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- 1901
- Sully Prudhomme (1839 – 1907)
Frankreich,
- »als Anerkennung seiner ausgezeichneten, auch noch in
späteren Jahren an den Tag gelegten Verdienste als Schriftsteller und
besonders seiner Dichtungen, die hohen Idealismus, künstlerische
Vollendung und eine seltene Vereinigung von Herz und Geist
bezeugen«.
- 1902
- Theodor
Mommsen (1817 – 1903) Deutschland,
- »dem gegenwärtig größten lebenden Meister
der historischen Darstellungskunst, mit besonderer Berücksichtigung seines
monumentalen Werkes Römische Geschichte«.
- 1903
- Bjørnstjerne
Bjørnson (1832 – 1910) Norwegen,
- »als ein Beweis der Anerkennung für seine edle,
großartige und vielseitige Wirksamkeit als Dichter, die immer durch
einmalige Frische der Eingebung und durch eine seltene Seelenreinheit
ausgezeichnet war«.
- 1904
- Frédéric Mistral
(1830 – 1914) Frankreich,
- »mit Bezug auf die frische Ursprünglichkeit, das
Geistreiche und Künstlerische in seiner Dichtung, die Natur und Volksleben
seiner Heimat getreu widerspiegelt, sowie auf seine bedeutungsvolle Wirksamkeit
als provenzalischer Philologe«.
- José
Echegaray (1832 – 1916) Spanien,
- »mit Bezug auf seine umfassende und geistreiche
Verfasserschaft, die auf selbständige und originelle Weise die
großen Traditionen des spanischen Schauspiels wiederbelebt
hat«.
- 1905
- Henryk
Sienkiewicz (1846 – 1916) Polen,
- »auf Grund seiner großartigen Verdienste als
epischer Schriftsteller«.
- 1906
- Giosuè
Carducci (1835 – 1907) Italien,
- »nicht nur in Anerkennung seiner reichen Gelehrsamkeit
und seiner kritischen Forschungen, sondern vor allem als eine Huldigung
für die plastische Energie, die Frische des Stils und die lyrische Kraft,
die seine poetischen Meisterwerke auszeichnen«.
- 1907
- Rudyard
Kipling (1865 – 1936) Vereinigtes Königreich,
- »in Anerkennung der Beobachtungsgabe, der
ursprünglichen Einbildungskraft sowie der männlichen Stärke in
Auffassung und Schilderungskunst, die die Schöpfungen dieses
weltberühmten Schriftstellers auszeichnen«.
- 1908
- Rudolf
Eucken (1846 – 1926) Deutschland,
- »auf Grund des ernsten Suchens nach Wahrheit, der
durchdringenden Gedankenkraft und des Weitblicks, der Wärme und Kraft der
Darstellung, womit er in zahlreichen Arbeiten eine ideale Weltanschauung
vertreten und entwickelt hat«.
- 1909
- Selma
Lagerlöf (1858 – 1940) Schweden,
- »auf Grund des edlen Idealismus, des Phantasiereichtums
und der seelenvollen Darstellung, die ihre Dichtung prägen«.
- 1910
- Paul Heyse
(1830 – 1914) Deutschland,
- »als Huldigungsbeweis für das vollendete und von
idealer Auffassung geprägte Künstlertum, das er während einer
langen und bedeutenden Wirksamkeit als Lyriker, Dramatiker, Romanschriftsteller
und Dichter von weltberühmten Novellen an den Tag gelegt hat«.
- 1911
- Maurice
Maeterlinck (1862 – 1949) Belgien,
- »auf Grund seiner vielseitigen literarischen Wirksamkeit,
besonders seiner dramatischen Schöpfungen, die sich durch
Phantasiereichtum auszeichnen und durch einen poetischen Idealismus, der,
mitunter in der verschleierten Form des Märchenspiels, tiefe Eingebung
offenbart und auf geheimnisvolle Weise Gefühl und Ahnung des Lesers
anredet«.
- 1912
- Gerhart
Hauptmann (1862 – 1946) Deutschland,
- »vornehmlich für seine reiche, vielseitige,
hervorragende Wirksamkeit auf dem Gebiete der dramatischen
Dichtung«.
