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Lesetips:
Literaturnobelpreisträger

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Werke nach Genres · Der Kanon · Literaturnobelpreis · Heimat und Dialekte
1901
Sully Prudhomme (1839 – 1907)  Frankreich,
»als Anerkennung seiner ausgezeichneten, auch noch in späteren Jahren an den Tag gelegten Verdienste als Schriftsteller und besonders seiner Dichtungen, die hohen Idealismus, künstlerische Vollendung und eine seltene Vereinigung von Herz und Geist bezeugen«.
1902
Theodor Mommsen (1817 – 1903)  Deutschland,
»dem gegenwärtig größten lebenden Meister der historischen Darstellungskunst, mit besonderer Berücksichtigung seines monumentalen Werkes ›Römische Geschichte‹«.
1903
Bjørnstjerne Bjørnson (1832 – 1910)  Norwegen,
»als ein Beweis der Anerkennung für seine edle, großartige und vielseitige Wirksamkeit als Dichter, die immer durch einmalige Frische der Eingebung und durch eine seltene Seelenreinheit ausgezeichnet war«.
1904
Frédéric Mistral (1830 – 1914)  Frankreich,
»mit Bezug auf die frische Ursprünglichkeit, das Geistreiche und Künstlerische in seiner Dichtung, die Natur und Volksleben seiner Heimat getreu widerspiegelt, sowie auf seine bedeutungsvolle Wirksamkeit als provenzalischer Philologe«.
José Echegaray (1832 – 1916)  Spanien,
»mit Bezug auf seine umfassende und geistreiche Verfasserschaft, die auf selbständige und originelle Weise die großen Traditionen des spanischen Schauspiels wiederbelebt hat«.
1905
Henryk Sienkiewicz (1846 – 1916)  Polen,
»auf Grund seiner großartigen Verdienste als epischer Schriftsteller«.
1906
Giosuè Carducci (1835 – 1907)  Italien,
»nicht nur in Anerkennung seiner reichen Gelehrsamkeit und seiner kritischen Forschungen, sondern vor allem als eine Huldigung für die plastische Energie, die Frische des Stils und die lyrische Kraft, die seine poetischen Meisterwerke auszeichnen«.
1907
Rudyard Kipling (1865 – 1936)  Vereinigtes Königreich,
»in Anerkennung der Beobachtungsgabe, der ursprünglichen Einbildungskraft sowie der männlichen Stärke in Auffassung und Schilderungskunst, die die Schöpfungen dieses weltberühmten Schriftstellers auszeichnen«.
1908
Rudolf Eucken (1846 – 1926)  Deutschland,
»auf Grund des ernsten Suchens nach Wahrheit, der durchdringenden Gedankenkraft und des Weitblicks, der Wärme und Kraft der Darstellung, womit er in zahlreichen Arbeiten eine ideale Weltanschauung vertreten und entwickelt hat«.
1909
Selma Lagerlöf (1858 – 1940)  Schweden,
»auf Grund des edlen Idealismus, des Phantasiereichtums und der seelenvollen Darstellung, die ihre Dichtung prägen«.
1910
Paul Heyse (1830 – 1914)  Deutschland,
»als Huldigungsbeweis für das vollendete und von idealer Auffassung geprägte Künstlertum, das er während einer langen und bedeutenden Wirksamkeit als Lyriker, Dramatiker, Romanschriftsteller und Dichter von weltberühmten Novellen an den Tag gelegt hat«.
1911
Maurice Maeterlinck (1862 – 1949)  Belgien,
»auf Grund seiner vielseitigen literarischen Wirksamkeit, besonders seiner dramatischen Schöpfungen, die sich durch Phantasiereichtum auszeichnen und durch einen poetischen Idealismus, der, mitunter in der verschleierten Form des Märchenspiels, tiefe Eingebung offenbart und auf geheimnisvolle Weise Gefühl und Ahnung des Lesers anredet«.
1912
Gerhart Hauptmann (1862 – 1946)  Deutschland,
»vornehmlich für seine reiche, vielseitige, hervorragende Wirksamkeit auf dem Gebiete der dramatischen Dichtung«.
