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Unterdeß war längst die Zeit gekommen, wo Paul van der Bosch die schon früher besprochene Bauführerprüfung abzulegen hatte. Einem so gewissenhaft fleißigen, arbeitslustigen und talentvollen Studenten konnte diese, wegen ihrer Mannigfaltigkeit der Lehrobjecte immerhin schwierige, Prüfung keine Sorge erregen, und in der That bestand er sie mit Auszeichnung und zur höchsten Zufriedenheit der dabei betheiligten Examinatoren. So war Paul also Bauführer geworden und durch des Banquiers Ebeling Hülfe war es ihm bald gelungen, der Regierung der Residenz zugewiesen und von ihr beschäftigt zu werden, wofür er von jetzt an eine für seine Verhältnisse ganz erkleckliche diätarische Besoldung erhielt. Hierdurch wurde seine Lage natürlich eine viel bessere als früher und zum ersten Male in seinem Leben konnte er, frei von Nahrungssorgen, frisch aufathmen und sich die Welt mit heiteren Augen betrachten. Nichtsdestoweniger aber behielt er für die erste Zeit noch die Correctur jener politischen Brochüren und einiger anderer Werke bei, denn einmal hatte er sich an diese ihn nicht mehr belästigende Arbeit gewöhnt, andererseits aber schöpfte er auch daraus neue Nahrung für seinen Geist, der unaufhaltsam in seiner Fortbildung begriffen war und täglich nach einem frischen Tranke aus der ewig sprudelnden Quelle der sich fort und fort entwickelnden Menschheit, ihrer Schicksale und ihrer Wandlungen dürstete.
In dieser Beschäftigung, die fast alle Tage mit gleichem Eifer betrieben wurde, hatte ihn wider Wissen der Banquier Ebeling selbst bestärkt. Dieser gehörte, wie so viele selbstständig denkende, in das Welttreiben wirksam eingreifende und sich selbst gern genügen wollende Menschen, in seinen Anschauungen und Bestrebungen der damals hoch geachteten, gemäßigt liberalen Partei seines Vaterlandes an, nicht etwa, weil sein Interesse ihn dahin zog, sondern weil seine Ueberzeugungen darin wurzelten, weil er im steten Fortschritt des Einzelnen den Fortschritt des Allgemeinen und also auch daraus allein den Vortheil der ganzen civilisirten Welt hervorgehen sah. Da er in Darlegung dieser seiner Ansicht ein sehr offenen gerader und entschiedener Mann war, hielt er auch nie in seinen alltäglichen Gesprächen damit zurück, und sehr bald hatte er sich mit Paul van der Bosch darin auseinandergesetzt, und Beide hatten erkannt, daß ihnen gleiche Gesinnungen in Bezug auf die öffentlichen Angelegenheiten innewohnten und daß ihnen ein und dasselbe Ziel – das Wohl der Einzelnen und des Ganzen – vor Augen schwebte. Als der Banquier diese Entdeckung an dem jungen Freunde seines Sohnes einmal erst gemacht, war er bemüht, denselben auf alle Weise näher an sich heranzuziehen, und so führte er ihn bisweilen in Kreise von Männern, die seine Gesinnungsgenossen waren und bei gelegentlichen Zusammenkünften sich gegenseitig anfeuerten im Kampf um die höchsten Güter des Lebens, dabei es auch gern sahen, wenn jüngere kraft- und geistvolle Genossen ihrem Kreise angehörten und so ihrer Ansicht eine immer größere Ausdehnung verschafften.
Auf diese Weise kam es, daß Paul einen tieferen und so zu sagen practischeren Einblick in die politischen Verhältnisse seiner Zeit gewann, seinen Geist alle Tage mehr entfaltete und im Stillen fortfuhr, zu denken und zu schreiben, wie er früher gedacht und geschrieben, in Folge dessen er zuletzt mit Bewußtsein aus dem früher nur instinctartig betretenen Pfade fortschritt, namentlich aber seine stillen literarischen Uebungen fortsetzte, ohne jemals den Gedanken zu hegen, damit in die Oeffentlichkeit zu treten und sich auf dem politischen Markt der Welt einen Namen zu erringen.
Die Beschäftigungen, die er in seiner jetzigen amtlichen Stellung betrieb, fand er bei Weitem nicht so schwierig und zeitraubend, wie er bisweilen gefürchtet hatte; die neue Pflichterfüllung wurde ihm bei seinem Geschick außerordentlich leicht und er behielt Muße genug übrig, die begonnenen Privatstudien an der Universität fortzusetzen und so auch von dieser Seite her seinem Geiste täglich neue Nahrung zu bieten.
