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Im Herzen der Frau Hintermaier hatte sich Groll angehäuft. Die Sorge um ihre Söhne an der Front war bei ihr, durch die fettarme Kost verschärft, in Reizbarkeit umgeschlagen. Herrn 153 Alfons Hintermaier – er war nun wieder, wie in seinen jungen Jahren, an der Nähmaschine tätig und lieferte täglich einen Stapel grauer Drilchhosen ins Militärdepot ab – war es nicht gegeben, die Gattin zu besänftigen. Im Gegenteil. Seine stillemsige Arbeit, die insektenhaft auf Nahrung ausging, reizte sie noch mehr. Ihr dämmerte, was den Rassehygienikern längst klar war, daß das Stahlbad des Krieges vor allen anderen die Tüchtigen, die Mutigen in seinen Wellen verschlingt, die Unbrauchbaren, die Ängstlichen aber, die sich schleimig in die Ritzen kleben, gerade dieser unheroischen Eigenschaften wegen verschont und erhält. Das empörte sie. Täglich war auch Herrn Hintermaiers Art, sich lammfromm und zeitraubend an dem mißfarbenen Kaffee-Ersatz zu laben und kritiklos das schreckliche Kleiebrot mit Reichsmarmelade bis auf den letzten Krümel aufzumümmeln, Anlaß, sie in Wut zu versetzen; denn das widerspruchslose Hinnehmen jeder noch so unvernünftigen Verfügung der Behörden, die sich darin ausdrückte, war mehr als sie mit ansehen konnte. So auch heute. Sie stellte sich daher vor die Haustür, zornbebend, und schöpfte Luft. Ihr Fleisch war nicht mehr fest wie in der alten guten Zeit, ihre Wangen waren erschlafft, die Melonen ihres Busens schwankten temperamentlos in der Kattunjacke, die sie an Waschtagen trug; aber noch 154 immer bäumte sich ihre Löwenmähne über der kurzen, geraden Stirn, noch immer stand sie erhobenen Hauptes wie einst, da sie bei den Klängen der Nationalhymne die Büste des Landesvaters bekränzte.
Eben sah sie nun Frau von Rosendorp, von einem ihrer Wohlfahrtsbesuche heimkehrend, sich dem Gartentor nähern. Armes Hascherl, dachte sie geringschätzig, aber doch mit leiser Feindlichkeit, denn gehörte diese von ihrem Einkommen, wenn auch kümmerlich lebende Frau nicht auch zu den Drohnen, mit denen, wenn man erst aus dem Gröbsten heraus war, einmal abgerechnet werden mußte? Freilich, wenn dann Marianne sie in aller Harmlosigkeit um Hilfe im Haushalt bat und ihren Ratschlägen fast wie verdurstend lauschte – ob auch ihre Gedanken dabei in weiter Ferne weilten –, ließ sich die streitbare Hintermaier rasch besänftigen. Diese Bitten mehrten sich in letzter Zeit, denn jene war nun ganz ohne Bedienung. Ziemlich plötzlich hatte sie sich, zum Staunen und zur Aufregung der Nachbarschaft, von Kitty getrennt, und Frau Hintermaier übernahm es, gegen eine geringe Entschädigung, das trotz großer, hallender Räume sehr bescheidene Hauswesen in Ordnung zu halten. Sie hatte in Frau von Rosendorp das der Ausbeute vorbestimmte Opfer erkannt – »es gibt halt Leut', die san wie Fußsäck, wo alle Flöh' 155 hineinsprüng'n«, war ihr Ausspruch – und die Beschützerrolle kam ihrer Herrschsucht wie auch ihrer versteckten Gutmütigkeit entgegen; sie fühlte sich unentbehrlich und wollte die arme kleine Drohne doch lieber am Leben lassen.
Tschoki, der beinah zahnlose Dackel, dem Frau Hintermaier trotz aller Einschränkungen seine Leibesfülle zu bewahren trachtete, watschelte nun, einer fetten Kellerassel gleich, aus dem Hintergrund hervor, stellte sich neben sie und schöpfte kurzatmig Luft.
