Wilhelm Jensen
Osmund Werneking
Wilhelm Jensen

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Mittlerweile war die Kogge Osmund Wernekings wohlbehalten unter kundiger Führung durch den Sund und das Kattegatmeer gen Norden gezogen. Überall, von Mönnsklint, wo Dietwald Wernerkin dereinst, dem Hungertode nahe, gelandet, von den Dünen Falsterbos, dem hohen, festen Turm zu Helsingborg und dem Königsschloß Helsingörs gegenüber hatten den jungen Lübecker Sendboten absonderliche Gedächtnismale angeblickt und mit schweigsamen Angesichten die Gedanken in ihm wunderlich bewegt. Nun aber kam eine fremde, mächtige Welt. Der ›schwarze Felsblock‹ des alten Normannenlandes, der sich erst in unendlicher Weite droben am Rande des ewigen Eises verlor, stieg vor ihm auf. Das Schiff lief in den Opslo-Fjord ein, um zunächst Tönsberg, die älteste Stadt Norwegens, und alsdann auf der Stelle des spätern Christiania die Stadt Opslo aufzusuchen, beide geringfügig an Bewohnerzahl, doch durch, wenn auch mit Bergen nicht vergleichbare kaufmännische Niederlassungen der Hanse zu beträchtlicher Handelsbedeutsamkeit emporgehoben, von diesen fast zu deutschen Orten gestaltet und völlig nach außen und innen beherrscht. Mit Staunen gewahrte Osmund Werneking hier an der fremden, fernen Küste das ungebundene stolze Gebaren seiner überseeischen Landsleute, als ob sie die Herren des Landes seien. Wegwerfend redeten sie von seinen Eingeborenen und Gesetzesvorschriften, denen sie keine Gültigkeit für sich beimaßen, die norwegischen Vögte kamen den deutschen Kaufleuten, Gesellen, Schiffern und ›Schustern‹, wie seit alten Tagen in Norwegen die deutschen Gewerksleute insgesamt geheißen wurden, beinahe mit Unterwürfigkeit entgegen. An ihren Häusern prangte als wunderliches Wappenschild der deutsche Reichsadler halb mit einem überkrönten Stockfisch, dem Haupturheber ihres Wohlstandes, gepaart, doch im ganzen besaßen beide Orte etwas Vereinsamtes, weltentlegen Ödes, und Neid flimmerte in den Blicken, mit denen die Zurückbleibenden der gen Bergen, der weitberufenen Stätte vielfältigster und ausgelassenster Hanselustigkeit, weiterziehenden Kogge nachschauten.

Nun umlief diese mit dem buntfarbigen Gallionbilde des streitbaren Erzengels Michael unter dem Schiffsschnabel tagelang das unermeßliche, immer neu vordräuende, schwarzbraune Schärengeklipp der normannischen Halbinsel. Ein Fjord um den andern zog sich bald als breiterer Meerbusen, bald als enge Einbucht zur Rechten ins Land, hier zwischen himmelhohe, noch schneebelastete Berggipfel, dort zwischen niedrigere, doch mauerartig schroffe und wildzerklüftete Felswände hinein. Als einziges Leben der Natur blickten mit harter, düsterer Strenge schwarze Tannenwälder herab, schaumaufgelöste Wasserstürze tobten aus ihnen, weithallenden Donnertons, manchmal schob sich eine geringelte, riesige weiße Gletschermasse, erstarrtem Drachenleib ähnlich, von nebelumwallter Kuppe und leckte mit blauen Eiszungen durch Kluft und Spalt des Gesteins bis auf den Meeresspiegel hinunter. Weit mehr noch als die sonnige Lagunenstadt an der Adria von Lübecks zumeist trüb überschleiertem Himmel, stach von dem deutschen Ostseegestade mit seinen grünen Laubwäldern diese herbe, ernst-finstere nordische Welt ab. Erde, Meer und Luft erschienen gleich rauh und ungastlich, und nicht minder die nur selten da und dort auftauchenden menschlichen Bewohner des wüsten Klippengemengsels, Fischer in ausgehöhlten Baumstämmen, wie vor einem halben Jahrtausend die ersten Vickinger auf die See gezogen, blutarm, hungernd, roh und wild, Mann und Weib an Bekleidung gleich und kaum an den Gesichtszügen unterscheidbar. Es mußte ein mächtiger Antrieb sein, welcher Leute, die jenseits der Ostsee an erfreuliche Schau für das Auge, Wohlstand, Gesittung, Sicherung und Behagen des Daseins gewöhnt worden, in die Wildnis hierherauf drängte, um für lange Jahre von allen feineren Genüssen des