Unter diesen mannigfaltigen Beschäftigungen war ihm die Zeit wie im Fluge verstrichen. Jenem ersten Winter, in dem wir ihn kennen gelernt, war der Frühling, der Sommer und der Herbst gefolgt, und wieder war der Winter gekommen, das neue Jahr war angebrochen und hatte endlich den Tag herbeigeführt, wo vor Jahresfrist Fritz Ebeling ihm zum ersten Male seinen Besuch abgestattet hatte.
Paul, so vielfach von allen Seiten in Anspruch genommen, dachte doch im Stillen gar oft an jenen glücklichen Abend, aber er sprach darüber nicht, weil er besorgte, Fritz werde sich dabei erinnern, daß jener Tag zugleich auch der Geburtstag seines Freundes sei, und die Neigung könne ihn heimsuchen, den vielen ihm bereits gespendeten Freundlichkeiten noch neue hinzuzufügen, und diesem herzlichen Ergusse wollte er sich so weit wie möglich entziehen, da er der Familie des jungen Mannes sich schon genug verpflichtet fühlte. Allein diesmal hatte er sich doch in dem hierin so schweigsamen Primaner verrechnet; Fritz besaß ein vortreffliches Gedächtniß, und lange bevor der festliche Tag gekommen war, hatte er heimlich seine Anordnungen getroffen, denselben so festlich wie möglich zu begehen und seinem über Alles geliebten Freunde eine unvermuthete Ueberraschung zu bereiten. Der Morgen des zwanzigsten Februar im neuen Jahr war angebrochen und Paul beging ihn im Stillen mit dankbarer Erinnerung an die reichen Erlebnisse des ganzen letzten Jahres. Heiter gestimmt, wie selten, begrüßte er die hell scheinende Sonne dieses Tages, und von Niemanden in seinen stillen Betrachtungen unterbrochen, ging er schon zeitig seinen Beschäftigungen außer dem Hause nach. Aber wunderbar wurde er betroffen, als er gegen Mittag wieder nach Hause kam und in seinem Zimmer Fritz Ebeling vorfand, der in seiner Abwesenheit ganz nach Willkür im fremden Eigenthum geschaltet und beliebige Aenderungen in der Einrichtung desselben getroffen hatte.
Paul erkannte im ersten Augenblick dies öde und einfache Zimmer kaum wieder. An der Stelle des alten abgesessenen Sophas stand ein neues überaus bequemes; über dem runden Tisch davor breitete sich eine schöne wollene Decke, und unter demselben lag ein weicher, blumengestickter Teppich. Auf dem Tische selbst aber standen außer einem einladenden Frühstück in blitzendem Geräth ein halbes Dutzend Flaschen Wein, verschiedene lieblich duftende Blumenbouquets und ähnliche freundliche Angebinde, womit die Bewohner des Nachbarhauses ihren jungen Freund in fast übermäßig reicher Auswahl beschenkt hatten.
Fritz selbst befand sich in weicher, gerührter Stimmung, als er seinem Freunde gegenüber trat. Lebhaft drückte er denselben an sein überströmendes Herz und stammelte seinen Glückwunsch in einer Art her, daß Paul keinen besseren Dollmetscher für wahrhaft freundschaftliche Gefühle hätte finden können.
»Lassen Sie mich nur noch wenige Worte machen,« sagte er zuletzt, als er sich wieder gefaßt hatte, »Sie verstehen mich ja ohne Worte. Nehmen Sie freundlich an, was meine Eltern und ich Ihnen bieten, und fahren Sie fort, auch in diesem Jahre wie im vorigen unser Aller herzlich geliebter Freund zu sein. Den heutigen Abend aber müssen Sie bei uns zubringen, Betty und ihre Mutter sind auch da, und wir wollen recht fröhlich sein und mit Behagen an den Tag im vorigen Jahr zurückdenken, der uns Allen die heutige Freude bereitet hat.«
Paul dagegen fand noch weit weniger Worte als sein junger Freund, aber daß er das Dargebotene dankbar und freudig annahm und diesen Tag auch in ungetrübter Heiterkeit im Hause seines Gönners beschloß, glauben wir wohl kaum noch versichern zu müssen.
Bald nach dieser Zeit war auch für Fritz Ebeling die Prüfungsstunde gekommen. Seine Schülerzeit war beendet und das Abiturientenexamen lag vor ihm. Der beinahe jetzt achtzehnjährige Jüngling hatte sich in diesem letzten Jahre auffallend zu seinem Vortheil verändert. Er war nicht nur noch bedeutend gewachsen, auch seine feine Gestalt hatte eine männlichere Kraft und Haltung, und sein immer noch blasses Gesicht mehr Rundung und festeren Ausdruck gewonnen. Eben so vortheilhaft hatte der Umgang mit Paul auf seinen Geist gewirkt; er war schon lange kein Knabe mehr, und die Hoffnung, nun bald dem Zielpunct seiner Wünsche, der practischen Entwickelung seiner Fähigkeiten näher zu treten, hatte ihn sichtbar der männlichen Reife entgegengeführt und ihn zum traulichen Verkehr mit seinem älteren Genossen geschickt gemacht.