1913
Rabindranath Tagore (1861 – 1941)  Indien,
»auf Grund seiner tiefgründig einfühlsamen, frischen und wunderschönen Dichtung, mittels derer er mit vollendeter Kunstfertigkeit seine poetische Ausdrucksform in seinen wesenhaften englischen Worten der Literatur des Abendlandes hinzugefügt hat«.
1914
nicht verliehen
1915
Romain Rolland (1866 – 1944) (verliehen 1916)  Frankreich,
»als eine Huldigung für den erhabenen Idealismus seiner Verfasserschaft sowie für das Mitgefühl und die Wahrheit, mit der er verschiedenste Menschentypen zeichnet«.
1916
Verner von Heidenstam (1859 – 1940)  Schweden,
»als eine Anerkennung seiner Bedeutung als Wortführer einer neuen Epoche in unserer schönen Literatur«.
1917
Karl Gjellerup (1857 – 1919)  Dänemark,
»für seine vielseitige, reiche und von hohen Idealen getragene Dichtung«.
Henrik Pontoppidan (1857 – 1943)  Dänemark,
»für seine gehaltvolle Darstellung des heutigen dänischen Lebens«.
1918
nicht verliehen
1919
Carl Spitteler (1845 – 1924) (verliehen 1920)  Schweiz,
»im besonderen Hinblick auf sein mächtiges Epos ›Olympischer Frühling‹«.
1920
Knut Hamsun (1859 – 1952)  Norwegen,
»für sein monumentales Werk › Segen der Erde‹«.
1921
Anatole France (1844 – 1924)  Frankreich,
»als eine Anerkennung seiner glänzenden schriftstellerischen Tätigkeit, geprägt von edler Stilkunst, weitherziger Humanität, von Anmut und französischem Gemüt«.
1922
Jacinto Benavente (1866 – 1954)  Spanien,
»für die glückliche Weise, in der er die ehrenvollen Traditionen des spanischen Dramas weitergeführt hat«.
1923
William Butler Yeats (1865 – 1939)  Irland,
»für seine ständig beseelte Dichtung, die in der strengsten künstlerischen Form dem Geiste eines Volkes Ausdruck verleiht«.
1924
Wladyslaw Reymont (1867 – 1925)  Polen,
»für sein großes Nationalepos ›Die Bauern‹«.
1925
George Bernard Shaw (1856 – 1950) (verliehen 1926)  Vereinigtes Königreich,
»für seine sowohl von Idealismus als auch von Humanität getragene Verfasserschaft, deren frische Satire sich oft mit einer eigenartigen poetischen Schönheit vereint«.
1926
Grazia Deledda (1871 – 1936) (verliehen 1927)  Italien,
»für ihre von hohem Idealismus getragene Verfasserschaft, die mit Anschaulichkeit und Klarheit das Leben ihrer väterlichen Herkunft schildert und allgemeinmenschliche Probleme mit Tiefe und Wärme behandelt«.
1927
Henri Bergson (1859 – 1941) (verliehen 1928)  Frankreich,
»als Anerkennung für seine reichen und belebenden Ideen und die glänzende Kunst, womit sie vorgetragen werden«.
1928
Sigrid Undset (1882 – 1949)  Norwegen,
»vornehmlich für ihre mächtigen Schilderungen aus dem mittelalterlichen Leben des (skandinavischen) Nordens«.
1929
Thomas Mann (1875 – 1955)  Deutschland,
»vornehmlich für seinen großen Roman ›Buddenbrooks‹, der im Laufe der Jahre eine immer mehr sich festigende Anerkennung als ein klassisches Werk der zeitgenössischen Literatur gewonnen hat«.
1930
Sinclair Lewis (1885 – 1951)  Vereinigte Staaten,
»für seine starke und lebendige Schilderungskunst, nebst dem Talent, mit Witz und Humor Typen zu schaffen«.
1931
Erik Axel Karlfeldt (1864 – 1931)  Schweden,
»Erik Axel Karlfeldts Dichtung«.
