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Buchschmuck

Vorwort.

Die politische Gleichberechtigung der Frau ist in Deutschland noch ein noli me tangere und ich fürchte, dass die Kritik, die meine bisherigen Arbeiten mit liebenswürdigem Wohlwollen aufgenommen hat, es mir beim Lesen des blossen Titels dieser Schrift entziehen wird. Und doch beabsichtigen die nachstehenden Blätter nur zu zeigen, dass die politische Gleichberechtigung der Frau durchaus nicht die Ungeheuerlichkeit ist, als welche sie deutschen Augen vorschwebt, dass sie nicht Unweiblichkeit oder Entweiblichung zur Folge hat, sondern im Gegentheil die höchste Entwicklung des Weibes herbeiführt, dass die geistig und politisch reife Frau ganz anders als die unter ständiger Vormundschaft Stehende an der Wohlfahrt des Landes, an der Socialpolitik desselben, an seiner Gesetzgebung, auf dass sie eine gerechte werde, mitarbeitet. Ich habe es mir besonders angelegen sein lassen die Resultate derjenigen Länder, in denen das Frauenwahlrecht bereits zur Thatsache geworden ist, an der Hand von unwiderleglichen Beweisen vorzuführen und ich hoffe, dass die Leser, die mir durch die Blätter hindurch gefolgt sind, zur Ueberzeugung gelangen werden, dass die politische Gleichberechtigung der Frau keine Utopie mehr ist, sondern eine Thatsache, und dass die Frauen, die sie fordern, keine Kinder sind, die nach dem Wahlrecht wie nach einem buntflimmernden Spielzeug greifen, sondern reife, ernste Frauen, die die politische Gleichberechtigung nicht aus Caprice, nicht aus Tändelei suchen, sondern wegen ihrer Rechte, wegen ihrer Pflichten.

Berlin, den 19. November 1897.


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