- 1913
- Rabindranath
Tagore (1861 – 1941) Indien,
- »auf Grund seiner tiefgründig einfühlsamen,
frischen und wunderschönen Dichtung, mittels derer er mit vollendeter
Kunstfertigkeit seine poetische Ausdrucksform in seinen wesenhaften englischen
Worten der Literatur des Abendlandes hinzugefügt hat«.
- 1914
- nicht verliehen
- 1915
- Romain
Rolland (1866 – 1944) (verliehen 1916) Frankreich,
- »als eine Huldigung für den erhabenen Idealismus
seiner Verfasserschaft sowie für das Mitgefühl und die Wahrheit, mit
der er verschiedenste Menschentypen zeichnet«.
- 1916
- Verner von
Heidenstam (1859 – 1940) Schweden,
- »als eine Anerkennung seiner Bedeutung als
Wortführer einer neuen Epoche in unserer schönen
Literatur«.
- 1917
- Karl
Gjellerup (1857 – 1919) Dänemark,
- »für seine vielseitige, reiche und von hohen Idealen
getragene Dichtung«.
- Henrik
Pontoppidan (1857 – 1943) Dänemark,
- »für seine gehaltvolle Darstellung des heutigen
dänischen Lebens«.
- 1918
- nicht verliehen
- 1919
- Carl
Spitteler (1845 – 1924) (verliehen 1920) Schweiz,
- »im besonderen Hinblick auf sein mächtiges Epos
Olympischer Frühling«.
- 1920
- Knut Hamsun
(1859 – 1952) Norwegen,
- »für sein monumentales Werk Segen der
Erde«.
- 1921
- Anatole
France (1844 – 1924) Frankreich,
- »als eine Anerkennung seiner glänzenden
schriftstellerischen Tätigkeit, geprägt von edler Stilkunst,
weitherziger Humanität, von Anmut und französischem
Gemüt«.
- 1922
- Jacinto Benavente (1866 – 1954)
Spanien,
- »für die glückliche Weise, in der er die
ehrenvollen Traditionen des spanischen Dramas weitergeführt
hat«.
- 1923
- William Butler
Yeats (1865 – 1939) Irland,
- »für seine ständig beseelte Dichtung, die in
der strengsten künstlerischen Form dem Geiste eines Volkes Ausdruck
verleiht«.
- 1924
- Wladyslaw
Reymont (1867 – 1925) Polen,
- »für sein großes Nationalepos Die
Bauern«.
- 1925
- George Bernard
Shaw (1856 – 1950) (verliehen 1926) Vereinigtes
Königreich,
- »für seine sowohl von Idealismus als auch von
Humanität getragene Verfasserschaft, deren frische Satire sich oft mit
einer eigenartigen poetischen Schönheit vereint«.
- 1926
- Grazia
Deledda (1871 – 1936) (verliehen 1927) Italien,
- »für ihre von hohem Idealismus getragene
Verfasserschaft, die mit Anschaulichkeit und Klarheit das Leben ihrer
väterlichen Herkunft schildert und allgemeinmenschliche Probleme mit Tiefe
und Wärme behandelt«.
- 1927
- Henri
Bergson (1859 – 1941) (verliehen 1928) Frankreich,
- »als Anerkennung für seine reichen und belebenden
Ideen und die glänzende Kunst, womit sie vorgetragen werden«.
- 1928
- Sigrid
Undset (1882 – 1949) Norwegen,
- »vornehmlich für ihre mächtigen Schilderungen
aus dem mittelalterlichen Leben des (skandinavischen) Nordens«.
- 1929
- Thomas Mann
(1875 – 1955) Deutschland,
- »vornehmlich für seinen großen Roman
Buddenbrooks, der im Laufe der Jahre eine immer mehr sich
festigende Anerkennung als ein klassisches Werk der zeitgenössischen
Literatur gewonnen hat«.
- 1930
- Sinclair
Lewis (1885 – 1951) Vereinigte Staaten,
- »für seine starke und lebendige Schilderungskunst,
nebst dem Talent, mit Witz und Humor Typen zu schaffen«.
- 1931
- Erik Axel Karlfeldt (1864 – 1931)
Schweden,
- »Erik Axel Karlfeldts Dichtung«.
- 1932
- John
Galsworthy (1867 – 1933) Vereinigtes Königreich,
- »für die vornehme Schilderungskunst, die in
The Forsyte Saga ihren höchsten Ausdruck findet«.
