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In Berlin.

(Fortsetzung.)

Das Konzert im Opernhaus war zu Ende – das zahlreiche Publikum hatte sich größtenteils bereits zerstreut und die letzten Equipagen rasselten davon.

Einer der elegantesten Wagen mit einer Fürstenkrone auf dem Schlage fuhr um das Opernhaus herum, und war vor den Stufen der Hedwigskirche, als die Schnur um den Arm des Kutschers aus dem Innern des Wagens gezogen wurde.

Die Equipage hielt, der Bediente sprang vom Trittbrett und trat mit gezogenem Hut an das geöffnete Fenster.

»Befehlen Durchlaucht?«

»Öffnen Sie!«

Der Schlag wurde geöffnet, über den herabfallenden Tritt stieg eine Dame von kleiner Gestalt, in einen mit Zobel besetzten Samtmantel gehüllt, ein elegantes Theater-Capuchon über den Kopf gezogen, aus.

»Sagen Sie dem Kutscher, nach dem Gensdarmen-Markt zu fahren und vor dem Schauspielhaus zu halten, bis ich komme.«

»Befehlen Durchlaucht, daß ich Durchlaucht begleite?«

»Nein, Sie werden mich mit dem Wagen erwarten.«

Ein kurzer befehlender Wink der Hand, und die Dame trat auf die Stufen der Kirche, die Abfahrt des Wagens erwartend.

Der Diener beeilte sich, dem Kutscher seine Instruktion zu geben und sprang dann wieder auf seinen Platz. Der Wagen fuhr davon.

»Was die Gnädige heute wieder haben mag? ich möchte wissen, wohin sie geht. Was denken Sie, Johann?«

Der andere ältere Diener antwortete ihm ziemlich barsch: »Was geht's uns an? Wahrscheinlich wieder ein Wohltätigkeitsgang, von dem nicht jeder Laffe zu wissen braucht.«

Die vornehme Dame hatte gewartet, bis der Wagen um die Ecke der Markgrafen-Straße verschwunden war, dann stieg sie die Stufen der Kirche hinunter, hüllte sich dichter in ihren Pelzmantel und ging mit festen Schritten über den Platz zurück nach der Rückseite des Blücher-Denkmals.

Ein Mann lehnte an dem Gitter und richtete sich auf, als die Dame auf ihn zukam.

»Ich sehe, mein Herr, Sie haben meinen Brief erhalten und sind pünktlich.«

»Gnädige Frau – ich weiß nicht, von wem – und mit wem …«

»Das ist wahr, ich schrieb anonym. Darf ich Sie bitten, mich einige Schritte zu begleiten?«

»Ich stehe zu Befehl.«

Beide gingen etwa zwanzig Schritte unter den Bäumen hin – die Promenade war menschenleer, die wenigen Personen, die vorüberkamen, hielten sich auf dem vom Schnee gereinigten Trottoir.

An einer Stelle, auf welche das Licht der nächsten Gaslaterne herüber fiel, blieb die Dame stehen, schlug das Capuchon zurück und ließ den Strahl des Lichtes auf ihr blasses, etwas angegriffenes Gesicht fallen, dem zwar der Reiz der ersten Jugend fehlte, das aber trotz der etwas strengen Züge von aristokratischer Schönheit war.

»Erkennen Sie mich noch?«

Der Mann war bei dem Erblicken dieses Gesichts unwillkürlich einen Schritt zurückgetreten. Er zog ehrerbietig den Hut. »Durchlaucht – Sie? – in der Tat, das hatte ich nicht vermutet.«

»Ich wollte Sie nicht einladen, mich in unserem Hotel aufzusuchen und lud Sie daher zu dieser Zusammenkunft. Ich wußte, daß der alte romantische Zug Sie herführen würde, auch wenn mein Name nicht darunter stand.

Sie hatte das Capuchon wieder leicht nach vorwärts gezogen, so daß es sie an der Unterhaltung nicht hinderte.

»Ich bin nur glücklich,« sagte ihr Begleiter, »daß die Befürchtungen, die ich an den kurzen Inhalt des Billets knüpfen mußte, sich nicht bestätigen.«

»Und warum nicht?«

»Der Inhalt des Briefes forderte mich auf, einer Unglücklichen, Bedrohten einen Dienst zu erweisen. Es hätte des Vorwandes nicht bedurft.«

»Wer sagt Ihnen denn, daß die Worte ein Vorwand waren?«

»Mein Gott, Durchlaucht – ich kann doch nicht glauben, daß Sie selbst – eine so vornehme Dame, auf den höchsten Stufen der Gesellschaft, gefeiert und umgeben von jedem Reiz des Lebens … sollte wirklich das Gerücht die Wahrheit sprechen?«

