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Erstes Bild

Saal in der Ofner Burg mit hohen gotischen Fenstern im Hintergrund, durch die man ins weite Ungarland hinabsehen kann. Hier empfängt der Statthalter alle heilige Zeit Deputationen des sogenannten niederen Volkes, hier hört er dessen große Sorgen und kleine Bitten. Der Raum hat eine gewisse Verwandtschaft mit einem Gerichtssaal – links eine thronähnliche Estrade, auf der der Statthalter mit seinen Herren zu ruhen pflegt, daneben ein Pult für den Schreiber. Rechts und links je eine Türe, rechts tritt das Volk ein, links gehts in die Gemächer des Statthalters. Vor den beiden Türen steht je ein Gardist mit Visier, Brustpanzer und Hellebarde auf Wache.

Ein Hauptmann der Garde kommt von links und inspiziert den Ersten Gardisten bei der linken Türe. Er betrachtet ihn von oben bis unten, vorn und hinten.

Hauptmann  Ein Visier gehört poliert, bitt ich mir aus! Er geht auf den Zweiten Gardisten zu, betrachtet ihn ebenso intensiv und herrscht ihn plötzlich an. Was ist denn das mit dieser Hellebarde? Die ist ja voll Schmutz!

Zweiter  Melde gehorsamst, das ist kein Schmutz, das ist nur Blut.

Hauptmann  perplex: Wieso Blut?

Zweiter  Melde gehorsamst, ich hab heut früh einen Bauern angestochen.

Hauptmann  Wegen was?

Zweiter  Wegen nichts.

Stille.

Hauptmann  Was soll das?

Zweiter  Melde gehorsamst, der Bauer, den ich angestochen habe, der hat den Herrn Statthalter beleidigt.

Hauptmann  Und das ist nichts? Er fixiert ihn.

Stille.

Hauptmann  langsam, fast lauernd: Übrigens: der Säbel ist auch zu kurz –

Zweiter  Melde gehorsamst, das sieht nur so aus, weil ich zu lang bin.

Hauptmann  »Zu lang« – Er grinst. Um einen ganzen Kopf – Paß auf!

Hofbeamter  kommt von rechts; er sieht etwas mitgenommen aus; zum Hauptmann: Wann gehts denn los?

Hauptmann  Seine Exzellenz, der Herr Statthalter, geruhen noch zu essen.

Hofbeamter  murmelt: Der frißt schon seit fünf Stunden – ist er wenigstens bereits beim Dessert?

Hauptmann  lächelt: Vor paar Minuten war er noch bei der Gans.

Hofbeamter  Erst bei der Gans? Er seufzt und hält sich sein Taschentuch an die Stirne.

Hauptmann  Kopfschmerzen?

Hofbeamter  Kein Wunder! Da draußen hocken hundert Bauern seit sieben geschlagenen Stunden, alle warten auf die Audienz und alle duften nach Knoblauch, daß es ein wahres Vergnügen ist – wer hält das aus? Ich nicht! Leise, damit ihn die Gardisten nicht hören. Wenn diese braven Bauern wüßten, wie wenig Sinn es hat, ihre Beschwerden hier vorzubringen –

Hauptmann  fällt ihm leise ins Wort: Die würden schön daheim bleiben – Er lächelt.

Hofbeamter  Ja. Sie würden daheim bleiben und alles anzünden.

Hauptmann  zuckt etwas zusammen, und horcht auf; sieht sich dann um, sehr leise: Sag mal, unsereins kommt ja hier nicht heraus: ist es wahr, daß das Volk murrt?

Hofbeamter  nickt ja: Es murrt.

Stille.

Hauptmann  sieht sich wieder um; noch leiser: Tatsächlich?

Hofbeamter  Ja, und zwar gefährlich tatsächlich.

Hauptmann  Aber warum denn nur?

Hofbeamter  Warum? Gott, seid ihr Militärs naiv! Denk doch nur an die vielen Kriege, die wir alle gewonnen haben! Wir haben die Türken besiegt – stimmt! Aber für jeden Eimer Türkenblut ist auch ein Eimer ungarisches geflossen. Wir haben die Ungläubigen zurückgeschlagen und Europa gerettet, doch unser halbes Land ist verwüstet und ausgestorben.

