt halten kann, muß traben. |
9211. |
Wenn der Schub da ist, helfen die Zeugen nicht. |
9212. |
Es weiß niemand besser, wo der Schuh drückt, als der ihn trägt. |
9213. |
Selb weiß am besten, wo der Schuh drückt. |
9214. |
Man muß Schuhe suchen, die den Füßen gerecht sind. |
9215. |
Zu enger Schuh drückt, zu weiter schlottert. |
9216. |
Ein Schuh ist nicht jedem gerecht. |
9216a. |
Die neuen Schuhe drücken am meisten. |
9217. |
Wer auf des andern Schuhe wartet, bis er tot ist, der geht barfuß. |
9218. |
Wer seinen Fuß in des andern Schuh stecken will, muß zuvor das Maß recht nehmen. |
9219. |
Du sollst auch noch Schuhe für deine Füße finden. |
9220. |
Wozu große Schuhe an kleinen Füßen? |
9221. |
Verliert man die Schuhe, so behält man doch die Füße. |
9222. |
Gott gebe, Gott grüße!
|
9222a. |
Er flickt andern die Schuh und geht selber barfuß. |
9223. |
Die alten Schuhe soll man nicht verwerfen, man habe denn neue. |
9224. |
Er ißt keine Schuhnägel. |
9225. |
Gibst du mir Geld, spricht der Schuster, so geb ich dir Schuh. |
9226. |
Lieber dem Schuster als dem Apotheker. |
9227. |
Schuster, bleib bei deinem Leisten. |
9228. |
Der Schuster hat die schlechtesten Schuh. |
12389. |
Ein Schuster, der schlechte Stiefel macht, kommt in die Hölle. |
9229. |
Schuld tötet den Mann. |
9230. |
Besser alte Schuld denn alte Fehde. |
9231. |
Alte Schuld rostet nicht. |
9232. |
Die Schulden liegen und faulen nicht. |
9233. |
Schulden sind keine Hasen. |
9234. |
Für alte
Schuld nimm Haferstroh,
|
9235. |
Schuld läßt sich nicht auf Schuld weisen. |
9236. |
Es hemmt keine Schuld die andre. |
9237. |
Schuld zahlen macht Hauptgeld. |
9238. |
Schulden, Alter und Tod kommen unangemeldet ins Haus. |
9239. |
Die Schuld kommt mit dem Tag, eh denn das Brot, ins Haus. |
9240. |
Schulden und der Krebs sind unheilbare Übel. |
9241. |
Wer schuldig ist, muß bezahlen. |
9242. |
Heut ein Schuldner, morgen ein Zahler. |
9243. |
Schulden sind der nächste Erbe. |
9244. |
Die den Mann traut, die traut die Schuld. |
9245. |
Schulden lassen die Lügen hinter sich aufsitzen. |
9246. |
Schuldner sind Lügner. |
9247. |
Böse Schuldner kriechen den Weibern unter den Pelz. |
9248. |
Böse Schuldner muß man oft mahnen. |
9249. |
Vornehmer Schuldner, schlechter Zahler. |
9250. |
Solange der Schuldner mein Geld braucht, muß er mir Zins davon geben. |
9251. |
Er ist niemand mehr schuldig als Herrn Jedermann. |
9252. |
Bist du
schuldig,
|
9253. |
Er ist lange hier gewesen und kennt noch keine Gasse, darin er nicht schuldig ist. |
9254. |
Der Schuldige hat bisweilen das Glück, selten die Zuversicht, verborgen zu bleiben. |
9255. |
Dem Schuldigen wackelt das Mäntlein. |
9256. |
Dem Schuldigen läuft die Katze bald über den Rücken. |
9257. |
Es träumt einen Schuldigen bald vom Teufel. |
9258. |
Dem Schuldigen klopft das Herz. |
9259. |
Den Schuldigen schreckt eine Maus. |
9260. |
Der Schuldige fürchtet sich vor einem rauschenden Blatt. |
9261. |
Dem Schuldigen schaudert. |
9262. |
Dem Schuldigen dottert. |
9263. |
Der Schuldige schielt. |
9264. |
Besser zehn Schuldige lossprechen als einen Unschuldigen verdammen. |
9265. |
Man soll nicht aus der Schule schwatzen. |
9266. |
Fleißiger Schüler macht fleißigen Lehrer. |
9267. |
Ein fahrender
Schüler
|
9268. |
Lässiger Schüler bleibt ein Schüler. |
9269. |
Mancher Schüler übertrifft den Meister. |
9270. |
Man findet mehr Schüler denn Meister. |
9271. |
Er ist mit einer Sau durch die Schule gelaufen. |
9272. |
Er hat dem Schulmeister einmal guten Morgen geboten. |
9273. |
Es is beter, bi 'n oolen Mann to
schulen
|
9274. |
Er hat ein Stück vom Schulsack gefressen. |
9275. |
Er würd' ein guter Schultheiß, er kann tun, was die Leute verdrießt. |
9276. |
Wer nicht tun kann, was die Leute verdrießt, gibt keinen Schulzen ab. |
9277. |
Fahr deinen Mist
|
9278. |
Des Schulzen Kuh und eines andern Kuh sind zweierlei Kühe. |
9279. |
Des Schulzen Kuh ist ein anderes! |
9280. |
Es ist dem Schulzen genug, daß er den Bauern vorgeht. |
9281. |
Er hat Schultheißen-Ohren. |
9282. |
Es ist Schumpe wie Hure. |
9283. |
Es hat jedermann freies Schürfen. |
9284. |
Er nimmt zu – wie ein Schürstecken. |
9285. |
Weit davon ist gut vorm Schuß. |
9286. |
Viel Schüsse gehen nicht fehl, es trifft doch wohl einer darunter. |
9287. |
Wer protzt (mault) bei der
Schüssel,
|
9288. |
Ungleiche Schüsseln machen schielende Brüder. |
9289. |
Für die Schüssel die Flasche. |
9290. |
Der erste in der Schüssel, der letzte heraus. |
9291. |
Drei Schüsseln leer und in der vierten nichts. |
9292. |
Schutz- und Schirmgerechtigkeit gibt keine Landeshoheit. |
9293. |
Übler Schütze, der zu früh losdrückt. |
9294. |
Viel Schützen – nur einer wird König. |
9295. |
Die besten Schützen sind, so da fehlen. |
9296. |
Ein schlechter Schütze, der keine Ausrede weiß. |
9297. |
Er schüttelt mit dem Kopfe, als hätte er Wasser in den Ohren. |
9298. |
Schwaben haben nur vier Sinne. |
9299. |
Die Schwaben werden vor dem vierzigsten Jahre nicht gescheit. |
9300. |
Stirbt dem Schwaben die Braut am Karfreitag, so heiratet er noch vor Ostern. |
9301. |
Warum säst du grobe Schwaben und nicht subtile? Das Erdreich trägt's nicht. |
9302. |
Welches Land liefen die Schwaben nicht aus? |
9303. |
Schwabenland ist ein gut Land, ich will aber nicht wieder heim.
|
9304. |
Die
Schwaben und bös Geld
|
9305. |
Schwabenland ist ein gut Land: es wachsen viel Schlehen darin. |
9306. |
Ein Schwabe hat kein Herz, aber zwei Magen. |
9307. |
Hier stehn wir Helden, sprach der Frosch zum Schwaben. |
9308. |
Flieht, Schweizer, die Schwaben kommen. |
9309. |
Die Schwaben fechten dem Reiche vor. |
9310. |
Gott verläßt keinen Schwaben. |
9311. |
Es wird dir glücken
|
9312. |
Schwaben gibt der ganzen Welt Huren genug und Bayern Diebe. |
9313. |
Schwab ein Schwätzer,
|
9314. |
Schwäbisch ist gäbisch, bayerisch ist gar nichts. |
9315. |
Suppten die
Schwaben nicht so sehr,
|
9316. |
In Schwaben ist die Nonne keusch, die noch nie ein Kind gewonnen. |
9317. |
Man hört gar bald, wenn einer ein Schwab oder ein Bayer ist. |
9318. |
Ein Schwabe wird doch schwäbeln dürfen! |
9319. |
Schwager, Hund. |
9320. |
Ein
Schwager und ein fahles Pferd,
|
9321. |
Schwager sind nie beßre Freunde als weit auseinander und selten beisammen. |
9322. |
Der
Schwäger Rat
|
9323. |
Viel
Schwäger und Brüder
|
9324. |
Schwägerschaft hindert die Ehe, fördert aber nicht zum Erben. |
9325. |
Wenn die Frau tot ist, hat die Schwägerschaft ein Ende. |
9326. |
Viel Schwäger, viel Spieße! |
9327. |
So mancher Schwager, so mancher Knebelspieß. |
9328. |
Das beste ist, daß niemand weiß, wer sein Schwager ist. |
9328a. |
Es ist mißlich, wer des andern Schwager ist. |
9329. |
Eine Schwalbe macht keinen Sommer (Flug). |
9330. |
Wenn die Schwalben fortfliegen, bleiben die Spatzen hier. |
9331. |
Wenn die
Schwalben fliegen,
|
9331a. |
Wenn man Schwalben am Hause hat, schlägt es nicht ins Haus. |
9332. |
Er hat Schwalben unterm Hute, daß er nicht grüßen darf. |
9332a. |
Wenn die Schwalben nieder fliegen und die Tauben baden, so bedeutet's Regen. |
9333. |
Mit Recht verliert man das mit
Schwänken,
|
9334. |
Der Schwanz zeugt vom Fuchs. |
9335. |
Er läßt den Schwanz hängen wie ein begossener Hund. |
9335a. |
Was aus ist, schwärt nicht. |
9336. |
Schwarz auf weiß
|
9336a. |
Schwarz auf weiß redet. |
9337. |
Schwarz auf weiß oder gar nicht. |
9338. |
Schwarz auf weiß scheidet die Leute. |
9339. |
Ist einer schwarz, so heißt er weiß. |
9340. |
Ich kann schwarz und weiß wohl unterscheiden. |
9341. |
Wer andre an schwärzt, ist drum nicht weiß. |
9341a. |
Schwarz geboren
|
9342. |
Dieses Jahr wächst wenig Wein – auf dem Schwarzwald. |
9342a. |
Schwarzbrot und Freiheit! |
9342b. |
Schwarzer Herd trägt gute Frucht, aber der rote ist nichts. |
9343. |
Die
Schwarzwälder
|
Schwatzen – schwor
9344. |
Die viel schwatzen, lügen viel. |
9344a. |
Wer gern frägelt, schwatzt auch gern. |
9345. |
Wer übel schwatzt, verliert ein gutes Schweigen. |
9346. |
Böse Ge schwätze verderben gute Sitten. |
3497. |
Bös Ge schwätz verderbt gute Sitten. |
9347. |
Schweigen ist das beste. |
9348. |
Schweigen ist der Deckel auf dem Hafen. |
9349. |
Schweigen und denken
|
9350. |
Schweigen schadet selten. |
9351. |
Mit Schweigen verred't (verrät) sich niemand. |
9352. |
Von Schweigen tut dir die Zunge nicht weh. |
9353. |
Schweigen ist Kunst,
|
9354. |
Schweigen ist für viel Unglück gut. |
9355. |
Schweig, leid und vertrag,
|
9356. |
Harren, sehn und schweigen verhütet manchen Krieg. |
9357. |
Schweigen ist auch eine Antwort. |
9358. |
Schweigst du stille,
|
9359. |
Wer schweigt, bejaht. |
9360. |
Wer schweigt, der folgt. |
9361. |
Schweigend Mann, lobend Mann. |
9362. |
Manches Schweigen ist eine beredte Antwort. |
9363. |
Mit Still schweigen antwortet man viel. |
9364. |
Schweigen ist oft besser als sich verantworten. |
9365. |
Lern schweigen, so kannst du am besten reden. |
9366. |
Der kann nicht reden, der nicht kann schweigen. |
9367. |
Schweig oder red etwas, das besser ist denn Schweigen. |
9368. |
Könnte der Narr schweigen, so wär' er weis. |
9369. |
Es ist Zeit zu reden, Zeit zu schweigen. |
9370. |
Wer zur Schweigenszeit redet, schlägt den Wind und predigt den Tauben. |
9371. |
Zwei können wohl schweigen, so man einen davontut. |
9372. |
Schweig, was du willst, daß andere schweigen. |
9373. |
Ver schweige, was du tun willst, so kommt dir niemand dazwischen. |
9374. |
Wie soll der andere Leute heißen schweigen, der selbst nicht schweigen kann? |
9375. |
Schweigen steht den Weibern wohl. |
9376. |
Kein Kleid steht den Weibern besser als Schweigen. |
9377. |
Für die Weiber ist
Schweigen
|
9378. |
Wohl schweigen ist eine größere Kunst als wohl reden. |
9379. |
Schweigen ist gut, besser reden, wer's kann. |
9380. |
Schweigen tut nicht allweg gut. |
9381. |
Durch Schweigen verdirbt viel Freundschaft. |
9382. |
Schweigendem Mund ist nicht zu helfen. |
9383. |
Mit Schweigen verschweigt man die Freunde. |
9384. |
Schweig, Herz, und rede, Maul. |
9385. |
Es mag einer seine Sache ver schweigen, wenn er will. |
9386. |
Viel Schweine machen den Trunk dünn. |
9387. |
Man mästet das Schwein nicht um des Schweines willen. |
9388. |
Wer will hadern um ein
Schwein,
|
9389. |
Schweine kümmern sich nicht um köstliche Salben. |
9390. |
Er gibt gern zu essen, aber nur seinen Schweinen. |
9391. |
Wo haben wir zusammen die Schweine gehütet? |
9392. |
Alte Schweine haben harte Mäuler. |
9393. |
Schweißwasser gibt guten Mörtel. |
9394. |
Wer seines Schweißes genießen will, muß ihn warm zudecken. |
9395. |
Schweizer für Geld. |
9396. |
Als Demut weint' und Hoffart lacht',
|
9397. |
Stirbt der Schweizer heut, morgen ist er tot. |
9398. |
Das Schwerste muß am meisten wiegen. |
9399. |
Ein Schwert wetzt das andere. |
9400. |
Ein Schwert hält das andre in der Scheide. |
9401. |
Hast du ein Schwert, so haben wir Hellebarten. |
9402. |
Mein Schwert schneidet auch. |
9403. |
Mehr sind verdorben,
|
9404. |
Mancher hütet sich vor dem Schwert und kommt an den Galgen. |
9405. |
Man soll ein gut Schwert nicht in alle Scheiden probieren. |
9406. |
Schwieger,
|
9407. |
Schwiegermutter,
|
9408. |
Schwiegermutter,
|
9409. |
Die Schwieger liebt nie die Schnur. |
9410. |
Eine Schwieger und Sohnsfrau sollte man nicht zusammen malen. |
9411. |
Die Schwieger weiß nicht, daß sie Schnur gewesen. |
9412. |
Die beste Schwiegermutter auf der Gänseweide (oder die ein grün Kleid anhat). |
9412a. |
Schwieger und Geschweien
|
9413. |
Schwiele an der Hand hat mehr Ehre denn ein goldener Ring am Finger. |
9414. |
Die besten Schwimmer ertrinken, und die besten Klimmer brechen den Hals. |
9415. |
Tiefe
Schwimmer, Hohe Klimmer
|
9415a. |
St. Jan
|
9416. |
Die besten Schwimmer ersaufen, und die besten Fechter werden erschlagen. |
9417. |
Gute Schwimmer ertrinken gar. |
9418. |
Wer nicht schwimmen kann, gehe nicht ins Wasser. |
9419. |
Geh nicht tiefer ins Wasser, als du schwimmen kannst. |
9420. |
Man lernt nicht schwimmen, bis einem das Wasser ins Maul läuft. |
9421. |
Neben dem Schiff ist gut schwimmen. |
9422. |
Schwingen wachsen im Fluge. |
9423. |
Wer nicht
schwitzt, den soll man reiben,
|
9424. |
Hoch schwören zeigt tiefe Lügen. |
9425. |
Wo du hörst hohe
Schwüre,
|
9426. |
Wer recht schwört, betet recht. |
9427. |
Dem Teufel braucht man keinen Schwur zu halten. |
3502. |
Besser ge
schworen
|
Se
Sebastian – Szepter
9429. |
Der heilige Sebastian ist gut, sprach der Mönch: wie ich auch mit ihm teile, so schweigt er und ist zufrieden. |
9430. |
Meiner Sechse! |
9430a. |
Sechse sind kein Galgen voll. |
9431. |
Sechse treffen,
|
9432. |
Man muß nicht mit sechsen fahren, wenn man nur Futter für zweie hat. |
9433. |
Wer auf der See ist, hat den Wind nicht in der Hand. |
9434. |
Auf großen Seen sind große Wellen. |
9435. |
Der erste und letzte, die über den See gehn, ertrinken. |
9436. |
Lobe die See und bleib auf dem Lande. |
9437. |
Um bald ein Bettler zu werden, muß man zur See handeln. |
9437a. |
Die Seegroppen sterben nicht, sie ertrinken. |
9438. |
Schöne
Seele
|
9439. |
Schöne Seelen finden sich. |
9440. |
Schwarze Seele in schönem Körper ist doppelte Gefahr. |
9441. |
Je mehr Seelen, je mehr Freude. |
9442. |
Seelsorger, Geldsorger. |
9443. |
Seelensorger,
|
9444. |
Sie achten nicht der Seele, sondern des Säckels. |
9448. |
Unterm Segel ist gut rudern. |
9449. |
Am Gewäsche den Gimpel,
|
9445. |
Der Segen des Herrn macht reich. |
9446. |
Des andern
Segen
|
9447. |
Er segnet sich zuerst wie die Pfaffen. |
9450. |
Sehen geht über Hören. |
9451. |
Sehen geht vor Hörensagen. |
9452. |
Ein Sehen ist besser denn zehen Hören. |
9453. |
Was das Aug nicht
sehen will,
|
9454. |
Man muß sehen und nicht sehen. |
9455. |
Wenn man nicht sieht, stößt man leicht aneinander. |
9456. |
Wer schlecht sieht, soll desto besser tasten. |
9457. |
Was man nicht sieht, muß man greifen. |
9458. |
Sieh nicht über dich, sondern unter dich. |
9459. |
Man
sieht einem an,
|
9460. |
Er darf sich sehen lassen, wie finster es auch ist. |
9461. |
Man schießt auch wohl mit schlaffer Sehne. |
9462. |
Er hat der Sehnen mehr an seiner Geige. |
9463. |
Man spinnt nicht allweg Seide. |
9464. |
Seid und Samt am Leibe löschen das Feuer in der Küchen aus. |
9465. |
So viel alte Seife, so viel alt Geld. |
9466. |
Seil aus Sand,
|
9467. |
Mit kranken Seilen muß man gelinde ziehen. |
9468. |
Das Seil, womit man fangen will, muß gedreht sein. |
9469. |
Dem Seiler gerät's am besten, wenn's hinter sich geht. |
9470. |
Man muß vor sich sehen und hinter sich gehn wie die Seiler. |
9471. |
Sein
|
9472. |
Sei, was du scheinen willst. |
9473. |
Mehr sein als scheinen. |
9476. |
Wenn ein Ding sein soll, so hilft nichts dafür. |
9477. |
Das
sein soll,
|
9478. |
Was sein muß, das leide. |
9479. |
Was nicht ist, kann noch werden. |
9474. |
Jedem das Seine. |
9475. |
Jeder warte des Seinen. |
9480. |
Am Selbende erkennt man das Tuch. |
9481. |
Selbst ein gutes Kraut wächst aber nicht in allen Gärten. |
9482. |
Selbst getan ist bald getan. |
9483. |
Selb tut's gar, Heißen halb, Bitten ist vergeblich. |
9484. |
Selber ist der Mann. |
9485. |
Schau
selbst nach deinem Dinge,
|
9486. |
Um einen Herren steht es gut,
|
9487. |
Wenn man selbst geht, betrügt einen der Bote nicht. |
9488. |
Wo der Mann nicht selbst kommt, da wird ihm sein Haupt nicht wohl gewaschen. |
9489. |
Hilf dir selbst, so hilft dir Gott. |
9490. |
Ich kann mit allen Sinnen
|
9491. |
Wer sich
selbst liebt allzusehr,
|
9492. |
Wer sein selbst ist, der ist des Teufels Knecht. |
9493. |
Selber tun, selber haben. |
9494. |
Selbe täte, selbe habe. |
9495. |
Selbst eingebrockt, selbst ausgegessen. |
9496. |
Was ich
selber tu,
|
9497. |
Sich selber loben ist Torheit, sich selber schänden ist Unsinn. |
9498. |
Wer sich selber schändet, den lobt niemand. |
9499. |
Wer sich selbst kitzelt, lacht, wann er will. |
9500. |
Sich selbst kennen ist die größte Kunst. |
9501. |
Selbst essen macht satt. |
9502. |
Rede nicht mit dir selber, sonst möchte man sagen, dein Zuhörer war' ein Narr. |
9503. |
Was
selten,
|
9504. |
Wer was will gelten, Der komme selten. |
9505. |
Selten ist angenehm. |
9506. |
Wer alles haben will, was die Augen sehen, der heißt Seltenreich. |
9507. |
Zu Geschäften braucht man den Senf nicht mitzubringen, man wird ihn finden. |
9508. |
Er sieht, als hätt' er Senf gegessen; wenn er lacht, fällt ein Turm um. |
9509. |
Sequester
|
9510. |
Den St.