Menschenlebens Abschied zu nehmen, zumal da es jedem Zugehörigen der Hanse bei schwerster Strafe untersagt war, sich anders als ledigen Standes in Norwegen zu halten, »weil die Verheiratung mit heimischen Frauen die Zucht und Verwahrung hansischer Geheimnisse beeinträchtigen möchte«. Osmund Werneking wußte, es waren auch hier der Hering, der Kabeljau und Stockfisch, die solchen Völkerzug von deutschen, niederländischen, dänischen und schwedischen Handelsbeflissenen nach dem unwirtlichen Norden um die Wette veranlaßten und sie die Erzeugnisse ihrer wärmeren Himmelsstriche und kunstreichern Gewerksfleißes, Getreide, Wein, Bier und Gewandstoffe mit hohem Gewinn gegen die Meeresbeute der Eingeborenen austauschen ließen. Die letztern vermochten ohne die Nahrungszufuhr durch die Fremden ihr armseliges Dasein überhaupt nicht zu fristen, das hatte den deutschen Kaufleuten schon seit Jahrhunderten immer wachsende Vorrechte von den norwegischen Königen abgetrotzt, doch ebensolang standen Käufer und Verkäufer, nur durch den wechselseitigen Vorteil verknüpft, sich im Innern stets feindselig und haßerfüllt gegenüber. In zahllosen blutigen, der hansischen Niederlassung höchste Gefahr drohenden Kämpfen hatte die Gewalt ihr Schwert als Rechtsgewicht in die Wagschale geworfen, und bei dem Anblick der wilden Natur und ihrer Bewohner empfand Osmund Werneking gar wohl, daß es etwas anderes sei, in den Ratssälen von Lübeck, Wismar und Rostock mißbilligend von »der vielen Unstüre, die von denen zu Bergen geschehen«, zu reden, als unter solchen Umständen hier an Ort und Stelle selbst Sicherheit, Macht und Ansehen der Hanse allzeit mit Schonung und unbeirrter Gerechtigkeit zu bewahren. Schon fernher winkend und flimmernd stieg nun aber von steiler Vorgebirgswand unter gewaltigem viereckigem Turm das weiße Gemäuer der Königsburg Bergenhuus vor dem Blick Osmunds in die Luft. Ernstsinnend schaute er vorauf, dorthin in die Brautkammer hatte Dietwald Wernerkin dereinst Elisabeth von Holstein das Geleit geben sollen. Doch statt ihrer und wohl nicht gegen ihres Herzens Wunsch war Margarete von Dänemark dort eingezogen, um sich mit der ererbten ränkevollen Klugheit ihres Vaters die Kronen dreier Reiche aufs Haupt zu setzen, die von dem ihres weltverschollenen Nachfolgers schimpflich wieder herabgefallen. Und heut trug er als späten Gruß der jungfräulichen Königin Norwegens das kleine Goldkreuz an den Strand, vor dem ruchloser Treubruch ihren Fuß und ihr Herz bewahrt.

Jetzt richtete die Kogge am Eingang des Waag-Fjords ihr bis dahin niedergelassenes »Marskastell« stolz empor, hoch flatterte das Wappenbild Lübecks auf der windgeblähten Fahne des Hauptmastes und das Schiff zog in den Hafen der auf zwei nackten Felsvorgebirgen erbauten Stadt Bergen ein. Nach der Landseite lag sie von sieben hohen Bergen, die ihr den Namen verliehen, völlig umschlossen, überraschend trat an den steilen Abhängen derselben dem Blick hier im fernen Norden nach den langen, öden Schrecknissen der Schärenufer ein weitgedehntes Dächergewimmel entgegen. Die große Mehrzahl der Häuser bestand zwar aus Holzbauten, über deren Diebstahl von den Eingeborenen des Landes vielfach bittere Klage ergangen, daß jene oft nächtlicherweile von gewalttätiger Hand abgebrochen, geraubt und auf Schiffen verschleppt worden; häufig zuvor, und erst vor acht Jahren zuletzt von Bartholomes Voet, dem Anführer der Vitalienbrüder, völlig durch Feuersbrunst zerstört, sahen die neu aus der Asche wieder erstandenen Gebäude größtenteils unverfallen, in wohnlichem Zustande und nicht unfreundlich, hufeisenförmig um den Rand der Meerbucht gelagert, aufs Wasser heraus. Am Nordende thront über ihnen das Felsenschloß Bergenhuus, mit dem prächtigen, später nach dem Burgemeister Walkendorp benannten Turme, schon vor drei Jahrhunderten von König Olef Kyrre, dem Begründer der Stadt, erbaut; hoch darüber noch ragte die doppelgetürmte »deutsche