Hauptmann  Jaja, wir haben viel Ehre geerntet.

Hofbeamter  Ohne Zweifel. Aber leider kein Brot. Unsere Bauern hungern. Wenn die wüßten, daß Seine Exzellenz noch nicht einmal beim Dessert sind – na gute Nacht! Das Volk, kann ich dir verraten, traut den hohen Herren nicht mehr, und es ist unser Glück, daß wir gerade jetzt einen neuen König bekommen haben –

Hauptmann  Wieso?

Hofbeamter  Weil das Volk diesen neuen König liebt.

Hauptmann  Also der hat doch bisher noch gar keinen richtigen Krieg geführt!

Hofbeamter  Das spielt anscheinend keine Rolle. Das Volk hat eben einen sonderbaren Instinkt, es liebt ihn wirklich, unseren jungen Herrn Matthias Corvinus – und warum? Weil er mit besonderer Vorliebe seine eigenen Minister einsperrt. Er wird bereits »der Gerechte« genannt, »Matthias der Gerechte« – Er lächelt. Tja, um vom Volk geliebt zu werden, muß man mit dessen Phantasie kalkulieren –

Ein Page  tritt links ein: Seine Exzellenz der Herr Statthalter!

Der Statthalter, ein dicker Magnat, kommt geräuschvoll von links mit seinen Herren, darunter dem jungen Grafen von Hermannstadt, der ganz in Schwarz gekleidet ist; auch der Schreiber betritt den Saal, begibt sich sogleich an das Pult, schlägt das Audienzbuch auf und prüft die Feder; der Hauptmann salutiert und der Hofbeamte verbeugt sich.

Statthalter  zu seinen Herren: Also, meine Herren: noch einmal ein solches Dessert und ich dank ab! Das sollen Zwetschkenknödel gewesen sein?! Das waren keine Knödel, das waren alte Kanonenkugeln – aus dieser Mehlspeisköchin gehört ein Gulasch gemacht, ein Gulasch für wütende Hunde! Er lacht.

Alle, außer dem Grafen von Hermannstadt, lachen mit, mehr minder heftig.

Statthalter  lacht plötzlich nicht mehr und beobachtet den Grafen. Du lachst schon wieder nicht mit? Was fehlt dir denn? Haben dir etwa die Knödel geschmeckt?

Graf  Nein.

Statthalter  Na also!

Alle, außer dem Statthalter und dem Grafen, lachen wieder.

Graf lächelt wehmütig,

Statthalter  fixiert besorgt den Grafen. Wie der lächelt – als wär ihm seine große Liebe gestorben oder gar sein bestes Pferd.

Ein Herr  Er ist nur nervös.

Statthalter  Ist er krank?

Zweiter Herr  Er hat heut Nacht tausend Taler verspielt.

Statthalter  Uiweh!

Graf  Es dreht sich nicht um die tausend Taler, ich spiel ja nicht, um zu gewinnen – aber ich habe eben zuvor schlimme Botschaft erhalten: die Erträgnisse meiner Güter im fernen Siebenbürgen werden immer minimaler, wenn das so weitergeht, werd ich bald arbeiten müssen – Er lächelt selbstironisch.

Statthalter  versteht keine Selbstironie: Schlimm, schlimm! Aber arbeiten müssen wir alle – schau mich an, lieber Vetter! Anstatt, daß ich mich nach dem Essen ein bisserl hinlegen könnt, muß ich da Audienzen abhalten, Bittsteller trösten, Bauernsorgen teilen und was weiß ich noch –

Erster Herr  sarkastisch: Seine Majestät haben es eben so befohlen –

Statthalter  grimmig: Jawohl, Seine Majestät – Unterdrückt zu den Herren. Der junge Herr scheint ein Idealist werden zu wollen, er kümmert sich ein bisserl zu viel um unsere Leibeigenen. Die Gerechtigkeit ist zwar eine schöne Sache, eine gute Sache, aber wer die Macht hat, der braucht sie nicht. Wir werdens diesem Herrn Corvinus schon austreiben – Er setzt sich schwerfällig und ächzt. Puh, tut mir der Magen weh – Also herein mit dem Bauernpack! Bin grad in der richtigen Stimmung! Zum Hofbeamten. Wieviel hocken denn draußen?