Servatius
|
9511. |
Setz an! sagte Hans mit der wächsernen Nase. |
9512. |
Er spielt Nummer Sicher. |
9513. |
Sicherheit ist nirgends sicher. |
9514. |
Sicherheit ist des Unglücks erste Ursache. |
9515. |
Es ist bei ihm verschlossen
|
9516. |
Eine böse Sieben. |
9517. |
Sie ist aus der siebenten Bitte. |
9518. |
Er riecht nach zweimal sieben. |
9518a. |
Im siebenten Grade endet die Sippe. |
9519. |
Wer von sieben redet, leugt gern. |
9520. |
Wo sieben essen, da ißt auch noch einer. |
9521. |
Die
Siechen und Gesunden
|
9522. |
Siechbett lehrt beten. |
9523. |
Das mögt ihr sieden oder braten! |
9525. |
Siegen
|
9526. |
Sieg liebt Sorge. |
9527. |
Aller Sieg kommt von Gott. |
9528. |
Der Sieg ist bei den Überwundnen. |
9529. |
Die Frommen
siegen
|
9530. |
Wer unterwegs erliegt, von dem singt man kein Siegerlied. |
9531. |
Der
Sieg ist zu grob,
|
9532. |
Silber auf der Tasche und keins drin ist des Teufels Arschwisch. |
9533. |
Simon und Judä
|
9533a. |
Wenn
Simon und Judä vorbei,
|
9534. |
Er scheint sehr simpel, ist gleich sein Mantel doppelt. |
9535. |
Singe, so lernst du singen. |
9536. |
Man kann nicht zumal singen und schlingen. |
9537. |
Singen
|
9538. |
Singen und wenig schlingen macht dürren Hals. |
9539. |
Gute
Singer,
|
9540. |
Von
Singen und Sagen
|
9541. |
Er kann weder singen noch sagen. |
9542. |
Wer nicht singen kann, mag pfeifen. |
9543. |
Wer im Singen zu hoch anfängt, kommt nicht aus. |
9544. |
Wer wenig kann, hat bald ge sungen. |
9545. |
Singen kannst du? sing. Springen? spring:
|
9546. |
Allein singen und allein dreschen ist eine langweilige Arbeit. |
9547. |
Hätten wir alle einen Sinn, wir liefen einen Weg. |
9548. |
Er hat alle Sinne bis auf fünf. |
9549. |
Schlechte Sitten machen gut Gesetz. |
9550. |
Alte Schuhe verwirft man leicht, alte Sitten schwer |
9551. |
Wer wohl sitzt, der rücke nicht. |
9552. |
Sitzest gut, so sitze fest,
|
9553. |
Ich sitze wohl, sagte die Katze, da saß sie auf dem Speck. |
9554. |
Übel ge sessen ist halb gefastet. |
3514. |
Gut ge
sessen
|
9555. |
Lieber eine Schüssel mehr und bequem sitzen. |
8772. |
Skalieren gehört nicht auf die Kanzel. |
9428. |
Ein Skorpion ist gut für Skorpionsstiche. |
9524. |
Der
Socher
|
9556. |
Wenn du deinen Sohn mit Füßen treten willst, so zieh vorher die Schuh aus. |
9557. |
Sohnesweib haßt Mannesmutter. |
9558. |
Soldaten im Frieden sind Öfen im Sommer. |
9559. |
Soldaten sind des Feindes Trutz,
|
9560. |
Wenn Unfried ist in aller Welt,
|
9561. |
Guter
Soldat
|
9562. |
Guter Soldat – hinter dem Ofen. |
9563. |
Soldaten, das sind gute Häute:
|
9564. |
Soldatenzähne tun den Bauern weh. |
9565. |
Soldaten können die Bürger und Bauern viel unmögliche Dinge lehren. |
9566. |
Soldaten, Wasser und Feuer, wo die überhand nehmen, da machen sie wüste Plätze. |
9567. |
Soldaten holen nur und bringen nichts. |
9568. |
Soldaten stehlen nicht, sie beuten nur. |
9569. |
Soldaten muß man wohl zahlen und wohl henken. |
9570. |
Wer mit
Soldaten will Ehr erjagen,
|
9571. |
Soldatentod
|
9572. |
Wenn die Buben Soldaten spielen, so gibt's Krieg. |
9573. |
Der
Sommer ist ein Nährer,
|
9574. |
Der
Sommer gibt Korn, der Herbst gibt Wein;
|
9575. |
Wer im Sommer nicht arbeitet, muß im Winter Hunger leiden. |
9576. |
Wer im Sommer die Kleider verreißt, muß im Winter frieren. |
9577. |
Heiße Sommer und kalte Winter bringen keine böse Zeit. |
9577a. |
Wenn's im Sommer warm ist, so ist's im Winter kalt. |
9577b. |
Die gefährlichsten Sommer sind die fruchtbarsten. |
9578. |
Den Sommer schändet kein Donnerwetter. |
9579. |
Sommerroggen und Ziegenmist
|
9580. |
Sommersaat und Weiberrat gerät alle sieben Jahre einmal. |
9581. |
Es ist nichts so fein gesponnen,
|
9582. |
Die Sonne bringt es an den Tag. |
9583. |
Wenn die Sonne aufgeht, wird es Tag. |
9584. |
Es ist nicht not, daß man der Sonne mit Fackeln helfe. |
9585. |
Die Sonne schneuzen und ein alt Weib bessern sind zwei vergebne Dinge. |
9586. |
Überall geht des Morgens die Sonne auf. |
9587. |
Wo die Sonne aufgeht, da tagt es. |
9588. |
Wenn die Sonne aufgeht, so helf Gott dem Reif am Zaun. |
9589. |
Die Sonne scheint keinen Hunger ins Land. |
9590. |
Die Sonne hat noch keinen Bauern zum Lande hinausgeschienen. |
9590a. |
Sonnen warm
|
9591. |
An die Berge scheint die Sonne zuerst. |
9592. |
Die Sonne scheint sich selber nicht. |
9593. |
Wem die Sonne scheint, der fragt nichts nach den Sternen. |
9594. |
Wenn die Sonne vom Himmel fiele, säßen wir alle im Dunkeln. |
9595. |
Die aufgehende Sonne hat mehr Anbeter als die untergehende. |
9595a. |
Am Sonntag bet und sing, am Werktag schaff dein Sach. |
9596. |
Was man des Sonntags spinnt, gerät nicht. |
9596a. |
Sonntagsgewinn sind Federn. |
9597. |
Wenn zwei Sonntage in einer Woche kommen. |
9598. |
Sonntag, kommst du morgen, wie gern wollen wir dich feiern! |
9599. |
Unserm Herrgott ist nicht zu trauen, sagte jener Bauer, da machte er Heu am Sonntag. |
12390. |
Sonntagsbeschäftigung macht Montagsarbeit. |
9600. |
Er ist eine Sonnenuhr, zeigt nur, solange die Sonne scheint. |
9601. |
Die Sonnenuhr zählt nur die heitern Stunden. |
9602. |
Sorge fällt nicht um. |
9603. |
Man sorgt sich eher alt als reich. |
9604. |
Sorgen macht graue Haare
|
9605. |
Sorge frißt den Weisen
|
9606. |
Sorg und Klage
|
9607. |
Alle Morgen
|
9608. |
Sorge nicht für morgen. |
9609. |
Zuviel Sorge zerbricht das Glas. |
9610. |
Sorge, aber nicht zuviel,
|
9611. |
Zuviel Sorge fällt in den Kot. |
9612. |
Zu großer Sorge wird liederlich Rat. |
9613. |
Unnütze Sorge macht früh alt. |
9614. |
Der ist arm, den Sorgen grau machen. |
9615. |
Ein Pfund
Sorgen
|
9616. |
Hundert Pfund Sorgen bezahlt kein Lot Schulden. |
9616a. |
Mit bloßen Sorgen kann man keinen Strohhalm zerbrechen. |
9616b. |
Der Sorghaber ist auch die Stiegen hinabgefallen. |
9617. |
Sorgen und Wachen
|
9618. |
Wer über sich haut, dem fallen die Späne in die Augen. |
9619. |
Es fallen keine Späne, man haue sie denn. |
9620. |
Das kommt mir spanisch vor! |
9621. |
Wer selbst nicht an spannt, dem kann man nicht vorspannen. |
9622. |
Es hilft nicht spannen, man muß abschießen. |
9623. |
Sparen ist größere Kunst denn erwerben. |
9624. |
Er spart ist auch erobert. |
9625. |
Der Groschen, den die Frau er spart, ist so gut, als den der Mann erobert. |
9626. |
Ein guter Sparer ist gleich einem guten Gewinner. |
9627. |
Er spart ist so gut als erworben. |
9628. |
Sparen ist verdienen. |
9629. |
Wer heute spart, hat morgen etwas. |
9629a. |
Wer spart, wenn er hat, findet, wenn er bedarf. |
9630. |
Sparschaft
|
9631. |
Sparhand und Nahrhand
|
9632. |
Sparmund und Übelleb kaufen Herrn Wohlleb sein Haus ab. |
9633. |
Auf Sparen folgt Haben. |
9634. |
Am Zapfen sparen und am Spundloch herauslassen spart nicht. |
9635. |
Sparen ist ein großer Zoll. |
9636. |
Spar dem Unfall! |
9637. |
Wer nicht spart zur rechten Zeit, darbt zur Unzeit. |
9638. |
Spar dein Brot,
|
9639. |
Spar in der Zeit, so hast du in der Not
|
9640. |
Sparen ist zu spät,
|
9641. |
Sparen ist zu spät, wenn man im Beutel auf die Naht und im Faß auf den Boden greift. |
9642. |
Auf den Sparer folgt der Zehrer. |
9643. |
Der Sparer will einen Zehrer haben. |
9644. |
Der Vater Alte ein Sparer, der Sohn ein Geuder. |
9645. |
Der Vater spir und spar, der Sohn rips und raps. |
9646. |
Das Seine ist nicht sein, er spart's einem andern. |
9647. |
Was man vor den Frommen spart, wird den Bösen zuteil. |
9648. |
Was man
spart für den Mund,
|
9649. |
Sparmund
|
9650. |
Sparsam, sparsam! sagte X, den Schwefelspan in drei! |
9651. |
Wer
Sparsamkeit, die Mutter, begehrt,
|
9652. |
Sparwort ist bei Frauen teuer. |
9653. |
Jeder hat einen Sparren, und der's nicht glaubt, hat zwei. |
9654. |
Wo die
Sparren faulen,
|
9655. |
Spaß ist nicht Ernst. |
9656. |
Aus Spaß wird oft Ernst. |
9657. |
Im Spaß gesagt, im Ernst gemeint. |
9658. |
Wer keinen
Spaß mag verstehn,
|
9659. |
Spaß muß sein, sagte Hans und kitzelte Greten mit der Mistgabel. |
9661. |
Besser spät als gar nicht. |
9662. |
Ein wenig zu spät ist viel zu spät. |
9663. |
Wer zu spät kommt, wird übel logiert. |
9664. |
Wer zu spät kommt, ißt mit den Gemalten an der Wand. |
9665. |
Je später, je härter. |
9666. |
Es verderben wohl neun
Spät,
|
9667. |
Wen's immer allzu früh dünkt, der kommt gemeinlich zu spät. |
9667a. |
Spät nieder, spät auf
|
9668. |
Wenn man gefallen ist, besieht man das Plätzchen zu spät. |
9669. |
Man besieht zu
spät den Stein,
|
9670. |
Ach, es ist zu spät, sprach die Frau, als der Knecht sie bei dem Leichenzug ihres Mannes um Heirat anging. |
9660. |
Fleißiger Spaten ist immer blank. |
9670a. |
Besser ein Spatz im Hafen als gar kein Fleisch. |
9671. |
Spatzenarbeit, Finkenlohn. |
9672. |
Speck soll man nicht spicken. |
9673. |
Es gibt keinen Speck in die Bratwurst. |
9674. |
Der Speck läßt von der Schwarte nicht. |
9675. |
Speck und Schwart
|
9676. |
Mit Speck fängt man Mäuse. |
9677. |
Der Speck ist allzeit feister in andrer Leute Pfannen. |
9678. |
Man jagt die Katze zu spät vom Speck, wenn er gefressen ist. |
9679. |
Finniger Speck, schmierige Butter. |
9680. |
Das ist Speck auf die Falle. |
9681. |
Was einer nicht gegessen hat, das kann er nicht speien. |
9682. |
Wer einen voll macht, billig leid't,
|
9683. |
SpeyrerWind,
|
9684. |
Schlechte
Speis und Trank
|
9685. |
Je weniger Speise, je mehr Hunger. |
9686. |
Wenn die Speise mindert, so mehrt der Hunger. |
9687. |
Dem seine Speise stürzt, kann sie nicht all aufraffen. |
9688. |
Tier und Vögel, die sind so weis,
|
9689. |
Aufgewärmte Speise wird leicht zuwider. |
9690. |
Wie die Speise, so das Maul. |
9690a. |
Was einer gern ißt, das ist seine Speise. |
9690b. |
Bauen und viel Mäuler
speisen
|
9691. |
Besser ein Sperling in der Hand als ein Kranich auf dem Dach (über Land). |
9692. |
Wenn der Sperling nisten will, sucht er viel Löcher. |
9693. |
Auch ein Sperling findet ein Haus für sich. |
9694. |
Sperlinge fängt man, wenn man ihnen Salz auf den Schwanz streut. |
9695. |
Die Sperlinge singen's von den Dächern. |
9696. |
Ist der Kranke genesen,
|
9696a. |
Das hängt aneinander wie Speuzel und Papier. |
9697. |
Es steckt nicht im Spiegel, was man im Spiegel sieht. |
9698. |
Der
Spiegel lügt,
|
9699. |
Im Spiegel sieht man die Gestalt, im Wein das Herz. |
9699a. |
Schau dich zuerst selbst im Spiegel. |
9700. |
Wer sich an andern spiegelt, der spiegelt sich sanft. |
9701. |
Wenn man nachts in den Spiegel sieht, guckt der Teufel heraus. |
Spiel – Szepter
9702. |
Spiel, warte des Mundes. |
9703. |
Das Spiel braucht Aufseher. |
9704. |
Im Spiel gilt keine Brüderschaft. |
9705. |
Wer des Spiels nicht kann, soll zusehn. |
9706. |
Kein Spiel, so nicht seinen Vorteil hätte. |
9707. |
Man muß das Spiel verstehen! |
9708. |
Wer dem Spiele zusieht, kann's am besten. |
9709. |
Sieht man's, so
spiel ich's,
|
9710. |
Manch Spiel ist der Sehenden, manches der Blinden. |
9711. |
Mit dem Pfennig fängt man an zu spielen. |
9712. |
Spielen ist keine Kunst, aber aufhören. |
9713. |
Ein gut Spiel soll bald aufhören. |
9714. |
Wenn das Spiel am besten ist, soll man ablassen. |
9715. |
Das beste
Spiel
|
9716. |
Es spielen sich eher zehn arm als einer reich. |
9717. |
Viele spielen, einer gewinnt. |
9718. |
Mancher Spieler verliert in einer Stunde, was er in seinem Leben nicht wieder gewinnt. |
9719. |
Spielen, Fischen, Vogelstellen
|
9720. |
Spieler und Rennpferde dauern nicht lange. |
9721. |
Junger Spieler, alter Bettler. |
9722. |
Reiche Spieler und alte Trompeter sind selten. |
9723. |
Wenn das Spiel aus ist, sieht man, wer gewonnen hat. |
9724. |
Sieh, wieviel du reicher bist,
|
9725. |
Nach dem
Spiel will jeder wissen,
|
9726. |
Wer gewinnt, der spielt am besten. |
9727. |
Schnell
Spiel
|
9728. |
Wer nicht gern verlieren will,
|
9729. |
Es ist kein Spiel, es ist ein Übersehens dabei. |
9730. |
Übersehen ist das Beste im Spiel. |
9731. |
Übersehn ist auch ver spielt. |
9732. |
Hätt' ich den Stein nicht gezogen, ich hätte das ganze Spiel verloren. |
9733. |
Glück im Spiel, Unglück in der Liebe. |
9734. |
Wer Unglück im Spiel hat, ist glücklich im Heiraten. |
9735. |
Wer mit spielen will, muß mit aufsetzen. |
9735a. |
Wer beim Spiel borgt, gewinnt. |
9735b. |
Wer beim Spiel wegleiht, verliert. |
9735c. |
Heut haben wir schön ge spielt, sagt der Balgtreter. |
9736. |
Je besser Spiel, je ärger Schalk. |
9737. |
Es ist kein gut Spiel, das mit krummen Kolben schlägt. |
9738. |
Es ist ein bös Spiel, da der eine lacht und der andere weint. |
9739. |
Darnach das Spiel ist, macht man einen Strohwisch zum König. |
9740. |
Darnach das Spiel ist, muß man Herz wählen und nicht Schellen. |
9741. |
Darnach das Spiel ist, sticht die Sau den König. |
9742. |
Darnach das Spiel ist, sticht der Bub die Dame. |
9743. |
Beim Spiel gilt alles. |
9744. |
Schlechter Spielmann, der nur eine Weise kann. |
9744a. |
Der Spielmann gehört an die Hochzeit. |
9745. |
Da liegt ein Spielmann begraben. |
9746. |
Besser Spierlinge gefangen als stillgesessen. |
9747. |
Der Spierling macht, daß der Salm abschlägt. |
9748. |
Wer Spierlinge fängt, fängt auch Fische. |
9749. |
Der lange Spieß gilt nicht. |
9750. |
Mit langen Spießen ist gut kriegen. |
9751. |
Er ist bei der Hand wie der Spieß hinter der Türe. |
9752. |
Die Spinne saugt Gift, die Biene Honig aus allen Blumen. |
9753. |
Spinnen lernt man vom Spinnen. |
9754. |
Wie sie
spann,
|
9755. |
Selbst ge
sponnen, selbst gemacht,
|
9756. |
Es sind noch keine Spinnweben darüber. |
3545. |
Wie das Ge
spinst,
|
3546. |
Es ist nichts so fein ge
sponnen,
|
9757. |
Ich bin in demselben Spital gewesen. |
9758. |
Spitznase,
|
9759. |
Spitzes Kinn,
|
9760. |
Es sind nicht alle Spitzbuben, die von Hunden angebollen werden. |
9761. |
Jeder hat seinen Splitter. |
9762. |
Der Sporn lehrt das Roß traben. |
9763. |
Spott und Schaden reimt sich wohl zusammen. |
9764. |
Spott und Schaden stehen übel beisammen. |
9765. |
Spotts kann sich niemand erwehren. |
9766. |
Spötter essen auch Brot. |
9767. |
Spöttertor steht jedem offen. |
9768. |
Spott ist das Wetterleuchten der Verleumdung. |
9769. |
Das ist ein Spott auf die Ware. |
9770. |
Wahrer Spott, schlimmer Spott. |
9771. |
Es tut ihm nichts, er hat Briefe, daß man sein nicht spotten soll. |
9772. |
Man soll sein nicht spotten, allein mit Worten. |
9773. |
Du mußt lange spotten, bis du mir ein Ohr abspottest. |
9775. |
Sprich wenig mit andern, viel mit dir selbst. |
9775a. |
Wer viel spricht, muß viel wissen oder lügen. |
9776. |
Wer wenig spricht, hat wenig zu verantworten. |
9777. |
Traue nicht
|
9778. |
Es wird selten von jemand ge sprochen, es ist etwas daran. |
9774. |
Viel Spreu, wenig Korn. |
9779. |
Sprichwort,
|
9780. |
Wir Deutschen haben viel grobe Sprichwörter, aber gute Meinung. |
9781. |
Niemand kann weiter springen, als sein Springstock lang ist. |
9782. |
Hätte mancher einen Stab, so könnte er auch hinüber springen. |
9783. |
Mancher springt über einen Besen und fällt über einen Hundedreck. |
9784. |
Böse Sprünge geraten selten. |
9785. |
Junger Springer, alter Stelzer. |
9786. |
Wer einen großen Sprung tun will, geht erst rückwärts. |
9787. |
Schnelle Sprünge geraten selten. |
9788. |
Die Spritzen kommen, wenn das Haus abgebrannt ist. |
9789. |
Wenn es brennt, vermißt man die Spritzen. |
9790. |
Weise
Sprüche, gute Lehren
|
9791. |
Es ist nicht alles Spuk in des Töchterleins Kammer. |
9792. |
Wo's spukt, da liebt oder diebt sich's. |
9793a. |
Sau de Staut (
Staat),
|
9794. |
Das Urteil ist gesprochen,
|
9795. |
Auf einem Stabe geritten ist halb gegangen. |
9796. |
Es ist Dockenwerk, auf Stäben reiten, es ist wohl halb zu Fuß gegangen. |
9797. |
Ohne Stab ist bös weit springen. |
9798. |
Wider den Stachel ist bös lecken. |
9799. |
Große Stadt, große Wüstenei. |
9800. |
Große Städte, große Sünden. |
9801. |
Wer mit Städten zu schaffen hat, bedarf Glück und sonderliche Fürsorge. |
9801a. |
Ander
Städtchen,
|
9802. |
Er sieht die Stadt vor Häusern nicht. |
9803. |
Stadtrecht bricht Landrecht. |
9803a. |
In der Stadt gaaet de Klocken jümmer an beeden Böörden. |
9803b. |
Es ist eine Stadt wie sieben Häuser ein Dorf. |
9804. |
Wer nur über eine Staffel will, kommt nie über eine Stiege. |
9805. |
Ein Stahl bricht den andern. |
9806. |
Wie Stall, so Vieh. |
9807. |
Man tut den Stall zu, wenn das Pferd fortgelaufen ist. |
9808. |
Miste vorher deinen Stall. |
9809. |
Man geht niemals in den Stall, man findet einen Groschen darin. |
9809a. |
Dem Stammelnden ist nicht zu trauen. |
9810. |
Gott hat drei Ständ erschaffen, Adel, Bauernvolk und Pfaffen. |
9811. |
Jeder halte sich nach seinem Stande. |
9812. |
Stangenhengst
|
9813. |
Stank
|
9814. |
Stank
|
9815. |
Stark bei mild,
|
9816. |
Starke Leute haben starke Krankheit. |
9817. |
Der Starke schiebt den Schwachen in den Sack. |
9818. |
Starker Leute Spiel ist schwacher Leute Tod. |
9819. |
Hilft der Starke dem Schwachen, so geschieht es zum Garaus. |
9820. |
Stärke ist nicht in den Beinen, sondern im Gemüt. |
9821. |
Stärke ohne Rat ist tot. |
9821a. |
So Stärke nicht hilft, muß man List versuchen. |
9822. |
Es ist keiner so stark, er findet einen Stärkern. |
9823. |
Willst du stark sein, so überwinde dich selbst. |
9824. |
Stärke wächst im Geduldgarten. |
9825. |
Der Stärkste hat recht. |
9826. |
Statt und Stunde heißen den Dieb stehlen. |
9827. |
Statzler verstehen einander wohl. |
9828. |
Bei Statzlern lernt man gatzen. |
9829. |
Aus dem Staube in die Mühle. |
9830. |
Staub bleibt Staub, und wenn er bis zum Himmel fliegt. |
9831. |
Wer den Staub scheut, bleibe von der Tenne. |
9832. |
Wer alle Stauden flieht, kommt nie in einen Wald. |
9833. |
Außer der Stauden ist gut teidigen (tagedingen). |
9834. |
Staupenschlag ist die Einweihung zum Galgen. |
9835. |
Ei, ei! sagt der Steckbohrer. |
9836. |
Jeder hat sein
Steckenpferd
|
9837. |
Steckenpferde sind teurer als arabische Hengste. |
9838. |
Wer einem in Stegreif hilft, den hebt man zu Dank aus dem Sattel. |
9838a. |
Das will mehr sagen, als ohne Stegreif in den Sattel springen. |
9839. |
Wer da steht, sehe zu, daß er nicht falle. |
9840. |
Stehlen und Sackaufheben ist eins wie das andere. |
9841. |
Besser stehlen denn anzeigen. |
9842. |
Besser stehlen denn zeugen. |
9843. |
Stehler, Hehler und Befehler sind drei Diebe. |
9844. |
Wer sich Stehlens getröstet, getröstet sich auch des Galgens. |
9845. |
Wer zum
Stehlen ist geboren,
|
9846. |
Es ist schwer stehlen, wo der Wirt ein Dieb ist. |
9847. |
Wer einmal stiehlt, ist immer ein Dieb. |
9848. |
Stiehl einmal und bleib dein Lebtag ein Dieb. |
9849. |
Ge stohlen Brot schmeckt wohl. |
9850. |
Ge stohlen Wasser ist Malvasier. |
9851. |
Wer viel ge stohlen Brot oder Käs ißt, bekommt das Schlucken davon. |
9852. |
Das Kleine wird ge stohlen, das Große genommen. |
9852a. |
Wer im kleinen anfängt zu stehlen, der treibt ins Große. |
9853. |
Stiehl viel, gib wenig, so kommst du davon. |
9854. |
Wer das Tuch zum Mantel stiehlt, dem schafft der Teufel das Unterfutter. |
9855. |
Stehlen und Lügen ist gern beieinander. |
9856. |
Hohe Steiger fallen tief. |
9857. |
Steige nicht zu hoch, so fällst du nicht zu tief. |
9858. |
Also geht es in der Welt,
|
9859. |
Wer hinauf steigen will, muß unten anfangen. |
9860. |
Wer einem in den Steigbügel hilft, dem muß man zum Dank aus dem Sattel helfen. |
9861. |
Der Stein ist fromm, aber man stößt sich übel daran. |
9862. |
Zwei harte
Steine
|
9863. |
Großer Stein ist schwer zu werfen. |
9864. |
Wer einen Stein über sich wirft, dem fällt er leicht auf den Kopf. |
9864a. |
Der eine rafft die Steine, der andre wirft sie. |
9865. |
Den Stein, den ich nicht heben kann, laß ich liegen. |
9866. |
Den Stein, den man allein nicht heben kann, soll man selbander liegen lassen. |
9867. |
Wer den Stein nicht heben kann, der muß ihn wälzen. |
9868. |
Walzender Stein wird nicht moosig. |
9869. |
Den Stein nach dem Senkel und nicht den Senkel nach dem Steine. |
9870. |
Wenn der Stein aus der Hand ist, ist er des Teufels. |
9871. |
Wer aus einem Stein einen Hosenbändel machen will, der hat unnütze Arbeit. |
9871a. |
Nicht alle Steine sind ohne Wert. |
9871b. |
Mancher Stein wird nach einer Kuh geworfen, der schätzbarer ist als die Kuh. |
9872. |
Die Steine auf der Gasse reden davon. |
9873. |
Zwei kalte Steine, die sich reiben, fangen auch Feuer. |
9873a. |
Ich will dir auch einmal einen Stein in den Garten werfen. |
9874. |
Das möchte einen Stein erbarmen! |
9875. |
Der Stein ist der Deutschen, das Zipperlein der Engländer Krankheit. |
9876. |
Wer bei dem Stelzler dient, lernt bald hinken. |
9877. |
Kannst du regnen, so kann ich auf Stelzen gehen. |
9878. |
Sterben ist auch eine Kunst. |
9878a. |
Sterben ist kein Kinderspiel. |
9878b. |
Im Sterben sind wir alle Meister und alle Lehrjungen. |
9879. |
Sterben ist mein Gewinn. |
9880. |
Niemand stirbt vor seinem Tage. |
9881. |
Wohl
sterben
|
9881a. |
Darnach einer wirbt,
|
9882. |
Die Sterben für Gewinn achten, sind schwer zu besiegen. |
9883. |
Wer stirbt, eh' er stirbt, der stirbt nicht, wenn er stirbt. |
9883a. |
Werden und sterben ist allen Menschen gemein. |
9884. |
Sterben und geboren werden
|
9885. |
Es stirbt kein Gut zurück, sondern vorwärts. |
9886. |
Stirbst du, so begräbt man dich mit der Haut: das tut man einem Esel nicht. |
9887. |
Wem alle Sterne gram sind, den wird der Mond nicht liebhaben. |
12391. |
Es ist zu spät, sagt der Wolf, da war er mit dem Sterz im Eis angefroren. |
9888. |
Ein Stich ist bald geschehen in einen nackenden Menschen. |
9889. |
Ein
Stich, so nicht blutet,
|
9890. |
Stiche, die nicht bluten, tun weher denn andre. |
9891. |
Behalt etwas auf den letzten Stich. |
9892. |
Das hält Stich wie der calvinsche Glaube. |
9892a. |
Ge stochen ist nicht gehauen. |
9893. |
Alte Stiefeln bedürfen viel Schmierens. |
9894. |
An alten Stiefeln mag der Hund sich abkiefeln. |
9895. |
Er will mit Stiefeln und Sporen in den Himmel. |
9896. |
Aus Stiefeln macht man leicht Pantoffeln. |
9897. |
Stiefmutter
|
9897a. |
Stiefmutter, Stiefätti
|
9898. |
Wer eine Stiefmutter hat, hat auch einen Stiefvater. |
9899. |
Stiefmütter sind am besten im grünen Kleide. |
9900. |
Von Staffel zu Staffel kommt man die Stiege hinauf. |
9901. |
Wenn man die Stiege wischt, so fängt man oben an. |
9902. |
Die Stiege hinauffallen kostet die Elle drei Batzen. |
9903. |
Ich kam nie recht denn einmal: da warf man mich die Stiege hinab. |
9904. |
Wo die Stiegel nieder sind, hüpfen die Hunde drüber. |
9905. |
Der Stiel zur Haue findet sich bald, wenn man einem übelwill. |
9906. |
Stößigem Stier wachsen kurze Hörner. |
9907. |
Stillstand
|
9908. |
Wer die meisten Stimmen hat, hat das meiste Recht. |
9909. |
Die meisten Stimmen gelten. |
9910. |
Die Stimme ist größer als der Mann. |
9911. |
Wo es nicht stinken darf, muß man nicht f–. |
9912. |
Die Stirn leugt und treugt. |
9913. |
Eines Menschen Tun und Wesen,
|
9914. |
Wenn man stöbert, fängt man oben an. |
9915. |
Wer im Stocke sitzt, singt nicht hoch. |
9916. |
Im Stock geht man mit beiden Beinen nicht besser als mit einem. |
9917. |
Neben dem Stock ist gut springen. |
9918. |
Man muß es ins Narrenbuch zu Stockach schreiben. |
9919. |
Es ist ein Stockfisch, läßt sich aber nicht klopfen. |
9920. |
Es steht ihm an wie dem Stoffel der Degen. |
9921. |
Stolz geht voran und Schande hintennach. |
9922. |
Wo Stolz, da Schmach. |
9923. |
Der Stolz frühstückt mit dem Überflusse, speist zu Mittag mit der Armut und ißt zu Abend mit der Schande. |
9924. |
Daß
Stolz Narrheit, ist bekannt,
|
9925. |
Wer stolz ist, der ist grob. |
9926. |
Der Stolz meint, sein Ei habe allzeit zwei Dotter. |
9927. |
Der Stolz meint, seine Würfel würfen allzeit achtzehn. |
9928. |
Wenn der Storch die Erbsenstoppel sieht, jagt er die Jungen vom Neste. |
9929. |
Die Störche fliegen hoch und tragen im Schnabel Kröten und Schlangen. |
9930. |
Laß den Storch in seinem Nest zufrieden. |
9931. |
Dem Storch gefällt sein Klappern wohl. |
9932. |
Er lobt den Storch, damit er ihm übers Jahr rote Schuhe bringe. |
9932a. |
Es sagt ein Storch dem andern Langhals. |
9933. |
Er ist Storch und Klappermaul. |
9934. |
Ein Stoß ans Schienbein macht lautre Augen. |
9935. |
Er schlägt nichts aus als Stöß und Schläge. |
9936. |
Wer stößig ist, dem sagt man Bock. |
9937. |
Stotterbernd hat Stotterhennecken lieb. |
9938. |
Ein Stottrer versteht einen Stammler. |
9939. |
Wo
Strafe, da Zucht,
|
9940. |
Strafe um Sünde bleibt nicht aus. |
9941. |
Was Strafen sind, die muß man leiden. |
9942. |
Wer das Böse nicht straft, lädt es zu Hause. |
9943. |
Selber schuldig ist der Tat,
|
9944. |
Des Vaters Strafe ist die rechte Liebe. |
9945. |
Wer einen straft, straft hundert. |
9946. |
Wer andre strafen will, muß selbst rein sein. |
9947. |
Man straft keinen mit doppelter Rute. |
9948. |
Strafe im Zorn kennt weder Maß noch Ziel. |
9949. |
So weit ein Strafgericht, so weit auch der Forst. |
9950. |
Der Strang ist mit fünf Gulden bezahlt. |
9951. |
Wer da bauet an der
Straßen,
|
9952. |
Wäre Straßburg vom Himmel gefallen, es wäre nicht schöner zu liegen gekommen. |
9953. |
Zeug gen Straßburg: da findest du den Tisch gedeckt. |
9954. |
Die von Straßburg fragen viel darnach, was die von Köln in den Rhein pissen. |
9955. |
Straßburger Geschütz,
|
9956. |
Niemand steckt einen Strauß aus um eines Gastes willen. |
9956a. |
Die Straubinger lassen fünf gerade sein. |
9957. |
Strecke
|
9958. |
Viel
Streiche
|
9959. |
Was ein Streich nicht kann, das tun zehne. |
9960. |
Ein
Streich
|
9961. |
Von viel Streichen wird der Stockfisch gelind. |
9962. |
Es ist kein Streich verloren, als der nebenbei fällt. |
9963. |
Verwegne
Streiche soll man lassen
|
9964. |
Streicheln
|
9964a. |
Was hilft das Streicheln? Wenn man einem den Kopf abgebissen hat, kann man ihn ihm nicht wieder aufsetzen. |
9965. |
Weit vom
Streite
|
9966. |
Wenn man einen Streit mit Wein begießt, richtet man mehr aus als mit einem Prozeß. |
9967. |
Man streitet mehr um Schalen, Hülsen und Kleien als um Kern und Frucht. |
9968. |
Sie streiten um ein Ei und lassen die Henne fliegen. |
12392. |
Es ist der meiste Streit um Ja und Nein, Mein und Dein. |
9968a. |
Streithafter Jäger macht feiges Wild. |
9969. |
Zwei Streitköpfe werden nimmer eins. |
9969a. |
Wer allzu streng ist, um den gibt man nichts. |
9970. |
Man zerreißt den Strick, wo er am dünnsten ist. |
9971. |
Wenn der Strick am strengsten ist, reißt er. |
9972. |
Mit schwachem Strick muß man leise ziehen. |
9973. |
Wer einen Strick fordert, erhängt sich nicht. |
9974. |
Im Hause des Gehängten sprich nicht vom Strick. |
9975. |
Je ärger
Strick,
|
9976. |
Wo alle Stricke reißen, ist viel Knüpfens. |
9977. |
Stroh vom Feuer! |
9978. |
Stroh entbrennt beim Feuer
|
9979. |
Wer sich zwischen Stroh und Feuer legt, verbrennt sich gern. |
9980. |
Viel Stroh, wenig Korn. |
9981. |
Stroh im Schuh, Spindel im Sack, Hur im Haus
|
9982. |
Jeder hält sein Stroh für Heu und des andern Heu für Stroh. |
9983. |
Wer übel geht, fällt über ein Stroh. |
9984. |
Fahr wohl, Strohsack, ich hab ein Bett überkommen. |
9985. |
Wider den Strom ist übel schwimmen. |
9986. |
In Strumpf gesch– und Wurst gemacht. |
9986a. |
Strumpf und Schuh tun's nicht aneinander. |
9987. |
Wirf die Stube nicht zum Fenster hinaus. |
9988. |
Je ärger das
Stück,
|
9989. |
Das ist ein Stück! sagte Beckmann, da saß er mit der Ziege auf dem Dache. |
9990. |
Studentenblut, das edle Gut,
|
9991. |
Je ärgrer Student, je frömmerer Pastor. |
9992. |
Die ärgsten Studenten werden die frömmsten Prediger. |
9993. |
Studentengut ist zollfrei. |
9994. |
Es heißt auch studiert, wenn man das Geld vertan hat. |
9995. |
Wer zuviel studiert, wird ein Phantast. |
9996. |
Viel essen macht nicht feißt,
|
9997. |
Wer keinen Stuhl hat, muß auf der Bank sitzen. |
9997a. |
Der Stuhl gehört unter die Bank; geht's nicht, so sägt man ihm die Beine ab. |
9998. |
Wer auf zwei Stühlen sitzen will, fällt oft mitten durch. |
9999. |
Auf hohen Stühlen sitzt man schlecht. |
10000. |
Der Stumme muß wohl ziehen, was der Unvernünftige auflegt. |
10001. |
Die großen Stümper machen die meisten Späne. |
10002. |
Zu aller
Stund
|
10003. |
Das
Stündlein
|
10004. |
Ein Stündlein bringt oft, was Jahre nicht bringen. |
10005. |
Was eine Stunde nicht tut, tun zwei. |
10006. |
Nach dem Sturme Sonnenschein. |
10007. |
Subtil
|
10008. |
Zuletzt muß man es doch suchen, wo es ist. |
10009. |
Er kann gut suchen, aber nicht gut finden. |
10010. |
Suche, so wirst du finden. |
10010a. |
Wo man mich sucht, da findet man mich. |
10011. |
Was jeder sucht, das findet er. |
10012. |
Was du nicht haben willst, das suche nicht. |
10014. |
Er sucht und bittet Gott, daß er nicht finde. |
10013. |
Er rührt's durcheinander wie der Sudelkoch allerlei Brühen. |
10015. |
Alle Sünden geschehen freiwillig. |
10015a. |
Unwissend sündigt nicht. |
10016. |
Auf Sünde folgt Strafe. |
10017. |
Sünde büßt sich selbst. |
10018. |
Sünden werden vergeben, aber die Strafe folgt nach. |
10019. |
Gleiche Sünde, gleiche Strafe. |
10020. |
Sünde verteidigen heißt selber sündigen. |
10021. |
Wer sich seiner Sünden rühmt, sündigt doppelt. |
10022. |
Sünden kehren lachend ein und weinend aus. |
10022a. |
Die Sünde geht süß ein, aber bitter wieder aus. |
10023. |
Alle vergessenen Sünden sind quitt. |
10024. |
Der sündigt zwiefach, der sich des Frevels rühmt. |
10025. |
Womit man sündigt, daran wird man gestraft. |
10026. |
Wer das Sündigen nicht hindert, wo er kann, der gebietet es. |
10027. |
Sündegut, Schandegut. |
10028. |
Was Sünd ist zu tun, ist auch Schande zu reden. |
10029. |
Alte Sünde macht oft neue Schande. |
10030. |
Ade Sünde, ade Schande! |
10031. |
Was keine Sünd ist, ist keine Schande. |
10032. |
Wir sind alle arme Sünder. |
10033. |
Wären keine Sünder, so wären keine Heiligen. |
10034. |
Wer kleine Sünden meidet, fällt nicht in große. |
10035. |
Suppen machen Schnuppen,
|
10036. |
Viel Suppen machen dünne Backen. |
10037. |
Wer lange suppt, lebt lange. |
10038. |
Es ist keine Suppe so teuer, als die man umsonst ißt. |
10039. |
Mit der Suppe muß man nicht artig sein. |
10040. |
Zwischen der Suppe und dem Mund kann sich vieles ereignen. |
10041. |
Ein Glas Wein auf die Suppe ist dem Arzt einen Taler entzogen. |
10041a. |
Die Suppe ist versalzen, du bist verliebt. |
10041b. |
Man soll die Suppe nicht versalzen, wenn man gleich Salz genug hätte. |
10042. |
Diese Suppe ist ihm zu fett. |
10042a. |
Ich habe noch keine so gute Suppe gegessen, seit ich Gerichtsvogt bin. |
10042b. |
Er ist mir verwandt, aus der neunten Suppe ein Tünklein. |
10042c. |
Daß Gott erbarm'!
