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IX.

Zweitausend Menschen lauschten atemlos. Griggs hatte das Tatsächliche seiner Erlebnisse, seiner Forschungen und seiner Schlußfolgerungen dargelegt; leiser Beifall, mehr gefühlt als gehört, schlug schmeichelnd zu ihm empor. Jemand stellte eine Zwischenfrage: »Sie erzählen uns vom Universum, und Sie sprechen gleichzeitig vom Gehör. Was hat die Ermessung des Raums mit dem Gehör zu tun? Sie ist eine Angelegenheit des Auges, scheint uns.«

»Es freut mich,« sagte Griggs lächelnd, »daß Sie diese Frage anschneiden. Ich muß mit einer Gegenfrage antworten. Glauben Sie im Ernst, daß unser Auge imstande ist, Entfernungen zu begreifen, für die ihm doch jede Vergleichsmöglichkeit fehlt? Ich möchte Sie daran erinnern, daß Leibniz ein seltsames Wort gesprochen hat, das wir erst jetzt zu verstehen anfangen. Er spricht von dem Vergnügen der Seele an der Musik, das letzten Endes nichts anderes sei, als das Vergnügen an geheimen Zahlenoperationen. Schütteln Sie nicht die Köpfe, sondern erlauben Sie mir, an ein anderes zu erinnern: daß fast immer musikalische und mathematische Begabung zusammengehen. Und soll ich Ihnen sagen, was sich, tief unter der Schwelle des Bewußtseins, beim Genuß ernster Musik in uns regt? Nichts anderes als die Ahnung dunkler Zusammenhänge zwischen der Musik, die wir hören, und zwischen den letzten Rätseln des Lebens, die uns ins Universum weisen, das unsere Mutter ist.

Bitte, halten Sie diesen Gedanken einen Augenblick fest. Ich möchte Sie an ein anderes Wort eines unserer Größten erinnern. Der Faust beginnt:

Die Sonne tönt nach alter Weise
In Brudersphären Wettgesang,
Und ihre vorgeschriebne Reise
Vollendet sie mit Donnergang ...

Auch hier eine Anspielung, nein, der direkte Hinweis auf die Musik des Alls. Und irgendwo rührt ein Wort an die unergründlichen Phänomene. Sollte die räumliche Welt vielleicht eine klingende sein? Sollte die Musik, die wir hier hören, vielleicht ein schwacher, menschlichem Verständnis nahe gebrachter Abklang einer großen, unendlichen Melodie sein? Unser Verstand sagt: nein; aber unser Gefühl sagt: ja. Nicht umsonst sprechen wir von Sphärenmusik.

Gehen wir zur Wissenschaft über. Gibt es eine Möglichkeit für uns, kosmische Dimensionen wahrzunehmen? Und welcher unserer Sinne, wenn ja, bildet das Organ für diese Wahrnehmungen? Die nächstliegende Antwort ist: das Auge. Hier stock' ich schon. Das Auge kann nie und nirgends Raum wahrnehmen – es kann nur die in diesem Raum befindlichen Dinge erblicken. Es sieht nicht das Quadratkilometer – es sieht nur die Bäume, die es füllen; es erblickt den Boden, der es bildet. Der Raum selbst ist der Wahrnehmung unseres Auges entzogen.

Ich will Ihnen gleich sagen, daß es nicht meine Forschungen sind, die ich Ihnen hier darlege. Ernst Mach, der bekannte Wiener Gelehrte – Cyon und Kreidel sind es, die ich hier zitiere.

Man hat im Tierversuch diese besondere kosmische Eignung des Ohres ergründet und bewiesen. Lassen Sie mich bemerken, daß niemand ein erbitterterer Gegner des Mißbrauchs der Tiere für egoistische Menschheitszwecke sein kann als ich; aber ich will hier nicht abschweifen. Man beraubte einen Hund des linksseitigen Ohrlabyrinths; auf der Stelle wurde er für jede Rechtsdrehung im Raum unempfindlich. Man nahm dieselbe Operation rechtsseitig vor; das Tier verlor jede Empfindung für die Linksveränderung. Die Doppeloperation vernichtete in dem Tier jede Empfindung für Raum; das Tier wurde »raumtaub«. Damit ist in Hunderten von Fällen erwiesen, daß das lebendige Wesen den Raum als solchen durch das Ohr empfindet.

