E. Marlitt
Das Heideprinzeßchen
E. Marlitt

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23.

Aber auch noch andere Skrupel beunruhigten mich. Ich dachte selbstverständlich nicht daran, daß es gefährlich für mich selbst werden könne, in dieser geheimnisvollen Geschichte mitzuwirken – dazu war ich bei weitem nicht weltklug genug; ich hatte nur plötzlich ein dunkles Gefühl von Schuld dem Manne im Vorderhause gegenüber, der ahnungslos an seinem Schreibtisch saß, während alle insgeheim Front gegen ihn machten. Er war schuldig, das unterlag auch nicht dem leisesten Zweifel – er betrog die zwei hochstrebenden Geschwister um ihren edlen Namen; ich wünschte glühend, daß ihnen so schnell als möglich zu ihrem Recht verholfen werde; aber daß unter dem Deckmantel des tiefsten Schweigens auf seinem Grund und Boden gegen ihn gearbeitet wurde, daß der verräterische Buchhalter und die Geschwister nach wie vor Auge in Auge mit ihm verkehrten und an seinem Tische aßen, daß mein Vater in der Karolinenlust wie in seinem eigenen Heim fort und fort schaltete und waltete, während sein Kind feindselig gegen den Besitzer wirkte, dies alles war mir peinlich bis in die tiefste Seele hinein.

»Sie haben uns gestern belauscht,« sagte Dagobert am anderen Morgen mit finster gerunzelten Brauen zu mir, als ich, erschreckt durch seine unvermutete Anwesenheit in der Halle, rasch an ihm vorüberlaufen wollte. Er schien auf mich gewartet zu haben! Ueber Nacht war aus dem geschmeidigen Famulus ein gebietender Herr geworden, er sah genau wieder so hochmütig und überlegen aus, wie am Hügel der Heide – und das verdroß mich; allein diese braunen stolzblickenden Augen hatten so viel Gewalt über mich, daß auch nicht eines der gereizten Worte, die ich ihm sagen wollte, über meine Lippen kam.

»Charlottens Mitteilung hat mir einen tödlichen Schrecken eingejagt,« fuhr er fort; »ich bin überzeugt, heute noch erzählen sich die Spatzen auf den Dächern unser kostbares Geheimnis; denn Sie sind viel zu jung, viel zu unerfahren, um begreifen zu können, um was es sich hier handelt. Ein einziges unbesonnenes Wort aus Ihrem Munde wird unseren schlauen Feind stutzig machen und alle unsere Bemühungen für immer vereiteln.«

»Ich werde aber das Wort nicht sagen,« stieß ich zornig hervor. »Wir werden ja sehen, wer am besten schweigen kann.«

Damit lief ich die Treppe hinauf und flüchtete in das Bibliothekzimmer. Nun lag auch auf meinen Lippen ein Siegel – ich wollte eher sterben, als mir auch nur einen Laut entreißen lassen.

Dagoberts barscher Kürze gegenüber war ich trotzig, Charlotte dagegen flößte mir Scheu und Bangen ein. Stundenlang stand sie, die Arme untergeschlagen, bewegungslos drüben im Boskett und starrte mit verzehrenden Blicken nach den verhüllten Fenstern der Bel-Etage. Sie erschien mir viel blässer als sonst, und wenn sie meiner habhaft werden konnte, dann preßte sie mich in ihre Arme und flüsterte mit heißem Atem: »Wann endlich geht Frau Ilse? Ich esse und schlafe nicht – ich gehe an dieser Marter zugrunde!«

Aus diesen Bedrängnissen rettete ich mich meist zu meinem Vater. Er legte eben die letzte Hand an die Aufstellung der Antiken; denn die Prinzessin hatte nunmehr ihren Besuch für die allernächste Zeit in Aussicht gestellt. Ich mußte ihm behilflich sein, und wenn ich jetzt anfing, die unscheinbarsten Thon- und Marmorfragmente genau so subtil und zärtlich, wie er selbst, anzufassen, so hatte das seinen Grund in den Mitteilungen, die er während der gemeinsamen Arbeit einstreute. Ich sah, wenn auch immer noch mit blödem Blick, über dem »zerbrochenen Kram« den unsterblichen Geist schweben, der vor Jahrtausenden im Menschengehirn gekreist und nun mit jeder Form, mit jedem Farbenrest den Ring bezeichnete, den der gewaltige Stamm der Menschenentwicklung in jeder neuen Phase angesetzt hatte.

So kam ein schwerer, ein entsetzlich gefürchteter Tag heran – er streute das brennende Gold der unverschleierten Sonne über die Waldwipfel und sah mit wunderblauem Auge aus dem See. Wie haßte ich von neuem diesen See, die leuchtenden, höhnisch zu mir herüberstarrenden Statuen, die Baummassen, denen der nahende Herbst bereits zartgelbe Lichter aufsetzte! Ich starrte mit pochendem Herzen hinaus – die Farbenpracht brach sich in meinen funkelnden Thränen.