Frau von Rosendorp blieb stehen. Allen vierbeinigen Kreaturen mit Wohlwollen begegnend, beugte sie sich zu Tschokerl nieder, der aber den letzten Mohikaner fletschte.
»Er ist halt grantig,« sagte Frau Hintermaier, »sonst hat er um vier immer sei Schalerl Kaffee bekommen, aber das Sauzeug, wo mer jetzt ham, moag er net. Und dann sins auch die vüllen Katz'n, die hob'ns ihm verleidet.«
Und nun mußte Frau von Rosendorp, nicht zum ersten Male, mit anhören, wie der Garten viele Wochen lang ein Schauplatz furchtbarer Katerschlachten gewesen sei. Anfangs habe Tschoki sein Recht als Hausbesitzer verteidigt, sei hinausg'schossen wie ein Drach', aber er habe mehrmals den kürzeren gezogen, sei furchtbar zerkratzt und heulend heimgekehrt und tagelang nicht mehr unter dem Sofa 156 hervorgekommen. Gottlob, jetzt sei's besser; seit die klei Katz, die Kathinka, verschwunden wär, blieben auch die Kater aus. Ja und die Kitty, das Zimmermadl von der gnä Frau, hätt' auch immer den Katzen so flattiert und Essen in den Garten g'stellt, wo a Christenmensch noch hätt' essen mög'n. In dera schwere Zeit. Da wär's kei Wunder g'wes'n mit dem Mordsspetakl. Ja, und was sie noch sagen hätt' wöll'n, um die Kitty sei's gewiß kei Schad. Jessus Mahrja, faul sei's g'wes'n und immer vorn Spiegel g'stand'n wär's und mehr g'schlaf'n als g'schafft, un mit die Monnsleut erst, ja, wanns reden wollt – da könnt sie der gnä Frau viel erzöll'n.
Marianne machte nur eine müde Bewegung mit der Hand. Es war ja nichts Neues, was Frau Hintermaier da anbrachte. Aber sie wollte nichts Böses mehr über Kitty hören. Schlimm genug, schlimm genug. Armes Kind. Denn eigentlich plagten sie Gewissensbisse und sie dachte – besonders am Abend, wenn sie einsam war – sie hätte, wenn auch nicht Verständnis, so doch Erbarmen mit dem armen, leichtsinnigen Strick haben sollen.
Indessen, es ist schwer eine Entrüstungsschleuse zu schließen, wenn sie einmal geöffnet ist; und da Frau Hintermaier den Türrahmen breitschultrig ausfüllte, so wäre es auch physisch nur mit großer Kraftentfaltung möglich 157 gewesen, an ihr vorüber in den Hausflur zu dringen.
