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Drittes Kapitel

Mit Sonnenuntergang trat ein unheimliches Schweigen ein. Er hörte deutlich Susys leichte Atemzüge, und es war ihm, als ob er in dem drückenden Schweigen der ganzen Natur sogar das Pochen seines eignen Herzens vernähme. Bisher hatte ihn bei Tage das Krachen und Kreischen von Rädern und Achsen nie verlassen, und auch die Ruhe des nächtlichen Lagerplatzes war durch die Bewegung unruhiger Schläfer in den Wagen oder das geräuschvolle Atmen des Viehs häufig unterbrochen worden. Hier aber war weder Laut noch Bewegung, Susys Geplauder oder auch der Klang seiner eignen Stimme würde den unheimlichen Bann brechen, allein es gehörte zu seiner wachsenden Selbstverleugnung, daß er darauf verzichtete, ihren Schlummer auch nur durch ein geflüstertes Wort zu stören. Sie würde ja rasch genug – vielleicht mit Hunger und Durst – erwachen, und was sollte er dann beginnen? Ach, wenn die Hilfe, wonach er ausschaute, nur jetzt kommen würde, so lange sie schlief! Seine knabenhafte Phantasie spiegelte ihm vor, daß, wenn er sie schlafend, noch unberührt von Furcht und Leiden, aus dieser Lage befreien könnte, er weniger zu tadeln wäre für seine Unbesonnenheit, und sie ihm weniger nachtragen würde, daß er sie in diese Lage gebracht hatte. Wenn sie aber nicht kam – doch daran wollte er gar nicht denken. Würde sie einstweilen durstig, nun, es konnte ja regnen, und für alle Fälle blieb ihm der Tau, den sie des Morgens immer so gern von den Büschen geschüttelt hatten – er nahm sich vor, dann sein Hemd auszuziehen und ihn damit aufzufassen wie ein schiffbrüchiger Seemann, das würde ihr spaßhaft vorkommen und sie zum Lachen bringen. Er selbst freilich würde nicht lachen – er fühlte, daß diese Einsamkeit ihn sehr alt und erwachsen machte. Es wurde dunkler – jetzt würden sie wohl in den Wagen Nachschau halten. Ein neuer Zweifel begann ihn zu quälen. Sollte er nicht jetzt, nachdem er sich ein wenig ausgeruht hatte, die kurzen Augenblicke des Tageslichts, die ihm noch blieben, ausnützen – sobald die Glut im Westen erloschen war, würde er ja keine Anhaltspunkte mehr haben, um irgend etwas zu unternehmen. Allein dabei war immer wieder die Gefahr, Susy aufzuwecken! Die Furcht, ihrer Furcht die Stirne bieten zu müssen und kein Mittel zu ihrer Beruhigung zu haben, überwog alles andre und veranlaßte ihn zu bleiben, wo er war. Das einzige, was er that, war, daß er sachte durch das Gras kroch und in den Staub der Wagenspuren die vier Himmelsrichtungen, wie er sie jetzt noch dem Schein der abendlichen Röte nach feststellen konnte, mit Punkten und den Westen mit einem großen lateinischen W bezeichnete, ein kindlicher Kunstgriff, der ihn außerordentlich befriedigte! Wenn er nur eine Stange, einen Stecken oder wenigstens einen Zweig gehabt hätte, um sein Taschentuch daran zu binden und als Flagge wehen zu lassen, damit die Suchenden ihn auch im Fall, daß Müdigkeit und Schlaf ihn überwältigten, seine Spur fänden! Allein die Ebene war ganz kahl und weit und breit kein Gebüsch oder Holzspan sichtbar – er ahnte nicht, daß gerade die Unterlassung dieser Vorsichtsmaßregel und die Unscheinbarkeit seines Verstecks seine Rettung aus weit größerer Gefahr werden sollten.

Mit Anbruch der Dunkelheit erhob sich der Wind und strich mit lang gezogenen Seufzern über die weite Fläche. Der seufzende Laut wuchs zum Gemurmel an, bis plötzlich die ganze Weite, die vorher in schauerlichem Schweigen geruht hatte, zu erwachen und mit leisem Stöhnen, bangen Klagelauten und endlosen Tönen einzustimmen schien. Zuweilen glaubte er Hallorufe weit entfernter Stimmen zu vernehmen, zuweilen schien es dicht an seinem Ohr zu flüstern. In der tiefen Stille, die auf jeden einzelnen Windstoß folgte, bildete er sich ein, das Krachen des Wagens, den dumpfen Widerhall der Ochsenhufe oder einzelne Sätze zu hören, die, sobald er sein Gehör aufs äußerste anstrengen wollte, vom nächsten Windstoß verweht und übertönt wurden. Die Anspannung der Gehörnerven fing an, seinen Kopf ebenso sehr anzugreifen, wie vorher die blendende Abendglut seinen Augen weh gethan hatte, und eine Art von Betäubung legte sich lähmend über sein Denken; ein- oder zweimal nickte er sogar ein.

