Alphonse Daudet
Künstler-Ehen
Alphonse Daudet

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Prolog.

Sollen Künstler heirathen?

Zwei Freunde, ein Dichter und ein Maler, saßen des Abends, nachdem sie zusammen dinirt hatten, auf einem Divan im Atelier. Sie hatten die Cigarren angezündet und plauderten.

Es war eine Stunde, so recht geeignet, sich Geständnisse und bedeutsame Mittheilungen zu machen. Das Lampenlicht wurde durch den Schirm gedämpft und es erhellte nur matt den Raum – recht einladend zur vertraulichen Unterhaltung; kaum, daß hier und da ein Lichtschimmer auf die Wände fiel und die an ihnen mit feinstem Geschmack angebrachten Tapeten, Vorhänge, Bilder u. s. w. unterscheiden ließ. Durch das Glasdach sah man den tiefblauen Abendhimmel.

In dem Halbdunkel, das in dem Gemache herrschte, konnte man nur ein Bild deutlich erkennen – es war das Porträt einer jungen Frau mit klugen Augen, fein geschnittenem Munde, um den ein geistvolles Lächeln spielte, als sei sie in einem Redekampf begriffen und vertheidige Staffelei und Palette ihres Mannes gegen die Thoren und Widersacher; auf dem Bilde hatte sie eine leicht nach vorn gebeugte Haltung, wie um genau zu hören und sich kein Wort entgehen zu lassen. Ein unweit des Kamins stehender kleiner und niedriger Stuhl sowie zwei auf dem Teppich liegende Kinderschuhe verriethen, daß auch ein Kind zu der Familie gehöre – und wirklich waren die Mutter und der Kleine eben erst lachend und scherzend in 4 das ans Atelier stoßende Zimmer gegangen, wo das Kind in sein Bettchen gebracht wurde.

Alles in diesem Künstlerheim athmete stilles und friedliches Familienglück. Der Dichter war ganz entzückt davon und machte seiner Freude in Worten Luft.

»Du hast,« so wandte er sich an seinen Freund, »doch ganz entschieden Recht gehabt. Es giebt nur eine einzige Art des echten Glücks. Der eine meint es auf diese, der andere auf jene Weise zu finden – aber es giebt doch nur ein Glück. Du mußt dich verheirathen!«

Der Maler. Nein, niemals! Das fällt mir nicht ein! Verheirathe dich gefälligst allein, wenn du es denn doch einmal willst. Ich mische mich nicht in derlei Angelegenheiten.

Der Dichter. Aber weshalb nicht?

Der Maler. Weil – weil Künstler, also auch Dichter, sich nicht verheirathen dürfen.

Der Dichter. Na, das ist doch wirklich stark! Du wagst so etwas zu sagen! Du! Und die Lampe erlischt nicht, und die Mauern stürzen nicht über deinem sündigen Haupte zusammen? Aber bedenke doch, Unglücksmensch, du selbst hast mir ja hier zwei Stunden lang den Anblick des ungetrübten Glückes gegönnt; du hast mich fast zum Neid gebracht und jetzt verbietest du mir, ebenfalls nach solchem Glücke zu streben? Solltest du jenen herzlosen Reichen ähnlich sein, welche ihr eigenes Wohlleben doppelt angenehm empfinden Angesichts der Leiden und der Noth der andern und die sich an ihrem warmen Kamin erst behaglich fühlen, wenn sie daran denken, daß es draußen regnet und daß so viele arme Teufel ohne Obdach sind? 5

Der Maler. Denke von mir, was und wie du willst. Ich habe dich aber zu gern, als daß ich dir dabei behilflich sein wollte, wenn du eine Dummheit begehst, eine nicht wieder gutzumachende Dummheit.

Der Dichter. Das wollen wir doch erst einmal sehen. Wie geht es dir? Bist du nicht vollkommen zufrieden? Mir kommt es doch so vor, als habe das Glück bei dir seinen Einzug gehalten und sich auch dauernd niedergelassen.