»Gnä Frau,« fuhr Frau Hintermaier fort und legte die große, aber merkwürdig edelgeformte Hand auf den Busen (Fricka – dachte Frau von Rosendorp – Fricka, wie sie Wotan über seine Seitensprünge zur Rede stellt!) »gnä Frau, i hob nix sag'n meg'n, i bin kei Freind von die Ratscherei'n, ja, aber einmal muß 's raus.«
Und sie erzählte nun in mühsamem Hochdeutsch, dem beschränkten Begriffsvermögen des armen Hascherl entsprechend, und nur hie und da blitzten volkstümliche Ausdrücke der Empörung und der Tücke auf, wie sie und die ganze Nachbarschaft schon lange über Mariannens Blindheit gewehklagt hätten. Ja, das Milchweiberl und die Grünhändlerin hätten förmlich die Hände gerungen. Ein Luder, ein Katzenluder, ein falsches, sei die Kitty g'wes'n. Und in der Klinik drüb'n hätt' sie jetzt auch ausg'spüllt. »Ja, wann d' Schwestern im Zimmer warrn, dann hat s' scheinheilig tan und schöne Liedeln g'sung'n, zur Zither, von der Rasenbank am Ölterngrab un vom Schutzengel unnem sterbenden Kind. Bal aber d' Schwestern draußen woarn, hat si's reihum von die Soldat'n abbusseln loss'n unn ist ihne auf'n Schoß gestieg'n, unn ohne Mannsleut hat s' halt bartuh nit ausholt'n kenn'! Und jetzt erzählen d' Leut, 158 daß' beinah arretiert worrn ist, von eme Schutzmann, wie s' in die Anlag'n rumstreunt ist, weil er g'meint hat, sie ist eine gemeine Dirn. Aber dann hat s'ihm unterwegs so schön tan, daß er's hat wieder laufen lass'n – der Xaverl Heckenrainer, ein Wittmann, nit mehr jung, aber noch an stattlicher Mann. Mit dem hat s' dann auch poussiert un sin dann noch kuriose G'schicht'n gewes'n – aber no – was sie wär, sie glaubt a net all's, was die olten Weiber zusammenraatschen.«
Es war wie ein Sturzbad. Als Marianne dann in ihrem Zimmer angelangt war, überkam sie tiefe Traurigkeit. Und auch Verachtung. Verachtung ihrer selbst. Da lief sie nun herum in der Stadt, zu fremden Leuten, und versuchte – es war zum Lachen – wie ein dreijähriges Kind versuchen würde, einen Felsblock wegzuschieben – das Elend, das übergewaltige, zu bekämpfen. Hier aber, in ihrem Hause, in ihrer nächsten Nähe, hatte sie das irregehende Geschöpf gehabt. Und hatte Wohlgefallen an ihr gehabt, und ihr vieles nachgesehen und vielleicht allzu leicht genommen. Und hatte sie schließlich doch in die Fremde gestoßen. Warum? Warum? Hatte sie denn auch nur versucht, mit ihr zu reden, sie zu bessern? Oder auch, ohne zu reden, sie sacht zurückzugewinnen? Nein, aus feigem Grauen vor einer Aussprache, die an ihre eigene, heimliche, 159 Wunde rühren würde, hatte sie sich, wie das nun ihre Art war, innerlich verschlossen wie hinter einer Glaswand. Und gewartet. Zugeschaut. Bis es nicht mehr ging. Und dann Kitty von sich getan. Ganz ruhig; ob sie auch innerlich bebte. Hatte ihr Geld gegeben; oh, reichlich. Und Empfehlungen. Und schließlich – was war der Grund? Ekel. Als ob sie sich von einem Kranken abgewandt hätte, weil seine Ausdünstung sie ekelte. Jetzt sah sie es ganz deutlich. Wie erbärmlich. Aber was konnte sie jetzt noch tun um gutzumachen? Kitty nachforschen? Gewiß. Und dann, wenn auch aus der Ferne, eine schützende Hand über sie halten. Das war das einzige . . .
Das erste, was sie nun tun mußte, war, sich an die Oberin zu wenden. Diese konnte, vielleicht durch die Soldaten selbst, etwas über Kittys Verbleib erfahren. Aber zunächst waltete ein Unstern darüber, denn die Oberin war ins Mutterhaus zurückversetzt, und die neue nicht danach angetan, Mitleid mit einem leichtfertigen Mädchen zu spüren und ihretwegen Nachforschungen einzuleiten. Schließlich, nach einigen Wochen, erhielt sie aus dem Mutterhaus Antwort:
»Liebe, gnädige Frau,« schrieb die ehemalige Oberin, »Sie warten gewiß schon ungeduldig auf Nachricht, doch traf Ihr lieber Brief gerade 160 zur Zeit der Exerzitien ein, während deren unsere Ordensregel jede Beschäftigung mit Dingen verbietet, die uns abziehen könnten von der Einkehr und Betrachtung. Aber Sie wissen ja, wie gern ich sonst Ihren Wünschen entgegenkomme. Davon aber ganz abgesehen, ich selber hatte Katharina liebgewonnen, damals, als sie in Ihrer Begleitung in unserem Hause weilte oder auch oft allein kam als Überbringerin stets willkommener Gaben. Und eben die Sorge, die ihre ganz offen zutage liegenden Fehler, ihre bis an die Grenze des Zulässigen gehende Freundlichkeit gegen die kranken und rekonvaleszenten Soldaten, mit Rücksicht auf ihre Zukunft erweckten, hatte mein Interesse im Gegenteil nur noch erhöht. Aber wenn ich – und auch meine Mitschwestern – oftmals recht böse werden wollten, weil sie, aller Versprechungen ungeachtet, immer wieder in dieselben Fehler verfiel, hat ihre weiche, ja wohl nur zu weiche, einschmeichelnde Art den Zorn immer wieder besänftigt, und wie oft, wenn ich sie hatte schelten wollen, habe ich ihr statt dessen die Wangen gestreichelt.
