Honoré de Balzac
Die dreißig tolldreisten Geschichten – Drittes Zehent
Honoré de Balzac

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Biographische Übersicht

1799 Honoré Balzac (das Adelsprädikat de legt er sich erst 1831 zu) wird am 20. Mai in Tours geboren. Sein Vater, einer Landarbeiterfamilie entstammend und durch Spekulationen zu Vermögen gelangt, leitet ein Proviantamt der Armee.

1807-1813 Zögling im Collège der Oratorianer in Vendôme.

1813 Rückkehr ins Elternhaus, Besuch des Gymnasiums in Tours.

1814 Übersiedlung der Familie nach Paris (Versetzung des Vaters).

1814-1816 Zögling im Institut Lepître und im Institut Ganser et Beuzelin, Paris, Besuch des Lycée Charlemagne.

1816-1819 Jurastudium an der École de droit, zugleich Ausbildung bei zwei Anwälten. Hört auch Literaturvorlesungen.

1819 Erstes Examen für das Baccalauréat du droit. Pensionierung des Vaters, Übersiedlung der Familie nach Villeparisis. Balzac will Schriftsteller werden, bezieht in Paris eine Dachkammer. ›Sylla‹ und ›Cromwell‹, Tragödien, u. a. erste Arbeiten.

1820-1824 Schreibt, z. T. gemeinsam mit Auguste Le Poitevin de l'Egreville und Etienne Arago, Kolportageromane, die unter den Pseudonymen Auguste de Viellerglé, Lord R'Hoone und Horace de Saint-Aubin erscheinen.

1821 Bekanntschaft mit Madame de Berny (1777-1836), die seine erste große Liebe wird und der er bis zu ihrem Tod in herzlicher Freundschaft verbunden bleibt.

1823 Im Sommer Besuch der heimatlichen Touraine.

1825-1828 Zusammenarbeit mit dem Journalisten Horace Raisson an einer Serie ›Codes‹ (Gesetzbücher), Betrachtungen über die Sitten der Zeitgenossen. Mit geliehenem Geld wirtschaftliche Unternehmungen – Verlagswesen, Druckereigewerbe –, die scheitern und ihn lebenslang hoch verschulden.

1826 Bekanntschaft mit der Herzogin von Abrantès.

1829 Tod des Vaters. Bekanntschaft mit Zulma Carraud. Der erste gewichtige Roman, ›Der letzte Chouan‹ (später: ›Die Chouans‹), erscheint unter eigenem Namen. ›Die Physiologie der Ehe‹ erweckt jedoch größere Aufmerksamkeit.

1830 Findet Zugang zu den Pariser Salons. Wird Mitarbeiter verschiedener Zeitungen und Zeitschriften, ›Gobseck‹. ›Das Haus mit der ballspielenden Katze‹.

1831 Großer Erfolg des Romans ›Das Chagrinleder‹, ›ein vortreffliches Werk neuester Art‹ (Goethe). ›Das unbekannte Meisterwerk‹. ›Christus in Flandern‹, ›Die rote Herberge‹.

1832 Kurze Beziehung zur Marquise de Castries. Am 7. November erhält er den ersten Brief der Gräfin Hanska, der die Unterschrift ›l'Etrangere‹ (die Fremde) trägt. Das ›erste Zehent‹ der auf 100 Geschichten geplanten ›Tolldreisten Geschichten‹. ›Der Oberst Chabert‹, ›Louis Lambert‹. ›Die Frau von dreißig Jahren‹ (vollständig 1844).

1833 Im September erstes Zusammentreffen mit Eva von Hanska in Neuchâtel, im Dezember Begegnung in Genf. Das ›zweite Zehent‹ der ›Tolldreisten Geschichten‹, ›Eugenie Grandet‹. ›Der Landarzt‹, ›Der berühmte Gaudissart‹.

1834 Entzieht sich seinen Gläubigern, wohnt unter falschem Namen in Paris. Besucht im Mai/Juni Eva von Hanska in Wien. Im Dezember Brand in Balzacs Wohnung, Verlust eines Teil der ›Tolldreisten Geschichten‹, ›Die Suche nach dem Absoluten‹, ›Die Herzogin von Langeais‹.