Der Maler. Und darin hast du Recht. Ich bin glücklich, vollkommen glücklich. Ich liebe meine Frau von ganzem Herzen; wenn ich an mein Kind denke, möchte ich vor Freude laut aufjauchzen. Die Ehe ist für mich ein Hafen geworden, der mich vor vielen Stürmen und Fährnissen schützt; nicht einer von jenen, in die man zu fortwährendem Rasten einläuft, wobei man rostet und seeuntüchtig wird, sondern eine von jenen schönen Buchten, in denen man vor Anker geht, um die Segel und die Masten zu repariren und in denen man sich ausruht zu neuen Fahrten nach unbekannten Ländern. Ich habe niemals so gern gearbeitet, als seitdem ich verheirathet bin, und meine besten Gemälde datiren seit jener Epoche.

Der Dichter. Nun also!

Der Maler. Mein lieber Junge! Auf die Gefahr hin, dir lächerlich zu erscheinen, muß ich dir doch sagen, daß ich mein Glück wie ein Wunder betrachte, wie etwas ganz Absonderliches und Außergewöhnliches. Ja, je mehr ich erkenne, was die Ehe eigentlich ist, um so mehr bin ich über den glücklichen Zug erstaunt, den ich gethan. Ich gleiche darin eben Jenen, 6 die eine Gefahr nicht kennen und ihr deshalb entgegengehen, ohne sie zu bemerken, die aber nach der That erbleichen und nachträglich über ihre eigene Kühnheit erstaunen.

Der Dichter. Aber wo sind denn eigentlich diese so schrecklichen Gefahren?

Der Maler. Die erste und schlimmste von allen besteht darin, daß man in Gefahr kommt, sein Talent zu verlieren, oder daß es sich wenigstens verringert. Ich sollte doch meinen, bei einem Künstler ist so etwas von Wichtigkeit. Und ich bitte dich wohl zu beachten, daß ich hierbei noch gar nicht die gewöhnlichen Lebensbedingungen im Auge habe. Ich gestehe ja zu, daß die Ehe im Großen und Ganzen eine ausgezeichnete Einrichtung ist, und daß die Mehrzahl der Männer erst recht zu handeln und zu wirthschaften anfängt, wenn sie eine Familie hat, respective, wenn dieselbe sich vergrößert. Es giebt sogar Fälle, in denen die Heirath der eigenen Existenz wegen nothwendig ist. Ein unverheiratheter Notar – das kann man sich bei uns kaum denken. Man traut einem solchen nicht den nöthigen Ernst, die nöthige Ruhe zu. Aber für uns Maler, Schriftsteller, Bildhauer, Componisten – die wir ja doch alle ein wenig abseits von der gewöhnlichen Hauptstraße des Lebens wandeln, die wir uns ausschließlich damit beschäftigen, zu studiren, zu schaffen und zu bilden, die wir uns von der großen Masse absondern müssen, wie man ja auch von einem Bilde ein paar Schritte zurücktritt, wenn man einen vollständigen Überblick gewinnen will – ich sage, für uns alle sollte die Verehelichung keine Regel, sondern nur eine Ausnahme sein. Für solche nervöse, leicht erregbare, nie lange in einem Zustand verharrende Geschöpfe, wie wir Künstler es nun einmal sind, weshalb man uns ja 7 so oft auch große Kinder nennt, für uns paßt nur eine ganz eigenartig beschaffene Frau; eine Frau, die sich wohl kaum jemals finden läßt, und die man deshalb am Besten auch gar nicht erst sucht. Ah, der große Delacroix, dessen Werke du ja so sehr bewunderst, hat das wohl gewußt! Welch' schönes Leben führte er innerhalb der vier Wände seines Ateliers, sein ganzes Sinnen und Arbeiten der Kunst weihend. Ich betrachtete mir einmal sein kleines Häuschen in Champrosay und den kleinen Garten des Pfarrers, in dem die Rosen so herrlich blühen, und in dem der große Künstler ganz allein zwanzig Jahre verbracht hat. Welche Ruhe, welche weltabgeschiedene Einsamkeit! Und nun stelle dir einmal Delacroix verheirathet und als Familienvater vor, mit allen Sorgen, welche die Kindererziehung, die Nothwendigkeit des größeren Verdienstes, die Krankheiten u. s. w. mit sich bringen! Glaubst du wohl, daß seine Werke dann ebenso vollkommen gelungen wären?