- 1933
- Iwan Bunin
(1870 – 1953) Staatenlos,
- »für die strenge Künstlerschaft, womit er die
klassische russische Linie in der Prosadichtung vertritt«.
- 1934
- Luigi
Pirandello (1867 – 1936) Italien,
- »für seine kühne und sinnreiche
Neuschöpfung von Drama und Bühnenkunst«.
- 1935
- nicht verliehen
- 1936
- Eugene
ONeill (1888 – 1953) (verliehen 1937) Vereinigte
Staaten,
- »für seine von Kraft, Ehrlichkeit und starkem
Gefühl sowie von selbständiger Auffassung des Tragischen
geprägte dramatische Dichtung«.
- 1937
- Roger Martin du Gard (1881 – 1958)
Frankreich,
- »für die künstlerische Kraft und Wahrheit,
womit er in der Romanserie Les Thibault menschliche Gegensätze
und wesentliche Seiten des gegenwärtigen Lebens darstellte«.
- 1938
- Pearl S. Buck (1892 – 1973) Vereinigte
Staaten,
- »für ihre reichen und echten epischen Schilderungen
aus dem chinesischen Bauernleben und für ihre biographischen
Meisterwerke«.
- 1939
- Frans Eemil Sillanpää (1888 –
1964) Finnland,
- »für die tiefe Auffassung und die erlesene
Stilkunst, womit er das Bauernleben und die Natur seines Heimatlandes in ihrem
gegenseitigen Zusammenhang schildert«.
- 1940
- nicht verliehen
- 1941
- nicht verliehen
- 1942
- nicht verliehen
- 1943
- nicht verliehen
- 1944
- Johannes
Vilhelm Jensen (1873 – 1950) Dänemark,
- »für die seltene Kraft und Fruchtbarkeit seiner
Dichterphantasie, verbunden mit umfassendem Intellekt und kühner
schöpferischer Stilkunst«.
- 1945
- Gabriela Mistral (1889 – 1957) Chile,
- »für die von mächtigen Gefühlen
inspirierte Lyrik, die ihren Dichternamen zu einem Symbol für die ideellen
Bestrebungen der ganzen lateinamerikanischen Welt gemacht hat«.
- 1946
- Hermann Hesse
(1877 – 1962) Schweiz,
- »für seine inspirierte Verfasserschaft, die in ihrer
Entwicklung neben Kühnheit und Tiefe zugleich klassische
Humanitätsideale und hohe Stilwerte vertritt«.
- 1947
- André
Gide (1869 – 1951) Frankreich,
- »für seine weitumfassende und künstlerisch
bedeutungsvolle Verfasserschaft, in welcher Fragen und Verhältnisse der
Menschheit mit unerschrockener Wahrheitsliebe und psychologischem Scharfsinn
dargestellt werden«.
- 1948
- Thomas Stearns Eliot (1888 – 1965)
Vereinigtes Königreich,
- »für seine bemerkenswerte Leistung als Bahnbrecher
in der heutigen Poesie«.
- 1949 (verliehen 1950)
- William Faulkner (1897 – 1962) Vereinigte
Staaten,
- »für seine kraftvolle und künstlerisch
selbständige Leistung in Amerikas Romanliteratur«.
- 1950
- Bertrand Russell (1872 – 1970) Vereinigtes
Königreich,
- »als eine Anerkennung für seine vielseitige und
bedeutungsvolle Verfasserschaft, worin er als Vorkämpfer der
Humanität und Gedankenfreiheit hervortritt«.
- 1951
- Pär Lagerkvist (1891 – 1974)
Schweden,
- »für die künstlerische Kraft und tiefe
Selbständigkeit, womit er in seiner Dichtung die Antwort auf die ewigen
Fragen des Menschen sucht«.
- 1952
- François Mauriac (1885 – 1970)
Frankreich,
- »für die durchdringende Seelenkenntnis und
künstlerische Kraft, womit er in der Form des Romans das Drama des
menschlichen Lebens deutet«.
- 1953
- Winston Churchill (1874 – 1965) Vereinigtes
Königreich,
- »für seine Meisterschaft in der historischen und
biographischen Darstellung sowie für die glänzende Redekunst, mit
welcher er als Verteidiger von höchsten menschlichen Werten
hervortritt«.