1932
John Galsworthy (1867 – 1933)  Vereinigtes Königreich,
»für die vornehme Schilderungskunst, die in ›The Forsyte Saga‹ ihren höchsten Ausdruck findet«.
1933
Iwan Bunin (1870 – 1953)  Staatenlos,
»für die strenge Künstlerschaft, womit er die klassische russische Linie in der Prosadichtung vertritt«.
1934
Luigi Pirandello (1867 – 1936)  Italien,
»für seine kühne und sinnreiche Neuschöpfung von Drama und Bühnenkunst«.
1935
nicht verliehen
1936
Eugene O’Neill (1888 – 1953) (verliehen 1937)  Vereinigte Staaten,
»für seine von Kraft, Ehrlichkeit und starkem Gefühl sowie von selbständiger Auffassung des Tragischen geprägte dramatische Dichtung«.
1937
Roger Martin du Gard (1881 – 1958)  Frankreich,
»für die künstlerische Kraft und Wahrheit, womit er in der Romanserie ›Les Thibault‹ menschliche Gegensätze und wesentliche Seiten des gegenwärtigen Lebens darstellte«.
1938
Pearl S. Buck (1892 – 1973)  Vereinigte Staaten,
»für ihre reichen und echten epischen Schilderungen aus dem chinesischen Bauernleben und für ihre biographischen Meisterwerke«.
1939
Frans Eemil Sillanpää (1888 – 1964)  Finnland,
»für die tiefe Auffassung und die erlesene Stilkunst, womit er das Bauernleben und die Natur seines Heimatlandes in ihrem gegenseitigen Zusammenhang schildert«.
1940
nicht verliehen
1941
nicht verliehen
1942
nicht verliehen
1943
nicht verliehen
1944
Johannes Vilhelm Jensen (1873 – 1950)  Dänemark,
»für die seltene Kraft und Fruchtbarkeit seiner Dichterphantasie, verbunden mit umfassendem Intellekt und kühner schöpferischer Stilkunst«.
1945
Gabriela Mistral (1889 – 1957)  Chile,
»für die von mächtigen Gefühlen inspirierte Lyrik, die ihren Dichternamen zu einem Symbol für die ideellen Bestrebungen der ganzen lateinamerikanischen Welt gemacht hat«.
1946
Hermann Hesse (1877 – 1962)  Schweiz,
»für seine inspirierte Verfasserschaft, die in ihrer Entwicklung neben Kühnheit und Tiefe zugleich klassische Humanitätsideale und hohe Stilwerte vertritt«.
1947
André Gide (1869 – 1951)  Frankreich,
»für seine weitumfassende und künstlerisch bedeutungsvolle Verfasserschaft, in welcher Fragen und Verhältnisse der Menschheit mit unerschrockener Wahrheitsliebe und psychologischem Scharfsinn dargestellt werden«.
1948
Thomas Stearns Eliot (1888 – 1965)  Vereinigtes Königreich,
»für seine bemerkenswerte Leistung als Bahnbrecher in der heutigen Poesie«.
1949 (verliehen 1950)
William Faulkner (1897 – 1962)   Vereinigte Staaten,
»für seine kraftvolle und künstlerisch selbständige Leistung in Amerikas Romanliteratur«.
1950
Bertrand Russell (1872 – 1970)  Vereinigtes Königreich,
»als eine Anerkennung für seine vielseitige und bedeutungsvolle Verfasserschaft, worin er als Vorkämpfer der Humanität und Gedankenfreiheit hervortritt«.
1951
Pär Lagerkvist (1891 – 1974)  Schweden,
»für die künstlerische Kraft und tiefe Selbständigkeit, womit er in seiner Dichtung die Antwort auf die ewigen Fragen des Menschen sucht«.
1952
François Mauriac (1885 – 1970)  Frankreich,
»für die durchdringende Seelenkenntnis und künstlerische Kraft, womit er in der Form des Romans das Drama des menschlichen Lebens deutet«.
1953
Winston Churchill (1874 – 1965)  Vereinigtes Königreich,
»für seine Meisterschaft in der historischen und biographischen Darstellung sowie für die glänzende Redekunst, mit welcher er als Verteidiger von höchsten menschlichen Werten hervortritt«.