An dem Tage, wo Fritz seine Prüfung bestehen mußte, fand sich Paul um die Mittagsstunde im Hause des Banquiers ein. Man erwartete den hoffentlich siegreich Heimkehrenden mit großer Spannung. Der Vater, seinem Sohne vertrauend, war unbesorgt, nur die Mutter war etwas ängstlich und theilte ihre Sorge dem jungen Bauführer mit, der sie jedoch zu trösten verstand und seinem Freunde das beste Gelingen prophezeite.
Frau Ebeling freute sich sichtlich über diesen guten Trost, blieb aber dennoch etwas befangen, und da Paul sie nun fragte, was sie denn eigentlich auf dem Herzen habe, sagte sie offen, indem sie mit ihm in eine Fensternische trat:
»Also sehen Sie mir an, daß ich noch Etwas auf dem Herzen habe, ja? Nun, dann will ich ehrlich sein. Ja, ich habe einen Wunsch, und nur Sie allein können denselben erfüllen.«
»Sprechen Sie, so viel an mir liegt, ist derselbe schon erfüllt.«
Die zärtliche Mutter lächelte glücklich. »Nun denn,« sagte sie, »ich will es Ihnen enthüllen. Ich verrathe damit freilich ein Geheimniß, aber da dasselbe nur mein Kind betrifft, begehe ich kein großes Verbrechen. Ja, Fritz hat ein Geheimniß auf dem Herzen, und das betrifft den Verkehr mit Ihnen. Er glaubt sich Ihnen nun ebenbürtiger zu sein, da er heute Student wird, und um das auch durch ein äußeres Zeichen – ich möchte fast sagen Symbol – allen Mitgliedern unserer Familie darzuthun, hegt er den dringenden Wunsch, der Förmlichkeit enthoben zu sein, Sie mit dem fremdklingenden ›Sie‹ und ›Herr van der Bosch‹ anreden zu müssen. Verzeihen Sie einer Mutter, daß sie eine solche Bitte offen vor Ihnen ausspricht, aber wie ich Sie kenne, glaube ich, daß Sie in dem Wunsche meines Sohnes keine Herabsetzung Ihrer selbst finden werden. Für ihn jedoch, wie er einmal ist, würde die Erfüllung desselben an diesem wichtigen Tage die schönste Belohnung für seinen bisherigen Fleiß sein.«
»Frau Ebeling,« versetzte Paul gerührt, »ist das die ganze Bitte? Nun, dann erfülle ich sie von ganzem Herzen gern; ich fühle mich selbst dadurch beglückt und Sie werden sehen, daß ich mich leicht in die angenehme Wandlung meines Verhältnisses mit Fritz fügen kann.«
Frau Ebeling drückte ihm dankbar die Hand. »Aber Sie dürfen mich nicht verrathen,« sagte sie, »es muß so erscheinen, als ob es von Ihnen selbst ausginge.«
»Verlassen Sie sich auf mich,« versetzte Paul, »ich werde meine Rolle zu spielen wissen.«
Als zwei Stunden darauf der glückliche Abiturient mit strahlendem Gesicht nach Hause kam, war Paul inmitten der Seinigen der Erste, der ihn mit den Worten empfing:
»Nun, Fritz, bist Du ja Student, wie ich es noch vor einem halben Jahre war. Komm her, mein herziger Junge, und nimm mit meinem besten Glückwunsch den Bruderkuß entgegen!«
Fritz stand wie versteinert mit weit aufgerissenen Augen vor seinem Freunde und starrte bald ihn, bald seine glücklichen Eltern an. Dann aber flog er ihm in die Arme, sein sehnlichster Wunsch war auf eine unglaublich leichte und schnelle Weise erfüllt, und von dieser Minute an war das reinste Freundschaftsbündniß zwischen Beiden für alle Zeiten besiegelt.
Von dieser Stunde an begann eine wahre Freudenepoche für Fritz Ebeling. Es blieb ihm jetzt viel Zeit übrig, sich häufiger zu seinem Freunde zu gesellen, der in der Regel nur Abends seinen theoretischen Studien, bei Tage aber seinen Berufsgeschäften außer dem Hause oblag, und bei diesen Geschäften war nun auch Fritz häufig als treuer Gesellschafter zu finden. Sein größtes Glück bestand jedoch darin, nach dem Beginn der Vorlesungen an der Universität einige ausgewählte Collegia zu hören und dabei auf einer Bank neben seinem bewunderten und vielgeliebten Freunde zu sitzen, den geistvollen Vorträgen gelehrter Männer zu lauschen und nachher das Gehörte mit Paul nach allen Richtungen durchzusprechen und seinem Gedächtniß einzuprägen.