Also, ich habe nach Empfang Ihres Briefes mein möglichstes getan, um zu erfahren, was aus Kathi geworden. Es war nicht leicht, weil sofort nach ihrem Verschwinden die absurdesten Märchen, die das Feststellen der Wirklichkeit ungeheuer erschwerten, aufgetaucht 161 sind, und auch heute kann ich nichts Sicheres berichten. Die einzige Tatsache scheint zu sein, daß ein Schutzmann die sich abends Herumtreibende wegen verdächtigen Streunens verhaften wollte; aber sie hat den Mann so umzustimmen gewußt, daß er, statt sie einzuliefern, ihr eine Unterkunft verschafft und ihr sogar die Ehe versprochen hat. Zwar ist es leider bei dem Versprechen geblieben. In unserer verwilderten, zuchtlosen Zeit sind ja solche Verhältnisse, die unseren Herrgott aufs tiefste betrüben müssen, nichts Seltenes mehr. Vielleicht auch hat der Mann – er heißt Xaver Heckenrainer, ein Witwer mit halbwüchsigen Kindern – bald eingesehen, daß Kathi nicht in sein Haus paßte, seinen Kindern keine sorgliche Mutter sein würde.
Tatsache ist, daß sie bald wieder auseinander gegangen sind. Die Leute, vor allem die Grünkramhändlerin Bierbichler, die eine Hauptratscherin ist bei der sich alle Klatschbasen treffen, erzählen nun die tollsten Dinge über Kathi – es fehlt wenig, daß sie sie der Zauberei für schuldig hielten. Der Heckenrainer hatte ihr eine Nähmaschine auf Abzahlung besorgt und regelmäßige Arbeit fürs Militärdepot. Aber ihr Hang zur Faulheit und Vagabundieren war stärker als alle guten Vorsätze. Sie hatte eine Dachstube mit einem Kochöfchen, ganz nett, aber den ganzen Tag ist sie herumgestreunt 162 oder ist zum Fenster hinausgelegen und hat die Katzen angelockt. Nun hat sich der Mann geärgert, daß sie das mühsam beschaffte Essen den unvernünftigen Kreaturen hinausgegeben hat und selber hat sie immer so heikel getan. Kurz – es soll zu heftigem Streit gekommen sein; zuletzt hat er sie, wenn er wegging, eingeschlossen, und sie hat Besserung versprochen. Aber der Frieden hat nicht lang gewährt. Eines Tags, wie er Nachtdienst hatte und in der Frühe heimgekommen ist zu Kathi, sei die Tür zwar noch verschlossen gewesen, aber das Zimmer war leer. Keine Kathi. Freilich hat das Dachfenster offen gestanden, aber die Kathi müßte schon eine wahre Seiltänzerin gewesen sein, um sich dahinüber zu wagen. Ich nehme an, sie hatte einen zweiten Schlüssel, sie war ja leider wohl recht raffiniert geworden.