1954
Ernest Hemingway (1899 – 1961)  Vereinigte Staaten,
»für seine kraftvolle und innerhalb der heutigen Erzählkunst stilbildende Meisterschaft, jüngst an den Tag gelegt in ›The Old Man and the Sea‹«, dt. Der alte Mann und das Meer ,
1955
Halldór Laxness (1902 – 1998)  Island,
»für seine anschauliche Epik, die die große isländische Erzählkunst erneuert«.
1956
Juan Ramón Jiménez (1881 – 1958)  Spanien,
»für seine lyrische Dichtung, die in spanischer Sprache ein Vorbild von hoher Geistigkeit und künstlerischer Reinheit bildet«.
1957
Albert Camus (1913 – 1960)  Frankreich,
»für seine bedeutungsvolle Verfasserschaft, die mit scharfsichtigem Ernst menschliche Gewissensprobleme in unserer Zeit beleuchtet«.
1958
Boris Pasternak (1890 – 1960) (nicht angenommen)  Sowjetunion,
»für seine bedeutende Leistung sowohl in der zeitgenössischen Lyrik als auch auf dem Gebiet der großen russischen Erzähltradition«.
1959
Salvatore Quasimodo (1901 – 1968)  Italien,
»für seine lyrische Dichtung, die mit klassischem Feuer das tragische Lebensgefühl der Gegenwart ausdrückt«.
1960
Saint-John Perse (1887 – 1975)  Frankreich,
»für den hohen Flug und die bildschöpferischen Phantasien seiner Dichtung, die die Zeitlage visionär widerspiegelt«.
1961
Ivo Andric (1892 – 1975)  Jugoslawien,
»für die epische Kraft, mit der er Motive und Schicksale aus der Geschichte seines Landes gestaltet«.
1962
John Steinbeck (1902 – 1968)  Vereinigte Staaten,
»für seine einmalige realistische und phantasievolle Erzählkunst, gekennzeichnet durch mitfühlenden Humor und sozialen Scharfsinn«.
1963
Giorgos Seferis (1900 – 1971)  Griechenland,
»für seine hervorragende lyrische Dichtung, inspiriert von tiefem Gefühl für die hellenische Kulturwelt«.
1964
Jean-Paul Sartre (1905 – 1980) (nicht angenommen)  Frankreich,
»in Anerkennung seines schöpferischen schriftstellerischen Schaffens, dessen freiheitlicher Geist und dessen Suche nach Wahrheit einen weitreichenden Einfluss auf unser Zeitalter ausgeübt hat«.
1965
Michail Scholochow (1905 – 1984)  Sowjetunion,
»für seine künstlerische Kraft und Ehrlichkeit, womit er in seinem Don-Epos einen geschichtlichen Zeitabschnitt aus dem russischen Volksleben gestaltet hat«.
1966
Samuel Agnon (1888 – 1970)  Israel,
»für seine tiefgründige charakteristische Erzählkunst mit Motiven aus dem jüdischen Volk«.
Nelly Sachs (1891 – 1970)  Schweden,
»für ihre hervorragenden lyrischen und dramatischen Werke, die das Schicksal Israels mit ergreifender Deutlichkeit interpretieren«.
1967
Miguel Ángel Asturias (1899 – 1974)  Guatemala,
»für seine in volkstümlicher Eigenart und indianischen Traditionen (Lateinamerikas) verwurzelte farbenreiche Dichtung«.
1968
Yasunari Kawabata (1899 – 1972)  Japan,
»für seine Erzählkunst, die mit feinem Gefühl japanisches Wesen und dessen Eigenart ausdrückt«.
1969
Samuel Beckett (1906 – 1989)  Irland,
»für eine Dichtung, die in neuen Formen des Romans und des Dramas die künstlerische Aufrichtung des Menschen aus seiner Verlassenheit erreicht«.
1970
Alexander Solschenizyn (1918 – 2008)  Sowjetunion,
»für die ethische Kraft, mit der er die unveräußerliche Tradition der russischen Literatur weitergeführt hat«.