»Geweint wird nicht, absolut nicht, Kind,« sagte Ilse und strich mir mit ihrer harten Hand über die Augen. Sie hatte den Reiseüberrock an; auf dem Tische lag der Kirchenhut, und nicht weit von mir stand das Kistchen mit ihren wenigen Effekten, in welches sie eben den letzten Nagel eingeschlagen hatte. Sie war bereits droben bei meinem Vater gewesen, um sich zu verabschieden; ich durfte sie nicht begleiten; aber drunten auf dem Treppenabsatz hörte ich, wie sie in beschwörenden Tönen nochmals ihr sorgenschweres Herz ausschüttete. Sie kam mit dunkelglühenden Backen wieder heraus; die Erregung hielt sie jedoch nicht ab, den Rückweg mit dem Staubtuch in der Hand anzutreten – mit jedem Schritt abwärts polierte sie eine der Marmorstufen; denn die Prinzessin sollte ja binnen einer Stunde kommen, und da mußte doch alles »blitzblank« sein.

Nun brachte sie die Schachtel mit den Perlen, die mir meine Großmutter geschenkt hatte.

»Da, Kind,« sagte sie, während sie mir die Schnur um den entblößten Nacken legte, »die Prinzessin kann's wissen, daß du nicht gar zu arm zu deinem Vater gekommen bist – ich weiß, was für ein Heidengeld in solchen Dingern steckt, hab's manchmal mit ansehen müssen, wenn meine arme Frau Stück für Stück aus der Jakobsohnschen Erbschaft verkauft hat.«

Der Hut wurde hastig aufgesetzt, das große Wolltuch von der Schulter herab verhüllend über das Kistchen gezogen, das sie unter den linken Arm genommen hatte – dann schritt sie mit mir, ohne sich noch einmal umzusehen, nach dem Vorderhause. Ich hielt ihre Rechte und drückte sie an meine Brust und ging willenlos nebenher. Nur in der Hausflur fuhr ich zurück; denn Ilse ging nicht in Fräulein Fliedners Zimmer – auf ihr Befragen zeigte ihr der alte Erdmann die sogenannte »neue Schreibstube des Herrn«.

»Bist du kindisch bis zum letzten Augenblick!?« schalt sie barsch, während sie ihre Kiste niederstellte und dann ohne weiteres die bezeichnete Thür öffnete.

Grollend trat ich auf die Schwelle des gründämmernden Eckzimmers. Ich hatte Herrn Claudius nicht wieder gesehen seit jenem Abende, wo ich ihn gekränkt – ich wäre ihm ja auch am liebsten für immer aus dem Wege gegangen; nun aber wurde ich gezwungen, ihm gegenüberzutreten, und da that ich's denn auch so herausfordernd wie möglich – er hatte ja viel Schuld auf dem Gewissen, nicht ich, nein, ich ganz gewiß nicht!

Er saß an einem der südlichen Fenster und schrieb. Als er uns unter die Thür treten sah, zog er an einer Schnur; die grünen Vorhänge neben ihm flogen auseinander, und durch das duftige Gitter draußen stehender Büsche leuchteten die bunten Felder des Blumengartens herein. Er stand auf und reichte Ilse die Hand. Ich hatte gemeint, nach dem Blick, den er mir neulich zugeworfen, müßten seine Augen ganz anders aussehen, aber sie richteten sich so groß und ernst auf mein Gesicht, wie bei unserer ersten Begegnung an seinem Schreibtische – sie schüchterten mich ein.

»Herr Claudius, nun wird's Ernst,« sagte Ilse, und das Trennungsweh, das sie bisher standhaft unterdrückt, brach aus allen Tönen. »Ich muß endlich heim, wenn mir nicht der Dierkhof aus den Fugen gehen soll ...Gott weiß, wie schwer mir das Herz ist; aber Sie sind mein Trost, Sie wissen, was Sie mir versprochen haben, und – da ist Leonore!«

Ehe ich mich dessen versah, hatte sie meine Hand gefaßt und wollte sie in seine Rechte legen. Er wandte das Gesicht weg und griff nach einem Buche, das er in der Hand behielt – ich verstand ihn sofort – ich hatte ja neulich vor seiner Berührung geschaudert.

