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ARmseliger / was hilfft dich doch dein lieben?

ARmseliger / was hilfft dich doch dein lieben?
        Du liebest / was nicht lieben kan /
Des himmels schloß hat dich itzt zwar getrieben /
        Doch rührst du was verbotnes an.
        Die schönheit / die dein hertze sucht /
        Ist des verbotnen baumes frucht.

Die hoffnung lud mich einsten zwar zu gaste /
        Der neid läst aber mich nicht ein /
Die mißgunst macht mir eine stete faste /
        In der viel marter-wochen seyn.
        Mein paradieß ist zugemacht /
        Und wird von eyffersucht bewacht.

Wer lescht den durst mir nun in dieser wüste?
        Ich leide noth bey überfluß.
Was nutzt der auszug engels-gleicher lüste /
        Weil sie kein mund gemessen muß?
        Das auge / das vergnügung hat /
        Macht durchs gesicht kein hertze satt.

Ich küsse gnug / und spiele in gedancken /
        Gedancken aber speisen nicht.
Manch süsser traum setzt mich in liebes-schrancken;
        Was ist ein traum beym tage-licht?
        Diß blendwerck schwindet wie ein dunst /
        Und das ergetzen ist umsonst.

So müh ich mich mit irrwisch und auch schatten /
        Und der ichs klage / lacht darzu;
Es schwärmen kaum ums licht so viel der matten /
        Als seuffzer stöhren meine ruh.
        Ein stetes wünschen frißt mich ab /
        Und nichts erhalten bringt das grab.

Stirb / Lysis / stirb / viel besser ists gestorben /
        Als ohne Phyllis gunst gelebt;
Wer so verdirbt / der ist / traun / wohl verdorben /
        Wenn ihn das glücke so erhebt;
        Vielleicht rührt Phyllis todt mich an /
        Als sie im leben nicht gethan.


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