Im engeren Familienrathe des Banquiers, zu dem in Bezug auf des einzigen Sohnes geistige Ausbildung auch Paul gehörte, war beschlossen worden, daß Fritz im ersten Halbjahre ungestört seinen Neigungen folgen und eine Reihe auserlesener Vorlesungen, Kunst und Wissenschaft im Allgemeinen betreffend, hören solle. In den darauf folgenden Herbstferien sollte er eine Reise nach dem Harz, dem Rhein, der Schweiz und Tyrol antreten. Im nächsten Wintersemester sollte er aber nur solche Vorlesungen auf der Universität besuchen, die irgend eine Beziehung zu seinem Lebensberuf, zum Handelsfach hatten, und während dieser Zeit sollte er sich allmälig mit den Vorgängen innerhalb des Comptoirs seines Vaters vertraut machen. Nach Ablauf dieses Halbjahres jedoch wurde seiner eigentlichen Studienzeit ein Ziel gesteckt, von da an war er allein Handlungsbeflissener, wobei ihm freilich freistand, seine Mußestunden zum Besuch verschiedener Collegia zu verwenden, die zu hören ein besonderes Interesse ihn veranlassen würde.
Gegen diese vom Banquier Ebeling festgesetzte und mit Paul berathene Bestimmung konnte füglich nichts eingewendet werden und Fritz selbst fügte sich mit Ergebung darein, da er denn doch einmal in das Geschäft seines Vaters treten mußte. Zu dieser Fügung hatte Paul ohne Zweifel das Meiste beigetragen, er hatte dem jüngeren Freunde die Vortheile auseinandergesetzt, die ihm sowohl für sein allgemeines Wissen, wie für seinen späteren Beruf daraus erwachsen würden, und das genügte, um Fritz willfährig zu stimmen, denn Paul's Rath und Fingerzeig war bei ihm von jeher von entscheidendem Einfluß gewesen.
So ward denn das Sommerstudium begonnen und mit Eifer und sichtbarem Erfolg zu Ende geführt. Dazwischen aber wurde die Reise des Sohnes in der Familie besprochen und festgestellt, und auch hier war Paul ein dienstwilliger Rathgeber, da er einen Collegen kannte, der vor kurzer Zeit dieselbe Reise gemacht und ihm seine Erfahrungen und Erlebnisse auf derselben mitgetheilt hatte.
Paul freute sich aufrichtig über das Glück seines Freundes, eine so ergötzliche Unternehmung, die so große Vortheile für dessen Ausbildung versprach, beginnen zu können, und höchstens nur ganz im Stillen bedauerte er, daß er selbst zu einem ähnlichen Glück nicht befähigt und erlesen sei. Niemals ließ er ein Wort über diese Empfindungen laut werden, niemals beantwortete er darauf abzielende Fragen Seitens der Frau Ebeling auf eine Weise, daß das feinste Ohr sein Bedauern, von einer solchen Reise ausgeschlossen zu sein, hätte heraushören können. Dabei bearbeitete er eigenhändig den ganzen Reiseplan seines Freundes, schaffte die nöthigen Karten und Bücher herbei und rüstete diesen so mit allen erforderlichen geistigen Wanderbedürfnissen aus.
Acht Tage vor Beginn dieser Reise war Alles, was dazu gehörte, vorbereitet und der neue Koffer des jungen Studenten stand schon im Zimmer der sorgsamen Mutter, um mit den nothwendigen Utensilien ausgestattet zu werden. Paul kam gegen Mittag dieses Tages in das Zimmer zu Frau Ebeling und sah den Koffer stehen.
»Wie gefällt er Ihnen?« fragte die gute Mutter, indem sie dem Freunde ihres Sohnes einen freundlichen Blick zuwarf.
»Er ist sehr dauerhaft und zweckmäßig eingerichtet,« erwiderte Paul nach näherer Besichtigung desselben, »allein mir scheint er für einen Reisenden ohne große Bedürfnisse, wie ein junger Mann sie doch nicht haben kann, viel zu groß zu sein.«
»Das habe ich auch schon gesagt,« erwiderte Frau Ebeling ernst, »aber mein Mann hat ihn einmal so bestellt und gekauft. Nun ist es nicht mehr zu ändern.«
»Es wird Ihnen hier sehr still vorkommen, wenn Fritz aus dem Hause ist,« fuhr Paul zu reden fort.
Frau Ebeling lächelte seltsam. »O ja,« erwiderte sie, »aber dann werden Sie hoffentlich um so eifriger seine Stelle bei uns vertreten. Nicht wahr?«
Paul entgegnete einige zustimmende Worte und dann empfahl er sich, um zu Tisch zu gehen.
Als er am Abend dieses Tages von verschiedenen Bauplätzen, auf denen er beschäftigt gewesen war, nach Hause kam, trat bald nach ihm Fritz in das Zimmer.