Ein schwerer Seufzer erstarb in der Verhüllung des Capuchons. »Es ist nicht alles Gold, was glänzt! Doch der Dienst, um welchen ich Sie bitten will, betrifft diesmal,« sie betonte das letzte Wort besonders – »diesmal nicht mich! Sie erinnern sich – ich hatte eine Schwester.«

»Komteß Amalia.«

»Ja. Diese betrifft meine Bitte.«

»Wenn ich recht gehört, hat diese sich dem geistlichen Stande gewidmet?«

»Leider! Allzustrenger religiöser Eifer hatte sie im vorigen Sommer nach Rom geführt und ein unglücklicher Zufall hat sie in alle Schrecken der Schlacht von Castelfidardo verstrickt. Seitdem ist sie in die Heimat zurückgekehrt, aber …«

Die vornehme Dame zögerte einige Augenblicke. »Es ist ein Familiengeheimnis, daß ich Ihrer Ehre anvertraue,« sagte sie endlich. »Ich kann mich damit weder an meinen Gemahl, noch an eine Behörde wenden, und ich wußte niemand in Berlin, dessen Ortskenntnis und Gewandtheit ich eine so diskrete Sache anvertrauen durfte. So benutzte ich unsere Anwesenheit bei der Trauerfeier, mich an Sie zu wenden als einen alten Freund unserer Familie.«

»Euer Durchlaucht haben Recht getan, ich verdanke den Ihren so Vieles, daß es mich glücklich machen würde, einen kleinen Teil meiner Schuld abtragen zu können.«

»Ich weiß es – Sie waren immer treu und zuverlässig und wir hatten Sie alle gern, vor Allen mein armer verstorbener Bruder. Hätte er gelebt – wäre vielleicht manches anders geworden. Jenes unglückliche Duell hat nicht blos sein Leben zerstört. – Doch ich kann Sie nicht ermüden hier in einer Winternacht mit einer langen Erzählung. Was Sie wissen müssen, habe ich hier niedergeschrieben. Lesen Sie es mit Aufmerksamkeit, das Papier enthält auch die Ergebnisse meiner bisherigen stillen Nachforschungen und die Fingerzeige für Sie. Die Spuren leiten gerade jetzt hierher nach Berlin.«

»Und meine Aufgabe?«

»Es gilt zu erfahren, ob das Kind lebt, oder wirklich schon vor drei Jahren gestorben ist, wie mein Vater sagt. Die ehemalige Kammerfrau meiner Schwester kann allein Wahrheit geben, aber sie ist mit einem liederlichen, verkommenen Mann verschwunden. Sie muß im Besitz wichtiger Papiere sein, deren Benutzung meiner Schwester das Leben kosten könnte. Es versteht sich von selbst, daß alle Kosten …«

»Durchlaucht!«

»Nein – mißverstehen Sie mich nicht – ich vertraue allein Ihrer Freundschaft. Die Adresse für Ihre Mitteilungen finden Sie in dem Papier. Wir werden noch bis zum März hier verweilen, disponieren Sie stets über meine Zeit.«

»Ich kann keine Versprechungen machen, Durchlaucht, ich muß Ihre Mitteilungen erst lesen,« sagte der Mann; »aber glauben Sie sicher, daß es nicht an meinem Eifer fehlen wird.«

»Nur bitte ich Sie – die strengste Diskretion.«

Er legte die Hand aufs Herz. Ich darf Eure Durchlaucht unmöglich so allein gehen lassen.«

»Nein – bleiben Sie! Auf dem Gensdarmenmarkt wartet mein Wagen – Stellungen, wie die meine im Leben haben oft auch ihre schweren Lasten. Ich muß noch zwei Besuche machen mit lächelndem Mund und heiterem Wort, während mir wahrhaftig ganz anders zumute ist.«

»Jeder Stand hat seine Last – ich will noch heute in einen Klub der Sozialisten und in einen sogenannten Verbrecherkeller. – Darf ich Ihre Hand küssen?«

Sie reichte ihm die feine Hand und er drückte einen ehrerbietigen Kuß auf den Handschuh.

»Leben Sie wohl und auf Wiedersehen!«

Der Mann folgte ihr trotz des Verbotes in einiger Entfernung, um sie vor widrigen Zufällen zu schützen, und wandte sich erst, als er sie in ihren Wagen steigen sah.


In einem ziemlich großen Zimmer, das nach dem mit Büchern und Papieren bedeckten Tisch und einigen Regalen mit Akten, Karten und Uniformstücken an den Wänden, als das Arbeits- und gegenwärtig auch als das Krankenzimmer eines Offiziers diente, lag auf einem ledernen Kanapee ein hoch in den Fünfzigern stehender Mann in einem bequemen Militärrock, das eine Bein in Schienen steckend, die anzeigten, daß der Fuß gebrochen war. Das Gesicht zeigte kräftige, etwas massive Züge mit starker Nase und buschigem Schnurrbart ohne Backenbart, aber in den Augen und um den Mund lag etwas Gutmütiges und wiederum Trauriges, Melancholisches. Der Kranke hatte sich, so viel es sein leidender Fuß erlaubte, ehrerbietig zur Seite gewendet nach dem Besucher, der an dem Sofa auf einem einfachen Stuhle Platz genommen hatte und bemüht war, den Kranken an jeder Bewegung zu hindern.