Der Dichter. Du führst mir Delacroix an, ich nenne dir Victor Hugo. Könntest du etwa behaupten, daß diesen seine Ehe beeinflußt habe, und daß seine Werke ihretwegen weniger bedeutend geworden sind?

Der Maler. Bei ihm glaube ich in der That nicht, daß ihn seine Vermählung beeinflussen konnte. Aber alle Ehemänner haben nicht solches Talent, daß man ihnen den Schritt verzeihen könnte; die Sonne ihres Ruhmes strahlt nicht hell genug, um all die Thränen zu trocknen, die ihretwegen schon vergossen wurden. Jawohl, man pflegt ja immer zu sagen, daß es recht interessant sei, die Frau eines talentvollen Mannes zu sein – aber glücklich? Ich sage dir, die Frauen von Bahnwärtern sind glücklicher und besser daran. 8

Der Dichter. Es ist doch zum mindesten eigenthümlich, so gegen die Ehe predigen zu hören von Einem, der selbst verheirathet und noch dazu glücklich verheirathet ist.

Der Maler. Ich wiederhole, daß ich nicht von mir spreche. Meine Ansicht von der Sache schöpfte ich aus den zahlreichen bedauernswerthen Vorkommnissen, die sich rings um mich her zutrugen; aus den so häufigen Mißverständnissen, wie sie in den Künstlerehen gang und gäbe sind und die alle zusammen in unserer eigenartigen Lebensanschauung begründet sind. Sieh dorthin! Da ist ein Bildhauer, der in voller Lebenskraft und Frische, in voller Reife des Talentes ausgewandert ist, und Weib und Kind verlassen hat. Alle Welt verdammt ihn und auch ich kann ihn nicht in Schutz nehmen. Aber wie alles so gekommen ist, das kann ich mir nur zu gut erklären. Sieh' da! Der junge Mann lebte früher nur für seine Kunst und kümmerte sich um die Welt und ihr Treiben keinen Pfifferling. Seine im Übrigen ganz liebenswürdige und vernünftige Frau hat ihn nun, anstatt alles, was ihm mißfallen könnte, aus seiner Nähe zu entfernen, zehn Jahre lang zu allen möglichen und unmöglichen gesellschaftlichen Verpflichtungen verurtheilt. So bekam er eine Menge sogenannte »officielle Bilder« in Auftrag, lauter Brustbilder von abscheulichen Biedermännern mit Sammetkäppchen und von Frauen in geschmacklosen Toiletten; so störte sie ihn zehn Mal des Tages mit unumgänglich nothwendigen Visiten, so zwängte sie ihn abends in Frack und helle Handschuhe und schleppte ihn von Salon zu Salon. Du wirst nun sagen: Er hätte sich das nicht gefallen lassen, er hätte mit einem entschiedenen »Nein!« Einspruch erheben sollen – aber du weißt ja auch, daß gerade wir durch unsere sitzende, an das Haus gebundene Lebensweise mehr als alle andern Menschen von 9 ihrem Heim und ihrer Umgebung abhängig werden. Die Luft der Häuslichkeit umgiebt uns, und wenn nicht ein großes Ideal uns begeistert, dann werden wir beim Einathmen dieser Luft nur zu bald betäubt, matt und müde. Außerdem läßt ja auch der Künstler alles, was er an Energie, an Kraft und Lebensmuth zur Verfügung hat, seinem Werke zu Gute kommen, und dieses macht ihn so abgespannt, daß er für die alltäglichen Nichtigkeiten des Lebens kein Auge hat, daß er sich ihren Belästigungen nicht entziehen kann. Da haben denn die weiblichen Tyrannen leichtes Spiel mit ihm. Niemand erklärt sich leichter für überwunden und bezwungen. Aber glaube mir nur – allzulange erträgt er das Joch nicht! Wenn eines schönen Tages die unsichtbaren Ketten und Banden, mit denen er gefesselt ist, ihn an der Ausübung seines künstlerischen Berufes offenbar hindern, dann streift er sie mit einem einzigen gewaltigen Ruck ab, und, sich seiner bisherigen Schwäche schämend, geht er auf und davon, wie jener Bildhauer. Seine Frau war, wie du ja weißt, ganz starr über das Ereignis. »Was habe ich ihm denn nur gethan?