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Wie er's in der Schlacht getrieben,
Wie bei Saalfeld er geblieben,
Solches wißt ihr allesamt!
Doch kein Teufel weiß jetzunder,
Wie sein Säbel, Gottes Wunder!
In die Zöpfe einst geflammt!
Auf und laßt die Fahnen wehen!
Anno fünf ist es geschehen,
Anno fünf zu Altenburg!
Prinz Ludwig bei Spiel und Mahle
Saß allda bei Vogt im Saale,
Zechte flott die Herbstnacht durch.
Tat's mit hundert Offizieren;
Trugen allzumal noch ihren
Wohlfrisierten Puderschopf;
Seitenlöcklein, wohlgebacken
Und gekleistert, und im Nacken
Steif und starr den alten Zopf.
Gläser klirrten, Lieder schallten,
Die Champagner-Pfropfen knallten –
Dreimal hoch das Hauptquartier!
Tafelmusik rauschte munter,
Meister Dussek mitten drunter
Dirigierte am Klavier.
Ist der Prinz emporgesprungen,
Hat er hoch sein Schwert geschwungen,
Zugelacht dem Freunde dann:
»Hackbrettschläger, jetzt ans Hacken!
Hack' den Zopf mir aus dem Nacken!
Heute soll'n die Zöpfe dran!«
Meister Dussek nahm den Degen,
Tat den Zopf aufs Tischtuch legen,
Auf den Knien lag der Prinz:
Dussek hieb mit scharfem Streiche,
Auf der Tafel lag die Leiche –
Achtunddreißig Jahre sind's!
Tusch! Das fuhr durch alle Köpfe!
Laut scholl's: »Pereant die Zöpfe!«
Das war eine Wirtschaft heut!
Oberst, Kapitän und Junker
Hieb sich ab den garst'gen Klunker –
Jeder Zopf ließ Haare heut!
Dieses in dem Preußenheere
War'n die ersten Zöpf', auf Ehre!
Die da abgeschnitten sein!
Zopflos in den lieben Himmel
Rückt' aus Saalfelds Schlachtgetümmel
Ludwig Ferdinandus ein!
Noch im Dreispitz mit der Krempe,
In der Hand die blut'ge Plempe,
Kam er – doch der Zopf war ab!
Drob der alte Fritz erstaunte,
Und ihm eine gutgelaunte
Oheimliche Nase gab! –
Der Armeezopf liegt erstochen,
Jenas Zopf auch ist gerochen,
Doch manch andrer macht sich breit!
Wann zerfetzt uns
die ein Retter?
Ludwig, schick' ein Donnerwetter
In die Zöpfe dieser Zeit!
St. Goar, Oktober 1843.