Der Herr, der neben dem Sofa saß, trug gleichfalls einen Uniformrock, aber militärisch bis an den Hals zugeknöpft und nur mit dem Eisernen Kreuz und dem blauen Pour le mérite am Halse dekoriert. Er mochte im Anfang der Sechziger stehen, das bereits gelichtete Haar, Schnurrbart und der halb englische, bis ans Kinn reichende Backenbart waren stark ergraut, die Gesichtsfarbe aber frisch, fast rosig, und das nicht große, überaus freundliche wohlwollende Auge leuchtete unter den grauen Brauen und der freien breiten Stirn so jung und munter hervor, daß man der kräftigen, hohen und markigen Gestalt beim Begegnen gewiß weit weniger Jahre gegeben hätte, als der Gothaer Kalender nachwies und jeder Preuße wußte.

»Ich bitte Sie nochmals, lieber General,« sagte der ältere Offizier, bewegen Sie sich nicht unnütz und schaden Sie nicht ihrem kranken Bein. Sie wissen, daß ich gekommen bin, mit Ihnen zu plaudern, und wenn Sie sich nicht ganz ruhig verhalten wollen, gehe ich sogleich wieder.«

»Euer Majestät sind sehr gnädig – in allen Stücken und selbst gegen Menschen, die es in der Tat nicht verdienen.«

»Ah, Sie meinen die Amnestie?« sagte heiter der Monarch, – »ja, lieber Freund, da ließ sich nichts machen, das ist so hergebrachte Sitte bei dem Thronwechsel, und auf Dank habe ich noch nie gerechnet. Überdies wäre es doch wirklich Unrecht, wenn ich die armen Leute, die im Grunde nichts anderes getan haben, als was heute mein ganzes Ministerium tut und protegiert, deshalb länger von der Heimat ausschließen wollte.«

»Das ist es eben, Majestät,« meinte etwas mürrisch der General, – »die Herren Minister sind konstitutionell und liberal, und haben so große Lust, an dem alten Preußen zu rütteln, daß es darüber verloren gehen könnte, ohne daß ein Deutschland herauskommt.«

»Nun, so arg ist's nun gerade nicht,« meinte lächelnd der hohe Herr. »Unser Preußen ist ein gesunder Körper und hält schon einige Versuche aus. Aber ich weiß, Sie lieben die Auerswald's nicht.«

»Ich achte nur Männer, die wissen, was sie wollen und den Mut und die Kraft haben, dafür einzutreten.«

»Mut hat der Auerswald, ich weiß – damals in Königsberg, als wir Beide noch jung waren – er trat 1812 unter die schwarzen Husaren und machte den Feldzug in Rußland mit, und dann 1813 schon als Offizier, – ich weiß, wie ich ihn damals beneidete, denn er war nur anderthalb Jahre älter als ich.«

»Euer Majestät erlauben, ich werde der persönlichen Ehrenhaftigkeit der Herren von Auerswald niemals zu nahe treten, – es kann aber, und ich fühle das am besten an mir, jemand ein ehrlicher Mann und ein couragierter Offizier sein und doch zum Minister eines großen Staates nichts taugen. Ich kann nun einmal den Herren die Konfusionen von Achtundvierzig nicht vergessen.«

»Aber er hatte damals und jetzt eigentlich kein besonderes Portefeuille. Und am Rhein und in Preußen hat er in der That gute Dienste geleistet.«

»Aber lieber General,« sagte der hohe Herr, »Sie haben mich mit ihrem Billet neugierig gemacht, – ich wäre sonst erst morgen gekommen, Sie zu besuchen. Wer ist denn der geheimnisvolle Herr, der nicht in meinen Palast kommen kann?«

»Majestät, einer Ihrer getreuesten Diener und ein Preuße bis ins Mark seiner Seele. Er ist vor einer Stunde aus großer Entfernung angekommen und hat sich an mich gewendet, ihm Audienz zu verschaffen. Leider traf er mich mit gebrochenem Bein und ich mußte daher Euer Majestät die Bitte schriftlich vortragen.«

»Und ich habe die Antwort Ihnen selbst gebracht. Aber nun – wer ist es?«

»Euer Majestät wollen mir erlauben, den Herrn herbeirufen zu lassen.«

Der General schellte und ein alter Diener trat ein.

