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III.

Die Hütte des Wald-Sepp war eine richtige Baracke, zum Teil aus Holz, teils aus rohen Steinblöcken hergestellt, und enthielt zwei oder drei Räume.

Genau ließ sich dies von außen gar nicht bestimmen.

Der Wald-Sepp, ein verwegener, aber nicht häßlicher Mensch von etwa dreißig Jahren, war vor fünf Jahren in die Gegend Wilbergs gekommen und suchte Arbeit, einerlei welche.

Etwas Rechtes hatte er ja nicht gelernt.

Bald arbeitete er am Straßenbau, bald im Holz, bald in den Steinbrüchen.

Dabei verschmähte er es auch durchaus nicht, dem Förster das Wild wegzuschießen.

Die Jäger wußten es auch und hätten ebensowenig die mindeste Gnade walten lassen, wenn sie den Sepp auf der Tat ertappt hätten.

Aber eben dies gelang nicht, der Bursche war viel zu schlau.

Oft hatte Sepp wochenlang keine Beschäftigung und lebte doch.

Dies war nur möglich, indem sich der Mensch heimlich einen Verdienst verschaffte.

Dabei trank er stark, und der Bürgermeister Wilbergs hatte ihn auch schon mehrmals vorführen lassen.

Sepp sollte bekennen, woher er bei der jedesmaligen Arbeitslosigkeit die Mittel zum Leben nehme.

Auf die listigste Weise der Welt behauptete er stets, daß er eben in guten Tagen spare, damit er in schlechten zu essen habe.

Man konnte ihm nicht beikommen, der Beweis fehlte.

Ausweisen durfte man ihn auch nicht, denn Sepp hatte eine alte Hütte im Wald gekauft – wahrscheinlich um ein paar Flaschen Schnaps – und zwar von der Tochter eines dort kurz vorher verstorbenen Steinarbeiters, der die Busch-Kathrin, wie das Mädchen genannt wurde, allein zurückließ. Der Kauf war regelrecht abgeschlossen worden und man konnte dem Sepp auch nicht verbieten, daß er die Busch-Kathrin in der Hütte als »Haushälterin« behielt.

Er befestigte seine Baracke nach und nach und lebte nun ziemlich isoliert von der übrigen Welt im Walde.

Man gab ihm den Namen Wald-Sepp, und wer nicht mußte, ging nicht in die Nähe seiner Hütte.

Sepp sollte dort ein wahres Lotterleben treiben, mit der Busch-Kathrin oft manchen Abend johlen und trinken, bis sie beide betäubt unter den Tisch fielen.

Das große, prächtige Frauenzimmer hatte nämlich das Trinken schon von ihrem Vater gelernt.

Arbeiten sah niemand die Busch-Kathrin.

Selten brachte sie einmal einen Korb mit Waldbeeren oder eßbaren Pilzen in die Stadt, und man wußte dann, daß nun Schmalhans Küchenmeister in der Waldhütte war.

Übrigens war auch die Katharina nicht häßlich, sondern ganz im Gegenteil von einer Art wilden Schönheit, der sich selbst der unbändige Sepp meist unterordnete.

Es war der Morgen nach der Mordnacht.

Prächtig war die Sonne aufgegangen und hatte sich auch über den weiten Forst verbreitet, der an zahlreichen Punkten Felsenformationen aufwies.

Die Busch-Kathrin öffnete die Hüttentür und trat auf den freien Platz davor.

Ringsum lagen Felsblöcke, rechter Hand erhob sich eine kleine, steinige Anhöhe, auf der Sepp aus Brettern eine Art offenen Schuppen errichtet hatte, um darunter seine Steinbrechwerkzeuge aufzubewahren.

Der Vater Kathrins hatte ihm eine Anzahl derselben »vererbt«.

Der Hütte schräg gegenüber stiegen die brüchigen, gelbweißen Wände des ausgebeuteten, alten Steinbruches in die Höhe.