»Mein Koffer ist gekommen, Paul, sagte er nach einigen begrüßenden Worten mit etwas unsicherer Stimme und lächelndem Gesichtsausdruck, »und meine Mutter packte am liebsten schon heute meine Sachen ein, obgleich ihr das Herz seltsam schwer ist, daß sie sich zum ersten Mal auf längere Zeit von mir trennen soll.«
»Ja, das hat sie nur heute wohl vertraut,« erwiderte Paul. »Auch den Koffer habe ich gesehen und ihn recht hübsch, nur etwas zu groß befunden.«
Fritz lächelte schelmisch. »Nun,« sagte er, »wenn er für meine Reiseeffecten zu groß ist, dann packen wir Deine Kleider und Wäsche mit hinein, dann wird er gewiß voll.«
»Du sprichst närrisch,« versetzte Paul lächelnd, »und scheinst vor Freude, von hier fortzukommen, bei guter Laune zu sein. Wie Du weißt, kann ich aus verschiedenen Gründen eine Reise, wie Du sie vorhast, nicht unternehmen.«
»Warum denn eigentlich nicht?« fragte Fritz mit schlau blickendem Auge.
»Wie Du nur so fragen kannst! Du kennst ja meine Verhältnisse. Freilich darbe ich jetzt nicht mehr, ich habe von meinen Diäten sogar schon Einiges erspart, aber zu einer Reise, wie diese ist, gehören größere Mittel als ich sie besitze.«
»Das ist gewiß wahr. Und dennoch solltest Du mich begleiten, wenn Du mein wahrer Freund bist.«
»Dein wahrer Freund? Bin ich es etwa nicht?«
»Nun, dann beweise es!« rief Fritz, in Freude aufflammend, »und begleite mich wirklich. Mein Vater besteht sogar darauf und nur unter dieser Bedingung will meine Mutter mich ziehen lassen.«
»Deine Mutter? Sie hat ja heute ganz anders mit mir darüber gesprochen –«
»Paul! Kennst Du meine herrliche Mutter nicht besser? Das war ja nur eine kleine weibliche Comödie und um von Dir vielleicht doch noch zu erfahren, ob Du auch gern reisen würdest. Du aber hast hartnäckig geschwiegen und nun müssen wir unseren Plan auf andere Weise zu Tage bringen. Zwischen uns war es lange abgesprochen, daß Du mit nach der Schweiz gehen würdest, und Du wirst Dich hoffentlich keinen Augenblick weigern, diesen Beweis der Liebe und des Vertrauens Seitens meiner Eltern anzunehmen.«
Paul stand mitten im Zimmer still und sah seinen Freund, der dies so ruhig und bestimmt sprach, mit warm aufwallender Verwunderung an. »Sprichst Du im Scherz oder im Ernst so?« fragte er mit blitzenden Augen.
»In vollkommenem Ernst, mein Lieber, und meine Eltern haben mich eben abgesandt, um Deine Einwilligung zu erlangen, da sie die Mittel dazu längst für uns Beide ausgesetzt haben.«
Paul legte die rechte Hand an seine weiße Stirn und sprach still in sich hinein: »Ja,« es ist wahr: das Glück kann alle Tage kommen!«
»Was murmelst Du da?« fragte Fritz, über die seltsam feierliche Miene seines Freundes staunend.
»Ich meine,« erwiderte dieser, sich sammelnd, »daß es noch einen wichtigen Abhaltungsgrund für mich giebt, der mir dies Glück wahrscheinlich unmöglich machen wird.«
»Und welcher ist das?«
»Ich werde keinen Urlaub von der Regierung erhalten.«
»So? Nun dann höre. Geh nur morgen hin und bitte ihn Dir von Deinem Rath aus. Mein Vater hat bereits mit ihm gesprochen und der gute Mann, sein Freund, hat sofort seine Einwilligung dazu gegeben.«
Jetzt war die Freude auch bei Paul völlig zum Durchbruch gekommen. Er fiel seinem Freunde, wider seine sonstige ruhige Fassung, stürmisch um den Hals und es waren herzliche Worte, die Beide, von ihrem Glück trunken, nun mit einander austauschten. –
Noch diesen Abend folgte Paul seinem Freunde in das Haus der Eltern desselben und sprach seinen wahrhaften Dank warm und kräftig gegen sie aus, den aber Beide nicht annehmen wollten, da sie in der Begleitung ihres Sohnes auf dieser Reise Seitens Paul's eher eine ihnen selbst erwiesene Wohlthat, als eine demselben gewährte Gunst erblickten. Am nächsten Morgen schon erbat er sich Urlaub von seinem Vorgesetzten und erhielt ihn auf der Stelle. Seine Geschäfte übernahm willig einer seiner ihm befreundeten Collegen, und nun begann Frau Ebeling wirklich das Packen des Koffers, der sich gerade groß genug für die Kleider der beiden Reisenden erwies.