Zusammenschreckend fuhr er auf – eine bewegliche Gestalt war plötzlich zwischen ihm und dem Abendhimmel aufgetaucht! Sie war kaum zwanzig Meter entfernt, und ihr Umriß hob sich so scharf und deutlich von dem immer noch leuchtenden Westen ab, daß sie noch näher zu sein schien. Es war eine menschliche Gestalt, aber so phantastisch und zerzaust und dabei so armselig und kindisch in ihrem bunten Aufputz, daß sie eher die Ausgeburt eines närrischen Traumes zu sein schien. Der Mensch saß zu Pferde, stand aber in so schreiendem Mißverhältnis zu dem Pony, den er ritt und dessen schmächtige Beine beim Anhalten in rasendem Lauf sich steif in den Staub eingebohrt hatten, daß man ihn leicht für einen verlaufenen »Künstler« aus einem wandernden Cirkus dritten Rangs hätte halten können. Ein großer Hut ohne Krämpe, ein trauriger Auswurf der Civilisation, thronte, von einer Truthahnfeder überragt, auf seinem Haupte, um seine Schultern hing ein schmieriger, durchlöcherter Teppich, der die bemalten Beine, die aussahen, als ob sie in schmutzigen, gelbseidenen Trikots steckten, nur spärlich bedeckte. In einer Hand hielt die gespenstische Gestalt eine Flinte, die andre deckte sie schützend über die Augen, die scharf nach einem jenseits dem Versteck der Kinder im Osten liegenden Punkt ausspähten. Mit einem Male machte der Pony geräuschlos ein paar Schritte zur Rechten, und Clarence sah den Reiter, der unverwandt nach der nämlichen Stelle am Horizont hinsah, nun von der Seite, und da war kein Irrtum mehr möglich – das bemalte semitische Gesicht, die große gebogene Nase, die vorspringenden Backenknochen, der breite Mund, die beschatteten Augen, die langen, straffen verfilzten Haare: es war ein Indianer! Nicht das malerische Geschöpf, das Clarences Phantasie sich darunter vorgestellt hatte, aber doch ein Indianer! Dem Knaben war unbehaglich zu Mut, er war mißtrauisch und von widerstreitenden Empfindungen bewegt, aber eigentlich Angst hatte er nicht. Er sah mit dem Bewußtsein höherer Intelligenz in das plumpe, tierische Gesicht, mit der Ueberlegenheit des Bekleideten auf die halbnackte Gestalt, und mit der ganzen Ueberhebung der höheren Rasse auf diese niedrigere Individualität. Als aber einen Augenblick darauf der Reiter sein Pferd herumwarf und im Nu gegen die Wellenlinie des Westens hin verschwunden war, fröstelte es ihn doch in ganz seltsamer Weise, ohne daß er sich bewußt gewesen wäre, daß in Gestalt dieser kindischen Vogelscheuche, dieses bemalten Zwergs, die grauenvolle Majestät des Todes ihn gestreift hatte.

»Mama!«

Das war Susys Stimmchen: es klang, als ob sie bald zum Bewußtsein erwachen würde. Möglicherweise hatte sie instinktiv gefühlt, welche Gefahr an ihnen vorübergegangen war.

»St! St!«

Clarence hatte sich eben dem Augpunkt des Indianers zugewandt und er sah etwas! Eine dunkle Linie bewegte sich in der tiefer und tiefer werdenden Dunkelheit. Einen Augenblick wagte er es kaum, sich selbst seine Gedanken klar zu machen. Es war ein Zug, der hinter dem ihrigen fahrend, sie nun überholte, und zwar aus der Raschheit seiner Bewegung nach ein Zug mit Pferden, die sich sputeten, den nächtlichen Lagerplatz zu erreichen. Daß ihm auf diese Weise Hilfe kommen könnte, war ihm im Traum nicht eingefallen – des Indianers schärferes Auge hatte den Zug schon länger erblickt, und deshalb hatte er die Flucht ergriffen. Der fremde Zug kam in raschem Trab heran; er war offenbar wohl ausgerüstet mit fünf oder sechs großen Wagen und verschiedenen Vorreitern, in einer halben Stunde konnte er hier sein, und doch stand Clarence davon ab, Susy, die wieder fest eingeschlafen war, zu wecken, denn seine alte Idee, sie in bewußtlosem Zustand in Sicherheit zu bringen, beherrschte ihn gänzlich. Er zog seine Jacke aus, deckte sie ihr über die Schultern und machte ihr Nestchen behaglicher. Dann aber blickte er wieder nach dem herankommenden Zug, der jedoch aus unerklärlichen Gründen seine Richtung geändert hatte und, statt den andern Wagengeleisen zu folgen, was ihn unfehlbar an die Seite der beiden Kinder gebracht haben würde, sich plötzlich zur Linken wandte! In zehn Minuten mußte er auf diese Weise in einer Entfernung von anderthalb Meilen an ihnen vorüber sein!