Kirche« zu Sankt Marien in die Luft. Bergen selbst schied sich in zwei, durch die Elligaa getrennte Hälften an den Seiten des Fjords; zur Linken erstreckte sich als der umfangreichere normannische Stadtteil der »Überstrand«, zur Rechten dagegen erhob sich mit stattlichen, breiten und hohen Steinhäusern um die Kirchen von Sankt Marien und Sankt Martin das deutsche Quartier. Es trug den Namen »die Brücke«, ward aber von dem Volksmund der Eingeborenen unter sich die »Garpenbrücke« benannt, mit einem gegen die Deutschen gekehrten Spottwort, dessen Bedeutung nicht klar überliefert worden. Jedenfalls indes enthielt es einen besonders böslichen Schimpf, da die Dänen sich seiner vor zwei Jahrzehnten unter der Herrschaft Königs Erich von Pommern gleichfalls bedient und bei einem heimtückischen Seeüberfall der Stadt Stralsund, der freilich zu ihrem bitterlichen Schaden ausgeschlagen, die dortigen Bürger höhnisch als »deutsche Garpen« herausgefordert hatten. An die »Brücke«, den Niederlassungsplatz der hansischen Kaufhöfe, schloß sich die »Schustergasse« der deutschen Gewerbsleute, ein ansehnliches und dichtbevölkert um das Haus des heiligen Martin, des »Schusterpatrons«, versammeltes Quartier, denn die »Faktoristen« mit ihren Gehülfen in den »Kontoren«, die Gewerksmeister, Gesellen und Lehrlinge, die Schiffer, Stuben- und Bootsjungen machten ständig eine Zahl von nahezu dreitausend Köpfen aus, eine wehrhafte Masse, da alle unverheiratet waren und keine Weiber und Kinder in Rechnung fielen. Wenngleich auch in diesem deutschen Stadtteil sich wenig Augen fanden, die ein Verlangen nach kunstvollerm architektonischen Bau und Schmuck der Häuser trugen, so bildete er doch immerhin durch Sauberkeit und luftige Räumlichkeit einen vornehmen Gegensatz zu den eng zusammengedrückten, zumeist steil abschüssigen und felsigholprigen Gassen der normannischen Eingeborenen, deren Königsrichter, Vogt und Stiftshauptmann, gegen die hansischen Kaufhöfe gehalten, in ärmlichen Behausungen ihre zweifelhaften Machtbefugnisse ausübten. Unter großem Zulauf der deutschen Bevölkerung segelte jetzt der »Erzengel Michael« die breite Landungsbrücke an, ward mit Ankern und Tauwerk sorgsam gegen die oft wildplötzlich ausbrechenden Stürme des Waag-Fjordes befestigt, und Osmund Werneking begab sich zunächst zur Wohnung Herrn Tiedemann Steens, des Bergener Oldermannes der Lübecker Kaufleute. Dann trat er, nach erfolgter Bewirtung, mit diesem einen Rundgang zur Beschauung der deutschen Faktoreien an. Der eigentliche Kaufhof bildete hier nicht wie zu Nowgorod, Brügge und im »Stahlhof« zu London ein einheitliches, festgeschlossenes Ganzes, sondern zerfiel in beinahe zwei Dutzend benachbarter, doch selbständiger Gehöfte, welche den Namen »Gärten« trugen. Alle lagen dicht an der Meerbucht hingestreckt und jeder »Garten« stand mit dieser durch eine Ladebrücke in unmittelbarer Verbindung. Die einzelnen Kaufhöfe führten als Kennzeichen hier nicht den sonst überall gebräuchlichen deutschen Reichsadler, sondern unterschieden sich durch die Wappenschilde der Städte, denen sie angehörten; Lübeck, Wismar, Rostock, Hamburg, Bremen, Deventer und Emden behaupteten als die ältesten »Bergenfahrer« den Vorzug der günstigen Lage. Sonst jedoch stimmten alle Gärten nach äußerm Bau und innerer Einrichtung ziemlich genau überein. Das langgedehnte Haus wies im Erdgeschoß Gewölbe und Verkaufsbuden, darüber Stuben und Kammern für die Bewohner, im zweiten Stockwerk die umfangreiche Küche. Nach hinten am Hofraum lagen die tiefen Vorratskeller in den Felsgrund gehauen und über ihnen befand sich der »Schütting«, ein großer, fensterloser Versammlungssaal, für Ratschlagung, Lustbarkeit und Zechgelage bestimmt, mutmaßlich so benannt, weil mancher in ihm verschüttet worden. Weiter nach rückwärts an den Hof stoßend, schloß ein wirklicher Garten, ummauert, hauptsächlich mit Küchengewächsen bepflanzt, das weitläufige Gewese ab.