»Bitte den Herrn, der im zweiten Zimmer dort wartet, einzutreten, und sorge, daß niemand stört.«

Der Diener entfernte sich; gleich darauf öffnete sich die Tür wieder, und ein Herr in Zivil trat ein, der an der Schwelle stehen bleibend eine tiefe und ehrerbietige Verbeugung machte und dann sich wieder militärisch stramm aufrichtete. Er hielt einen Brief in der Hand.

Der Eingetretene war eine gewaltige Figur – er maß volle 6 Fuß und die breiten Schultern, die kräftige Brust, die bei einer gewissen legeren Art doch stramme, feste Haltung gaben dieser Gestalt etwas Imponierendes. Der Kopf war verhältnismäßig klein und nur noch spärlich von blondem Haar bedeckt, das Gesicht rund, märkisch, unter den blaugrauen Augen mit dem festen Blick schwere, sackartige Falten, – ohne Backenbart, aber über dem gut geschnittenen Mund und dem kräftigen runden Kinn hing ein starker Schnurrbart herab.

»Wie, Herr von Bismarck – Sie hier? Ich wußte nicht, daß Sie auf Urlaub sind?!«

Der Erlauchte Herr hatte sich zu dem Empfang erhoben und trat jetzt, offenbar erstaunt und unangenehm überrascht, einen Schritt vor.

Der Diplomat blieb auf seinem Platz und wiederholte nur die tiefe, ehrerbietige Verbeugung. Sein ehernes Gesicht blieb vollkommen ruhig bei dem Vorwurf, der in den Worten lag.

»Euer Majestät halten zu Gnaden,« sagte er, – »ich bin nicht in meiner Eigenschaft als Gesandter, sondern als Kurier Seiner Majestät des Kaisers Alexander hier, um auf den besonderen Wunsch des Kaisers Euer Majestät dieses Allerhöchste Handschreiben zu übergeben. Dieser Wunsch, dem ich glaubte gehorchen zu müssen, möge mich entschuldigen, wenn ich meinen Posten auf wenige Tage ohne Urlaub verlassen habe.«

Der hohe Herr hatte den Brief aus seiner Hand entgegen genommen, trat zu der Lampe auf dem großen Mitteltisch und öffnete das Schreiben.

Er las es, am Tisch stehend, mit Aufmerksamkeit durch – dann fing er noch einmal von vorn an und wiederholte die Durchlesung mit gleicher Aufmerksamkeit.

Es folgte eine Pause tiefen Nachdenkens.

Als der hohe Herr seinen Blick erhob und dieser auf den Diplomaten fiel, sagte er nur: »Ich danke Ihnen, Herr von Bismarck, Sie sind entschuldigt, und es ist mir jetzt lieb, Sie hier zu sehen. Weiß man in Petersburg um Ihre Reise?«

»Man glaubt mich auf einem Jagdausflug für einige Tage.«

»Gut – und hier?«

»Ich habe die Eisenbahn auf der letzten Station verlassen und bin zu Wagen hier eingetroffen. Ich werde noch diese Nacht in gleicher Weise, wenn Euer Majestät nicht anders befehlen, Berlin wieder verlassen und in 50 Stunden wieder in Petersburg sein.«

»Es ist gut so. Herr von Schleinitz braucht von Ihrer Anwesenheit nichts zu wissen, ich dispensire Sie von der Meldung. – Kennen Sie den Inhalt dieses Schreibens?«

»Se. Majestät der Kaiser haben mich des Vertrauens gewürdigt, über einige Punkte mit mir zu sprechen.«

»Er verweist mich wegen verschiedener Mitteilungen an Sie und hat eben deshalb Sie mit der Überbringung beauftragt, – doch Sie werden angegriffen sein von der weiten Tour – setzen Sie sich.«

»Im Dienst Euer Majestät werde ich niemals Ermüdung kennen.« Bei der Verbeugung, welche diese Worte begleitete, streifte sein Blick leicht den kranken General, der einige Unruhe verriet.

»Der General,« sagte der hohe Herr, »genießt mein vollstes Vertrauen – ich habe keine Staatsgeheimnisse vor ihm und Sie können ungescheut sprechen.«

»Aber Seine Majestät der Kaiser von Rußland kann solche haben,« warf der General ein, »und es wäre mir peinlich, mich eingedrängt zu haben. Ich bitte daher Euer Majestät …«

»Gut, gut! Sie haben, wie meist, Recht. Wir werden nichts sprechen, was ihnen penible sein könnte. Setzen Sie sich Herr von Bismarck.«

Diesmal gehorchte der Diplomat dem Befehl.