Weckte er Susy jetzt auf, so wußte er, daß sie vor Angst und Schrecken hilflos sein würde, und er konnte sie höchstens die Hälfte dieser Strecke tragen. Er allein hätte dem Zug wohl nachlaufen und Hilfe herbeirufen können, aber wie konnte er sie allein lassen, jetzt in der Dunkelheit! Niemals! Wenn sie erwachte, würde sie vielleicht vor Angst sterben oder blindlings und ziellos davonlaufen. Nein! Der Zug würde vorübergehen und mit ihm jede Hoffnung auf Erlösung. Es stak ihm etwas in der Kehle, aber er schluckte es hinunter und war wieder ruhig, obwohl er in dem Nachtwind vor Kälte schauderte.

Jetzt war der Zug ihm gerade gegenüber. Er lief aus dem hohen Gras hinaus und schwenkte, in der eitlen Hoffnung, bemerkt zu werden, seinen Strohhut, so hoch er konnte. Weit konnte er sich nicht entfernen, denn er entdeckte, als er sich umwandte, zu seinem Schrecken, daß der Büschel Heidekraut kaum mehr zu unterscheiden war, und damit war jede Möglichkeit des Weggehens aufgehoben. Selbst wenn er den Zug einholte und jemand mit ihm gehen würde, wie sollte er das Kind in dieser trostlosen Einöde je wieder finden?

Langsam sah er den Zug vorübergleiten und immer noch schwenkte er hoffnungslos, aber mechanisch seinen Hut und sprang vor seinem Versteck auf und ab, als ob er der entschwindenden Hoffnung ein Lebewohl zuwinken wollte. Mit einemmale kam es ihm vor, als ob die drei Reiter, die den ersten Wagen geleiteten, ihre Gestalt veränderten; ihre Umrisse erschienen ihm nicht mehr wie scharfe schwarze Vierecke am Horizont, sondern waren erst undeutlich und verschwommen geworden, dann höher und schmäler und standen schließlich wie Ausrufungszeichen am Himmel. Er fuhr fort seinen Hut zu schwingen, sie wurden immer schmäler und höher – jetzt begriff er die Sache – die drei verwandelten Vierecke waren die Reiter, die auf ihn zukamen!

– so hatte er sie zuerst gesehen,
! ! ! – so sah er sie jetzt.

Er rannte zu der Kleinen zurück, um sich zu vergewissern, daß sie noch schlief, denn sein närrisches Verlangen, sie zu retten, ohne daß sie eine Ahnung der Gefahr hätte, wurde jetzt, da die Hilfe so nahe war, stärker als je. Sie schlummerte noch und hatte sich nur im Schlaf auf die andre Seite gelegt. Er lief wieder nach vorne.

Die Reiter hatten augenscheinlich Halt gemacht – was nahmen sie nur vor? Kamen sie nicht hierher?

Plötzlich flammte von dem einen ein Lichtblitz auf, über den Kopf des Knaben flog es zischend hin wie ein Vogel und verschwand unsichtbar. Sie hatten ein Gewehr abgefeuert – sie gaben ihm, Clarence, Signale wie einem erwachsenen Mann! Sein Leben hätte er darum gegeben, auch eine Flinte zu haben, aber er konnte nichts thun, als seinen Hut schwenken wie ein Rasender.

Eine der Gestalten löste sich nun von den übrigen und stürmte im schnellsten Galopp heran; sie kam rasch näher und wuchs in der Dunkelheit ins Riesenhafte, Ungeheuerliche. Mit einemmal winkte der Mann mit einer wilden Armbewegung den andern, und eine männliche, freimütige Stimme drang hell und beruhigend zu ihm herüber.

»Halt! Schießt nicht! Es ist kein Indianer – es ist ein Kind!«

Im nächsten Augenblick hatte er sein Pferd neben Clarence pariert, und ein bärtiges, vertrauenerweckendes, hübsches mitleidiges Gesicht beugte sich zu ihm herab.

»Hallo! Was soll das heißen? Was treibst du hier?«

»Verloren – aus Herrn Silsbees Zug,« sagte Clarence und deutete nach dem nun vollständig dunkel gewordenen Westen.

»Verloren? Seit wann?«

»Ungefähr drei Stunden. Ich dachte, sie würden uns suchen,« sagte Clarence entschuldigend.