Jeder dieser Kaufhöfe ward vorwiegend nur von Zugehörigen seiner Stadt bewohnt. Sie teilten sich unter dem nämlichen Dach in etwa zehn bis zwölf ›Familien‹, die zur Sommerzeit getrennte Hauswirtschaft führten, im Winter sich indes zu gemeinsamen Mahlzeiten an gesonderten Tischen im Schütting vereinigten. Ein ›Hausbonde‹ stand jeder Familie vor, übte Aufsicht und Gewalt über die Kaufgesellen und Lehrlinge, die ›Stuben- und Bootsjungen‹. Das Oberregiment des ganzen Gartens lag in den Händen des zuständigen Oldermannes, und Leitung und Schiedsspruch über die gesamte hansische Niederlassung waltete der, aus zwei wechselnd erwählten Oldermännern und den ›Achtzehnern‹ zusammentretende ›Kaufmannsrat‹, der ›in Dingen der Zucht‹ auf den Kaufhöfen selbständig Entscheid und Urteil fällte, sonst jedoch der Berufung an das ›Bergenfahrerkollegium‹ zu Lübeck und an den ›Hansetag‹ unterlag. Seine Sitzungen fanden in dem großen Saal ›für den gesamten gemeinen Kaufmann‹ in einem Gehöft neben der Marienkirche statt, das auch den allgemeinen Weinkeller, Gerichtsstube und Gefängnis in sich schloß.

So traf Osmund Werneking in äußerlicher Wohlordnung die Zustände der Bergenschen ›Gärten‹ an und begab sich in den Wismarer Kaufhof, um mit dem ›Faktor‹ desselben über sein eigenes Handelsgeschäft Zwiesprache zu halten, zu dessen Beaugenscheinigung nur allein er nach Bergen gekommen zu sein schien. Noch nahm er dort, der starken Überfüllung halber, nicht Wohnung, sondern auf das anempfehlende Schreiben Herrn Marquart Pleskows räumte der Oldermann Steen ihm im Lübecker Garten eine der besten Stuben zu lediglicher Nutzung während seines Aufenthaltes ein. Diese war groß und bot alles Nötige zur täglichen Lebensführung dar, doch mit der niedrigen Balkendecke, dem plumpen Hausrat, glaslosen Fenstern und am hellen Mittag halb dämmrigen Ecken stach sie seltsam von der reichen, behaglichen Einrichtung des Wismarer Patrizierhauses in der Dankwardsstraße ab. Es war eine fremdartige, von Kunstgeschmack und Schönheitsbedürfnis völlig unberührte Welt hier innen, rauh und roh, wie die wilden Felsklippen draußen rundumher. Osmund Werneking mußte der Schilderung des Fontego de´ Tedeschi zu Venedig in der Niederschrift seines Urältervaters gedenken. Gar anders als jener an der Rialtobrücke lag der deutsche Kaufhof hier an der »Garpenbrücke« zu Bergen. Dort mochten Himmel und Erde, edle Baukunst und der Anblick schöner Menschengestalten wohl im niederen Volke selbst seine und gefällige Sitten gezeugt haben; hier konnten solche auch nur rauh und roh gleich wilder Windsaat im unfruchtbaren Gestein aufwachsen. Als schlimmster Mangel gebrach der sänftigende Einfluß edler Frauen, weibliche Würde, Fürsorge und züchtig-harmlose Fröhlichkeit; der Name der »Familien« war nur ein bitterer Spott, denn anstatt der Mütter und Töchter besaßen sie nur einen Schwarm elternloser, nach Gewinn und Genuß haschender, heißblütiger junger Gesellen. Nicht das von strengen Gesetzesschranken gebändigte stolze Bewußtsein der Lagunenstadt vermochte die Gemüter zu erfüllen, sondern nur ein stetig kampfbereiter, trotzig-ungezügelter Hochmut auf eigene Klugheit, Unerschrockenheit und die wuchtige Rückhaltskraft der deutschen Hanse fern über der Ost- und Nordsee.