« so fragte sich die Bedauernswerthe einmal über das andere. Nichts hatte sie gethan – sie hatte ihn nur nicht verstanden. Es genügt eben nicht, hübsch, gut und klug zu sein, um die Lebensgefährtin eines Künstlers werden zu können – eine solche muß einen ganz undefinirbaren Takt, eine selbstlose Aufopferungsgabe besitzen, wie man sie nur selten im Leben findet. Wo sollte sie nun gar bei einer jungen Frau herkommen, die das Leben nicht kennt und so recht vor Neugierde brennt, es nach allen Richtungen kennen zu lernen? Man ist doch jung, man hat einen bekannten Mann geheirathet, dem der Zutritt überall offen steht. Du lieber Himmel! Da möchte man sich doch ein Bischen an seinem Arm zeigen. Ist das denn nicht ganz natürlich? Der Gatte dagegen hält sich, seitdem er Tüchtiges leistet, von den Menschen ziemlich fern; er findet, 10 daß die Zeit schnell vergeht, daß die Arbeit mühevoll ist, und so ist er nicht geneigt, am öffentlichen Leben theilzunehmen. Da ist denn die Uneinigkeit, die Spannung geschaffen; beide Theile fühlen sich unglücklich, und ob der Mann nun auf seinem Willen besteht oder sich nachgiebig zeigt, das Gleichgewicht ist gestört, die Ruhe ist dahin. Ach, ich habe mehrere solche zu Grunde gegangenen Wirthschaften gekannt, in denen die Frau entweder der Henker oder das Opfer war, häufiger sogar Henker als Opfer, und fast immer geschah das, ohne daß sie selbst eine Ahnung von dem hatte, was sie verursacht. Da war ich z. B. eines Abends bei dem Componisten Dargenty. Es waren mehrere Personen anwesend, und man bat ihn, sich an das Klavier zu setzen. Kaum hatte er begonnen eine seiner reizenden Mazurken zu spielen, in denen er sich als der echte Erbe Chopins zeigt, als seine Frau auch schon zu plaudern anfing – erst leise, nach und nach aber lauter. Die Conversation wird immer lebhafter und immer allgemeiner, und schließlich war ich noch der Einzige, der dem Spiele zuhörte. Da schloß Dargenty das Klavier, wandte sich zu mir und sagte mit einem Lächeln, aber in so bitterm, so wehklagendem Ton: »So geht es nun immer. Meine Frau liebt die Musik nicht!« Kannst du dir etwas Schrecklicheres denken? Eine Frau heirathen, welche die Kunst des Gatten nicht liebt! Geh', mein Lieber! Folge mir und heirathe nicht. Du bist allein und bist frei! Bewahre dir deine Einsamkeit und deine Freiheit!

Der Dichter. Nun wahrhaftig, du hast gut reden! Du sprichst von Einsamkeit! Wenn dir jetzt, sobald ich fortgegangen sein werde, ein guter Gedanke kommt, dann wirst du ihm hier am verlöschenden Kaminfeuer nachhängen und wirst ihn ausdenken, ohne um dich her jene Öde, jene 11 Unbehaglichkeit zu verspüren, die jede Inspiration im Keime erstickt und tödtet.

