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Als ich die mit so ungetheiltem Beyfall aufgenommenen Zwillinge las, faßte ich den Entschluß, etwas ähnliches zu wagen. Von allen Buchstaben des Alphabets, sowohl Vocalen als Consonanten, schafft jedoch die Nichtbenutzung des siebenzehnten die meisten Umstände, denn das e und n sind ganz unmöglich zu meiden.
Ich hob also ziemlich unbesonnen den Handschuh des Zwillings-Papa auf, den sein mannhaftes Bewußtseyn schon in dem, seinen Söhnen nach Leipzig mitgegebenen Paß, Seite VI, Zeile 7, 8 und 9 fallen läßt, wollte mich jedoch an Niemanden wenden, um mit diesem Plane noch eine zweyte Aufgabe zu einigen, weil ich mich ziemlich bescheiden damit begnügte, den bewußten Buchstaben allenthalben, selbst auf dem Titel zu meiden, wobey wenigstens mein Tauf- und Zunahme nicht im Wege stand.
Beym Ausüben eines solchen Planes kann man unmöglich einem bestimmten Ziele folgen, denn man hascht nach jedem Laut, sucht jede Sylbe zu benutzen, die den siebenzehnten Buchstaben nicht enthält, und plagt sich mühsam, einen Sinn hinein zu zwingen.
O weh, hätte ich doch den fatalen Handschuh liegen lassen, – dacht' ich inzwischen wohl tausend Mahl, doch den Muth weckte meine gute Absicht stets aufs Neue, und die will ich sogleich gestehen.
Ich glaube selbst keinen Augenblick, daß dieses Seitenstück, so gut als die Zwillinge sey, sollte ihm indeß auch jede Empfehlung mangeln, so genehmige man wenigstens den, gewiß nicht zu tadelnden Zweck, Alle die, welche die Familie Sundheim lesen, auf die sowohl gelungenen, und doch so wenig in Umlauf und Bekanntschaft gekommenen Zwillinge achtsam zu machen, die ihnen gewiß vollkommen genügen können.
Mithin, noch ehe ich meine ästhetische Lanze einlege, um mit dem Zwillings-Papa die Fehde zu beginnen, kündige ich mich schon von dem Scheuen meines Pegasus bügellos gemacht, aus dem Sattel gehoben, und in den Sand gesetzt, an.
Wien, im May 1816.
Leopold Kolbe.