Am festgesetzten Tage nahmen diese den herzlichsten Abschied vom Hause des Banquiers, und von den heißesten Wünschen der beglückten Eltern begleitet, flogen die jungen Leute ihrem nächsten Ziele, dem Bodethal, entgegen.
O, welch' ein Gefühl für zwei junge, durch die innigste Freundschaft verbundene, Gleiches wünschende, Gleiches erstrebende Gemüther, zum ersten Mal in ihrem Leben zu ihrer Lust, ihrer Belehrung im flüchtigen Waggon durch die weite lachende Welt zu fliegen, in grünen Thälern sich niederzulassen, über himmelhohe Berge zu klettern und Menschen und Dinge in ewig wechselnder Gestalt vor ihren Augen, an ihrem Herzen vorüberziehen zu sehen! Ja, eine solche Reise ist ein schöner Abschnitt aus dem Leben des edlen, wißbegierigen Menschen, sie ist sogar ein kleines Leben im engen Rahmen für sich selbst, und wenn Jemand zu beneiden ist, so ist es Der, der in rüstiger Gesundheit, mit hinreichenden Mitteln die dumpfige Arbeitsstube, die von allen Seiten lauernde Sorge, das quälende Einerlei des Alltagslebens hinter sich lassen darf, um den freien Odem der Schöpfung zu trinken, seine Brust sich weiten zu fühlen von köstlichen Empfindungen, von reinen Genüssen und seinen Geist dabei mit Gedanken zu bereichern, wie sie eben nur eine solche Reise zu bieten vermag. Solche Reisende waren Paul und Fritz, und, wie sie es sich vorgesetzt, blieben sie acht Tage im Harz, acht Tage am Rhein und vier Wochen in der Schweiz und Tyrol, um mit gebräunten, von Gesundheit strotzenden Gesichtern, mit reichen Erfahrungen, mit frischer Kraft und Thatenlust ausgerüstet, zur Freude der Ihrigen wieder in die Heimat und mit rastlosem neuen Eifer an ihre Arbeit zurückzukehren.
Da war nun sehr bald das alte gewohnte Leben wieder begonnen und die ehemaligen traulichen Verhältnisse knüpften sich auf's Neue und noch viel fester und inniger als früher an. Vor allen Dingen gab es von Seiten der jungen Männer viel Neues zu berichten. Zwar hatten Beide stets Dasselbe, aber immer Jeder bald Dies, bald Jenes auf eine andere Weise gesehen und in seinem Innern anders verarbeitet, so daß die Erzählungen und Plaudereien endlos wurden, bis zuletzt neue unerwartete Ereignisse viel wichtigerer Art in das Leben Aller eingriffen und ihre Aufmerksamkeit wieder in eine andere Richtung trieben oder das Leben Einzelner von ihnen selbst ganz anders gestalteten.
Vor der Hand freilich war dies nicht der Fall. Da ging noch Alles in dem gewöhnlichen Geleise fort. Paul war wieder zu seinen Bauten, Anschlägen und Entwürfen zurückgekehrt, von ihm häufig begleitet, hörte Fritz seine Vorlesungen an und beschäftigte sich inzwischen angelegentlich mit der Erlernung der kaufmännischen Buchführung und Rechnungsart, und nicht selten gaben sich Beide auch den Zerstreuungen der Welt hin, besuchten Theater und Concerte, wofür Frau Ebeling reichlich zu sorgen wußte, vor allen Dingen cultivirten sie mit aller Hingebung den alten, liebgewonnenen Sammelplatz des Ebeling'schen Hauses, wo sie im traulichen Umgang mit edlen und gleichgearteten Menschen glückliche Stunden verlebten und alle Tage neue Erfahrungen sammelten, die den kleinen Schatz ihrer bisher erlangten Menschenkenntniß bereicherten und sie allmälig zu Männern umwandelten, die einst im Stande wären, ihre Stellung im Leben vollständig auszufüllen und Das zu sein, was der Mann sein soll: ein Bollwerk der Schwachen, ein Beispiel für die Heranwachsenden, eine Freude und ein Trost aller Derer, die mit ihnen zugleich leben und wirken und einem und demselben Ziele menschlicher Vollendung entgegenstreben.
Seitdem die pecuniären Verhältnisse Paul van der Bosch's einen besseren Aufschwung genommen, hatte er den Entschluß gefaßt, die zweihundert Thaler, die er bisher von dem Onkel Casimir erhalten, ferner nicht mehr anzunehmen und sie dem alternden, selbst wenige Genüsse habenden Manne zu seiner eigenen Benutzung zu überlassen. Bis zu dieser Zeit hatte Paul in fortlaufender Correspondenz mit dem Professor gestanden, und wenn die beiderseitigen Briefe auch nicht mehr so pünctlich ausgetauscht wurden wie früher, so schrieben sie sich doch alle Jahre einmal bestimmt und theilten sich summarisch ihr Leben und die einzelnen hervorstehenden Momente desselben mit.