- 1954
- Ernest Hemingway (1899 – 1961) Vereinigte
Staaten,
- »für seine kraftvolle und innerhalb der heutigen
Erzählkunst stilbildende Meisterschaft, jüngst an den Tag gelegt in
The Old Man and the Sea«, dt. Der alte Mann und das Meer
,
- 1955
- Halldór Laxness (1902 – 1998)
Island,
- »für seine anschauliche Epik, die die große
isländische Erzählkunst erneuert«.
- 1956
- Juan Ramón Jiménez (1881 –
1958) Spanien,
- »für seine lyrische Dichtung, die in spanischer
Sprache ein Vorbild von hoher Geistigkeit und künstlerischer Reinheit
bildet«.
- 1957
- Albert Camus (1913 – 1960) Frankreich,
- »für seine bedeutungsvolle Verfasserschaft, die mit
scharfsichtigem Ernst menschliche Gewissensprobleme in unserer Zeit
beleuchtet«.
- 1958
- Boris Pasternak (1890 – 1960) (nicht
angenommen) Sowjetunion,
- »für seine bedeutende Leistung sowohl in der
zeitgenössischen Lyrik als auch auf dem Gebiet der großen russischen
Erzähltradition«.
- 1959
- Salvatore Quasimodo (1901 – 1968)
Italien,
- »für seine lyrische Dichtung, die mit klassischem
Feuer das tragische Lebensgefühl der Gegenwart ausdrückt«.
- 1960
- Saint-John Perse (1887 – 1975)
Frankreich,
- »für den hohen Flug und die bildschöpferischen
Phantasien seiner Dichtung, die die Zeitlage visionär
widerspiegelt«.
- 1961
- Ivo Andric (1892 – 1975) Jugoslawien,
- »für die epische Kraft, mit der er Motive und
Schicksale aus der Geschichte seines Landes gestaltet«.
- 1962
- John Steinbeck (1902 – 1968) Vereinigte
Staaten,
- »für seine einmalige realistische und phantasievolle
Erzählkunst, gekennzeichnet durch mitfühlenden Humor und sozialen
Scharfsinn«.
- 1963
- Giorgos Seferis (1900 – 1971)
Griechenland,
- »für seine hervorragende lyrische Dichtung,
inspiriert von tiefem Gefühl für die hellenische
Kulturwelt«.
- 1964
- Jean-Paul Sartre (1905 – 1980) (nicht
angenommen) Frankreich,
- »in Anerkennung seines schöpferischen
schriftstellerischen Schaffens, dessen freiheitlicher Geist und dessen Suche
nach Wahrheit einen weitreichenden Einfluss auf unser Zeitalter ausgeübt
hat«.
- 1965
- Michail Scholochow (1905 – 1984)
Sowjetunion,
- »für seine künstlerische Kraft und Ehrlichkeit,
womit er in seinem Don-Epos einen geschichtlichen Zeitabschnitt aus dem
russischen Volksleben gestaltet hat«.
- 1966
- Samuel Agnon (1888 – 1970) Israel,
- »für seine tiefgründige charakteristische
Erzählkunst mit Motiven aus dem jüdischen Volk«.
- Nelly Sachs (1891 – 1970) Schweden,
- »für ihre hervorragenden lyrischen und dramatischen
Werke, die das Schicksal Israels mit ergreifender Deutlichkeit
interpretieren«.
- 1967
- Miguel Ángel Asturias (1899 – 1974)
Guatemala,
- »für seine in volkstümlicher Eigenart und
indianischen Traditionen (Lateinamerikas) verwurzelte farbenreiche
Dichtung«.
- 1968
- Yasunari Kawabata (1899 – 1972) Japan,
- »für seine Erzählkunst, die mit feinem
Gefühl japanisches Wesen und dessen Eigenart ausdrückt«.
- 1969
- Samuel Beckett (1906 – 1989) Irland,
- »für eine Dichtung, die in neuen Formen des Romans
und des Dramas die künstlerische Aufrichtung des Menschen aus seiner
Verlassenheit erreicht«.
- 1970
- Alexander Solschenizyn (1918 – 2008)
Sowjetunion,
- »für die ethische Kraft, mit der er die
unveräußerliche Tradition der russischen Literatur
weitergeführt hat«.
- 1971
- Pablo Neruda (1904 – 1973) Chile,
- »für eine Poesie, die mit der Wirkung einer
Naturkraft Schicksal und Träume eines Kontinents lebendig
macht«.