Der Mann kann mich trotz alledem dauern, er ist seitdem wie hintersinnig und erzählt ganz tolle Dinge, er hat die Kathi eben doch sehr lieb gehabt, sie hat es ihm schlecht gedankt. Seit der Nacht, wo sie ihr Domizil verlassen, hat man nun nichts mehr von ihr gehört. Nur ein anderer Schutzmann glaubt, sie einmal gesehen zu haben. Von der äußeren Leopoldstraße zieht sich ein Weg am Schwabinger Krankenhaus vorbei durch den Luitpoldpark, nach einer noch unbebauten Gegend, wo sich ein breiter Graben befindet, voll Schutt und 163 übelriechenden Abfällen, und dahinter eine im Rohbau gebliebene Sommervilla. Sie hat weder Fenster noch Türen, aber nach dem, was mir erzählt wurde, soll sie von allerhand lichtscheuen Personen als Stelldichein benutzt werden, im Sommer wohl auch als Unterschlupf für die Nacht. Es gibt ja zur Zeit Unglückliche genug, die kein Obdach mehr haben. Eben auf dem Weg zu dieser Villa meint jener Schutzmann Kathi gesehen zu haben. Wie er aber auf sie losgesprungen sei, wäre sie im Gebüsch verschwunden. Wie ein Baumhirsch wär's weggewesen, hat er gesagt; so nennen die Oberbayern die Eichkätzchen.
Mehr festzustellen ist mir, liebe, gnädige Frau, von hier aus nicht möglich gewesen. Vielleicht, wenn Sie sich direkt an die Polizei wendeten! Aber beinahe möchte ich davon abraten. Die weltlichen Behörden haben einen harten Griff, es wird da kein Unterschied gemacht zwischen hartgesottenen Sünderinnen und jungen, zum erstenmal irregegangenen Kindern, es wird alles in einen Topf geworfen. Wenn ich noch etwas erkunden kann, werde ich nicht verfehlen Ihnen zu berichten, liebe gnädige Frau.
Ich glaube nicht, daß Sie sich Vorwürfe zu machen brauchen. Vertrauen Sie Gott dem Herrn. Denn unendlich wunderbar sind seine Wege. Ihm ist nichts unmöglich. So kann er auch noch alles zum Guten lenken. Was aber 164 auch immer Katharinas Pfad gewesen sein mag, wir wollen nicht richten und nicht ablassen in der Fürbitte, der Herr möge einem Wesen, das so voll natürlicher Güte und Anmut war, gnädig sein, daß ihre Seele, geläutert durch irdische Not, dereinst Eingang finde, nach den Worten unseres lieben Heilandes, daß denen, die viel geliebt haben, viel vergeben werden soll.
Mit den allerherzlichsten Empfehlungen, denen sich Schwester Maria Placida, die gegenwärtig zur Erholung bei uns ist, anzuschließen bittet, bleibe ich, stets gern zu Ihren Diensten,
Schwester Maria Clemens, Oberin.«
Marianne faltete den Brief zusammen. Sie lächelte gerührt. Wie feinfingrig war doch diese Nonne. Die Schwestern erzählten ja nie etwas von ihrer Heimat, ihrer Herkunft; aber gewiß, diese mußte aus guter Familie sein. Ach ja, sie hatte recht mit der Polizei, das war eine zweischneidige Sache. Lieber die arme kleine Haselmaus in ihrem Versteck lassen. Nur unter der Hand wollte sie weiterforschen, im übrigen abwarten und hoffen, daß die kleine geschmeidige Kitty in dem stachligen Gestrüpp des Lebens einen schmalen Pfad finden möge für ihre Füße, irgendeinen Winkel, wo sie vor den Menschen geschützt sei. Ach Gott, das arme Ding nahm ja so wenig Raum ein. 165 Aber es blieb etwas in ihr zurück, etwas Vorwurfsvolles, wie eine Maus, die man in der Nacht nagen hört. Ganz leise. Aber es ist schwer, dabei wieder einzuschlafen.