|
10043. |
Supplizieren und appellieren ist niemand verboten. |
10044. |
Süß ohne Reu
|
10045. |
Was süß ist, kommt sauer an. |
10046. |
Süßes kriegt der nicht zu lecken,
|
10047. |
Süß getrunken, sauer bezahlt. |
10048. |
Hast du Lust zum
Süßen,
|
10049. |
Wer nie bitter geschmeckt hat, weiß nicht, was süß ist. |
10050. |
Süßer Wein gibt sauern Essig. |
8773. |
Das Szepter soll Augen haben. |
T
Tadeln – Tochter
10051. |
Es ist leichter tadeln als besser machen. |
10052. |
Tadeln kann ein jeder Bauer,
|
10053. |
Es ist keine Kunst, ein Ding tadeln: nachtun tut's, wer's könnte! |
10054. |
Wer ge tadelt sein will, muß freien; wer gelobt sein will, sterben. |
10055. |
Wer viel tafelt, macht kurzes Testament. |
10055a. |
Tag und Nacht währt ewig. |
10056. |
Gute Tage wollen starke Beine haben. |
10057. |
Gute Tage stehlen das Herz. |
10058. |
Gute Tage kosten Geld. |
10059. |
Ein guter Tag fängt morgens an. |
10060. |
Es wird Tag, wenn auch der Hahn nicht kräht. |
10061. |
Es ist kein Tag, er bringt seinen Abend mit. |
10062. |
Ist der Tag auch noch so lang, dennoch kommt der Abend. |
10063. |
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. |
10064. |
Schöne Tage soll man abends loben und schöne Frauen morgens. |
10065. |
Auf einen bösen Tag gehört ein guter Abend. |
10066. |
Jeder Tag hat seine Plage. |
10067. |
Jeder Tag hat sein Lieb und Leid. |
10068. |
Ein Tag lehrt den andern. |
10069. |
Ein Tag ist des andern Lehrmeister. |
10070. |
Ein Tag ist des andern Schulknabe. |
10071. |
Der heutige Tag ist des gestrigen Jünger. |
10072. |
Denk auf faule Tage und arbeite drauflos. |
10073. |
Ein klarer Tag vertreibt viel düstre Tage. |
10074. |
Ein Tag kann bringen, was ein Jahr nicht bringen mag. |
10075. |
Ein Tag verleiht, was das ganze Jahr weigert. |
10076. |
Denk oft an den
Tag,
|
10077. |
Am Jüngsten
Tage wird's erschaut,
|
10078. |
Am Jüngsten Tage muß man ihn totschlagen. |
10079. |
Wenn die
Tage langen,
|
10080. |
Wenn die
Tage längen,
|
10081. |
Werden die
Tage länger,
|
10082. |
Je länger der Tag, je kürzer der Faden. |
10083. |
Aus Tagen werden Wochen, aus Monden Jahre. |
10084. |
Der Tag verrät's alles. |
10085. |
Es kommt alles an den Tag. |
10086. |
Es kommt alles an den Tag, was man unterm Schnee verbirgt. |
10087. |
Es liegt am Tage wie der Bauer an der Sonne. |
10088. |
Alle Werk
tag um den Herd
|
10089. |
Der Tag ist ihm eher im Hause denn Brot. |
10089a. |
Drei Finger vor
Tag,
|
10229. |
Taler klappen, Worte läppen. |
10230. |
Wo der Taler geschlagen ist, gilt er am meisten. |
10231. |
Es ist ein guter Taler, mit dem man viel Taler erwirbt. |
10232. |
Wenn mit dem Taler geläutet wird, gehen alle Türen auf. |
10090. |
Tanz und Gelag
|
10091. |
Kein
Tanz,
|
10092. |
Tanz
|
10093. |
Wenn du tanzen willst, so sieh zu, welche du bei der Hand nimmst. |
10094. |
Beim Tanz zettelt man an, was hernach ausgewoben wird. |
10094a. |
Wenn die Keuschheit zum Tanz kommt, so tanzt sie auf gläsernen Schuhen. |
10095. |
Es gehört mehr zum Tanz als rote Schuh. |
10096. |
Ein Mann macht keinen Tanz. |
10096a. |
Tanzen mag: nit allein,
|
10097. |
Tanzen lernt man nicht vom Pfeifer. |
10098. |
Wer gern tanzt, dem ist leicht gepfiffen. |
10099. |
Wer tanzen will, der zieh' auf, wenn man pfeift. |
10100. |
Tät' er das, der Tanz würd' ihm nicht halb so wohl anstehen. |
10101. |
Er sieht gern tanzen, aber mit den Zähnen nicht. |
10102. |
Tapfer angegriffen ist halb gefochten. |
10103. |
Besser des Tapfern Blick als des Feigen Schwert. |
10104. |
Wer er tappt wird, muß das Bad austragen. |
10105. |
Ein rechter Tappinsmus! |
10106. |
Es ist nichts stolzer als eine volle Tasche. |
10107. |
Sie hat ihn lieb auf der Seite, wo die Tasche hängt. |
10108. |
Man muß dem Taschenspieler auf die Hand lugen, nicht auf die Augen. |
10233. |
Nach der
Tat
|
10234. |
Vor der
Tat
|
10235. |
Nach der
Tat
|
10236. |
Hüt dich vor der
Tat,
|
10237. |
Böse
Tat
|
10238. |
Halbe
Tat
|
10239. |
Tat
|
10240. |
Die Tat tötet den Mann. |
10241. |
Jeden kleidet seine Tat. |
10242. |
Üble
Taten mehr verkehren,
|
10243. |
Die Tat wird es weisen. |
10244. |
Wie die Tat, so der Lohn. |
10245. |
Mit taten, Mitraten. |
10109. |
Tauben haben keine Krall (Gall)
|
10110. |
Wo Tauben sind, da fliegen Tauben zu. |
10111. |
Man fängt nicht zwei Tauben mit einer Bohne. |
10112. |
Die gebratenen Tauben fliegen einem nicht ins Maul. |
10113. |
Wer sich zur Taube macht, den fressen die Falken. |
10114. |
Die Tauben, so unter Dach bleiben, sind vor dem Stoßvogel sicher. |
10114a. |
Wer ein Biedermann will sein und heißen,
|
10115. |
Keine Taube heckt einen Sperber. |
10116. |
Die Täublein müssen Federn lassen. |
10117. |
Wer keine Taube hat, der hat Mücken. |
10118. |
Keinem Tauben soll man zwei Messen singen. |
10118a. |
Den Tauben ist gut predigen. |
10118b. |
Tauben Ohren ist bös predigen. |
10119. |
Der Mann taub und die Frau stumm gibt die besten Ehen. |
10120. |
Das heißt einem Tauben ins Ohr geraunt. |
10120a. |
Wart, es ist noch ein Kind zu taufen. |
10121. |
Wenn das Kind ge tauft ist, will es jedermann heben. |
10122. |
Er hat vor der Taufe geniest. |
10123. |
Der Taufstein scheidet. |
10124. |
Wer sich selbst nichts taugt, taugt keinem andern. |
10125. |
Er taugt weder zu sieden noch zu braten. |
10126. |
Tausch ist kein Raub. |
10127. |
Ge tauscht ist getauscht. |
10128. |
Ehrlicher Tausch ist kein Schelmstück. |
10129. |
Wer Lust hat zu tauschen, hat Lust zu betrügen. |
10130. |
Beim
Tauschen
|
10131. |
Tausend können mehr als einer. |
10132. |
Tausendgüldenkraut tut Wunder. |
10133. |
Tax läßt sich machen, aber nicht Käufer dazu. |
10134. |
Alles versoffen bis ans End,
|
10135. |
Dem Teufel opfert man am meisten. |
10136. |
Dem Teufel muß man bisweilen auch einen Maien stecken. |
10137. |
Man muß dem Teufel ein Kerzchen aufstecken. |
10138. |
Dem Teufel muß man zwei Kerzen aufstecken, daß er uns ungeschoren lasse. |
10139. |
Den Teufel muß man anbeten, daß er einem keinen Schaden tut. |
10140. |
Wer den Teufel zum Freunde haben will, der zündet ihm eine Fackel an. |
10141. |
Man darf den Teufel nicht zu Gevatter bitten. |
10142. |
Man soll den Teufel nicht an die Wand malen. |
10142a. |
Auf des Teufels Eis ist nicht gut gehen. |
10143. |
Teufel darf man nicht rufen, er kommt wohl von selbst. |
10144. |
Man soll nicht mehr Teufel rufen, als man bannen kann. |
10145. |
Wer den Teufel bannen will, muß rein sein von Sünden. |
10146. |
Der Teufel ist gut laden, aber schwer loswerden. |
10147. |
Wer den Teufel geladen hat, der muß ihm auch Arbeit geben. |
10148. |
Wer den Teufel im Schiff hat, der muß ihn fahren. |
10148a. |
Den Teufel zu beherbergen kostet einen klugen Wirt. |
10149. |
Wo man des Teufels gedenkt, da will er sein. |
10150. |
Der Teufel feiert nicht. |
10151. |
Je mehr der Teufel hat, je mehr will er haben. |
10152. |
Wer mit dem Teufel essen will, muß einen langen Löffel haben. |
10153. |
Laß dich den Teufel bei einem Haare fassen, und du bist sein auf ewig. |
10154. |
Wenn man den Teufel in die Kirche läßt kommen, will er gar auf den Altar (die Kanzel). |
10154a. |
Der Teufel traue dem Teufel und seinem Anhang. |
10155. |
Wer den Teufel schrecken will, muß überlaut schreien. |
10156. |
Den Teufel jagt man hinaus, der Satan kommt wieder herein. |
10157. |
Der Teufel macht anfangs stark und hinterdrein verzagt. |
10158. |
Der Teufel hinterläßt immer einen Gestank. |
10159. |
Wenn der Teufel ledig wird, so hüte dich. |
10160. |
Wenn der Teufel die Leute betrügen will, so ist er schön wie ein Engel. |
10161. |
Der Teufel war schön – in seiner Jugend. |
10162. |
Der Teufel pfeift süß, soll man ihm auf den Kloben sitzen. |
10163. |
Der Teufel pfeift süß, eh man aufsitzt. |
10164. |
Der Teufel ist artig, wenn man ihm schmeichelt. |
10164a. |
Der Teufel ist ein Schelm. |
10165. |
Hexerei und Schelmerei
|
10166. |
Der Teufel ist nicht so schwarz, als man ihn malt. |
10167. |
Der Teufel ist schwärzer, als man ihn malt. |
10168. |
Wer vor der Hölle wohnt, muß den Teufel zum Freunde haben. |
10169. |
Wer den Teufel zum Freund hat, hat's gut in der Hölle. |
10170. |
Wenn der Engel zum Teufel wird, so gibt es einen bösen Teufel. |
10171. |
Wem der Teufel einheizt, den friert nicht. |
10172. |
Wen der Teufel treibt, der muß wohl laufen. |
10173. |
Wen der Teufel treibt, der hat Eile. |
10174. |
Der ist nicht frei, der dem Teufel zu eigen ist. |
10175. |
Jedes Land hat seinen Teufel, der von Deutschland heißt Weinschlauch und Saufaus. |
10176. |
Der Teufel ist unsres Herrgotts Affe. |
10177. |
Der Teufel hat mehr denn zwölf Apostel. |
10178. |
Der Teufel mag's wohl leiden, daß Christus über die Zunge geht, wenn er darunterliegt. |
10179. |
Du mußt dem Teufel die Herberg aufkündigen, wenn Gott bei dir einkehren soll. |
10180. |
Was der Teufel gefügt hat, scheidet Gott nicht. |
10181. |
Er will Gott und Teufel in ein Glas bannen. |
10182. |
Dem Teufel wehrt man mit dem Kreuz, den Leuten mit Fäusten. |
10183. |
Wo der Teufel das Kreuz voranträgt, da gehe nicht nach. |
10184. |
Der flieht das Licht wie der Teufel das Kreuz. |
10185. |
Er ist darauf erpicht wie der Teufel auf eine arme Seele. |
10186. |
Wie kommt der Teufel an eine arme Seele? |
10187. |
Der Teufel holt keine finnige Sau. |
10188. |
Der Teufel nimmt keine finnige Sau, denn was nichts wert ist, wird ihm ohnedas wohl. |
10189. |
Der Teufel holt keinen Zahltag. |
10190. |
Der Teufel hofiert immer auf den größten Haufen. |
10191. |
Der Teufel gießt gern, wo's schon naß ist. |
10192. |
Der Teufel wirft gern ein Gleiches. |
10193. |
Der Teufel ist alt. |
10194. |
Wenn man rückwärts geht, trägt man dem Teufel Wasser in die Küche. |
10195. |
Der Teufel will kein Lehrbub und kein Küchenjung im Kloster sein. |
10196. |
Der Teufel will alles werden, nur kein Lehrjung. |
10197. |
Der Teufel schlägt seine Mutter, daß sie Öl gibt. |
10198. |
Der Teufel bleicht seine Großmutter. |
10199. |
Er ist dem Teufel aus der Bleiche gelaufen. |
10200. |
Der Teufel hält den Schwanz darüber. |
10200a. |
Man muß dem Teufel auf den Schwanz treten. |
10201. |
Der Teufel hat sein Hütlein drüber. |
10202. |
Des Teufels Maß ist immer zu kurz oder zu lang. |
10203. |
Der Teufel stelle sich, wie er will, immer ragen ihm die Füße hervor. |
10204. |
Jeder hat seinen eigenen Teufel. |
10205. |
Einer ist des andern Teufel. |
10206. |
Tu recht und scheue den Teufel nicht. |
10207. |
Wenn der Teufel krank wird, will er ein Mönch werden. |
10208. |
Der Teufel ist arm, hat weder Leib noch Seele. |
10208a. |
Des Teufels Mehl wird zu Grüsch. |
10209. |
Was man zu Ehren erspart, führt der Teufel oft dahin. |
10210. |
Was man lang erspart hat, führt der Teufel auf einmal hin. |
10211. |
Wenn der Teufel das Pferd holt, holt er auch den Zaum dazu. |
10211a. |
Hast den Teufel gefressen, so friß die Hörner auch. |
10212. |
Er nimmt's überhaupt, wie der Teufel die Bauern. |
10213. |
Das ist, als wenn der Teufel einen Betteljungen kriegt. |
10214. |
Der Teufel hat sein Spiel. |
10215. |
Der Teufel hat gewonnen Spiel. |
10215a. |
Was zum Teufel will, das läßt sich nicht aufhalten. |
10216. |
Teufel muß man mit Teufeln austreiben. |
10217. |
Ihr kommt noch früh genug – in des Teufels Küche. |
10217a. |
Wie der Teufel ist, so traktiert er seine Gäste. |
10217b. |
Wenn man hinter sich geht, trägt man dem Teufel Wasser in die Küche. |
10217c. |
Wenn man zu Nacht in den Spiegel schaut, so sieht der Teufel mit hinein. |
10218. |
Er soll Vergebung seiner Sünden finden, wenn der Teufel sie erlangt. |
10219. |
Der Teufel mag Herrgott sein, rief der Bauer, der Christum spielte, und warf das Kreuz hinweg. |
10220. |
Schreibe dem Teufel auf ein Horn: guter Engel! und manche glauben's. |
10221. |
Was der Teufel tut, da drückt er allweg sein Insiegel mit dem A– darauf. |
10222. |
Der Teufel läßt allezit einen bösen Gestank hinter sich. |
10222a. |
Der Teufel hat ihr ein Paar rote Schuh über den Bach geboten. |
10223. |
Wo der Teufel nicht hin mag kommen, da schickt er seinen Boten (ein alt Weib) hin. |
10223a. |
Wenn der Teufel zwischen zwei alten Weibern sitzt, ist's purer Hochmut. |
10224. |
Er weiß, wo der Teufel sein Nest hat. |
10225. |
Den Teufel sind wir los, die Bösen sind geblieben. |
10226. |
Es wäre gut Teufel nach ihm malen. |
10227. |
Du verklagst den Teufel bei seiner Mutter. |
10227a. |
Uf zu Gott! der Teufel holt die Haut! |
10227b. |
Was hilft's, wenn ihn der Teufel holt und ich muß das Fuhrlohn bezahlen? |
10228. |
Nur weiter im Text! |
10246. |
Wenn es
taut, so kommt an Tag,
|
10247. |
Der Ältere teilt, der Jüngere kiest. |
10248. |
Gleich Teil macht keinen Krieg. |
10249. |
Ungleich Teil macht scheele Augen. |
10250. |
Viele Teile, schmale Brocken. |
10250a. |
Viel Teile, schmal Eigen. |
10251. |
Man muß beide Teile hören, eh man urteilt. |
10252. |
Teuer geschätzt ist nicht verkauft. |
10253. |
Teuer getauft
|
10254. |
Was man teuer verkaufen will, muß man teuer schätzen. |
10255. |
Teuer in den Sack, teuer wieder hinaus. |
10256. |
Teuer verkaufen ist keine Sünde, wohl aber falsch messen. |
10257. |
Teuer einkaufen, wenn's wohlfeil, und wohlfeil verkaufen, wenn's teuer ist, macht mit Ehren reich. |
10258. |
Was teuer, das lieb. |
10262. |
Thomas, zweifelst du noch?