1971
Pablo Neruda (1904 – 1973)  Chile,
»für eine Poesie, die mit der Wirkung einer Naturkraft Schicksal und Träume eines Kontinents lebendig macht«.
1972
Heinrich Böll (1917 – 1985)  Deutschland,
»für eine Dichtung, die durch ihre Verbindung von zeitgeschichtlichem Weitblick und liebevoller Gestaltungskraft erneuernd in der deutschen Literatur gewirkt hat«.
1973
Patrick White (1912 – 1990)  Australien,
»für seine epische und psychologische Erzählkunst, durch die der Literatur ein neuer Erdteil zugeführt worden ist«.
1974
Eyvind Johnson (1900 – 1976)  Schweden,
»für seine Kunst des Erzählens, die, weit über Länder und Zeiten blickend, im Dienste der Freiheit steht«.
Harry Martinson (1904 – 1978)  Schweden,
»für ein dichterisches Werk, das den Tautropfen einfängt und den Kosmos widerspiegelt«.
1975
Eugenio Montale (1896 – 1981)  Italien,
»für seine besonders geprägte Dichtung, welche mit großer künstlerischer Feinfühligkeit menschliche Werte als Ausdruck einer illusionsfreien Lebensanschauung deutet«.
1976
Saul Bellow (1915 – 2005)  Vereinigte Staaten,
»für das menschliche Verständnis und die subtile Kulturanalyse, die in seinem Werk vereinigt sind«.
1977
Vicente Aleixandre (1898 – 1984)  Spanien,
»für seine schöpferische Dichtung, die die Verhältnisse des Menschen im Kosmos und in der heutigen Gesellschaft beleuchtet und gleichzeitig die Erneuerung der traditionellen spanischen Poesie zwischen den Kriegen repräsentiert«.
1978
Isaac Bashevis Singer (1902 – 1991)  Vereinigte Staaten,
»für seine eindringliche Erzählkunst, die mit ihren Wurzeln in einer polnisch-jüdischen Kulturtradition universale Bedingungen des Menschen lebendig werden lässt«.
1979
Odysseas Elytis (1911 – 1996)  Griechenland,
»für seine Poesie, die, in der griechischen Tradition fußend, mit sinnlicher Kraft und intellektueller Klarsicht den Kampf eines modernen Menschen für die Freiheit gestaltet«.
1980
Czeslaw Milosz (1911 – 2004)  Polen und Vereinigte Staaten,
»der mit kompromissloser Klarsicht der Stellung des Menschen in einer Welt von schweren Konflikten Ausdruck verleiht«.
1981
Elias Canetti (1905 – 1994)  Vereinigtes Königreich,
»für sein schriftstellerisches Werk, geprägt von Weitblick, Ideenreichtum und künstlerischer Kraft«.
1982
Gabriel García Márquez (1927 – 2014)  Kolumbien,
»für seine Romane und Erzählungen, in denen sich das Phantastische und das Realistische in einer vielfacettierten Welt der Dichtung vereinen, die Leben und Konflikt eines Kontinents widerspiegeln«.
1983
William Golding (1911 – 1993)  Vereinigtes Königreich,
»für seine Romane, die mit der Anschaulichkeit realistischer Erzählkunst und der vieldeutigen Allgemeingültigkeit des Mythos menschliche Bedingungen in der heutigen Welt beleuchten«.
1984
Jaroslav Seifert (1901 – 1986)  Tschechoslowakei,
»für seine Dichtung, die mit frischer Sinnlichkeit und reicher Erfindungsgabe ein befreiendes Bild menschlicher Unbeugsamkeit und Vielfalt gibt«.
1985
Claude Simon (1913 – 2005)  Frankreich,
»der in seinen Romanen das Schaffen eines Dichters und Malers mit vertieftem Zeitbewußtsein in der Schilderung menschlicher Grundbedingungen vereint«.
1986
Wole Soyinka (* 1934)  Nigeria,
»der in breiter kultureller Perspektive und mit poetischen Obertönen das Drama des menschlichen Seins gestaltete«.
1987
Joseph Brodsky (1940 – 1996)  Vereinigte Staaten,
»für ein literarisches Schaffen von umfassender Breite, geprägt von gedanklicher Schärfe und dichterischer Ausdrucksstärke«.