»Wachen will ich unermüdlich, Frau Ilse,« sagte er mit der gewohnten Gelassenheit; »aber ob ich mir schließlich die Macht erkämpfen werde, auch zu leiten und selbst einzuwirken, das müssen wir einstweilen dahingestellt sein lassen –«

»Herr Claudius, Sie meinen doch nicht, daß es dem Kinde an dem nötigen Respekt fehlen wird?« unterbrach ihn Ilse. »Leonore weiß nun schon, daß der Herr Doktor bei seinen Geschäften nicht viel an sie denken kann, daß ein anderer da sein muß, der wie ein Vater für sie sorgt« – ich sah, wie eine zarte Röte sein ganzes Gesicht selbst über die Stirne hinauf überfloß –, »bis sie wieder heim kann auf den Dierkhof ... Ich sag's ja, Sie sind mein Trost in der schweren Stunde, und wenn Sie auch Leonore die Hand nicht gegeben haben – je nun, Sie sind ein ernsthafter, strenger Mann, und sie ist ja noch das pure Kind im Thun und Wesen –«

»Das liegt doch wohl anders, als Sie denken,« fiel er ihr in das Wort ... Welche Qual! Nun griff auch noch Ilse ahnungslos mit harter Hand in die Wunde, die ich ihm zugefügt. Das ganze Reuegefühl überkam mich wieder – noch in diesem Augenblick konnte ich wieder gut machen, was ich verbrochen – nein, ich durfte nicht mehr, ich wäre dann ebenso falsch gewesen, wie der verabscheute alte Buchhalter, der seinen Herrn verraten hatte und doch scheinbar auf gutem Fuße mit ihm blieb.

»Trost braucht wohl vor allen Dingen Ihre Schutzbefohlene, Frau Ilse,« fuhr er fort – seine Augen hingen, mir zur Pein, unverwandt an meinem Gesicht. »Sie ist so blaß; ich fürchte, Abscheu und Angst vor dem engen Bannkreis, der ihre Stirne bedroht, werden nun doppelt über sie kommen.« Er nahm einen neuen Schlüssel von der Wand und legte ihn auf den Schreibtisch vor mich hin. »Ich weiß, wo Sie das Trennungsweh am ersten überwinden werden, Fräulein von Sassen,« sagte er. »Ich habe das Schloß an der Gartenthür neu herrichten lassen – der Schlüssel gehört Ihnen; Sie können nun ungestört die Familie Helldorf besuchen und mit Ihrem kleinen Liebling verkehren, so oft Sie wollen.«

Ilse sah sehr verwundert drein; allein es blieb keine Zeit zu näheren Erörterungen. Draußen über das Pflaster des Hofes rasselte ein Wagen.

»Frau Ilse, Sie müssen fort,« sagte Herr Claudius, indem er nach einem Fenster schritt und die Vorhänge auseinanderzog. Vor der Hofthür stand eine Equipage, der alte Erdmann hob Ilses Kiste hinein.

»I was, in dem Wagen soll ich doch nicht fahren?« rief sie erschrocken.

»Warum nicht? ... Ich meine, der Abschied vollzieht sich rascher, als wenn Sie zu Fuß das Haus verlassen.«

»Na, denn in Gottes Namen ... Da, Kind, vergiß den Schlüssel nicht« – sie schob ihn mir in die Tasche –; »ich weiß zwar nicht, was es für ein Bewenden damit hat; aber Herr Claudius gibt ihn dir, und da lasse ich ihn unbesehen in deinen Händen.«

Sie schüttelte ihm herzhaft die Hand und ging. Draußen in dem Hausflur standen wartend Fräulein Fliedner und Charlotte. Ich konnte den funkelnden Blick, das strahlende Lächeln des jungen Mädchens nicht ertragen und lehnte schluchzend das Gesicht an Ilses Brust. Die Starke rang heftig mit dem Weinen, ich hörte ihren mühsamen Atem; einen Augenblick umschlossen mich ihre Arme krampfhaft. Wie durch einen Schleier sah ich drüben zwischen den grünen Vorhängen Herrn Claudius stehen; er winkte Ilse verstohlen zu, die Qual abzukürzen; sie brauchte es nicht – ich that es selbst. Die Hände auf die Schläfen gepreßt, floh ich durch den Hof in den Garten hinein, und erst, als ich über die Brücke lief, hörte ich fern den Wagen durch den Thorweg brausen.

Ich schlug die Läden vor meine Fenster, verriegelte die Thüren und warf mich in die Sofaecke, wo Ilse zuletzt gesessen hatte. So lag ich stundenlang in dumpfem Schmerz ...