1835 ›Vater Goriot‹, ein Hauptwerk der 1833 geplanten ›Comédie humaine‹ (Menschliche Komödie), die bereits erschienene und künftige Werke, auch hinsichtlich der Personen, miteinander vereinen soll. ›Seraphita‹, ›Der Ehevertrag‹, ›Das Mädchen mit den Goldaugen‹, ›Die Lilie im Tal‹.

1836 Gründet die Zeitschrift ›Chronique de Paris‹, die im Jahr darauf ihr Erscheinen einstellt. Reist im Auftrag der Familie Visconti in Erbschaftsangelegenheiten nach Italien, begleitet von der als Page verkleideten Madame Caroline Marbuty.

1837 Erneut im Auftrag der Viscontis in Italien (Mailand, Venedig, Florenz). Konkurs seines Verlegers Werdet, Balzac ist mit betroffen. Erwirbt den zwischen Sèvres und Ville-d'Avray gelegenen Landsitz Les Jardies; Landaufkäufe und Bauvorhaben stürzen ihn in zusätzliche Geldnöte. Das ›dritte Zehent‹ der ›Tolldreisten Geschichten‹, das Gesamtwerk – es bleibt bei 30 Geschichten – erscheint 1855, illustriert von Gustave Doré (1832-1883). ›Die alte Jungfer‹. ›César Birotteau‹.

1838 Reise nach Sardinien. ›Das Haus Nucingen‹.

1839 Setzt sich vergeblich für den zum Tode verurteilten Notar Peytel ein. ›Das Antiquitätenkabinett‹.

1840 Verkauf seines Landsitzes mit großem finanziellem Verlust. Zieht in den Pariser Stadtteil Passy, Rue Basse 19 (heute: Rue Raynouard), jetzt Museum. Gründung der ›Revue parisienne‹, nur drei Nummern. Premiere des ›Vautrin‹.

1841 Angesichts von Raubdrucken Eingabe zu einem Gesetz über das Urheberrecht. Erschütterte Gesundheit durch ständige Nachtarbeit. ›Der Landpfarrer‹. ›Die Junggesellenwirtschaft‹.

1842 Schließt einen Verlagsvertrag über die Gesamtausgabe seiner ›Comédie humaine‹, dazu neues Vorwort. Erfährt vom Tod des im Vorjahr verstorbenen Grafen Hanski, sein Ziel ist die Heirat mit Eva von Hanska. ›Ursule Mirouet‹.

1843 Reise nach Sankt Petersburg zu Eva von Hanska. Rückreise über Berlin, Potsdam, Leipzig, Dresden, Brüssel. Kandidiert für die Académie Française. Hirnhautentzündung. ›Die Muse der Provinz‹. ›Eine dunkle Affäre‹.

1844 Schwere Gelbsucht. ›Glanz und Elend der Kurtisanen‹ Teil 1 (bereits 1838 unter dem Titel ›La Torpille‹) und Teil 2 – Teil 3 erscheint 1847. ›Die Bauern‹. ›Modeste Mignon‹.

1845 Im Mai Begegnung mit Eva von Hanska und ihrer Tochter in Dresden. Gemeinsame Reise nach Cannstatt, Paris, Belgien und Holland; im Herbst Reise nach Italien.

1846 Erneute Italienreise mit Eva von Hanska. Audienz beim Papst. Erwirbt für Eva den Pavillon Beaujon in der Rue Fortunée (heute: Rue Balzac).

1847 Februar bis April Eva von Hanska in Paris. Balzacs Gesundheitszustand verschlechtert sich. Im Oktober Reise zu Eva auf das Schloß Wierzchownia in der Ukraine. Besuch in Kiew. ›Vetter Pons‹. ›Die Base Lisbeth‹.

1848 Februar Rückkehr nach Paris. Erlebt die Februarrevolution. Im Herbst erneut Reise nach Wierzchownia.

1849 Verbringt das ganze Jahr kränkelnd in Wierzchownia. Die Académie Française lehnt seine Aufnahme ab, nur Hugo und Lamartine stimmen für ihn.

1850 Sein Befinden verschlechtert sich. Am 14. März Trauung mit Eva von Hanska in Berditschew bei Kiew. Im April Abreise der beiden nach Paris. Balzac wird bettlägerig, stirbt am 18. August. Bestattung am 21. August auf dem Friedhof Père-Lachaise, die Grabrede hält Victor Hugo.


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