Solcherlei Empfindungen fand Osmund Werneking auch noch vor dem Ablauf des ersten Tages bestätigt. Unter vielgeschäftigem Betrieb war dieser in Ruhe und Ordnung hingegangen, doch als, der hohen Sommerzeit gemäß, spät um die elfte Abendstunde erst das Dämmerlicht einbrach, wich die bisherige Stille draußen lautem Stimmengetöse und vielfältigstem Gelärm. Osmund, der seine Abendmahlzeit in der »Familie« Tiedemann Steens eingenommen, begab sich gleichfalls ins Freie hinaus und lenkte seinen Schritt der Hauptörtlichkeit des lauten Getümmels, der Schustergasse zu. Dort fand er Rudel von Kaufmannsgesellen und Stubenjungen im Verein mit deutschen »Schustern« singend, lachend und schreiend hin und wider ziehen, alle bewaffnet, zumeist mehr als halb trunken von Bier und Met. Herausfordernd suchten sie Zank und Reiberei mit den »Außenhansen«, den englischen, holländischen und dänischen handelstreibenden zu Bergen, welche, Spott und Stoß der Überzahl ausweichend, schweigsam eilig dem Gedränge zu entrinnen trachteten. Dann schrie eine Stimme: »Zu den Weibern!« und eine Rotte, der Osmund Werneking nachfolgte, wälzte sich nordwärts fort. In dem anstoßenden normannischen Stadtviertel des »Überstrandes« bot das Zwitterlicht der Mitternacht verwandelten Anblick. Geputzte Dirnen, der Mehrzahl nach Töchter der eingeborenen Bevölkerung, doch auch landfremde, zumeist aus Flandern, standen in großer Anzahl vor den Türen und Fenstern und empfingen die Ankömmlinge mit Gelächter, Jubel und schamlosen Zurufen. Sie winkten und lockten, in wüstem Tumult drängten die zügellosen Hansen in die Met- und Frauenhäuser hinein. Da und dort erhob sich ein Streit mit normannischen Einwohnern der Straße, dann stürzte ein Schwarm riesiger Schiffsknechte hinzu und schrie: »Hansen!« Flüche und Hiebe schollen im Dunkeln, rasch ward es still, denn die schwächern Gegner flohen davon. Auflodernder Jähzorn, hochfahrende trotzige Vorrangsbehauptung und rohe Genußsucht kennzeichneten ringsumher das nächtliche Getriebe; mit innerlichstem Widerwillen gegen dieses wandte sich Osmund Werneking nach seiner Behausung im Lübecker Garten zurück. Doch auch dort huschten jetzt durch die matte Sterndämmerung um Winkel und Wände unter Geflüster und halb ersticktem Gekreisch weibliche Gestalten und schlüpften am Arm von jungen Gesellen mit in den Kaufhof und die Stiegen hinauf, ohne daß jemand ihnen den Zutritt verwehrte. Osmund suchte Herrn Tiedemann Steen auf, den er mit gerötetem Gesicht noch beim vollen Metkruge antraf, und berichtete unwillig, was er drunten gewahrt. Doch der Oldermann zuckte die Achseln und entgegnete:

»Seid hier nicht im Rosengarten der Papageiengesellschaft zu Wismar, Herr Werneking, vielmehr unter den Heringen, Stockfischen und Normännern zu Bergen, bei denen nicht Rosen, noch ehrbar rosenwangige Jungfern gedeihen, daß man ein Maigräventum mit ihnen ausrichten könnte. Müsset eben mit derberer ›Köste‹ bei uns fürlieb nehmen, gleichwie unser Bier nicht im Brauhaus zu Einbeck gesotten ist. Haltet Ihr Euch aber länger an unserm Ort, so werdet Ihr schon selber erfahren, daß der Himmel nicht viel mit Gunst über ihm liegt, sondern zumeist gar langer, düsterer und trübseliger Winter, und daß man in der kurzen Sommerszeit jungem Blut nach der Arbeit wohl etliche Vergnügung und auch ausgelassene Lustbarkeit vergönnen mag. Würden sonst schwerlich mehr Mutterkinder in dieses trostlose Dorschgeklipp herüberziehen, die Kontore zu Bergen leer von rüstigen Händen und viele Geldtruhen der Städte leer von klingendem Golde stehen. Bin auch frohgemut, daß meine Jahre baldig zu End laufen und ich an die Trave heimkehren kann, einmal wieder grüne Erde und blühendes Gezweig zu schauen. Weiß wohl, daß manche Kund von hier dorthin läuft, darob die Herren ihre Köpfe schütteln, doch nach wen der Rachen des Haifisches aufschnappt, fragt nicht, ob er ihm mit seinem Messer an den Zähnen weh tut. Was uns obliegt, ist, volle Koggen in die heimischen Häfen zu schicken, und drin wettet kein zweiter Kaufhof der Hanse mit uns. Im übrigen seid Ihr selber jung, Herr Werneking; darf ich Euch laden, setzt Euch zum Trunk zu mir, die Luft hier heischt mehr Wärme durch die Kehle ins Blut als im wendischen Land. Und werdet auch noch sehen, daß nicht alle Dirnen zu Bergen der feilen und niedrigen Art sind, wie Ihr sie drunten gewahrt, vielmehr manche sittliche Normanntochter drunter, gleich Rosen, die aus dem Schnee blühen, daß nur wenige Edelfräulein und vornehme Ratsherrntöchter im Deutschen Reich Wettstreit mit ihnen anheben dürften.«

