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Eines Nachmittags waren Onkel und Tante ausgegangen. Es war Sonntag. Die Köchin war allein noch zu Hause und schickte sich, wie ich vermutete, an, ebenfalls auszugehen, da es ihr freier Nachmittag war. Ich sollte zu Hause bleiben und lernen. Mißmutig ging ich im Zimmer auf und ab. Plötzlich kam mir der Gedanke - da ich den ganzen Sonntagnachmittag allein zu Hause bleiben sollte - mir noch ein Glas Himbeerwasser von der Köchin geben zu lassen. Es war Sommer, und ein heißer Tag. Die Köchin hatte den Schlüssel zu diesen Süßigkeiten. Eben hatte ich die Türklinke in der Hand und war im Begriff über den Korridor zu gehen, als mich ein weiterer Gedanke auf einmal leise auftreten ließ. Die Köchin war eine hübsche Person. Sie hatte große, dunkle, vielsagende Augen. Ich war über die Unterschiede zwischen Knaben und Mädchen sehr wohl orientiert. Ich hatte durch Zufall sogar diese Abweichung in der Bildung der Scham bei kleinen Mädchen schon beobachtet. Was mich, nebenbei gesagt, hier einzig verdroß, war, daß die Urinbereitung mit jenen differenzierten Organen vergesellschaftet war. Das heißt, ich konnte mir nicht klarmachen, warum zur Entleerung des Urins bei Knaben und Mädchen verschiedene Organe notwendig seien. - Ich wollte also durchs Schlüsselloch der Köchin ins Zimmer schauen, um zu sehen, wie sie aussehe, was sie treibe. Nahe bei der Tür angelangt, hörte ich schon nesteln und rutschen und herumwirtschaften. Aber kaum hatte ich das Auge ans Schlüsselloch gebracht, als ich, starr vor Entsetzen, und unfähig, mich auf den Füßen zu halten, beinahe mit dem Kopfe gegen die Tür gefallen wäre. Ich lief eilig ins Wohnzimmer zurück, wo ich keuchend mich an einem Möbel anhielt, um das Gesehene zu verdauen, zu überlegen, mir klarzumachen: die Köchin stand mit nackten Armen in ihrem Zimmer, an ihrem Bett, der Hals war ebenfalls nackt, das Hemd tief ausgeschnitten. Zwei weiße, helle, lebende Kugeln sprangen dort, wo das Hemd aufhörte, hervor, und von diesem Rand an abwärts hatte die Köchin, sowohl gegen die Arme sich verbreiternd, als nach unten den ganzen Leib verhüllend, eine jener farbigen, eingefaßten, starren, getrockneten Menschenhülsen, wie ich sie damals hinter der Glasscheibe gesehen! Und nur das eine konnte ich nicht begreifen, wie die Köchin diesen fremden Menschenüberzug über sich herübergebracht hatte, war sie doch ein starkes Frauenzimmer, der Überzug hingegen knapp und eng! Auch war mir nicht entgangen, daß dieser hohle Balg an Farbenpracht bei weitem hinter jenen zurückstand, die, wie mein orangenes Ideal, damals in der Abendbeleuchtung in jener Straße geglänzt hatten. Und nicht übersehen hatte ich das ernste, strenge, fast pathetische Gesicht, das die Köchin bei ihren Manipulationen gemacht hatte. - Ich setzte mich jetzt auf den bequemen Lehnstuhl im Zimmer und überließ mich ganz meinen Empfindungen und Erwägungen.