Der laute Gesang der Waldvögel traf das Ohr des Mädchens, was ihr jedoch als das ewig alte Einerlei gar nicht auffiel.

Sie zog die Hüttentür zu, schritt nach einem Felsblock, der als Bank diente, und ließ sich darauf nieder.

Sie öffnete nun einen Lederbeutel, den sie in der Hand trug, und begann das im Morgenlicht glitzernde Geld zu zählen.

Das Resultat schien nun durchaus nicht ihren, wenn auch schon herabgestimmten Erwartungen zu entsprechen, denn sie zog die Stirne kraus.

»Den größten Teil hat er wieder verlumpt,« sagte sie heftig. »Aber er soll mir wenigstens sagen, mit wem!«

Das Mädchen erhob sich rasch und eilte in die Hütte zurück.

Wir dürfen es ja sogleich verraten, daß Kathrin ihrem »Bräutigam« im Morgengrauen die Geldbörse entwendete, um heimlich festzustellen, wieviel er eigentlich in der Nacht verlumpte.

Nachdem nun ihre Ahnung sich bestätigt hatte, konnte sie sich auch nicht mehr länger halten.

Sie trat zornig in einen zweiten Raum und rüttelte heftig den dort auf einem Laublager in voller Kleidung schnarchenden Sepp.

Ein mit Papier verklebtes Fenster warf nur einen spärlichen Abglanz des herrlichen Morgens in den dumpfen Raum.

Der Sepp öffnete brummend die Augen.

»He – was gibt es denn, zum Donnerwetter!« knurrte er.

»Wo warst du in der Nacht?« fragte Kathrin heftig.

Er wurde gar nicht recht nüchtern, sondern antwortete unwirsch:

»Was geht's dich an? Laß – mich – zufrieden!«

Das Mädchen war jedoch nicht gewillt, sich so kurzerhand abweisen zu lassen.

»Du hast ein Reh heimlich an den Hehler, den Wirt von der Kugel, verkauft und hast mit dem Geld, das du dafür bekamst, die Nacht über gekneipt. Ist es nicht so?«

»Hm – ja –« machte er schläfrig.

»Wer war bei der Kneiperei dabei? Ich will es wissen! Die Marie vom Kugelwirt?«

»Und – wenn?«

»Wenn?« fuhr das Mädchen eifersüchtig auf. »Dann solltest du es büßen!«

Er wälzte sich auf die andere Seite, und Kathrin verließ den Raum, Groll im Herzen.

Sie besorgte einige häusliche Arbeiten, konnte aber nicht hindern, daß sich stets wieder der Gedanke bei ihr einschlich, Sepp betrüge sie mit der Wirtstochter.

»Aber das soll er büßen,« sprach sie vor sich hin. »Er hat gewildert, nicht nur das eine Mal. Wenn er mich betrügt, zeige ich ihn an.«

Es wurde später Vormittag.

Sepp lag noch immer auf dem Laublager; er schien nachholen zu müssen, was er in der Nacht versäumte.

Kathrin saß vor der Hütte in Gedanken versunken, die nicht gerade versöhnlicher Natur waren.

Plötzlich hob sie den Kopf und lauschte.

Männerstimmen drangen aus der Tiefe des Waldes an ihr Ohr.

Gleichzeitig schoß auch ein wilder, kleiner Hundeköter, der dafür eine um so längere Kette um den Hals trug, aus seiner Hütte und schlug ein Geheul auf.

Das Mädchen rief dem Hund einige Worte zu, worauf das borstige Vieh wieder in die Hütte zurückkroch, dort aber beständig knurrte.

Kathrin sprang auf die Füße und eilte den kleinen Abhang hinauf.

Von dort aus konnte man eine Strecke des inneren Forstes überblicken, ohne selbst gesehen zu werden, da man sich durch den Bretterschuppen decken konnte.