Die Prinzessin Margarete kam; mein Vater begrüßte sie in der Halle – ich hörte, wie Herr von Wismar und das Hoffräulein den Kranich scheltend fortjagten, der jedenfalls der Durchlauchtigsten Dame mit seinen Reverenzen zu nahe gekommen war ... In der Bel-Etage verstummten die Schritte der Hinaufsteigenden, die Prinzessin verharrte wahrscheinlich vor den geheimnisvollen Siegeln – eine entsetzliche Beklemmung schnürte mir die Brust zusammen; Ilse war ja nun fort und der Augenblick nahe, mit dem ich mich anheischig gemacht hatte, die untrüglichen Beweise zu den Mitteilungen des Buchhalters zu bringen – ich griff in die Tasche und schleuderte den Schlüssel, als senge er mir die Finger, weit in das Zimmer hinein ... Man vertraute mir, wo ich hinterging. Seltsam, der Mann im Vorderhause stand an meiner Seite, wohin ich mich auch wenden mochte, zartvorsorglich, ernst und still, aber unabweisbar ... Und ich wollte doch keine Gemeinschaft mit ihm, ich hielt zu den anderen, unverbrüchlich zu den anderen; eines Tages mußte er das erfahren – zu seinem Schaden. Ich wühlte das Gesicht noch tiefer in die Polster, in diesem Augenblick that mir selbst der feine Streifen Sonnenlicht wehe, der durch den Laden drang.

Die Prinzessin kam wieder herab, und mein Vater klopfte an meine Thür, er wollte mich holen. Ich rührte mich nicht und war froh, als ich alle das Haus verlassen hörte; aber nicht lange nachher kam Charlotte durch den Korridor gelaufen; sie rüttelte ungestüm an dem Thürschloß und rief gebieterisch meinen Namen. Schöner und herrlicher als je und in der brillantesten Toilette stand sie draußen, als ich die Thür öffnete.

»Schnell, schnell, Kind, die Prinzessin will Sie sehen!« rief Charlotte ungeduldig. »Sie sind nicht bei Trost sich einzuschließen und in eine wahrhaft ägyptische Finsternis zu vergraben, und das alles, weil Sie eine hausbackene Moralpredigerin losgeworden sind ... Gehen Sie doch mit Ihrer Sentimentalität!«

Sie fuhr mir mit den Fingern durch das Haar und zupfte mein arg zerdrücktes Kleid zurecht, und der Arm, der sich um meine Taille legte, dirigierte so kräftig, daß ich mich sehr rasch auf dem Wege nach dem Vorderhause befand.

»Ich war mit Dagobert zufällig im Garten, als die Prinzessin nach den Treibhäusern ging,« erzählte sie in fast nachlässiger Weise – bei all meiner Naivität und meinem unbedingten Glauben an alles, was sie sagte, sah ich doch ein wenig zweifelhaft an der ausgesuchten Eleganz nieder, in die sie sich »zufällig« gehüllt hatte – »und was sagen Sie dazu, Ihr zerstreuter Papa, der mich sonst schlechterdings nicht vom alten Erdmann zu unterscheiden vermag, hat es unternommen, uns vorzustellen, und denken Sie sich, es ging wirklich ganz vortrefflich, er hat mich nicht einmal mit Dagobert verwechselt!«

Das war wieder der alte, übermütige Ton, der mich durch seine überlegene Sicherheit stets einschüchterte.

»Onkel Erich ist auch zwischen die Hofgesellschaft geraten – natürlicherweise sehr gegen seine Absicht,« fuhr sie fort; »er ließ gerade an der Felsenpartie im großen Warmhause etwas ändern, als die Prinzessin mit uns eintrat. Ich bin überzeugt, er verwünscht bereits in tiefster Seele die Lokalblätter unserer guten Residenz, die morgen den Besuch Ihrer Hoheit im Claudiusschen Etablissement des langen und breiten bringen werden – aber davon merkt man selbstverständlich nichts; er hat sich mit aller Ruhe und Gelassenheit seiner Bürgertugenden umgürtet und sieht aus, als beehre er die hohe Gesellschaft ... Lächerlich, ich glaube gar, das imponiert der Prinzessin – sie hat womöglich an jedem Blümchen gerochen und ist nun nach dem Vorderhause gegangen, um das gesamte Etablissement pflichtschuldigst und gründlichst zu begucken – die gräßliche Hinterstube zum Beispiel ... Brr – na, das ist Geschmackssache!«

Wir betraten gerade den Hausflur, als die Prinzessin die Hinterstube verließ. Sie ging an Herrn Claudius' Seite und hielt ein prachtvolles Bouquet in der Hand.

»Wo hat Heideprinzeßchen gesteckt?« fragte sie und drohte mir lächelnd mit dem Finger ... Ach, Charlotte hatte bereits Gelegenheit gefunden, sie mit dem mir oktroyierten Titel bekannt zu machen.

»In einem stockfinsteren Zimmer, Hoheit,« antwortete die junge Dame an meiner Stelle. »Die Kleine ist traurig, weil sie sich heute von ihrer alten Magd trennen mußte!«

»Ich möchte dich doch bitte, Frau Ilse anders zu bezeichnen, Charlotte,« sagte Herr Claudius. »Sie hat Fräulein von Sassen an Liebe und treuer Sorge jahrelang die Mutter zu ersetzen gesucht.«

»Nun, dann verdient sie auch, daß Sie sich die Augen so rot geweint haben,« sagte die Prinzessin liebreich zu mir und küßte mich auf die Stirne.