Eine der wichtigsten Entdeckungen, das war mir klar, hatte ich jetzt gemacht. Also die Köchin hatte sich in den Besitz eines solchen abgebalgten Menschenüberzuges zu setzen gewußt. Er war nicht so schön wie die anderen; stammte vielleicht von einem im Norden wohnenden, schwerfällig im Nebel sich bewegenden, mythologischen Geschlecht, während mein Orangeliebling, darüber konnte kein Zweifel bestehen, sich vorzeiten in einem sonnigen Klima wie ein Kolibri in der Luft geschaukelt hatte. Also Menschenbälge werden vom Norden wie vom Süden her zu uns gebracht, importiert; und bis zur Köchin herab kauft sich jede so einen Überzug und zwängt ihn sich über den Leib. Warum? Ja, das weiß der Himmel! Und die nordischen Bälge sind mehr grau, dickfaserig, schwartenähnlich, derb, wahrscheinlich billiger, für den Köchinnengeldbeutel berechnet; die südlichen mehr kolibriartig, farbig, heller, aufgelockerter, goldiger und geschmeidiger, für Fürstinnen und Baronessen berechnet, und natürlich unbezahlbar. Und Juden sind es, die diese entfernten Menschenrassen abschießen lassen, die Bälge importieren und verkaufen und daran ihr Geld verdienen. Aber wie müssen diese Menschen aussehen? Oder sind es gar keine Menschen, sondern Vögel? Oder eine Mischrasse? Diese Geschöpfe haben also, fing ich jetzt an zu konstruieren, einen höchst zarten, grazilen Leib, das heißt, Hüfte, Taille, Brust und die zwei höchst interessanten, an ihr hervorspringenden, schäumenden Kugeln; rechts und links von der Brust fliegen zwei weiße, nackte, schlanke Arme heraus, zum Rudern, zum Fliegen. Farbige fledermausartige Flughäute verbinden diese ihrer ganzen Länge nach mit dem Körper, wie aufgebauschte Regenschirme, und zwischen den zarten Perlmutterfingern gibt es noch weiche, durchsichtige Schwimmhäute. Oben an die Brust setzt sich ein blendendweißer, vielleicht schon befiederter Hals an; dann folgt ein Mäulchen von Korallenfarbe, ein spitzes schlankes Näschen, hinter blaugrünen Wimpern versteckte schwarze Augenpunkte, zitronengelbe Augenbrauen. Und dies alles umspült, umflattert, umwogt, je nachdem der Wind geht, von einem Wald, von Wellensträhnen blauschwarzer Haare, die die Perlmutteröhrlein, die Wangen, Kinn, Gesicht, die Brustballons, ja stellenweise die ganze Gestalt in ein Netz von dunklem Wirrwarr einhüllen. Und Laute von einem süßen »Pi-pi-pi-pi-pi!« wird dieses Flattergeschöpf vielleicht von sich geben. Unten, unterhalb der Hüfte, folgen natürlich keine Beine, die ja überflüssig wären, sondern ein Ruder- oder Luftschwanz, der zweispaltig in eine Flosse endet, silbern beschuppt ist und mit bläulichen und grünen Reflexen um sich schlägt und die Richtung angibt. Unter Kanarienvögeln und geschwänzten Affen treibt sich dieses kostbare Geschöpf auf einer Insel in einem Urwald herum, schaukelt und gaukelt, schnalzt und zwitschert, und erfüllt die Luft mit Farben und Tönen. Das war die Rasse, aus der ich mein Orangeideal abstammen ließ, und alle die anderen farbigen Bälge, die bei uns von den Frauenzimmern aus weiß der Himmel welch neidischen Gründen auf dem bloßen Leib getragen werden. - Weit weniger gern vertiefte ich mich in die nebelhafte, nordische Spezies, die seehundähnlich, mit grämlichem, naßglattem Gesicht in der aufgelockerten, mit Schnee- und Kristallnadeln erfüllten Luft umherschoß, und von deren fettigem, tranigem Leib jener Panzer abpräpariert war, den ich an unserer Köchin durchs Schlüsselloch hindurch gesehen hatte.