|
10263. |
Ein ungläubiger Thomas! |
10322. |
Durch Tiefen zu fahren, muß der Knecht voran. |
10323a. |
Man muß sich nicht tiefer hineinlassen, als man Grund hat. |
10323. |
Er malt schwarz und weiß aus einem Tiegel. |
10259. |
Tierschinder, Leuteschinder. |
10260. |
Tiere sind auch unseres Herrgotts Kostgänger. |
10260a. |
Alle Tierlein leben gerne. |
10261. |
Fremdes Tier bedeutet fremde Gäste. |
10321a. |
Er red't von Herrn Tillmanns Kappe. |
10321b. |
Er ist wie Herr Tillmann mit einem Kissen durch beide A–backen geschossen. |
10324. |
Bei Tisch und im Bette soll man nicht blöde sein. |
10324a. |
Wer bei
Tisch was vermag,
|
10325. |
Bei Tisch soll man keines Haders gedenken. |
10326. |
Bei Tisch soll Freude den Vorsitz führen. |
10327. |
Das
Tischrecht heißt: Nimm für gut,
|
10328. |
Du sollst die Füße nicht unter eines andern Tisch stellen. |
10329. |
Wer bei Tisch singt, bekommt ein närrisch Weib. |
10330. |
Du darfst nur sagen: Tischchen deck dich! |
10331. |
Wer lange tischelt, der wird alt. |
10332. |
Wehrt man nicht, so wachsen die Tannen in die Tischlade. |
10333. |
Wer nicht paßt auf den Tisch, muß essen, was übrigbleibt. |
10334. |
Titel kostet kein Geld. |
10335. |
Was hilft der
Titel
|
10335a. |
Was hilft der
Titel
|
10336. |
Titel ohne Mittel sind wie ein Haus ohne Dach. |
10337. |
Vom Titel kann man nichts herunternagen. |
10338. |
Besser Mittel
|
10339. |
Er ist zufrieden titulo pro vitulo. |
10340. |
Wer die Tochter haben will, halt' es mit der Mutter. |
10341. |
Mit der Mutter soll beginnen,
|
10342. |
Willst du gern die
Tochter han,
|
10343. |
Die Tochter geht vor der Mutter, aber der Sohn folgt hinter dem Vater. |
10343a. |
Die Töchter sind wie fahrende Habe. |
10344. |
Die Tochter frißt die Mutter. |
10345. |
Töchter sind leicht zu erziehen, aber schwer zu verheiraten. |
10346. |
Reicher Leute Töchter und armer Leute Kälber kommen bald an Mann. |
10347. |
Man darf ihn heut um keine Tochter bitten. |
10348. |
Er will mit einer Tochter zwei Eidame beraten. |
Tod – Tyrann
10349. |
Der
Tod
|
10350. |
Arm ist, wer den Tod wünscht, aber ärmer, wer ihn fürchtet. |
10351. |
Der
Tod
|
10352. |
Der Tod hebt alles auf. |
10353. |
Der Tod scheidet allen Krieg. |
10354. |
Der Tod macht mit allem Feierabend. |
10355. |
Tod ist Todes Ausgang. |
10356. |
Der
Tod macht alles gleich,
|
10357. |
Der Tod zahlt alle Schulden. |
10357a. |
Nach dem Tod gilt das Geld nicht mehr. |
10358. |
Der Tod ist ein gleicher Richter. |
10359. |
Tod macht uns im Grabe gleich, in der Ewigkeit ungleich. |
10360. |
Des
einen
Tod,
|
10361. |
Gedächtnis des Todes sündigt nicht. |
10362. |
Niemand kann dem Tod entlaufen. |
10362a. |
Dem Tod ist niemand zu stark. |
10363. |
Was geboren ist, ist vom Tod geworben. |
10364. |
Für den Tod ist kein Kraut gewachsen. |
10364a. |
Wider des
Todes Kraft
|
10365. |
Der
Tod
|
10366. |
Den Tod frißt ein jeder am ersten Brei. |
10367. |
Des Todes Pfad ist stets geebnet. |
10368. |
Es weiß niemand, wie ihm sein Tod beschert ist. |
10369. |
Der Tod kommt ungeladen. |
10370. |
Der Tod will eine Ursache (einen Anfang) haben. |
10371. |
Der Tod hat keinen Kalender. |
10372. |
Der
Tod kommt als ein Dieb
|
10373. |
Es ist ein gut Ding um den
Tod,
|
10374. |
Es ist ein bitter Kraut um den Tod. |
10375. |
Man soll keinen vor seinem Tode glücklich preisen. |
10376. |
Zum Todesschlaf ist keiner müde. |
10377. |
Wenn ich tot bin, gilt mir ein Rübenschnitz so viel als ein Dukat. |
10378. |
Was tot ist, beißt nicht mehr. |
10379. |
Die Toten sind verschwiegen. |
10380. |
Wer tot ist, kommt nicht wieder. |
10381. |
Laßt die Toten ruhen. |
10382. |
Der Tod und die Kirche geben nichts zurück. |
10383. |
Laß die Toten unbestichelt. |
10384. |
Von Toten soll man nichts Übles reden. |
10384a. |
Mit den Toten kann man nicht zürnen. |
10385. |
Tod und Ehrabschneiden
|
10386. |
Du kannst nach dem Tode nicht besser sein, als du im Leben geworden bist. |
10387. |
Man lobt im
Tode manchen Mann,
|
10388. |
Die rechten Toten muß man nicht in den Gräbern suchen. |
10389. |
Der ist lange tot, der vorm Jahre starb. |
10390. |
Ist er
tot,
|
10391. |
Toter Mann macht keinen Krieg. |
10392. |
Wenn er tot ist, sch– ihm der Hund aufs Grab. |
10393. |
Besser tot denn friedlos. |
10394. |
Besser totgefressen als totgefochten. |
10395. |
Der Tote erbt den Lebendigen. |
10396. |
Nach dem toten Mund muß der Erbe wider den Kläger beweisen. |
10397. |
Dem einen tödlich, dem andern läßlich. |
10397a. |
Auf einen gottlobigen Tod kommt gern ein trauriger. |
10398. |
Er ist gut nach dem Tode zu schicken. |
10399. |
Toll ist glückhaftig. |
10400. |
Tollkühn ergreift das Glück. |
10401. |
Wer singt im alten
Ton,
|
10402. |
Leere Tonnen geben großen Klang. |
10403. |
Kein Töpfchen so schief, es findet sich ein Deckelchen drauf. |
10404. |
Auf schiefen Topf ein schiefer Deckel. |
10405. |
Auf einen solchen Topf gehört eine solche Stürze. |
10406. |
Der Topf lacht über den Kessel. |
10407. |
Der Topf verweist es dem Kessel, daß er schwarz ist. |
10408. |
Kleine Töpfe haben auch Ohren. |
10409. |
Kleine Töpfe kochen leicht über. |
10410. |
Besser stolz am irdnen Topfe als demütig am goldnen Tisch. |
10411. |
Den Narren am Kopf,
|
10412. |
Es wagt keiner einen Heller an einen Topf, er klopft erst an, ob er klingt. |
10413. |
Im kleinsten Töpfchen ist oft die beste Salbe. |
10414. |
Wenn ein Topf auf den andern stößt, so brechen beide. |
10415. |
Ein Topf hat den andern zerbrochen. |
10416. |
Man sieht's an Scherben noch, was der Topf gewesen. |
10417. |
In allen Landen findet man zerbrochene Töpfe. |
10418. |
Besser in deinen
Topf
|
10419. |
Es ist noch nicht in dem Topfe, worin es kochen soll. |
10420. |
Ach Gott, meine arme Dreizehn, sagte der Töpfer und fiel mit zwölf Töpfen vom Boden. |
10264. |
Tor,
|
10265. |
Torheit ist die schwerste Krankheit. |
10266. |
Wer einen Toren sendet, dem kommt ein Narr wieder. |
10267. |
Torheit wohnt bei den Reichen. |
10268. |
Ein weiser Mann ward nie genannt,
|
10269. |
Torheit zu gelegner Zeit
|
10270. |
Suchst du einen
Toren,
|
10271. |
Anderer Torheit bemerkt man eher als eigene. |
10272. |
Anderer Torheit sei deine Weisheit. |
10273. |
Kurze Torheit die beste. |
10274. |
Kurze Torheit und kleine Hafen sind die besten. |
10275. |
Man findet so leicht einen alten Toren als einen jungen. |
10276. |
Der Tor bessert sein Leben wie der Krebs seinen Gang. |
10277. |
Torheit und Stolz
|
10278. |
Torheit schmeckt wohl, ist aber schwer zu verdauen. |
10279. |
Wenn das Schiff bricht, so weiß ein Tor, daß nicht recht gefahren ist. |
10421. |
Torgauer Bier
|
10422. |
Trag auf und zettle nicht. |
10423. |
Trägheit geht langsam voran,
|
10280. |
Tränen sind des Leidenden Balsam. |
10281. |
Hitzige Tränen trocknen bald. |
10282. |
Tränen bringen niemand aus dem Grabe zurück. |
10424. |
Trau, schau wem. |
10425. |
Zu viel Trauen ist unbequem. |
10426. |
Traue, aber nicht zuviel. |
10427. |
Trau niemand, du habest denn ein Scheffel Salz mit ihm gegessen. |
10428. |
Einem
trauen ist genug,
|
10428a. |
Wer nicht traut, dem ist nicht zu trauen. |
10429. |
Trau keinem Wetter im April
|
10430. |
Traue nicht lachenden Wirten und weinenden Bettlern. |
10431. |
Aus Trauen wird leicht Trauern. |
10432. |
Wer leicht traut, wird leicht betrogen. |
10433. |
Traunit
|
10434. |
Traunicht ist gut vor Betrug. |
10435. |
Trauwohl ritt das Pferd hinweg. |
10436. |
Trauwohl stahl die Kuh aus dem Stall. |
10437. |
Sieh für dich, Trauen ist mißlich. |
10438. |
Eine Traube rötet die andre. |
10439. |
Die süßesten Trauben hängen am höchsten. |
10439a. |
Die Trauben sind sauer, sagte der Fuchs. |
10440. |
Die schwarzen Trauben sind so süß als die weißen. |
10441. |
Sind die Trauben gekeltert, so achtet man nicht der Trestern. |
10442. |
Wo Trauer im Haus ist, da steht Trübsal vor der Tür. |
10443. |
Langes Trauern, kurzes Leben; kurz trauern, lang leben. |
10444. |
Für Trauern hilft kein Saitenspiel. |
10445. |
Traurigkeit heckt alle Nacht neuen Harm aus. |
10446. |
Trauern
|
10447. |
Träume sind Gäume (Wahrnehmungen). |
10448. |
Träume sind Fäume. |
10449. |
Träume sind Schäume. |
10450. |
Die Träume sind heute noch so wahr als vor hundert Jahren. |
10451. |
Traum ist heute noch so wahr,
|
10452. |
Ein
Traum ist ein Dreck,
|
10453. |
Wenn alle Träume wahr wären, bliebe keine Nonne fromm. |
10453a. |
Womit einer des Tags umgeht, davon träumt ihm des Nachts. |
10454. |
Ein Traum ist ein Trug, aber was man ins Bette macht, das findet man wieder. |
10460. |
Treff ist Trumpf. |
10461. |
Mancher trifft's wie die Buhler, die zielen ins Weiße und treffen ins Schwarze. |
10462. |
Mancher schießt ins Blaue und trifft ins Schwarze. |
10463. |
Wer ge troffen wird, der regt sich. |
10464. |
Wer sich ge troffen fühlt, der meldet sich. |
10465. |
Das war ge troffen, sagte der Jung, da schmiß er seiner Mutter ein Aug aus dem Kopf. |
10466. |
Alle Leute konnten nicht treffen, aber mein Sohn schoß dicht vorbei. |
10455. |
Wie man's treibt, so geht's. |
10456. |
Treib's, so geht's. |
10457. |
Treib, was du kannst, das ist ein gut Ding! |
10458. |
Was man
treibt,
|
10459. |
Nur stet! es treibt uns ja niemand. |
10467. |
Wenn man die Treppe scheuert, fängt man von oben an. |
10468. |
Treue wird um Treu erkauft. |
10469. |
Treue ist ein selten Wildbret. |
10470. |
Treue ist ein seltner Gast,
|
10471. |
Treu ist klein,
|
10472. |
Da die
Treue ward geborn,
|
10473. |
Es ist weder Treue noch Glauben auf Erden. |
10474. |
Treue Hand
|
10475. |
Wo Treue Wurzel schlägt, macht Gott einen Baum daraus. |
10476. |
Treu und Glauben ist besser als bares Geld. |
10477. |
Treue kann man nie genug vergelten, Untreue nie genug bestrafen. |
10478. |
Wer im Kleinen nicht treu ist, der ist es noch weniger im Großen. |
10479. |
Treue hat Brot,
|
10480. |
Treu und frank,
|
10481. |
Durch den Trichter gießt der Wirt in sein Faß, was er will. |
10482. |
Trieb
|
10483. |
Trink und iß,
|
10484. |
Trink und iß,
|
10485. |
Trink Wein, beschert dir Gott Wein. |
10485a. |
Wer gern trinkt, dem beschert Gott genug; ist's nicht Wein, so ist es Wasser. |
10486. |
Je mehr einer trinkt, je mehr ihn dürstet. |
10487. |
Man sagt wohl von vielem Trinken, aber nicht von großem Durst. |
10487a. |
Was einer braut, das muß er auch trinken können. |
10488. |
Wer
trinkt ohne Durst, ißt ohne Hunger,
|
10489. |
Es
trinken tausend sich den Tod,
|
10490. |
Wer nicht trinken kann, der soll ins Bad gehen; wer nicht beten, aufs Meer; wer nicht schlafen, in die Predigt. |
10491. |
Wo Trinken eine Ehr ist, da ist Speien keine Schande. |
10492. |
Je stärker ge trunken, je schwächer geworden. |
10493. |
Trinken,
|
10494. |
Wollen wir gar aus trinken, so werden wir zu Narren. |
10495. |
Trink nicht in die Suppe. |
10496. |
Dreimal über Tisch ge trunken ist das Allergesündeste. |
10497. |
Wer mit will
trinken,
|
10498. |
Sachs, Bayer, Schwab und Frank,
|
10499. |
Wenn der Trank kommt, ist die Red aus. |
10500. |
Da wir
tranken unsern Trank,
|
10501. |
Ein
Trunk auf einen Salat
|
10502. |
Auf a Tünkli
|
10503. |
Ein guter
Trunk
|
10504. |
Trunk
|
10505. |
Ein Trunk fordert den andern. |
10506. |
Beim Trunk lernt man seine Leute kennen. |
10507. |
Beim
Trunk und im Zorn
|
10507a. |
Ist der
Trunk im Manne,
|
10508. |
Beim Trunk werden Heiraten gemacht. |
10509. |
Was beim Trunke geschwatzt wird, soll man nüchtern vergessen. |
10510. |
Trunken geschwatzt, nüchtern vergessen. |
10511. |
Trunken gesündigt, nüchtern gebüßt. |
10512. |
Trunken gestohlen, nüchtern gehängt. |
10513. |
Trunkene Freude, nüchternes Leid. |
10514. |
Trunken klug, nüchtern närrisch. |
10515. |
Wer trunken wird, ist schuldig, nicht der Wein. |
10515a. |
Trunkner Mund
|
10515b. |
Das Trünklein macht schwatzen. |
10516. |
Dem trunknen Mann soll ein Fuder Heu ausweichen. |
10517. |
Den Armen machet reich der Wein,
|
10518. |
Trunkenbold
|
10519. |
Trunkenheit Sünde, Schaden, Schande. |
10520. |
Der Trunk ist Geldes wert. |
10521. |
Nach großer Trocknis kommt großer Regen. |
10521a. |
Ein trocknes Jahr gibt zwei nassen zu essen. |
10522. |
Trocknes Brot mit Freuden ist besser als Gebratenes mit Kummer. |
10523. |
Er will überall mit im Troge liegen. |
10524. |
Die Trommel gellt, weil sie leer ist. |
10525. |
Zur Trommel muß man pfeifen. |
10526. |
Mit der Trommel gewonnen, mit der Flöte verspielt. |
10527. |
Wer einen Tropf ausschickt, dem kommt ein Narr wieder. |
10528. |
Steter Tropfen höhlt den Stein. |
10528a. |
Wer den letzten Tropfen schnappen will, dem fällt der Deckel auf den Schnabel. |
10529. |
Wenn es auch nur tröpfelt, so macht es doch naß, wo es hinfällt. |
10530. |
Solang es tropft, versiegt es nicht. |
10531. |
Wo es immer tröpfelt, wird es nimmer trocken. |
10532. |
Die Weiber nehmen Drescher für Tröster. |
10533. |
Im Trüben ist gut fischen. |
10534. |
Es ist kein Wässerchen so klar, es trübt sich doch einmal. |
10535. |
Trübsal macht gläubig. |
10536. |
Trübsal lehrt aufs Wort merken. |
10537. |
Er macht's wie der Truthahn in Dresden; spricht er nicht, so denkt er desto mehr. |
10283. |
Tu ich's nicht, so tut's ein anderer. |
10284. |
Tu ein Ding, daß es getan heißt. |
10285. |
Tu gemach,
|
10286. |
Tu gemach und lach,
|
10287. |
Tu gemach, sieh, hinter wem du sitzest. |
10288. |
Tu recht und eile,
|
10289. |
Tu ihm recht oder laß es ungetan. |
10290. |
Tu das Deine,
|
10291. |
Tu wohl, sieh nicht, wem,
|
10292. |
Wer tut, was er kann, tut soviel als der Papst zu Rom. |
10293. |
Tu, was du tust. |
10294. |
Nichts tun lehrt übeltun. |
10295. |
Wie du
tust,
|
10296. |
Wer vieles zugleich
tut,
|
10297. |
Wer gern zu tun hat, dem gibt Gott zu schaffen. |
10298. |
Was einer tun darf, dürfen andere sagen. |
10299. |
Vorge
tan und nachbedacht
|
10300. |
Was du nicht willst, daß dir geschicht,
|
10301. |
Was du selbst nicht tun würdest, begehre nicht von andern. |
10301a. |
Es
tu mit Willen jedermann,
|
10302. |
Wer tut, was er kann und will, tut oft, was er nicht soll. |
10303. |
Was du tun mußt, das tue gern. |
10304. |
Was man nicht gern tut, soll man zuerst tun. |
10305. |
Was du tun willst, das tue bald. |
10306. |
Wer gut tut, der soll's gut finden. |
10307. |
Wer mir's tut, dem tu ich's wieder, sprach die Frau, als sie ihres Mannes Hemden flickte. |
10308. |
's tut nichts hat schon manchen ins Grab gelegt. |
10309. |
Da hast du deinen: es tut dir nichts. |
10538. |
Rein und ganz
|
10539. |
Wie man's spinnt, so tucht es sich. |
10540. |
Es ist gut, den Schnitt an fremdem Tuch lernen. |
10541. |
Je mehr
Tücke,
|
10542. |
Tückische Feinde sind die bösesten. |
10543. |
Tugend ist der beste Adel. |
10544. |
Tugend ist der beste Schmuck. |
10545. |
Wer von der Tugend weicht, der weicht von seinem Glücke. |
10546. |
Tugend ist ein Ehrenkleid, drum spart es jedermann. |
10547. |
Tugend macht edel, aber Adel macht nicht Tugend. |
10548. |
Tugend hat eine tiefe Wurzel. |
10549. |
Tugend
|
10550. |
Tugend altert nie. |
10551. |
Tugend ist auch ohne Glück Tugend. |
10552. |
Tugend wächst in eitel Unglück. |
10553. |
Tugend kommt nicht um. |
10554. |
Tugend leid't oft Not,
|
10555. |
Tugend wird gedrückt,
|
10556. |
Verdunkelte Tugend scheint heller. |
10557. |
Tugend kennt sich selber nicht. |
10558. |
Tugend überwindet Gewalt. |
10559. |
Tugend und Gewürz werden je mehr gestoßen, je stärker. |
10560. |
Der Tugend Lob stirbt nimmermehr. |
10561. |
Alles vergeht,
|
10562. |
Tugend und Öl schwimmen immer über Wasser. |
10563. |
Tugend stößt keinen von sich. |
10564. |
Tugend und Jugend sind selten beisammen. |
10565. |
Tugend macht und erhält Freundschaft. |
10565a. |
Wer Tugend hat, ist wohlgeboren. |
10566. |
Die Leute geben der Tugend die Hände, aber nicht das Herz. |
10567. |
Tugend und gute Sitten erben nicht. |
10310. |
Jeder fege vor seiner Türe. |
10311. |
Fege vor deiner Tür, so brauchst du Besen genug. |
10312. |
Wenn jedes vor seiner Türe fegt, so wird es überall sauber. |
10313. |
Er kehrt vor fremder Tür und hält seine eigne nicht rein. |
10314. |
Vor der Tür ist draußen. |
10315. |
Zwischen
Tür und Wand
|
10316. |
Wer die Finger zwischen Tür und Angel steckt, der klemmt sich gern. |
10316a. |
Wenn Gott den Angel rührt, so wird die Über tür erschüttert. |
10317. |
Man sucht keinen hinter der Tür, man habe denn selbst dahinter gesteckt. |
10318. |
Mach dich nicht zu hoch, die Tür ist nieder! |
10319. |
Einer gibt dem andern die Tür in die Hand. |
10320. |
Vor
Türen und Toren
|
10321. |
Offene Türe verführt einen Heiligen. |
10568. |
Die langsamen Turniere werden gern gut. |
10569. |
Tyrannen
|
10570. |
Der Tyrann muß einen Pfaffen haben und der Pfaff einen Tyrannen. |
10571. |
Unter den wilden Tieren ist der Tyrann, unter den zahmen der Schmeichler das gefährlichste. |
10572. |
Tyrannengewalt
|
U
Übel – Urban
10573. |
Übel gewonnen, übel verloren. |
10574. |
Übel gewonnen, übel verschlungen. |
10575. |
Übel gewonnen,
|
10576. |
Übel gewonnen
|
10576a. |
Man muß nicht Übel ärger machen. |
10577. |
Nichts ist
übel oder gut,
|
10578. |
Übel gesprochen ist wohl appelliert. |
10579. |
Wenn man einem
übelwill,
|
10580. |
Vergiß des Übels, so bist du genesen. |
10581. |
Dem Übel soll man entgegen gehn und stehn. |
10582. |
Wer das Übel flieht, den verfolgt es. |
10583. |
Wer's Übel nicht straft, lädt es zu Hause. |
10584. |
Von zweien Übeln soll man das kleinste wählen. |
10585. |
Übelleb kauft dem Wohlleb sein Haus ab. |
10586. |
Hüte dich vor
Übeltaten,
|
10587. |
Der Übeltäter Tod ist des Frommen Gnade. |
10588. |
Tu übel und wähne nicht Besseres. |
10589. |
Niemand nimmt sich selbst was vor übel. |
10590. |
Übereilen
|
10591. |
Übereilen tut niemals gut. |
10592. |
Überfluß
|
10593. |
Überfluß
|
10593a. |
Überführen ohn Ertränken. |
10594. |
Es ist nur ein Übergang, sprach der Fuchs, als man ihm den Balg über die Ohren zog. |
10595. |
Übergeben,
|
10596. |
Es übergibt sich niemand leicht. |
10597. |
Überladener Wagen bricht leicht. |
10598. |
Übermach es nicht. |
10599. |
Übermut
|
10600. |
Kein
Übermut
|
10601. |
Übernommen ist nicht gewonnen. |
10605. |
Man überredet einen, daß er tanzt, wo er weinen möchte. |
10602. |
Wer den andern übersieht, der hat das beste Ziel. |
10603. |
Die hoch stehen,
|
10604. |
Wer nicht übersehen und überhören kann, der kann auch nicht regieren. |
10606. |
Überweibe dich nicht. |
10607. |
Wer überwinden will, lerne vertragen. |
10608. |
Übriger Wein macht Durst. |
10609. |
Übrige Ehr ist halb Schande. |
10610. |
Wo recht viel zum Besten ist, da bleibt nicht viel übrig. |
10611. |
Übung macht den Meister. |
10612. |
Übung ist der beste Schulmeister. |
10613. |
Übung bringt Kunst. |
10614. |
Ufer halten das Wasser. |
10614a. |
Gebt ihm, er ist von Ulm. |
10615. |
Womit man umgeht, das hängt einem an. |
10616. |
Womit man bei Tage umgeht, davon träumt man des Nachts. |
10617. |
Sage mir, mit wem du umgehst, so sage ich dir, wer du bist. |
10618. |
Guter Umgang verbessert schlechte Sitten. |
10619. |
Besser umkehren als irregehn. |
10620. |
Ohne Umkehren ist kein Rechtlaufen. |
10621. |
Umgekehrt wird ein Schuh daraus. |
10622. |
Umsonst ist der Tod; aber er kostet das Leben. |
10622a. |
Umsonst ist der Tod, aber er kostet Leute. |
10623. |
Es ist alles gut genug, was man umsonst gibt. |
10624. |
Du wirst noch was von Umstoßen kosten, wenn du stehend stirbst. |
10625. |
Dreimal umgezogen ist einmal abgebrannt. |
10626. |
Unausgemachte Sachen soll man niemand verweisen. |
10627. |
Unbedacht
|
10628. |
Unbekannt, unverlangt. |
10629. |
Unbekannte Kälber lecken auch einander. |
10629a. |
Unbill stößt auf die Tür. |
10629b. |
Unbill tut wehe. |
10630. |
Undank ist der Welt Lohn. |
10631. |
Man diene, wie man wolle, so ist Undank der Lohn. |
10632. |
Undank
|
10633. |
Undank haut der Wohltat den Zapfen ab. |
10634. |
Undank
|
10635. |
Undank schadet auch dem Unschuldigen. |
10636. |
Ein Undankbarer schadet zehen Armen. |
10637. |
Undank berechtigt nicht zu Undienstfertigkeit. |
10638. |
Wenn man einen Undankbaren trunken macht, speit er's einem in den Busen. |
10639. |
Es ist alles verloren, was man dem Undankbaren tut. |
10640. |
Wo Uneinigkeit sich straußt, da wird das Haus zu enge. |
10641. |
Unfall macht weit umsehen. |
10642. |
Unfall will seinen Willen haben. |
10640a. |
Ungarn ist der Kirchhof der Deutschen. |
10640b. |
Von ungefähr, wie die Predigermönche nach Dießenhofen auf die Kilbe kommen. |
10643. |
Wer ungeheißen zur Arbeit geht, geht ungedankt davon. |
10644. |
Ungeheißen Vornehmen hat kein gut Aufnehmen. |
10645. |
Ungeduld hilft dem Kreuz nicht ab. |
10646. |
Ungeduld verschüttet alle Tugend. |
10647. |
Ungefreit, unverworren. |
10649. |
Je ungelehrter, je hoffartiger. |
10647a. |
Man verschläft viel Ungemach. |
10647b. |
Jedes Dach hat sein Ungemach. |
10647c. |
Wer das Ungemach fürchtet, muß daheim bleiben. |
10648. |
Ungemessen
|
10650. |
Zwei Schelme will
ungerecht Gut:
|
10651. |
Ungerecht Gut muß zwei Schelme haben: einer muß es hinein, der andere muß es hinaus schelmen. |
10652. |
Ein ungerechter Heller frißt einen Taler. |
10653. |
Ungeschaffenes Angesicht, ungeschaffene Sitten. |
10654. |
Ungeschaffene Weiber hüten das Haus wohl. |
10655. |
Ungeschehen mag noch geschehen. |
10656. |
Der Ungeschickte hat bald Feierabend. |
10656a. |
Der Ungeschickte gehört hinten dran. |
10657. |
Ungeschickt ist zu kurz zu allen Dingen, und wenn er auf einer Leiter stünde. |
10658. |
Ungeschliffen schneidet nicht. |
10659. |
Ungesehen macht oft ein Ansehen. |
10660. |
Ungestüm will durchdringen,
|
[10661. |
fehlt bei Simrock.] |
10662. |
Ungewohnte Arbeit wird uns sauer. |
10663. |
Es müssen allewege zwei Ungleiche zusammenkommen. |
10664. |
Zwei Ungleiche machen ein Grades. |
10665. |
Ungleich
|
10666. |
Unglück, Holz und Haar
|
10667. |
Unglück trifft nur die Armen. |
10668. |
Unglück macht Unglauben. |
10669. |
Dem Unglück kann man nicht entlaufen. |
10670. |
Es kommt kein Unglück allein. |
10671. |
Es ist nicht genug, daß das Haus voll Unglück ist, es steht auch noch ein Wagen voll vor der Tür. |
10672. |
Ein Unglück tritt dem andern auf die Fersen. |
10673. |
Unglück gewinnt bald einen breiten Fuß. |
10674. |
Unglück hat breite Füße. |
10675. |
Kein Unglück so groß, es ist ein Glück dabei. |
10675a. |
Kein
Unglück so groß,
|
10676. |
Das Unglück kommt bei Haufen. |
10677. |
Wer kann für Unglück, wenn's Haus voll ist! |
10678. |
Ein Unglück, kein Unglück. |
10679. |
Will's Unglück, so fällt eine Katze vom Stuhl. |
10680. |
Wer Unglück haben soll, bricht den Finger im Hirsebrei. |
10681. |
Wer Unglück hat, kann einen Finger – – zerbrechen. |
10682. |
Wenn ein Unglück sein soll, so kannst du auf den Rücken fallen und die Nas abbrechen. |
10683. |
Wer
Unglück haben soll, stolpert im Grase,
|
10684. |
Unglück kommt ungerufen. |
10685. |
Nach Unglück braucht keiner viel zu gehen. |
10686. |
Man darf dem Unglück keine Boten senden. |
10686a. |
Wer nach Unglück ringt, dem begegnet es. |
10687. |
Laß dir kein Unglück über die Knie gehen. |
10688. |
Wenn Unglück dem Reichen bis an die Knie geht, so geht es dem Armen bis an den Hals. |
10689. |
Unglück sitzt nicht immer vor armer Leute Tür. |
10690. |
Unglück sitzt nicht immer vor einer Tür. |
10691. |
Ein übler Trost, im Unglück nicht allein zu sein. |
10692. |
Beim Unglück ist feiern das beste. |
10693. |
Das Unglück muß man überbösen. |
10694. |
Wer Unglück gekostet hat, weiß, wie's einem andern schmeckt. |
10694a. |
Wer's Unglück nicht versucht hat, ist des Glücks nicht wert. |
10695. |
Wer Unglück sät, will Unglück ernten. |
10696. |
Selbstgeschaffnes Unglück lastet schwer. |
10697. |
Alles Unglück ist gut, wenn man Brot dabei hat. |
10698. |
Gleiches Unglück macht Freundschaft. |
10699. |
Gemeinsam Unglück tröstet wohl. |
10700. |
Unglück ist leichter zu tragen als Wohltat. |
10701. |
Unglück hat ein scharf Gehör. |
10702. |
Einem ungewaschenen Maul ist Unglück zum Ziel gesteckt. |
10702a. |
Unglück bessert die Menschen. |
10703. |
Wider Unglück hilft keine Kunst. |
10704. |
Wenn's Unglück vorüber ist, denkt man mit Lust daran. |
10704a. |
Man kommt zum Unglück allzeit früh genug. |
10705. |
Nichts für ungut. |
10706. |
Lieber unhöflich als überlästig. |
10707. |
Wer nichts hinauf (auf die Universität) bringt, bringt nichts herunter. |
10708a. |
Unkeuschheit läßt sich aus den Augen sehen. |
10708. |
Unkraut vergeht nicht. |
10709. |
Unkraut wächst in jedermanns Garten. |
10710. |
Unkraut läßt vom Garten nicht. |
10711. |
Unkraut wächst ungesät. |
10712. |
Unkraut wächst auch ungewartet. |
10713. |
Unkraut wächst besser als der Weizen. |
10714. |
Unkraut verdirbt nicht, es käm' eher ein Platzregen drauf. |
10715. |
Unkunde macht Unfreundschaft. |
10716. |
Unmaß währt nicht dreißig Jahr. |
10717. |
Unmaß steht nicht lange. |
10718. |
Unmäßigkeit ist der Ärzte Säugamme. |
10719. |
Unmäßigkeit macht arm, träg und krank. |
10721a. |
Er ist unmäßiger als 's Käterli Künzli, die saß neun Jahr in einer Badstube zu Haus und hatte nie Zeit, sich zu waschen. |
10720. |
Unmögliche Dinge verbieten sich selber. |
10721. |
Daß eine Mücke sollt' husten wie ein Pferd, das ist unmöglich. |
10722. |
Laß dir keinen Unmut übers Knie (zum Herzen) gehen. |
10723. |
Sich selber unnütz ist keinem nütz. |
10724. |
Willst du nichts
Unnützes kaufen,
|
10725. |
Unnütz ist schädlich. |
10726. |
Unrat
|
10727. |
Unrat nimmt Sack und Samen. |
10728. |
Unrecht und Klage
|
10729. |
Unrecht Urteil trifft den Richter. |
10730. |
Hundert Jahre Unrecht ist noch keine Stunde Recht. |
10731. |
Was einmal
Unrecht gewesen ist,
|
10732. |
Besser klein
Unrecht gelitten
|
10733. |
Auch die Unrecht tun, hassen das Unrecht. |
10734. |
Unrecht himmelt nicht. |
10735. |
Unrecht gewonnen
|
10736. |
Unrecht ist auch Recht. |
10737. |
Unrecht Gut gedeiht nicht. |
10738. |
Unrecht Gut faselt nicht. |
10739. |
Unrecht Gut reichet nicht. |
10740. |
Unrecht Gut kommt nicht auf den dritten Erben. |
10741. |
Unrecht Gut ist ein Funken im Kleiderkasten. |
10742. |
Was unrecht ist, nimmt Überhang. |
10743. |
Wer altes Unrecht duldet, lädt neues ins Haus. |
10744. |
Besser Unrecht leiden als Unrecht tun. |
10745. |
Wer das Recht nicht will leiden, darf über Unrecht nicht klagen. |
10746. |
Denk nimmer dran,
|
10747. |
Wer dich einmal betrügt, tut dir unrecht; wer zweimal, tut dir eben recht. |
10748. |
Unsauber macht fett. |
10749. |
Unschuld verloren, alles verloren. |
10750. |
Unschuld ist die stärkste Bastei. |
10751. |
Der Unschuldige muß viel leiden. |
10752. |
Der Unschuldige muß das Gelag bezahlen. |
10753. |
Die Unschuld muß allemal den Hund heben. |
10754. |
Der Unschuldige muß oft mit dem Schuldigen herhalten. |
10755. |
Der Untergang hat keinen Grund. |
10757. |
Auf dem, der unterliegt, soll man nicht sitzen. |
10756. |
Wenig unternehmen gibt viel Frieden. |
10758. |
Es ist ein großer Unterschied zwischen dem König David und einem Hutmachergesellen. |
10759. |
Es ist ein großer Unterschied zwischen Venedig und Sempach: Venedig liegt im Wasser und Sempach im Kot. |
10760. |
Genau untersuchen kommt von armen Leuten. |
10761. |
Wenn die Untertanen bellen, soll der Fürst die Ohren spitzen. |
10762. |
Was die Untertanen beschwert, tut den Herrn nicht weh. |
10763. |
Wenn die
Untertanen verderben,
|
10764. |
Untertan und Obrigkeit
|
10765. |
Wer unterwegs ist, muß fort. |
10766. |
Untreue schlägt ihren eignen Herrn. |
10767. |
Untreue geht hin, kommt aber nicht herwider. |
10768. |
Sieh dich vor, Untreue geht dir zur Seite. |
10769. |
Vor Untreue mag sich niemand bewahren. |
10770. |
Untreu und böses Geld
|
10771. |
Untreu macht die Herren weis. |
10772. |
Der Untreue ist gegen alle Menschen mißtrauisch. |
10773. |
Untreu wird gern mit Untreu bezahlt. |
10774. |
Frau Untreu ist Königin bei Hofe. |
10775. |
Untreu räche mit Vergessen. |
10776. |
Unverdrossen
|
10777. |
Unverhofft
|
10778. |
Unverschämt läßt nicht gut, nährt aber gut. |
10779. |
Unversehen
|
10780. |
Unversucht, unerfahren. |
10781. |
Es taugt nichts unversucht. |
10782. |
Unversucht schmeckt nicht. |
10783. |
Was schmeckt unversucht? sprach der Abt zur Jungfrau. |
10784. |
Unverworren ist das beste. |
10785. |
Unverworren ist gut haspeln. |
10786. |
Unverworren gibt gut Garn. |
10787. |
Unverzagt
|
10788. |
Unwissenheit ist kühn. |
10789. |
Je unwissender, je kecker. |
10790. |
Geheime Unzucht, offene Schande. |
10791. |
Der Unzufriedene hat oft zuviel, aber nie genug. |
10792. |
Auf St.
