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Der Mann am letzten Tage seiner Wünsche.

Sie naht, sie naht die süße Stunde,
Vom bängsten Wunsch nur langsam hergeführt,
Die Lieb und Lust in ihrem schönsten Bunde
An mir und ihr erblicken wird.
Hernieder, Tag, auf deiner Fahrt, hernieder.
Der du noch zwischen mir und meinem Glücke stehst,
Und Sonne, du schließ deine Augenlieder,
Du bist nur schön, wenn du zu Bette gehst.
Herauf, o Nacht, auf deinem Sternenwagen,
Vom stillen Mond herangeführt,
Ha, würde Dir, was mir heut werden wird.
Du würdest deine Rosse außer Athem jagen.

Was alles ich in meinen Jünglingstagen
Mir von Genuß und Freude phantasirt,
Dies alles und weit mehr noch, wird
Heut Wirklichkeit. – O gaukelt immerhin
Ihr Traumideen jener Zeit,
Um meinen heißen, liebetrunknen Sinn,
Ihr werdet heut zur Wirklichkeit,

Mit euch, mit euch gieß' ich den Becher
Der Lust, aus dem mir armen Zecher
Sonst immer Nahrung neuen Durstes quoll,
Mit euch gieß' ich ihn heute schäumend voll,
Und halt' ihn hoch empor, und seh' ihn an,
Bis mir vor Trinkbegier die Lippen glühen;
Und will schon Geist und Seele mir entfliehen,
So häng' ich mich mit beiden Lippen dran,
Und trink' – und krachten alle Pole,
Und brennte Höllenfeu'r mir an der Sohle,
Und stürzten Erd' und Himmel mit Gebraus –
Bei Gott! – ich tränk' ihn aus!

*


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