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Herausgeber des Nibelungenliedes und verschiedener Volksbücher
Bei der Geburt seines ersten Töchterchens
Das Neugeborne spricht:
Herr Vater, gebt Euch nur zufrieden!
Ich kann ja wahrlich nichts dafür;
Ein Mädchen hat Euch Gott beschieden,
Jedoch ein hübsches, sagt man mir.
Viermal war Euch der Himmel willig
Und hat den kühnern Wunsch erfüllt,
So gönnt er jetzt einmal, wie billig,
Der Welt ein Mutterebenbild.
Ihr rühmt Euch Eurer
Haimonskinder;
Doch seht Ihr, einen sanften Stern
Zu Milderung der Kraft, nicht minder
Auch eine
Melusine gern.
Ihr mögt aus mir ein Mägdlein bilden
Nach Eurem Sinn, von deutscher Art:
Nennt mich
Chriemhilden und
Chlotilden,
Gertrudis oder
Irmengard.
Zur Harfe künftig sei gesungen
Manch Lied aus Eurem
Rosenflor,
Ich lese selbst die
Nibelungen
Euch im Originale vor.
Ich spinn Euch selbstgezogne Seide,
Will allen Fleiß den Bienen weihn;
Ich hoffe Eure Augenweide
Noch spät und Euer Stolz zu sein.
Mein Prahlen scheint Euch zu erbauen,
Ihr lächelt, und ich fasse Mut,
Noch etwas mehr Euch zu vertrauen;
Gewiß Ihr haltet mir's zugut.
Ich komme frisch vom Paradiese,
Wo man von künftgen Dingen sprach;
Man meint, wenn ich willkommen hieße,
So kämen noch drei Mädchen nach!
Ihr starrt mich an – um Gottes Willen,
Hört mich, Papa, zähmt den Verdruß!
Es macht, die Neunzahl schön zu füllen,
Ein hörnen
Siegfried den Beschluß.