Wenn Herr Tiedemann Steen selbst auch sichtbarlich dem Becher nicht allein aus Erwärmungsbedürfnis und anratsamer Besorgnis für die leibliche Gesundheit zusprach, so lag doch viel gewichtige Wahrheit in dem, was er gleichmütig gesprochen und als etwas unabwendbar Selbstverständliches dargestellt hatte, worüber die »Herren« in den Hansestädten sich keinerlei deutliches und richtiges Urteil zu bilden befähigt seien. Osmund Werneking setzte sich, der Aufforderung Folge leistend, mit an den Tisch und suchte durch Fragen verschiedenster Art an den Oldermann, der schon neun Jahre in Bergen zugebracht, sich über die politischen, rechtlichen und persönlichen Verhältnisse in der Stadt zu unterrichten. Weislich verschwieg er den Auftrag, mit dem er von Lübeck hierher gesendet worden, doch Tiedemann blickte ihn ab und zu mit halbblinzelnden Augen prüfend von der Seite an, und seine wiederholte Entgegnung: »Werdet das schon mit eigenen Augen gewahren, Herr Werneking, besser als ich es Euch sagen könnte,« tat kund, daß er manchmal vorsichtig mit seinen Äußerungen zurückhielt und dem jungen Patrizier nicht ganz trauen mochte, ob dieser lediglich im Interesse seines eigenen Handelsgeschäftes in die »nordische Fels- und Wasserwüsterei« herausgekommen sei. Doch Osmund Werneking gab klug keinerlei Anzeichen, daß er etwas von diesem bedeutsamen Rückhalt bemerke; er hatte sich zum Vorsatz gemacht, langsam, ohne jede Übereilung die Zustände des Kaufhofes nach allen Richtungen zu erforschen, und erst nachdem er volle und unbeirrbare Sachkenntnis erworben habe, nach Lübeck darüber Bericht abzulegen. Mit verständigem Blick erkannte er, daß er zur Erlangung solches unparteiisch richtigen Urteils mancher Wochen, vielleicht Monde bedürfen werde, und in eine neue Welt versetzt, zahlreicher fremdartigster Eindrücke und Gedanken voll, suchte er sein Nachtlager auf. In den Gassen und auf der Brücke draußen war es inzwischen ruhig geworden, doch die sommerliche Stille der Luft hatte sich dafür zu beginnender Unruhe verwandelt. Es begann an den schlecht verschlossenen Fenstern zu winseln, durch die Spalten der rohen Vorsatzluken zu pfeifen und im Gebälk der Stube zu knistern und zu krachen. Dann kam ein Windstoß und schnell ein zweiter hausschütternd hinterdrein; Osmund Werneking barg sich, trotz der Junizeit frostig überlaufen, dichter unter das schwarzzottige, norwegische Bärenfell seines Lagers und schlief, vom lauten Sturm umheult, wie in wellenumschaukeltem Schiffsraum ein. Als er ziemlich spät am Morgen erwachte, mußte er sich erst besinnen, wo er sei, nur ein matter Schimmer lag auf den Wänden um ihn. Doch auch, wie er die Läden öffnete, fiel kaum helleres Licht ein. Trüb und mürrisch lag eine bleierne Decke vom Himmel über das schwärzliche Gestein der Felsenmauern umher fast bis zum Meeresspiegel herab, und wie aus einem geöffneten Flußwehr strömte es daraus nieder. Bergen machte seinem weit bekannten Namen als der »Regenstadt« des Nordens und des Hauptortes plötzlicher wilder Stürme, heftigster Gewitter und unermeßlich andauernder Wasserstürze rasch und vollständig Ehre, denn mehrere Wochen vergingen, ohne daß der Regen nur für eine Stunde innehielt und ein Verlassen des Hauses anders als bis in die nächste Nachbarschaft annehmlicherweise verstattete. Auch das Abendgetümmel draußen wiederholte sich nicht, emsige Tätigkeit herrschte den Tag hindurch in den Kontoren und an den Ladeplätzen der Gärten, wo Schiffer und Kaufgesellen in triefenden Südwesterkappen und Lodenmänteln Waren aus- und einluden. Doch wenn die Dämmerung einbrach, ward es leer und still, auch die Gassen blieben ruhig; wie im Winter versammelten sich die Familien im Schütting, wo auf dem großen Kaminherd, halb zur Erhellung, halb zur Erwärmung, ein riesiges Tannenscheitfeuer loderte, dessen Rauch ohne Schlotvorkehrung nur durch eine Öffnung in der Bodendecke abzog, oft aber auch von Windstößen brandig und beizend in die Stube hineingepeitscht ward. Völlig winterliche Trübsal und Unausfüllbarkeit der Zeit trieb an die rastlos neu gefüllten Trinkkannen und zu den schon althergebrachten »Spielen« des »Hänselns«, denen Osmund Werneking nicht ohne innerliches Schaudern zusah. Bereits seit länger als einem Jahrhundert bestanden in allen Hansekaufhöfen ungeschlachte und grausame Bräuche, welche sich die Neulinge in den Faktoreien unweigerlich unterwerfen mußten, um von ihrer verachteten Stufe als »Stuben- und Bootsjungen« zur Würde der Gesellen aufzusteigen. Gemeiniglich wurden diese »Spiele« zur Pfingstzeit im Freien abgehalten und setzten ihren Hauptbestandteil aus schmerzhafter Marterung und blutrünstigem Auspeitschen, Stäupung, Salzwassertrinken und erstickendem