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Kurz nachdem ich Siegfried Kallenberg 1921 kennen lernte, schrieb ich auf seine Aufforderung hin sieben Tänze. Angewandte Dichtung könnte man sagen. Unabhängig voneinander beschäftigte uns das Problem der Vertiefung des Verhältnisses von Dichtung und Musik und die daraus sich ergebende Erweiterung des Begriffes Tanz. Weder die auf mehr oder weniger doch nur bildhafte Handlung gestellte Pantomime, bei der die Musik im Gegensatz zum absoluten Tanz doch nur die Rolle der Begleitung inne hat, noch die aus absoluter Musik rein willkürlich geformte Tanzdichtung konnte uns befriedigen. Wir erstrebten eine innigere Verschmelzung von Dichtung und Musik, die durch die tänzerische Darstellung zur Einheit erhoben werden sollte.
So entstand das Buch der Tänze.
»Tänze« – – – weil das Wesentliche trotz der dramatischen Handlung nicht im pantomimisch-bildhaften, sondern im rein tänzerischen liegt. Die Vertonung hielt sich nicht sklavisch an die Bilder der Dichtung, sondern formte allein ihren inneren Gehalt, sozusagen die Atmosphäre. Während also die Dichtung dem Komponisten das Innere gab, so gibt sie den Darstellern den Rahmen, die Handlung. Aus Dichtung und Musik schafft so der Tänzer die neue Einheit.