»Mein Neffe, der Kaiser,« sagte der hohe Herr, »schreibt mir über drei in diesem Augenblick schwebende bedrohliche Fragen. Zunächst fürchtet man eine neue Erhebung in Polen. Was wissen Sie davon? – meine politische Polizei ist bekanntlich herzlich schlecht.«

»Die kaiserliche Polizei,« berichtete der Gesandte, »ist vollständig davon informiert, daß ein Ausbruch vorbereitet wird, nur über die Zeit scheint das Agitationskomitee in Paris selbst noch nicht entschlossen.«

»Also wieder Paris?!«

»Von Paris und – auch von einer anderen Seite her.«

»Ich verstehe die Anspielung in dem Briefe nicht, – was meinen Sie?«

»Von Rom.«

»Von Rom? – Aber die polnische Emigration in Italien steht doch aus Seite des Herrn Garibaldi und des Königs Viktor Emanuel, nicht unter dem Protektorat des apostolischen Stuhls.«

»Sie ist deshalb auch nur ein Mittel für andere Zwecke. Vergessen Euer Majestät nicht, daß, wenn das Kabinett von St. Petersburg sich aus legitimistischen Prinzipien auf die Seite des Königs Franz gestellt und seinen Gesandten abberufen hat, man doch mit dem Vatikan blank steht. Polen wird noch auf Jahre hinaus ein empfindlicher Punkt für Rußland bleiben, und die römische Kurie hat es in der Hand, einer Erhebung in Polen durch den Einfluß der Geistlichkeit Bedeutung zu geben, oder sie in die Kategorie einer bloßen Revolte einiger unruhigen Köpfe versinken zu machen. Der Kardinal Antonelli unterhandelt in diesem Augenblick in Rom mit dem russischen Gesandten bei dem König Franz, dem Prinzen Wolkonsky, daß die abziehende französische Flotte durch eine russische vor Gaëta ersetzt werde.«

»Das dürfte einen neuen Krieg mit England geben. Nach den letzten Berichten des Grafen Bernstorff aus London hat Lord Palmerston in einer sehr energischen Note an Herrn Thouvenel die alsbaldige Zurückziehung der französischen Flotte von Gaëta gefordert.«

»Es ist eine Forderung, die dem Kaiser Louis Napoleon sehr gelegen kommt. So viel Sympathie auch der Kaiser Alexander für den unglücklichen König Franz, und so große Antipathie er auch gegen die italienische Revolution von oben herab hat, so veranlassen ihn doch höhere Staatsrücksichten, jede aktive Einmischung abzulehnen, und – ich glaube, er tut Recht daran. Die polnische Erhebung wird also zum Ausbruch kommen.«

»Aber wenn man sie im voraus kennt, wird man Mittel haben, sie zu verhindern, wenigstens ihren Herd sehr zu beschränken.«

»Das, Majestät, ist in Preußen möglich, aber nicht im russischen Polen und Lithauen. Die Agitation soll bereits sehr ausgedehnt sein und der Ausbruch, wenn er bestimmt ist, ist bei so williger Nachbarschaft, als die österreichische, nicht zu verhindern. Graf Rechberg wird es dem Kaiser nicht vergessen, daß er in Lazinka zwei Stunden im Regen antichambrieren mußte.«

Der hohe Herr lächelte bei der Erinnerung an die Tage in Warschau. Biarritz, 1. Bd., S. 95.

»Er findet darin,« fuhr der Diplomat fort, »die beste Unterstützung im Herzen von Deutschland. Herr v. Beust ist ein besonderer Protektor der polnischen Emigration, und Se. Durchlaucht der Herzog von Koburg wird der englischen und belgischen Kriegsindustrie die Station Gotha gewiß nicht versperren.«

»Ah – Sie scheinen sehr gut unterrichtet zu sein Herr Gesandter.«

»Fürst Gortschakoff, Majestät, hat daraus kein Geheimnis gegen mich gemacht. Um so weniger, als auch – bei aller Sympathie des Kaisers Alexander für die Polen, die vorerst zu dem Versuch von Konzessionen führen wird – unter den gegenwärtigen Verhältnissen in Rußland, namentlich bei der bevorstehenden Aufhebung der Leibeigenschaft, doch Se. Majestät der Kaiser Alexander auf eine aufrichtige Unterstützung Preußens bei einer polnischen Erhebung rechnet und sich derselben« – er wies auf den Brief – »so bald als möglich versichern möchte.«

»Der Kaiser schlägt eine Erneuerung des Kartellvertrages und eine Erweiterung desselben durch Hinzufügung einiger geheimen Klauseln vor.«

Der Diplomat verbeugte sich zustimmend.

»Ist Ihnen der Inhalt dieser Klauseln bekannt?«

»Ich habe sie selbst mit dem Fürsten redigiert. Hier der Entwurf.«

Er überreichte ein Papier.

