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Bei der Zusammenstellung dieses zehnten Bandes war der Gedanke wegleitend: Was hätte Simon Gfeller selbst darin aufgenommen? Diese Frage bewegte uns ständig bei der Sichtung der hinterlassenen oder vergessenen Schriften, besonders aber auch bei der Auswahl der Briefe, die in großer Zahl vorlagen.
Zu der Briefauswahl sind zwei Erklärungen nötig. Zum ersten: Wenn — gegen das sonst durchgeführte Prinzip — auch einige Briefe Alexander Franckes aufgenommen wurden, ging es uns darum, ein Verhältnis zwischen Autor und Verleger zu zeigen, wie es heute wohl selten geworden ist.
Und zum andern: Wer mit dem Leben Simon Gfellers einigermaßen vertraut ist, mag sich verwundert fragen, warum kein einziger Brief an Otto von Greyerz, dem vertrautesten Freund und Gefährten Simon Gfellers, zum Abdruck gelangte. Es sind auch tatsächlich Hunderte von Briefen erhalten, und zwar sowohl solche an den Berner Professor wie auch von diesem an den Egg-Schulmeister. Dieser Briefwechsel begann im Jahre 1900 und riß nie ab bis zum Tod Otto von Greyerz’ im Jahre 1939. Was in diesem Zeitraum die Gemüter bewegte, alle wesentlichen Erscheinungen auf kulturellem und geistigem Gebiet, fanden in diesem Briefwechsel ihren Niederschlag und ihre oft eigenwillige 8 Deutung. Es wäre kaum verantwortbar, dieses Stück bernische Kulturgeschichte zu verzetteln, so daß wir dem Verlag vorschlugen, diesen Briefwechsel als zusätzlichen elften Band herauszubringen. Die Direktion des Francke-Verlags hat damit erneut ihr Verständnis bewiesen.
Das «Vermächtnis» enthält eine Auswahl von Tagebuchaufzeichnungen, die bereits in zwei Auflagen als selbständige Veröffentlichung unter diesem Titel erschienen. Sie wurde unverändert übernommen, unter Auslassung des Vorworts von Karl Uetz, das sich an diesem Platz erübrigt. Das Kernstück dieses Vorworts, das Schreiben Simon Gfellers an Karl Uetz, in dem er ihm Wert und Sinn eines Tagebuchs darlegt, ist in die Briefauswahl eingereiht worden.
Die Erzählung «Der Abgott» erschien 1936 im Verlag der Guten Schriften Bern und ist schon sehr lange vergriffen. Sie wird hier mit geringfügigen Auslassungen wiedergegeben, die einige allzu zeitbedingte Stellen betreffen.
Wir hoffen, mit diesem abrundenden und ergänzenden Band sowohl dem Leser und Freund Simon Gfellers, aber auch dem Dichter und seinem Werk dienstbar zu sein.
Die Herausgeber: Werner Gfeller, Erwin Heimann