Ich will mich kurz fassen und möchte nur die letzte Prämisse meiner Schlußfolgerungen darlegen: Die gleichzeitige Mission des Ohres, zu hören, ist keine Zufälligkeit. Es muß im leeren Raum irgend etwas vorhanden sein, was sich speziell an das Ohr wendet. Etwas Klingendes; dieser Klang ist nichts anderes als ein kosmisches Abbild des unendlichen Raums. Dieses Abbild bietet sich uns in seiner letzten Sublimierung als Musik dar. Wir können deshalb sagen: Musik ist Raum – Raum ist Musik.

Soweit das rein Wissenschaftliche, das ich Ihnen nur sprunghaft nicht beweisen, sondern nur vorlegen konnte. Aber glauben Sie Ihrem Gefühl, daß es jenseits der Klänge, die wir vernehmen können, eine kosmische Melodie gibt. Sie muß dem Licht verwandt sein; sie liegt jenseits alles Meßbaren. Wie sagt Ariel:

Horchet! Horcht dem Sturm der Horen!
Tönend wird für Geistesohren
Schon der neue Tag geboren.
Felsentore knarren rasselnd,
Phöbus' Räder rollen prasselnd;
Welch Getöse bringt das Licht!
Es trommetet, es posaunet,
Auge blinzt und Ohr erstaunet,
Unerhörtes hört sich nicht.

So spricht ein Seher!«

Händeklatschen erhob sich, schwoll an, erfüllte dröhnend den Raum. Griggs blickte hinauf: dort oben saß Astrid Laurgaard. Er lächelte ihr zu; aber er sah in ihrem Gesicht eine Gebärde der Furcht aufsteigen.

Jemand in einer Loge erhob sich; er bat ums Wort. Mit gewichtigen Schritten ging er aufs Podium, ein vierschrötiger, gesund aussehender Mann. Er zweifele nicht daran, daß Doktor Griggs die Wahrheit berichtet habe; er sei überzeugt, daß diese Bilddepesche bei Griggs eingegangen sei. Wo aber sei der Beweis, daß sie von einem anderen Stern stamme? Weil zum Schluß ein Abbild des Saturn gekommen sei? »Ich verpflichte mich, Herrn Griggs heute abend so viel Saturnbilder zu telegraphieren, wie er haben will.«

Man kicherte.

»Es muß wundernehmen, daß ein Wissenschaftler uns mit so unwissenschaftlichen Argumenten überzeugen will. Bloß weil Herr Griggs wünscht, in Verbindung mit einem anderen Planeten zu kommen, soll die ganze gebildete Menschheit dazu ja und amen sagen? Noch nie wurden so leichtfertig Schlußfolgerungen ausgesprochen wie hier. Man rede mir auch nicht von der Glaubwürdigkeit, von dem Kredit ins Ungesicherte hinaus, den Herr Griggs in Anspruch nimmt. Ich begreife vollkommen, daß nicht alles mathematisch bewiesen sein muß, was wir glauben sollen, aber ich verlange, daß jemand, der meinen Kredit in Anspruch nimmt, sich ein Anrecht darauf verdient hat. Worin besteht dieses Anrecht des Herrn Doktor Griggs? Ich glaube, dieser Herr ist hier fehl am Ort. Würde es nicht richtiger sein, er schickte seine Ideen einer amerikanischen Filmfabrik? Für Ausstattungsstücke im Genre Jules Verne ist immer ein gewisser Bedarf vorhanden; und dort fragt niemand danach, ob es sich um Wahrheit handelt oder um Hirngespinste.«

Stürmisches Gelächter, Bravo-Rufe antworteten. Der Redner verbeugte sich und sagte:

»Für mich unterliegt es keinem Zweifel, daß Herr Griggs einem Spaßvogel zum Opfer gefallen ist, der ihm von irgendeinem Nachbarhause aus Ulkbilder in die Antenne geschickt hat.«

Wieder dröhnte Händeklatschen auf; Griggs, der bleichen Gesichts abermals auf dem Podium erschien, wurde mit ironischen Zurufen empfangen.