In obigem Sinne nun schrieb Paul an seinen Onkel bald nach der Rückkehr von der schönen Reise einen ausführlichen und herzlichen Brief. Er theilte ihm den Ausfall seiner Bauführerprüfung und die Art und Weise seiner jetzigen Beschäftigung mit, gab ihm Kunde von dem Betrag seiner Diäten, pries sein Glück in Bezug auf die Familie des reichen Banquiers und den Sohn desselben und erzählte einfach und kurz die Begebenheiten auf der eben vollendeten Reise. Am Schlusse aber bat er den Onkel, ihm den bisherigen Zuschuß nun nicht mehr zu senden, sondern denselben für sich zu verwenden, wozu er den herzlichsten Dank für seine väterliche Güte fügte.
Nach einem halben Jahre etwa erst langte die Antwort des Professors und eine nochmalige Sendung der zweihundert Thaler an. Er freue sich herzlich, schrieb er, über den guten Erfolg der Bestrebungen des Neffen und wünsche ihm Ausdauer und Freude in und an seinem Fleiße. Er selbst arbeite wie ein lebendiges Perpetuum mobile nach wie vor an seinen alten und einigen neueren Werken, lebe einen wie alle Tage in ruhigster Unangefochtenheit und bei wünschenswerther Gesundheit, und erstrebe für sich kein anderes Loos, als das bisher ihm zugefallene, da er ja das Glück habe, daß alle seine Exempel stimmten und alle von ihm berechneten Gleichungen sich in das ersehnte Facit auflösten.
Bis hierher war der gute Onkel in seinem alten, freundlich mittheilenden Tone geblieben, in dem nun Folgenden aber sprach er sich viel entschiedener, ernster und fast drängender aus. »Was Du von den zweihundert Thalern sagst,« schrieb er, »ist ein ganz falsches Facit von Deiner Seite. Ich habe sie Dir, meinem einzigen Verwandten auf Erden, einmal gegeben und Du wirst sie ein für alle Mal behalten. Dabei bleibt es, so gut wie drei mal drei neun und das Quadrat der Hypotenuse gleich dem der beiden Katheten ist. Ich für meine Person brauche diese Lumperei von Geld nicht, wie ich es nie gebraucht habe, so giftig mein alter Dragoner auch schwadroniren mag. Meine Bedürfnisse nehmen eher ab als zu; wenn ich jenes Geld daher zurückbehalten müßte, würde es in meinem wurmstichigen Kasten liegen bleiben und schimmeln. Nein und abermals nein, das soll es wahrhaftig nicht. Wenn Archimedes Geld in Ueberfluß gehabt hätte, so würde er mit seinem göttlichen Geiste entdeckt haben, daß er sich bedeutend der Auffindung des Hebels nähere, der die Welt aus ihren Angeln zu heben vermöchte, und diesen Gedanken bitte ich Dich in Deinen Verhältnissen ein wenig festzuhalten und weiter auszubilden. Laß dieses Geld den Hebel sein, der Dir Deine harte Jugend aus der Erinnerung fortschafft und Deinen jugendlichen Frohsinn etwas aus seinen allzu strengen Banden hebt, das heißt, benutze es, wenn Du es nicht zu nothwendigen Bedürfnissen gebrauchst, zu Deinem Vergnügen. Ein junger Mann muß bisweilen auf einer schiefen Ebene hinabgleiten, um das Dasein in der Fläche des Menschenlebens nachher um so erträglicher zu finden, mithin gleite Du auch einmal leicht auf dieser Ebene hinab, das heißt, vergnüge Dich, schaffe an, was Dir einen Genuß bereitet, iß und trink, reite und fahre, oder meinetwegen suche auch wie Diogenes mit einem modernen Wachslicht in der Laterne die Menschen, die Dir wohlgefallen, sollten sie auch bei Tabak und Bier sitzen; vor allen Dingen aber quäle mich nicht mit dem mir gräulichen Gedanken, mehr Geld verwalten zu müssen, als ich jetzt schon besitze, denn die wirklichen Summen des Einnehmens und Ausgebens zusammenzuzählen, ist mir eine eben so schauderhafte Arbeit, als es eine Wonne für mich ist, Summen zu berechnen, die niemals existirt haben und niemals existiren werden, und Gleichungen zu erfinden und zu lösen, die Dir eben so langweilig, wie sie mir von unaussprechlicher Wichtigkeit sind.«
Gegen diese von einem mathematischen Geiste ausgesprochene Meinung war nun, das merkte Paul sehr wohl, nichts einzuwenden und so behielt er die Summe Geldes, um sie nach seiner Meinung zu verwerthen, wie sein Onkel sie verwerthet wissen wollte. Er schaffte sich, da er sie wirklich nicht mehr zu nothwendigen Ausgaben gebrauchte, gute Bücher und Abbildungen architektonischer Kunstwerke dafür an, legte auch einen kleinen Nothpfennig für spätere Zeiten zurück, und so sah er allmälig den Zwang und Drang des Lebens von seiner Seite weichen, der ihn bis vor kurzer Zeit auf allen Schritten und Tritten begleitet hatte. Allein der Zwang und Drang des Lebens, wenn er nicht von einer Seite kommt, pflegt doch auf der anderen in keines Menschen Dasein auszubleiben, und das sollte Paul sehr bald verspüren. Für jetzt freilich sah und empfand er denselben noch nicht, er lebte gemüthvoll und ungestört sein bisheriges Leben fort und fühlte sich glücklich in seiner Lage, wie nur ein Mensch mit vierundzwanzig Jahren, mit gesundem Leib und Geist sich fühlen kann, wenn es ihm nicht an dem Nothwendigsten gebricht. Seine Kunst und Wissenschaft befriedigte ihn vollkommen, der Umgang mit seinen Freunden hob und stärkte ihn, und Nichts gab es auf der Welt, was ihm in dieser Zeit irgend einen Kummer oder eine Sorge bereitet hätte.