Untertauchen in die See zusammen. Statt dessen nötigte der strömende Regen jetzt zum »Rauchspiel«, um den Mut, die Ausdauer und Schmerzertragungsfähigkeit der Lehrlinge auf die Probe zu stellen. Sie wurden zuvor durch starken Metgenuß trunken gemacht und alsdann an einem Strick in den »lappländischen Schlot«, die Rauchöffnung des Schüttings, hinaufgezogen, während als Schalksnarren Gekleidete unter ihnen Feuerbrände von scheußlich qualmenden und stinkenden Gegenständen, nassem Reisig, Haaren und räudigen Tierfellen entzündeten und dem droben Hängenden unter groben Späßen Fragen vorlegten, von deren richtiger Beantwortung seine Erlösung aus der Räucherungsqual abhing. Dann ward der zumeist mehr als halb Erstickte heruntergerissen, besinnungslos in den Hof geschleppt und dort durch Übergießen mit Wassereimern ins Leben zurückgerufen. Ein anderer Neuling trat an seine Stelle, bis alle »gehänselt« worden und der Rest in der Nacht unter allgemeinem wüsten Biergelage zu Ehren Gambrinus', des »Erzkönigs und Erdenkers des Bierbrauens«, verlief. So plump, unbarmherzig und unflätig war der stundenlange Vorgang, daß selbst in den gemeinsten Dirnen sich ein weibliches Gefühl dagegen empört und den Anblick nicht ertragen hätte. Osmund Werneking verweilte nur einmal kurze Zeit als Augenzeuge dabei, dann verließ er den Schütting und wandte sich seiner einsamen Stube zu. Die Roheit und Zuchtlosigkeit widerte ihn bis in die tiefste Seele hinein an, er empfand sich unsäglich verlassen in dieser ganzen trostlosen Wüste des Himmels, der Erde und noch wüsteren Menschentreibens, und eine ungeheure Sehnsucht nach Würdigerem, geistiger Nahrung, Edlem und Schönem griff ihm ans Herz. Er begriff nicht, welch törichter Trieb ihn verführt, unter diese Halbwilden an der freudlos öden Küste heraufzusegeln, nun, da es einmal geschehen und eine Pflicht ihn hier festhielt, mußte er seinen Ekel überwinden, um dasjenige, was ihm oblag, auszuführen. Aber er beschloß, dies mit möglichster Schnelligkeit zu tun und sobald er seine Kenntnisse genügend zu einem Bericht instand gesetzt, an das gastliche und gesittete Ufer der Ostsee heimzukehren.

Als endlich nach Ablauf zweier Wochen der Regen eine Unterbrechung eintreten ließ, benutzte er die günstigere Witterung, um sich auf längeren Fußwanderungen über die ihm noch fremden Teile der Stadt und ihre Umgegend zu unterrichten, sowie zur Begrüßung der vornehmsten normannischen Persönlichkeiten zu Bergen, des Königsvogtes Oluf Nielsen und des Bischofs Torlef. Herr Oluf Nielsen war von gedrungen-kräftigem Körperbau, aus den ersten Blick als Eingeborener des Landes erkennbar. Seine Miene und sein Behagen trugen ein unklares Gepräge, aus mürrischem Wesen und höflicher Zuvorkommenheit gemischt. Osmund hatte bereits soviel von der norwegischen Sprache erlernt, daß er eine Unterredung in ihr zu führen vermochte, und der Vogt drückte ihm seine außerordentliche Freudigkeit über das hohe Aufblühen des hansischen Kaufhofes und die erst neuerdings durch König Christoph erfolgte Bestätigung und Erweiterung der Vorrangsrechte der deutschen Faktoreien aus, ohne welche Bergen unfehlbar in Dürftigkeit und Hungersnot verfallen würde. Alle Äußerungen Herrn Oluf Nielsens sprachen davon, daß er eifrigster Freund und Förderer der Hansen sei, hin und wieder vorfallende Ausschreitungen derselben als unvermeidlich entschuldige und die Veranlassungen dazu meistenteils der Roheit und unklaren Starrköpfigkeit seiner Landsleute beimesse. Trotzdem indes regte dies letztere Urteil und das glatte Lob in Osmund Werneking nicht den Eindruck unverhohlener Aufrichtigkeit, ein glimmerndes Licht in der Augentiefe schien manchmal den artigen Reden des Vogtes wortlos zu widersprechen, und der Hörer verließ das Haus mit dem Gefühl, daß Oluf Nielsen weniger ein wirklicher Freund der Hanse als von der Nötigung gezwungen sei, sich diesen Anschein zu verleihen. Er begab sich weiter zu der Wohnung des Bischofs Torlef in der Nähe des Munkholmklosters, doch vernahm er dort, daß der Bischof, auf einer geistlichen Amtsreise nach Throndhjem begriffen, vor Ablauf mehrerer Wochen nicht zurückkomme. Nach dem, was er über denselben gesprächsweise in Erfahrung gebracht, mußte Herr Torlef indes einen äußerst liebenswürdigen Gegensatz sowohl in der Erscheinung, als an offenem, freimütig-heiterem Wesen zu dem Königsvogt bilden. Ein noch jugendlicher, schöner Mann von hochwüchsiger Gestalt, war er von stets fröhlicher Laune, allgemeinem menschlichen Wohlwollen und behend umlaufendem Witz, ohne darum an seiner priesterlichen Würde, wo diese erheischt wurde, Eintrag zu erleiden.