»Ich habe Ihnen die Dinge so dargestellt, wie ich sie erlebt habe. Ich verlange nicht von Ihnen, daß Sie mir glauben. Ich stelle Ihnen anheim, selbst zu kommen. Selbst zu sehen. Aber ich sprach Ihnen auch von etwas anderem: von der Sublimierung des Radiogedankens durch die Befreiung von der Maschine. Von der Radio-Gehirnwelle. Sie ist es letzten Endes, von deren Möglichkeiten ich Sie überzeugen wollte. Es wäre Vermessenheit, wenn ich mir einreden wollte, ich allein hätte das Organ, daß diese Wellen zu vernehmen imstande ist. Viele unter Ihnen werden die gleiche Gabe haben. Prüfen Sie Ihre Fähigkeiten, beschäftigen Sie sich mit der Materie, die ich Ihnen dargelegt habe. Große Dinge gehen langsam – vielleicht werden Sie in einem Jahr viel weiter sein in Ihren Wahrnehmungen, als ich es heute bin. Aber verurteilen Sie das Unerhörte nicht, verhöhnen Sie es nicht, nur weil Sie es heute nicht verstehen.«

Lachen und Zischen kam aus dem Parkett, dazwischen ein paar schüchterne Beifallsrufe.

Ein Zweiter trat auf, eskortiert, sichtlich abgeschickt von einer Clique in der rechten Ecke des Saales.

»Die Welt muß jedem dankbar sein,« so begann er, »der sie lachen macht. Herr Doktor Griggs hat es fertiggebracht, ganz Kopenhagen in einen Taumel des Gelächters zu versetzen, wie es besser kein Witzblatt kann. Dieses Verdienst soll ihm nicht geschmälert werden. Man soll den Narren nicht verachten.«

Griggs trat vor; er wurde zurückgedrängt, ob von Freund oder Feind, war schwer zu erkennen.

»Aber diese Angelegenheit hat auch eine ernste Seite. Es gibt nämlich immer Leute, die auf so etwas hereinfallen, die den Unsinn ernst nehmen. Herr Griggs handelt nach dem schönen Wort: › Credo quia absurdum est.‹ Weil es widersinnig ist, sollen wir glauben. Das werden wir zwar hübsch bleiben lassen; aber man denke nur einmal an die armen Patienten des Herrn Griggs, die diese Narreteien hilflos Tag und Nacht über sich ergehen lassen müssen. Denn es ist die Eigenart der Narren, unausgesetzt Proselyten machen zu wollen. Nicht von der medizinischen Seite, von der ich nichts verstehe, sondern aus dieser rein auf Mitleid gestellten Erwägung heraus, möchte ich doch zu bedenken geben, ob man einem solchen Manne die Leitung eines Krankenhauses im Ernst lassen kann. Eine gewisse Entlastung des Sanatoriums ist allerdings mit Wahrscheinlichkeit zu erwarten. Denn wenn die Patienten unter gütiger Mithilfe des Herrn Doktor Griggs weiter so bereitwillig dahinsterben wie Herr Lumbye ...«

Ein irrsinniges Pfeifkonzert brach los. Griggs erschien; Hunderte sprangen auf, drängten gegen ihn vor. Im Nu war der Saal erfüllt von einer schreienden, tobenden Menge; Schmährufe gellten zum Podium empor, überschrien sich. Ein Knäuel von Tobenden raste zum Podium. Die Dinge kreisten wie irrsinnig vor Griggs' Augen; undeutlich, ungewiß glaubte er dort drüben in der Loge den Kammerherrn Gandrup zu sehen, der irgendwelche Zeichen gab; neben ihm saß – so schien es ihm – Lumbyes Bruder.

Das Toben schwoll an zu einem furchtbaren Geheul, das die Nerven erzittern machte, Trampeln, Schreien, Stampfen, Brüllen gellte durch das Haus. Türen wurden aufgerissen; jemand zerrte die Vorhänge der Fenster auf den Boden nieder, trampelnd raste die Menge darüber hinweg.