Urben
|
10793. |
St. Urban ist auch ein Weinheld. |
V
Vater – Vorwort
10794. |
Den
Vater kennt man an dem Kind,
|
10795. |
Wie der Acker, so die Rüben,
|
10796. |
Was Vater und Mutter nicht ziehen kann, das ziehe der Henker. |
10797. |
Wer dem Vater nicht folgen will, der folge dem Kalbsfell. |
10798. |
Wer seinem Vater nicht gehorchen will, muß seinem Stiefvater gehorchen. |
10799. |
Der Vater sieht nicht wohl, die Mutter drückt ein Auge zu. |
10800. |
Ein Vater ernährt eher zehn Kinder als zehn Kinder einen Vater. |
10801. |
Wenn's der Vater sieht, tut's der Sohn nicht. |
10802. |
Stiehlt mein Vater, so hängt ein Dieb. |
10803. |
Er will seinen Vater lehren Kinder machen. |
10804. |
Kein Vater kann seinen Sohn schelten. |
10805. |
Wo man Vater und Mutter spricht, da hört man die freundlichsten Namen. |
10806. |
Der Vater muß dem Kinde den Namen geben. |
10807. |
Was der Vater erspart, vertut der Sohn. |
10808. |
Mein Vater hat mich nicht gelehrt aus einem leeren Glase trinken. |
10808a. |
Das will ich tun, es ist des Vaters Wille. |
10809. |
Vatersegen baut den Kindern Häuser, Mutterfluch reißt sie nieder. |
10810. |
Wo es mir wohlgeht, da ist mein Vaterland. |
10811. |
Der Gläubigen Vaterunser und heiße Tränen sind wohl zu fürchten. |
10812. |
Vaterunser ist der Armen Zinsgut. |
10813. |
Es ist ihm so geläufig wie das Vaterunser. |
10814. |
Wer soll den Vater loben als ein ungeratner Sohn? |
10816. |
Es gilt gleich Vater oder Pater, sprach die Frau bei Nacht. |
10816a. |
Venedig liegt im Wasser und Sempach im Kot. |
10815. |
Frau
Venus und Geld
|
10817. |
Ohne Wein und Brot
|
10818. |
Verachte keinen andern nicht,
|
10819. |
Verachte keinen Feind,
|
10820. |
Verachtung des Reichtums der höchste Reichtum. |
10821. |
Verachtete Gefahr
|
10822. |
Veränder eh nicht deinen Stand,
|
10823. |
Was man
verbeut,
|
10824. |
Was man einem verbeut, das geliebt ihm erst. |
10825. |
Verbotene Wasser sind oft besser als Wein. |
10826. |
Verbotenes Wasser ist Malvasier. |
10827. |
In verbotenen Teichen fischt man gern. |
10828. |
Verborgener Schatz liegt sicher. |
10829. |
Wer das Maul verbrannt hat, bläst die Suppe. |
10830. |
Der Verdächtige und der Schuldige sind einander gleich. |
10830a. |
Wenn einer verderben soll, so muß alles dazu helfen. |
10832. |
Es ist nicht so leicht verdient als vertan. |
10833. |
Dem Verdienste seine Krone. |
10834. |
Wer seine Verdienste in Kleidern hat, dem fressen sie die Motten. |
10835. |
Wenn dein
Verdienst bei Weisen gilt,
|
10836. |
Der Herren Güter sind nicht denen, die sie verdienen, sondern denen man sie gönnt. |
10837. |
Verdingt bringt nicht Eilwerk, aber Weilwerk. |
10831. |
Viel
verdirbt,
|
10838. |
Mancher
verdirbt,
|
10839. |
Besser der erste Verdruß als der letzte. |
10840. |
Ohne
Verdruß
|
10841. |
Kleiner
Verdruß
|
10842. |
Verdrossen
|
10843. |
Man muß seinen Verdruß nicht merken lassen. |
10844. |
Wer alles will
verfechten,
|
10846. |
Vergeben ist nicht vergessen. |
10847. |
Ich will dir's vergeben – aber nicht vergessen. |
10845. |
Gott, Eltern und Lehrern kann man nie vergelten. |
10848. |
Ich will dir's vergessen, aber Jockeli, denk du daran, sagt der Schwabe. |
10849. |
Vergessen ist für Schaden gut. |
10850. |
Vergiß des Übels, so bist du genesen. |
10851. |
Zum Verlieren ist nichts besser als Vergessen. |
10852. |
Vergessenheit
|
10853. |
Vergeßlichkeit und Faulheit sind Geschwisterkinder. |
10854. |
Ein magerer Vergleich ist besser als ein fetter Prozeß. |
10855. |
Vergleichen und Vertragen
|
10856. |
Ist deine Sache gut, so schreite zum
Vergleiche,
|
10857. |
Vergnügt sein geht über reich sein. |
10858. |
Verheißen macht Schuld. |
10858a. |
Verheißen macht Schuld und Halten macht ledig. |
10859. |
Verheißen geht nicht ohne Schaden ab. |
10860. |
Verheißen bindet den Narren. |
10861. |
Verheiß ihm's und gib's einem andern. |
10862. |
Ist man
verirrt,
|
10863. |
Alles, was
verkehrt ist, das treib ich,
|
10864. |
Wir wollen's unterdessen verkühlen lassen. |
10874. |
Was man verlacht, bessert sich nicht. |
10865. |
Nichts ist so schlecht als ein schlechter Verlaß. |
10866. |
Wer sich auf andere verläßt, der ist verlassen. |
10867. |
Mit Verlaub kann man dem Bauern das Pferd aus dem Stall stehlen. |
10868. |
Met
Verlöf
|
10872. |
Verletzen ist leicht, heilen schwer. |
10869. |
Wer dem Verleumder nicht in die Rede fällt, bestellt ihn. |
10870. |
Der Verleumder schadet sich, dem Beleidigten und dem Zuhörer. |
10871. |
Der Verleumder hat den Teufel auf der Zunge, und wer ihm zuhört, den Teufel in den Ohren. |
10875. |
Verliebte Köchin versalzt die Speisen. |
10876. |
Wer nicht verlieren will, der spiele nicht. |
10879. |
Heimlich Verlöbnis stiftet keine Ehe. |
10877. |
Nichts ist verloren, als was man nicht mehr findet. |
10877a. |
Nach
verlornen Dingen
|
10878. |
Es ist verloren wie eine Judenseele. |
10873. |
Verlust ist gut widers Lachen. |
10880. |
Leb mit
Vernunft,
|
10881. |
Vernünfteln bannt Vernunft. |
10882. |
Verrats kann sich niemand erwehren. |
10883. |
Der Verräter schläft nicht. |
10884. |
Vom Verräter frißt kein Rabe. |
10885. |
Verrat ist angenehm, Verräter verhaßt. |
10886. |
Verrechnet ist nicht betrogen. |
10887. |
Man hat sich eher verred't als verschwiegen. |
10888. |
Man hat sich so leicht verred't als vertan. |
10889. |
Man muß nichts verreden als das Nasabbeißen. |
10890. |
Zehn Versagen sind besser als ein Lügen. |
10891. |
Besser freundlich versagen als unwillig gewähren. |
10892. |
Versage niemand, was du selbst begehren dürftest. |
10893. |
Versatz verjährt nicht. |
10894. |
Was er verschenkt, ist gut für die Augen. |
10898. |
Verschoben
|
10895. |
Verschloßner Mund und offene Augen haben niemand was geschadet. |
10896. |
Ein
verschmähter Freund, ein hungriger Hund
|
10897. |
Verschmitzt wie eine Fuhrmannspeitsche. |
10901. |
Wer will, mag seinen Schaden verschweigen. |
10900. |
Verschwiegenheit bringt ihren Lohn. |
10899. |
Wenn der Verschwender nicht eigene Güter hat, so nimmt er, was er findet. |
10902. |
Versehen
|
10903. |
Versehen ist auch verspielt. |
10904. |
Er versah sich wie Vetter Lorenz, der wollt' ein Pfund Tabak kaufen und stahl eins. |
10908. |
Was
versehrts,
|
10905. |
Das versengt mir den Weiher nicht. |
10906. |
Versengte Katzen leben lange. |
10907. |
Man verspielt auch mit guten Karten. |
10909. |
Versprechen und halten
|
10910. |
Versprechen ist eins und halten ein anderes. |
10911. |
Versprechen will ein Halten haben. |
10912. |
Wer nichts verspricht, braucht nichts zu halten. |
10913. |
Versprechen
|
10914. |
Versprechen macht Schulden. |
10915. |
Versprechen ist ehrlich,
|
10916. |
Versprechen ist herrisch, halten bäurisch. |
10917. |
Versprechen füllt den Magen nicht. |
10918. |
Nichts wiegt leichter als ein Versprechen. |
10919. |
Er verspricht goldene Berge und ist keinen Heller wert. |
10920. |
Verstand und Nachgedanken kommt nicht vor den Jahren. |
10921. |
Verstand ist nicht immer daheim. |
10922. |
Verstand muß man mitbringen, man kauft ihn nicht auf dem Markte. |
10923. |
Viel Verstand hat wenig Glück. |
10924. |
Wo ein Verstand ist, der birgt sich nicht, er bricht heraus. |
10925. |
Grober
Verstand
|
10926. |
Plumper Verstand hält fest. |
10927. |
Verstand und Schönheit sind selten beisammen. |
10928. |
Wer sich nicht verstellen kann, taugt nicht zum Regieren. |
10929. |
Versuch's und hang die Angel ein,
|
10933. |
Vertrag bricht allen Streit. |
10934. |
Vertragenen Hader soll man nicht wieder anregen. |
10935. |
Vertraue, doch nicht zuviel. |
10935a. |
Wer Dirnen
vertraut seinen Rat,
|
10936. |
Mit jedermann dich freundlich halt,
|
10937. |
Jedem vertrauen ist töricht, keinem tyrannisch. |
10938. |
Vertrauen weckt Vertrauen. |
10939. |
Vertraulichkeit war in der Arche Noahs. |
10930. |
Vertun ist leichter als gewinnen. |
10931. |
Es ist leichter ein Dorf vertun als eine Hütte erwerben. |
10932. |
Viel
vertun und wenig erwerben
|
10940. |
Besser verwahrt als beklagt. |
10941. |
Etwas Verwandtschaft macht gute Freundschaft. |
10942. |
Verzagt hält übel Haus. |
10943. |
Verzagt Herz freit nimmer ein schönes Weib. |
10944. |
Verzehr nicht über Gewinnen,
|
10945. |
Es ist bald verzehrt, was man langsam erworben hat. |
10946. |
Wer mehr verzehrt, als er gewinnt, der muß nachher mit den Mäusen essen. |
10947. |
Wer mehr will
verzehren,
|
10948. |
Es läßt sich wohl ein Kaisersgut verzehren. |
10949. |
Verzeih dir nichts und andern viel. |
10950. |
Eine Viertelstunde Verzug bringt oft jahrelangen Aufschub. |
10951. |
Unnötiger Verzug bringt keinen Vorteil. |
10952. |
Verzweifle nicht, mein frommer Christ. |
10953. |
Das währt von der Vesper bis die Hühner auffliegen! |
10954. |
Aufgewichst, der Herr Vetter kommt! |
10955. |
Stecke dich nicht zwischen Vettern und Freunde, sonst klemmst du dich. |
10956. |
Eisern Vieh stirbt nicht. |
10957. |
Kein Vieh verbüßt Gewette. |
10958. |
Klein Vieh macht auch Mist. |
10959. |
Gleich Vieh leckt sich gern. |
10960. |
Vieh und Menschen muß man nicht zusammenrechnen. |
10961. |
Das Vieh ist wie der Stall. |
10962. |
Gibst du deinem Vieh, so gibt es dir wieder. |
10963. |
Viele können einem helfen. |
10963a. |
Viel und gut ist nicht beisammen. |
10964. |
Viele können mehr denn einer. |
10964a. |
Es gibt viel Hände; was die eine nicht kann, macht die andere. |
10965. |
Dem Vielen fehlt das Viel. |
10966. |
Drei
Viel und drei Wenig sind schädlich:
|
10967. |
Wo viel ist, da will auch viel hin. |
10968. |
Vieler Zugriff
|
10969. |
Mit vielem geudet man, mit wenigem spart man. |
10970. |
Ein Vielfraß wird nicht geboren, sondern erzogen. |
10970a. |
Was man zu Abend um
vieri tut,
|
10971. |
Die vierte Frau bringt die Schüppe. |
10972. |
Das sind alte Violen, die riechen nicht mehr. |
10973. |
Nach der Violine läßt sich gut tanzen, sagte der Bauer, da kriegt' er einen Schinken. |
10974. |
Vinzenzen Sonnenschein
|
10975. |
Virtus in medio, sagte der Teufel, da ging er zwischen zwei Huren. |
10976. |
Vit
|
10977. |
Um Viti kommen die Fliegen selbneun. |
10978. |
Säst du die Gerste nach St.
Vit,
|
10979. |
Friß, Vogel, oder stirb. |
10980. |
Den
Vogel kennt man am Gesang,
|
10981. |
Besser
ein
Vogel in der Hand
|
10982. |
Besser ein Vogel im Netz als zehn in der Weite. |
10983. |
Ein Vogel in der Schüssel ist besser als zehn in der Luft. |
10984. |
Man kennt den Vogel an den Federn. |
10984a. |
Man sieht's am Schwanz, was es für ein Vogel ist. |
10985. |
Laß mir den Vogel und behalt du die Federn. |
10986. |
Was nicht am Vogel ist, das ist an den Federn. |
10987. |
Die Vögel, die zuviel Federn haben, fliegen nicht hoch. |
10988. |
Die Vögel gesellen sich zu ihresgleichen. |
10989. |
Vögel von gleichen Federn fliegen gern beisammen. |
10989a. |
Einerlei Vögel hocken auf einerlei Nest. |
10990. |
Mit welchen Vögeln man fliegt, mit denen wird man gefangen. |
10991. |
Wer Vögel fangen will, muß süß pfeifen und nicht mit Knitteln dreinschlagen. |
10992. |
Wer Vögel fangen will, muß nicht mit Prügeln dreinwerfen. |
10993. |
Klopf auf den Busch, so fliegen die Vögel heraus. |
10994. |
Man muß den Vögeln richten, wenn sie im Striche sind. |
10995. |
Man muß den Vogel erst im Käficht haben, eh man ihn singen lehrt. |
10996. |
Die Vögel, die zu früh singen, holt am Abend die Katze. |
10997. |
Böser Vogel, böses Ei. |
10998. |
Böser Vogel, böser Gesang. |
10999. |
Mancherlei Vögel, mancherlei Sang. |
11000. |
Jeder Vogel singt, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. |
11001. |
Jeder Vogel singt seinen Gesang. |
11002. |
Kein Vogel fliegt so hoch, er kommt wieder auf die Erde. |
11003. |
Jedem Vogel gefällt sein Nest. |
11004. |
Jeder Vogel hat sein Nest lieb. |
11005. |
Nach und nach macht der Vogel sein Nest. |
11006. |
Kleine Vöglein, kleine Nestlein. |
11007. |
Alter
Vogel,
|
11008. |
Alte Vögel sind schwer rupfen. |
11009. |
Jung Vöglein, weich Schnäblein. |
11010. |
Scharrenden Vogel brate schnell, schwimmenden langsam. |
11011. |
Scharrenden
Vogel brat mit Eile,
|
11012. |
Er hat gewiß Vögel unterm Hut, daß er nicht grüßt. |
11013. |
Gemalte
Vögel sind gut schießen,
|
11014. |
Laß die Vöglein sorgen, die schwache Beinlein haben. |
11014a. |
Was den Vögeln gehört, wird den Fischen nicht. |
11015. |
Sie leben wie die Vöglein im Hanfsamen. |
11016. |
Besser im
Vogelgesang
|
11017. |
Besser Vogelfangen als ganz stille sitzen. |
11018. |
Vogelfang gehört zum Wildbann. |
11018a. |
Viel kleine Vögel geben auch einen Braten. |
11019. |
Wie es vögelt, so legt es Eier. |
11020. |
Vogler und Jäger
|
11021. |
Jeder Vogler lobt seinen Kauz. |
11022. |
Vogelfreier Wicht
|
12394. |
Besser im
Vogelgesang
|
11022a. |
Wo das Volk ist, da ist Nahrung. |
11023. |
Volkes Stimme, Gottes Stimme. |
11024. |
Voll ist toll. |
11025. |
Voll Land,
|
11026. |
Je
voller,
|
11027. |
Voller Kropf,
|
11028. |
Bist du
voll, so leg dich nieder,
|
11029. |
Voll macht faul. |
11030. |
Voller Mann, fauler Mann. |
11031. |
Voller Bauch studiert nicht gern. |
11032. |
Der Volle redet schwer. |
11033. |
Voller Mund
|
11034. |
Einem vollen Mann soll ein Fuder Heu ausweichen. |
11035. |
Bei
Vollen lernt man saufen,
|
11036. |
Voll ist nichts, aber knatschvoll. |
11037. |
Völlerei bringt Buhlerei, Buhlerei bringt Buberei. |
11038. |
Nicht
voll und satt,
|
11039. |
Volle Fässer klingen nicht. |
11040. |
Voller Sack pfeift. |
11041. |
Voller Gaul springt. |
11041a. |
Wo eine Volle ist, kann man schon hausen. |
11042. |
Vorangehen macht Nachgehen. |
11043. |
Vorbedacht
|
11044. |
Die vordersten tun, was die hintersten nicht vermögen. |
11045. |
Kannst du nicht im Vorderzug sein, so zieh im Troß nach. |
11046. |
Unsere Vorfahren waren auch keine Narren. |
11047. |
Wohl vorgehen macht wohl folgen. |
11048. |
Wer unrecht vorgeht, ist ärger, als wer ihm folgt. |
11049. |
Guter Vorgänger macht gute Nachtreter. |
11050. |
Vorgegessen Brot macht langsam arbeiten. |
11051. |
Vorgetan und nachbedacht
|
11052. |
Vorher schön zum Küssen,
|
11053. |
Vorher Bescheid
|
11054. |
Vormund nimmt so viel, daß Nachmund darben muß. |
11055. |
Der Vormund nimmt oft so viel, daß dem Nachmund nichts übrigbleibt. |
11056. |
Es wird kein treuer Vormund gefunden. |
11057. |
Wenn der Teufel einen Vormund hätte, kam' er um die Hölle. |
11058. |
Vorne fix
|
12393. |
Vornehmer Wind,
|
11059. |
Vorrat
|
11059a. |
Laß dich mit wenigem Vorrat begnügen. |
11060. |
Vorrede spart Nachrede. |
11061. |
So das Vorroß irrt, verführt es die andern allesamt. |
11062. |
Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. |
11063. |
Vorsicht
|
11064. |
Vorsorge verhütet Nachsorge. |
11065. |
Besser ein Vorsorger denn ein Nachsorger. |
11066. |
Alle Vorteile gelten. |
11067. |
Alle Vorteile helfen, sind sie noch so klein. |
11068. |
Vorteil trifft zwei Fliegen auf einen Schlag. |
11069. |
Vorteil hat bald Feierabend. |
11070. |
Vorteil geht vor Stärke. |
11071. |
Vorteil schlägt die Leute. |
11072. |
Wer seinen Vorteil nicht versteht, den will der König nicht im Lande wissen. |
11072a. |
Was helfen die Vorteile, wenn man sie nicht braucht? |
11073. |
Vorteil ist nicht allezeit Gewinn. |
11074. |
Ein wenig Vorteils bringt den Mann aus den Kleidern. |
11075. |
Kleiner Vorteil macht großen Schalk. |
11076. |
Kein Vorteil ohne seinen Nachteil. |
11077. |
Wer nicht vorwärts geht, der kommt zurück. |
11078. |
Vorwärts wie ich, sagt der Krebs. |
11079. |
Vorwitz macht Jungfern teuer. |
11080. |
Vorwitzig ist nicht witzig. |
11081. |
Vorwitzig macht faulwitzig. |
11082. |
Vorworten bricht allen Streit. |
11083. |
Vorworte brechen Nachworte. |
W
W – Weib
11084. |
W macht mir Weh. |
11085. |
Drei
W bringen Pein:
|
11086. |
Drei
W sind große Räuber:
|
11101. |
Die Waage zeigt, ob schwer, ob leicht, aber nicht, ob Gold, ob Silber. |
11096. |
Mit
Wachen und mit Wagen
|
11096a. |
Wachen und Beten
|
11099. |
Wenn der Wächter nicht wacht, wacht der Dieb. |
11100. |
Nahe beim Feuer schmilzt das Wachs. |
11097. |
Alte Wachteln sind übel fangen. |
11098. |
So vielmal als die Wachtel schlägt, so viel gilt der Laib Brot. |
11102. |
Als man rief
Waden,
|
11103. |
Wagen gewinnt, Wagen verliert. |
11103a. |
Wer nicht
wagt,
|
11104. |
Wagemann, Winnemann. |
11105. |
Wer nicht
wagt,
|
11106. |
Wer nichts will
wagen,
|
11106a. |
Wer nicht wagt, kommt nicht nach Wehlau. |
11107. |
Wagen hat Glück. |
11108. |
Erst wäg's, dann wag's. |
11108a. |
Wagen ist besser als wägen. |
11109. |
Ich
wag's.