Um die Ecke spionierend, bemerkte das Mädchen auch bald zu ihrem Schrecken, daß mehrere Personen unter den Bäumen auftauchten, die zweifellos nach der Waldhütte wollten.

»Ein Gendarm!« flüsterte sie. »Und der eine, ist das nicht ein Polizeikommissar? Da kommt noch ein weiterer Gendarm um die Buschecke mit einem Schreiber oder dergleichen! Das wird ernst! Dem Sepp gilt es, sonst keinem anderen! Noch ist es Zeit für ihn, zu entfliehen! Er kann noch rückwärts durch den Wald!«

Sie glitt schnell von dem Abhang der Hütte zu und wollte eben eintreten, als ihr wieder der Gedanke an die Marie des Kugelwirtes kam.

Sie blieb nun stehen und stampfte trotzig mit dem kräftigen Fuß den Boden.

»Nein! Ich warne ihn nicht! Er mag sich selber verantworten!«

Und wirklich rührte sich das Mädchen nicht mehr vom Platz, sondern erwartete kaltblütig die Ankunft der Gerichtsherren.

Diese ließen nun auch nicht mehr lange auf sich warten. Sie kamen soeben um den Holzschuppen herum, wobei sie Kathrin sogleich bemerkten.

»Endlich am Ziel!« rief der Polizeibeamte. »Das ist ja ein ganz verteufelter Weg, auf dem man sich Arme und Beine brechen kann!«

Die Männer stiegen nun nach unten.

Wütend zerrte der kläffende Hund an der langen Kette. Kathrin mußte ihn gewaltsam zurückziehen und kürzer hängen.

Dabei sagte sie zu sich:

»Sepp hört ja den Lärm und kann sich meinetwegen aus dem Staub machen. Ist er aber, infolge der durchlumpten Nacht, nicht mehr dazu fähig, so ist es seine Schuld.«

»Heda!« rief nun der Kommissar. »Wohnt hier Joseph Vroninger, genannt der Wald-Sepp?«

»Jawohl,« gab Kathrin zur Antwort.

»Und ist er zu Hause?«

»Auch das. Was wollen Sie denn?«

»Das werdet Ihr gleich sehen! Wo ist der Sepp?«

»Er schläft noch.«

»Aha! Ist wohl erst in der Frühe heimgekommen?«

»Das ist schon möglich.«

Der Beamte gab nun den beiden Gendarmen einen Wink und diese schritten, die Gewehre in der Hand, auf die verschlossene Hüttentür zu.

In demselben Augenblick wurde diese aufgestoßen und auf der Schwelle stand der Wald-Sepp mit verwildertem Kopf- und Barthaar.

»Was soll's mit dem Lärm?!« rief er, wechselte jedoch sofort die Farbe, als er die ihm bekannten Uniformen erblickte.

Er wollte zurückweichen, als der Kommissar mit lauter Stimme rief:

»Joseph Vroninger, ich verhafte Sie im Namen des Gesetzes!«

Gleichzeitig legten die zwei Gendarmen von beiden Seiten die Hände auf seine Schultern.

Sepp, erst entschlossen, die beiden von sich abzuschütteln, ließ die Hände jedoch gleich darauf ruhig sinken.

Bei aller Wildheit seines Charakters mußte er doch einsehen, daß hier Widerstand seine Sache nur verschlimmern konnte. Er nahm deshalb eine trotzige, verbissene Miene an und erwiderte ebenso:

»Viele Hunde sind des Hasen Tod! Sie haben sich gleich mit zwei Gendarmen vorgesehen, Herr Kommissar. Alle Ehre für mich. Nun möchte ich aber doch auch wissen, was ich eigentlich verbrochen haben soll?«

»Das wird sich finden, Vroninger,« lautete die Antwort. »Gebt ihm Handschellen!«

Dies geschah, wenn auch nach Überwindung einigen Widerstandes von seiten Sepps.

Darauf wurde der Bursche beiseite geführt und von einem Gendarmen bewacht.