Die Correcturen der Brochüren und anderer Werke gab er dagegen zu dieser Zeit vollständig auf, er konnte seine Zeit jetzt besser und ergiebiger verwenden, dennoch aber setzte er mit dem befreundeten Buchhändler nach wie vor seine Verbindung fort. Dieser hatte sich so an die Meinungsäußerung des geistreichen jungen Mannes gewöhnt, daß er ihm oft nicht nur ihm zugewiesene Manuscripte zur Prüfung übersandte, sondern ihn auch bisweilen um seine Ansicht über diese oder jene buchhändlerische Unternehmung anging. So war auch von dieser Seite her für eine passende Geistesnahrung gesorgt und Paul konnte sich alle Tage mit stillem Danke gegen die Vorsehung wiederholen, daß das Glück ihm nun wirklich gekommen sei, denn er fühlte sich vollständig zufrieden und keinen Wunsch gab es für ihn, den er vom Schicksal nicht erfüllt gesehen hätte. Doch – wir sagen: keinen? Giebt es denn einen Menschen, dem selbst im vierundzwanzigsten Jahre alle Wünsche erfüllt sind? Wir glauben es nicht und werden darin Recht behalten, wenigstens wenn wir Paul van der Bosch als Maaßstab und Beweis unserer Meinung hinstellen wollen.
Eines Wechsels aber müssen wir noch eingedenk sein, der sich um diese Zeit in Paul's Verhältnissen zutrug. Ohne Frau Zeisig als Aufwärterin aufzugeben, gab er doch ihre Wohnung auf und bezog auf Frau Ebeling's Antrieb die niedliche, ein Stockwerk tiefer gelegene, drei Fenster umfassende Wohnung, welche früher der Arzt innegehabt und die jetzt gerade leer geworden war. Hier war er seinen Freunden im Nachbarhause so nahe wie sonst geblieben, und doch wohnte er geräumiger, bequemer und mehr seinen jetzigen Verhältnissen entsprechend. Um die neue Wohnung so sauber wie möglich herzustellen, hatten die Eltern seines Freundes noch einmal ihr Wohlwollen bewiesen und ihn an seinem nächsten Geburtstage mit einem neuen Schreibtisch und anderen dazu passenden Möbeln beschenkt.
So war denn also die äußere Umgebung unseres Freundes wie seine innere Zufriedenheit geregelt und nach Wunsch bestellt, und wenn wir am Schlusse dieses Kapitels noch hinzufügen, daß damit auch seine persönliche Erscheinung sich allmälig ganz anders gestaltet hatte, so werden wir ihn so vollkommen gezeichnet haben, wie es einem treuen Darsteller menschlicher Zustände und Verhältnisse geziemen mag. Paul war in der That in diesem seinen jetzigen Alter ein schöner Mann geworden, der das Auge aufmerksamer Menschen wohl auf sich ziehen mußte. Völlig ausgewachsen und dabei kräftig geworden, hatte sogar sein bisher bleiches Gesicht einige Farbe und mehr Fülle gewonnen.
An angenehmen Formen und Manieren hatte es ihm nie gefehlt, in seinen feurigen dunklen Augen aber lag damals eine überredende, fast bezwingende Gewalt, in seinen Bewegungen eine wohlthuende characterfeste Sicherheit, und in seiner Stimme, wenn er sprach, jene volltönende Kraft und Männlichkeit, die Jedermann zu gewinnen im Stande ist, weil sie das Vertrauen, ja, die Zuversicht erweckt, daß die Brust, die diese Stimme entsendet, auch eine männliche, starke Brust, eine Brust mit einem Herzen ist, wie es ein Mann haben muß, wenn er der rechte, das heißt der geachtete und geliebte Mann unter seinen Mitmenschen sein will.