|
11109a. |
Wag's und laß Gott walten. |
11110. |
Waghals bricht den Hals. |
11111. |
Wer nach einem goldenen Wagen trachtet, bekommt doch wohl eine Speiche davon. |
11112. |
Der Wagen muß gehn, wie ihn die Pferde führen. |
11113. |
Wenn der Wagen fällt, hat er fünf Räder. |
11114. |
Der leere Wagen muß dem vollen ausweichen. |
11115. |
Wenn der Wagen im Kote steckt, werden viel Worte gemacht. |
11116. |
Es ist gut neben seinem Wagen gehen. |
11117. |
Kannst du nicht mit Wagen fahren, so fahre mit einem Karren. |
11118. |
Wahl
|
11119. |
Wer die Wahl hat, hat die Qual. |
11120. |
Wahn erheischt viel, Notdurft wenig. |
11121. |
Der Wahn allein ist reich und arm. |
11122. |
Wer wohl wähnt, dem ist wohl. |
11123. |
Wahnolf ist Trügolfs Bruder. |
11124. |
Sprich, was
wahr ist,
|
11125. |
Wahr,
|
11126. |
Kommt's nicht gleich, das
Wahr,
|
11127. |
Wahrheit ist der Zeit Tochter. |
11128. |
Unzeitige Wahrheit ist einer Lüge gleich. |
11129. |
Wenn's nicht
wahr wär',
|
11130. |
Wahrheit leid't wohl Not,
|
11131. |
Wahrheit wird wohl gedrückt, aber nicht erstickt. |
11132. |
Zuletzt siegt Wahrheit, Tugend und Mut. |
11133. |
Zum Begräbnis der Wahrheit gehören viel Schaufeln. |
11134. |
Die Wahrheit will an den Tag. |
11135. |
Wahrheit kriecht in keine Mauselöcher. |
11136. |
Mit der Wahrheit kommt man am weitesten. |
11137. |
Die Wahrheit nimmt kein Blatt vor den Mund. |
11138. |
Wahrheit sagt den Text ohne Glossen. |
11139. |
Wahrmanns Haus steht am längsten. |
11140. |
Wer die Wahrheit geigt, dem schlägt man den Fidelbogen um den Kopf. |
11141. |
Schieb den Riegel vor, so einer stets die Wahrheit geigt. |
11142. |
Wahrheit findet keine Herberge. |
11143. |
Wer will die
Wahrheit sagen,
|
11144. |
Wahrheit tut der Zunge weh. |
11145. |
Mit der Wahrheit kommt man ins Geschrei. |
11146. |
Wahrheit muß ins Hundeloch. |
11147. |
Die Wahrheit ist der Welt leid. |
11148. |
Willfahren macht Freunde, Wahrsagen Feinde. |
11149. |
Wer die Wahrheit auf großer Herren Tisch bringen will, muß viel süße Brühen daran machen. |
11150. |
Wahrheit gebraucht man kaum an Feiertagen, geschweige daß man sollte Alltagshosen daraus machen. |
11151. |
Die Wahrheit hat ein schönes Angesicht, aber zerrissene Kleider. |
11152. |
Die Wahrheit ist ein Kleinod, darum will sie mancher nicht alle Tage zur Schau tragen. |
11153. |
Die Wahrheit wird mit Tüchern behängt, wie die Altäre in den Fasten. |
11154. |
Mit der Wahrheit spielt man alle Tage den Karfreitag. |
11155. |
Wahrheit gibt kurzen Bescheid, Lüge macht viel Redens. |
11155a. |
Die Wahrheit hat nur eine Farbe, die Lüge mancherlei. |
11156. |
Wahrheit ist ein selten Kraut,
|
11157. |
Wahrheit ist ein selten Wildbret. |
11158. |
Wahrheit leidet keinen Schimpf, sprach der Beck, als man ihn Mehldieb nannte. |
11159. |
Mich dünkt, ich wähn, ich acht, ich halt
|
11160. |
Mancher besteht bei der Wahrheit wie Butter bei der Sonne. |
11161. |
Ge währsmann haben hilft nicht. |
11162. |
Was lange währt, wird gut. |
11170. |
Regen auf
Walburgisnacht
|
11163. |
Wald hat Ohren, Feld hat Augen. |
11164. |
Der Wald hat keinen Baum. |
11165. |
Er sieht den Wald vor Bäumen nicht. |
11166. |
Dem reichen
Walde wenig schadet,
|
11167. |
Der kommt nimmer in den Wald, der jeden Strauch fürchtet. |
11168. |
Wie man in den Wald schreit, so schallt es wieder heraus. |
11169. |
Wallfahrer kommen selten heiliger nach Hause. |
11174a. |
Man kann durch eine Wand sehen, wenn ein Loch darin ist. |
11175. |
Die Wände haben Ohren. |
11176. |
Einer Wand, die fallen will, gibt jedermann Stöße. |
11177. |
Was man nicht erlernt, kann man er wandern. |
11178. |
Wenn der Wanderer getrunken hat, wendet er dem Brunnen den Rücken zu. |
11179. |
Der beste Wanderer muß vorangehen. |
11180. |
Er ist ein ge wanderter Gesell, einmal zu Markt, zweimal zur Mühle und dreimal zu Bade gewesen. |
11181. |
Wanne ist kein Korb. |
11182. |
Wenn das nicht gut für die Wanzen ist! |
11183. |
Alle Wappen müssen Gold oder Silber haben. |
11184. |
Er hat einen Lappen als Wappen auf dem A–. |
11088. |
Böse Ware muß man aufschwatzen. |
11089. |
An böser Ware ist nichts zu gewinnen. |
11090. |
Schlechte Ware wird jedem angetragen. |
11091. |
Angebotene Ware stinkt. |
11091a. |
Wer die Ware schilt, hat Lust dazu. |
11092. |
An fauler
War
|
11093. |
Gute Ware lobt sich selbst. |
11094. |
Darnach Ware, darnach Geld. |
11095. |
Allzuteuer geboten macht die Ware unwert. |
11185. |
Warm ist das Leben, kalt der Tod. |
11186. |
Er bläst warm und kalt aus einem Munde. |
11187. |
Wer den andern warnt, der ist sein Freund. |
11188. |
Gewarnter Mann ist halb gerettet. |
11189. |
Wer sich warnt, der wehrt sich. |
11190. |
Es hat ge warnt – den Augenblick wird's schlagen. |
11191. |
Es heißt: Auf der hohen
Wart,
|
11192. |
Lang Warten ist nicht geschenkt. |
11193. |
Warten vexiert. |
11194. |
Warten erfreut wie Essig die Zähne und Rauch die Augen. |
11195. |
Die
warten kann,
|
11196. |
Wart,
|
11197. |
Wer warten kann, hat viel getan. |
11198. |
Wer nicht warten kann, muß laufen. |
11199. |
Darauf ist gut warten, aber übel fasten. |
11200. |
Wer bis an den Jüngsten Tag warten kann, ist leicht Herr der ganzen Welt. |
11200a. |
Wer zu lange wartet, wird übel gewartet. |
11200b. |
Wer wartet, den belangt. |
11200c. |
Was man gern hätte, mag man nicht er warten. |
11201. |
Wart a Weil, harr a Weil, sitz a Weil nieder,
|
11202. |
Wart's ab, sagt Tuckermann. |
11203. |
Jeder warte des Seinen und laufe nicht fort. |
11204. |
Warte des Deinen. |
11205. |
Warum? Darum. |
11206. |
Kein Warum ohne ein Darum. |
11207. |
Um der Warzen willen trage ich Handschuhe. |
11208. |
Besser eine Warze auf dem Rücken als eine Sommersprosse im Gesicht. |
11209. |
Es ist kein Was ohne Weil. |
11210. |
Wasch du mich, so wasch ich dich, so werden wir beide hübsch. |
11211. |
Viel in der
Wasche,
|
11212. |
Ich habe kein Hemd in dieser Wasche. |
11213. |
Viel Holz, gute Aschen
|
11214. |
Reine
Wäsch und Höflichkeit
|
11214a. |
Wenn die Frau eine Wasche hat, so hat der Mann eine seltsame Frau und ein böses Hemd. |
11215. |
Das Wasser hat keine Balken. |
11216. |
Das Wasser ist nicht gebälkt, sagt der Jüd. |
11217. |
Wer auf dem Wasser fährt, hat den Wind nicht in der Hand. |
11218. |
Dem Wasser ist nicht zu trauen, es reißt den Mühlgang weg. |
11219. |
Wenn kein Wasser auf der Mühle ist, so tanzt der Esel. |
11220. |
Das ist Wasser auf meine Mühle. |
11221. |
Er weiß, woher das Wasser zur Mühle fließt. |
11222. |
Wasser ist das stärkste Getränk, es treibt Mühlen. |
11223. |
Stillem Wasser und schweigenden Leuten ist nicht zu trauen. |
11224. |
Stille Wasser sind (gründen) tief. |
11225. |
Stille Wasser, tiefe Gründe. |
11225a. |
Stille Wasser fressen auch Grund. |
11226. |
Es ist kein Wasser so tief, man findet den Grund. |
11227. |
Alle kleinen Wasser laufen in die großen. |
11228. |
Im großen Wasser fängt man große, im kleinen Wasser gute Fische. |
11229. |
In kleinen Wassern fängt man auch gute Fische. |
11230. |
Große Wasser, große Kriege. |
11231. |
Wo Wasser gewesen ist, da kommt Wasser wieder. |
11232. |
Wer dem Wasser wehren will, muß die Quellen stopfen. |
11233. |
Das Wasser will über die Körbe gehen. |
11234. |
Wenn das Wasser über die Körbe geht, soll man das Schiff ösen. |
11234a. |
Wenn ich gutes Wasser habe, laß ich das Bier stehen und trinke Wein. |
11234b. |
Das Wasser ist am besten an der Quelle. |
11235. |
Das Neunkircher Mädlein hat gesagt: Kann ich das Wasser beim obern Brunnen holen, so geh ich nicht zum untern. |
11236. |
Stehende Wasser werden endlich faul und stinkend. |
11237. |
Kein Wässerchen so klar, es trübt sich einmal. |
11237a. |
Et es ken Water so klar, et fleimt sik. |
11238. |
Das Wasser läuft den Berg nicht hinauf. |
11239. |
Bis dahin läuft noch viel Wasser den Rhein hinunter. |
11240. |
Das hieße Wasser in den Rhein tragen. |
11241. |
Ohne Wasser schleift sich's übel. |
11242. |
Wer des Wassers bedarf, sucht es im Brunnen. |
11243. |
Es hilft kein Wasser wider die Wassersucht. |
11244. |
Bei
Wasser und Brot
|
11245. |
Trink Wasser wie ein Ochs und Wein wie ein König. |
11245a. |
Wenn Wasser Wein wäre, wer wüßte, wer Wirt wäre? |
11246. |
Den Wassertrinker geht kein Schick an. |
11247. |
Es ist ein schlimm Wasser, das den Durst nicht löscht. |
11248. |
Wasserkrug
|
11248a. |
Mit
Wasser und Brot
|
11249. |
Gut ge wässert ist halb gebleicht. |
11250. |
Wenn das Wasser über die Steine läuft, wird es rein. |
11251. |
Man muß unreines Wasser nicht eher weggießen, bis man reines hat. |
11252. |
Soll ich ersaufen, so muß es in sauberm Wasser sein. |
11253. |
In unsauberm Wasser mag man sich nicht reinwaschen. |
11254. |
Wenn sich das Wasser bläsert, regnet es bald. |
11254a. |
Wasser reich, Land arm. |
11254b. |
Mit dem Weck kann man das Brot ersparen. |
11255. |
Der gerade Weg ist der beste. |
11256. |
Der gelindeste Weg ist der beste. |
11257. |
Der auf halbem Weg umkehrt, irrt nur um die Hälfte. |
11258. |
Der auf übelm Weg ist, hat Not davon zu kommen. |
11259. |
Was hilft laufen, wenn man nicht auf dem rechten Weg ist? |
11260. |
Wer aus dem Weg ist, wär' gern wieder drein. |
11261. |
Gut
Weg um
|
11262. |
Wer den Weg ans Meer nicht weiß, gehe nur dem Flusse nach. |
11263. |
Auf dem Weg, den viele gehn, wächst kein Gras. |
11264. |
Gemeinen Weg kann niemand verbieten. |
11264a. |
Alte Wege und alte Freunde soll man in Würden halten. |
11265. |
Alle Dinge stehen in einer Wegscheide. |
11266. |
Was man zu weit wegwirft, hätte man gerne. |
11087. |
Wehe dem, der sich vor dreien nicht hütet: Wollust, Wein und Würfel. |
11267. |
Wo es einem wehe tut, dahin greift man sich oft. |
11268. |
Was wehe tut, das lehrt. |
11269. |
Wer nicht sagen darf, daß ihm wehe ist, dem ist weh. |
11270. |
Was man einem
wehrt,
|
11271. |
Wehrender Hand wird immer Rat. |
11272. |
Der sich ehrt,
|
11273. |
Viel
Wehr,
|
11274. |
Wem zu wohl ist, der nehm' ein Weib. |
11275. |
Guter Mut ist halber Leib:
|
11276. |
Weib und Leinwand kauft man nicht bei Lichte. |
11277. |
Es ist besser Weiber begraben denn zur Kirche führen. |
11278. |
Es nimmt keiner ein Weib, er sei denn unsinnig. |
11279. |
Wer nichts zu zanken hat, der nehm' ein Weib. |
11280. |
Man sieht es an der Nase bald,
|
11281. |
Es soll keiner ein Weib nehmen, er könne denn drei ernähren. |
11282. |
Nimm das Weib, so wirst du sie los. |
11283. |
Auf
Weiber und Gewinn
|
11284. |
Weiber sind anfangs leicht, werden aber immer schwerer. |
11285. |
Junges Weib ist altem Mann das Postpferd zum Grabe. |
11286. |
Junges Weib bei altem Mann ist bei Tag Weib und bei Nacht Witwe. |
11287. |
Es nimmt kein Weib einen alten Mann um Gottes willen. |
11288. |
Weiber nehmen ist kein Pferdehandel. |
11289. |
Nimm ein Weib um das, was sie hat, einen Freund um das, was er tut, und eine Ware um das, was sie gilt. |
11290. |
Keiner nimmt ein Weib um Gottes willen: Jeder hat gern Fleisch mit guter Brühe. |
11291. |
Häßliche Weiber hüten das Haus wohl. |
11292. |
Ein häßlich Weib ist eine gute Haushälterin. |
11293. |
Ein häßliches Weib ist ein guter Zaun um den Garten. |
11294. |
Es ist leichter wider den Satan streiten als wider ein schönes Weib. |
11295. |
Feuer brennt in der Nähe, ein schönes Weib nah und fern. |
11296. |
Schöne Weiber machen schöne Sitten. |
11297. |
Schön Weib, viel Stolz. |
11298. |
Jedes Weib will lieber schön als fromm sein. |
11299. |
Weiberschönheit, das Echo im Wald
|
11300. |
Schöne Weiber und zerschnittene Kleider bleiben gern hangen. |
11301. |
Weiberaugen, Feuerspiegel. |
11302. |
Ein schön Weib ist nur ein Bubenspiegel. |
11303. |
Schön Weib ist ein zartes Kleid, wenn man's viel antut, verdirbt es. |
11304. |
Je schöner Weib, je schlechtere Schüssel. |
11305. |
Es gibt nur zwei gute Weiber auf der Welt: die eine ist gestorben, die andere nicht zu finden. |
11306. |
Ein klaffend
Weib ist selten stumm,
|
11307. |
Weiber findet man nimmer ohne Rede. |
11308. |
Drei Weiber, drei Gänse und drei Frösche machen einen Jahrmarkt. |
11309. |
Dreier Weiber Gezänk macht einen Jahrmarkt. |
11310. |
Ein Weib verschweigt, was sie nicht weiß. |
11311. |
Bei Weibern ist des Schwatzens hohe Schule. |
11312. |
Weiberreden, armes Reden. |
11313. |
Es ist beim
Weibe verschlossen
|
11314. |
Die Weiber führen das Schwert im Maul, darum muß man sie auf die Scheide schlagen. |
11315. |
Die Weiber sind furchtsam und rufen bald St. Peter zu: Steck ein dein Schwert. |
11316. |
Ein Sack voll Flöhe ist leichter zu hüten als ein Weib. |
11317. |
Weiber hüten ist vergebliche Arbeit. |
11318. |
Das beste Weib schilt des Mannes Hut. |
11319. |
Schöne Weiber sind Irrwische, verführen bei hellem Tag. |
11320. |
Ein geil alt Weib ist des Todes Fastnachtspiel. |
11321. |
Man sucht von
Weibern und von Fischen
|
11322. |
Viel Weiber tragen offene Kleider, um den Milchmarkt nicht zu bedecken. |
11323. |
Bitt ein Weib, du verlierst nichts daran. |
11324. |
Ein
Weib den Edelknaben küßt,
|
11325. |
Weiber, Glück und Gold
|
11326. |
Mit Weibern, die das Küssen erlauben, ist man bald auf dem Bette. |
11327. |
In der Weiber Kram findet sich immer etwas feil. |
11328. |
Weiber nehmen gern Drescher für Tröster. |
11329. |
Mit einem bösen Weibe finge man den Teufel im freien Feld. |
11330. |
Wen der Teufel ärgern will, schickt er böse Weiber ins Haus. |
11330a. |
Wer ein böses Weib hat, braucht keinen Teufel. |
11331. |
Bösem Weibe kann niemand steuern. |
11332. |
Wer sich von einem bösen Weibe scheidet, macht eine gute Tagreise. |
11333. |
Ein bös Weib ist der Schiffbruch des Mannes. |
11334. |
Gilt die Bosheit etwas, so ist ein Weib teurer als zehn Männer. |
11335. |
Es gibt nur ein böses Weib; aber ein jeder meint, er hätt' es. |
11336. |
Es sind nur drei gute Weiber gewesen: die eine ist aus der Welt geloffen, die andre ist im Bad ersoffen, die dritte sucht man noch. |
11337. |
Weiberlieb und Herrengunst
|
11338. |
Weibsbild
|
11339. |
Es ist schlimmer, ein Weib zu reizen als einen bissigen Hund. |
11340. |
Weiber sind Katzen
|
11341. |
Schlimme Weiber, aus denen man nicht kommen kann. |
11342. |
Beileibe
|
11343. |
Glaub keinem Weibe, wenn sie auch tot ist. |
11344. |
Die Weiber haben drei Häute. |
11345. |
Weibern und Geschossen soll niemand trauen. |
11346. |
Weiberrache hat keine Grenzen. |
11347. |
Kein Mann ohne Wolfszahn, kein Roß ohne Tücke, kein Weib ohne Teufel. |
11348. |
Kein Weib ohne ein nisi, die beste, die es bedeckt. |
11349. |
Weiber sind des Teufels Kloben, darin er fängt, was aufsitzt. |
11350. |
Der Weiber Schmuck ist des Teufels Zuggarn. |
11351. |
Weiberlist,
|
11352. |
Weiberlist
|
11353. |
Brunst, Flut und
Weibertücke
|
11354. |
In bösen Räten ist das Weib des Mannes Männin. |
11355. |
Das Weib ist ein Geschwinddoktor: sie hat eine List erfunden, so oft sie auf die Erde sieht. |
11356. |
Der Weiber Weinen ist heimlich Lachen. |
11357. |
Weiber sind veränderlich wie Aprilwetter. |
11358. |
Zwischen eines Weibes Ja und Nein läßt sich keine Nadelspitze stecken. |
11359. |
Weiber haben langes Haar und kurzen Sinn. |
11360. |
Wenn ein alt Weib tanzt, macht sie dem Tod ein Hofrecht. |
11361. |
Wenn alte Weiber tanzen, machen sie viel Gestäub. |
11362. |
Es ist kein Kinderspiel, so ein alt Weib tanzt. |
11363. |
Wer ein alt Weib nimmt des Geldes willen, bekommt den Sack gewiß; wie es um das Geld steht, wird sich finden. |
11364. |
Gehorsam und Geduld wachsen nicht im Weibergarten. |
11365. |
Wo Weiber regieren, steigen die Stühle auf die Bänke. |
11366. |
Weiberregiment
|
11367. |
Wo
Weiber und Hasen zu Felde blasen,
|
11367a. |
Bieter 'n schluuten Wiif äs 'n kiiwen Wiif. |
11367b. |
'n
Wiif, dat met 'n Koppe will buawen uut,
|
11368. |
Wer eine Weiberhaube aufsetzt, den schlagen die Pferde. |
11369. |
Nährt das Weib den Mann, so muß er ihr Spielball sein. |
11370. |
Wenn die
Weiber waschen und backen,
|
11371. |
Wenn das Weib die Töpfe zerbricht und der Mann die Krüge, so gibt es viel Scherben im Haus. |
11372. |
Die Weiber werden niemals fertig. |
11373. |
Weiber sind unrichtige Uhren. |
11374. |
Weiber und Rosse wollen gewartet sein. |
11375. |
Wer Weib und Kinder hat, darf nicht um Arbeit sorgen. |
11376. |
Karges Weib geht selten zur Kiste. |
11377. |
Karges Weib geht oft zur Kiste. |
11378. |
Ein Weib soll weder geben noch nehmen. |
11379. |
Wenn ein Weib Geschenke nimmt, so hat sie sich selbst verkauft. |
11380. |
Dein Weib, dein Schwert und dein Pferd magst du wohl zeigen, aber nicht ausleihen. |
11381. |
Verliehen
Weib, Roß, Laut und Wehr
|
11382. |
Das
Weib fragt,
|
11383. |
Das Weib und der Ofen sind eine Hauszierde. |
11384. |
Es ist der beste Hausrat, der ein fromm Weib hat. |
11385. |
Ein fromm
Weib
|
11386. |
Fromm
Weib, des Lebens Heil,
|
11387. |
Ein fromm Weib beherrscht ihren Mann mit Gehorsam. |
11388. |
Ein fromm Weib kann man mit Gold nicht überwägen. |
11389. |
Fromm Weib hat nur ein Vaterunser. |
11390. |
Ein ungeziert Weib ist die beste Hausfrau. |
11390a. |
Wer sein Weib schlägt, jagt einen Teufel hinaus und zehn hinein. |
11391. |
Wer sein Weib schlägt, macht sich drei Fasttage und ihr drei Feiertage. |
11392. |
Wer da schlägt sein
Weib,
|
11393. |
Wer sein Weib schlägt, schlägt mit der rechten Hand seine linke. |
11394. |
Am Weib schlägt der Mann seine Schande. |
11395. |
Weiber schlagen gibt schlechte Ehre. |
11396. |
Wer sein Weib einmal schlägt, schlägt es mehrmal. |
11397. |
Ein Weib hat nicht alle Schlüssel anhängen. |
11398. |
Ein Weib kann nicht Brot backen ohne Mehl. |
11399. |
Was ein Weib bei sich selbst gedenkt, ist henkenswert. |
11400. |
Versagen ist der
Weiber Sitte;
|
11401. |
Lösche das Licht aus, so sind alle Weiber gleich. |
11402. |
Weiberkleider decken des Nachts wohl. |
11403. |
Trunken
Weib,
|
11404. |
Ein Weiberschoppen ist neun halbe. |
11405. |
Mit viel Weibern zeugt man viel Kinder. |
11406. |
Reiche Weiber machen arme Kinder. |
11407. |
Weiber, Wein und Würfelspiel
|
11408. |
Das meiste Teil am Menschen ist Weiberfleisch. |
11408b. |
Weiberkrieg gilt nichts. |
Weich – Wirf
11408a. |
Wem man weich bettet, der wird faul. |
11409. |
Weichst du mir, so weich ich dir. |
11409a. |
Es ist besser weichen als zanken. |
11410. |
Weichen ist keine Schand,
|
11411. |
Wer weicht, kann ein andermal schlagen. |
11412. |
Ein wenig Weigerns steht wohl. |
11413. |
Grüne Weihnachten, weiße Ostern. |
11414. |
Weihnachten im Klee,
|
11415. |
Der Wein für die Leute, das Wasser für die Gänse! |
11416. |
Guter Wein bedarf keines Kranzes. |
11417. |
Altem Wein gehört kein neuer Kranz. |
11418. |
Guter Wein verkauft sich selbst. |
11419. |
Der Wein ist gut, wenn er auch den Mann die Treppe hinunterwirft. |
11420. |
Wer nicht liebt
Wein, Weib und Gesang,
|
11421. |
Alle Freude steckt in der Weinkarte. |
11422. |
Wein ist der Poeten Heiliger Geist. |
11423. |
Nahe beim Wein und weit vom Schuß. |
11424. |
Trink
Wein und erwirb,
|
11425. |
Trink Wein, so beschert Gott Wein. |
11426. |
Der Wein ist ein Wahrsager. |
11427. |
Wein sagt die Wahrheit. |
11428. |
Wein hat keinen Riegel vor. |
11429. |
Wein
|
11430. |
Wein
|
11431. |
Das Herz im Wein, die Gestalt im Spiegel. |
11432. |
Der Wein nimmt kein Blatt vors Maul. |
11433. |
Wenn der Wein eingeht, geht der Mund auf. |
11434. |
Beim Wein geht die Zunge auf Stelzen. |
11434a. |
Wenn der Wein niedersitzt, schwimmen die Worte empor. |
11435. |
Guter
Wein
|
11436. |
Mit Wein macht man den Psittich schwatzen. |
11437. |
Wer redet gut Latein,
|
11438. |
Wein red't viel; aber bös Latein. |
11439. |
Was der Mann kann,
|
11440. |
Wein
|
11441. |
Der Wein macht die Alten beritten. |
11442. |
Guter Wein ist der Alten Milch. |
11443. |
Wien up Melk
|
11444. |
Der Wein ist kein Narr, aber macht Narren. |
11445. |
Wein und Weiber machen alle Welt zu Narren. |
11446. |
Die Weinreden haben ihren Wert nur beim Wein. |
11447. |
Was hinterm Weine geredet wird, gilt nicht. |
11448. |
Je süßer der Wein, je saurer der Essig. |
11449. |
Süßer Wein gibt sauern Essig. |
11450. |
Junger Wein ist süß, hat aber viel Hefen. |
11451. |
Wenn man Wein abläßt, laufen die Hefen mit. |
11452. |
Jeder Wein hat seine Hefen, jedes Mehl seine Kleien. |
11453. |
Wein
|
11454. |
Alter Wein, gesunder Wein. |
11455. |
Wein trinken, Wein bezahlen. |
11456. |
Wo der beste Wein wächst, trinkt man den schlechtesten. |
11457. |
Erst guter Wein, und wenn die Leute trunken sind, der schlechte, ist Wirtspraktik. |
11458. |
Der Wein kann schwimmen, darum ersäuft er nicht leicht, wenn die Wirte Wasser drein schütten. |
11459. |
Der Wein ersöffe im Wasser, hätt' er nicht schwimmen gelernt. |
11460. |
Wer täglich im Wein schwimmt, muß endlich drin ersaufen. |
11461. |
In Wein und Bier ertrinken mehr denn im Wasser. |
11462. |
Viele fallen durch das Schwert, mehr noch vom Wein. |
11463. |
Es gibt mehr alte Weintrinker als alte Ärzte. |
11464. |
Nimmt der
Wein den Kopf dir ein,
|
11465. |
Wein und Bier schmeckt süß,
|
11466. |
Wo Wein eingeht, da geht der Witz aus. |
11467. |
Wo Wein geht ein, geht Scham aus. |
11468. |
Wenn der Wein zu wild wird, so schlag ihn mit der Wasserstange, damit er dich nicht schlage. |
11469. |
Guter Wein macht böse Köpfe. |
11470. |
Guter Wein hat auch Hefen. |
11471. |
Der Wein ist ein Raufbold, er schlägt einem ein Bein unter. |
11472. |
Wein, Weiber und Würden ändern den ganzen Menschen. |
11473. |
Wein, Geld und Gut
|
11474. |
Übriger Wein macht Durst. |
11475. |
Zu Bacharach am Rheine,
|
11476. |
Franken
wein,
|
11477. |
Der Edel
wein am Rhein
|
11478. |
Der Wein schmeckt nach dem Fasse. |
11479. |
Schade um guten Wein in bösem Fasse. |
11480. |
Der Wein gärt, wenn die Trauben blühn. |
11481. |
Man kauft den Wein nicht nach dem Ansehen. |
11482. |
Man gießt den Wein nicht in die Schuhe. |
11483. |
Wein und Brot gibt auch eine Suppe. |
11484. |
Im Weinfaß steckt viel Ehr und Freundschaft. |
11484a. |
Es liegt in einem Eimer Wein viel Ehre. |
11485. |
Beim
Wein wird mancher Freund gemacht,
|
11486. |
Zum Weinen hilft kein Saitenspiel. |
11486a. |
Jammer lernt weinen. |
11487. |
Man sieht manchen weinen, dem sonst die Augen nicht tränen. |
11487a. |
Wie die Weise, so der Sang. |
11488. |
Jeder hat so seine Weise. |
11489. |
Angenommene
Weis
|
11490. |
Jedem gefällt seine
Weise wohl,
|