Fräulein Fliedner kam in diesem Augenblick mit einem rasselnden Schlüsselbund feierlich die Treppe herunter und meldete unter einer tiefen Verbeugung, daß alles aufgeschlossen sei. Das altertümliche Kaufmannshaus interessierte die Prinzessin lebhaft, sie wünschte, auch die obere Etage zu sehen, nachdem ihr Herr Claudius gesagt hatte, daß die Einrichtung zum größten Teil seit langen Jahren unangetastet geblieben sei ... Und jetzt trat auch mein Vater mit Herrn von Wismar und der Hofdame lachend aus Fräulein Fliedners Zimmer; sie hatten sich den mit Raritäten vollgestopften Glasschrank angesehen.

Meine Augen folgten unwillkürlich Herrn Claudius, als er neben der fürstlichen Frau langsam die Treppe hinaufstieg. Charlotte hatte recht – in seiner stolzen Zurückhaltung und Würde sah der »Krämer« aus, als beehre er die hohen Gäste, und mir war es plötzlich, wie wenn dieser Nimbus ungesuchter Hoheit auch über das alte finstere Haus seiner Väter flöße, über die gewaltigen Steinwölbungen, von denen jedes Wort, jeder Schritt majestätisch widerhallte, und die breite, massive Treppe mit dem wuchtigen, und doch so fein geschwungenen und gemeißelten Geländer.

Es waren freilich altbürgerlicher Geschmack und kaufmännischer praktischer Sinn gewesen, welche die Einrichtung der oberen Zimmer ausgewählt und »für alle Zeiten« angeschafft hatten. Himmelweit entfernt von der sinnlich heiteren Pracht, welche die Karolinenlust charakterisierte, strotzten sie von innerem Reichtum. Da sah man keine hochaufspringenden Polster unter gleißenden, üppig weichen Atlasbezügen; aus den kostbarsten Holzarten geschnitzt, aber ungraziös, eckig und geradlinig, wie der starre Nacken derer, die einst hier gehaust, standen die Gerätschaften umher, und von den Wänden blickten statt der Schelmenaugen nackter, blumenwerfender Genien höchstens hier und da ein tief nachgedunkeltes Christusbild, oder eine sittige deutsche Frau von Holbein, mit gesenktem Blick und wundervoll gemalten klaren Stirnschleier; aber es leuchteten auch die unvertilgbaren Farben echter Gobelins und das unverfälschte Gold gepreßter Ledertapeten, und die Fenster umstarrte Brokat in steifer, düsterer Pracht.

Der strenge Geist echt deutschen Bürgertums, den die Wände hier gleichsam gefangen hielten, mochte die Prinzessin wohl wunderlich genug anmuten. Sie trat durch die offene Thür des ersten Salons und ergriff mit beiden Händen einen silbernen Humpen, ein riesiges, monströses Gebild, das auf einem Eichentisch inmitten des Zimmers funkelte. Lachend versuchte sie ihn an die Lippen zu führen, – in diesem Augenblick stand Herr Claudius mit einem raschen Schritt neben ihr und erfing das schwere Gefäß – es war ihren Händen entglitten; sie aber starrte, zu Wachs erblichen, auf das Bild des schönen Lothar.

»Mein Gott, mein Gott!« stammelte sie und legte die Hand über die Augen.

Wenn etwas uns rasch die Besonnenheit in peinlichen Momenten zurückgibt, so ist es der plumpe Ausdruck geheuchelter Besorgnis anderer ... Fräulein von Wildenspring stürzte auf ihre Herrin zu und machte Anstalten, sie zu unterstützen. Die Prinzessin raffte sich auf und wies sie mit einer stolzen Bewegung zurück.

»Was fällt Ihnen ein, Konstanze?« sagte sie mit leise zitternder Stimme. »Bin ich denn so nervenschwach, daß Sie mir eine Ohnmacht zutrauen? Und darf man nicht bewegt sein, wenn man eine längst abgeschiedene Gestalt plötzlich in erschreckender Lebendigkeit vor sich sieht? ... Im Glashaus muß mein Flakon liegen geblieben sein; es wäre mir lieb, wenn Sie es holen wollten.«

Das Hoffräulein und Herr von Wismar verschwanden sofort im Korridor. Dagobert und Charlotte zogen sich in eine Fensternische hinter die undurchdringlichen Vorhänge zurück, und mein Vater stand bereits im Nebenzimmer und betrachtete ein geschnitztes Kruzifix. Das Zimmer war für einen Augenblick scheinbar leer geworden. Tief aufatmend trat die Prinzessin vor das Bild – nach einer Pause des lautlosesten Schweigens winkte sie Herrn Claudius neben sich.