»Und da hast du dir ausgedacht, hier auf sie zu warten?«

»Ja – ja – bis ich Sie gesehen habe.«

»Aber weshalb in Kuckucks Namen hast du denn den Weg nicht unter die Füße genommen und bist zu uns hinübergelaufen, statt uns hierher zu locken?«

Der Knabe ließ den Kopf hängen. Er wußte ja wohl, weshalb er so und nicht anders hatte handeln können, aber seit er seine Gründe darlegen sollte, kamen sie ihm recht thöricht und unmännlich vor.

»Wenn wir nicht auf der Streife nach Indianern gewesen wären,« fuhr der Fremde fort, »würden wir dich gar nicht bemerkt haben, und als dies geschah, hätten wir dich um ein Haar niedergeschossen. Weshalb hast du dir denn in den Kopf gesetzt, hier zu bleiben?«

Der Knabe schwieg noch immer. »Cla'ns,« sagte ein schwaches, schläfriges Stimmchen, das aus dem tiefen Gras kam, »trag mich.« Der Schuß hatte Susy aufgeweckt.

Der Fremde wandte sich rasch nach der Seite, von wo die Stimme herkam. Clarence erschrak und sammelte sich.

»So, nun ist es doch geschehen,« sagte er vorwurfsvoll, »Sie haben sie aufgeweckt! Deshalb bin ich hier geblieben. Ich konnte sie nicht so weit tragen und ich konnte sie auch nicht gehen lassen, denn sie würde sich gefürchtet haben. Aufwecken wollte ich sie nicht, denn sie hätte Angst bekommen, und ich würde sie nicht mehr gefunden haben! Deshalb!«

Er war ganz darauf gefaßt, getadelt zu werden, aber nun er Susy in Sicherheit wußte, kannte er keine Furcht mehr.

Die Männer sahen einander an, und der erste Sprecher versetzte ruhig: »Also deiner Schwester zuliebe bist du uns nicht nachgelaufen?«

»Sie ist gar nicht meine Schwester,« erwiderte Clarence rasch. »Sie. ist ein kleines Mädchen; Frau Silsbees kleines Mädchen, Wir waren im Wagen und sind ausgestiegen. Es war meine Schuld. Ich habe ihr herausgeholfen.«

Die drei Reiter hielten nun dicht bei ihm und beugten sich, die Hände auf den Knieen, die Köpfe vorgeneigt vom Sattel herab. »Somit,« fuhr der erste Sprecher wieder fort, »mein Alterchen, hast du dich entschlossen, hier zu bleiben und auf gut Glück mit ihr auszuharren, anstatt Gefahr zu laufen, sie zu erschrecken oder zu verlassen, obwohl dies die einzige Möglichkeit gewesen wäre, dein Leben zu retten?«

»Ja,« sagte der Junge, dieser mühseligen, pedantischen Wiederholung müde.

»Komm her!«

Der Knabe trat trotzig vor und der Mann schob ihm den abgetragenen Strohhut von der Stirn und sah prüfend in sein gesenktes Gesicht. Die Hand auf seinen Kopf gelegt, drehte er ihn herum, daß die andern ihn auch sahen, und bemerkte gelassen: »Ein rechter Grünschnabel, nicht?«

»Das stimmt,« pflichteten die andern bei.

Die Stimme klang nicht unfreundlich, obwohl der Sprecher bei dem Wort Grünschnabel die untere Kinnlade vorstreckte, daß er an eine Bulldogge erinnerte. Ehe Clarence sich Rechenschaft geben konnte, ob er diese Bezeichnung als beleidigend ansehen sollte oder nicht, streckte der Mann den im Steigbügel steckenden Fuß vor und sagte mit einladender Handbewegung: »Sitz auf!«

»Aber Susy?« entgegnete Clarence zurücktretend.

»So sieh doch – die klettert schon bei Phil hinauf!«

Susy war in der That aus dem hohen Gras hervorgekrabbelt und stand, den Hut tief im Nacken, die Locken verwirrt mit schlafroten Wangen da und schaute mit lachenden Augen und tiefer Befriedigung zu einem der Männer auf, der sich mit ausgestreckten Armen zu ihr niederbeugte. Kaum konnte der Knabe seinen Augen trauen. Die schreckgelähmte, eigensinnige, gutem Rat unzugängliche Susy, der er mit Aufopferung seiner eignen Sicherheit die entsetzliche Entdeckung von dem Verlust von Heimat und Eltern hatte ersparen wollen, dieses harmlose Kind warf sich mit dem Anschein völligen Vergessens dem ersten besten vertrauensvoll in die Arme! Die Erkenntnis dieser Thatsache erweckte aber keinen Groll über Undank in ihm; er fühlte sich nur ihretwegen sehr erleichtert und schwang sich mit knabenhafter Lust vor dem Fremden in den Sattel.


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