Der Kommissar wandte sich nun an die Busch-Kathrin.

»Ihr seid die Geliebte des Vroninger?«

»Ich besorge ihm den Haushalt,« versetzte kurz das Mädchen. »Er bezahlt mich dafür. Wen kümmert das übrige?«

»Es handelt sich auch darum vorläufig nicht; aber ich kann Euch doch raten, einen etwas anständigeren Ton anzuschlagen.«

Das Mädchen zuckte die Schultern.

»Ich habe nichts verbrochen, brauche mich nicht zu fürchten!«

»Ihr sollt mir einige Fragen beantworten.«

»Gut!«

»Wo war der Sepp diese Nacht?«

»Ich weiß es nicht,« antwortete das Mädchen, das nun keine Lust mehr hatte, den Burschen zu verraten.

Hätte sie gesagt, daß er, um ein Reh zu verkaufen, sich beim Kugelwirt aufhielt, so konnte Sepp dadurch in eine schlimme Sache geraten.

»Aber zu Hause war er nicht?« fuhr der Kommissar fort.

»Nein!« antwortete nach einigem Zögern Kathrin.

»Einfältiges Ding!« fluchte der Sepp.

»Euer Zorn hilft Euch hier gar nichts, Vroninger,« sagte der Kommissar kurz, um weiter fortzufahren: »Wann verließ Sepp die Hütte?«

»Gestern abend in der Dämmerung.«

»So! Und wann kam er zurück?«

Kathrin schwieg. Sie sah den Sepp an.

»Gegen Mitternacht!« rief dieser.

Ärgerlich entgegnete der Kommissar:

»Ihr habt zu schweigen! Verhält sich das so?« fragte er Kathrin.

»Es wird wohl so sein, ich weiß es nicht, weil ich schlief, als er heimkam.«

»Habt Ihr diesen Morgen etwas Auffälliges an ihm bemerkt, Blutflecken etwa an den Händen, an den Kleidern?«

»Blutflecken? Nein; wo sollten denn die herkommen?«

»Ich verlange die Beantwortung der Frage!«

»Also nein! Auch sonst ist mir nichts aufgefallen. Übrigens kam ich gar nicht dazu, ihn so genau zu untersuchen.«

Der Kommissar gab dem Gendarmen einen Wink und trat zu dem Gefangenen.

Sepp mußte sich durchsuchen lassen, wobei ihm ein zweiter Lederbeutel mit Inhalt und ein grifffestes Messer abgenommen wurde.

Die Frage des Kommissars nach Blutflecken legte er, wie auch Kathrin, sich dahin aus, daß die Polizei von dem Wildraub einen Wink bekommen hatte.

»Da sind mehrere Flecken, Herr Kommissar,« rief der eine Gendarm, der dem Wald-Sepp seinen Rock auseinandergeschlagen hatte.

»Das ist Blut!« nickte der Beamte hastig. »Oder wollt Ihr das leugnen, Vroninger?«

»Meinetwegen ist es Blut,« lautete die zornige Antwort. »Ich hatte Nasenbluten! Ist das etwa auch verboten?«

Der Kommissar hatte darauf nur ein überlegenes Lächeln.

»Dies Nasenbluten wird Euch teuer zu stehen kommen,« sagte er. »Bolz, untersuchen Sie mal den Geldbeutel!«

Der angerufene Gendarm tat dies.

»Vier Mark und sechzig Pfennige, Herr Kommissar, außerdem ein Taler, der aber nicht mehr gangbar ist.«

Der Kommissar nahm das betreffende Geldstück in die Hand.

Es war ein alter, sehr seltener Jubiläumstaler, der für Sammler Wert besaß, sonst jedoch nicht mehr kursfähig war.

»Wie kommt Ihr zu diesem Geldstück, Vroninger?« fragte er.