Das war mein System, auf das ich nicht weniger stolz war, als jene großen Philosophen, von deren Denksystemen ich knapp hatte reden hören. Mit mißtrauischen Augen betrachtete ich jetzt jedes weibliche Wesen, welches in unser Haus auf Besuch kam, um festzustellen, ob es sich, und aus welcher Gattung, mit einem farbigen Menschenleib umgebe. Ich war auch fest überzeugt, daß ich das einzige männliche Wesen sei, welches durch eine glückliche Kombination von äußeren und innerlichen Ereignissen zu der Kenntnis dieser infamen Menschenschlächterei gekommen sei. Trotzdem hütete ich mich, irgend jemand etwas von meiner Entdeckung zu verraten. Aber ein ungemessener Stolz erfüllte mich, und mit Verachtung blickte ich auf alle die Männer, die lateinisch- und griechischgeübten Professoren meiner Umgebung, die mit dünkelhaften Blicken in die Welt hinausschauten und keine Ahnung hatten von dem, was in ihrer nächsten Nähe vorging. Umgekehrt schienen nur die Augen der Frauen, die oft mit eigentümlichem Einverständnis auf mir ruhten, etwas anzudeuten, als wüßten sie wohl, daß ich hinter ihre Schliche gekommen sei.
Worin mir jedoch dieses ganze innere Leben, dieses Nachgrübeln, dieses Entdecken meiner Seele auf eigene Verantwortung hin, von verschiedenem Nachteil war, das war mein Studium. Meine Fähigkeit zum Aufmerken war fast erloschen. Sah ich doch, daß weder die großen Schriftsteller noch die großen Mathematiker und Geographen eine Spur jener Kenntnis hatten, die mir weitaus die wichtigste meines Lebens schien. Nur die abenteuerlichen Erzählungen eines Odysseus, die Begebenheiten bei der Circe, sein Besuch bei den abgeschiedenen Seelen oder die Metamorphosen bei Ovid konnten mich festhalten. Kam so eine Schlacht, bei der ich außer der Jahreszahl auch die Gefangenen und Gefallenen merken mußte, oder die Berechnung eines sphärischen Dreiecks, dessen Wert ich für mich mit dem besten Willen nicht einsehen konnte, so holte ich rasch die sämtlichen weiblichen Individuen meiner Bekanntschaft herbei, entkleidete sie und examinierte die Farbe, Einfassungen und Abnähungen ihrer exotischen Bälge. Oder ich ließ mir von dem Judenkopf meine Orangefreundin bringen, die ich längst mit einem Wachskopf versehen hatte, und deren blauen Fischschuppenschwanz und meergrüne Arme ich vergnüglich zwischen mir und dem Klassenprofessor hin- und hertanzen sah.
So wurde ich achtzehn Jahre alt. Noch hatte ich keinem Menschen eine Mitteilung meiner Entdeckungen und verborgenen Erwägungen gemacht. Ich war jetzt in der obersten Klasse des Gymnasiums. Bis dahin war das Aufrücken sozusagen von selbst erfolgt. Man kam in die vierte Klasse, weil man ein Jahr lang in der dritten gewesen war, und in die dritte, weil man so lang in der zweiten war. Jetzt aber, zum Verlassen des Gymnasiums, hatte man ein schweres, eingehendes Examen in allen Fächern zu bestehen. Wie das mit mir werden sollte, das wußte ich nicht.