Hofbeamter  Zirka hundert.

Statthalter  Großer Gott!

Hofbeamter  Manche warten schon seit Wochen –

Statthalter  unterbricht ihn scharf: Ich habe nicht gefragt, wie lange sie warten, ich habe gefragt, wieviele warten! Wir bitten, unsere Fragen präziser zu beantworten! Also los, los! Herein mit dem hochgeborenen Volk!

Hofbeamter öffnet rechts die Türe, und fünf Frauen treten schüchtern ein; es sind dies fünf Bäuerinnen und weißgott nicht hübsch; sie knien nieder.

Statthalter  betrachtet die Frauen ungnädig ob ihrer Häßlichkeit; zum Hofbeamten. Was ist das?

Hofbeamter  Es sind Frauen aus dem Dorfe Selischtje.

Graf horcht auf.

Statthalter  zum Hofbeamten: Frag, was sie uns mitgebracht haben!

Hofbeamter  zu den Frauen: Seine Exzellenz, der Herr Statthalter geruht, Euch gnädigst zu fragen, was Ihr seiner Exzellenz mitgebracht habt?

Die Frauen tauschen ängstliche Blicke.

Was, Ihr habt nichts mitgebracht?! Ja, wißt Ihr es denn nicht, daß Bittsteller immer etwas mitbringen müssen, irgendein Geschenk? Eine riesige Melone oder eine uralte Münze, die man beim Ackern findet, oder ein Lamm mit zwei Köpfen – Ihr gefallt mir!

Statthalter  murmelt: »Gefallen«? Gott soll einen hüten!

Hofbeamter  zu den Frauen: Beispiellos, daß Ihr hier ohne irgendetwas einzutreten wagt, ohne irgendein gefälliges Nichts! Die Frauen weinen.

Statthalter  Weinen auch noch! Er faßt sich an den Magen. Ich halt das nicht aus! Zum Hofbeamten. Raus! Raus damit!

Hofbeamter  zu den Frauen: Raus!

Graf  Halt! Zum Statthalter. Gnädigster Herr Vetter, diese Weiber kommen doch aus Selischtje?

Statthalter  Was weiß ich!

Hofbeamter  zum Grafen: Sie kommen aus Selischtje.

Graf  zum Hofbeamten: Richtig! Zum Statthalter. Dann gehören nämlich diese Frauen mir.

Statthalter  perplex: Dir?

Graf  Das Dorf Selischtje gehört zu meinem Siebenbürger Besitz.

Statthalter  Ah so! Na, wenn mein lieber Herr Vetter lauter solche Leibeigene hat, dann kann ichs begreifen, daß er seinen Besitz verspielt – Er grinst. Gratuliere zu deinen Schönheiten! Zum Hofbeamten. Frag, was sie wollen, dann aber raus damit!

Graf  ernst: Danke.

Hofbeamter  zu den Frauen: Weint nicht! Ruhe! Habt Ihrs denn nicht gehört?! Seine Exzellenz geruhen sich ja herbeizulassen, Euch zu fragen, was Ihr wollt – Na los! Redet! Wo brennts denn?!

Die Frauen reden ängstlich mit dem Hofbeamten.

Statthalter  blickt plötzlich ängstlich um sich: Ist Darmverschlingung eigentlich heilbar?

Zweiter Herr  Leider! Kaum!

Statthalter  melancholisch: Mir scheint, ich leb nimmer lang

Erster Herr  Aber!

Statthalter  Weils in mir immer so murrt –

Hauptmann  zuckt etwas zusammen und horcht auf: Murrt?

Statthalter  Ja, tatsächlich, und zwar gefährlich tatsächlich.

Hofbeamter  tritt vor den Statthalter: Exzellenz, diese Weiber haben eine etwas absonderliche Bitte –

Statthalter  fällt ihm ins Wort: Geld?