In den Stunden der Arbeit allein zu sein – ja, das geht noch an; aber es kommen Momente der Ermüdung, der Entmuthigung, in denen man an sich, an seiner Kunst verzweifelt. Wie glücklich muß dann der sein, der immer jemand um sich hat, der einem treu beisteht – ein liebendes Herz, dem man seinen Kummer mittheilen kann, ohne fürchten zu müssen, daß sein Vertrauen in unsere Kraft erschüttert, sein Glaube an uns zerstört wird. Und dann das Kind! das Lächeln des Kleinen, der immer und ohne jede ausgesprochene Ursache heiter und vergnügt ist, ist das nicht das beste Verjüngungsmittel, das man haben kann? Ach, ich habe schon oft darüber nachgedacht. Für uns Künstler, die wir ja doch einmal eitel sind wie alle, die vom Erfolge leben, ja von der oberflächlichen, leicht wankend zu machenden Schätzung dessen, was gerade in der Mode ist – gerade für uns sind die Kinder ein unentbehrlicher Schatz. In ihnen allein können wir Trost darüber finden, daß wir altern. Alles was wir verlieren, wird das Kind einst gewinnen. Man sagt sich, der Erfolg, der mir versagt blieb, ihn wird das Kind einst erringen, und wenn uns selbst das Haar auch ergraut, hat man doch seine Freude an dem kleinen Blondkopf, der voll Leben und Gesundheit an unserer Seite spielt.

Der Maler. O Poet, Poet! Hast du denn auch schon darüber nachgedacht, wie oft man die Feder oder den Pinsel ansetzen muß, um diesen jungen Nachwuchs zu ernähren?

Der Dichter. Schließlich wirst du ebenso gut auch sagen können, der Künstler ist geradezu dafür geschaffen, in der Familie zu leben; und das ist so wahr, daß diejenigen von uns, die 12 nicht heirathen, bei der ungeregelten Lebensweise matt und kraftlos werden – wie die Reisenden, denen es lästig wird, immer ohne eigenes Heim zu sein, sich schließlich ein Hotelzimmer miethen und den Rest ihrer Tage unter der banalen Aufschrift verbringen: »Hier miethet man auf Monate und Tage.«

Der Maler. Diese haben nun ganz und gar Unrecht. Sie nehmen alle Leiden des Ehestandes in den Kauf, ohne seine Freuden kennen zu lernen.

Der Dichter. Du giebst also doch zu, daß er einige Freuden birgt?

Anstatt etwas zu erwidern stand jetzt der Maler auf, suchte unter seinen Skizzen und Studienblättern, zog endlich ein ziemlich zerknittertes und abgegriffenes Manuscript zwischen denselben hervor und wandte sich mit diesem zu seinem Freunde.

»Wir könnten,« sagte er, »noch lange über diesen Gegenstand debattiren, ohne daß der Eine den Andern überzeugte. Du bist nun einmal, wie es den Anschein hat, trotz aller meiner Einwendungen entschlossen zu heirathen. Da möchte ich dich denn doch bitten, dieses kleine Manuscript hier erst einmal zu lesen. Es ist – merke wohl auf – von einem verheiratheten Mann geschrieben; von einem Manne, der seine Frau sehr liebt und der sich in seiner Häuslichkeit sehr glücklich fühlt. Er lebte viel unter Künstlern und da hat er sich den Spaß gemacht, mehrere solcher Künstler-Ehen, wie ich sie dir eben auch skizzirt habe, zu schildern. Alles, was in diesem Manuscript steht, ist von der ersten bis zur letzten Zeile wahr – so wahr, daß sein Autor sich niemals hat entschließen können, es drucken zu lassen. Lies es durch und dann sage mir, wie du darüber denkst. Ich glaube, du wirst 13 dann zu einer andern und vernünftigeren Ansicht gekommen sein.«

Der Dichter nahm das Heft und trug es nach seiner Wohnung. Aber er bewahrte es nicht mit der wünschenswerthen Sorgfalt auf, denn es gelang mir, einige Blätter aus dem Manuscripte auszutrennen – und den Inhalt derselben übergebe ich hiermit der Öffentlichkeit. 14

 


 


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