- 1972
- Heinrich Böll (1917 – 1985)
Deutschland,
- »für eine Dichtung, die durch ihre Verbindung von
zeitgeschichtlichem Weitblick und liebevoller Gestaltungskraft erneuernd in der
deutschen Literatur gewirkt hat«.
- 1973
- Patrick White (1912 – 1990)
Australien,
- »für seine epische und psychologische
Erzählkunst, durch die der Literatur ein neuer Erdteil zugeführt
worden ist«.
- 1974
- Eyvind Johnson (1900 – 1976) Schweden,
- »für seine Kunst des Erzählens, die, weit
über Länder und Zeiten blickend, im Dienste der Freiheit
steht«.
- Harry Martinson (1904 – 1978)
Schweden,
- »für ein dichterisches Werk, das den Tautropfen
einfängt und den Kosmos widerspiegelt«.
- 1975
- Eugenio Montale (1896 – 1981) Italien,
- »für seine besonders geprägte Dichtung, welche
mit großer künstlerischer Feinfühligkeit menschliche Werte als
Ausdruck einer illusionsfreien Lebensanschauung deutet«.
- 1976
- Saul Bellow (1915 – 2005) Vereinigte
Staaten,
- »für das menschliche Verständnis und die
subtile Kulturanalyse, die in seinem Werk vereinigt sind«.
- 1977
- Vicente Aleixandre (1898 – 1984)
Spanien,
- »für seine schöpferische Dichtung, die die
Verhältnisse des Menschen im Kosmos und in der heutigen Gesellschaft
beleuchtet und gleichzeitig die Erneuerung der traditionellen spanischen Poesie
zwischen den Kriegen repräsentiert«.
- 1978
- Isaac Bashevis Singer (1902 – 1991)
Vereinigte Staaten,
- »für seine eindringliche Erzählkunst, die mit
ihren Wurzeln in einer polnisch-jüdischen Kulturtradition universale
Bedingungen des Menschen lebendig werden lässt«.
- 1979
- Odysseas Elytis (1911 – 1996)
Griechenland,
- »für seine Poesie, die, in der griechischen
Tradition fußend, mit sinnlicher Kraft und intellektueller Klarsicht den
Kampf eines modernen Menschen für die Freiheit gestaltet«.
- 1980
- Czeslaw Milosz (1911 – 2004) Polen und
Vereinigte Staaten,
- »der mit kompromissloser Klarsicht der Stellung des
Menschen in einer Welt von schweren Konflikten Ausdruck verleiht«.
- 1981
- Elias Canetti (1905 – 1994) Vereinigtes
Königreich,
- »für sein schriftstellerisches Werk, geprägt
von Weitblick, Ideenreichtum und künstlerischer Kraft«.
- 1982
- Gabriel García Márquez (1927 –
2014) Kolumbien,
- »für seine Romane und Erzählungen, in denen
sich das Phantastische und das Realistische in einer vielfacettierten Welt der
Dichtung vereinen, die Leben und Konflikt eines Kontinents
widerspiegeln«.
- 1983
- William Golding (1911 – 1993) Vereinigtes
Königreich,
- »für seine Romane, die mit der Anschaulichkeit
realistischer Erzählkunst und der vieldeutigen Allgemeingültigkeit
des Mythos menschliche Bedingungen in der heutigen Welt beleuchten«.
- 1984
- Jaroslav Seifert (1901 – 1986)
Tschechoslowakei,
- »für seine Dichtung, die mit frischer Sinnlichkeit
und reicher Erfindungsgabe ein befreiendes Bild menschlicher Unbeugsamkeit und
Vielfalt gibt«.
- 1985
- Claude Simon (1913 – 2005) Frankreich,
- »der in seinen Romanen das Schaffen eines Dichters und
Malers mit vertieftem Zeitbewußtsein in der Schilderung menschlicher
Grundbedingungen vereint«.
- 1986
- Wole Soyinka (* 1934) Nigeria,
- »der in breiter kultureller Perspektive und mit
poetischen Obertönen das Drama des menschlichen Seins
gestaltete«.
- 1987
- Joseph Brodsky (1940 – 1996) Vereinigte
Staaten,
- »für ein literarisches Schaffen von umfassender
Breite, geprägt von gedanklicher Schärfe und dichterischer
Ausdrucksstärke«.
