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Nacht

I

Und Schmock im Rock
Und Mann in Bart.
Jetzt in der Bar
Zu Paaren gepaart
Und bunter Plunder
Und Strümpfchen verflucht
Seid ihr das Wunder,
Das heut ich gesucht?

Wir suchten auf Straßen
Auf und ab. Auf und ab.
Wir standen und saßen
Und liefen im Trab.
Ganz über die Maßen
Erwartungsvoll
Jetzt ist das Lokal verjohlt und voll.

 

II

Es hebt sich ein rosa Gesicht
Von der Wand
Es strahlt ein verwegenes Licht
Von der Wand
Es kracht mir der Schädel
Beim Anblick der Wand
Es träumt mir ein Mädel
Beim Anblick der Wand.

O Wand, die in meine leblosen Stunden starrt
Wand, Wand, die meine Seele mit Wundern genarrt
Mit Langweile und grünlichem Kalk.
Mein Freund. Meiner Wünsche Dreckkatafalk.

Soeben erscheint mir der Mond
An der Wand.
Es zeigt mir Herr Cohn seine Hand
An der Wand.
Es schnattert wie Schatten
Pretiös an der Wand.

Verflucht an der Wand!
Und heut an der Wand!
Was stehen denn so viel Leut
An der Wand?

 

III

Ja ich träume. Eine Tasse
Steht auf einem Tische rund,
Ach was ist denn diese krasse
Sache, die ich sehend hasse?
Tut sie nicht ein Wunder kund?!

Ja ich werde mich begnügen
Daß es solch ein Ding noch gibt,
Das sich nicht mit Engelsflügen
Aufwärts hebt und fortbegibt.

Schließlich könnten Teller schweben,
Stühle streckend alle vier
Beine aufwärts wie Epheben ...
Gott, mein Gott, ich danke Dir.

 

IV

Man fühlt sich dreckig und verlaust
Und träumt verwegen in den Morgenradau
Ein altes Weib hat auch gesungen
Wiegend die Brust. Ein Lockruf der Liebe.

Was war er früher so wohlvertraut
Der kranke Schimmel – vom Fenster aus
Heut trübt er mir die Abgedanken.
Ein grauer Wirbel. Man gähnt und träumt.

Vom gestrigen Abend, dem Tatenheld
Der Auto tückisch ins Zimmer schrie
Sterne wie Frauen und lumpige Stunden
Hat mir der schlampige Herr versprochen.

Nun bin ich dreckig und fast verlaust
Und steige betrübt in den Morgenzug.
Ein Philosoph hat auch geredet
Wiegend die Brust. Ein liebreicher Herr.


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