11491. |
Weise sein ist nicht allzeit gut. |
11492. |
Weisem Kind ist man feind. |
11493. |
Früh
weis
|
11494. |
Weisheit kommt nicht vor den Jahren. |
11495. |
Die Weisheitszähne kommen spät und fallen früh wieder aus. |
11495a. |
Zur Weisheit gehört mehr denn ein roter Hut. |
11496. |
Zuviel Weisheit ist Torheit. |
11497. |
Zu weise ist Narrei. |
11498. |
Wer meinet, daß er
weise sei,
|
11499. |
Bei Weisheit muß eine Torheit sein. |
11500. |
Wo Weise sind, da finden sich auch Toren. |
11501. |
Kein
weiser Mann ward je genannt,
|
11502. |
Dem Weisen widerfährt keine kleine Torheit. |
11503. |
Was in des Weisen Gedanken ist, das ist in des Narren Munde. |
11504. |
Der Weise tut das am Anfang, was der Narr am Ende tut. |
11505. |
Was Weisheit nicht bindet, löst Torheit leicht auf. |
11506. |
Weiser Mann, starker Mann. |
11507. |
Weisheit ist des Lebens Auge. |
11508. |
Der Weise allein ist reich. |
11509. |
Der Weise hat Vorteil in allen Landen. |
11510. |
Wo einer weise ist, sind zweie glücklich. |
11511. |
Der
Weisheit Lob und Ehr
|
11512. |
Der Weise trägt sein Glück bei sich. |
11513. |
Weis ist der und wohlgelehrt,
|
11514. |
Die Weisheit läßt ihre Stimme hören auf der Gasse, aber niemand achtet ihrer. |
11515. |
Weiser Mann hat Ohren lang und Zunge kurz. |
11516. |
Der Weise hat seinen Mund im Herzen. |
11517. |
Man schüttelt die Weisheit nicht aus dem Ärmel heraus. |
11518. |
Niemand ist sich weise genug. |
11519. |
Ein Gesunder ist geschickt zu wandeln,
|
11520. |
Weisheit hat bei Armut Leid. |
11521. |
Der ist gar ein
weiser Mann,
|
11522. |
Er will uns weismachen, Gott heiße Gerhard. |
11523. |
So lange ißt man Weißbrot, bis man das schwarze begehrt. |
11524. |
Weiß erkennt man am besten, wenn man schwarz dagegen hält. |
11525. |
Er malt weiß und schwarz aus einem Tiegel. |
11525a. |
Wenn der Weißdorn blüht, hören die Hechte auf zu laichen. |
11526. |
Weit davon ist gut vorm Schuß. |
11527. |
Weit vom Geschütz macht alte Kriegsleute. |
11528. |
Wer
weit will gehen,
|
11528a. |
Geh ich
weit aus,
|
11529. |
Weit beherret und nah befreundet. |
11171. |
Hüte dich vor einem deutschen Welschen. |
11172. |
Vor roten Welschen, weißen Franzosen und schwarzen Deutschen hüte dich. |
11173. |
Einen
Welschen zu hintergehen,
|
11174. |
Welsch Blut
|
11530. |
Die
Welt ist blind,
|
11531. |
Die Welt ist des Teufels Braut. |
11532. |
Die Welt spinnt lauter grobes Garn. |
11533. |
O du dulle Welt, wat krabbelst du im Düstern. |
11534. |
Die Welt wäre schon gut genug, wenn nur die Leute was nutze wären. |
11535. |
Die Welt gibt bösen Lohn. |
11536. |
Wer der Welt am besten dient, dem lohnt sie am übelsten. |
11537. |
Schick dich in die Welt. |
11538. |
Welt ist
Welt,
|
11539. |
Schick dich in die
Welt hinein,
|
11540. |
Nimm die Welt, wie sie ist, nicht wie sie sein sollte. |
11540a. |
Den Himmel in'n Augen, die Welt zu'n Füßen. |
11541. |
Hüte dich, sei witzig,
|
11542. |
Wer alle Welt fressen will, muß ein großes Maul haben. |
11543. |
Alle Welt hat nur einen Willen: daß es ihr wohlgehe. |
11544. |
Eine Hälfte der Welt verlacht die andre. |
11545. |
Lobe gern die alte
Welt
|
11546. |
Es gibt zwei Welten: die eine zürnt, die andre achtet nicht drauf. |
11547. |
In Schurken und Narren teilt sich die Welt. |
11548. |
Die Welt betrügt und will betrogen sein. |
11549. |
Die Welt ist unseres Herrgotts Spielkarte. |
11550. |
Alle zwanzig Jahr eine neue Welt. |
11551. |
Die Welt glaubt nicht, bis ihr das Wasser ins Maul rinnt. |
11552. |
Die Welt ist kein Strumpf. |
11553. |
Die Welt ist nicht mit Brettern zugenagelt. |
11553a. |
Die Welt ist nun einmal voll Haken und Ösen. |
11554. |
Die Welt ist rund und will sich drehn. |
1l555. |
Wie die Welt auf und nieder geht, sagte der Teufel, da saß er auf dem Brunnenschwengel. |
11556. |
Er hat sich der Welt abgetan und zu den Leuten bekehrt. |
11557. |
Wenig zuwenig macht zuletzt viel. |
11557a. |
Wenig und oft macht zuletzt viel. |
11558. |
Wenig schadet wenig. |
11559. |
Mit wenig lebt man wohl. |
11560. |
Weniger Rat und vieler Hände. |
11561. |
Was man mit
wenigem kann schlichten,
|
11562. |
Wenig gedeiht,
|
11563. |
Es ist ein weniges, das die Kinder freut. |
11564. |
Mancher söffe das ganze Meer,
|
11565. |
Wer das
Wenn erstiegen,
|
11565b. |
Wenn's Wenn nicht wär', wär' mancher Bauer ein Edelmann. |
11565c. |
Wenn's
Wenn nicht wär',
|
11565a. |
Was einer nicht ist, kann er noch werden. |
11566. |
Immer neu Werg an der Kunkel gibt wenig Gespinst. |
11567. |
Wo der Werg aus dem Hause trägt, da will ich nicht Flachs suchen. |
11568. |
Das Werk lobt den Meister. |
11569. |
Gut Werkzeug, gute Arbeit. |
11570. |
Wenn das Werk getan ist, ist der Tadel unwert. |
11571. |
Werkleute findet man leichter als Meister. |
11572. |
Verlaß deine Werkstatt nicht, so wird sie dich auch nicht verlassen. |
11573. |
Was einer wert ist, das widerfährt ihm. |
11574. |
In Westfalen geht man durchs Kamin ins Haus. |
11575. |
Wo ein Westfale verdirbt und eine Weide vergeht, da muß es dürre sein. |
11576. |
Grob Brot, dünn Bier, lange Meilen:
|
11576a. |
Schlecht Logement und lange Meilen,
|
11577. |
Wo zwei wetten, muß einer verlieren. |
11578. |
Das
Wetter erkennt man an dem Wind
|
11579. |
Duck dich, laß vorübergahn,
|
11580. |
Bei schönem Wetter nimm den Mantel mit; regnet es, so halt es, wie du willst. |
11581. |
Das Wetter schlägt gern in die hohen Türme. |
11581a. |
Wo die ersten Wetter hinziehen, da ziehen auch die andern hin. |
11581b. |
Wenn das erste Wetter hagelt, so hageln die folgenden auch gern. |
11581c. |
Es ist gut, daß die Leute das Wetter nicht machen. |
11582. |
Wetterschaden macht keine Teurung. |
11583. |
Wenn sich der Wetterhahn nicht dreht, zerbricht ihn der Sturm. |
11584. |
Wetzen hält den Mäher nicht auf. |
11584a. |
Zu
Wetzlar an dem Dom
|
11585. |
Der Wetzstein schärft die Messer und bleibt selber stumpf. |
11586. |
Arme Leute vernähen das Gold in einen Wetzstein. |
11587. |
Was soll der Wetzstein ohne Wasser? |
11589. |
Je mehr Widerstand, je mehr Fortgang. |
11589a. |
Es ist gut Land und Leute einnehmen, wo kein Widerstand ist. |
11590. |
Wie du mir,
|
11591. |
Wie du mir, so ich dir, sprach die Frau zu dem Mann in der Brautnacht. |
11592. |
Wie und wer, nicht was. |
11587a. |
Wenn man die Wiede zu viel umdreht, so bricht der Knebel. |
11588. |
Der Wiedehopf ist des Kuckucks Küster. |
11593. |
Wiederkäuen verdrießt, wenn man keinen Magen dazu hat. |
11594. |
Wiederkommen hat den Krämer betrogen. |
11595. |
Wiedersehen macht,
|
11596. |
Wiedervergelten ist auch nicht verboten. |
11597. |
Mit dieser Wiege bin ich gewiegt. |
11598. |
Wien ist entweder windig oder giftig. |
11599. |
Schick ihn gen Wien nach Beuteltuch. |
11600. |
Wiesen und Zehent sind leicht unterhalten. |
11601. |
Wer seine Wiesen verpachtet, darf nicht drauf grasen. |
11602. |
Die Wiese geht ins Heu zu St. Georgentag. |
11603. |
Wo die
Wies ist gemein,
|
11604. |
Ich will dir auch einmal dein Wieslein wässern. |
11605. |
Wer Wild zu sehr liebt, der wird wild. |
11605a. |
Zu solchem Wild gehört solcher Waidmann. |
11606. |
Das Wild frißt armer Leute Brot und der Teufel den Jäger. |
11607. |
Dieser jagt das Wild, jener ißt den Braten. |
11608. |
Wild in der Jugend
|
11609. |
Aller
Will
|
11610. |
Die größte Eintracht wächst nicht eben, wo jeder will, was der andre. |
11611. |
Guter Will ist kein Erbe. |
11612. |
Guter Wille ist kein Recht. |
11613. |
Guter Wille geht vor Gold. |
11614. |
Man muß den Willen für das Werk nehmen. |
11615. |
Der Wille gilt oft für die Tat. |
11616. |
Guter Wille erhält das Regiment. |
11617. |
Guter Wille tut viel, aber nicht alles. |
11618. |
Guter Wille muß am Ende betteln gehn. |
11619. |
Des Menschen Willen ist sein Himmelreich. |
11620. |
Der Wille gibt dem Werk den Namen. |
11621. |
Der Wille ist des Werkes Seele. |
11622. |
Der Wille ist und tut alles. |
11623. |
Der Wille tut's. |
11624. |
Der Wille tut's, sprach jener und küßte den Flegel. |
11625. |
Den
Willen gibt Gott,
|
11626. |
Willst du nicht, so mußt du wohl. |
11627. |
Man kann alles, was man will. |
11628. |
Wer nur will, der kann wohl. |
11629. |
Willst du mich, so hole mich. |
11630. |
Wer recht will, dem ist wohl zu helfen. |
11630a. |
Wer will, findet immer was zu tun. |
11631. |
Wer tut, was er will, tut oft, was er nicht soll. |
11631a. |
Wer nicht will, der hat gegessen. |
11631b. |
Wer nicht will, hat schon gehabt. |
11632. |
Wider Willen kann man einem nehmen, aber nicht geben. |
11634. |
Ich
will dich schon ist minder gut,
|
11633. |
Willegis, Willegis,
|
11635. |
Dem Willigen ist gut winken. |
11635a. |
Ein Williger ist gut zu bereden. |
11636. |
Willig Herz macht leichte Füße. |
11637. |
Wer willig ist, der kommt bald. |
11638. |
Willige Rosse soll man nicht übertreiben. |
11639. |
Willkommen, der bringt. |
11640. |
Willkommen ist ein freundlich Wort,
|
11641. |
Willkür bricht Stadtrecht,
|
11642. |
Dem Wind und dem Narren laß seinen Lauf. |
11643. |
Bei stillem Wind ist gut Hafer säen. |
11644. |
Wer allzeit auf den
Wind will sehen,
|
11645. |
Wer Wind sät, wird Sturm ernten. |
11646. |
Wer wider den Wind brunzt, macht sich nasse Hosen. |
11647. |
Bei gutem Winde ist gut segeln. |
11648. |
Fehlt es am Wind, so greife zum Ruder. |
11649. |
Der Wind läßt sich nicht auf Flaschen ziehn. |
11650. |
Es weht nicht immer ein Wind. |
11651. |
Wenn der warme Wind kommt, so schmilzt das Eis. |
11652. |
Großer Wind bringt oft nur kleinen Regen. |
11653. |
Großer Wind ist selten ohne Regen. |
11654. |
Große Winde, große Kriege. |
11655. |
Vom Winde lebt niemand. |
11656. |
Wo viel Wind ist, da ist selten Staub. |
11657. |
Der Wind weht wohl Sandberge zusammen, aber nicht dicke Bäuche. |
11658. |
Der Wind weht wohl Schneeberge zusammen, aber kein dickes Eis. |
11659. |
Der Wind gehört der Herrschaft. |
11660. |
Windmühlen kann man nicht mit Blasbälgen treiben. |
11661. |
Jeder
Winkel
|
11662. |
Später Winter, spätes Frühjahr. |
11663. |
Wenn es nicht vor wintert, so nachwintert es gern. |
11664. |
Im Winter werden die Bäume fahl, der Stamm bleibt darum doch gesund. |
11665. |
Man merkt's von weitem, daß der Winter kalt ist. |
11666. |
Es muß ein kalter Winter sein, wo ein Wolf den andern frißt. |
11667. |
Ein schöner Wintertag macht keinen lustigen Vogel. |
11668. |
Der Sommer gibt Korn,
|
11668a. |
Der Winter ist ein unwerter Gast für alte Leute. |
11669. |
Wer nicht
wirbt,
|
11670. |
Wirf noch einmal, so triffst du. |
Wirt – Wüst
11671. |
Wie der Wirt, so der Gast. |
11672. |
Zeige mir den Wirt, ich zeige dir den Gast. |
11673. |
Wie der Wirt, so schickt ihm Gott die Gäste. |
11674. |
Kein Wirt steckt den Reif aus eines Gastes wegen. |
11675. |
Wo der Wirt vor der Türe steht, da sind nicht viel Gäste. |
11676. |
Der
Wirt ist der beste,
|
11677. |
Der Wirt schiert den Wirt nicht. |
11677a. |
Caute, caute, ihr Gesellen, der Wirt versteht auch Latein. |
11678. |
Wo die Wirte Hahnrei sind, da kehren die Gäste gern ein. |
11679. |
Ist die Wirtin schön, ist auch der Wein schön. |
11680. |
Je schöner die Wirtin, je schwerer die Zeche. |
11681. |
So die
Wirte lachen,
|
11682. |
Vor lachenden Wirten und weinenden Pfaffen hüte dich. |
11683. |
Beim Wirt muß man für das Lachen bezahlen. |
11684. |
Ein schlechter Wirt, der nicht eine Zeche borgen kann. |
11685. |
Besser beim Wirt als beim Wirtlein. |
11686. |
Lieber dem Wirt als dem Apotheker. |
11687. |
Das Wirtshausschild mahnt andere einzukehren und bleibt selbst draußen. |
11688. |
Was der Wirt schenkt, hängt er am Schild aus. |
11689. |
Lauf hin, wohin du willst, du wirst überall den Wirt daheim finden. |
11690. |
Wirte und Huren bezahlt man vor dem Zapfen. |
11691. |
Wirten und Huren darf man nichts schuldig bleiben. |
11692. |
Mit dem Wirt ändert sich das Haus. |
11693. |
Der Wirt läßt die Weine Hochzeit machen. |
11694. |
Wie sollen die Wirte in den Himmel kommen, die unserm Herrgott seine Kunst abgelernt? |
11695. |
Er fragt den Wirt, ob er guten Wein hat. |
11696. |
Wissen ist leichter als tun. |
11697. |
Das Wissen hilft nichts, wenn man nicht darnach tut. |
11698. |
Viel Wissen macht Kopfweh. |
11699. |
Wüßt' ein Mensch recht, wer er wär',
|
11700. |
Nicht viel wissen, sondern viel tun ist wohlgetan. |
11700a. |
Die Alten hatten Gewissen ohne Wissen, wir heutzutage haben das Wissen ohne Gewissen. |
11701. |
Viele wissen viel, niemand alles. |
11702. |
Viele wissen viel, aber sich selbst nicht. |
11703. |
Viele wissen viel, aber sich selbst hat niemand ausgelernt. |
11704. |
Sich wissen ist viel wissen, Gott wissen ist alles wissen. |
11705. |
Viel
Wissen,
|
11706. |
Wer alle Dinge wüßte, der täte darnach. |
11707. |
Man muß alles wissen, aber nicht alles zu Bolzen drehen. |
11708. |
Wer alles wissen will, weiß gewöhnlich nichts. |
11709. |
Wer alles vorher wüßte, würde bald reich. |
11710. |
Was du allein willst wissen, das sage niemand. |
11711. |
Was dreie wissen, wissen hundert. |
11712. |
Wer's wissen soll, erfährt's zuletzt. |
11713. |
Was wir nicht
wissen sollen,
|
11714. |
Ohne Wissen, ohne Sünde. |
11715. |
Wissen, Wollen, Können macht 'nen guten Meister. |
11716. |
Wer will
wissen, was er sei,
|
11717. |
Was ich nicht
weiß,
|
11718. |
Was ich nicht weiß, darf ich nicht verantworten. |
11719. |
Wer nichts weiß, dem entfällt auch nichts. |
11720. |
Es weiß niemand davon als die jungen Kinder und die alten Leute. |
11721. |
Davon weiß niemand außer Gott und Menschen. |
11721a. |
Es weiß es niemand als Kirchenmarktleut. |
11722. |
Das hab ich schon ge wußt, als meine Schuhe noch drei Sechser kosteten. |
11723. |
Wer weiß, wem der Vater den Schimmel schenkt? |
11723a. |
Man weiß nicht, wen der Herr schickt. |
11724. |
Man ward nig eer
weeten,
|
11725. |
Alles hat seine Wissenschaft, sagte das kleine Mädchen, da hatt' es das Licht mit dem H– ausgepustet. |
11726. |
Gott kann nicht wittern, daß es jedem gefällt, sonst kann er alles. |
11727. |
Frei um die Witwe, dieweil sie noch trauert. |
11728. |
Einer Witwe Andacht währt nicht länger, als bis sie einer aufnestelt. |
11729. |
Ein
Witwer eine Witwe nahm,
|
11730. |
Man sieht nicht mit einem schmutzigen Maul zum Fenster hinaus, man habe denn einen reichen Witwer geheiratet. |
11730a. |
Ein Witwer ist ein Stecken ohne Rebe. |
11730b. |
Eine Witwe ist ein niedriger Zaun, worüber alles springt. |
11731. |
Witz kommt nicht vor Jahren. |
11732. |
Früher Witz, früher Aberwitz. |
11733. |
Frühzeitiger Witz ist Vorwitz. |
11734. |
Steif dich nicht auf deinen Witz. |
11735. |
Witz
|
11736. |
Witz
|
11737. |
Gelehrter
Witz
|
11738. |
Wer des Tags witzig ist, den hält man nachts nicht für einen Narren. |
11739. |
Man witzigt einen nur einmal. |
11740. |
Es gilt keine andere Ware, wo Witzbold die seine auslegt. |
11741. |
Die
Woche zwier,
|
11742. |
Ist die
Woche wunderlich,
|
11743. |
Ist's in der ersten
Woche heiß,
|
11744. |
Wohl und übel, untereinander, wie es kommt. |
11745. |
Allen Wohl und niemand Wehe. |
11746. |
Es ist besser zweimal wohl als einmal übel. |
11746a. |
Halt dich wohl und fürcht dich übel. |
11747. |
Wem wohl ist, der bleibe. |
11748. |
Wem wohl ist, der schweige. |
11749. |
Ist dir wohl, so bleib davon. |
11750. |
Wohlerzogen
|
11751. |
Wohlfeil kostet viel Geld. |
11751a. |
Wohlfeil kramen, nichts verschenken. |
11752. |
Wohlschmack
|
11753. |
Tu
wohl, sieh nicht wem,
|
11754. |
Wohl oder besser tun ist niemand verboten. |
11755. |
Wer wohltut, darf nicht umsehen. |
11756. |
Wer wohltut, lobt sich wohl. |
11757. |
Wohltun ist bald tun. |
11758. |
Wohlgetan
|
11759. |
Wer wohltut, braucht keinen Kranz auszuhängen. |
11760. |
Wohltun und übel hören ist königlich. |
11761. |
Wohlgetan überlebt den Tod. |
11762. |
Wohltaten schreibt man nicht in den Kalender. |
11763. |
Man vergißt nichts so bald als Wohltaten. |
11764. |
Unzeitige Wohltat hat keinen Dank. |
11765. |
Wohltun trägt Zinsen. |
11766. |
Mit Wohltun gewinnt man den ärgsten Feind. |
11767. |
Wohltat annehmen ist Freiheit verkaufen. |
11768. |
Wohltat ist gar bald vergessen,
|
11768a. |
Wohlerhalten verliegt sich nicht. |
11768b. |
Der Wolf kann nicht schmeicheln. |
11769. |
Der Wolf frißt kein Ziel. |
11770. |
Es hat noch kein Wolf einen Winter gefressen. |
11771. |
Frißt der Wolf ein ganzes Schaf, so frißt er auch ein Ohr davon. |
11772. |
Der Wolf frißt auch die gezählten (gezeichneten) Schafe. |
11773. |
Der Wolf beißt das Schaf um eine Kleinigkeit. |
11774. |
Der Wolf findet leicht eine Ursache, wenn er das Schaf fressen will. |
11775. |
Es ist ein albern Schaf, das dem Wolf beichtet. |
11776. |
Es grüßt kein Wolf ein Lamm. |
11777. |
Lamm, Lamm! ist des Wolfes Vesperglocke. |
11778. |
Der Wolf schnappt nach dem Lamm noch, wenn ihm die Seel ausgeht. |
11779. |
Wenn das Schaf gestohlen ist, so sagt der Schäfer: der Wolf hat's getan. |
11780. |
Dem schlafenden Wolf läuft kein Schaf ins Maul. |
11781. |
Ein
Wolf im Schlaf
|
11782. |
Wer des Wolfes schont, der gefährdet die Schafe. |
11783. |
Wölfe raten den Schafen nicht, was ihnen zuträglich ist. |
11784. |
Wo der Wolf Schafhirt ist, da geht es nicht bloß an die Wolle, sondern auch ans Fell. |
11785. |
Wo der
Wolf wird der Hirt,
|
11786. |
Wo der
Wolf weidet die Herd,
|
11787. |
Der Wölfe Tod ist der Schafe Heil. |
11788. |
Oft ist eines Wolfes Herz bedeckt mit Schaffellen. |
11789. |
Wenn der Wolf das Schaf heiratet! |
11790. |
Wenn der Wolf die Geißen beten lehrt, frißt er sie fürs Lehrgeld. |
11790a. |
Wenn der Wolf psalmodiert, gelüstet ihn der Schafe. |
11791. |
Er jagt dem Wolf das gefressene Schaf ab. |
11792. |
Besser, es fresse mich ein Wolf als ein Schaf. |
11792a. |
Wenn der Wolf gefangen ist, stellt er sich wie ein Schaf. |
11792b. |
Nicht um meinetwillen, sagt der Wolf, aber ein Schaf schmeckt doch gut. |
11793. |
Der schreit zu langsam, den der Wolf erwürgt. |
11794. |
Bliebe der Wolf im Walde, so würd' er nicht beschrien. |
11795. |
Ließe der Wolf sein Laufen, das Volk ließe sein Rufen. |
11795a. |
Der Wolf kreist nicht, daß er Mücken fange. |
11796. |
Es muß ein junger Wolf sein, der nie ein Geschrei gehört hat. |
11797. |
Wer beim Wolf zu Gevatter stehen will, muß einen Hund unterm Mantel haben. |
11798. |
Zu Wolfsfleisch gehört ein Hundszahn. |
11799. |
Man muß zuvor eine Grube machen, wenn man den Wolf fangen will. |
11800. |
Was ein Wolf gebissen oder ein Pfaffe, das heilt hart. |
11800a. |
Wen der Wolf rächt, ist wohl gerochen. |
11801. |
Wenn man unter den Wölfen ist, muß man mit ihnen heulen. |
11802. |
Wer mit den Wölfen essen will, muß mit den Wölfen heulen. |
11803. |
Bei
Wölfen und Eulen
|
11804. |
Wenn man vom Wolfe spricht, ist er nicht weit. |
11805. |
Wenn man vom Wolfe redet, guckt er über die Hecke. |
11805a. |
Wenn man vom Wolf redet, so sieht man [von] ihm den Schwanz. |
11806. |
Wenn man den
Wolf nennt,
|
11807. |
Ich schweige – der Wolf ist mir nicht fern. |
11808. |
Wolf und Fuchs haben ungleiche Stimmen, aber gleichen Sinn. |
11809. |
Wolfes Mut
|
11809a. |
Wie der Wolf behäutet ist, wird er wohl behaaren. |
11810. |
Der Fuchs ändert den Balg
|
11810a. |
Der Wolf wird älter, aber nicht besser. |
11811. |
Ein Wolf und eine Hure bessern nicht. |
11812. |
Ein Wolf kennt den andern wohl. |
11813. |
Wenn ein Wolf den andern frißt, ist Hungersnot im Walde. |
11814. |
Ein Wolf beschreit den andern nicht. |
11814a. |
Was dem Wolf in die Kehle kommt, ist alles verloren. |
11814b. |
Es beißt kein Wolf den andern. |
11815. |
Man kennt den
Wolf am Gang,
|
11816. |
Wenn der Wolf altet, reiten ihn die Krähen. |
11817. |
Wölfe tragen auch die weisen Hündlein ins Holz. |
11818. |
Nicht alle Wolken regnen. |
11819. |
Trübe Wolken sind selten ohne Regen. |
11820. |
Was kümmern uns Wolken und Schnee vom vorigen Jahr? |
11821. |
Wenn nicht, wie wir wollen, so doch, wie wir können. |
11831. |
Wollt ihr einen Trunk? sagen die von Worms. |
11821a. |
Man muß scheren, wo Wolle ist. |
11822. |
Nach
Wolle ging schon mancher aus
|
11823. |
Wolle liegt sich zu Mist,
|
11824. |
Wer nicht auf dem Wollsack liegen mag, dem wird der Strohsack. |
11824a. |
Wollust hat ein schön Gesicht und ein besch– Gesäß. |
11825. |
Wollust hat keine Ohren. |
11826. |
Wollust pfeift dem Fleisch zum Tanz. |
11827. |
Wollust nährt Sünde. |
11828. |
Wollust ist der Sünden Köder. |
11829. |
Wollust
|
11830. |
Wollust,
|
11830a. |
Wollust ist ein böser Zundel. |
11832. |
Worte tun's nicht. |
11833. |
Worte füllen den Sack nicht. |
11834. |
Worte sind keine Taler. |
11835. |
Worte sind nicht Stüber. |
11836. |
Ein Wort ist ein Hauch, ein Hauch ist Wind. |
11837. |
Worte backen nicht Küchlein. |
11838. |
An Worten und ungenetztem Tuche geht viel ein. |
11839. |
Worte schlagen kein Loch in den Kopf. |
11840. |
Ein Wort ist kein Pfeil. |
11841. |
Wörter sind auch Schwerter. |
11841a. |
Viel Wort,
|
11842. |
Worte sind gut, aber Hühner legen Eier. |
11843. |
Dir ist es in Worten wie manchem im Sinn. |
11844. |
Er bleibt bei seinen Worten wie ein Pelz auf dem Ärmel. |
11845. |
Er bleibt bei seinen Worten wie der Hase bei der Trommel (bei seinen Jungen). |
11846. |
Wär' sein Wort eine Brücke, ich ginge nicht darüber. |
11847. |
Niemand will ein Sklave seiner Worte sein. |
11848. |
Von Worten zu Werken ein weiter Weg. |
11849. |
Viel Worte, wenig Werke. |
11850. |
In
Worten zart,
|
11851. |
Folget meinen Worten, aber nicht meinen Werken. |
11852. |
Große Worte, kleine Werke. |
11853. |
Große Worte und nichts dahinter. |
11854. |
Große Worte und Federn gehen viel auf ein Pfund. |
11855. |
In viel Worten ist viel Sünde. |
11856. |
Je weniger Worte, je besser Gebet. |
11857. |
Schöne
Worte helfen nicht,
|
11858. |
Schöne Worte machen den Gecken fröhlich. |
11859. |
Mit glatten Worten täuscht man die Leute. |
11860. |
Schöne Worte, böser Kauf. |
11861. |
Schöne Worte gemacht ist halb verkauft. |
11862. |
Schöne Worte machen den Kohl nicht fett. |
11863. |
Schöne Worte helfen viel und kosten wenig. |
11864. |
Gutes Wort findet gute Statt. |
11865. |
Gut
Wort
|
11866. |
Ein gut Wort richtet mehr aus als ein Fähnlein Landsknechte. |
11867. |
Mit Worten richtet man mehr aus als mit Händen. |
11868. |
Worte tun oft mehr als Schläge. |
11868a. |
Aufs Wörtlein folgen Streiche. |
11869. |