»Hat Claudius das Bild für Sie malen lassen?« fragte sie mit fliegendem Atem.

»Nein, Hoheit!«

»Dann wissen Sie auch nicht, wer es einst besessen hat?«

»Es ist der einzige Gegenstand, den ich aus der ehemaligen Wohnung meines Bruders an mich genommen habe.«

»Ah, die Wohnung in der Karolinenlust,« atmete sie erleichtert auf; »also aus seinen eigenen Zimmern ... Wer mag es gemalt haben? Das ist nicht der Pinsel unseres alten, pedantischen Hofmalers Krause – der war niemals fähig, so überwältigend die Seele in das Auge zu legen.«

Sie schwieg einen Moment und preßte das Taschentuch an die Lippen.

»Es kann nicht lange vor seinem – Heimgang gemalt sein,« fuhr sie in vibrierenden Tönen fort. »Dies Silbersternchen, das da zwischen seinen anderen Orden hervorsieht, hat meine Schwester Sidonie zwei Jahre vor ihrem Tode auf einer Landpartie in übermütiger Laune gestiftet – es trug die Devise ›Treu und verschwiegen‹ und hatte selbstverständlich für die Dekorierten keinen anderen Wert, als die Erinnerung an einen froh verlebten Augenblick.«

Abermals Totenstille, die nur ein schwaches Rauschen der Seidenvorhänge unterbrach.

»Seltsam,« fuhr die Prinzessin plötzlich empor, »Claudius trug nie Ringe, man sagte ihm nach, aus Eitelkeit, damit die unvergleichlich schöne Form seiner Hand nicht beeinträchtigt werde, und da – da sehen Sie doch den Streifen am Goldfinger der linken Hand ... ich habe diese Hand genau gekannt, ich habe sie oft gesehen, aber bis zu jenem unseligen Augenblick stets ohne diesen eigentümlichen – einfachen Reifen – was soll er hier? Er sieht aus wie – ein Trauring.«

Herr Claudius antwortete mit keinem Laut – seine feinen Lippen, die sich stets fest aneinanderschlossen, wie man dies häufig bei tief nachdenkenden Naturen findet, bildeten eine noch schärfere Linie als sonst; ob er wohl, gleich mir, Charlottens Augen bemerkte, die förmlich glühend an seinem Gesicht hingen?

»Mein Gott, wohin versteigt sich meine Phantasie!« sagte die Prinzessin nach einer kurzen Pause mit einem melancholischen Lächeln. »Er war ja nicht einmal verlobt – nein, nie, die ganze Welt weiß das ... Gleichwohl, sagen Sie mir aufrichtig, hat wirklich niemand das Bild nach seinem Tode reklamiert?«

»Hoheit, es existiert niemand außer mir, der irgend welchen Anspruch auf Lothars Nachlaß hätte.«

Was war das? ... Die Antwort war so vollkommen unbefangen und trug so unverkennbar das Gepräge strenger Wahrhaftigkeit, daß ein Zweifel undenkbar schien. Charlotte fuhr mit bleichem Gesicht und allen Zeichen eines tödlichen Schreckens unter der Gardine hervor – sie hatte offenbar denselben Eindruck empfangen wie ich. Nur Dagobert maß seinen Onkel mit einem langen verächtlichen Blick, und ein höhnisches Lächeln kräuselte seine Lippen – er war seiner Sache gewiß, er war der unumstößlichen Ueberzeugung, daß der Mann dort gelogen habe ... Welcher von beiden war im Unrecht? Noch wünschte ich den Geschwistern den Sieg; aber ich meinte auch, nie in meinem Leben einem Menschen wieder glauben zu können, wenn es sich bestätigte, daß ein Mann wie Herr Claudius sich zu einer gemeinen Lüge herabgelassen habe.

Die zwei Abgesandten kamen achselzuckend und unverrichteter Sache aus dem Glashause zurück, und das Flakon fand sich schließlich in der Tasche der Prinzessin, die plötzlich ihre ganze imponierende Ruhe wiedergefunden hatte. Nur auf ihren Wangen, die sonst wie von einem zartrosigen Flaum überhaucht schienen, war ein tiefer Purpur liegen geblieben.

Fräulein von Wildenspring versicherte ängstlich, der Himmel hänge voll schwarzer Gewitterwolken, eine Aussage, die auch durch die sich auffallend verdichtenden Schatten in den Zimmern bestätigt wurde. Gleichwohl setzte sich die Prinzessin und nahm von den köstlichen Früchten, die ihr Fräulein Fliedner in einer silbernen Schale bot. Die Anwesenden gruppierten sich um sie her, nur mein Vater fehlte; weit drüben in einem der letzten Zimmer wanderte er forschend und betastend von Möbel zu Möbel – er schien vollständig vergessen zu haben, mit wem er hierher gekommen war, und man ließ ihn lächelnd gewähren.

