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Auf Anton Mesmers Grab

      Wo die alte Meersburg thronet, an des Schwäb'schen Meeres Strand,
Da das Grab des »weisen Meisters« jüngst ich unter Dornen fand,
Rings die Elemente ruhten, eine Möwe irr im Flug
Nur noch ob den stillen Gräbern ihre müden Flügel schlug.

»Lüfte«, sprach ich, »Wasser, Erde, Wälder und du lichte Flur!
Früh hat er aus euch gesogen Kraft der schaffenden Natur.
Seinen Augen, seinen Händen, Spendern dieser Kraft, sei Preis!
Tausenden ein Himmelssegen ward er alt, doch nie ein Greis.

Wenig sprach er, wenig Dinte hat verbraucht einst seine Hand,
Kurz sein Wort war, kurz, was einstens er dem Büchermarkt gesandt.
Innres Schauen, innres Fühlen trat ihm an der Bücher Platz.
Nur acht Bücher – hört es! waren seines Schranks gedruckter Schatz!

Wie der See, der seine Wiege einst umspülte, also war
Auch sein Geist stets rastlos schaffend und wie jener tief und klar.
Viele Hochgelehrte lasen, was sein Innerstes gebar,
Schüttelnd ihre Zopfperücken statt zu ahnen, was er war.

Nicht zu Menschen floh er klagend, in die Wälder, auf die Flur,
Seinen Kummer kindlich legend an das Herze der Natur.
Diese gab ihm Kraft und Frieden, doch der Markt nur Streit und Hohn,
Sterbend blieb er, wie im Leben, der Natur einfacher Sohn.«

Als ich schied, sank schon die Sonne in der Fluten goldne Pracht,
Goß des Mondes mag'scher Spiegel seine Zauber durch die Nacht,
Sanfte Töne hört' ich tönen wie aus seinem Grabe – da
Dacht' ich seiner letzten Worte: »Spielt mir die Harmonika!«


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