»Es ist schon jahrelang in meinem Besitz, ein Andenken,« versetzte Sepp lakonisch. »Wenn der Taler gangbar wäre, hätte ich ihn schon längst ausgegeben.«

Der Kommissar ging auf diese Antwort nicht weiter ein, sondern legte den seltenen Taler in den mit Beschlag belegten Beutel zurück.

»Ob Ihr damit die Wahrheit sprecht, wird sich ja herausstellen.«

Und Sepp dachte sich:

»Wer kann mir beweisen, woher ich das Ding habe?«

Der Kommissar ordnete nun eine sorgfältige Untersuchung der Hütte an, die jedoch nichts Verdächtiges zutage förderte.

Der Wald-Sepp hatte sein Gewehr, wie auch die Wildschlingen zu gut im Forst versteckt, um allem vorzubeugen.

»Was enthält der Schuppen da oben?« fragte der aus der Hütte tretende Beamte, nach dem kleinen, offenen Lattenbau deutend.

»Meine Werkzeuge,« antwortete Sepp.

»Was für Werkzeuge?«

»Brechstangen für den Steinbruch, Steinhämmer.«

Der Kommissar stieg mit einem Gendarmen die kleine Anhöhe hinauf.

Er besichtigte sehr aufmerksam das herumliegende und offenbar sehr vernachlässigte Handwerkszeug.

Dann nahm er mehrere Stücke in die Hand und betrachtete sie.

»Er ist es!« sagte er.

Mit einem der Hämmer kehrte er zu dem Gefangenen zurück.

»Da auf dem Holzstiel sind zwei Buchstaben eingeschnitten: J. V. Ist das Euer Name?«

»Jawohl; Joseph Vroninger, das will ich nicht leugnen. Sie sehen ja die zwei Buchstaben auf allem Werkzeug,« antwortete Sepp gleichgültig.

Der Kommissar legte einen der Hämmer zu den mit Beschlag belegten Gegenständen.

»Habt Ihr gestern einen solchen Hammer mit nach der Stadt genommen? Ihr waret doch in der Stadt?«

»Meinetwegen, wenn Ihnen da etwas daran liegt. In der Stadt war ich also. Einen Hammer habe ich aber nicht mitgenommen.«

»Was habt Ihr in der Stadt getan?«

»Darüber gebe ich keine Antwort. Ich kann doch wohl hingehen, wohin ich mag?!«

»Ihr verweigert also die Auskunft?«

»Ja!« sagte der Wald-Sepp trotzig.

»Es wird Euch wenig nützen, denn man wird Euch beweisen, was Ihr während dieser Nacht getrieben habt!«

»Dann kann sich die Polizei ja gratulieren!« lachte der Bursche höhnisch auf.

Der Kommissar tat noch einige Fragen an Kathrin, die aber eine wertlose Beantwortung fanden, und ordnete sodann die Rückkehr nach der Stadt an.

Der Gerichtsschreiber, der, auf dem Stein vor der Hütte sitzend, das Ergebnis der Untersuchung zu Papier gebracht hatte, packte seine Akten zusammen und dann zog die Kommission mit dem gefesselten Wald-Sepp ab, durch den prächtigen Forst, nach der Stadt zuschreitend.

Die Busch-Kathrin blieb allein zurück.

Nach und nach verstummten die Stimmen der sich entfernenden Männer, auch der Hund beruhigte sich wieder und kroch in seine Hütte.

Das Mädchen blickte brütend vor sich nieder.

»Holen sie ihn nur wegen der Wilderei? Da wird er sich schon herauswinden! Oder ist etwas anderes diese Nacht geschehen, von dem ich nichts weiß? Beinahe hat es den Anschein! Ich will gegen Abend, wenn er bis dahin nicht zurück ist, nach der Stadt. Vielleicht erfahre ich dort etwas.«

Die Busch-Kathrin strich sich mit den Händen das rotgelbe, wirre Haar aus der Stirn und ging langsam in die Hütte zurück.

Der Wald-Sepp war gegangen, ohne ihr noch ein Wort zu sagen.

*


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