Mir war so beklommen und unheimlich zu Mute, als müsse der ganze Plafond mit seinem schweren Stuck in den schwülen Salon hereinbrechen, oder auch als könne sich jeden Augenblick das Unglaubliche ereignen, daß der schöne Lothar aus seinem Rahmen mitten in die Gesellschaft herabsteige. Wie furchtbar sprechend seine Augen niedersahen, und wie warm und lebendurchströmt »die unvergleichlich schöne Hand«, die den schmucklosen, verhängnisvollen Reif trug, sich von dem dunklen Samt des Hintergrundes hob!

Vielleicht las die Prinzessin diese beängstigenden Gedanken auf meinem Gesicht; sie winkte mir.

»Mein Kind, Sie dürfen nicht so traurig sein,« sagte sie mild und weich, während ich, eingeschüchtert durch die auf mich gerichteten Augen aller, rasch und unwillkürlich vor ihr hinkniete – ich hatte das ja auch oft bei Ilse gethan. Sie legte die Hand auf meinen Scheitel und bog mir den Kopf in den Nacken. »Heideprinzeßchen! Wie hübsch das klingt! ... Aber Sie sind doch eigentlich kein Kind der nordischen Heide mit Ihrem braunen Gesichtchen und der kleinen, orientalisch gebogenen Nase, mit den dunklen, widerspenstig wilden Locken und dem scheuen Trotz in Ihren Zügen und Bewegungen – weit eher solch eine kleine Prinzessin der ungarischen Steppe, der am Abend die geraubten Schätze vor die Füßchen geschüttet werden, die sich mit köstlichen Perlen aus dem Orient behängt – ach, sehen Sie, wie recht ich habe?« lächelte sie und erfaßte die Perlenschnur, die mir tief über die Brust herabgefallen war; einen Augenblick ließ sie dieselbe überrascht durch ihre Finger rollen. »Aber das sind ja wirklich und wahrhaftig die schönsten Perlen, die Sie das tragen!« rief sie bewundernd. »Sind sie Ihr Eigentum und von wem haben Sie diese Schnur auserlesener Stücke?«

»Von meiner Großmutter.«

»Von der Mutter Ihres Vaters? ... Ach ja, wenn ich nicht irre, war sie eine Geborene von Olderode, aus dem uralten, reichen Freiherrngeschlecht – nicht wahr, mein Kind?«

Eine Bewegung über dem Haupte der Prinzessin machte mich rasch aufblicken – da stand Dagobert mit gehobenem Zeigefinger, und sein Blick traf magnetisch und durchbohrend den meinen ... »Nichts sagen!« warnte mich die ganze ausdrucksvolle Gebärde. Wie ein Traum flog es in meiner Seele auf, daß er mich schon einmal gewarnt hatte; aber ich fand in diesem häßlichsten Moment meines Lebens weder Zeit noch Klarheit, an das »Warum« zu denken. Einzig und allein von dem Blick beherrscht und in eine unbeschreibliche Verwirrung versetzt, stammelte ich: »Ich weiß es nicht!«

Was hatte ich gethan? Mit dem letzten herausgestoßenen Worte wich der Zauber, und ich entsetzte mich vor meiner eigenen lügenhaften Stimme ... Wie, ich hatte eben vor all diesen Ohren erklärt, ich wisse nicht, ob meine Großmutter aus dem uralten, reichen Freiherrngeschlecht der Olderode stamme? Lüge, Lüge! Ich wußte es so genau wie die zehn Gebote Gottes, daß sie eine geborene Jakobsohn gewesen war – ich hatte sie als Jüdin sterben sehen und war ihr letzter Trost gewesen ... Zu welchem Zwecke diese entschiedene Verleugnung der Wahrheit? Noch heute muß ich sagen: »ich wußte es nicht!« Ich hatte fast mechanisch unter fremdem Einflusse gesprochen und fühlte nur unter tiefem Jammer, daß ich mich zeitlebens dieses Augenblicks schämen müsse ... Und wenn auch alle, so wie eben Dagobert, mir Beifall zugenickt hätten – was half es? Einer richtete mich doch streng – er sah mich mit unverhohlener Bestürzung an, wandte sich ab und ging hinaus, und das war Herr Claudius.

Ich rang mit mir, aber ich fand nicht den Mut, durch sofortige Offenheit den Fehler zu sühnen. Scham und die Furcht, mich lächerlich zu machen, verschlossen mir die Lippen; auch wurde das momentane Schweigen, das meiner Antwort folgte, rasch abgeschnitten – der erste Stoß des Gewittersturmes fuhr jäh durch die Straße und warf in erstickendem Wirbel dürre Halme und Blätter und die graue Staubschicht des sonnenheißen Pflasters gegen die Fenster. Noch einmal zerschlug er die schwarze Wetterwand droben, ein intensiv gelber Strahl brach herein – er funkelte blendend auf den Glasscheiben der gegenüberliegenden Häuser und warf fahle Reflexe schwankend über die dunklen Gerätschaften und Wände des dämmernden Salons.

