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Das Weib auf dem Elefanten

Einstmals sah ein Mann von ungefähr in der Einöde einen Elefanten mit einer Sänfte auf dem Rücken. Voller Angst kletterte er auf einen Baum. Der Zufall wollte es aber, daß der Elefant unter denselben Baum kam, die Sänfte von seinem Rücken schüttelte und dann weitertrabte, um zu grasen. Plötzlich entdeckte der Mann ein schönes Weib in der Sänfte, stieg eilends vom Baum herunter und war festen Sinnes, sie in Liebe zu umarmen.

Da er aber auch ihr wohlgefällig war, fing sie solche Worte mit ihm zu reden an, die auf dies Ziel hindeuteten. Und beide überließen sich alsbald süßen Tändeleien. Als sie zu Ende gekommen waren, zog die Frau einen Strick aus ihrem Gewande, der war voller Knoten, denen sie nun noch einen hinzufügte. Der Mann begehrte zu wissen, was das für ein Strick sei und wie es zugehe, daß er so viele Knoten habe und um welches Zweckes willen sie all diesen noch einen neuen Knoten hinzufüge?

Sprach das Weib aber:

»Mein Gatte ist ein Zauberer, der sich in einen Elefanten verwandelt hat, und läuft mit mir auf dem Rücken durch Einöden und Wüsten, um sich vor meinen Listen zu behüten. Und trotzdem er mich also scharf bewacht, hatte ich bislang doch schon hundert Männer in Liebe umfangen, deren Andenken ich mir dadurch bewahre, daß ich Knoten in diesen Strick knüpfe. Und heute ist um dieser Liebkosung willen die Zahl der Knoten bis auf hundertundeinen angewachsen!«


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