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(Zu seiner Reichstagsrede vom 4. August 1914)
Ich habb dich oft mit Spott begosse
(Des Uhze leiht merr halt im Blut),
Heut' awwer lass' ich solche Posse,
Heut' zieh' ich mein Zylinnerhut!
Als »Philosoph«, »Kantianer«, »Weiser«
Haww ich verulkt dich oft im Scherz –
Heut' sag' ich, frei nach unserm Kaiser:
»
Gebb merr die Hand! Komm an mei Herz!«
Denn Worte hast de jetz gefunne,
Wie mersch net besser sinne kann!
Ganz Deutschland fiehlt's in dene Stunne:
»
Der Theo is der rechte Mann!«
Du dhust in ganzer Greeß dich recke
Unn frehlich klingt drum mei Gesang:
Es wächst mit seine heech're Zwecke
Der Mensch, unn wann er noch so lang!
Ich mecht derr jetzt mei Schnut'che reiche,
Dich kisse for dei letzte Redd'.
(Doch mißt' ich uff e Stiehlche steige,
Sonst lang' ich an dein Schnawwel net.)
Schdatt daß ich uhz unn dich verzwiwwel,
Ruf ich jetz aus in stolzem Ton:
»
Wääß Gott, der ääne Bismarck-Stiwwel,
Mei liewer Theo, baßt derr schon!«