Die Prinzessin erhob sich, während alle anderen erschreckt an die Fenster eilten; auch mein Vater fuhr aus seinen interessanten Untersuchungen empor und kam schleunigst herüber. In meiner stillen Verzweiflung sah und hörte ich alles, was um mich her vorging, wie im Traume. Ich sah Herrn Claudius wieder eintreten, hoch und fest und völlig unbewegt in den Linien seines Gesichts; aber ich wußte gerade in diesem Augenblicke erst, weshalb ihn die Prinzessin so unverwandt ansah, wenn er zu ihr sprach – er hatte dann genau das Licht in seinen Augen, wie das Bild dort, das Licht, welches sie »die Seele« nannte, und das der alte pedantische Hofmaler nicht zu malen vermochte ... Sie legte die Hand auf seinen Arm und ließ sich die Treppe hinabführen; mechanisch nachfolgend, kam ich an Fräulein Fliedner vorüber, ihr milder Blick hatte etwas Kühles, Fremdes, als er mich traf – ach ja, sie hatte ja auch neulich im Glashause Dagoberts Warnung mit angehört und sah nun das schwarze Siegel der Lüge auf meiner Stirne – ich biß die Zähne auf die Unterlippe und schritt über die Schwelle ... Die seidenen Schleppen der Damen rauschten die Treppe hinab, und dazwischen hinein klang die lieblich schmeichelnde Stimme der Prinzessin – mir schien es, als habe sie noch nie in so weichen, herzlichen Tönen gesprochen ... Sie wolle noch einmal in »das interessante Patrizierhaus« kommen, versicherte sie Herrn Claudius – Fräulein von Wildenspring und der Kammerherr steckten die Köpfe zusammen, und dann nahm die impertinente Hofdame ihre Schleppe auf und warf mißtrauische Blicke auf die Treppenstufen, und Herr von Wismar fuhr fächelnd mit seinem Taschentuch durch die Luft, genau so wie Dagobert am Hügel gethan hatte – eine Demonstration gegen den fürstlichen Beschluß, wie sie sich drastischer nicht denken ließ. Charlotte ging hinter ihnen; ich sah von der Seite, wie ihr Gesicht aufglühte und die scharfgeschwungene Linie ihres Mundes sich in sprachloser Erbitterung verzerrte – auch das berührte mich augenblicklich nicht; aber jetzt fuhr ich empor aus der Betäubung, die mich gefangen hielt.

»Bravo!« flüsterte es neben mir. »Heideprinzeßchen hat sich tapfer gehalten – nun bin ich ruhig in betreff des Geheimnisses!« Und Dagobert neigte sich so nahe und vertraulich zu mir, daß ich den Hauch seines Mundes fühlte ... Wäre mir plötzlich ein heimtückischer, schmerzender Schlag versetzt worden, es hätte mich nicht mehr aufbringen können als dieses Flüstern. Ich fühlte Groll gegen die braunen Augensterne, die mich anlachten – sie hatten mich zu der unbesonnenen Handlung hingerissen, und das Wehen des Atems, das lau meine Wange berührte, reizte und beleidigte mich – das war der Mann nicht mehr, für den ich jeder Anfeindung gegenüber mutig in die Schranken treten wollte – er war falsch, der schöne Tankred, und seine bewunderten kastanienfarbenen Locken waren Schlange, die sich vor der Stirne niederringelten – meiner nicht mächtig, stieß ich mit der Hand nach ihm, dann lief ich wie toll die Treppe hinab und hing mich an den Arm meines Vaters, der neben der Prinzessin eben die letzte Stufe verließ.

»Nun, nun, mein Kind, wir sind nicht in der Heide!« verwies er mir lächelnd das Ungestüm. Das Höflingspaar war entsetzt zur Seite geprallt, als ich vorüberbrauste, und auch die Prinzessin wandte erstaunt den Kopf nach dem auffallenden Geräusch.

»Schelten Sie mir die kleine wilde Hummel nicht, Doktor,« wehrte sie gütig. »Seien wir froh, daß ihr heiteres Naturell so rasch wieder durchbricht und den Abschiedsschmerz überwindet.«

Es war zum Verzweifeln – nun galt meine Empörung auch noch für kindischen Uebermut, und Herr Claudius meinte es auch – er sah über meine kleine Person hinweg, sie schien für ihn nicht mehr zu existieren – recht so, die Strafe hatte ich ja verdient ...


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