Nachdem der hohe Herr dasselbe durchgelesen, gab er es dem General. »Lesen Sie es auch und sagen Sie mir Ihre Meinung. Wenn davon die Herren von der Linken erführen, die so gern die polnische Agitation unterstützen, würde das einen großen Lärm abgeben, – und dennoch ist es nichts anderes, als was ein Nachbar dem anderen schuldig ist.«

Der General hatte sehr bedachtsam gelesen. »Ich weiß nicht, ob der Preßrapport des Herrn von Auerswald Euer Majestät bereits berichtet hat, daß auch unter unsern Demokraten der Nationalitätsschwindel seine Blüten treibt und man, wie Achtundvierzig, wieder ganz offen von einer Abtretung des Großherzogtums Posen und eines Teiles von Westpreußen an Polen zur Gründung eines eigenen sarmatischen Reichs spricht und schreibt. Nach den Aufklärungen, die uns der Herr Gesandte gegeben, scheinen mir das die Plänkler für die neue polnische Rebellion zu sein. Die große Nachsicht, die man den unruhigen Köpfen im Großherzogtum bei den wiederholten Empörungen bewiesen hat, werden noch blutige Früchte tragen. Der große Teil der soliden und treuen Bevölkerung der Provinz hat wohl das Recht zu verlangen, daß beizeiten alle Maßregeln genommen werden, um der Wiederholung von Schandtaten, wie sie 1830 und 48 vorgekommen sind und weder von dem Herrn von Willisen noch von Bonin verhindert werden konnten, vorzubeugen.«

»Das ist auch meine Meinung. Ich erteilte dem Vertrage meine Zustimmung.«

»Euer Majestät sichern Preußen durch diesen weisen und gerechten Entschluß den Dank des Kaisers Alexander und die weitgehendsten Konzessionen in der schleswig-holsteinschen und deutschen Frage.«

Der Erlauchte Herr sah den Redner fest an. »So raten Sie Verträge, die dieser Brief vorschlägt?«

»Wollen Euer Majestät mir gestatten, mit einigen Worten meine Ansichten über die politische Sachlage und die Aussichten Preußens im Allgemeinen vorzutragen?«

»Ich hätte Sie, da Sie einmal hier sind, ohnehin dazu aufgefordert. Sprechen Sie ungeschminkt, es liegt mir daran.«

Der Diplomat hatte den Bleistift, der auf dem Tisch am Krankenbett unter den Papieren lag, in die Hand genommen und bewegte ihn leicht während der nachfolgenden Worte zwischen den Fingern. Sein Oberkörper wiegte sich dabei in leichtem Schwanken vor und zurück.

»Euer Majestät weiser Voraussicht,« sagte er, »werden Preußen und Deutschland nicht genug danken können, indem durch die unübertrefflichen Reorganisationen der Armee das Land befähigt wird, den großen Ereignissen und Gefahren, die den bisherigen Zustand bedrohen, mit Erfolg entgegen zu treten.«

»Der Kaiser Louis Napoleon hat zur Beschäftigung der ewig unruhigen Franzosen Prinzipien wachgerufen, die sich gegen die alten Grundsätze der Politik so gewaltig aufbäumen, daß sie nicht mehr durch Metternich'sche Maßregeln zu unterdrücken sein dürften. Der italienische Krieg, die ungarischen Konflikte, die schleswig-holsteinische Frage, der deutsche Nationalverein sind deren Früchte. Große Volksbewegungen beherrscht man nicht, indem man ihnen Opposition macht, sondern indem man sich an ihre Spitze stellt und ihre Flut in das nützliche Bett leitet.«

Der hohe Zuhörer warf dem General einen Blick zu, und nickte zustimmend.

»Die Einigung und Größe Deutschlands,« fuhr der Redner fort, »ist am Ende der Jugendtraum jedes deutschen Mannes gewesen. Phantasten, unruhige Köpfe, aber auch viele ehrenwerte, tüchtige Männer haben dafür ein politisches Märtyrertum erlitten; andere, die Mehrzahl, haben durch das praktische Leben erkennen gelernt, daß man für das Ideale nicht das Reale opfern darf, aber jener Traum bleibt nichtsdestoweniger in aller Herzen. Das ist es, was den sogenannten Nationalverein lebensfähig macht, nicht die demokratischen Spekulationen seiner Begründer. Die nationale Bewegung nach einer Einigung und Stärkung Deutschlands läßt sich nicht mehr unterdrücken. Der hochselige König begriff sie und war von ihr begeistert, – aber er war nicht der Charakter, sie zu Fleisch und Blut zu machen, eben weil er große Maßregeln, also das Blut, scheute.«

Der hohe Herr sah sinnend vor sich nieder. »Meine Pflichten für Preußen fallen mit meinen Pflichten für Deutschland zusammen,« sprach er. »Als deutschem Fürsten liegt mir ob, Preußen in der Stellung zu kräftigen, die es vermöge seiner ruhmvollen Geschichte, seiner entwickelten Heeresorganisation unter den deutschen Staaten zum Heile aller einnehmen muß.«

»Um Himmelswillen nur kein Aufgehen Preußens in einem uneinigen Deutschland«, murmelte hörbar der General.