Ein Wort dringt so tief als sieben Briefe. |
11870. |
Wer um gute Worte nichts gibt, bei dem helfen auch Schläge nichts. |
11871. |
Ein Wort ist genug für den, der's merken mag. |
11872. |
Was schadet ein gut Wort? Darf man's doch nicht kaufen. |
11873. |
Worte darf man nicht kaufen. |
11874. |
Freundliche Worte machen die Zähne nicht stumpf und ein helles Ansehen. |
11875. |
Gutes Wort ist halbes Futter. |
11876. |
Worte speisen und tränken auch. |
11877. |
Ein tröstliches Wort ist Arznei dem Trauernden. |
[11878. |
fehlt bei Simrock.] |
11879. |
Ein tröstlich Wort ist des Gemütes Speise. |
11880. |
Höfliche Worte vermögen viel und kosten wenig. |
11880a. |
Ein gutes Wort kostet nichts. |
11881. |
Gute
Wort ohne Gunst
|
11882. |
Die Worte sind gut, sprach der Wolf, aber ich komm ins Dorf nicht. |
11883. |
Allzu gute Worte haben wenig Glaubens. |
11884. |
Mit guten Worten fängt man die Leute. |
11885. |
Gute Worte müssen böse Ware verkaufen. |
11886. |
Ein Wort gibt das andere. |
11886a. |
So manches Wort, so manche Antwort. |
11887. |
Kurze Worte haben Ende. |
11888. |
Ein Wort ein Wort, ein Mann ein Mann. |
11888a. |
Ein Mann ein Wort, ein Wort ein Mann. |
11889. |
Aus kleinen Worten oft großer Zank. |
11890. |
Man nimmt den Mann beim Wort und den Hund beim Schwanz. |
11890a. |
Man faßt das Pferd beim Zaum, den Mann beim Wort. |
11891. |
Der Mann ist nicht besser als sein Wort. |
11892. |
Wer einem ins Wort fällt, der will sich selbst hören. |
11893. |
Wider spitze Worte gehören verharschte Ohren. |
11894. |
Die Wahrheit bedarf nicht viel Worte, die Lüge kann nie genug haben. |
11895. |
Man muß die Worte nicht auf die Goldwaage legen. |
11896. |
Es soll einer neunmal ein Wort im Mund umkehren, eh er es sagt. |
11897. |
Wenn das Wort heraus ist, ist es eines andern. |
11898. |
Man hört an den Worten wohl, was Kaufmannschaft er treibt. |
11899. |
An dem
Wort erkennt man Toren
|
11900. |
Man kennt den Esel an den Ohren,
|
11901. |
's ist ärger als der tolle Wrangel. |
11901a. |
Wucher und Geiz hindern Gottes Segen. |
11902. |
Wucher greift um sich wie Krebsschaden. |
11903. |
Wucher hat schnelle Füße, er läuft, eh man sich umsieht. |
11904. |
Wenn der Wucherer stirbt, freuen sich viere: der Erbe wegen des Geldes, der Glöckner wegen der Leiche, der Arme wegen des wohlfeilen Brots und der Teufel um die Seele. |
11905. |
Wer sagt, daß
Wucher Sünde sei,
|
11906. |
Wer sagt, daß
Wucher nicht Sünde sei,
|
11907. |
Wer wissen will, was
Wucher fresse,
|
11908. |
Wucher ist mir verboten, es fehlt mir an der Hauptsumme. |
11909. |
Gott und der Erde ist gut auf Wucher leihen, sie zahlen reichlich. |
11910. |
Alte Wunden bluten leicht. |
11911. |
Alte Wunden soll man nicht aufreißen. |
11912. |
Auch geheilte Wunden lassen Narben zurück. |
11913. |
Die Wunden heilen übel, die man sich selber schlägt. |
11914. |
Was zeitig wund wird, das ficht sein Lebtage gern. |
11915. |
Wenn der Kopf wund ist, verbindet man umsonst die Füße. |
11916. |
Wünschen fördert keine Arbeit. |
11917. |
Von Wünschen ward noch niemand reich. |
11918. |
Wenn Wünschen hülfe, wären alle reich. |
11919. |
Die viel wünschen, werden oft reich. |
11919a. |
Wer viel wünscht, dem fehlt viel. |
11920. |
Es gehn viel Wünsche in einen Sack. |
11921. |
Wünscher und Woller sind keine guten Haushälter. |
11922. |
So man in die eine Hand wünscht und in die andere pfeift, hat man in beiden gleich viel. |
11923. |
Was man wünscht, das glaubt man gern. |
11924. |
Würden,
|
11925. |
Der erste Wurf taugt nichts. |
11926. |
Trifft der erste Wurf nicht, so fällt die Birn vom andern. |
11927. |
Wenn der Wurf aus der Hand ist, ist er des Teufels. |
11928. |
Das war ein Wurf, sagte Hans, da schmiß er seine Frau zum Dachfenster hinaus. |
11929. |
Viel Werfen bringt allerlei Würfel. |
11930. |
Würfelspiel ist nicht Andacht. |
11931. |
Der Teufel schuf das Würfelspiel. |
11932. |
Würfel, Weiber, Federspiel
|
11933. |
Wer im Finstern doppelt, verliert die Würfel. |
11934. |
Jeder hat seinen Wurm. |
11935. |
Kein Wurm so klein, er krümmt sich, wenn er getreten wird. |
11936. |
Wenn man den Wurm tritt, so krümmt er sich. |
11937. |
Wurst wider Wurst. |
11938. |
Es heißt immer: Wurst wider Wurst und der Magd ein Trinkgeld. |
11939. |
Wurst wider Wurst und einen Zipfel zu. |
11940. |
Wurst wider Wurst, sagte der dicken Annemarie ihr Mann, da küßte er des Pastors Köchin. |
11941. |
Man muß die Wurst nach der Speckseite werfen. |
11942. |
Brätst du mir die
Wurst,
|
11943. |
Von einer Wurst kommt ein ganz Haus voll Rauch. |
11944. |
Grade wie bei uns zuland
|
11945. |
Das gibt nicht Speck in die Würste. |
11945a. |
Es paßt ihm wie dem Hund die Wurst. |
11945b. |
Eine gebratene Wurst hat zwei Zipfel. |
11946. |
Die Württemberger haben die Himmel im Stalle und die Ingel im Hemmel. |
11947. |
Aus böser Wurzel üble Frucht. |
11948. |
Wust heraus, laß den Unflat ein! |
11949. |
Wüst tut wüst. |
11950. |
Laß dir kein X für ein U machen. |
11951. |
Schreib ein
X für ein U,
|
11952. |
Auf eine schwere Reise darf man wohl ein X für ein U setzen. |
11953. |
Man darf ein X hinter sein O setzen. |
Z
Zachäus – Zwölf
11954. |
Zachäus ist auf allen Kirchweihen. |
11954a. |
Zage haben kein Glück. |
11955. |
Ein Zager legt nimmermehr Ehr ein. |
11956. |
Es wird kein Zager ein Kaufherr. |
11957. |
Die ungerade Zahl ist eine heilige Zahl. |
11958. |
Zahltag kommt alle Tag. |
11959. |
Was zahlt, das gilt. |
11960. |
Wer nicht denkt zu be
zahlen,
|
11961. |
Was
zähmt,
|
11962. |
Gute Zähne haben und nichts zu essen ist verdorben Werk. |
11963. |
Der Zahn beißt oft die Zunge, und doch bleiben sie gute Nachbarn. |
11964. |
Gesunder
Zahn
|
11964a. |
Zwischen
Zahn und Hand
|
11965. |
Wer den andern Saures essen sieht, dem stumpfen die Zähne. |
11966. |
Zähnepein ist große Pein,
|
11966a. |
Zähne und Erbe verlassen tut wehe. |
11966b. |
Er hat mit guten Zähnen übel zu beißen. |
11967. |
Kleiner
Zank,
|
11968. |
Zänker
|
11969. |
Zänker
|
11970. |
Wer Zank liebt, liebt Sünde. |
11971. |
Wer Zank und Streit abtut, verwandelt Fluch in Segen. |
11972. |
Der Zänker faßt immer gern den fünften Zipfel am Sack. |
11973. |
Wer gern zankt, findet leicht eine Ursache. |
11974. |
Zanken zwei, so haben beide unrecht. |
11975. |
Der Buhler
Zank
|
11976. |
Alter Zank wird leicht erneut. |
11977. |
Während ihrer zwei
Zanken um ein Ei,
|
11978. |
Ein zänkischer Mensch richtet nur Unglück an. |
11979. |
Wo kein Zank ist, da ist auch keine Ehre, sprach der Glöckner und schlug seine Heiligen. |
11980. |
Wein und Bier folgen dem Zapfen. |
11981. |
Der Zaum geht mit dem Pferde. |
11982. |
Hat der Teufel den Gaul geholt, so nehm' er auch den Zaum. |
11983. |
Goldner Zaum macht schlechtes Pferd nicht besser. |
11983a. |
Es ist ihm nicht um den Zaum, es ist ihm ums Roß. |
11984. |
In den Zaum beißen hilft nicht. |
11985. |
Wo der Zaun am niedrigsten ist, springt jeder über. |
11986. |
Wenn der Zaun fällt, springen die Hunde darüber. |
11987. |
Hab ich den Zaun zerrissen, kann ich ihn wieder zumachen. |
11988. |
Wie einer den Zaun hält, hält er auch das Gut. |
11989. |
Ein
Zaun dazwischen
|
11990. |
Man grüßt oft den Zaun des Gartens willen. |
11991. |
Was übern Zaun fällt, ist des Nachbarn. |
11992. |
Außer dem Zaun ist gut dingen. |
11993. |
Große Herren brechen leicht eine Ursache vom Zaun. |
11994. |
Ein
Zaun währt drei Jahre,
|
11995. |
Schrei nicht juchhe!, bis du über den Zaun bist. |
11996. |
Beizeiten auf die Zäune, so trocknen die Windeln. |
11997. |
Man soll die Zeche nicht ohne den Wirt machen. |
11998. |
Sitz nieder und rechne es an den Zehen aus. |
11999. |
Der zehnte weiß nicht, wovon der eilfte lebt. |
12000. |
Der zehnte weiß nicht, wo den eilften der Schuh drückt. |
12001. |
Besser eine kleine Zehent als eine große Zent. |
12002. |
Viel
Zehren und Gasten
|
12003. |
Genau Zehrgeld lehrt wohl sparen. |
12004. |
Alle Zeichen lügen nicht. |
12005. |
Hüte dich vor denen, die Gott ge zeichnet hat. |
12006. |
Es ist ein schlimm Zeichen, wenn die Henne kräht und die Frau das Meisterlied singt. |
12007. |
Vier Füße mit einem weißen
Zeichen
|
12008. |
Er ist wie der Zeiger an der Uhr, er geht, wie man ihn stellt. |
12009. |
Wie der Zeiger geht, so geht auch das Regiment. |
12010. |
Leichter zeihen als beweisen. |
12011. |
Es ist besser stehlen als zeihen. |
12012. |
Alles hat seine Zeit. |
12013. |
Alles hat seine Zeit, nur die alten Weiber nicht. |
12014. |
Alles zu seiner Zeit, ein Buchweizenkuchen im Herbste. |
12015. |
Alles zu seiner Zeit, sagt der weise Salomon: zu seiner Zeit essen, zu seiner Zeit trinken, zu seiner Zeit an die Pump tasten. |
12016. |
Man soll's melken, wenn's Zeit ist. |
12017. |
Man muß die Zeit nehmen, wie sie kommt, sagte jener und ging um Weihnachten in die Haselnüsse. |
12018. |
Zeit zu reden, Zeit zu schweigen, Zeit aufzuhören. |
12019. |
Sperr auf zu rechter Zeit! |
12020. |
Man muß der Zeit ihr Recht tun. |
12021. |
Man muß sich nach der Zeit richten, die Zeit richtet sich nicht nach uns. |
12022. |
Wer der
Zeit nicht tut ihr Recht,
|
12022a. |
Jeder
Zeit ihr Recht
|
12023. |
Man muß der Zeit nicht vorgreifen. |
12024. |
Schick dich in die Zeit. |
12025. |
Wenn die Zeit kommt, dann, alsdann! |
12025a. |
Wer auf die Zeit wartet, dem mangelt die Zeit. |
12026. |
Die Zeit gibt's. |
12027. |
Zeit gibt und nimmt alles. |
12028. |
Zeit bringt alles, wer warten kann. |
12029. |
Zeit
|
12030. |
Zeit
|
12031. |
Die
Zeit
|
12032. |
Zeit verrät und entdeckt alles. |
12033. |
Zeit gebiert Wahrheit. |
12034. |
Zeit bringt Rosen (nicht der Stock). |
12035. |
Zeit bringt Rosen, aber auch Dornen. |
12035a. |
Zeit bringt Rosen und nimmt sie wieder hin. |
12036. |
Zeit macht Heu. |
12037. |
Zeit und Stroh macht die Mispeln reif. |
12038. |
Mit Zeit und Geduld wird aus dem Hanfstengel ein Halskragen. |
12039. |
Mit Geduld und
Zeit
|
12040. |
Mit der Zeit kommt Jan ins Wams. |
12041. |
Mit der
Zeit
|
12042. |
Mit Zeit und Weile lernt ein wilder Ochs das Joch tragen. |
12043. |
Mit der
Zeit wird dir hold,
|
12044. |
Mit Zeit und Weile kommt man nach Rom. |
12045. |
Der Zeit muß man viel befehlen. |
12046. |
Zeit heilt alle Wunden. |
12047. |
Die Zeit ist der beste Arzt. |
12048. |
Zeit ist des Zornes Arznei. |
12049. |
Zeit stillt den Zorn. |
12050. |
Zeit macht gesund. |
12051. |
Zeit verrät und hängt den Dieb. |
12052. |
Zeit, Ebbe und Flut wartet auf niemand. |
12053. |
Die Zeit frißt alles. |
12054. |
Die
Zeit frißt jeden Strick,
|
12055. |
Zeit frißt uns das Herz ab. |
12056. |
Die Zeit ist an keinen Pfahl gebunden. |
12057. |
Die Zeit frißt Stahl und Eisen. |
12057a. |
Zeit frißt Berg und Tal,
|
12058. |
Die Zeit vergeht, nicht aber wir. |
12059. |
Zeit macht und tötet die Leute. |
12060. |
Die Zeit hat Flügel. |
12061. |
Wer nicht kommt zu rechter
Zeit,
|
12062. |
Zeit und Staat
|
12063. |
Zeit gedenkt und vergißt aller Dinge. |
12064. |
Aller Dinge soll man mild sein, nur der Zeit nicht. |
12065. |
Zeit gewonnen, viel gewonnen;
|
12066. |
Zeit und Gelegenheit hat niemand im Ärmel. |
12067. |
Zeit darf man nicht nehmen, Gott gibt sie umsonst. |
12068. |
Wer sich Zeit nimmt, kommt auch. |
12069. |
Zeit ist ein gnädiger Gott. |
12070. |
Zeit ist Schickelmann. |
12071. |
Die Zeit ist des Menschen Lehrmeisterin. |
12072. |
Zeit ist der beste Ratgeber. |
12073. |
Kommt Zeit, kommt Rat. |
12074. |
Wer die Zeit ehrt, den ehrt sie wieder. |
12075. |
Zeit hat Ehre, Zucht hat Zierde. |
12076. |
Zeit hat Ehre, sprach die Magd, als sie zur Mettezeit vom Tanz nach Hause ging. |
12077. |
Laß die Zeit und iß Brot dazu. |
12078. |
Andere Zeiten, andere Sitten. |
12079. |
Andre Zeit, andre Lehre. |
12080. |
Zur Zeit ein Narr sein ist auch eine Kunst. |
12081. |
Zeit und Stunde sind ungleich. |
12082. |
Es ist nicht mehr die Zeit, da man Esel suchte und Kronen fand. |
12083. |
Die Zeit ist vorbei, da Bertha spann. |
12084. |
Die Zeit kann kommen, da die Kuh ihren Sterz braucht. |
12085. |
Zu seiner Zeit gilt ein Trunk Wasser ein Glas Wein, ein Heller einen Gulden. |
12086. |
Ungleiche
Zeit
|
12087. |
Die
Zeit ist unstet wie ein Rohr,
|
12088. |
Wer der Zeit dient, dient wohl. |
12088a. |
Es sind keine Zeiten gewesen, sie kommen wieder. |
12089. |
Die giftigsten Zeitlosen sind bei Hofe. |
12090. |
Neue Zeitung hört man gern. |
12090a. |
Die Zeitung ist eine Lügnerin. |
12091. |
Wer gern neue Zeitungen hört, dem werden auch viele zugetragen. |
12091a. |
Zerrissene Kleider soll man nicht gleich wegwerfen. |
12092. |
Der Zettel ist gut, aber der Einschlag taugt nichts. |
12098. |
Zu gutem Zeug ein wackrer Meister. |
12093. |
Ein
Zeuge
|
12094. |
Ein Zeuge, kein Zeuge. |
12095. |
Durch zweier
Zeugen Mund
|
12096. |
Zeuge von Hörensagen gilt im Recht nicht. |
12097. |
Die Zeugen, denen man das Recht in die Hand legt, reden am besten. |
12099. |
Alte Ziegen lecken auch gern Salz. |
12100. |
Der Himmel läßt der Ziege den Schwanz nicht zu lang wachsen. |
12101. |
Johännsken, Johännsken! Wat sast (wirst) du schlobbern, wann use Hippe ( Ziege) melk wät! |
12102. |
Die Ziegen haben es in sich. |
12103. |
Den
Ziegel und den bösen Mann
|
12104. |
So einer
zieht ein, soll man ihm helfen mit Rat,
|
12105. |
Wir zielen nur, das Schicksal steuert. |
12106. |
So der Mensch sich setzt ein
Ziel,
|
12107. |
Zielen ist nicht genug, es gilt Treffen. |
12108. |
Mancher zielt weiter, als er trifft. |
12109. |
Gut ge
zielt und schlecht getroffen,
|
12109a. |
Ziel und Bolz ist nah beisammen. |
12110. |
Er ißt das Zicklein, eh die Geiß gelammt hat. |
12111. |
Die Zicklein heißen alle wie ihre Mutter Geiß. |
12112. |
Zigeunerleben, Greinerleben. |
12113. |
Du gäbst einen bösen Zigeuner, du kannst nicht wahrsagen. |
12114. |
Zimmerleut und Maurer
|
12115. |
Wo man zimmert, da fallen Späne. |
12116. |
Wenn der Zimmermann spielen geht, fallen keine Späne. |
12117. |
Wenn der Zimmermann lang ums Holz spaziert, fällt kein Span davon. |
12118. |
Gute Zimmerleute machen wenig Späne. |
12119. |
Dem Zimmermann ist im Sommer keine Kanne zu teuer und im Winter keine Rinde zu hart. |
12120. |
Hier hat der Zimmermann ein Loch gelassen. |
12395. |
Dem ärgsten Zimmermann das beste Beil. |
12121. |
Zinsen machen alt und jung. |
12122. |
Zins hat schnelle Füße, er läuft, eh man sich umsieht. |
12123. |
Zins und Miete schlafen nicht. |
12124. |
Zion soll man nicht mit Fleisch und Blut bauen. |
12125. |
Ist es zu lang, so schlage den Zipfel ein. |
12126. |
Hüte dich vor jenen, so zwei Zipfel haben. |
12127. |
Du suchst den fünften Zipfel am Sack. |
12128. |
Welches der vordere Zipfel an der Bratwurst sei, erfährt man, wenn man sie auf die Achsel legt. |
12129. |
Zirlimirli machen fördert nicht. |
12130. |
Es hilft kein Zittern für den Frost. |
12131. |
Wer sein Leib und Gut wagen will, ist zollfrei. |
12132. |
Mancher hat kein Haar am Kopf
|
12133. |
Hüte dich vor dem Tier, das Zöpfe hat. |
12134. |
Zorn gebiert Zorn. |
12135. |
Zorn
|
12136. |
Zorn erwürgt den Toren. |
12137. |
Am Zorn erkennt man den Toren. |
12138. |
Geringer Leute
Zorn
|
12138a. |
Um schlechter Leute Zorn gibt man wenig. |
12139. |
Des Armen Zorn ist sein eigen Unheil. |
12140. |
Ohne Macht ist der Zorn eitel. |
12141. |
Zorn ohne Macht
|
12141a. |
Der Könige Zorn ist ein Vorbote des Todes. |
12142. |
Besser ein kleiner Zorn denn ein großer Schaden. |
12143. |
Wer zum Zorn reizt, zwingt Hader heraus. |
12144. |
Wer im Zorn handelt, geht im Sturm unter Segel. |
12145. |
Der Zorn wirft blinde Jungen wie die Hündin. |
12146. |
Der Zornige hat alle Sinne bei sich bis auf fünf. |
12146a. |
Zorn hängt den Narren um. |
12146b. |
Zorn und Geld
|
12147. |
Ein zorniger Kopf ist leicht blutend zu machen. |
12148. |
Zorn tut nichts mit Rat. |
12149. |
Dem Zorn geht die Reu auf den Socken nach. |
12150. |
Zorn beginnt mit Torheit und endet mit Reue. |
12151. |
Des Zornes Ausgang ist der Reue Anfang. |
12152. |
Harren ist des Zornes Arznei (Gegengift). |
12153. |
Zorn altert langsam. |
12154. |
Wer seinen Zorn bezwingt, hat einen großen Feind besiegt. |
12155. |
Der tolle Zorn tut mehr Schaden als drei Dreschflegel. |
12156. |
Der Zorn bringt greuliche Gäste mit sich. |
12157. |
Dem Zornigen soll man das Schwert nehmen. |
12158. |
Wer zürnt, dem reiche kein Messer. |
12158a. |
Tapfrer Mann,
|
12159. |
Wer leicht zürnt, sündigt leicht. |
12160. |
Wer langsam zürnt, zürnt schwer. |
12160a. |
Welche langsam zürnen, die zürnen lang. |
12161. |
Es gibt zweierlei Geschlechter der Menschen: eins zürnt gern, das andere gibt nichts drauf. |
12396. |
Du mußt lange zürnen, ehe du einem ein Bein abzürnst. |
12162. |
Wie die
Zucht,
|
12163. |
Je früher die
Zucht,
|
12164. |
Zucht ist das beste Heiratsgut. |
12165. |
Die beste Zucht sind gute Worte und harte Strafe. |
12166. |
Wo keine Zucht ist, ist keine Ehre. |
12167. |
Die beste Zucht ist, die der Mensch sich selbst tut. |
12168. |
Zucht ist junger Leute bester Schmuck. |
12168a. |
Zucht der Jugend
|
12169. |
Züchtig, fromm, bescheiden sein,
|
12169a. |
Züchtiger Mann ist ein Hort. |
12170. |
Zuckend, wie der Wolf das Lamm fraß. |
12171. |
Zucker in der Jugend macht faule Zähne im Alter. |
12172. |
Zufriedenheit ist der größte Reichtum. |
12173. |
Zufrieden sein
|
12174. |
Zufrieden sein ist große Kunst,
|
12175. |
Zufriedenheit wohnt mehr in Hütten als in Palästen. |
12176. |
Wer wohl zufrieden ist, ist wohl bezahlt. |
12177. |
Fleißige Zuhörer machen fleißigen Prediger. |
12178. |
Das Zukünftige ist ungewiß. |
12178a. |
Zukünftiges ist uns alles verborgen. |
12178b. |
Zuletzt muß doch der Fuchs zum Loch heraus. |
12179. |
Es muß guter Zunder sein, der fangen soll. |
12180. |
Männer von der
Zunft
|
12181. |
Die Zunge ist des Herzens Dolmetsch. |
12182. |
Die Zunge ist der falscheste Zeuge des Herzens. |
12183. |
Alle Glieder am Menschen sind Zungen. |
12184. |
Sind Hände und Füße gebunden, so läuft die Zunge am meisten. |
12185. |
Lieber mit den Füßen gestrauchelt als mit der Zunge. |
12186. |
Vor Schande war nie beßre List,
|
12187. |
Eine gezähmte Zunge ist ein seltener Vogel. |
12188. |
Hütet eurer
Zungen
|
12189. |
Böse Zungen schneiden schärfer als Schwerter. |
12189a. |
Für böse Zungen hilft kein Harnisch. |
12189b. |
Eine freche Zunge macht keinen frommen Mann. |
12189c. |
Die Zunge soll nicht klüger sein als der Kopf. |
12189d. |
Die Zunge läßt sich nicht meistern. |
12190. |
Wäre die Zunge ein Spieß, so täte mancher mehr als zehn andere. |
12191. |
Böse Zunge, bös Gewehr. |
12192. |
Eine
Zunge ist kein Bein,
|
12193. |
Böse Zunge und böses Ohr sind beide des Teufels. |
12194. |
Zwo Zungen stehen übel in einem Munde. |
12195. |
Die von Zürich leiden eher einen Schaden als eine Schande. |
12195a. |
O Zürich, deine Almosen erhalten dich! |
12195b. |
Tannast,
|
12195c. |
Wer guten Rat nötig hat, gehe nach Zürich. |
12195d. |
Die Züricher kennen keine Kreuzer. |
12196. |
Wen Gott liebhat, dem gibt er ein Haus in Zürich. |
12197. |
Wir müssen eben nicht ins Zurzacher Schiff. |
12198. |
Zusagen macht Schuld. |
12199. |
Zusagen ist eine Brücke von Worten. |
12200. |
Zusagen steht im Willen, aber dem Halten ist ein Seil über die Hörner geworfen. |
12201. |
Böser Pfennig, zugesagt und nicht bezahlt, schadet zwei. |
12202. |
Es ist keiner so fein Gold, er hat einen Zusatz. |
12203. |
Dem Zuschauer ist keine Arbeit zuviel, kein Spiel zu hoch. |
12204. |
Die Zuschauer sind oft ärger als der Tänzer. |
12205. |
Wer zuschlägt, trägt sein Haupt feil. |
12206. |
Zuviel ist ungesund. |
12207. |
Zuviel zerreißt den Sack. |
12208. |
Zuviel muß bald brechen. |
12209. |
Zuwenig und
zuviel
|
12210. |
Zuviel
|
12211. |
Zuviel
|
12212. |
Zuwenig und
zuviel
|
12213. |
Zuviel und zuwing (wenig)
|
12214. |
Zuviel ist bitter, und wenn es lauter Honig wäre. |
12215. |
Wer zuviel haben will, dem wird zuwenig. |
12216. |
Zuwenig kann einen Zusatz leiden, aber zuviel hat kein Rezept. |
12217. |
Zuviel hat keine Ehre. |
12218. |
Was zuviel, ist zuviel. |
12219. |
Nimmt man zuviel unter den Arm, so läßt man eins fallen. |
12220. |
Zuviel ist zuviel, sagte jener Mann und hatte seine Frau totgeschlagen. |
12221. |
Zwang
|
12222. |
Zwang macht keine Christen. |
12223. |
Wo kein Zwang ist, ist auch keine Ehre. |
12224. |
Zwang ist ein Pechpflaster, das Geld aus dem Säckel zieht. |
12225. |
Zwang ist kein guter Wille. |
12226. |
Zwinge dich selber, als daß du dich zwingen lassest. |
12227. |
Wer zwingt, der tut Gewalt, wer überredet, verführt den Verstand. |
12228. |
Ge zwungene Liebe und gefärbte Schönheit halten nicht Farbe. |
12229. |
Zwinge mich, so tu ich keine Sünde, sprach das Mädchen. |
12230. |
Der Zweck heiligt das Mittel nicht. |
12231. |
Zweie sind eines Herr, dreie fressen ihn gar. |
12232. |
Zwei um ein ist fadenrecht. |
12232a. |
Zwei für eins ist Wrakesrecht. |
12233. |
Zweie tun immer verschieden. |
12234. |
Wo sich zwei zanken, gewinnt der dritte. |
12235. |
Was zweien recht ist, ist dreien zu enge. |
12236. |
Was einem zu eng ist, ist zweien zu weit; das dritte Haupt trägt schwer daran. |
12237. |
Was über zwei Herzen kommt, kommt aus. |
12238. |
Was zweie wissen, erfahren hundert. |
12239. |
Was sich zweit, das dreit sich gern. |
12240. |
Können
zweie sich vertragen,
|
12241. |
Zweimal darf man wohl ausbleiben. |
12242. |
Ist es einfach zu lang, so nimm's zweifach. |
12257. |
Zwo Hosen eines Tuchs. |
12243. |
Zweifel hat viel Deckmantel. |
12244. |
Dem Zweifler gebührt nichts. |
12245. |
Wer zweifelt, steht am Kreuzweg. |
12246. |
Wer zweifelt, muß wagen. |
12247. |
Wer zuviel zweifelt, verzweifelt. |
12248. |
Einen jungen Zweig biegt man, wohin man will. |
12248a. |
Die Zwickauer leben und sterben in Meißen und werden im Voigtland begraben. |
12249. |
Die Zwiebel hat sieben Häute, ein Weib neun. |
12250. |
Zwiebeln trägt man hin, Knoblauch bringt man wieder. |
12251. |
Zwietracht
|
12252. |
Wer Zwietracht sät, arbeitet für des Teufels Scheuer. |
12253. |
Aus Zwilchsäcken macht man keine Seidenbeutel. |
12254. |
Es ist noch kein Zwilchsack seiden worden, wenn er auch voll Taler war. |
12255. |
Es hält von zwölf Uhr bis Mittag. |
12256. |
Zwischen
zwölf und Mittag
|
12258. |
Zwölf Stunden sind im Tag: was eine nicht bringt, das bringt die andere. |
12259. |
Wer A sagt, kommt zuletzt bis zum Z. |