- 1988
- Nagib Mahfuz (1911 – 2006)
Ägypten,
- »Wegbereiter neuer (sozialkritischer) ägyptischer
Erzählkunst zwischen Tradition und Moderne«.
- 1989
- Camilo José Cela (1916 – 2002)
Spanien,
- »für seine reiche und eindringliche Prosakunst, die
mit verhaltenem Mitgefühl eine herausfordernde Vision menschlichen
Ausgesetztseins gestaltet«.
- 1990
- Octavio Paz (1914 – 1998) Mexiko,
- »in Würdigung seiner leidenschaftlichen Dichtung mit
weiten Horizonten, geprägt von sinnlicher Intelligenz und humanistischer
Integrität«.
- 1991
- Nadine Gordimer (1923 – 2014)
Südafrika,
- »für ihre epische Dichtung, die der Menschheit einen
großen Nutzen erwiesen hat und durch die tiefen Einblicke in das
historische Geschehen dazu beiträgt, dieses Geschehen zu
formen«.
- 1992
- Derek Walcott (1930 – 2017) Saint
Lucia,
- »für eine Dichtung von großer Leuchtkraft,
getragen von einer historischen Vision, die aus einer multikulturellen
Verpflichtung emporgewachsen ist«.
- 1993
- Toni Morrison (1931 – 2019) Vereinigte
Staaten,
- »für ihre literarische Darstellung einer wichtigen
Seite der US-amerikanischen Gesellschaft durch visionäre Kraft und
poetische Prägnanz«.
- 1994
- Kenzaburo Oe (* 1935) Japan,
- »für seine Erschaffung einer Welt im Werk, in der
sich Leben und Mythos zu einem erschütternden Bild des Menschen in der
Gegenwart verdichten«.
- 1995
- Seamus Heaney (1939 – 2013) Irland,
- »in Würdigung der lyrischen Schönheit und
ethischen Tiefe seines Gesamtwerks«.
- 1996
- Wislawa Szymborska (1923 – 2012)
Polen,
- »für ihr Werk, das ironisch-präzise den
historischen und biologischen Zusammenhang in Fragmenten menschlicher
Wirklichkeit hervortreten lässt«.
- 1997
- Dario Fo (1926 – 2016) Italien,
- »der in Nachfolge der mittelalterlichen Gaukler die Macht
geißelt und die Würde der Schwachen und Gedemütigten
wiederaufrichtet«.
- 1998
- José Saramago (1922 – 2010)
Portugal,
- »der mit Gleichnissen, getragen von Phantasie,
Mitgefühl und Ironie, ständig aufs Neue eine entfliehende
Wirklichkeit greifbar macht«.
- 1999
- Günter Grass (1927 – 2015)
Deutschland,
- »weil er in munterschwarzen Fabeln das vergessene Gesicht
der Geschichte gezeichnet hat«.
- 2000
- Gao Xingjian (* 1940) Frankreich,
- »für sein Werk von universaler Güte, bitterer
Einsicht und sprachlichem Sinnreichtum«.
- 2001
- V. S. Naipaul (1932 – 2018) Vereinigtes
Königreich,
- »für seine Werke, die hellhöriges Erzählen
und unbestechliches Beobachten vereinen, und uns zwingen, die Gegenwart
verdrängter Geschichte zu sehen«.
- 2002
- Imre Kertész (1929 – 2016)
Ungarn,
- »für ein schriftstellerisches Werk, das die
zerbrechliche Erfahrung des Einzelnen gegenüber der barbarischen
Willkür der Geschichte behauptet«.
- 2003
- J. M. Coetzee (* 1940) Südafrika,
- »der in zahlreichen Verkleidungen die überrumpelnde
Teilhabe des Außenseitertums darstellt«.
- 2004
- Elfriede Jelinek (* 1946) Österreich,
- »für den musikalischen Fluss von Stimmen und
Gegenstimmen in Romanen und Dramen, die mit einzigartiger sprachlicher
Leidenschaft die Absurdität und zwingende Macht der sozialen Klischees
enthüllen«.
- 2005
- Harold Pinter (1930 – 2008) Vereinigtes
Königreich,
- »der in seinen Dramen den Abgrund unter dem
alltäglichen Geschwätz freilegt und in den geschlossenen Raum der
Unterdrückung einbricht«.