»Der Einigung Deutschlands steht der Partikularismus, der Dualismus von Österreich und Preußen entgegen. Preußen ist das jugendfrischere, kräftigere Element, deshalb fällt die Aufgabe der Einigung und Führung Preußen zu. Österreich muß seinen Halt in Ofen suchen, nicht in Frankfurt a. M. Dagegen sträubt sich zurzeit noch die österreichische Politik und befördert daher den deutschen Partikularismus. Graf Rechberg, der sehr wohl die Macht und die Unabwendbarkeit der nationalen Ideen begreift, intriguiert in diesem Augenblick für ein Bündnis der deutschen Kleinstaaten, um Österreich an die Spitze der Bewegung zu stellen, was so viel heißen würde, als Preußen auf das Niveau von Hannover oder Bayern herabzudrücken. Die Nadelstiche haben bereits in den Verhandlungen über die Reform der Bundeskriegsverfassung begonnen. Sie werden zu eklatanten Versuchen anwachsen, denen Preußen begegnen wird und muß – zuletzt mit dem Schwert. Ein großer Krieg mit Österreich, ist in den nächsten fünf Jahren unausbleiblich.«

»Ich hoffe, Sie irren sich. Der Kaiser Franz Joseph ist wie ich und Kaiser Alexander der Erbe der heiligen Allianz. Ich wünsche Preußen nur sein Recht zu erhalten, seine Stellung zu wahren und hoffe, daß Kaiser Franz Joseph gemeinschaftlich mit mir die Würde und die Interessen Deutschlands vertreten, nicht eine unbillige Suprematie an sich zu bringen versuchen wird.«

»Euer Majestät werden vielleicht bald Gelegenheit haben, sich davon zu überzeugen. Die immer dringender hervortretende Frage der Herzogtümer und einer Reichsexekution gegen Dänemark werden Gelegenheit dazu geben.«

»So glauben Sie an eine hartnäckige Verweigerung der deutschen Rechte in Kopenhagen?«

»Die Demokratie des Herrn Hall ist dort in voller Herrschaft. Man wird alle Forderungen des deutschen Bundestags, die ohnehin des rechten Ernstes entbehren, brutal zurückweisen, denn man stützt sich auf England und Frankreich!«

»Auf England?«

»Euer Majestät halten zu Gnaden,« sagte der Diplomat mit einer gewissen Energie, »wenn ich meine Ansichten unverhohlen ausspreche. Preußen und Deutschland haben keinen schlimmeren Feind als England. Mit Frankreich werden wir ja über kurz und lang einen tüchtigen Krieg haben, denn der Kaiser Louis Napoleon wird sich nicht anders zu helfen wissen. England aber ist der stille Feind der deutschen, vor allem der preußischen Entwicklung und wird ihr unter der Maske der Neutralität stets stille Hindernisse in den Weg werfen, denn diese Entwicklung beschränkt seine materiellen Interessen. Nur der immer mehr sinkende Einfluß auf die politischen Fragen der Welt hält die offene Gegnerschaft zurück. Die Verhinderung jedes engern und festem Einvernehmens mit Rußland ist das Hauptziel der englischen Politik. Die preußisch-deutsche Entwicklung im Gegensatz zu der Politik von Olmütz darf nicht aufgehalten werden. Dafür werden in der kommenden Zeit drei große Kämpfe geschlagen werden müssen – den einen habe ich bereits mir erlaubt, anzudeuten.«

»Es wäre eine traurige Notwendigkeit! – Sie denken an den zweiten – am Rhein!«

»Frankreich hat fast fünfzig Jahre Deutschland in Ruhe lassen müssen. Das eine sehr lange Zeit nach der Geschichte.«

»Wir werden es nicht herausfordern, aber man wird uns schlagfertig finden.«

»Das eben wird das hohe Verdienst Eurer Majestät um Deutschland sein. Aber eine vorsichtige Politik verlangt bei Zeiten Sicherung durch Bündnisse. Der Kampf zwischen dem Romanentum und Germanentum würde ungleiche Chancen bieten, da die englische Rivalität die germanische Macht spaltet, wenn wir nicht dasselbe tun, die romanische Macht zu teilen.«

»Aber wie?«

»Während uns Rußland in dem Kampf mit Österreich oder Frankreich den Rücken deckt und jede Einmischung verhindert – durch das Bündnis mit dem werdenden Königreich Italien!«

»Herr von Bismarck!!«

»Euer Majestät haben mir befohlen aufrichtig meine Meinung zu sagen. Die deutsche, die preußische Politik muß entweder offen und aggressiv für die päpstliche Kurie und die Wiederherstellung des Kirchenstaates eintreten, oder das Recht der italienischen Nation zu ihrer Konstituierung als Großmacht durch die Anerkennung eines Königreichs Italien unterstützen. Das erstere ist nicht die Aufgabe Preußens als protestantischen Staates und hieße die Provozierung eines Krieges mit aller Welt. Das zweite ist eine Maßregel politischer Klugheit und ist ein Recht des italienischen Volks.«

