August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Gedichte
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

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Germania

              Et pertransivit Clericus
Durch den Teutoburger Wald.
Quid vidit ibi eminus?
Ein Mägdlein wohlgestalt.

»Salve mi dilectissima!
Du sollst mein Schätzlein sein!
Salve, salve Germania!
Gewiß, ich will Dich frei'n!«

Quid meditaris Clerice.
Was denkst Du, schäbiger Pfaff?
Caelebs papa1is, apage!
Du alter röm'scher Aff!

Sum sponsa casta, libera,
Ein Herz voll Treu und Recht,
Et tu romana vipera,
Du meinst es immer schlecht.

Sum Caesaris – carpe viam!
Du Pfaff, Du Jammermann!
Sivis tuam Germaniam,
Frag bei Majunken an!

O Jerum, Jerum, Jerum!
O quae mutatio rerum!

Fürwahr, es ist ein Trauerspiel,
Nunc sumus vagabundi!
Wir galten viel und hatten viel:
Sie transit gloria mundi.

Jetzt bringet man uns auf den Schub,
Sancti Pii amores.
Nachruft uns jeder freche Bub:
Valete, proditores!

Nun ja, zwar habt ihr uns verbannt,
Quid nobis vestra verba?
Wir brauchen ja kein Vaterland,
Adhuc messis in herba.

Das ist ein Trost, ein Süßer noch,
Est mundus totus scrobis:
Hier fort, giebt's anderswo ein Loch,
Quod et patebit nobis.

 


 


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