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IV.

Straßburg/ auff des H. Andreae Abend St. G. des 1646. Jahres
Mitternacht

SChrecken / und Stille / und dunckeles Grausen / finstere Kälte bedecket das Land
Itzt schläfft was Arbeit und Schmertzen ermüdet/diß sind der traurigen Einsamkeit Stunden.
Nunmehr ist / was durch die Lüffte sich reget / nunmehr sind Menschen und Thire verschwunden.
Ob zwar die immerdar schimmernde Lichter / der ewig schitternden Sternen entbrant!

Suchet ein fleissiger Sinn noch zu wachen? der durch Bemühung der künstlichen Hand /
Ihm / die auch nach uns ankommende Seelen / Ihm / die anitzt sich' hir finden verbunden?
Wetzet ein bluttiger Mörder die Klinge? wil er unschuldiger Hertzen verwunden?
Sorget ein Ehren-begehrend Gemütte / wie zu erlangen ein höherer Stand?

Sterbliche! Sterbliche! lasset diß dichten! Morgen! Ach Morgen Ach muß man hinzihn!
Ach wir verschwinden gleich als die Gespenste / die umb die Stund uns erscheinen und flihn.
Wenn uns die finstere Gruben bedecket / wird / was wir wündschen und suchen zu nichte.

Doch / wie der gläntzende Morgen eröffnet / was weder Monde noch Fackel bescheint:
So / wenn der plötzliche Tag wird anbrechen / wird was geredet gewürcket / gemeynt.
Sonder vermänteln eröffnet sich finden vor des erschrecklichen GOttes Gerichte.


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