Griggs empfand dumpf, ohne sich dessen recht klar zu sein, daß ein eigentlicher greifbarer Anlaß zu einer solchen Empörung nicht da war; er ahnte hinter diesem Toben die Mache – den Arrangeur. Aber schon sprengte die Menschenflut die Türen zum Bühnenausgang. In plötzlicher Angst rannte er die Treppe hinunter und war im Freien.

Draußen war es verhältnismäßig ruhig. Ein kleines Häuflein Menschen, mehr amüsiert als erregt, wartete. Er erkannte im Vorbeihasten Yrsa Aspinall.

»Dort ist mein Auto«, sagte sie. »Komm, ich fahre dich heim.«

Er stieg ein, fast gegen seinen Willen. Sie saß ihm gegenüber, die Augen auf ihn gerichtet. Niemand sprach während der ganzen Fahrt ein Wort.

Als der Wagen hielt, reichte sie ihm die Hand. Sie war eiskalt, und er fühlte, daß sie zitterte.

Er erwartete einen Abschiedsgruß. Sie schien mit einem Entschluß zu kämpfen. Vielleicht auch, daß sie auf seine Anrede wartete. Da sie ausblieb, grüßte sie stumm, während das Auto mit ihr davonrollte.

*

Als Yrsa Aspinall im Hotelzimmer anlangte, wurde ihr eine Dame gemeldet.

Es war Astrid Laurgaard.

Yrsa sah sie erwartungsvoll an, mit jener liebenswürdigen Feindseligkeit, die Frauen eigen ist.

Astrid sagte leise: »Jetzt ist es vorbei mit ihm.«

»Ja«, sagte Yrsa Aspinall. »Ich fürchte, daß Sie recht haben.«

»Ich glaube trotz alledem an ihn.«

Yrsa nickte. »Ich beglückwünsche Sie zu dem schönen Vertrauen.«

»Es hat nichts zu bedeuten, daß Sie meine Meinung nicht teilen, Frau Aspinall. Diese Katastrophe ist Musik in Ihren Ohren gewesen, vermute ich. Denn Sie sind seine Feindin.«

Yrsa betrachtete die Baronin lächelnd. Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück und schlug die Beine übereinander.

»Sie lieben ihn also?«

»Daß die Menschen immer nur die eine einzige Erklärung dafür haben, wenn eine Frau für einen Mann eintritt.«

»Ich kann es begreifen«, sagte Yrsa. »Doktor Griggs ist ein hübscher Mensch.«

»Ich weiß nicht, ob er hübsch ist, Frau Aspinall. Sie werden mich nicht verstehen, wenn ich Ihnen sage, daß mich diese Frage kaum interessiert.«

»Ah. Eine Liebe der Seelen. So etwas soll es ja geben. Diese Seelenliebe wird Sie aber wahrscheinlich nicht hindern, Herrn Doktor Griggs heiraten zu wollen?«

»Wenn er mich will, werde ich nicht nein sagen.«

Yrsa drückte auf den Knopf. »Ich darf Ihnen vielleicht eine Tasse Tee anbieten?«

»Ich danke.«

»Sagen Sie, Baronin« – Yrsa Aspinall wandte sich ins Zimmer zurück und heftete ihren Blick auf die Baronin –, »haben Sie sich jemals mit der Frage beschäftigt, was Herr Doktor Griggs getrieben hat, bevor er in Ihren Gesichtskreis getreten ist?«

Astrid zuckte gleichmütig die Achseln. »Er hat mir bisher nichts davon erzählt. Ein Grund für mich, dies Thema nicht zu berühren. Eines Tages wird er von selbst sprechen. Warum soll ich mich in sein Vertrauen drängen? Daß seine Vergangenheit makellos ist, das sagt mir mein Gefühl.«

Yrsa machte ein freundliches Gesicht. »Immerhin wird es Sie vielleicht interessieren, einiges darüber zu hören. Denn Sie wissen wohl, daß ich Herrn Doktor Griggs von New York her kenne.«

Astrid schüttelte den Kopf. »Nein, Frau Aspinall. Es interessiert mich nicht. Nicht aus dem Munde eines Dritten. Ich hätte die Empfindung von einer Indiskretion, wollte ich nach diesen Dingen forschen.«

»Sehr schön. Aber das eine werden Sie ja vermutlich wissen: daß Herr Doktor Griggs verheiratet ist.«

Astrid richtete sich in ihrem Sessel auf. Schreckerfüllte Blässe ging über ihr Gesicht, hob es angstvoll ab von dem Dunkel der Tapete.