1988
Nagib Mahfuz (1911 – 2006)  Ägypten,
»Wegbereiter neuer (sozialkritischer) ägyptischer Erzählkunst zwischen Tradition und Moderne«.
1989
Camilo José Cela (1916 – 2002)  Spanien,
»für seine reiche und eindringliche Prosakunst, die mit verhaltenem Mitgefühl eine herausfordernde Vision menschlichen Ausgesetztseins gestaltet«.
1990
Octavio Paz (1914 – 1998)  Mexiko,
»in Würdigung seiner leidenschaftlichen Dichtung mit weiten Horizonten, geprägt von sinnlicher Intelligenz und humanistischer Integrität«.
1991
Nadine Gordimer (1923 – 2014)  Südafrika,
»für ihre epische Dichtung, die der Menschheit einen großen Nutzen erwiesen hat und durch die tiefen Einblicke in das historische Geschehen dazu beiträgt, dieses Geschehen zu formen«.
1992
Derek Walcott (1930 – 2017)  Saint Lucia,
»für eine Dichtung von großer Leuchtkraft, getragen von einer historischen Vision, die aus einer multikulturellen Verpflichtung emporgewachsen ist«.
1993
Toni Morrison (1931 – 2019)  Vereinigte Staaten,
»für ihre literarische Darstellung einer wichtigen Seite der US-amerikanischen Gesellschaft durch visionäre Kraft und poetische Prägnanz«.
1994
Kenzaburo Oe (* 1935)  Japan,
»für seine Erschaffung einer Welt im Werk, in der sich Leben und Mythos zu einem erschütternden Bild des Menschen in der Gegenwart verdichten«.
1995
Seamus Heaney (1939 – 2013)  Irland,
»in Würdigung der lyrischen Schönheit und ethischen Tiefe seines Gesamtwerks«.
1996
Wislawa Szymborska (1923 – 2012)  Polen,
»für ihr Werk, das ironisch-präzise den historischen und biologischen Zusammenhang in Fragmenten menschlicher Wirklichkeit hervortreten lässt«.
1997
Dario Fo (1926 – 2016)  Italien,
»der in Nachfolge der mittelalterlichen Gaukler die Macht geißelt und die Würde der Schwachen und Gedemütigten wiederaufrichtet«.
1998
José Saramago (1922 – 2010)  Portugal,
»der mit Gleichnissen, getragen von Phantasie, Mitgefühl und Ironie, ständig aufs Neue eine entfliehende Wirklichkeit greifbar macht«.
1999
Günter Grass (1927 – 2015)  Deutschland,
»weil er in munterschwarzen Fabeln das vergessene Gesicht der Geschichte gezeichnet hat«.
2000
Gao Xingjian (* 1940)  Frankreich,
»für sein Werk von universaler Güte, bitterer Einsicht und sprachlichem Sinnreichtum«.
2001
V. S. Naipaul (1932 – 2018)  Vereinigtes Königreich,
»für seine Werke, die hellhöriges Erzählen und unbestechliches Beobachten vereinen, und uns zwingen, die Gegenwart verdrängter Geschichte zu sehen«.
2002
Imre Kertész (1929 – 2016)  Ungarn,
»für ein schriftstellerisches Werk, das die zerbrechliche Erfahrung des Einzelnen gegenüber der barbarischen Willkür der Geschichte behauptet«.
2003
J. M. Coetzee (* 1940)  Südafrika,
»der in zahlreichen Verkleidungen die überrumpelnde Teilhabe des Außenseitertums darstellt«.
2004
Elfriede Jelinek (* 1946)  Österreich,
»für den musikalischen Fluss von Stimmen und Gegenstimmen in Romanen und Dramen, die mit einzigartiger sprachlicher Leidenschaft die Absurdität und zwingende Macht der sozialen Klischees enthüllen«.
2005
Harold Pinter (1930 – 2008)  Vereinigtes Königreich,
»der in seinen Dramen den Abgrund unter dem alltäglichen Geschwätz freilegt und in den geschlossenen Raum der Unterdrückung einbricht«.