Hofbeamter  lächelt: Nein. Sie bitten, Euere Exzellenz möchten ihnen Männer geben.

Statthalter  Männer?!

Hofbeamter  Ja.

Statthalter  braust auf: Sind sie wahnsinnig?!

Hofbeamter  Exzellenz, die Weiber sagen, solange sie Männer hatten, benahmen sie sich nicht geizig gegen den König, der immer und immer wieder die vielen Soldaten verlangte. Es blieb kein erwachsener Mann zuhause, lauter Frauen wohnen im Dorf – und die Frauen sagen, sie hätten die Männer dem König bloß geliehen, jetzt möge Euere Exzellenz sie ihnen zurückgeben, denn eine Hand wäscht die andere, und wenn der König noch weiter aus Selischtje Soldaten haben will, so müssen diese erst geboren werden, daher also –

Statthalter fängt an zu lachen und lacht immer dröhnender. Alle, außer dem Grafen und den Frauen, lachen mit.

Statthalter  zum Grafen: Also das sind deine Weiber?! Na, die müssen ja arg in Nöten sein!

Graf  ernst: Mein gnädiger Herr Vetter, es ist leider nicht zum Lachen, daß mein in Gott ruhender Vater die Männer ausgerottet hat, indem er Seiner seligen Majestät jahraus, jahrein Soldaten geliefert hat. Seine selige Majestät mußten nur sagen: »Noch tausend, Michael!« und er trieb noch tausend zusammen. »Noch tausend!« und er ließ auch die Knaben zusammenfangen – jetzt liegen die Felder brach und ich hab keine Einnahmen. Diese Frauen, mein gnädiger Herr Vetter, haben schon einigermaßen recht: von den kampfunfähig gewordenen Soldaten könnte man ihnen ja hie und da etliche zukommen lassen – und: Ihr würdet sie auch mir zukommen lassen, denn dann würden meine Felder wieder bebaut werden können.

Statthalter  Hm. Er überlegt, wendet sich dann an den Schreiber. Schreib: die Frauen von Selischtje bekommen vom König Männer. Gegeben am – undsoweiter.

Schreiber schreibt.

Statthalter  zum Grafen: Dir zu lieb.

Graf  lächelt: Danke.

Statthalter  deutet auf die Frauen, zum Hofbeamten: Jetzt aber raus damit! Raus!

Hofbeamter  zu den Frauen: Raus! Raus mit Euch!

Die Frauen verschüchtert ab nach rechts.

Statthalter  zum Grafen: Wieviel Männer willst denn haben?

Graf  Dreihundert.

Statthalter  zum Schreiber: Schreib: dreihundert!

Der Page  tritt links ein: Seine Majestät, der König!

Alle schrecken etwas zusammen, der Statthalter erhebt sich und Matthias Corvinus, König von Ungarn, ein junger Mann, einfach gekleidet, kommt rasch von links; der Hauptmann salutiert, und alle verbeugen sich, mehr oder minder tief.

Matthias  hält einen Augenblick und grüßt kurz, eilt dann zu dem Schreiber hin, blickt in das Audienzbuch und fixiert den Statthalter: Wieso? Ist dies heut erst die erste Deputation?

Statthalter  Wir haben uns etwas verspätet, Majestät – ich fühlte mich nicht wohl, mein schwacher Magen –

Matthias  fällt ihm ins Wort: Du müßtest mal fasten – Er lächelt zweideutig.

Statthalter  Ich bin krank.

Matthias  lächelt wie zuvor: So?

Statthalter  verwirrt: Majestät, es murrt immer so in mir –

Matthias  Dann gehörst du pensioniert. Zum Hofbeamten. Wieviel Deputationen warten noch draußen?

Hofbeamter  Zirka hundert, Majestät.

Matthias  Wird alles heute erledigt.

Statthalter  fast weinerlich: Das dauert doch bis morgen früh –

Matthias  unterbricht ihn: Und wenn es bis übermorgen dauert! In diesem Lande bleibt nichts mehr unerledigt, dafür werden Wir sorgen – Er blickt wieder in das Audienzbuch und kriegt große Augen; zum Statthalter. Was heißt das? »Die Frauen von Selischtje bekommen vom König Männer« – was soll das?