Eines Tages kamen wir in die Religionsstunde und hörten zu unserer freudigen Überraschung, daß der Religionslehrer krank sei und wir also nach Hause gehen könnten. Dies war eine gefundene freie Stunde, die ich wieder einmal zu meiner Verfügung hatte und so viel wie möglich auszunutzen gedachte. Mein erster Gedanke war: Du machst deinem Orangeidol einen Besuch. Aber wie dahin gelangen? Seit meinem ersten damaligen Besuch in der Abendstunde waren zwei oder mehr Jahre dahingegangen, unter so strenger Klausur war ich die ganze Zeit über gewesen. Der Weg war mir in Vergessenheit geraten. Wie ihn finden und wie irgend jemandem den Begriff von dem beibringen, was ich wollte. Einem Mitschüler, der mir am vertrautesten war und mit dem ich ein Stück des Nachhausewegs gemeinsam hatte, teilte ich so viel mit, als zur unumgänglichen Orientierung notwendig war. Er hörte mich stumm und starr vor Erstaunen an. Etwas von meinem geheimen System muß doch mit hindurchfiltriert sein. Dann sagte er ruhig und mit einer gewissen Gelassenheit, ich solle nur mitgehen; wenn er mir auch nicht dieselbe Menschenleiberausstellung zeigen werde, jedenfalls werde es eine ähnliche sein. Ich folgte. Und nach etwa einviertelstündiger Wanderung kamen wir durch eine Menge enger und finsterer Gassen zu einem großen, spiegelglatten Glasfenster, in dem wahrhaftig eine große Kollektion der von mir sehnlichst begehrten ausgestopften farbigen Menschenbälge zu sehen waren. Aber es war weder dieselbe Kollektion, noch so elegant, farbig und kostbar wie die von mir in Erinnerung gehaltene. Mein Orangewesen war nicht darunter. Trotzdem glotzte ich wie fasziniert diese stummen Wesen an. Ich hatte meine Schulbücher unterm Arm. Mein Freund stand hinter mir, mich beobachtend. Allmählich, merkte ich, blieben hinter uns mehrere Leute stehen. Es war ein Samstag; aus dem Trubel und dem Geschrei, der in der ganzen Straße herrschte, entnahm ich, daß die Leute vom Markte kamen. Dicke Köchinnen und Bürgerfrauen schwankten schwerfällig vorbei; ein Geschimpfe entstand, weil die Passage nicht frei war. Ich hatte mich ganz dicht an die Glasscheibe gelehnt, um das mir besonders gefallende Stück herauszusuchen. Meine Nase blies einen großen Hof auf die Glasfläche.
Allmählich hörte ich hinten kichern und flüstern. Dazwischen vernahm ich die Stimme meines Freundes, der mit großer Ruhe und gedämpfter Stimme mit den stehengebliebenen Leuten redete. Einige Seufzer, die meiner Brust entstiegen, mögen von den Hinterstehenden gehört worden sein. Das Gedränge und Geschimpfe wurde nun immer ärger. Nun wurde mir doch unheimlich. Ich merkte, daß mein Freund nicht mehr neben mir stand. Auch hatte ich mich an dieser mehr starkkalibrigen, farbenarmen und schwerfälligen Kollektion gemästeter Menschenbälge genügend satt gesehen. Meinem Ideal entsprachen sie nicht. Ich wandte mich um und wollte gehen. In diesem Augenblick empfing mich ein höllisches Gelächter, in dem Hohn, Spott, Mitleid, Verachtung, Schadenfreude alles durcheinanderklang. Ich blickte in lauter geöffnete Mäuler mit faulen Zähnen und dampfenden Schleimhäuten. Die ganze Straße war vollgekeilt mit Weibern, die keuchend ihre Armkörbe emporhielten und mich mit eng zugekniffenen Augenspalten anguckten. Eine Menge von Stimmen und unartikulierten Lauten drang auf mich ein, bis ich zuletzt eine breiig vorgebrachte Rede vernahm: »Gelten S', junger Herr, de san schön; a soichtene müssen S'Ihnen aussuchen!« - Ich wurde blutrot im Gesicht. Und kaum hatte ich mich durch das Gedränge durchgearbeitet, so lief ich, so schnell ich konnte, davon, Denkmaterial wieder für zwei Tage im Kopf. Mein Freund war verschwunden. Durch fleißiges Erfragen der Straße fand ich mich nach Hause. Als ich mit geröteten Wangen und fliegendem Atem ankam und man mich fragte, wo ich herkomme, antwortete ich: »Aus der Religionsstunde.«
Am nächsten Morgen, als ich zur gewohnten Zeit in die Klasse trat, empfing mich ein vierzig- bis fünfzigstimmiger Ruf: »Korsetten-Fritz! Korsetten-Fritz!« - Die ganze Geschichte war ausgeplaudert worden. Ich hatte jetzt einen schweren Standpunkt. Und unangenehmer, als die Hänseleien, die nun begannen, berührte mich, daß mein so sorgfältig gehütetes System, das Pflegekind meiner Phantasie, in diese rohen Hände und Münder gekommen war. Und als ein Glück empfand ich es jetzt, daß durch die strenge Überwachung, das Abgeholtwerden vom Gymnasium, mein Verkehr mit meinen Mitschülern auf ein Minimum beschränkt wurde. So blieb ich für sie ein Rätsel, ein barocker, sonderbarer Mensch; und in dieser Isolierung befand ich mich am wohlsten.
