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Wie die »Säugetiere« (Univ.-Bibl. 6324), so ist auch der vorliegende Band dem berühmten »Tierleben« Brehms entnommen, und zwar der zweiten, der letzten vom Verfasser herausgegebenen Auflage, deren Inhalt sich in allem wesentlichen noch mit dem der um die Jahrhundertwende erschienenen dritten Auflage deckt. Von Grund aus umgestaltet und größtenteils ganz neu geschrieben wurde erst die jetzt vorliegende vierte Auflage, die nicht mehr wie die früheren zehn, sondern dreizehn starke Bände umfaßt.
Abgesehen von einigen durch die gesonderte Herausgabe des Abschnitts »Menschenaffen« bedingten Kürzungen ist auch in diesem Bande der Brehmsche Text wörtlich wiedergegeben, in der festen Überzeugung, daß dessen packende Lebendigkeit und Anschaulichkeit, die den eigentlichen Reiz des ursprünglichen »Tierlebens« ausmachte, auch heute durchaus noch imstande ist, den Leser zu fesseln und zu erfreuen, wie groß auch die Summe der neuen Beobachtungen und Erfahrungen sein mag, die seit seinem ersten Erscheinen gemacht worden sind. Über das Freileben der Menschenaffen wissen wir übrigens heute beinahe noch ebensowenig wie zu Lebzeiten Brehms. Das wichtigste Neue, das in den letzten Jahren auf dem Gebiet der Menschenaffenkunde hinzugekommen ist: die Ergebnisse der Intelligenzprüfungen an Schimpansen, die in der mit Unterstützung der Preußischen Akademie der Wissenschaften von 1912–1920 auf Teneriffa unterhaltenen Menschenaffenstation von ausgezeichneten Fachleuten vorgenommen wurden, hat der Herausgeber geglaubt, in einem besonderen Anhang berücksichtigen zu sollen, sind sie doch gleichsam eine posthume Bestätigung dessen, was Alfred Edmund Brehm von der Tierseele sagte. Nicht weniger willkommen wird dem Leser die Schilderung des ersten lebend nach Europa gelangten Gorillas sein, des berühmten »Mpungu« der deutschen Loango-Expedition, zumal sich in den früheren Nachrichten über diese größte Menschenaffenart noch vielfach Dichtung und Wahrheit verquickten.
Leipzig, August 1921.