Statthalter  Majestät, es ist kein Witz –

Matthias  In diesem Buch darfs auch keine Witze geben. Was in diesem Buch versprochen wird, das wird gehalten werden. Er blickt wieder in das Buch. Ach so. Zum Grafen. Dieses Dorf gehört dir?

Graf  Jawohl, Majestät.

Matthias  liest weiter: »Die Männer alle im Krieg geblieben« – hm. Er denkt nach und wendet sich dann wieder an den Grafen. Und deine Weiber brauchen dreihundert Männer?

Graf  Jawohl, Majestät.

Matthias  Wieviel Seelen hat denn das Dorf?

Hofbeamter  Dreihundert, Majestät.

Matthias  Und lauter Frauen?

Graf  Jawohl, Majestät.

Matthias  Hm. Da sind doch aber dann auch die kleinen Kinder mit einbegriffen, und die gebrechlichen Greisinnen – wie? Da käm ja dann mehr als ein Mann auf ein jedes deiner Weiber – Er lächelt. Unersättlich – Er blickt wieder ins Buch – »tapfere Krieger ansiedeln« –

Hauptmann  tritt vor: Majestät!

Matthias  Was gibts?

Hauptmann  Als braver Hauptmann Euerer glorreichen Armee fühle ich mich verpflichtet, Majestät mitzuteilen, daß diese ganze Ansiedlerei einen kleinen Haken haben dürfte –

Graf  fällt ihm ins Wort: Was soll das?

Matthias  Wieso?

Hauptmann  Majestät, ich denke, das wäre eine schlechte Belohnung für Euere braven Soldaten, wenn man sie diesen Weibern vorwerfen würde, denn alles, was recht ist: schön sind sie nicht! Da müßt man schon eher alle Blinden im Land zusammentrommeln.

Graf  Darf ich etwas einwenden –

Matthias  Bitte.

Graf  Majestät, ich kenne die Frauen von Selischtje und es ist mir ein Rätsel, warum sie gerade die Häßlichsten hierhergesandt haben – vielleicht wollten sie sich durch die Intelligentesten vertreten lassen, und intelligente Frauen, Majestät, sind ja meistens nicht gerade schön –

Matthias  Gottseidank!

Hauptmann  Gar so intelligent kamen mir diese Weiber auch nicht vor –

Graf  unterbricht ihn: Majestät! Die Frauen von Selischtje sind wunderschön, sie sind sogar berühmt in ganz Siebenbürgen!

Matthias  lächelt: Was du nicht sagst –

Graf  Auf mein Wort!

Stille.

Matthias  Hm. Ich kenne ja mein Land leider nur als Kriegsschauplatz – und hier steht Meinung gegen Meinung. Er überlegt und lächelt dann wieder; zum Grafen. Höre, schick mir doch von deinen berühmten Frauen ein kleines Muster –

Statthalter  perplex: Ein was?

Matthias  zum Statthalter: Ja, er soll mir aus seinem Dorf drei Frauen schicken. Wir glauben nämlich nur das, was Wir sehen –

Graf  Ihr glaubt mir nicht?!

Matthias  Doch, doch. Aber die Schönheit ist ein Geschmacksproblem, und ich kenne deinen Geschmack nicht –

Statthalter  Er ist nicht schlecht.

Matthias  Hoffentlich! Hoffentlich gibt es in Selischtje hübsche Mädchen, dann will ich dort meine tapfersten Krieger ansiedeln – Zum Grafen. Du hast Unser Wort!

Graf  erfreut: Majestät! Ich reit jetzt sofort nach Siebenbürgen und bring Euch ein Muster! Er grüßt und rasch ab nach links.

Matthias  lächelt: Glückliche Fahrt! Zum Statthalter. Und wir fahren auch fort! Setz dich! Zum Hofbeamten. Das nächste!

Hofbeamter verbeugt sich und öffnet rechts die Türe.


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