2006
Orhan Pamuk (* 1952)  Turkei,
»der auf der Suche nach der melancholischen Seele seiner Heimatstadt Istanbul neue Sinnbilder für Zusammenstoß und Verflechtung der Kulturen gefunden hat«.
2007
Doris Lessing (1919 – 2013)  Vereinigtes Königreich,
»der Epikerin weiblicher Erfahrung, die sich mit Skepsis, Leidenschaft und visionärer Kraft eine zersplitterte Zivilisation zur Prüfung vorgenommen hat«.
2008
Jean-Marie Gustave Le Clézio (* 1940)  Frankreich,
»dem Verfasser des Aufbruchs, des poetischen Abenteuers und der sinnlichen Ekstase, dem Erforscher einer Menschlichkeit außerhalb und unterhalb der herrschenden Zivilisation«.
2009
Herta Müller (* 1953)  Deutschland,
»die mittels Verdichtung der Poesie und Sachlichkeit der Prosa Landschaften der Heimatlosigkeit zeichnet«.
2010
Mario Vargas Llosa (* 1936)  Peru / Spanien,
»für seine Kartographie der Machtstrukturen und scharfkantigen Bilder individuellen Widerstands, des Aufruhrs und der Niederlage«.
2011
Tomas Tranströmer (1931 – 2015)  Schweden,
»weil er uns in komprimierten, erhellenden Bildern neue Wege zum Wirklichen weist«.
2012
Mo Yan (* 1955)  China,
»weil er mit halluzinatorischem Realismus Märchen, Geschichte und Gegenwart vereint«.
2013
Alice Munro (* 1931)  Kanada,
»der Virtuosin der zeitgenössischen Kurzgeschichte«,
2014
Patrick Modiano (* 1945)  Frankreich,
»für die Kunst der Erinnerung, mit der er die unbegreiflichsten menschlichen Schicksale wachgerufen und die Lebenswelt der Besatzungszeit durchschaubar gemacht hat«.
2015
Swetlana Alexijewitsch (* 1948)  Weißrussland,
»für ihr vielstimmiges Werk, das dem Leiden und Mut in unserer Zeit ein Denkmal setzt«.
2016
Bob Dylan (* 1941)  Vereinigte Staaten,
»für seine poetischen Neuschöpfungen in der großen amerikanischen Songtradition«.
2017
Kazuo Ishiguro (* 1954)  Vereinigtes Königreich,
»der in Romanen von starker emotionaler Wirkung den Abgrund in unserer vermeintlichen Verbundenheit mit der Welt aufgedeckt hat«.
2018
Olga Tokarczuk (* 1962) (verliehen 2019)  Polen,
»für eine erzählerische Vorstellungskraft, die mit enzyklopädischer Leidenschaft Grenzüberschreitungen als Lebensform darstellt«.
2019
Peter Handke (* 1942)  Österreich,
»für ein einflussreiches Werk, das mit sprachlichem Einfallsreichtum Randbereiche und die Spezifität menschlicher Erfahrungen ausgelotet hat«.
2020
Louise Glück (1943 – 2023) USA,
»für ihre unverkennbare poetische Stimme, die mit strenger Schönheit die individuelle Existenz universell macht«.
2021
Abdulrazak Gurnah (* 1948) Tansania/ Vereinigtes Königreich
»für sein kompromissloses und mitfühlendes Durchdringen der Auswirkungen des Kolonialismus und des Schicksals des Flüchtlings in der Kluft zwischen Kulturen und Kontinenten«.
2022
Annie Ernaux (* 1940)  Frankreich
»für den Mut und die klinische Schärfe, mit der sie die Wurzeln, Entfremdungen und kollektiven Fesseln der persönlichen Erinnerung aufdeckt«.
2023
Jon Olav Fosse (* 1959) Norwegen
»für seine innovativen Theaterstücke und Prosa, die dem Unsagbaren eine Stimme verleihen«.
2024
Han Kang (* 1970) Korea
»für ihre intensive Prosa, die sich historischen Traumata stellt und die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens aufzeigt.«