- 2006
- Orhan Pamuk (* 1952) Turkei,
- »der auf der Suche nach der melancholischen Seele seiner
Heimatstadt Istanbul neue Sinnbilder für Zusammenstoß und
Verflechtung der Kulturen gefunden hat«.
- 2007
- Doris Lessing (1919 – 2013) Vereinigtes
Königreich,
- »der Epikerin weiblicher Erfahrung, die sich mit Skepsis,
Leidenschaft und visionärer Kraft eine zersplitterte Zivilisation zur
Prüfung vorgenommen hat«.
- 2008
- Jean-Marie Gustave Le Clézio (* 1940)
Frankreich,
- »dem Verfasser des Aufbruchs, des poetischen Abenteuers
und der sinnlichen Ekstase, dem Erforscher einer Menschlichkeit außerhalb
und unterhalb der herrschenden Zivilisation«.
- 2009
- Herta Müller (* 1953) Deutschland,
- »die mittels Verdichtung der Poesie und Sachlichkeit der
Prosa Landschaften der Heimatlosigkeit zeichnet«.
- 2010
- Mario Vargas Llosa (* 1936) Peru / Spanien,
- »für seine Kartographie der Machtstrukturen und
scharfkantigen Bilder individuellen Widerstands, des Aufruhrs und der
Niederlage«.
- 2011
- Tomas Tranströmer (1931 – 2015)
Schweden,
- »weil er uns in komprimierten, erhellenden Bildern neue
Wege zum Wirklichen weist«.
- 2012
- Mo Yan (* 1955) China,
- »weil er mit halluzinatorischem Realismus Märchen,
Geschichte und Gegenwart vereint«.
- 2013
- Alice Munro (* 1931) Kanada,
- »der Virtuosin der zeitgenössischen
Kurzgeschichte«,
- 2014
- Patrick Modiano (* 1945) Frankreich,
- »für die Kunst der Erinnerung, mit der er die
unbegreiflichsten menschlichen Schicksale wachgerufen und die Lebenswelt der
Besatzungszeit durchschaubar gemacht hat«.
- 2015
- Swetlana Alexijewitsch (* 1948)
Weißrussland,
- »für ihr vielstimmiges Werk, das dem Leiden und Mut
in unserer Zeit ein Denkmal setzt«.
- 2016
- Bob Dylan (* 1941) Vereinigte Staaten,
- »für seine poetischen Neuschöpfungen in der
großen amerikanischen Songtradition«.
- 2017
- Kazuo Ishiguro (* 1954) Vereinigtes
Königreich,
- »der in Romanen von starker emotionaler Wirkung den
Abgrund in unserer vermeintlichen Verbundenheit mit der Welt aufgedeckt
hat«.
- 2018
- Olga Tokarczuk (* 1962) (verliehen 2019)
Polen,
- »für eine erzählerische Vorstellungskraft, die
mit enzyklopädischer Leidenschaft Grenzüberschreitungen als
Lebensform darstellt«.
- 2019
- Peter Handke (* 1942) Österreich,
- »für ein einflussreiches Werk, das mit sprachlichem
Einfallsreichtum Randbereiche und die Spezifität menschlicher Erfahrungen
ausgelotet hat«.
- 2020
- Louise Glück (1943 – 2023) USA,
- »für ihre unverkennbare poetische Stimme, die mit
strenger Schönheit die individuelle Existenz universell macht«.
- 2021
- Abdulrazak Gurnah (* 1948) Tansania/ Vereinigtes
Königreich
- »für sein kompromissloses und mitfühlendes
Durchdringen der Auswirkungen des Kolonialismus und des Schicksals des
Flüchtlings in der Kluft zwischen Kulturen und Kontinenten«.
- 2022
- Annie Ernaux (* 1940) Frankreich
- »für den Mut und die klinische Schärfe, mit der
sie die Wurzeln, Entfremdungen und kollektiven Fesseln der persönlichen
Erinnerung aufdeckt«.
- 2023
- Jon Olav Fosse (* 1959) Norwegen
- »für seine innovativen Theaterstücke und Prosa,
die dem Unsagbaren eine Stimme verleihen«.
- 2024
- Han Kang (* 1970) Korea
- »für ihre intensive Prosa, die sich historischen Traumata stellt und die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens aufzeigt.«
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