»Ist das wahr?« fragte sie nach einer langen Pause.

»Sie können ihn selbst danach fragen. Er heißt auch gar nicht Griggs: sein wirklicher Name ist Norman Henderson. Er war erster Assistenzarzt bei dem Direktor des Trinity-Krankenhauses in Bronx. Und er war so außergewöhnlich tüchtig, daß der Direktor nicht zögerte, ihm seine Tochter zur Frau zu geben. Anfangs war eitel Sonnenschein. Dann, über Nacht, kam der Umschwung. Henderson vernachlässigte seinen Dienst. Das Radiofieber hatte ihn gepackt. Er kam zu spät in den Dienst, halbe Tage lang erschien er überhaupt nicht; und wenn er anwesend war, so sprach er anstatt von seinem Beruf von interplanetaren Beziehungen, von Gehirnwellen und von ähnlichen Dingen, die kein Mensch verstand. Er selbst vermutlich auch nicht. Der Professor, sein eigener Schwiegervater, erklärte, daß er an eine geistige Erkrankung Hendersons glaube.«

»Woher kennen Sie diese Einzelheiten so genau?«

»Es ergab sich von selbst, daß er und seine Frau sich fremder und fremder wurden. Je mehr er sah, daß sie ihm auf seinen phantastischen Seitensprüngen nicht folgte, desto verschlossener wurde er.

Dann kam die Katastrophe.

Eines Tages war Henderson im Krankenhaus besonders verwirrt und geistesabwesend. Er redete von hundert Dingen, nur nicht von denen, die seine Pflichten betrafen. Er hatte eine Operation auf sechs Uhr abends angesetzt. Alles war vorbereitet; wer nicht kam, war der Herr Doktor Henderson. Als er endlich um halb neun erschien, kam er um fünf Minuten zu spät. Denn der Patient war infolge der Verzögerung gestorben.

Ein Sturm brach los; es regnete Zeitungsartikel und Denunziationen. Henderson mußte flüchten. Ich weiß nicht genau, ob man ihn verfolgt; aber ich glaube es.

Sechs Jahre liegen dazwischen. Sechs Jahre! Ich hatte geglaubt, er sei inzwischen gereift. Da traf ich ihn wieder, rein zufällig. Und das erste, was ich von ihm erfahre, ist eine neue ... sagen wir einmal: eine neue Inkorrektheit. Ich meine Lumbye. Und das Warum läßt nicht lange auf sich warten: der Radiowahnsinn steckt ihm immer noch im Kopf. Nein, Baronin Laurgaard, diesem Mann ist nicht zu helfen.«

Es klopfte; der Kellner brachte den Tee.

»Nehmen Sie jetzt vielleicht eine Tasse?«

Astrid hatte sich erhoben. »Nein, Frau Aspinall; ich muß für Ihre Liebenswürdigkeit danken. Ich will Ihnen sagen, ich will Griggs wegen dieser Dinge fragen. Er soll sich rechtfertigen. Und ich glaube, er kann sich rechtfertigen. Was Sie mir da erzählen, ist zusammengetragen aus Klatsch, entstellt, vergröbert, vielleicht aus der Luft gegriffen. Er allein kennt die Wahrheit. Er kennt die Gründe, die Motive der einzelnen Dinge; nur er kann darüber sprechen.«

Damit öffnete sie die Tür.

»Ich bin über jede Einzelheit so genau orientiert, wie er selbst, mein liebes Fräulein Astrid«, sagte Yrsa Aspinall. » Denn ich bin seine Frau


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