Obwohl der Nachmittag bereits ziemlich weit vorgerückt war, schlug Osmund Werneking doch noch einen Weg zwischen die hohen Bergen nach Osten hin umkränzenden Gipfel ein, gelangte zu seiner Überraschung bald an den Wasserspiegel eines kleinen Landsees, der, von der sonstigen wilden Natur umher freundlich abstechend, still und friedlich wie ein helles, klares Auge mit dunkeln Waldbrauen umschlossen dalag, und begann den Rand desselben zu umschreiten. Doch hatte er sich über die Ausdehnung getäuscht, da und dort erstreckten sich vom Rand des Beckens gewundene Arme nach den Seiten, und er bedurfte der doppelten Anzahl von Stunden, als er veranschlagt, die Ummessung des Sees zu bewerkstelligen. Schon geraume Weile, ehe er zur Stadt zurückkam, hub es an zu dämmern, nicht vom sinkenden Tage allein, sondern westher stieg wieder eine schwarze Wolkenbank auf, erst langsam vorrückend, dann plötzlich schnell heranfliegend. Von der Schustergasse und den anstoßenden normannischen Quartieren kam dem Zurückkehrenden Tumult und Gelärm wie am ersten Abend seiner Ankunft entgegen, nun schoß der Regen in schwerem Niederbruch herab, rasch schritt er durch die hin und her wogenden Rotten der Schiffer, Gesellen, Schuster und losen Dirnen hin. Er hatte fast schon den Lübecker Garten erreicht, als der ängstliche Aufruf einer weiblichen Stimme seinen Kopf herumzog; dicht vor sich gewahrte er im beinahe nächtlichen Zwielicht einen Knäuel halb trunkener Hansen und Weiber, zwischen denen ein zitternder Mund in normännischer Zunge eine Bitte um Loslassung sprach. Es erwiderten jedoch nur rohe Späße und kreischendes Gelächter darauf, ein Ruf erscholl: »Werft die Schelmbeine um sie, wer den Pasch fischt, soll sie haben!« und ein anderer dagegen: »Nichts da – Likedeeler! Wo's solche Kost gilt, sind wir Vitalienbrüder!« Eine Dirne schrie hinein: »Wenn sie sich ziert, zieht sie erst in den lappländischen Schlott, das wird sie kirr machen!« – »Laßt mich doch, ich tat euch nichts zuleide,« tönte die Stimme der Bittenden wieder, aber ein Wehruf flog ihr gleich hinterdrein von den Lippen und tat kund, daß die nach ihr gestreckten Fäuste sie frech angepackt hielten. In Osmund Werneling schwoll heftiger Unwille auf, er erkannte an der hochragenden Körperlänge ein paar der Schiffsknechte seiner Kogge, faßte die Schulter eines derselben und gebot ihm mit zornigem Ernst, der Bedrängten Freiheit zu schaffen. Die plötzliche Erscheinung und das Ansehen des jungen Schiffbefehlshabers wirkte ernüchternd auf seine noch nicht völlig in der Bergenschen Zuchtlosigkeit verwilderten Untergebenen ein, sie leisteten Gehorsam, ein Getümmel erhob sich, in dem die unbotmäßigen Schuster sich widersetzten, doch es gelang Osmund im Dunkel mit der Zusicherung: »Halte dich an mir, ich schütze dich,« den Arm der Eingeengten zu fassen und sie aus dem Gedränge zu erlösen. Er unterschied kaum etwas von ihr, als daß es ein junges, dunkelhaariges Ding sei; sie klammerte sich zitternd an ihn, aber nach wenigen Schritten brach sie kraftlos in die Knie. Der Regen prasselte stärker herab, ohne sich weiter zu besinnen, hob er sie mit den Armen auf, trug sie eilfertigen Ganges nach dem nahen Kaufhof und die Treppe empor in seine Stube, wo er sie im Finstern auf eine breite Wandbank niederließ. Dann schlug er Steinfunken auf einen Zündschwamm und entflammte den Docht einer plumpen, mit Walrattran angefüllten Lampe, die das große Gemach kaum mehr als ein Himmelsstern dunkle Nacht erhellte. Erst wie er das dunstige Flämmchen auf den Tisch neben der Bank stellte, vermochte er die Gestalt und Züge der darauf Sitzenden zu erkennen.


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