»Aber – Herr Gesandter! Sie vergessen Ihre eigene Logik – Sie vergessen das, was Sie gegen das Recht der polnischen Nationalität gesagt haben!«

»Halten zu Gnaden, Majestät – ich befinde mich nicht im Widerspruch. Die polnische Nation hat durch die Erfahrungen der Geschichte längst ihre Unfähigkeit dokumentiert als selbständige Nation zu existieren; das Rad der Geschichte ist über sie hinweggegangen, sie geht in der allgemeinen Nationalität der slavischen Rasse auf. Das gleiche ist mit den Bourbonen der Fall. – Eure Majestät haben recht, das innigste Mitgefühl mit dem König Franz in Gaëta zu haben, – aber der Lauf der Geschichte auf Erden läßt sich nicht gebieten, so wenig wie der Gang der Gewitter am Himmel. Ein vorsichtiger Hausherr setzt bei Zeiten den Blitzableiter auf sein Dach!«

Der hohe Herr saß in tiefem Nachdenken, während der General mit finsterm und doch achtungsvollem Blick den weitsehenden Staatsmann betrachtete.

Endlich erhob der Erlauchte Herr die Stirn. »Sie sprachen von einem dritten Gegner, einem dritten Kampf. Doch nicht Rußland oder England?«

»Nein, Majestät – England wird nie mehr einen großen Krieg führen, und Rußland ist für alle Zeit der beste und sicherste Verbündete Preußens, trotz aller Verdächtigung der Demokraten. Der Kampf, den ich voraussehe, der kommen muß in der Entwicklung Deutschlands, ist ein geistiger, der Kampf mit dem Bundesgenossen Österreichs und Frankreichs: mit der römischen Hierarchie, und schon um deshalb ist ein Bündnis mit Italien nötig und nützlich.«

Der hohe Herr machte eine abwehrende Bewegung. »Bleiben Sie mir mit den religiösen Spaltungen vom Leibe – Sie haben mir ohnehin zu denken genug gegeben. Herr von Bismarck, da Sie gerade hier sind – der Baron von Schleinitz hat mir seinen Wunsch ausgesprochen, das Portefeuille des Auswärtigen zu vertauschen. – Kann ich auf Sie rechnen?«

»Euer Majestät erweisen mir eine hohe Ehre – aber ich bitte um die hohe Gnade, ein wenig Eigendünkel haben zu dürfen.«

»Wieso?«

»Ich möchte nicht gern zu rasch verbraucht sein – und das würde mit dem jetzigen Ministerium leicht der Fall sein.«

Der General konnte ein Lachen nicht unterdrücken – selbst der hohe Herr lächelte.

»Ich hoffe, Euer Majestät und dem Lande noch einige Dienste zu leisten, da ich mich noch in guter Manneskraft fühle. Euer Majestät haben natürlich über mich zu befehlen, aber ich hoffe, Euer Majestät Gnade mir bewahrt zu sehen, bis meine Zeit gekommen ist. Für das Auswärtige Amt bin ich noch keineswegs genügend vorbereitet und habe noch Stationen durchzumachen.«

»Ah – ich verstehe, – Wien und Paris?«

»Ich glaube unvorgreiflich, daß das letztere genügen wird. Für Wien halte ich mich durch meine Beschäftigung in Frankfurt genügend informiert.«

»Ich denke, ich kann Sie jetzt besser in Petersburg brauchen. Und wen raten Sie für das Auswärtige?«

»Zunächst wird sich Herr von Schleinitz wohl noch halten lassen. Er hat gegen Herrn von Vincke seine italienischen Antipathien mit der Hand in der Hosentasche zu vertreten. Später dürfte man wohl Graf Bernstorff nicht übergehen.«

»Sie haben recht!« – Der hohe Herr erhob sich, und der Diplomat folgte rasch dem Zeichen. »Sie halten also den mir vom Kaiser Alexander vorgeschlagenen Vertrag für zweckmäßig?«

»Er enthält die Zukunft Preußens, Majestät, – nach meiner innersten Überzeugung.«

Der Erlauchte Herr reichte ihm die Hand, die der Gesandte ehrerbietig küßte. »Leben Sie wohl, Herr von Bismarck, in einer Stunde werden Sie meine Antwort für den Kaiser erhalten. Grüßen Sie ihn noch herzlich von mir und sagen Sie ihm, daß uns allen seine Teilnahme bei dem Tode meines Bruders wohlgetan. – Reisen Sie glücklich und nehmen Sie ihre Gesundheit in acht – ich brauche gute Freunde. Das, lieber General, gilt auch Ihnen! Gute Nacht und gute Besserung!«

Eine freundliche Handbewegung hielt den Diplomaten zurück, als der hohe Herr das Zimmer verließ.



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