So kam das Schlußexamen herbei. In allen Fächern hatte ich begründete Aussicht, glänzend durchzufallen, mit Ausnahme des deutschen Aufsatzes. Da ich von früh an mich daran gewöhnt hatte, meine Gedanken und Empfindungen schriftlich niederzulegen, hoffte ich hier durchzukommen. Als deutsches Thema erhielten wir »Die Bestimmung des Menschen«. Ich weiß noch, ich starrte diese Worte wohl eine Viertelstunde an, aber es fiel mir nichts ein. Ich wußte nun, daß auch der Aufsatz verlorene Arbeit sei. Aber ich grübelte ruhig weiter, um zu sehen, ob sich gar keine Gedanken angesichts dieses weltbewegenden Themas einstellen würden. Und es kam nichts. Ich merkte jetzt, von Minute zu Minute deutlicher, daß nicht nur der Aufsatz eine schlechte Arbeit werden würde, sondern daß auch gar keine Aussicht für eine regelrechte, tüchtige, ehrliche Behandlung des Themas da sei! »Die Bestimmung des Menschen«? - Ich wußte sie nicht! Hinter mir zupften mich meine Mitschüler, die gewohnt waren, im deutschen Aufsatz von mir Hilfe zu bekommen, und flüsterten: »Du, was ist die Bestimmung des Menschen?« - Ich wußte es nicht; und sie wußten es auch nicht. - Die Antwort, die ich in der Christenlehre vor zehn Jahren gegeben hätte: gottesfürchtig zu leben und selig zu sterben - die war mir wohl geläufig; aber das war ja nur eine schöne Rede, eine Phrase, die jeder im Notfall im Mund führt und keiner glaubt. - Trotzdem mußte mein Aufsatz in zwei Stunden fertig sein! In meiner Verzweiflung begann ich zu schreiben: »Die Bestimmung des Menschen ist, die Rätsel, mit denen ihn diese Welt umgibt, zu lösen und sich zur ruhigen Geistesklarheit durchzuringen«; so auf meine persönlichen Erlebnisse und den Gegenstand meiner Zweifelsqualen anspielend. Und nun begann ich, rückhaltlos die Erlebnisse meiner letzten Jahre, innerer und äußerer Natur darzulegen, meine Annahme eines zweiten Menschengeschlechts, meine Visionen und Peinigungen, bei Tag und bei Nacht, meine Beschäftigung mit jenen Orangewesen. Ich schloß die hingeworfene Studie emphatisch: »Das ist unsere Bestimmung, das ist unser Fluch, zu grübeln und zu spintisieren, die Schliche und Verhüllungen unserer Nebenmenschen aufzudecken, den Kern aus der Schale zu brechen, die Panzer abzureißen! Ein Geschlecht läuft neben uns her, seltsam gebildet, mit ausladenden, outrierten Formen; die Blicke dunkel und verzehrend, die Haut schneeweiß, fuchtelnde Arme, auf der Brust zwei ungebärdige Ballen, die seltsam in der Kleidung versteckt werden; über Hüfte und Leib schillernde, seidene, farbige Überzüge von unbekannter, geheimnisvoller Herkunft; weiterhin sonderlich gebildet, alles glatt und weich, zart und behext! Und dies Geschlecht läßt die Phantasie nicht mehr los, verwirrt die Gymnasiasten, löscht ihnen das Gedächtnis aus, will sie dem Verderben zuführen. Löse die Rätsel, zerreiße die Schleier, decke alles auf - das ist die Bestimmung des Menschen, um zu Ruhe und Frieden zu gelangen! Im übrigen, selbstverständlich, lebe gottesfürchtig und stirb selig, wie wir es auswendig gelernt haben!«